Words Unspoken von Crispie ================================================================================ Kapitel 1: Alone ---------------- » In einer Welt, in der jeder Mensch ihn hat. Seine bessere Hälfte. Jemanden, der einen vervollständigt. Die Rede ist von einem Seelenverwandten. « Schon kurz nach der Geburt, konnte es jeden Augenblick soweit sein. Dass man der Person begegnete, die das eigene Leben komplett verändern und einen tieferen Sinn geben würde. Manche lernten ihren Seelenpartner bereits im Kindergartenalter kennen. Andere wiederum erst im Laufe ihrer Schulzeit. Und leider gab es dann auch ein paar Ausnahmen. Menschen, die ohne diese besondere Bindung auf die Welt kamen. Doch wenn es zu einem Treffen jener zwei Personen kam, die vom Schicksal auserkoren wurden, den Rest ihres zukünftigen Lebens miteinander zu verbringen, wurden ihre ersten Worte zueinander, auf dem Arm des jeweils Anderen für immer verewigt. Auch die Schriftart und Farbe, passte sich dementsprechend an. Weiter hieß es, dass nur der Seelenpartner allein, jemanden für immer und ewig glücklich machen könnte. Daher wurde diese Verbundenheit, als das kostbarste Geschenk auf der Welt bezeichnet. * * „Mama, Mama, Mama! Wann werde ich ihn denn endlich treffen?“ Der kleine Izuku hüpfte in seinem Schlafanzug zu seiner Mutter hin und zupfte ihr aufgeregt am Rockzipfel herum. Mit einem Lächeln im Gesicht, kniete sie sich auf den Boden nieder und fuhr ihrem Sohn durch die zarten Locken. „Weißt du, Izuku...dass ist bei jedem Menschen unterschiedlich...-“, begann sie zu erklären, während ihr strahlende Kinderaugen entgegen blickten. „...aber ich bin mir sicher, dass auch du bald deinen Seelenverwandten finden wirst, mein Schatz.“ „Oh, ja! Das wäre ganz ganz toll!“ Voller Freude, lief er durch die Wohnung und hob seine Actionfigur in die Höhe. Inko beobachtete ihn schmunzelnd beim Spielen und richtete sich wieder auf. Es war für sie kein Wunder, dass ihr kleiner Spross dermaßen aufgeregt war. Im Kindergarten redeten die Kinder über nichts anderes mehr. Selbst ihre Erzieher wurden beinahe täglich gefragt, wann es endlich bei ihnen soweit wäre. Besonders seit eines der Kinder scheinbar seinen Seelenkameraden gefunden hatte und jedem die rote - wenn auch etwas unleserliche Schrift, am Handgelenk mit stolz präsentierte: Bakugo Katsuki. Ein etwas temperamentvoller Junge in Izuku's Alter, der den selben Kindergarten besuchte, wie er. Vor einigen Tagen entdeckten seine Erzieher durch Zufall das Wort „Blasty“ auf seinem Arm. Zuerst gingen sie davon aus, dass Katsuki sich versehentlich beim Malen das Handgelenk verschmiert hatte. Als sie jedoch einen genaueren Blick darauf warfen, erkannten sie die wahre Bedeutung hinter dem rubinroten Schriftzug und klärten ihn und die anderen Kinder auf. Inko's Blick haftete eine Weile an ihrem Sohn. Er würde ihn bestimmt auch eines Tages treffen. Davon war sie felsenfest überzeugt. * * In der Grundschule war er seinem Seelenverwandten immer noch nicht über den Weg gelaufen. Dennoch versuchte er positiv zu denken. Sagte sich immer wieder, dass es auch bei ihm schon bald soweit wäre. Katsuki verlieh seinem Optimismus jedoch einen starken Dämpfer. Minimierte seine Hoffnung, seinem Seelenkameraden jemals zu begegnen. Demütigte ihn beinahe täglich dafür. Izuku wehrte sich nicht dagegen. Versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn die Worte in Wirklichkeit verletzten. „Na, Deku? Hast du ihn denn immer noch nicht gefunden, du Loser?“ Izuku presste die Lippen aufeinander und schwieg. Senkte den Blick zu Boden und krallte seine Finger tiefer in die Tragegestelle hinein. Neben den Beleidigungen, war es dieser Name, den er ihm verpasst hatte. Dieser lächerliche Kosename, der ihn als Versager brandmarkte. „Wi-Wieso tust du das, Kacchan?“, stotterte er schließlich. Den Tränen nahe und ohne Hoffnung auf Hilfe. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, vernahm er das laute Lachen seines Klassenkameraden. Verstand nicht, warum er ihm das immer und immer wieder antat. Schließlich hatte er ihm noch nie etwas getan. Ganz im Gegenteil. Schon seit dem Kindergarten, hatte er versucht sich mit ihm anzufreunden. Auch wenn Katsuki von seinen Freunden umringt war, wirkte er auf ihn sehr einsam. Aber egal was Izuku auch versuchte, er beleidigte und erniedrigte ihn immer wieder aufs Neue. „Du willst es also wirklich wissen, Deku?