Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 1: Das Portal --------------------- Ein einziger Blick. Nur ein einziger Blick würde genügen, um die Welt in seiner Schönheit zu erfassen.  Ein einziger Blick. Nur ein einziger Blick würde genügen, um die Emotionen anderer Menschen zu erkennen. Ein einziger Blick. Nur ein einziger Blick würde genügen, um eine Gefahr zu erkennen und um zu flüchten.   Doch was wäre, wenn es diesen einzigen Blick nicht gäbe? Was ist, wenn du anders bist als all die anderen in deiner Umgebung? Wenn du Hilfe bräuchtest und sie doch gar nicht nötig hättest, wenn du ehrlich zu dir bist? Sayo. Dieser Name bedeutet 'Geborene in der Dunkelheit'.  Wie treffend dieser Name damals doch gewählt worden war. Bei ihrer Geburt war es Nacht gewesen und somit fanden sie den Namen als wirklich passend. Erst später erkannte man dann aber, wie passend dieser Name wirklich gewählt worden war.  Ein Mädchen, das wirklich in der Dunkelheit geboren worden war und auf ewig dort verweilen würde ohne Hoffnung auf Heilung. Sie war blind. Blinde Augen, die ihr Leben noch stark beeinflussen würden in naher Zukunft. Ihre Eltern wollten ihr immer klar machen, was mit ihr falsch war, doch nie verstand sie sie, da sie ihre Welt anders kennengelernt hatte.  Ohne Pupillen wurde sie geboren. Sie hatte blaue strahlende Augen, die leer waren und doch voller Leben steckten.  Sie hatte Eltern, die einem die Dunkelheit erklären wollten, obwohl sie sie doch eigentlich gar nicht kannten. Wie sollten sehende Menschen verstehen, wie sich ein blindes Mädchen fühlte? Doch war es für sie nie wirklich genau diese Dunkelheit, wenn sie den Erklärungen ihrer Eltern folgte, was sie ihr natürlich nicht abkaufen wollten, sodass sie immer nur mit einer unüberwindbaren Mauer Sprach. Vielleicht war das, was sie sah ja auch Farbe. Viele Farben, die Gestalt vor ihrem Auge annahmen, wenn sie mit ihr redeten.  Dunkles und helles und Farbtöne, die verschieden stark leuchteten, je nachdem, ob in ihnen Leben war oder nicht... Sie konnte sogar die Bewegungen von Grashalmen hören. Wie hätte sie das je erklären sollen, so taub wie ihre Eltern sich stellten? Niemand verstand sie. Sie konnte sehen, aber auf ihre eigene Art und Weise. Sayo. Geboren in der Dunkelheit. Doch die Dunkelheit war wunderschön und doch war die Frage, wie die Anderen sie sahen, aber zumindest wusste sie für sich selbst, dass ihre Dunkelheit strahlend hell sein konnte. Das, was Nacht genannt wurde, war unglaublich für sie, sogar das Schönste, was es wohl in ihrem Leben je mit ihren Sinnen wahrgenommen hatte.  Alles schien so ruhig und am Schlafen zu sein, während die Farben ineinander schwappten bei jeder ihrer kleinen Bewegungen.  Nie konnte sie verstehen, wovor sich die Anderen in der Nacht fürchteten. Viele sagten, sie verstehe es nicht, denn sie lebe in ewiger Dunkelheit, während andere von grauenhaften Monstern sprachen, die im Dunkeln heraus kamen, um die Seelen der Menschen zu fressen und Menschen verschleppten und töteten, wenn man nicht auf sich Acht gab. Menschen fressende Monster? So etwas gab es doch eigentlich gar nicht, außer in ihrer Fantasie, aber das machte sie wohl zu etwas Besonderen, da sie sie nicht fürchtete. Sie sah Geschöpfe an ihren Farben, während sie für andere versteckt blieben. Doch Monster waren es nie, außer Mäuse gehörten zu der Gattung Monster, was sie bei dem Verhalten mancher Personen schon wirklich glaubte, so wie sie auf die Tische und Bänke sprangen, wenn eine durch das Zimmer rannte. Meist fing sie die kleinen Mäuse, da sie zu ihr flüchteten und brachte sie schnell nach draußen in Sicherheit vor den Menschen. Aber was würde ihr die Zukunft wohl bringen? Sie wusste es nicht, bis eines Tages sich alles änderte, auf einen ihrer Spaziergänge durch einen Wald. Sayos Haar reichte ihr bis zu den Hüften. Es war wellig und flatterte im Wind. Sie wusste nicht genau, welche Farbe es war, aber die Leute sagten, es wäre rot. Rot wie ein Rubin. Sie trug eine beigebraune Hose und hatte sich eine weiße, dünne Bluse angezogen, die ihre Schultern frei ließ und so der Wind über ihre Haut streichen konnte. Sie war jetzt 21 Jahre alt und doch fühlte sie sich oftmals immer noch gefangen in ihrem goldenen Käfig.  