Gin - Kaltblütiger Mörder im Körper eines Kindes von ginakai ================================================================================ Kapitel 16: Tränen ------------------ „Ist er jetzt etwa wirklich angepisst?“ dachte Akai und schaute skeptisch zu Gin. "Hey, du willst doch jetzt nicht etwa schmollen... Ich dachte, du seist erwachsen." meinte er, beugte sich dann zu Gin herunter und wollte das Kissen von dessen Gesicht nehmen. Gin krallte sich jedoch extra fest an das Kissen, aber Akai war bereits etwas seltsames aufgefallen. Das Kissen war nass. "Gin weint?", fragte sich Akai ungläubig. "Niemals!" Ihm stockte der Atem, er war fast sprachlos und bekam nur noch ein leises "G-Gin..." aus sich heraus. Er bewegte schon reflexartig seine Hand einfach zu Gin's Kopf um ihn zu streicheln, aber Gin packte sie zuvor. Kurz herrschte Stille. Nachdem Akai zweimal hastig blinzelte kam er wieder zu Wort: "Hör mal, es gibt doch keinen Grund jetzt zu weinen.." Er startete noch einen Versuch dem Silberhaarigen das Kissen wegzunehmen. "Das weiß ich auch!", dachte Gin und verstand sich dabei selbst nicht. Da die Katze jetzt aber nun mal aus dem Sack war gab der Silberhaarige seine Bemühungen es zu verbergen jedoch auf - was aber nicht bedeutete, dass er selbst einfach so aufgab. Weinen bedeutet schwach zu sein und das durfte Gin nie sein. Besonders nicht vor seinem Erzfeind. Da er jetzt jedoch nichts mehr daran ändern konnte, musste er wenigstens noch etwas Würde bewahren. Die Einzige Idee, die ihm dazu kam passte ihm zwar auch nicht, aber was sein musste musste sein. Seine Tränen konnte er jetzt eh nicht mehr stoppen. Am liebsten hätte er Akai angeschrien, da er aber seiner Stimme nicht vertraute drehte er sich nur weiter von seinem Feind weg. Möglichst unauffällig brachte er sich dabei in Position und als Akai erneut nach dem Kissen griff warf er es ihm ins Gesicht, krabbelte schnellstmöglich über das Bett und rannte zur Tür. "Er ist einfach ein hoffnungsloser Fall.." Akai schüttelte mit dem Kopf bevor er ihm hinterher rannte, doch so leicht würde er Gin mit dieser Nummer nicht davon kommen lassen. Er war ihm ohnehin überlegen. "Was soll das, spiel dich nicht wegen ein paar Tränen so auf!", schrie der Agent als er Gin am Arm packte und ihn zu sich ran zerrte, dennoch wurde er keines Blickes gewürdigt. Er beschloss daher einfach weiterzureden: "Es ist keinesfalls beschämend zu weinen, wie du das anscheinend siehst... Es ist einfach nur menschlich!" Im Nachhinein empfand er, dass er vielleicht einen ruhigeren Ton hätte aufsetzen sollen - Gin schien das nämlich nicht gerade zu ermutigen. "Stell dir vor ich würde jetzt hier durch das ganze Haus rennen nur, weil ich nicht möchte, dass du meine Tränen siehst. Lächerlich, was? Du willst mir keine Schwäche zeigen, aber gerade weil du jetzt vor mir wegläufst tust du genau das." Noch immer erfolgte keine Reaktion von Gin. Deswegen zog Akai ihn mit sich zurück zum Bett - Gin hatte es zuvor mit seiner Aktion nicht mal bis zur Tür geschafft bevor er ihn eingeholt hatte. Am Bett angekommen setzte Akai sich, dadurch war er fast auf Augenhöhe mit dem Kleineren. Sein Vorhaben ihm ins Gesicht zu sehen wurde jedoch dadurch verhindert, dass Gin den Kopf so senkte, wodurch seine Haare nach vorne fielen. Der Versuch von Akai die Haare zur Seite zu schieben wurde von einer schnellen Kinderhand vereitelt. Akai seufzte und begann zu