“, grinste Katsuki böse und schnipste ihm gegen die Stirn. „Weil du nichts weiter, als ein dämlicher Nerd für mich bist.“ * * Izuku wusste es spätestens im zweiten Jahr der Mittelstufe, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Dass er anders war. Anders, als die anderen Kinder. Alles begann mit dem Geschichtsunterricht von Mr. Torino. Auf den ersten Blick wirkte er nicht nur mürrisch, sondern auch etwas senil. Ständig verwechselte er die Namen seiner Schüler. Manchmal vergaß er sie sogar komplett. Jedoch tat das seiner Intelligenz überhaupt keinen Abbruch. Er war sehr Weise und wusste viel über die alte Geschichte ihres Planeten. Unter anderem auch über die Thematik der Seelenverwandtschaft. „Seit Jahrhunderten von Jahren wissen Menschen von der Existenz der Seelenverwandtschaft“, begann er zu erklären und schweifte seinen Blick durch die Klasse. „Es heißt, dass nur der Seelenpartner alleine, jedes Individuum vervollständigt.“ Ein unangenehmer Krampf entstand in Izukus Magengegend. In seiner Klasse war er der Einzige, der seinen Seelenpartner noch nicht gefunden hatte. Nicht nur wieder ein gefundenes Fressen für Katsuki und Co., sondern auch ein weiterer Tiefschlag seines Selbstvertrauens. „Und was ist mit den Idioten, die keinen haben?“ Das Gesicht des Wuschelkopfes lief feuerrot an. Seine opalgrünen Augen richteten sich auf seine Schulbank. Trotzdem konnte er die Blicke seiner Schulkameraden auf sich spüren. Einer von Katsuki's Freunden hatte die Frage bewusst gestellt. Nur um ihn weiter zu demütigen. Mr. Torino sah für den Bruchteil einer Sekunde zu Izuku rüber, ehe er sich vor dem anderen Schüler stellte und seinen Stab auf dessen Tisch schlug, sodass er wieder die volle Aufmerksamkeit erhielt. „Den einzigen Idioten, den ich hier sehe, bist du, du törichtes Balg.“ Während der Angesprochene vor Wut schäumte, kicherte die halbe Klasse über den Satz ihres Lehrers. Bevor sie den Unterricht allerdings fortsetzen konnten, klingelte es zur Pause. Alle Schüler begannen schnell das Klassenzimmer zu verlassen. Alle, bis auf einen. „Wieso sitzt du immer noch hier, wie festgenagelt?“, fragte der alte Mann ihn etwas plump. „Solltest du nicht mit den anderen Kindern schon längst draußen sein?“ Betrübt stand Izuku auf und packte seine Tasche zusammen. Doch bevor er das Klassenzimmer verließ, stellte er seinem Lehrer eine letzte Frage. „Welche Antwort hätten sie auf die vorherige Frage gegeben?“ Er schluckte schwer und auch sein Herz raste zwei...nein drei Takte schneller, als gewöhnlich. Der durchdringende Blick von Mr. Torino ließ ihn unruhig werden. Seine Hoffnungen und Träume hingen von dieser einen einzigen Antwort ab. „Diejenigen, die noch immer auf der Suche nach ihrem Seelenverwandten sind...werden ihn wahrscheinlich niemals treffen – für den Rest ihres Lebens.“ Kapitel 2: Life is Fate ----------------------- „Diejenigen, die noch immer auf der Suche nach ihrem Seelenverwandten sind...werden ihn wahrscheinlich niemals treffen – für den Rest ihres Lebens.“ Ein Satz. Ein einziger Satz, der seine Hoffnungen und Träume mit einem Schlag zerstört hatte. Warum...warum konnte er nicht wie andere Kinder sein? Was hatte er verbrochen, nicht glücklich sein zu dürfen? Seit seinem Gespräch mit Mr. Torino, waren bereits mehrere Tage vergangen. Nicht nur, dass er seitdem in der Schule gefehlt hatte, nein. Er war auch nicht bereit gewesen, die Wohnung auch nur im Entferntesten zu verlassen. Inko erkannte ihren Sohn nicht wieder. Hatte immer wieder versucht herauszufinden, was die Ursache seiner depressiven Stimmung war. Doch sobald sie ihn darauf ansprechen wollte, schloss er sich in sein Zimmer ein und man bekam ihn mehrere Stunden nicht mehr zu Gesicht. „Izuku...Izuku...was ist denn nur los, mein Schatz?“ Sie klopfte zart an seiner Tür. Keine Reaktion. „Ich bitte dich...sag mir, was passiert ist.