Loveless von Jani-chan44 ================================================================================ Kapitel 16: Truth ----------------- „Oi Eren, willst du deine Sachen nicht mal langsam auspacken?“, unterbrach Levi dessen Gedanken. „Oh... ja, richtig.“ Eren nahm den Rucksack in die Hand und schaute sich suchend im Raum um. „Du kannst die kleine Kommode neben dem Spiegel nehmen. Da sollte genug Platz sein.“, sprach Levi sanft zu ihm. Sogleich machte sich Eren daran, die wenige Kleidung, die er dabei hatte, säuberlich zu verstauen. Auch Levi nahm sich seiner Reisetasche an und legte seine Kleidung in einen der größeren Schränke. In kürzester Zeit waren beide fertig. „Wollen wir erst etwas essen oder willst du dir gleich den Wellness-Bereich anschauen?“, wollte Levi von Eren wissen. „Mein Magen knurrt schon eine Weile. Lass uns erst einmal schauen, was wir im Kühlschrank finden.“, antwortete dieser. Beide gingen langsam die Wendeltreppe hinunter und begaben sich in die Küche. Wie Levi es sich erhofft hatte, waren der Kühlschrank und die anderen Aufbewahrungsschränke mit lauter Köstlichkeiten und frischen Zutaten gefüllt. Eren warf einen Blick auf das, was sich ihm darbot und überlegte, was man aus den Inhalten zaubern könnte. „Magst du Lasagne? Sieht so aus, als hätten wir alles Nötige dafür vor Ort.“, war sein Vorschlag. „Wenn du sie machst, gerne.“, willigte Levi ein. Eren war glücklich. In seiner kleinen WG war er meist derjenige, der für seine und Armins Mahlzeiten zuständig war. Und Lasagne war seine Spezialität. Vielleicht wäre dies wieder ein kleiner Schritt, Levi von seinen Qualitäten zu überzeugen. Schnell nahm er die nötigen Zutaten und Kochutensilien aus den Schränken und machte sich ans Werk. Fix war das Hackfleisch angebraten und gewürzt, sowie die Tomatensoße gekocht. Im Wechsel mit den Lasagneplatten verteilte er die Inhalte in der Auflaufform, gab etwas Sauerrahm darüber und verteilte schließlich den Käse. Levi nahm derweil einen Lappen zur Hand und putze hinter Eren hinterher, der beim Kochen immer wieder Teile des Essens auf der Arbeitsfläche der Küche verteilte. „Levi, wieso machst du das?“ Levi sah ihn fragend an. „Na das!“, nickend deutete Eren auf den Putzlappen in Levis Hand, „Ich verstehe ja, dass du es ordentlich magst, aber da steckt doch mehr dahinter, oder? Ich habe das Gefühl, dass dich jedes bisschen Dreck aus der Fassung bringt.“ „Eren...“, seufzte Levi schwermütig, „Das ist ein langes und schwieriges Thema. Stell die Lasagne in den Ofen und dann gehen wir ins Wohnzimmer und reden. Und am besten nehmen wir noch einen Wein mit. Ich glaube, den werde ich brauchen, wenn ich es dir erzählen soll.“ Eren wurde bleich. Er fürchtete sich bereits jetzt vor Levis Ausführungen, vermutete ein anderes, dunkles Geheimnis dahinter, über das dieser nur selten sprach. Er öffnete den Ofen, schob die Lasagne hinein und schnappte sich schnell noch eine Flasche Wein aus der Küche, sowie zwei Gläser, bevor er zu Levi ins Wohnzimmer ging. Aus einer Schublade, die in den Kaffeetisch des Wohnzimmers integriert war, zog Levi einen Flaschenöffner, mit dem er den Wein öffnete. Im Anschluss füllte er die Gläser der beiden, nahm einen kräftigen Schluck und begann dann seine Geschichte: „Ich habe dir ja erzählt, dass meine Mutter sehr früh gestorben ist.