Gin - Kaltblütiger Mörder im Körper eines Kindes von ginakai ================================================================================ Kapitel 12: Gin --------------- Gin wartete dort noch eine ganze Weile. Nichts regte sich. Schien als sei Akai wirklich eingeschlafen, nicht verwunderlich. Leicht hatte er es immerhin nicht. Gin musterte ein wenig die Umgebung, sein Blick blieb bei der Küche stehen, da sein Magen plötzlich knurrte. Zwar konnte er nichts kochen, aber der Kühlschrank stände frei zur Bedienung. Also schlich er sich an den schlafenden Akai vorbei zur Küche und warf dort einen Blick in den Kühlschrank. Allerdings schenkte er den Nahrungsmitteln darin keinerlei Aufmerksamkeit, sondern einzig und allein der Flasche Rum die dort stand. Gin zögerte keine Sekunde und nahm den Spiritus an sich, ein Glas benötigte er nicht. Bevor Akai doch noch aufwachen sollte, nutzte er die Gelegenheit. Nach dem Öffnen trank er hastig mehrere Schlucke aus der Flasche, als wäre es nichts weiter als Leitungswasser. Er brauchte es einfach, für seine Nerven, die fast am Ende waren. Doch mehr als ein paar wenige Schlucke bekam er nicht herunter, ihm wurde schneller übel als gedacht. Schnell stellte er die Flasche auf dem Tisch ab und lehnte sich an die Wand. Es dauerte nicht lange, da fing sein Körper an immer heißer zu werden und somit raste auch sein Herz schneller. "Dieser Körper kann scheinbar nichts vertragen..." dachte Gin zunächst, als die Hitze jedoch immer stärker wurde und er die Zähne zusammen beißen musste erinnerte ihn das an... ...Sein Körper fängt plötzlich genauso an zu reagieren wie auf das Gift? Das Pochen seines Herzens wurde immer heftiger. Solange er noch konnte suchte er das Weite in ein anderes Zimmer, er wollte auf jeden Fall vermeiden, dass Akai etwas mitbekommen würde. Er ließ sich zu Boden fallen, der Schmerz glitt förmlich durch seinen Körper und zog sich in jeder seiner Gliedmaßen. Kurz darauf wurde dieser Schmerz stechend, so unerträglich, dass es Gin zum schreien brachte. Zur Gleichen Zeit ist Akai durch Gin's Laute wach geworden. "Man kann ihn wirklich keine Sekunde allein lassen..", dachte er und fasste sich an die Stirn. Ebenso erhob er sich nur langsam von der Couch, er ahnte nicht im Geringsten, dass Gin den Ärger den er bereits gemacht hatte noch übertreffen konnte. Erst als der Agent heftiges Treppenpoltern hörte, wurde er stutzig. Einen Blick im Flur - dort war niemand, also ging er die Treppen hinauf. Oben hörte er wie jemand etwas durchkramte, etwa Gin? Es schien aus dem Schlafzimmer zu kommen. Als Akai in dieses hinein trat stockte ihm der Atem. Dort stand ein erwachsener Gin, mit einer Waffe in der Hand. "Endlich...", sprach er wie besessen und sah Akai mordlustig entgegen. "Wie...?" Akai fluchte innerlich. Nach außen versuchte er jedoch ruhig zu wirken. Gerade als er ansetzten wollte etwas zu sagen befahl Gin ihm: "Halt die Klappe! Und hoch mit den Händen! Du hast hier jetzt nichts mehr zu melden!" Während Akai -Sicherheitshalber- tat was Gin ihm sagte, entging ihm jedoch nicht wie schwer Gin atmete und er runzelte die Stirn. "Was gibts da so zu glotzen?", fuhr Gin ihn an. "Ich frage mich nur, wie du deinen Mantel so schnell gefunden hast.", antwortete Akai mit der halben Wahrheit. Gin würde eh nie glauben, dass er sich Sorgen um ihn machte. "Pah, den hab ich schon vor ner' Weile entdeckt. Ich konnte ihn da ja nur nicht anziehen.