“ Die Zimmertür blieb weiterhin verschlossen. Seine Mutter kämpfte mit den Tränen. Wusste einfach nicht mehr weiter. Unterdessen saß der Grünhaarige in seinem Bett. Die Beine angewinkelt und zu sich gezogen. Abgeschottet von der Außenwelt. Abgeschottet von der Realität. Er war innerlich zerbrochen. Hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. War er überhaupt Existenz berechtigt, ganz ohne Seelenverwandten? Warum besaß er keinen? Warum, warum, warum? Warum wurde er dazu verdammt, den Rest seines jämmerlichen Lebens alleine verbringen zu müssen? Die Stimme seiner Mutter drang nur dumpf in sein Ohr. Izuku konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. Wenn er das täte, würde sie sich nur noch mehr sorgen machen. Es reichte, wenn nur einer von ihnen, unter der Situation litt. „Izuku...bitte...hör mir zu...-“ Inko's Stimme war sehr leise. Sie klang brüchig und verzweifelt zugleich. „Egal, was passiert ist, wir können über alles reden, hörst du? Du bist und bleibst mein süßer Spatz und...-“ Weiter kam sie nicht. Ein herzergreifendes Schluchzen entkam aus ihrer Kehle. Ihre Hand bewegte sich automatisch zu ihren Lippen, um die Laute zu unterdrücken. Izuku's schlechtes Gewissen meldete sich beim ihm. Trichterte ihm ein, dass es nur seine Schuld war, dass sie da draußen weinte. Die einzige Person, die er noch auf der Welt hatte – seine Mutter. Das hatte sie nicht verdient. Nicht sie – diejenige, die immer an ihn geglaubt hatte. Mit wackeligen Beinen und einem rasenden Puls, kämpfte sich Izuku aus dem Bett. Er wusste noch nicht, was ihn erwarten würde, wenn er gleich die Tür öffnen würde. Doch bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte, war es vielleicht besser, wenn er nicht auf direktem Wege mit ihr sprach, sondern die Tür als eine Art „Trennwand“ zwischen ihnen diente. Vielleicht würde es ihm dadurch etwas leichter fallen, ihr die Wahrheit zu sagen. „Mama...ich...-“ Er hielt kurz inne. Atmete tief ein und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, für den Kummer, den ich dir in den letzten Tagen bereitet habe...weißt du...es fällt mir nicht leicht...darüber zu sprechen.“ Ein trauriges Lächeln bildete sich auf sein Gesicht und er lehnte seinen Kopf gegen die Tür. Draußen war es still geworden. Keine Fragen. Kein Schluchzen. Nur Stille. „Weißt du...man sagt doch...dass jeder ihn hat...einen Menschen, der mit dir im Geiste verbunden ist...aber...aber...ich...-“ Verzweifelt griff er sich an die linke Brust. Versuchte den Schmerz, der entstand zu mildern. Aussichtslos. Tränen flossen über seine Wangen. Bewiesen, wie sehr er sich die letzten Tage gequält haben musste. Falsch. Nicht die letzten Tage, sondern sein gesamtes Leben. Zwar war die Frage darauf mehr oder weniger beantwortet worden, jedoch wäre es ihm lieber gewesen, sich mit der Suche nach ihm den Kopf zu zerbrechen und in der Illusion weiter zu leben, dass es wenigstens eine Person da draußen gab, die auf ihn wartete. „Ich habe einfach keinen...verstehst du? Es gibt niemanden auf der Welt, der auf mich wartet und mit mir alt werden wird. Es wird niemanden geben, der mich vervollständigt oder mir das Gefühl geben wird, geliebt zu werden. Geliebt zu werden, auf eine Art, die man nicht beschreiben kann...-“, sprach er letztlich in Tränen erstickter Stimme zu Ende. Es bliebt immer noch still hinter der Tür. Keine Laute. Keine Geräusche. Ihr würde doch nichts passiert sein, oder? „Mama....?“ Kurz wischte er sich seine Tränen mit dem Ärmel ab und griff nach der Türklinke. Etwas mulmig zumute öffnete er die Tür. Und blickte in die Augen seiner Mutter. Sie sagte nichts. Blieb am selben Fleck stehen und gab keinen Ton von sich. Als Inko nach ein paar Minuten des Schweigens realisierte, dass ihr Sohn soeben sein Zimmer verlassen hatte und nun vor ihr stand, fiel sie auf die Knie. Umarmte ihn und drückte ihn an sich. In diesem Moment wusste Izuku nicht, warum seine Mutter weinte: Vor Erleichterung, dass er sein Zimmer verlassen und ihr alles erzählt hatte. Oder vor Trauer, dass er niemals in seinem Leben richtig glücklich werden würde. * * Bu-Bum...Bu-Bum...Bu-Bum... Sein Herz klopfte aufgeregt gegen seine Brust. Heute würde sein erster Tag auf der Oberstufe beginnen. Ein neuer Lebensabschnitt? Ein neues Kapitel, in seinem sonst trostlosen Leben? Izuku wusste noch nicht, was ihn erwarten würde. Aber er war ziemlich nervös. Der Vorfall auf der Mittelstufe hatte ihn sehr zugesetzt. Insbesondere das Gespräch mit seiner Mutter. Wieder und wieder hatte sie sich bei ihm entschuldigt. Ihn mitleidig versucht zu trösten. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie in diesem Augenblick die Situation für ihn unerträglich machte. Inzwischen konnte er etwas mit dem Thema umgehen. Zwar versetzte ihm der Anblick auf seine unbeschrifteten Armen, jedes Mal ein Stich in seinem Herzen, aber wenigstens verblasste der Schmerz nach und nach – zumindest bildete er sich das ein. „Geh mir aus dem Weg, Deku!“ Erschrocken wich Izuku zur Seite und nahm aus den Augenwinkel Katsuki war, der mit typisch schlechter Laune an ihm vorbei stampfte. Scheinbar ohne seine Freunde aus der Mittelstufe. Vielleicht konnte er nun endlich einen Neuanfang mit ihm starten, jetzt wo die Anderen nicht mehr auf die selbe Schule gingen, wie er. „Warte, Kacch...-“ Er übersah eine Treppenstufe. Drohte das Gleichgewicht zu verlieren und den gepflasterten Boden zu küssen. Doch der erwartete Schmerz blieb aus. Eine zierliche Hand hatte ihn am Ellbogen festgehalten und ihn herauf gezogen. Als Izuku sich umdrehte, stand ein hübsches Mädchen neben ihm und hatte ihre Finger aneinander getippt. „Du solltest vorsichtig sein...sowas bringt Unglück.“ „D-Danke f-für d-deine H-Hilfe“, stammelte Izuku nervös. Ihr Anblick ließ ihn nervös werden. Noch nie hatte ihn ein Mädchen angesprochen. „Keine Ursache, aber du solltest besser auf dich acht geben, in Ordnung?“ Sie lächelte ihn freundlich an und schritt zur Eingangstür. Bevor das Mädchen eintrat, winkte sie ihm noch zu. „Vielleicht laufen wir uns bald wieder über den Weg, tschüss!“ Er blickte ihr lange nach. Selbst, nachdem sie schon längst ins Schulgebäude verschwunden war. Noch nie, war eine Person so freundlich zu ihm gewesen – abgesehen von seiner Mutter. Eventuell...könnte es auf dieser Schule ja wirklich schön werden. * * „Deku-kun, wollen wir zur Schulcafeteria gehen?“ Große haselnussbraune Augen strahlten ihm freudig entgegen. Wie hätte er zu ihnen jemals nein sagen können? „G-Gerne, U-Uraraka-san!“ Kaum hatte er zugesagt, rannte sie grinsend zu Tenya und stelle ihm die gleiche Frage. Izuku huschte ein sanftes Lächeln um die Lippen. Ihre erste Begegnung am Schultor lag nun knapp drei Monate zurück. Wie es der Zufall oder wohl eher Schicksal so wollte, kamen beide in die selbe Klasse. Zu seiner anfänglichen Überforderung war er dennoch froh, in Ochako eine sehr gute Freundin gefunden zu haben. Ihre Eltern und sie waren vor ein paar Monaten vom Land in die Stadt gezogen. Sie kannte noch nicht viele Leute, aber Izuku hatte das Gefühl, dass sie mit ihre unbeschwerten Art, ihr Umfeld positiv beeinflusste. „Kommst du, Deku-kun?“ Ihr Lächeln war wirklich ansteckend. Schnell nahm er seinen Geldbeutel aus der Tasche und lief auf seine beiden Freunde zu. Während Tenya ihnen etwas über die neuste Klassensprecher-Sitzung erzählte, schweiften Izuku's Gedanken erneut ab. Iida Tenya, Klassensprecher und eventuell zukünftiger Schulsprecher der U.A High, war ein sehr verantwortungsbewusster Mensch – und das in seinen jungen Jahren. Izuku erfuhr beiläufig, dass auch dessen älterer Bruder schon auf der Schule war und das Amt des Schulsprechers übernommen hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er richtige Freunde gefunden, die ihn mochten, so wie er war. Nur eines konnte er ihnen, bis heute nicht erzählen – die Sache mit seinem Seelenpartner. Er schämte sich nach wie vor dafür und wusste überhaupt nicht, wie er das Thema überhaupt ansprechen sollte. Alle aus der Mittelstufe hatten ihn gemieden, nachdem sich das Gerücht um ihn verbreitet hatte. Hielten ihn für krank oder gar abnormal. Diesen Pein noch einmal durchzustehen, könnte er nicht ertragen. Also beschloss Izuku dieses Geheimnis für sich zu bewahren – solange es ging. Schließlich war Katsuki ebenfalls in seiner Klasse und wusste davon. Jedoch hatte er bislang noch kein Sterbenswort darüber verloren. Tatsächlich musste