“, Levi hielt kurz inne und nahm noch einen weiteren Schluck aus dem Glas, „Sie hatte sich bei ihrer Arbeit, ein paar Jahre nach meiner Geburt, mit HIV infiziert. Als Kind wusste ich das natürlich noch nicht. Es vergingen nur wenige Jahre, bis es bei ihr ausbrach. Ich sah, dass sie immer schwächer und kränklicher wirkte, konnte mir aber noch keinen Reim darauf machen. Ich war 10 Jahre alt, als ich sie tot in ihrem Bett fand. Ich weiß nicht, wie lange ich da saß und sie einfach nur anschaute, es kam mir so unwirklich vor. Mein Onkel, der mich später auch zu sich genommen hatte, kam zu Besuch und fand mich und sie. Ein Arzt wurde gerufen, um eine Untersuchung bei mir durchzuführen und ihren Tod festzustellen. Bei der Untersuchung klärte man mich, so gut es eben ging, über die Todesursache meiner Mutter auf. Sie beschrieben das alles sehr kindgerecht, erzählten mir von den Viren, diesen kleinen gefährlichen Dingern, die für das menschliche Auge unsichtbar waren und meiner Mutter das Leben gekostet haben. Wie die Krankheit übertragen wurde, haben sie dabei aber ausgelassen, was verständlich war. Alles, was ich in dem Moment noch spürte, war die Angst, dass ich auch krank werden und dann sterben würde. Die Viren könnten ja noch im Haus sein. Oder an mir. Und daher...-“ „Levi, bitte hör auf!“ Eren sah Levi nun unter tränennassen Augen an. „Bitte, hör auf! Das ist so furchtbar.“ Eren schlang seine Arme um Levi und zog ihn fest an sich. Ihm war egal, was der andere dachte. Er konnte ihn jetzt nicht weiter darüber sprechen lassen oder ihm mit dieser Erinnerung an seine Vergangenheit alleine lassen. Levi wirkte erst überrascht wegen Erens Gefühlsausbruch, ließ sich dann aber auf die Umarmung ein. Schweigend saßen sie da und genossen die tröstenden Berührungen des jeweils anderen. „Levi... ich... ich... ich muss dir was sagen.“, sprudelte es Eren heraus, noch bevor er über die Schwere der folgenden Worte nachdenken konnte, „Ich liebe dich. So wie du bist. Und mit allem, was du durchgemacht hast. Du musst dazu jetzt nichts sagen. Ich will nur, dass du es weißt.“ Wie Eren es erwartet hatte, blieb Levi stumm, doch zog dieser ihn noch fester und inniger an sich. Eren spürte, wie Levi ihm eine Träne aus dem Gesicht wischte, und als er zu ihm hoch sah, legten sich heiße, feuchte Lippen auf seine eigenen. Dieser Kuss war ganz ohne Begierde, er schenkte ihnen lediglich Trost in diesem Moment, der beide so aufwühlte. Eren löste sich als erster. „Ich glaube das Essen ist langsam fertig. Wollen wir mal nachsehen?“   Wie Eren gehofft hatte, war sein Essen der reinste Gaumenschmaus. Sogar Levi ließ sich einige Komplimente für die Kochkünste entlocken, was Eren ungemein freute. Die Stimmung zwischen den beiden hatte sich inzwischen wieder gefangen und beide konnten das angenehme Geplänkel miteinander, während des Essens, genießen. „Levi, ich will mir jetzt unbedingt mal die Sauna und den Whirlpool ansehen.“ „Dir ist schon klar, dass ich die Sauna erst einmal anheizen muss, bevor wir rein können?“ „Ja, aber so lange können wir ja in den Whirlpool gehen und uns dort die Zeit vertreiben. Na komm schon!“ „Ist gut. Räum die Teller weg, ich hole uns Handtücher und stell die Sauna an. Hast du schon einmal einen Aufguss mitgemacht? Wenn du willst, kann ich etwas für uns vorbereiten.“ „Nein, ich war noch nie in der Sauna, deswegen bin ich ja so gespannt. Was passiert beim Aufguss?