“ Gin grinste siegessicher. "Zu deinem Pech hast du auch nicht bemerkt, dass da noch ne‘ Knarre drin versteckt war." "Und was hast du jetzt vor?" Fragte Akai. Gin überlegte einen Moment. Dann fielen ihm die Handschellen ein, die noch immer am Bett befestigt waren. "Zuerst einmal bewegst du deinen Arsch hierher!" Er zeigte mit einer Hand zum Bett, die andere hatte immernoch die Waffe auf den Agenten gerichtet. Dieser machte einfach ein paar Schritte nach vorn, immernoch zur Sicherheit. Während er Gin näher kam bemerkte er dessen Schweißperlen auf seiner Stirn und dieser hastige Atem war kaum noch zu überhören. Irgendwas stimmte nicht. Ehe er überhaupt sich noch weiter über Gin's Zustand Gedanken machen konnte, hatte sich dessen Hand schon längst um seinen Hals gekrallt, mit nur einen Ansatz warf er Akai auf das Bett, das kostete Gin jedoch mehr Kraft als er es sich anmerken ließ. Doch er dachte daran, dass es wahrscheinlich nur noch kurze Nachwirkungen waren, es würde ihm schon gleich besser gehen. "Was ist mit dir? Warum wehrst du dich nicht?!", meinte Gin leicht verärgert zu seinen Feind und beugte sich über diesen, als wollte er sagen, dass er es so als langweilig empfände. Akai beobachtete Gin jedoch einfach weiter. Diesem standen die Schweißtropfen auf der Stirn und obwohl Gin durch das herab beugen versuchte zu verbergen, wie schlecht es ihm ging, war Akai nicht entgangen, dass Gin sich an der Wand über dem Bett abstützen musste um noch halbwegs aufgerichtet zu bleiben. Akai würde zwar ein Risiko damit eingehen, aber er fasste Gin an die Stirn. Wie erwartet, seine Körpertemperatur musste sehr hoch sein. In dem Augenblick war der Mörder wie gelähmt, wie kam der Kerl plötzlich in so einer Situation auf die Idee so etwas derartig dummes zu tun? "Da dein Zustand nicht wirklich der Beste ist.. belasse ich es lieber dir etwas anzutun. Das wäre unfair.", erklärte Akai seinen Gegenüber ruhig. Gin hingegen war alles andere als das. "Macht der jetzt einen auf fürsorglich? Wo er kurz vorm sterben ist? Unberechenbar, dieser Akai..." dachte der Silberhaarige. Er nahm die Hand seines Feindes wieder von seiner Stirn weg und warf ihm einen unzufriedenen, finsteren Blick zu. Sogar einfache Gesichtszüge waren inzwischen anstrengend musste Gin feststellen. "Warum geht es mir so elend?!“ Doch er wollte keine Schwäche zeigen und riss sich zusammen. Vor seinem Erzfeind konnte er sich das nicht erlauben und er stützte seinen Entschluss mit einer Aussage: "Red keinen scheiß, mir geht's-...", weiter konnte Gin nicht mehr, seine Hand rutschte von der Wand ab. Er landete direkt auf Akai und hielt sich an dessen Schultern fest, dabei glitt ihm die Waffe aus der Hand. "Beschissen." Ergänzte Akai den unvollständigen Satz. Das hörte Gin schon überhaupt nicht mehr, vor lauter Leid und Schmerzen. Er merkte nicht einmal wie seine Griffe um Akai's Arme deshalb immer fester wurden, diesen machte das scheinbar aber nichts aus. Seine Gedanken kreisten ebenso wie Gins - vermutlich sogar noch mehr, da Gins Gedankengänge durch die Schmerzen stark eingeschränkt wurden. "Was kann ich tun? Wie kann ich ihm helfen?" fragte er sich ratlos. "Es tut so weh...", keuchte Gin. Es klang, als bettelte er um Hilfe, doch Akai wusste genau, dass Gin seine Hilfe definitiv nicht wollte, also was erhoffte sich der Kaltherzige? Zudem war der Agent völlig unentschlossen, als könnte er etwas gegen so einen Vorgang unternehmen - völlig ausgeschlossen. Inzwischen presste Gin seinen Kopf immer fester an Akai's Brust, dies tat er wohl wegen der qualvollen Schmerzen. Er legte einfach die Arme um den hilflosen Silberhaarigen und versuchte diesen zu beruhigen, mehr konnte er wohl nicht tun. Gin's Schreie die folgten, bereiteten Akai auch nur noch mehr Sorgen. "Pshht.. alles wird gut, es ist gleich vorbei." Er fuhr mit seiner Hand durch die silbernen Haare. Gin wirkte eher so, als ob