er zugeben, dass der Blonde sich für seine Verhältnisse bisher ziemlich zurückgehalten hatte. Trotzdem wollte Izuku kein Risiko eingehen und war erleichtert, dass die Schuluniform seine unbeschrifteten Arme bedeckten. Hinzu kam, dass er das Thema „Seelenverwandtschaft“ generell mied und sich gekonnt aus der Affäre zog, sobald mal doch davon gesprochen wurde. Sein Blick ruhte auf seine beiden Freunde. Dabei huschte ihm ein kleines Lächeln über seine Lippen. Auch wenn keiner von ihnen sein Seelenpartner war, würde er alles menschenmögliche tun, um sie niemals zu verlieren. Koste es, was es wolle. Kapitel 3: You're not alone --------------------------- Er konnte den kalten Wind spüren, welcher ihn umgab und langsam durch sein Shirt kroch. Wie dieser ihm um die Ohren pfiff und heulende Geräusche von sich gab. Er wollte seine Augen öffnen, traute sich jedoch nicht und versuchte sich stattdessen aufzuwärmen, indem er seine zierlichen Arme um seinen Körper schlang – vergebens. Zwischen Neugierde und Angst gefangen, öffnete Izuku schließlich seine Lider Millimeter um Millimeter. Spähte durch die finstere Nacht. Die Straßen waren menschenleer und verliehen einem das mulmige Gefühl einer Geisterstadt. Mit Angstschweiß im Nacken sah er sich um. Noch nie war er an so einem merkwürdigen Ort, wie diesen hier gewesen. Und wenn er ehrlich war, wollte er nichts lieber tun, als von hier zu verschwinden! Als er jedoch seinen Fuß in Bewegung setzen wollte, wechselte seine innere Unruhe, in blanke Panik um! Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr und fühlten sich wie Blei an. Sie ließen sich einfach nicht mehr bewegen. Auf einmal nahm er weiter entfernt mehrere Stimmen wahr. Sie lachten, um genauer zu sein. Verwirrt blickte Izuku sich um. Nach wie vor war keine Menschenseele zu sehen. Hatte er sich das Gelächter nur eingebildet? Oder stimmte hier tatsächlich etwas nicht? „I-Ist da j-jemand?“, stammelte er sichtlich nervös und spürte die aufkeimende Panik in seinem Innersten. Hier ging etwas definitiv nicht mit rechten Dingen zu! Sein Verdacht bestätigte sich, als er weiterhin die Stimmen vernahm und sie zu seinem Entsetzen immer näher kamen. Er überprüfte jeden Winkel in seiner Umgebung, doch Fehlanzeige. Weit und breit war niemand zu sehen. Halluzinierte er womöglich schon? Plötzlich zuckte sein gesamter Körper mit einem Mal zusammen, als er eine der unheimlichen Stimmen dicht an seinem Ohr vernehmen konnte. Und zu seinem Schrecken kam sie ihm sehr gut bekannt vor! „Izukuuu, Izukuuuuu“, sang sie schauderhaft. „Kein Seelenverwandter für dich, kein Seelenverwandter für dich, buhuuhuuuhuuu!“ Die Worte bezüglich seines nicht vorhandenen Seelenverwandten, versetzten ihm einen tiefen Stich in seinem Herzen. Zu seinem Leidwesen wiederholte sich nicht nur der Satz, sondern auch das Gelächter schien immer lauter zu werden und aus allen Richtungen zu kommen. Inzwischen konnte er tatsächlich ein paar Silhouetten ausmachen. Ihre Gesichter jedoch, konnte er leider nicht erkennen, lediglich das gruselige Grinsen, welches ihre Lippen zierte. Dennoch hatte Izuku eine von ihnen anhand ihrer Stimme erkannt, doch konnte das tatsächlich möglich sein? „U-Uraraka-san, bist du es wirklich?“ Er hoffte inständig, dass er sich täuschte. Das es sich bei dieser Gestalt nicht um seine beste Freundin handelte. Leider wurden seine Hoffnungen in tausend Scherben zerschlagen. „Sieh an, sieh an. Du bist ja ein richtiger Blitzmerker!“, spottete sie und endlich konnte Izuku auch ihr Gesicht erkennen. „Wen wolltest du mit deinen Lügen hinters Licht führen?“ Anklagend streckte sie ihren Finger auf ihn und lachte ihn aus. Fassungslos starrte er Ochako an und sank schließlich mit schlotternden Knien auf den Boden. Das konnte nicht wahr sein...nein...es durfte einfach nicht wahr sein! „I-Ich kann alles erklären...-“ „Erspare uns deine Ausreden, Midoriya-kun! Sie sind alle inakzeptabel!“ Aus dem Schatten trat eine weitere Person hervor, die sich neben Ochako stellte und ihn tadelnd ansah. Nicht auch noch Tenya! Das musste ein Alptraum sein! „N-Nein“, stotterte er und versuchte mit allem Mut, den er noch besaß, seinen Freunden die Situation zu erklären. „Ihr versteht das nicht...ich...