Gin - Kaltblütiger Mörder im Körper eines Kindes von ginakai ================================================================================ Kapitel 7: Alpträume -------------------- Akai wandte sich von Gin ab und ging zur Tür. "Du...du lässt mich jetzt einfach so hier?",sagte Gin und versuchte wütender zu klingen als er eigentlich war. Tatsächlich war ihm aber unwohl allein zu bleiben, was er aber als Unsinn abtat und auf die Unsicherheit und Verwirrung schob, die er verspürte seit er feststellen musste, dass Wodka ihn verraten hatte und er in einem Kinderkörper zwischen Polizisten aufgewacht war. "Wenn du Angst hast kann ich auch einfach hier bleiben.", schlug Akai grinsend vor. "Pah, ich und Angst, so was existiert gar nicht!" "Dann gute Nacht." Akai verließ schulterzuckend das Zimmer. Zur Sicherheit schloss er auch wieder ab. Wer wusste schon ob nicht noch andere Störenfriede ins Haus kommen würden. Langsam ging er die Stufen hinunter und betrat das Zimmer, welches er zu seinem Arbeitszimmer auserkoren hatte. Dort griff er erst mal nach einem Glas und sein Blick wanderte über verschiedene Spirituosen. Er stellte fest, dass es im Haus an Rum nicht fehlte, diesen wählte er aus. Jedoch öffnete er das Getränk nicht, sondern starrte nur auf die Flasche, mit einen eher nachdenklichen Gesichtsausdruck. Langsam ließ er den Tag noch einmal Revue passieren und machte sich klar, was eigentlich genau passiert war. Es dauerte eine Zeit, bis ihm klar wurde, dass er einen der brutalsten Killer Japans in seinem Haus hatte, der zu allem Überfluss nun auch noch als kleiner Junge in der Weltgeschichte herumlief. Das Ganze war zu absurd. Der Agent schüttelte den Kopf und stellte die Rum Flasche wieder zurück. Dann sah er in den Kühlschrank und das Gefrierfach, er hatte noch genügend Eiswürfel. Trotzdem nahm er ein Paar Einweg-Eiswürfel-Tüten und befüllte diese mit Wasser und legte sie ins Tiefkühlfach. Im Kühlschrank fand er noch eine Flasche Cola. Er überlegte kurz, zuckte dann mit den Schultern und nahm sie heraus. Gerade als er sie nahm passierte etwas Unerwartetes, ein Schrei erklang. Es war Gin's Stimme. Vor Schreck, dass Gin geschrien hatte, stieß auch Akai einen kleinen Schrei aus und ließ erschrocken die Flasche Cola fallen. Sie zerbrach vor seinen Füßen in tausend Scherben. Akai starrte auf den Boden und sah wie der Inhalt sich langsam darüber verteilte. Er schüttelte mit dem Kopf, warf die Kühlschranktür wieder zu und rannte umgehend zu Gin auf's Zimmer. Er holte den Schlüssel und öffnete die Tür. Dort sah er, dass sich Gin im Schlaf hin und her rollte. So wie es aussieht hatte der Kleine einen Albtraum. Langsam trat er näher an das Bett, er war sich nicht sicher ob er den Silberhaarigen wecken sollte. Näher betrachtet entdeckte Akai einige Schweißperlen auf dessen Stirn, der Junge musste einen schlimmen Alptraum haben. Als er Gin über den Kopf streichelte, um ihn beruhigen zu wollen, bemerkte er wie heiß dessen Körpertemperatur war. Gin murmelte im Schlaf: "Nein, b-bitte nicht!" Akai runzelte besorgt die Stirn. Dann verließ er leise das Zimmer um den Kleinen nicht zu wecken, immerhin wollte er ihm nach den Anstrengungen des Tages die Ruhe gönnen. In der Küche holte er schnell eine Schüssel mit Wasser und ein Tuch, dann setzte er sich neben Gin auf das Bett. Vorsichtig legte er das Tuch auf dessen Stirn, sein Atem war ziemlich schnell, er wirkte schon fast bemitleidenswert. Gin murmelte weiter im Schlaf: "D-deinetwegen sind meine Eltern...dieser verdammte Rum!.