Nightwing von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 3: 4.5. --------------- 4.5./ 00:34 Uhr Museum of History and Art, Blüdhaven: Es ist eine ruhige Nacht in der ein flinker, wendiger Schatten durch die finsteren Gassen von Blüdhaven zieht. Dem Körperbau nach, handelt es sich um eine Frau in einer Art Ninjadress. Sie trägt ein ein schwarzes, eng anliegendes Top aus Stoff, welches bauchfrei ist. Abgesetzt ist es mit roten, typischen Asiatischen Stickereien und einem Schriftzug in Mandarien. Die schwarze Stoffhose liegt auch eng an und ist verziert mit Lederriemen, welche sich um ihre Ober- und Unterschenkel schlingen. Ihre Schuhe waren flach und aus dünnem Leder, das macht sie so gut wie lautlos. Um ihre Hüfte trägt sie einen Gürtel, an denen viele kleine Taschen versehen sind. Darin bewahrt sie ihre Utensilien auf, die sie auf verschiedenen Missionen braucht. Ihr Kopf ziert eine schwarze Kapuze und ihr Mund ist mit dem selben Stoff verhüllt. Das einzige was heraus blitzt, sind die eisblauen Augen der Frau. Auf ihrem Rücken trägt sie ein Katana, mit einem schwarz-roten Griff und ihre Hände tragen hauchdünne Lederhandschuhe. Allein schon um keine Spuren zu hinterlassen. Gekonnt und schnell knackt sie die Tür des Hintereinganges des Museum. Wendig wie der Eindringling ist, schleicht dieser die breiten, langen Gänge hinlang. In einen dieser ist der Wachmann mit seiner Taschenlampe unterwegs und ist auf seiner routinemäßigen Patrouille. Der Ninja hält inne und greift in ihre rechten Tasche. Sie entnimmt eine Art Blasrohr und füllt es mit einem filigranen Pfeil, der am Ende eine schwarze Feder hat. Kurz konzentriert sie sich und zielt auf das Opfer. Mit einem heftigen Luftstoß feuert sie die Spitze ab. Der Wachmann lässt einen kleinen Aufschrei los und packt sich sofort in den Nacken. Denkt er wohl das ein Insekt ihn gestochen hat, doch ist dem nicht so, denn er hält den Pfeil in der Hand. Als er sich diesen anguckt, verschwimmt seine Wahrnehmung langsam und er sackt zusammen. Der Pfeil ist mit einem niedrig dosierten Narkosemittel getränkt. Somit schläft er jetzt einige Stunden. Ihr Weg führt zielstrebig zu dem Technikraum des Museums. Dort kann man die komplette Elektronik des Gebäudes steuern oder ausfallen lassen, wenn man sich auskennt. Als die Diebin diesen erreicht, schaltet sie erst die Alarmanlage aus und dann die restlichen Sicherheitsvorkehrungen, wie zum Beispiel Laser bei manchen Artefakten. Dann macht sie sich flink auf den Weg in den großen Saal, um zu einem bestimmten Artefakt zu gelangen, welches seinen Ursprung aus Ostasien hat. Wahrscheinlich auch aus China, doch weiß man das nicht genau. Das steinähnliche Gebilde ist zusätzlich durch einen Glaskasten geschützt. Wieder nimmt die schlanke Frau zielsicher ein anderes Utensil aus einer der linken Taschen. Diesmal ist es ein Glasschneider. Sofort macht sie sich ans Werk und schneidet einen Kreis heraus. Folglich entnimmt sie vorsichtig das ausgeschnittene Stück. Langsam legt sie es auf den Kasten vor ihr. Gerade will sie mit der rechten Hand hineingreifen und sich das Objekt an den Nagel reißen, als ein extrem scharfer Gegenstand ihren Handrücken passierte und eine Schnittwunde hinterlässt. Geschockt und erschrocken guckt sie auf diesen, der bereits blutet. Man kann zwar ihren Mund nicht sehen, doch ihre Augen verraten viel. Etwas panisch blickt sie durch den großen Saal, sieht nur niemanden. Doch dann ertönt eine männliche Stimme und ihr Kopf dreht sich sofort in die Richtung. „Na, na, na! Haben deine Eltern dir nicht beigebracht, nicht zu stehlen?