-“ Plötzlich begann sich alles um ihn herum zu drehen. Das Gelächter wurde lauter und unerträglicher. Izuku hielt sich schützend seine Ohren zu. Er hatte das Gefühl, dass alles um ihn herum drohte zusammenzubrechen. „Ahhhhh!“ Mit einem durchdringenden Schrei wachte Izuku auf und setzte sich aufrecht hin. Seine Atmung war unregelmäßig. Sein Herz klopfte wie wild gegen seine Brust und einzelne Haarsträhnen klebten ihm ins Gesicht. „Ein Alptraum?“, murmelte er zu sich selbst und sah sich um. Fasste sich an die linke Brust und wollte seine Atmung beruhigen, was ihm nicht so wirklich gelingen wollte. „Warum, nur?“, flüsterte er mit zittriger Stimme und wischte sich mit dem Handrücken über seine Augenlider. Er konnte die aufkommenden Tränen jedoch nicht verhindern. „Warum darf ich denn nicht glücklich sein?“ * * Am nächsten Morgen befand sich Izuku in einem desolaten Zustand. Dunkle Augenringe zeichneten sich unter seinen Lidern ab. Er musste stets an seinen Alptraum aus vorheriger Nacht denken und fühlte sich schäbig, seinen Freunden monatelang etwas vorgemacht zu haben. Somit war es auch kein Wunder, dass er ihnen so gut wie es ihm nur möglich war, aus dem Weg gehen wollte. Leider würde sich sein Vorhaben schwieriger als erwartet gestalten, was nicht zuletzt daran lag, dass sie nicht nur die selbe Schule besuchten, sondern auch in die selbe Klasse gingen. Trotzdem würde er alles in seiner Macht stehende tun, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Auch wenn er wieder in die Einsamkeit geraten würde. Für seine einzigen Freunde war er bereit, dieses Risiko einzugehen. * * „Was hast du verdammter Nerd hier zu suchen?“ Die Beine auf dem Tisch platziert und den rechten Arm lässig hinter dem Stuhl hängend, sah Katsuki abfällig zu Tür. Direkt in die Iriden Izuku's. „K-Kacchan!“, stammelte er nervös beim Anblick des blonden Schülers. Durch seine beabsichtigte Verspätung heute morgen, musste er nun zur Strafe nachsitzen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dabei Gesellschaft zu bekommen. Und erst recht nicht mit ihm. Mit einem kräftigen Tritt auf die Tischplatte holte ihn Katsuki zurück in die Realität. „Oi, ich hab dich was gefragt, du Loser!“ Er schluckte den dicken Kloß in seinem Hals herunter und versuchte das unangenehme Kribbeln seiner Angst zu unterdrücken. „I-Ich muss n-nachsitzen!“, antwortete er ihm daraufhin etwas lauter als beabsichtigt. „U-Und d-du?“ Das er vielleicht doch lieber auf den Smalltalk hätte verzichten sollen, erkannte er, als Katsuki ihn mit einer Kombination aus einem Todesblick und einem verzerrten Gesichtsausdruck ansah. „Das geht dich einen Scheiß an! Und jetzt verpiss dich aus meinen Radar!“ Ängstlich verkrümelte sich Izuku in die hinterste Ecke des Raumes. Er wagte es noch nicht einmal in seine Richtung zu schielen. Immerhin wollte er keines Falls noch weiter den Zorn des Anderen auf sich ziehen. Was wohl seine beiden Freunde gerade machten? Er war ihnen den gesamten Tag über aus dem Weg gegangen. Während des Unterrichts hatte er zwar Ochako's besorgten Blick auf sich spüren können, aber angesprochen hatte sie ihn auf sein merkwürdiges Verhalten nicht. Schwieriger wurde es allerdings, als die Pausenklingel zur Mittagspause schlug. Beinahe panisch war Izuku aufgesprungen und als Erster aus dem Klassenzimmer gerannt. Anschließend hatte er seine Pause hungrig am anderen Ende des Schulgebäudes verbracht, um ihnen nicht in der Schulcafeteria zu begegnen. Und den Rest des Schultages hatten sie auch nicht miteinander gesprochen. Nach Unterrichtsschluss hatte ihn Mr. Aizawa abgepasst und ihn aufgefordert, sich schon einmal ins Nachsitzzimmer zu begeben. Er selbst würde demnächst nachkommen. Das Resultat seines Plans: Er war voller Erfolg gewesen. Doch zu welchem Preis? „Wie ich sehe, sind wir vollzählig.“ Mr. Aizawa klang monoton wie immer und betrat den Raum. Izuku hatte das Gefühl, dass er nicht die geringste Lust hatte, auf zwei pubertierende Bälger wie sie, aufzupassen. Verständlich. Sein Blick schweifte von Katsuki zu ihm und schließlich seufzte er resigniert auf. „Eure Strafarbeit wird sich auf euer Fehlverhalten beziehen. Bedeutet im Klartext, dass du, Izuku, Gründe aufschreiben wirst, warum Unpünktlichkeit Konsequenzen nach sich ziehen werden. Und du Katsuki, weshalb man keine handfesten Auseinandersetzungen mit seinen Mitschülern anfängt.