er nicht mal daran glaubte, sein Zustand würde sich bessern, er jammerte als stände er kurz vor dem Tod. "Mach, dass es aufhört!", schrie er und sah zu seinen Feind auf, vor Schmerzen kullerten beinahe ein paar Tränen von seinen Wangen hinunter. Akai konnte nur hilflos zusehen wie Gin litt. Doch irgendwie kam ihm das Ganze seltsam vor... Der Gin, den er kannte würde lieber sterben als diese Worte auch nur zu murmeln und doch flehte er um Hilfe wie ein Kind.... "Nicht doch!", geschockt über seinen eigenen Gedankengang schüttelte Akai den Kopf und konzentrierte sich wieder auf den leidenden Gin. "Was ist das!?", erklang Gins Stimme erneut. "Nein, nein...das kann nicht sein…", dachte Akai nur noch. Plötzlich verringerte sich der Druck von Gins Händen und Akai konnte wieder freier atmen, da das Gewicht das auf ihn leichter wurde. Akai sah wieder auf den Kinderkörper von Gin, der mit dem Oberkörper auf ihm und mit den Beinen auf dem Bett lag. Das Flehen hatte aufgehört. Akai konnte jedoch noch ein leises Wimmern hören. Er zog Gin vorsichtig ein wenig höher und erkannte, dass dieser das Bewusstsein verloren hatte. Als Gin eine halbe Stunde später wieder zur Besinnung kam, befand er sich auf einer Couch. Akai hatte einen Arm um ihn gelegt, mit der anderen hielt er ein Buch, was er gerade las. Gin's Körper fühlte sich bis vor kurzem immernoch etwas heiß an, doch die Temperatur begann allmählich zu sinken. Als der Agent bemerkte, dass Gin wach war, legte er das Buch auf den Tisch neben ihm ab. "W-wo bin ich?", kam es leise und leicht verwirrt vom Jungen. Er fasste an seine Stirn, scheinbar hatte er Kopfschmerzen. "Immernoch bei mir, wie die letzten Tage auch.", antwortete Akai normal, er vermutete, dass Gin wegen dieser Schrumpfung noch nicht ganz bei Sinnen war. "Ist das so..?", fragte Gin unsicher. Die Tonart gab dem Mann zu denken. "Verrätst du mir mal wie du plötzlich wieder... du selbst sein konntest?" Akai konnte sich darauf wirklich nichts reimen. "Wie zur Hölle hat Gin das angestellt? Ein Gegengift hat er sicherlich nicht. War das etwa auch wieder eine Nebenwirkung?" Wenn dem so war, sollte er sich wirklich Sorgen machen. "Ich versteh gar nicht was Sie meinen.", versicherte Klein-Gin ihn plötzlich kindlich. Erst jetzt realisierte Akai: Gin's Gedächtnis hatte wieder einen Aussetzer. Er seufzte. Darauf musste er sich zukünftig jetzt wohl öfters einstellen. Wie immer hoffte er, dass es nicht langfristig sein andauern würde, denn er ist wieder nicht dazu gekommen Gin ein paar Fragen zu stellen. "Vergiss, was ich gesagt habe." Gin sah kurz verwirrt zu Akai, senkte aber schnell wieder den Kopf. Die Bewegung schien jedoch zu schnell gewesen zu sein, denn er begann ein wenig zu schwanken und er hielt sich mit einer Hand am Sofa fest und mit der anderen fasste er sich erneut an den Kopf. Ungefragt setzte Akai ihn wieder auf das Sofa. "Warte lieber noch bis dein Kopf sich etwas beruhigt hat.", schlug er vor, was von Gin mit einen Nicken beantwortet wurde. "Möchtest du ein Glas Wasser?", wurde dieser dann vom Agenten gefragt. "Ja..", erwiderte er. "Gut, dann bleib hier sitzen. Ich hole dir eines.", sagte Akai und ging in die Küche. Während er das Glas füllte beschloss er aus der Situation das Beste zu machen und wenigstens aus dem kleinen Gin mit Gedächtnisverlust ein paar Infos über dessen Eltern und Rum herauszukitzeln. "Gin das Kind" schien ihm wenigstens ein wenig zu vertrauen und würde ihm bestimmt mehr verraten als "Gin von der Organisation". Mit neu gefundener Zielstrebigkeit ging Akai mit dem Wasserglas in der Hand zurück zu dem wartenden Jungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)