“, kommt ein Mann aus dem Schatten, einer tragenden Säule des Gebäudes, hervor. Dieser trägt schwarze Stiefel und einen schwarzen Anzug. Auf der Brust ist in blau ein Schwingensymbol zu erkennen, welches sich über die Schultern und letztendlich über seine Arme erstreckt. Um die Hüfte trägt er einen Gürtel, der auch, wie bei ihr, mit vielen kleinen Taschen versehen ist. Eine schwarze Maske, welches von der Form her an eine Silhouette einer Fledermaus erinnert, ziert sein Gesicht. Er hat schwarze Haare und auf dem Rücken trägt er zwei Escrima Stöcke. Das sagt ihr Kennerblick. Er steht circa fünf Meter von ihr entfernt. Sie weiß das flüchten jetzt keine Option ist und zückt sofort ein Ofuda aus einer ihrer hinteren Taschen. Dieses wirft sie zielgerecht auf seine linke Brust. Der Mann allerdings reagiert sofort, entfernt es und wirft es in die Luft, wo es in Flammen aufgeht. Perplex hält sie inne. Dieser Angriff hat sonst immer Erfolg, da keiner ihrer Gegner bis jetzt, nicht an sowas glaubten. Sie hielten es immer für einen billigen Trick, da es nie sofort wirkte. Doch dieser Mann ist anders. Er scheint sich mit sowas auch auszukennen. Sie muss zugeben, das sie gerade etwas nervös wird, dennoch ihren Kampfwillen nicht aufgibt. „Schöner Trick, aber nicht effektiv genug.“, sagt er lapidar und geht ein paar Schritte auf sie zu. In diesem Moment zieht sie ihr Schwert und hält es schützend vor sich. Er stoppt und gibt ihr zwei Optionen. „Entweder du ergibst dich oder ich zwinge dich dazu.“. Weiterhin bleibt sie in ihrer Haltung und der junge Held versteht sofort. Auch er zückt seine Escrima Stöcke und geht auch in Stellung. „Ich will dir nicht wehtun.“, sagt er, da es sich immerhin um eine weibliche Person handelt. Dennoch ist das für ihn kein Grund sein Gegner zu unterschätzen. „Oh keine Sorge, dass wirst du nicht.“, sagt die Diebin überheblich. Es herrscht kurz Stille, bis er angreift. Beide beherrschen ihre Waffen perfekt und somit fällt es ihr schwer überhaupt einige Treffer bei ihm zu landen. Auch die waffenlosen Kampftechniken der beiden prallen aufeinander. Als die Frau nicht mehr kontern kann, zieht sie sich mit einem Rückwärtssalto aus dem Stand etwas zurück von ihm, um anschließend wieder in Verteidigung zu gehen. Sie ist leicht außer Atem. Ihre Augen sind weit aufgerissen, hat sie vorher noch nie gegen jemanden verloren oder es überhaupt so schwer gehabt. Es gibt nur zwei Menschen gegen die die junge Frau nicht ankam bis jetzt und das ist ihr Vater und ihr Bruder. Geht sie einfach zu Naiv an diesen Kampf heran? Unterschätzt sie diesen durchtrainierten Mann? Noch dazu weiß sie nicht mal mit wem sie es zu tun hat und will es in Erfahrung bringen. „Wer bist du?“, „Mein Name ist Nightwing.“, antwortet er ihr und geht wieder in Kampfstellung, mit einem Grinsen im Gesicht. Nightwing, ein Name den sie zuvor noch nicht gehört hat. Lässt sie sich aber nicht beirren und greift an. Ihre Angriffe erfolgen schnell und sie landet ein paar Treffer diesmal. Dennoch bemerkt sie schnell, das sein Anzug sehr gut gepolstert ist, im Gegensatz zu ihrem Stoffanzug. Wieder drängt er sie weiter zurück. Soweit das ihr Rücken die Wand berührt. Gezielt schlägt der Held ihr Katana aus ihrer rechten Hand. Weiterhin verteidigt sie sich mit bloßen Armen, was ihr sehr schmerzt. Er hört nicht auf, im Gegenteil. Mit seinem Escrima in der linken schlägt er ihr in ihre Rechte Niere. Der weibliche Ninja krümmt sich leicht und in diesem Moment schlägt er mit seinem rechten Stock stark gegen ihr rechtes Knie. Sie schreit auf vor Schmerz und sackt leicht gen Boden. Schweiß liegt auf ihrer Stirn und sie atmet schwer. Die junge Frau ist unbewaffnet, doch ihr Glück ist, das er inne hält. Der chinesische Schriftzug auf ihrem Oberteil ist ihm schon die ganze Zeit aufgefallen. „Treue, ein starkes Wort. Ich hoffe du hast einen Freund der daraus profitiert.