“, fragte Eren neugierig. „Lass dich einfach überraschen.“, sagte Levi mit einem Schmunzeln. „Okay. Ich hol dann eben meine Badehose.“ „Wofür?“, fragte Levi verdutzt. Eren stockte kurz, aber dann wurde ihm klar, was Levi damit andeutete: Er wollte ihn nackt im Whirlpool und der Sauna für sich haben. Bei dem Gedanken wurden Erens Wangen rot. Levi drehte sich mit einem Augenrollen um und machte sich auf den Weg zu den Handtüchern. Im Weggehen murmelte er noch. „Bist halt doch noch ein Balg.“   Eren war begeistert von dem umgebauten Keller. Der große Raum war in dunkelgrauen Fliesen gehalten. Wenn man die Treppe hinunter ging, konnte man sofort den Pool erblicken. An dessen Rand waren Liegen zum Entspannen aufgestellt. Weiter hinten im Raum befand sich der Eingang zu der kleinen Sauna. Doch das Highlight war der Wintergarten mit Ausgang zur Terrasse. Eren war es zunächst nicht aufgefallen, aber an der Seite des Hauses war der Boden abgetragen worden, um so Platz für diese zu schaffen. Im Zentrum des Wintergartens stand der Whirlpool, und, obwohl er im Inneren des Raums stand, musste man, wenn man in ihn stieg, das Gefühl haben, unter freiem Himmel zu sein. Die Terrasse wurde durch Bodenlampen erhellt und so konnte Eren erkennen, dass sich an ihrem linken Rand eine luxuriöse Außendusche befand. Auf der rechten Seite führte eine Steintreppe den kleinen Abgang hoch, über die man den übrigen Teil des Gartens erreichen konnte. „Ich hoffe, ich habe nicht zu viel versprochen?“, wollte Levi von ihm wissen. „Hier ist es besser, als in jedem Hotel! Ich wünschte, wir könnten immer hier sein.“ Levi nahm dies mit einem Lächeln hin. Eren beobachtete, wie Levi die Handtücher ordentlich über eine der Liegen ausbreitete und sich dann seiner Kleidung entledigte. Einen Moment verweilte sein Blick auf dessen schönen Körper, bevor er sich zusammen riss und ebenfalls auszog. Er faltete seine Kleidung und legte diese dann zu Levis. „Den Whirlpool habe ich heute schon von der Haushälterin anstellen lassen. Mir war klar, dass du es dir nicht nehmen lassen würdest, so schnell es geht, hier rein zu kommen, nachdem ich damals gesehen habe, wie du auf meine Badewanne reagiert hast.“, bemerkte Levi. Beide stiegen in das heiße Wasser und nahmen nebeneinander Platz. Seufzend schloss Eren die Augen und genoss die Wärme und Entspannung. Das war definitiv noch besser, als die Badewanne! Levi drehte sich um, hielt den Oberkörper aus dem Wasser raus und nahm etwas vom Boden. Eren fragte sich kurz, was der andere dort tat, doch drehte sich dieser schon um und hielt zwei volle Weingläser in der Hand. „Die hab ich vorhin noch von oben mitgenommen. Die Flasche war ja schon angefangen und ich dachte, wenn wir es uns gut gehen lassen, dann richtig.“ Eren lächelte und nahm ihm ein Glas ab. Er überlegte, ob er mit Levi auf sie beiden anstoßen sollte, doch da ihre Beziehung, auch nach seinen wiederholten Gefühlsäußerungen, ungeklärt war und er sich nicht sicher war, wie viel davon Levi noch ertragen könnte, blieb er stumm und begann ohne weitere Worte zu trinken. Er rutschte tiefer in den Sitz, blickte zum Himmel über ihm, der inzwischen aufgeklart war, und ließ sich so eine Weile treiben. „Sag mal Levi, wann hast du eigentlich Geburtstag?“, fiel es ihm ein. „Am 25. Dezember.“, kam die schnelle Antwort. „Was? Aber das ist ja schon in zwei Wochen!