Die Ärmel reichten bis zu ihren Handgelenken und waren am Ende etwas breiter geschnitten und mit Bändern am Handgelenk zusammengeknotet. Genauso verhielt es sich an ihrer Hüfte. Sie trug dazu weiße Riemchensandalen, welche weiße Bänder hatten, die bis zur Hälfte ihres Unterschenkels umwickelt wurden und mit einer Schleife befestigt waren. Sie hatte sich einen kleinen braunen Rucksack mitgenommen mit etwas Essen und Trinken, wie auch einigen wichtigen Wanderutensilien, die nicht fehlen durften.  Sayo hatte sich entschieden, ein paar Tage den Wald zu erkunden. Ihre Familie und ihre Freunde waren es längst gewöhnt. Sie brauchte einfach die Stille zwischendurch, denn der Verkehr machte sie ganz kirre, wie auch der Gestank. Es war auch die einzige Tätigkeit, die ihre Eltern zu ließen ohne ihr nachzuspionieren, schon weil sie nicht mit ihr Schritt halten konnten. Jedes Geräusch in ihrer Umgebung war viel zu laut für ihr ach so empfindliches Gehör. Diesen Krach verursachten die Geräte der Anderen, welche elektrische Wellen aussendeten, weswegen sie die meiste Zeit Ohrstöpsel trug, damit es nicht ganz so quälend laut für sie wurde.  Ihren kleinen MP3 Player hatte sie auch mit sich genommen, auch wenn sie ihn wahrscheinlich nicht brauchen würde. Jedoch könnte sie ihn auf dem Rückweg mit den Bussen verwenden, da es für sie lauter als sonst wäre, denn sie wäre die seichte Stille gewohnt, die nur durch die Geräusche des Waldes unterbrochen wurden und sie nicht penetrant quälten. Leise seufzte sie resigniert und blickte sich im Wald langsam um. Ihre blauen leeren Augen nahmen alles war, auch wenn es niemand glaubte. Es war einfach wunderschön. Sie konnte die Schallwellen sehen, wenn man den Ärzten glaubte, nur waren sie farbig und eröffneten ihr alles, was für andere verborgen blieb.  Anscheinend war sie eine halbe Fledermaus, dachte sie belustigt und Schritt voran, während sie an diese komischen Wesen aus der Nacht dachte, die riesige Augen hatten.  In diesen Wald war sie jetzt das erste Mal in ihrem Leben. Um hier her kommen zu können, hatte sie wirklich lange mit dem Bus fahren müssen. Sie würde jede Minute dieses Wochenendes genießen, bevor sie wieder einkehren würde in ihr stressiges Alltagsleben, wo sie sich um ihre Studien kümmerte.  „Wieso kann ich nicht in der Vergangenheit leben? Ohne Autos und ohne diesen Gestank?“, brummte sie vor sich hin und seufzte traurig, während sie einen Tannenzapfen mit ihren Sandalen gekonnt wegschoss, der immer weiter den Weg hinabrollte. Wenn das so leicht wäre. Wahrscheinlich wäre es auch gefährlich und nicht nur spaßig, aber da sie schon Gefahren früher als andere wahrnahm, wäre es nicht so problematisch, außer sie könnte die Auren nicht lesen, was zum Glück bisher noch nie vorgekommen war.  „Ein Abenteuer. Das könnte ich jetzt echt gebrauchen. So mit Action und unglaublichen Dingen, die ein normaler Verstand gar nicht fassen könnte. Eine Romanze wäre auch fein, auch wenn mich sowieso nie ein Mann lieben könnte und würde, weil ich so abgedreht bin. Diese Egos wollen angeschaut werden und das kann ich nicht. Und ehrlich? Sie verdienen es bestimmt auch nicht.“, kicherte sie und genoss den wohligen klang ihrer Stimme, der in der Stadt ständig so verzerrt wurde. BUMM „Bumm?“, hauchte sie irritiert und drehte sich dem Geräusch zu. BUMM Verwirrt sah sie sich um. Woher kam nur dieses ohrenbetäubende Geräusch, was ihr Gehör immer kurz lahmlegte? Ihr Blick wanderte hektisch umher. Dann sah sie es auch schon. Etwas Großes befand sich direkt vor ihr. Etwas sehr Großes und weißes, was sich vom Wald extrem abhob und bestimmt nicht hier her gehörte. Es schien nicht lebendig zu sein, aber es strahlte eine übermächtige Kraft aus.  „Soll ich nachsehen oder lieber in die andere Richtung gehen und so tun, als wäre da nichts gewesen?“, fragte sie sich nachdenklich, doch ihre Füße trugen sie schon längst voran, ohne eine Antwort ihres Kopfes abzuwarten. Es war, als würde sie etwas magisch anziehen...  