reden. Nun wieder im ruhigerem Tonfall, aber noch immer bestimmt. "Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten." Er hielt Gin jetzt an beiden Schultern fest. "Entweder du setzt dich jetzt neben mir auf das Bett und wir reden über die Umstände, durch die du zum Kind geworden bist." Gins kleiner Körper spannte sich an. "ODER ich setzte dich jetzt auf meinen Schoß und wir reden über die Umstände, durch die du zum Kind geworden bist." Gin schaute nachdenklich zur Seite. Eingestehen musste er sich, beide Möglichkeiten fand er unschön, zudem unterschieden sie sich nicht wirklich sehr voneinander. Zeit zum überlegen wurde ihm jedoch nicht gegeben, denn Akai hatte längst seine Hände unter Gin's Armen und wollte ihn auf seinen Schoß setzen, "Wie du willst.", sprach er dabei. "Warte!" endlich hatte der Kleine doch ein Wort aus seinem Mund bekommen, also ließ der Agent ihn auch wieder runter. "Ist gut, wir können reden…", meinte Gin leise und gesellte sich neben Akai auf das Bett. Dieser konnte sein Lächeln nicht unterdrücken. "Sieh an, du kannst ja doch noch reden." meinte Akai. "Willst du anfangen oder soll ich?", bot er Gin nach kurzer Pause an. "Mach. Ich werd schon ehrlich antworten." Auch wenn es gelassen wirkte war es für Gin dennoch schwer. Eigentlich wollte er darüber nicht reden, er fühlte sich dabei unwohl und es wäre auf irgendeine Art schon peinlich, doch jetzt gab es wohl kein Zurück mehr. "Ich fang mal so an.. Wie fühlst du dich? ... Nein, ich frag anders, wie fühlt es sich an von seinem Partner so hintergangen zu werden? Ich nehme an, du hättest Wodka dass im Traum nicht zugetraut." begann Akai und hatte damit schon direkt ins Schwarze getroffen. Gin seufzte, mit dieser Frage hatte er selbstverständlich gerechnet. "Ich...weiß es nicht. Er war bloß der Organisation treu, so was kann ich ihm nicht übel nehmen..." Den letzten Teil sprach Gin nach und nach ruhiger aus. Der Agent merkte sofort, dass an der Aussage etwas faul war. "Ehrlich, sagtest du.", erinnerte er Gin. "Das war ehrlich!", versicherte dieser. "Nein war es nicht!" "Doch, sehr wohl!", schrie Gin, wobei ihm wieder ein paar Tränen die Wange herunter rollten. Der kleine Mörder wollte gerade aufstehen und wegrennen, doch der FBI Agent hielt ihn noch rechtzeitig fest. "Hier geblieben!", ermahnte Akai und setzte Gin letztlich doch auf seinem Schoß. "Ich frage dich noch einmal, Koibito-san, was hattest du gefühlt?" Am liebsten wollte Gin überhaupt nicht mehr antworten, zumal Akai ihn einfach auf den Schoß genommen hatte. Jedoch, dessen Stimme klang plötzlich so vertraut. Der Silberhaarige wollte sich diesen Gedankengang ausreden, doch so sehr er dies versuchte, es war wohl die Wahrheit. "Hmh... Ich kann es kaum beschreiben. Klar fühlte ich mich hintergangen. Ich war schockiert, wütend und..." Gin beendete seinen angefangenen Satz nicht, obwohl er sich erst überwunden hatte diesen überhaupt anzufangen. "Und was?" hinterfragte Akai ruhig, er sah Gin solange in die Augen bis dieser auch endlich weiter reden würde. Schließlich tat er es. Man merkte jedoch, dass es nicht leicht für ihn war, da man seine Stimme kaum hörte. "Und ich.. war entsetzt, nach all der langen Zeit, die ich ihn schon gekannt hatte. Er war irgendwie... wie ein Bruder für mich." Nachdem er dies sagte, blickte Gin etwas bedrückt nach unten, er wollte nicht, dass Akai sein Leid sah. Allerdings merkte der Silberhaarige