“, schreckte Eren auf. „Ich lege auf die Feierlichkeiten keinen großen Wert. An Weihnachten haben die meisten Leute eh andere Sorgen. Die letzten Jahre habe ich mich nur mit ein paar Kollegen zum Essen getroffen, die familiär ungebunden sind.“, antwortete Levi nüchtern. Eren biss die Zähne zusammen. So gerne würde er Levi fragen, ob sie seinen Geburtstag zusammen verbringen würden, doch brachte er den Mut nicht auf. Stattdessen fragte Levi ihn nun: „Möchtest du dieses Jahr vorbei kommen?“ Erens Augen erhellten sich: „Unbedingt! Oh, aber meine Schwester kommt extra aus Berlin zu Besuch. Und Armin würde ich auch ungern alleine lassen. Seine Familie kümmert sich ja doch nicht um ihn. Kann ich sie mitbringen?“ „Die biestige Schwarzhaarige und der kleine Blonde? Naja, ohne sie wäre es schöner. Aber sicher. Ich will dich an Weihnachten nicht von deiner Familie trennen.“ Eren zog Levi an sich und drückte ihm einen dankbaren Kuss auf die Lippen. Er wollte sich schon lösen, doch Levi drückte ihn weiter fest an sich. Erst da bemerkte er den gierigen Blick, der in den Augen des anderen lag und er wurde sich der Situation bewusst, in der sie sich befanden. Dieser nahm Eren das Glas ab und stellte es dann, zusammen mit seinem, auf einer kleinen Ablagefläche in der Ecke des Whirlpools ab. „Dreh dich um, Eren“, säuselte Levi ihm ins Ohr. Eren tat, wie man ihm sagte, und kniete sich nun auf die Sitzfläche des Whirlpools und stütze sich mit den Handflächen am Rand ab. Levis Hände wanderten seinen Rücken entlang, immer wieder auf und ab, was ihm ein schmerzhaftes Kribbeln in der Lendengegend entlockte. Er spürte sanfte Bisse in seinem Nacken und geschickte Fingerspitzen, die nun von hinten nach seinen Brustwarzen griffen und diese immer wieder leicht zwirbelten und zwickten. „Levi...“, keuchte er auf, „Bitte, ich will dich spüren!“ Eren merkte, wie Levi in seinem Nacken lächelte. „Meinst du, es geht inzwischen ohne Vorbereitung?“ „Ja, bitte, mach schon!“, stöhnte Eren ungeduldig hervor. Mit seiner Erektion teilte Levi dessen Pobacken und ließ sich genüsslich in ihn hinein gleiten. Tatsächlich spürte Eren diesmal keinen Schmerz, sondern nur wohlige Wärme, die ihn von innen ausfüllte und seinen eigenen Penis zum Pulsieren brachte. Der Widerstand des Wassers federte Levis sonst so harte Stöße ab, was seine Treffsicherheit, in Bezug auf Erens empfindlichen Punkt, aber nicht minderte. Levi verschränkte seine Arme um dessen Brust und zog sich immer wieder stöhnend an ihn heran. Eine der Hände löste sich von Erens Brust und wanderte tiefer, immer weiter bis zu seiner harten Erektion, umschloss und massierte sie, bis dieser sich nicht mehr zurück halten konnte und seinen Höhepunkt erreichte, während er den Namen des anderen stöhnte. Wenig später war auch Levi soweit und gab sich seinem Orgasmus hin. Als beide wieder bei Atem waren, packte Levi Eren an den Hüften und zog ihn tiefer ins Wasser. „Na super, wegen dir kann ich jetzt das Wasser austauschen lassen.“, neckte er ihn. „Aber Levi, du wolltest doch-“, wollte Eren schon protestieren, doch da hörte er den anderen lachen. Ein richtiges Lachen. Er wusste, wie selten und kostbar dieser Augenblick war und sein einziger Wunsch in diesem Moment war, dass er dieses Lachen noch viel öfter zu hören bekäme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)