Es zog sie voran in Richtung des Ungewissen, welches sich vor ihr geheimnisvoll auftat. Ihr Herz raste und ihre Muskeln spannten sich immer mehr an, je näher sie kam. Es zog sie an, aber andererseits wuchs ihr Fluchtinstinkt ins unermessliche und machte sich bereit durchzustarten, wenn Gefahr von diesem unbekannten Objekt ausginge. Sie kam ihm immer näher... Es schien weiß zu sein, als wäre kein Leben in ihm. Als sie versuchte es einzuschätzen, konnte sie eine ovale Form ausmachen, welche etwas größer als sie war. Waren es Aliens? Außerirdische in einem kugelartigen Raumschiff oder einem Portal? Es gab vielleicht doch unerklärliches auf dieser Welt. Die Spannung zerriss sie regelrecht, als sie unmittelbar vor der hohen ovalen Form stehen blieb, die sie so sehr anzog und ihrem inneren-Ich zuschrie, dass sie doch näher kommen sollte. War es vielleicht ein Geist, der sie besetzen wollte? Der hätte damit bestimmt kein Spaß... Bei genauerem Hinsehen schien diese Tor nicht dreidimensional zu sein, sondern flach, als sie leicht seitlich herum ging. Langsam ging sie auf diesen spiegelähnlichen Gegenstand in der Luft zu und war nur noch wenige Meter davon entfernt.  „Hallo?“, fragte sie vorsichtig und setzte leicht ängstlich noch einen Fuß nach vorne. Was war das nur? Als sie näher kam, schien es nur noch ein Außenkreis zu sein und das Innere schien sich weiter zu erstrecken, als sie es ausmachen konnte. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte die spiegelartige Fläche. Sie begann Wellen zu schlagen an der Stelle, wo sie die Fläche berührte und erstreckte sich über das ganze Feld. Es war faszinierend, wie die Wellen sich über die komplette Fläche ausbreiteten und das Bild verzerrten. Du bist gekommen~ „Was?“, keuchte Sayo erschrocken auf und zog ihre Hand wieder zurück in eine sichere Zone an ihrem Körper. Wo war diese Stimme hergekommen?  Was war das gewesen? Wer hatte dort gesprochen? Sayo~ Rief die Stimme nach ihr? Vorsichtig legte sie wieder ihre Hand auf den Spiegel oder was es darstellte und schluckte leicht verängstigt.  „Wer bist du?“ Sayo, endlich bist du gekommen… „Hmm… Wieso endlich?“, fragte sie vorsichtig und spürte, wie die Wellen immer stärker wurden. Sayo, hilf mir~ „Helfen? Wobei?“ Befreie mich. Jemand hat mich eingeschlossen, nur du kannst mich finden und befreien! Sayo blickte verwirrt in den Spiegel. Nur sie konnte sie finden und befreien? Die Stimme schien weiblich, doch was sollte das?  „Wie kann ich dich denn dann finden?“, fragte sie vorsichtig und ein Zittern ging durch ihren Körper. Die Wellen wurden immer stärker. Verschwand ihre Hand etwa gerade in diesem Spiegel oder bildete sie sich das ein? Sie konnte ihre Hand erschreckender Weise nicht mehr zurückziehen. Es war, als würde jemand sie festhalten und sogar hinein in dieses Tor ziehen. Fürchte dich nicht. Ich beschütze dich vor Unheil, doch finde und befreie mich, sonst wird deine Welt aufhören zu existieren, wie du sie kennst und Schrecken wird einkehren. Nach diesen Worten, spürte Sayo einen heftigen Sog, dem sie sich nicht mehr entziehen konnte. Der Spiegel sog sie tatsächlich in eine fremde Dimension hinein, aus der sie nicht mehr flüchten könnte.  Eben hatte sie noch festen Boden unter sich, doch dann verlor sie jeglichen Halt und spürte, wie sie für kurze Zeit schwerelos war. Sie befand sich im freien Fall. Es war kalt und der Wind riss energisch an ihrer Kleidung. Wie hoch mochte sie sich über den Wolken befinden? Alles drehte sich in ihren Kopf und ihr Herz setzte fast aus vor Angst.  „WAHHH!“, schrie sie erschrocken und versuchte sich umzusehen und irgendwo Halt zu finden, doch es war vergebens. Sie würde sterben. Auf den Boden aufschlagen und zerschellen! Sie wäre Matsch und keiner würde wissen, wo sie war! Fürchte dich nicht. Wieder diese Stimme und auf einmal umspielte sie ein warmer Wind, der ihren Sturz verlangsamte und abfederte.  Der Wind trug sie, als wäre sie so leicht wie eine Feder. Ihr Herz beruhigte sich langsam, während sie der Erde immer näher kam. „Wo bin ich?“, keuchte sie, während ihr Hals teils von der Angst noch zugeschnürt wurde, da sie immer noch nicht die Erde unter den Füßen hatte. In der Vergangenheit. Entschuldige meine Grobheit. Wenn du mich befreist, werde ich dich heim bringen. Vertraue mir, aber nicht jedem, dem du in dieser Welt begegnest. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und nahm erst jetzt ihre Umgebung war. Sie war noch immer in der Luft, doch nun konnte sie Umrisse ausmachen von einer weiten Landschaft, die sich in alle Richtungen erstreckte.  Es gab keine Städte in der näheren Umgebung, was ihr Herz zuschnürte, denn somit wäre sie wirklich in einer ganz anderen Welt und wäre auf diese Frauenstimme angewiesen.  Sie spitzte ihre empfindlichen Ohren, doch nahm sie nichts dergleichen war, außer das Rauschen vom Wind beim Fallen. Kein fließender Strom und keine Flugzeuge konnte sie ausmachen, nur dieses Windrauschen.  