etwas, Akai drückte ihn näher an sich, als wollte er ihn umarmen. "Das tut mir leid, wirklich...", hauchte der FBI Agent Gin in sein Ohr. Ein kurzer Ansatz von Gin sich lösen zu wollen, doch er bemerkte längst, dass Akai seinen Griff nicht mäßigen würde, also ersparte er sich die Mühe. Jetzt wo er sich das alles nochmal durch den Kopf gehen ließ, empfand er, dass eine Umarmung jetzt nicht unangebracht war, auch wenn sie vielleicht von der falschen Person kam? Gin wusste es nicht. Er wusste nicht, wie er seinen Erzfeind jetzt sehen sollte. "Es ist doch sonst jeden anderen egal...was mit mir ist." gab er noch von sich, kaum hörbar, doch da Akai sehr aufmerksam zuhörte verstand er es. Was der Silberhaarige aber nicht verstand, wieso er diesen Satz jetzt gesagt hatte. Es war als wären die Worte einfach aus seinem Mund gekommen ohne, dass er es hätte verhindern können. Er fühlte sich einfach schlecht, dass er in der Organisation sonst keine Freunde hatte war nicht zu leugnen, aber das war ihm auch egal solange alle nach seiner Pfeife tanzten. Es war nur Wodka, der sich seinen Kopf um ihn machte, sie kannten sich schon von klein auf. Gin schloss die Augen. "Ja, es tat weh, was Wodka getan hat...und das tut es immernoch." Plötzlich sagte Akai etwas, was Gin dazu brachte die Augen wieder weit aufzureißen. "Mir ist es nicht egal, was mit dir ist." Gin fühlte sich, als würde sein Herz kurz aussetzen. "Warum sollte es dir nicht egal sein? Du lügst!", sagte er etwas lauter, wobei man es nicht schreien nennen konnte. Der Silberhaarige versuchte sich loszureißen, innerlich seufzte er allerdings. Er wusste, dass in Akai's Worten etwas Wahres war, aber Gin selbst wollte es nicht wahr haben. Er versuchte wieder seine Gefühle zu verdrängen. Akai bemerkte dies jedoch und drückte Gin noch fester an sich. "Du weißt ganz genau, dass ich es ernst meine..", meinte er, allerdings irgendwie abweisend. "Ahja? Du wartest doch nur bis ich wieder der Alte bin und du mich dann töten kannst." warf Gin ihm dann vor, worauf er erwiderte: "Das Gleiche kann ich ungefähr zu dir sagen. Bleibt nur noch: Wer von uns Beiden meint es ernst?" Diese Frage verwirrte Gin etwas, sollte das heißen, Akai hatte längst andere Pläne? Wenn ja, was waren das für welche? Wollte er ihn denn gar nicht mehr tot sehen? "Was weißt du denn über das Gift, wenn du überhaupt etwas darüber weißt?" unterbrach Akai plötzlich Gin's Überlegungen. "Ich weiß darüber nicht mehr als du. Mich interessiert nicht, was diese Laborratten treiben, solange deren Endprodukt ihren Zweck erfüllt... Wobei ich mir dieses Mal wünsche, es würde das nicht.", antwortete dieser, worauf der Agent seufzte. "Weißt du denn wenigstens von wem es sein könnte?" auch zu der Frage konnte Gin nur langsam den Kopf schütteln, jedoch überlegte er dabei und dann viel ihm doch noch ein Name ein: "Merlot.", sagte er trocken, weshalb Akai diesen Namen hinterfragte: "Merlot?" "Ja.. Kann sein, dass es von ihr ist. Sicher bin ich mir aber nicht." während Gin antwortete kramte der Agent in seinen Gedächtnis, allerdings glaubte er keine Merlot in Erinnerung zu haben. "Merlot ... der Codename sagt mir nichts." sagte er schließlich. "Wie sollte er auch? Die ist neu im Labor. Hab paar Gerüchte über sie gehört... eine kluge Wissenschaftlerin, aber nicht ganz sauber im Kopf.", erklärte Gin den immernoch aufmerksamen Akai. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)