“ Handfeste Auseinandersetzung? Ungläubig starrte Izuku seinen Klassenkameraden an. Zum Glück war dieser mit dem Rücken zu ihm gewandt. Bevor er sich weiteren Ärger einhandeln würde, krempelte Izuku seine Ärmel nach oben, um besser schreiben zu können. Kurz blickte er betrübt auf seinen blanken Unterarm, ehe er sich an die Strafarbeit machte. * * Nach seiner Entlassung aus dem Nachsitzzimmer, atmete Izuku erleichtert auf. Endlich durfte er das Schulgebäude hinter sich lassen und den Heimweg antreten. Sein Magen rebellierte inzwischen schon vor Hunger. Gerade als er auf das Schultor zugehen wollte, blieb er wie angewurzelt stehen. Seine Lippen wurden trocken und sein Körper begann zu zittern. Keine vier Meter entfernt standen Ochako und Tenya. Warteten allen Anschein nach auf ihn. „Deku-kun!“ Freudig rannte seine beste Freundin auf ihn zu und nahm schließlich seine Hände in ihre. „Mensch, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht! Wir hatten schon die Befürchtung, dass du uns absichtlich aus dem Weg gehen würdest! Dabei warst du vermutlich nur so frustriert, weil du heute nachsitzen musstest! Während die Brünette fröhlich auf ihn einredete, wuchs das letzte schlechte Gewissen Izuku's ins Unermessliche. Sie waren um ihn besorgt gewesen und wie dankte er es ihnen? Indem er ihnen weiterhin etwas vormachte. Tenya hatte sich nun ebenfalls zu Ihnen gesellt und rückte seine Brille zurecht. „Midoriya-kun, du hast uns ganz schön in...-“ Abrupt brach er seinen Satz ab. Sah ihn mit einer Intensität an, die er vorher noch nie bei ihm gesehen hatte. Was war hier los? Auch Ochako schien nicht das Problem des Klassensprechers zu verstehen. „Iida-kun...-?“ „Midoriya-kun...-“ Seine Stimme hatte einen seltsamen Klang. „Deine Arme...sie sind...-“ Entsetzt sah Izuku von ihm, hinunter zu seinen Armen. In seiner Blindheit hatte er völlig vergessen, seine Ärmel herunter zu krempeln, nachdem die Strafarbeit erledigt war. Jetzt konnte sie jeder sehen. Seine unbeschrifteten Arme. Sein größtes Leid und sein größter Pein Ochako verstand nicht wirklich, was vor sich ging und folgte anschließend dem Blick Tenya's. Mit zittrigen Fingern drehte sie Izuku's Handgelenke nach außen und hatte nun freie Sicht auf seine Unterarme. Ihre Augen weiteten sich. „Deku-kun...du...hast...-“ Tränen füllten sich in seinen Augen. Genau vor dieser Reaktion seiner Freunde, hatte er sich die gesamte Zeit über gefürchtet! Ihre Blicke zeichneten so viele Emotionen ab, dass er diesen Anblick nicht mehr länger ertragen konnte. Er riss sich von Ochako's Händen los und rannte so schnell ihn seine Beine trugen davon. Nie wieder würde er ihnen unter die Augen treten können. Nicht nach all der Schmach und der Heimlichtuerei, die er ihnen angetan hatte. Und auch wenn er ihre Rufe aus der Ferne noch hören konntewusste er, dass dies das Ende sein würde... * * Mehrere Tage waren nun seit dem Vorfall auf dem Schulgelände vergangen. Daheim hatte er davon nichts erzählt und seine Mutter stattdessen im Glauben gelassen, dass alles in Ordnung wäre. Tatsächlich sah es allerdings so aus, dass er sich schon insgeheim überlegt hatte, ob es nicht vielleicht besser wäre, die Klasse zu wechseln oder sogar gleich die Schule. Izuku konnte die Enttäuschung in ihren Augen nicht mehr länger mitansehen. Ständig spielte sich diese Szene in seinen Träumen ab und geriet dadurch zunehmender in einen Konflikt mit sich selbst. Was sollte er nur tun? Er schwang seinen Schulranzen über die Schulter und setzte zum Gehen an, als er in schokoladenbraune Iriden blickte. Oh nein! Eigentlich hätte er es besser wissen müssen. Nachdem er ihnen in den letzten Tagen mehr oder weniger erfolgreich aus dem Weg gegangen war, musste ihn jetzt sein Glück im Stich lassen. „Deku-kun...ich denke wir sollten...