Da war aber dann doch noch das Zwitschern von Vögeln, welches immer lauter wurde, je näher sie der Erde kam. Sie schluckte schwer. Man sollte sich nicht zu viel wünschen, nur weil es grade nicht so lief, wie man wollte. Zumindest befürchtete sie, dass ihr unüberlegter Wunsch nun wahr wurde, obwohl sie es eigentlich eher nur aus Spaß gesagt hatte… Jetzt müsste sie wohl mit dieser neuen Situation klar kommen.... Ich gebe dir ein Amulett von mir mit. Es wird dir helfen, wenn du es dringend brauchst. Wähle deine Begleiter weise und mit Bedacht, sonst wirst du scheitern und vielleicht sogar dein Leben verlieren, auch wenn ich das nicht hoffen werde. Ich versuche dir immer mit Rat und Tat zur Seite  zu stehen, egal wo du mich brauchst. Vertrau mir bitte und verliere nie dein Selbstvertrauen und deinen Mut. Leicht nickte Sayo und spürte, wie etwas Warmes an ihren Hals lag. Sie griff danach und spürte einen Stein, umschlungen von einem Metall und spürte auch ein Emblem.  Sie konnte jedoch nicht die Struktur des Amuletts fühlen, denn ihre Finger waren halb erfroren. Der Grund dafür war wohl, dass sie vom Himmel herabfiel und der eiskalte Wind an ihr riss und zerrte. Die warme Brise, die dieses Wesen geschaffen hatte, schützte sie nur mangelhaft vor der Kälte. Hatte sie wirklich in dieser Welt eine Chance? Von welchem Mut und welchem Selbstvertrauen sprach diese Frau? Sie hatte nichts dergleichen und würde es bestimmt nicht in dieser Welt erlangen. Sie wollte ihr es am liebsten an den Kopf knallen, doch auch ihr Hals war fast gelähmt und schmerzte. Sie blickte wieder herab und sah wie die Erde ihr schon sehr nahe kam und immer weiter auf sie unaufhörlich zustürzte. Ein weiterer Wind brauste auf, auf dem sie sacht herabrutschte, bis ihre Füße den Boden endlich berührten und ihr zeigten, dass sie wenigstens den Fall überlebt hatte, auch wenn sich das bestimmt bald ändern würde. Sie war angekommen und alles schien noch an ihr dran zu sein. Ich erwarte dich. Gib nie auf.  Sayo schluckte noch einmal und spürte, wie die Trockenheit aus ihrer Kehle wich und diese langsam wieder benetzt wurde. Ihr Blick schweifte unsicher umher, während sie sich noch einmal über den Hals rieb und zu ihren Amulett mit der Hand wanderte.  Hier war nun ihr Abenteuer, doch so hatte sie es sich nicht vorgestellt, dass es so unerwartet und unvermittelt stattfinden würde, wenn sie nur einen Rucksack mit etwas Essen und Trinken bei sich hatte. So konnte sie hier doch gar nicht überleben mit Proviant für etwa 2 Tage…  Wie sollte sie das nur überleben? In einer Zeit, in der sie sich nicht auskannte bzw. in einer anderen Welt wohl eher. Sie kannte sich doch nicht mal aus, wusste nicht wie man sich benahm und ihre Kleidung würde bestimmt erst recht nicht zu dieser Welt passen. Bestimmt wäre sie der reinste Blickfang und ihre Haare wären es erst recht. Bestimmt sahen sie auch in ihr eine Hexe, die brennen musste, so wie die Anderen sie oft aus Spaß gehänselt hatten. Was würde ihr diese Welt zeigen und wie konnte sie es nur meistern ohne ihr Leben zu lassen? Doch wie hatte es die Stimme in ihrem Kopf gesagt?  Sie durfte auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Diese Stimme hatte ihr versprochen, sie zu schützen, also sollte sie wohl darauf vertrauen und diese Welt erkunden und erobern. Kapitel 2: Das fremde Mädchen ----------------------------- „Wo bin ich hier nur?“, keuchte sie leicht verängstigt und wanderte durch das Gras in Richtung eines Waldes, welcher sich vor ihr riesig auftat. Natur weit und breit. Als sie sich vorsichtshalber umblickte, erkannte sie jedoch, dass sie schon längst in einem Wald auf einer Lichtung gewesen war. Sie ging weiter in den Wald hinein, da ihr die Lichtung ein Gefühl von Unsicherheit gab. Es war schon wundersam, dass die Aura dieses Waldes so komplett anders war als in ihrer Zeit. Sie strahlte regelrecht vor Leben im Gegensatz zu dem Wald in der Zukunft. Hatte die Menschheit alles mit der Zeit zerstört? Überhaupt war die Frage, in welchem Jahrhundert sie sich denn nun befand und ob sie je zurückkommen würde. Würde sie hier auffallen? Würde es gefährlich werden? Konnte sie überhaupt hier überleben oder würde sie Gefahr laufen, gleich dem nächsten Mistkerl in die Arme zu rennen, der sie missbrauchte und tötete? Langsam sog sie die ihr