…" Akai horchte auf. Was war das gerade gewesen? Was hatte Rum mit Gins Eltern zu tun? Und überhaupt... Er hatte Gin noch nie über etwas anderes als die Organisation reden hören. Von seinem Privatleben wusste er quasi nichts. Nachdenklich betrachtete er den Jungen vor sich. "Vielleicht… Aber nein, das bezweifle ich." Akai schüttelte den Kopf. Dann nahm er vorsichtig das erwärmte Tuch von der Stirn des Kleinen und wischte ihm noch einmal kurz damit die Schweißtropfen von den Schläfen, bevor er das Tuch in der Schüssel auswusch. Neu zusammengefaltet legte er ihm das Tuch nochmal auf die Stirn. Er seufzte zum x-ten Mal am heutigen Tag und stellte sich auf eine lange Nacht ein. Auf einmal klingelte das Handy. Akai erschreckte sich so sehr, als hätte er Akemi gesehen, aber es war leider nur sein Handy, welches klingelte. Er nahm den Anruf an und wurde sofort von einer Stimme begrüßt, es war James Black's Stimme. "Gut, dass du ran gegangen bist! Bei unseren Nachforschungen über die kürzlichen Ereignisse mit Gin sind wir darauf gestoßen, dass er zuvor einen Spion der Sicherheitspolizei beseitigen sollte." Das schienen interessante Neuigkeiten zu sein, aber dennoch verzog Akai keine Miene, als würde es ihn nicht stören. Sollte es ihn denn kümmern? Er hatte schon immer gewusst, dass man ein hohes Risiko eingeht wenn man den NOC der Organisation spielt, dennoch sollte Akai jetzt besser den Überraschten spielen. "Was, wirklich? Um wen handelte es sich?", es fiel ihm schwer interessiert zu klingen, denn sein größeres Problem momentan lag neben ihm. Nämlich Gin. Er wälzte sich immer noch leicht hin und her, wenn auch nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Gott sei Dank war er nicht wach geworden, als sein Handy geklingelt hatte. "Wir konnten mit Mizunashi Rena in Kontakt treten. Leider wusste sie selbst nicht viel darüber, aber die Entscheidung Gin zu beseitigen kam wohl danach und..." Akai hörte nicht mehr zu. Gin wurde immer unruhiger. Sein Mund schien lautlose Worte zu formen und die kleinen Hände waren zu Fäusten geballt. "Okay.", antwortete Akai abwesend. Er war dem Gespräch schon seit ein paar Minuten nicht mehr gefolgt. Gedanklich wollte nur noch so schnell wie möglich auflegen, damit er die Temperatur seines kranken Pflegekindes kontrollieren konnte. "Momentan habe ich aber mit dem Kind meines Freundes hier zu tun. Als es so stark geregnet hat war er draußen unterwegs und jetzt hat er eine Erkältung. Ich rufe später zurück." Ohne eine Antwort abzuwarten legte er auf. Er warf noch einmal besorgt einen Blick auf Gin, bevor er sich auf dem Weg machte ein Fieberthermometer aus dem Bad zu holen. „Wo hatte ich das Thermometer nochmal?“ fragte er sich und fing an den Badschrank zu durchsuchen. Er suchte immer hastiger, da Gin's Laute im Hintergrund anfingen ihn zu beunruhigen. Während er kramte, konnte er einen Blick auf seine Armbanduhr erhaschen, es war bereits kurz nach 4:00 Uhr in der Nacht. Immernoch hatte er kein Auge zugetan. Endlich fand er wonach er gesucht hatte und eilte zurück zu Gin ans Bett. Dieser hustete mittlerweile und war davon aufgewacht. In dem Versuch sich auf die Seite zu drehen hatte er sich jedoch mit der Bettdecke und den Handschellen verheddert. Als Akai ins Zimmer kam, musste er bei dem Anblick schmunzeln, war aber auch erleichtert, dass Gin aufgewacht war. "Gin... wie fühlst du dich?" Akai ging langsam auf ihn zu, jedoch seine Frage beantwortete der Geschwächte nicht: "Was machst du hier?", kam es stattdessen. "Ich war die ganze Zeit hier, wie es scheint hast du während deines Schlaf's Fieber bekommen...und schlecht geträumt.", antwortete Akai und setzte sich wieder neben ihm. Gin dachte erst, er hätte sich verhört, als ob der Kerl die ganze Nacht bei ihm war und sich um ihn gekümmert hat - so ein Schwachsinn. "Warum sollte er das tun?“ Gin verwarf den Gedanken schnell wieder und versuchte das Thema zu wechseln. "Könntest du mir jetzt wenigstens die Handschellen abnehmen." Akai seufzte daraufhin. "Du bist ziemlich undankbar, wegen dir konnte ich kein Auge zu machen." "Ist doch nicht mein Problem, hab dich nicht gezwungen." Gin zuckte mit den Schultern. "Du hast mich bevor du eingeschlafen bist so beklemmt angesehen…da hatte ich es mir eben so überlegt.", erwiderte Akai und fasste Gin noch einmal an die Stirn. "Deine Temperatur ist wahrscheinlich immernoch nicht gesunken.." "Na und?! Lass das!" sagte Gin energisch und schob dabei Akais Hand weg. "Und mach endlich diese bescheuerten Handschellen ab!" Die letzten Worte kamen Gin jedoch nicht so kräftig über die Lippen wie er sich das vorgestellt hatte. Irgendwie war ihm schwindelig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)