-“ Ohne abzuwarten, was Ochako zu sagen hatte, rannte er in seiner Panik los. Er brauchte einen Ort, an dem sie ihn nicht finden könnte. Einen Ort, den sie weder betreten, noch vermuten würde... Natürlich! Das Jungenklo! Hecktisch sah er sich um und bog in die nächste Toilette ab. Es tat ihm in der Seele weh seinen Freunden dermaßen den Rücken zu kehren, aber es war für alle Beteiligte das Beste. Plötzlich wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und Izuku wich erschrocken zurück. War das etwa...? „Hier versteckst du dich also, Midoriya-kun!“ Tenya!? Woher tauchte er auf einmal auf? „I-Iida-kun?“, hauchte er ängstlich und machte ein paar Schritte rückwärts. Schließlich handelte er in einer Kurzschlussreaktion und stürmte in die Toilettenkabine und verriegelte sie von innen. Sein Herz raste und schlug schmerzhaft gegen seine Brust. Konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und schluchzte mit unterdrückter Stimme. Der Schmerz in seinem tiefsten Inneren war einfach zu groß. „Midoriya-kun! Mach bitte auf! Ich möchte nur mit dir reden!“, rief Tenya verzweifelt, doch auf der anderen Seite der Tür blieb es stumm. Immer wieder klopfte er gegen die Barrikade, leider ohne Erfolg. Izuku bekam nur am Rande mit, wie sich die Schritte vor seiner Tür etwas entfernten. Die Eingangstür der Jungentoilette sich öffnete und wieder ins Schloss fiel. Zunächst hatte er die minimale Hoffnung gehabt, dass sein Freund endlich nachgegeben hätte. Doch zu seinem Leidwesen passierte genau das Gegenteil. „Halt! Stop! Was machst du hier? Du darfst dich hier nicht aufhalten! Das verstößt gegen die Schulordnung!“, konnte er die aufgebrachte Stimme des Klassensprechers vernehmen. Mit wem sprach er da? Seine Frage wurde schneller beantwortet, als ihm lieb war. Zu seiner Verblüffung hörte er, wie jemand in der Nebenkabine auf den Klodeckel und anschließend auf die Spülung stieg. „Die Schulordnung interessiert mich gerade wenig, Iida-kun. Deku braucht gerade unsere Hilfe! Ist er denn hier?“ Ochaku?! Bevor er überhaupt realisieren konnte was geschah, sah er nach oben. Ein zierliches Bein lugte aus dem Spalt heraus, gefolgt von einem Arm. Sie wollte doch nicht ernsthaft zu ihm herüber klettern, oder? Tatsächlich schaffte sie es durch die enge Lücke zwischen Decke und Trennwand zu klettern und landete etwas wackelig auf den Beinen vor ihm. Sie schnaufte kurz und hielt sich an der Wand fest. Izuku noch immer auf dem Klodeckel sitzend, starrte sie nach wie vor mit riesigen Augen an. „Hab...dich...Deku-kun“, atmete sie schwer aus und blickte ihn nun besorgt an. „Und jetzt verrate uns endlich, was los ist! Ich bitte dich!“ Das Flehen in ihrer Stimme ließ ihn zusammenbrechen. Unter Tränen erzählte er ihr und dem wartetendem Tenya von seiner Vergangenheit und seiner Schulzeit mit Katsuki. „Versteht ihr nun, warum ich euch gemieden habe? Ihr wart meine allerersten Freunde und ich habe euch so sehr enttäuscht!“ Er wischte sich über das von Tränen benetzte Gesicht. Auf einmal spürte er zwei zierliche Arme, die sich um ihn schlangen. Ihm wurde heiß und kalt zugleich! „Deku! Wir sind deine Freunde! Sowohl in guten, wie auch in schlechten Zeiten“, flüsterte sie traurig. „Außerdem...bist du nicht alleine. Niemals.“ Damit unterbrach sie die Umarmung und entblößte ihre Ärmel. Und was er sah schockierte ihn zutiefst: Ihre beiden Unterarme waren genauso ohne Schriftzüge wie seine eigenen! Unwirklich, wegen dem was gerade hier geschah, strich er vorsichtig über ihren Arm. So viele Gedanken und Gefühle schwirrten durch ihn hindurch. Nun war er es, der sie in die Arme nahm und hinter ihr die Tür entriegelte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er jemanden gefunden, der ihn verstand und ihn so akzeptierte, wie er war. Er drückte sie ganz nah an seine Brust und konnte den erleichterten Blick Tenya's sehen. Ochaku hatte ihr Gesicht an seiner Schulter platziert und schluchzte. Nun wurde auch Izuku bewusst, was er mit seinem Verhalten verursacht hatte und welchen Kummer er seinen beiden Freunden angetan hatte. Aber nun hatte er die Gewissheit. Die Gewissheit, dass er vielleicht doch keinen Seelenverwandten brauchen würde, um glücklich zu sein. Solange er diese beiden wundervollen Menschen an seiner Seite hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)