unbekannte frische Luft ein. Frisch und erhaben stiegen ihr die verschiedenen Gerüche in die Nase von den verschiedenen Bäumen und den Gräsern, welche so unberührt rochen. Überall waren so viele schöne Gerüche, die sie fesselten. Der Geruch von Blumen war überaus stark und erfüllte sie mit neuem Mut und einem unbeschreiblichen Glücksgefühl, das ihr Herz schneller schlagen ließ. Sie würde es schon packen. Kein Problem. Sie musste nur vorsichtig genug sein. ‚Vertraue auf dein Gespür. Du brauchst jemanden Mächtiges an deiner Seite, welcher dich beschützen kann und dir immer hilft. Diese Welt ist gefährlich. Achte auf dein Gespür und wähle weise die Personen, die dich auf der Reise begleiten sollen, denn du bist noch viel zu schwach… leider...‘ Sayo seufzte entgeistert. Leichter gesagt als getan. Jemand Mächtiges, der einen beschützte und auch noch half? Ob es so jemanden in der Zeit gab, wenn schon in der Zukunft ihr keiner helfen wollte? Wie sollte sich das hier denn bitte ändern? Wer half schon einer blinden Frau? Bestimmt würden sie es ausnutzen. Nachher würden sie sie auch als Hexe verbrennen… Alles war möglich. Gespür… Sie hatte welches, aber wie sollte sie richtig wählen in einer fremden Welt? Waren die Auren bei den Menschen genauso gleich oder würden sie sich unterscheiden von denen aus ihrer Welt? Ihr wurde leicht bang zu Mute bei dem Gedanken. Sie fühlte sich, als hätte sie übelste Stimmungsschwankungen, aber bestimmt würde jeder in ihrer Situation so überreagieren, oder? Als sie sich dann wieder mehr beruhigt hatte, ließ sie ihren Blick durch die Gegend schweifen in der Hoffnung, dass sie jemanden finden würde, der ihr weiterhalf und ungefährlich wirkte. Plötzlich erblickte sie dann eine kleine Gestalt im Wald, welche anscheinend Blumen pflückte. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass es sich bei der Aura und Statur wohl um ein kleines Mädchen handelte. Es schien mutterseelenallein zu sein und sich nicht um ihre Umgebung zu kümmern, was sie ein wenig verwunderte. War die Welt doch nicht so gefährlich, wie sie im ersten Moment gedacht hatte? Sie blickte sich noch etwas um und musste schockierender Weise feststellen, dass das Mädchen doch nicht so alleine war, wie es vielleicht vermutete. Da war noch etwas Anderes, was sich versteckte und anscheinend auf der Lauer lag. Es war etwas Riesiges, etwas Finsteres und Gefährliches, dass eine merkwürdige Aura hatte, welche die Auren um sich herum verpestete und zerstörte. Das kleine Mädchen merkte es jedoch immer noch nicht, denn sie ging darauf unvermittelt zu und würde bald ihr Leben verlieren, wenn sie nicht endlich umkehrte und rannte. Sayo schluckte leicht ängstlich und atmete tief durch. Sie musste dem kleinen Mädchen helfen. Niemals würde sie zusehen, wie jemand sein Leben ließ, wenn sie doch etwas tun könnte. Vielleicht könnte das kleine Mädchen ihr auch helfen und Auskünfte geben über diese Zeit. Es würde einen bestimmt nicht ausnutzen… Schnell rannte Sayo voller Tatendrang los. Sie wich den großen Bäumen und den über ihren Weg wuchernden Wurzeln aus, bis sie das Mädchen leicht erschöpft erreichte und unvermittelt vor dessen Nase stehen blieb und den Weg zum Ungeheuer abschnitt. Sayo keuchte und hielt sich die Brust, während die Gegend kurz vor ihrer Nase verschwamm. Zum Glück konnte sie sich schnell wieder sammeln und spürte eine wärmende Kraft von dem Amulett, dass ihr wieder Kraft gab und ihre Sicht wieder klarer werden ließ. Das kleine Mädchen vor ihr zuckte erschrocken über ihr Ankommen zusammen und betrachtete Sayo aus großen verängstigten Augen. Sie konnte nicht einordnen, was die fremdgekleidete Frau von ihr wollte und schluckte, während es vorsichtig einen Schritt zurücktat. „Keine Angst, Kleine. Wir müssen hier ganz schnell weg. Ich erkläre es dir später genau, aber vor dir ist etwas Riesiges. Es scheint etwas sehr Böses zu sein, dass uns ans Leder will!“, keuchte Sayo noch leicht und schnappte energisch die Hand des jungen Mädchens, welches sie noch immer recht ungläubig anstarrte. „Was?“, flüsterte das verängstigte Mädchen. Ihr Haar war schwarz wie Ebenholz und ein kleiner Zopf zierte ihr Haar an der Seite des Kopfes. Es schien leicht schüchtern und verängstigt, doch Sayo konnte nicht darauf achten, denn das Wesen war aufmerksam auf sie geworden. Ob es das Monster genauso gut sehen konnte, wie Sayo es sehen konnte oder hatte sie es noch nicht bemerkt? Dann blickte es sie durch die Bäume hinweg an und hob den Kopf in die Luft um den Geruch der Menschen einzusaugen. Sehr wahrscheinlich rochen die Menschen einfach nur köstlich. „Mist, es hat uns entdeckt, schnell!