“, übersetzt er das Zeichen. Mit einem mörderischen Blick schaut sie ihn an. Was ist das bloß für ein Typ? Er beherrscht nicht nur chinesische Kampfkünste, sondern auch die Sprache und Zeichen. „Ergibst du dich jetzt?“, fragt er sie erneut. Doch denkt die junge Frau nicht mal daran. So schnell, wie sie unter ihren Schmerzen, kann, huscht sie mit einer gekonnten Vorwärtsrolle, an ihm vorbei und greift nach ihrem Schwert. Anschließend wirft sie eine Rauchbombe. Der Held eilt zur Stelle, in dem sich der ganze Rauch befindet, aber es ist niemand mehr zu sehen. „Der gute alte Rauchbombentrick.“, murmelt er und muss leicht grinsen. Kennt er diesen nur zu gut, aus seiner Zeit, als er noch als Robin an der Seite von Batman kämpfte. Lange kann er aber nicht Erinnerung schwelgen, muss er die Frau finden, die ihm gerade entwischt ist. So macht er sich auf dem Weg. Er schaut überall, doch sie scheint im Erdboden versunken zu sein. Nach einer Stunde erfolglosem suchen, macht er sich auf dem Heimweg. 4.5./ 1:12 Uhr Amy‘s Apartment, Blüdhaven: Erschöpft schleppt sich die junge Frau, von der Feuerleiter, durch ihr Fenster in ihre Wohnung. Direkt unter ihrer Fensterbank sackt sie zusammen. Immer noch schwer atmend, reißt sie ihr Tuch aus ihrem Gesicht und ihrem Kopf. Ihre blonden Haare fallen auf ihre Schulter und in ihr Gesicht legen sich ein paar Strähnen. Den Kopf legt sie an die Wand hinter sich und schließt ihre Augen. Als sie sich fürs erste beruhigt hat, fängt sie an die Riemen an ihrer Hose aufzumachen und ihre Stoffhose aufzureißen. Ihr Knie ist bereits dick angeschwollen und trägt alle Farben, die man sich nur vorstellen kann. Vorsichtig tastet sie darauf rum und verzieht schmerzend ihr Gesicht. „Schmerzen, kleine Schwester?“, ertönt plötzlich eine männliche, starke Stimme aus ihrem Apartment. „Bailong!“, entfährt ihr, mit einem panischen Unterton. Vor ihr steht ein schlanker, Anzug tragender Mann der ca Anfang 30 ist. Sein Kopf ist kahl rasiert und an seinem Hals kann man ein Teil eines Tattoos ersehen. Langsam geht er auf sie zu und Amy versucht aufzustehen. Allein schon aus Respekt ihm gegenüber macht sie dies. „Ich hoffe die Wunden haben sich gelohnt. Wo ist das Artefakt?“, will er von ihr wissen und wartet erwartungsvoll auf ihre Antwort. Die Blondine sinkt ihren Kopf gen Boden. Sie kann ihm nicht in die Augen gucken, während sie Antwort gibt. „Ich habe es nicht...“, verrät sie leise. Bailong kneift seine Augen zusammen und geht weiter auf sie zu. „Wie bitte?!“, hakt er nach und tut so, als hätte er sie nicht verstanden. „Ich habe es nicht...“, wiederholt sie mit zittriger Stimme. Blitzschnell greift er ein Schopf Haare von ihr und zieht sie zu sich. Sein Gesicht ist ihres sehr nahe und amüsiert sieht er nicht gerade aus. Die Frau schreit auf. „Ich habe dich nicht verstanden! WIE BITTE???“, schreit er ihr sie an. „ICH HABE ES NICHT!“, schreit sie wimmernd zurück. Daraufhin lässt er ihr Haar wieder los und verpasst ihr anschließend eine derbe Backpfeife. Die Diebin hält sich die Wange und Tränen laufen über ihr Gesicht. „Ich werde Vater davon berichten wie jämmerlich du versagt hast. Ich verstehe sowieso nicht warum er solche Stücke auf dich hält. Auf dich armseliges Weib.“, flucht er und geht dabei durch ihre Wohnung. „Nightwing... da war jemand der sich Nightwing nennt... er... er hielt mich auf...“, klärt sie ihren älteren Bruder auf. Er stoppt und dreht seinen Kopf zu ihr. „Nightwing ja? Du willst deine Unfähigkeit damit entschuldigen? Du bist eine Lang und niemand besiegt Mitglieder der Familie Lang!“, zischt er und verschwindet dann im Schatten. Amy bricht in Tränen aus, ist aber erleichtert das ihr Bruder nicht mehr da ist. Vor dem Morgen, der in ein paar Stunden anfängt, graut es ihr jetzt schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)