“, rief Sayo dem Mädchen panisch zu und zog kräftig am Arm der Kleinen, bis sich dessen Füße endlich bewegten und ihr mit vielen kleinen Schritten folgten. Es schien verwirrt, doch schien es auch zu verstehen und ihre Füße trugen die kleine immer schneller, sodass sie mit Sayo auf einer Höhe lief. Bestimmt waren es die Menschen dieser Zeit mehr als Sayo gewohnt, vor gefährlichen Situationen wegzulaufen, was leicht beängstigend in Sayos Augen war. „Ist es noch hinter uns her?“, keuchte die Kleine, doch musste Sayo nicht mehr antworten, denn ein lautes Krachen beantwortete all ihre Fragen. Es war ihnen auf den Fersen und durchbrach den Wald in Windeseile ohne zu stoppen. Bäume knackten und krachten, als das Monster hinter ihnen nach vorne preschte, während die beiden jedem Baum ausweichen mussten und somit viel langsamer als das Vieh waren. Würden sie es schaffen oder würde Sayos Abenteuer jetzt schon enden? „Lauf!“, rief Sayo verängstigt und spürte, wie das Adrenalin ihr neue Kräfte gab und ihre Füße schneller werden ließ. Von wegen, dass die Vergangenheit besser sein sollte. Es gab doch Monster, an die Sayo nie hatte glauben können, da sie in der Zukunft wohl ausgestorben waren. Diese Aura war so erdrückend, dass sie ihr die Luft abschnürte. Sie konnte regelrecht spüren, wie die Finsternis nach ihr griff und ihren Hals immer weiter zudrückte. Ihre Lebenschancen sanken mit jedem weiteren Schritt, den sie tat. Niemals hätte sie gegen dieses Monster eine Chance, wenn es zum Kampf käme… Dann sah sie ein hoffentlich rettendes Licht. Eine große Lichtung! Aber war dies gut im Angesicht dieses Monsters, welches zurzeit noch von Bäumen ausgebremst wurde? Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass dort jemand zu stehen schien, der ihnen hoffentlich helfen könnte. Wenn es Monster gab, musste es ja auch Helden geben, oder? Ob die Person helfen würde? War es ein Mann? Er strahlte etwas Erhabenes aus, etwas Göttliches. Diese Person hätte bestimmt eine Chance gegen das Monster, so viel Energie, wie dieser Kerl ausstrahlte. „Da vorne ist jemand. Vielleicht hilft er uns! Hab keine Angst Kleines, irgendwie schaffen wir das schon! Also gib nicht die Hoffnung auf, lauf einfach weiter!“ „Mein Meister wird uns helfen! Er kommt bestimmt!“, keuchte die Kleine und Sayo bemerkte, wie die Beine des Mädchens langsam nachgaben und sie bestimmt bald nicht mehr laufen konnte. Sie konnte die Erschöpfung der Kleinen spüren und ihr selbst ging es nicht viel besser. Lange würde sie es nicht mehr aushalten und dann wären sie gefundenes Fressen, außer er half uns. Da, die Lichtung war jetzt zum Greifen nahe! Sie rannte noch etwas schneller und betete, während sie aufpasste, dass das kleine Mädchen nicht hinfiel, denn das wäre ihr beider Tod. „Bitte, bitte.“, betete Sayo laut und durchbrach mit dem kleinen Mädchen das endlos erscheinende Dickicht, das an ihrer Kleidung riss und erreichte die grüne Wiese, auf der diese Person stand, die ihre letzte verbliebende Hoffnung war. Sie war sich nicht so ganz sicher, in was sie ihn einordnen sollte. Es war ein Mischmasch aus Farben. Doch war sie diesem Mann ausgeliefert, dessen Gefühlslage ein regelrechtes Chaos ergab und ihr leider keinen Aufschluss darüber gab, ob er vielleicht doch zu diesem Monster gehörte und ihm den Befehl gegeben hatte, eine Treibjagt zu machen. Kapitel 3: Der Held!? --------------------- „Meister! Hilfe!“, rief das Mädchen neben Sayo und neue Kräfte schienen in ihr erwacht zu sein. Der Mann drehte sich zu ihnen und seine Aura verdunkelte sich. Ein wütendes Flackern durchlief seinen Körper, der nun dem Monster hinter ihnen glich und Sayo Angst machte. Schnell blieb Sayo wie angewurzelt stehen und zog die Kleine schnell und fürsorglich an sich. „Halt. Er ist gefährlich!“, fluchte sie besorgt und blickte hinter sich zu dem riesigen Monster. Das Monster kam aus dem Wald wie irre gestürzt und auch der Mann kam schneller näher, als es ihr lieb war. Dieser Mann war so dominant und würde sie mit einem Schlag wahrscheinlich töten. „Aber, er wird uns beschützen, du musst vor Meister Sesshomaru keine Angst haben!“, erklang die erstickte Stimme der kleinen Dame neben ihr, die sie liebevoll anschaute. Konnte sie dem Glauben schenken? Dieses Monster sollte sie beschützen und das andere töten? Der Mann war doch im Leben kein normaler Mann… Aber das Mädchen kannte ihn und schien ihm zu vertrauen, denn ihre Aura veränderte sich. Die Kleine sah staunend zu diesem Mann, der auf uns zu hechtete wie ein wildes Tier. „Runter.“, erklang die donnernde Stimme des Mannes, welche so dominant war, dass ihr Herz kurz aussetzte, bevor es wieder anfing in einem sehr schnellen Tempo zu schlagen. Geschwind warf sie sich mit der kleinen Dame zu Boden und legte sich schützend auf sie, damit sie auch ja nichts abbekäme. Sie vergrub ihr Gesicht ins grüne Gras. War das schon ihr Ende oder würde sie leben? Eine weitere Frage war, was dieser Mann mit ihr danach tun würde… Kinder und erwachsene Frauen waren doch unterschiedlich und man wusste nie, wie solche Männer drauf waren… Sie war Jungfrau und wollte nicht prostituiert werden… Ratschhhhh Was war das für ein luftzerreißendes Geräusch? Ein lautes Zischen teilte die Luft regelrecht. Es klang, als würde etwas zerschnitten werden. Hatte der Mann verloren und war nun zweigeteilt? Würde das Monster sie als nächstes holen und auch mit ihnen kurzen Prozess machen? Ein wilder Kampf, der doch so schnell zu Ende gewesen war. Ihr Ende war besiegelt… Dann herrschte auf einmal Stille. Nur das Geräusch von etwas Tropfenden. Es klang nach etwas Dickflüssigen. Und dann noch ein dumpfer Ton eines fallenden Körpers. Aber das Geräusch war zu laut, als dass es der Mann hätte sein können, außer er wäre schwerer, als sie ihn eingeschätzt hatte. Hatte er also vielleicht doch so leicht gegen dieses riesige Ungetüm gewonnen? Das Mädchen unter ihr meldete sich auch langsam wieder. Es regte sich aufmerksam und hauchte: „Alles ist gut. Meister Sesshomaru hat uns gerettet und beschützt!“ Sie blickte verwirrt zum Mädchen und setzte sich auf ihre Umwelt achtend auf. Sayo blickte schwer schluckend zurück zu der Stelle, von dem das Geräusch gekommen war. Übelkeit stieg in ihrer Kehle auf. Faulendes Fleisch, faulendes Blut und der Geruch von Gedärmen, welche noch warm waren und den üblen Gestank ausdünsteten. Ihr wurde kotzschlecht und ihr Körper durchlief ein extremes Zittern, welches sie nicht unterdrücken konnte. Noch nie hatte sie erlebt, wie jemand starb und schon gar nicht, dass es so eklig roch. Dann erkannte sie den großen und dominanten Mann, der mittendrinstand. Seine Aura war unergründlich, aber nicht mehr so finster und doch roch sie noch ein anderes Blut, welches eindeutig nicht zu dem Monster gehörte, dass er gerade so einfach geschlachtet hatte. War er verletzt worden bei dem Versuch unser Leben zu retten? Hieß das vielleicht, dass er uns doch nicht böse gesinnt war? Oder schützte er Sayo nur, damit er sie später gewinnbringend verkaufen könnte? Sie war sich immer noch nicht sicher und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. „He. Hörst du mich? Deine Augen? Was ist mit ihnen?“, fragte die piepsige Stimme halb unter ihr. Sie sah zurück zu dem Mädchen und lächelte freundlich. „Ich war abgelenkt… Ich bin blind. Ich besitze keine Pupillen.“, erklärte sie zärtlich und stand so elegant sie konnte auf, um sich dem vermeintlichen Schicksal zu stellen. Der Mann näherte sich unaufhaltsam und ging dabei so elegant, dass es sich um einen Adligen handeln musste. Sollte sie weichen und sich vor diesem Mann verbeugen? Doch würde es Schwäche bedeuten und vielleicht ihren Hals kosten… Sie musste standhaft sein vor diesem komischen Mann, der so viel Macht besaß. Sie würde ihm kokette danken. Vielleicht sollte sie ihm auch dabei anbieten, seine Wunden zu verarzten, welche sich sonst entzünden könnten. Für sie schien das ein guter Plan, doch würde er ankommen? Sesshomaru-sama!“, gluckste das Mädchen überglücklich neben ihr. Die kleine Dame schnappte Sayos Hand und rannte auf den gefährlich wirkenden Mann zu. Kurz vor ihm blieb sie dann mit ihr stehen, ohne auch nur einen Funken Angst auszudunsten. Sayo schluckte ängstlich und blickte den dominanten und wohl schönen Mann an, der vor ihr stand und sie genau unter die Lupe nahm. Etwas Argwöhnisches strahlte seine Aura aus. Er konnte bestimmt mit ihrer Kleidung und Art nichts anfangen. Hoffentlich sah er sie nicht als Gefahr für sein kleines Mädchen, welches eindeutig nicht mit ihm verwandt war. Er roch wie eine wilde Rose, eine blutrote Rose. Eine wilde Rose mit großen Dornen von denen Gift tropfte. Dieser Mann war bestimmt wunderschön, doch er war gefährlich und totbringend. „Rin. Was machst du hier, habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht ohne Begleitung in den Wald gehen? Du könntest jetzt tot sein, wenn ich deinen Geruch nicht wahrgenommen hätte...“, erklang die düstere und sehr dominante Stimme vor ihr. Düster, doch angefüllt mit Sorge und Angst um diese kleine Rin. Anscheinend hatten sie eine Art Familiengemeinschaft, denn Meister- zu Schüler-Verhalten war das eindeutig nicht. Jedoch schien er Sayo auf einmal gekonnt zu ignorieren und nur noch Augen für das Mädchen zu haben, welches Schüchtern von einem Fuß auf das andere trat und ihre Finger gegeneinander rieb. Rin drückte meine Hand fester und lehnte sich leicht an mich. Rin war eigentlich ein ganz schöner Name für das Mädchen. Sie war vielleicht 10, aber auf keinen Fall älter. „Ich habe Blumen für dich gepflückt, Meister Sesshomaru.“, nuschelte sie leise, als hätte sie ein Kloß im Hals und schien sich für ihre Tat zu schämen. Ein leises Knurren ertönte aus Sesshomarus Kehle. Ob die Kleine es hören konnte? Es war sehr leise, aber gefährlich. Eher tierisch, als menschlich und hinterließ bei Sayo eine Gänsehaut. „Du hättest sterben können.“, eine Feststellung. Kalt. Schneidend. Doch sein Geist zeigte etwas Anderes. Wütend und besorgt. Seine Haltung schien steif geworden zu sein während des Gespräches. Anscheinend zeigte er nicht gerne Gefühle. Wunderbar. Besser hätte sie es nicht treffen können, dachte sie nur ironisch. Rin kratzte mit dem Fuß über das Gras und schluckte schwer, jedoch ließ sie ihre Hand einfach nicht los. Sie schien regelrecht Halt zu suchen bei Sayo, wobei diese doch eine Wildfremde war…, die immer noch im Regen stand und von dem Mann ignoriert wurde. Was sollte sie dazu denn schon sagen? War er so etwas wie ihr Vater? Als Rin nichts mehr sagte, meldete sie sich aber dann doch zu Wort, um Rin zu helfen: „Bitte, seien Sie ihr nicht böse. Sie ist doch nur ein Kind und hat es falsch eingeschätzt…“ Erst jetzt schien er so richtig auf sie aufmerksam zu werden. Ein weiteres noch viel tieferes Knurren erklang aus seiner Kehle. Seine Farben wurden dunkler, grausamer und beängstigender. Sie bereute jetzt schon den Mund aufgemacht zu haben. „Sesshomaru-sama, sie hat mich gerettet! Sie hat den Dämon gesehen, auf den ich zuging und hat mich hergebracht!“, quietschte Rin schnell und stellte sich schützend vor sie. Das Mädchen war wundersam. Erst suchte sie bei ihr Halt und jetzt beschützte sie sie. Das Knurren verklang sofort. Sie spürte seinen Blick, wie er ihren Körper entlang glitt und alles genau in Augenschein nahm, als wäre sie eine Ware… fabelhaft. Wahrscheinlich sah sie aus wie eine Verrückte in ihrer Kleidung. Frauen und Hosen waren hier bestimmt nicht so angesagt, wenn sie diese Kimonos sah. Er nahm jeden Zentimeter ihres Körpers wahr, bis er an ihrem Gesicht angelangt war. Sein Blick blieb an ihren Augen hängen, wie es meistens geschah, wenn jemand die genauer betrachtete. Seine Aura deutete eine Verwirrung an, die sie schnell verstand. Wahrscheinlich war er wie ihre Freunde. Die Kleine hatte von Sehen geredet und er erkannte nun, dass sie es nicht konnte und fragte sich bestimmt, ob sie einen Trick angewendet hatte. „Ich kann Auren erkennen.“, flüsterte sie leise und wagte nicht den Blick von seinen Augen abzuwenden. So wild und gefährlich. Würde sie zurückweichen, würde er sie fressen. Zumindest fühlte es sich so an und die Stimme hatte gesagt, sie sollte ihren Gefühlen vertrauen… Sie hatte in Zoos schon Raubtiere gesehen, doch waren diese Zahmer als er gewesen. Aber sie kannte den Blick der Tiere, wenn sie Beute vor sich hatten. Ein Blick, als wäre er auf der Jagd. Die Beute vor ihm und er wartete, bis die Beute einen Fehler machte, damit er angreifen konnte, um seine Zähne in ihr weiches Fleisch zu graben... Sie schluckte nicht, versuchte nicht die Luft einzuziehen. Sie stellte regelrecht alle Funktionen aus. Bestimmt sah sie aus wie ein ängstliches Reh, welches flüchten wollte. Seine Augen leuchteten regelrecht. Eine Stille, die kaum zu ertragen war, denn auch Rin schwieg. „Du gehörst nicht in diese Zeit, Weib.“, bemerkte er eiskalt und sein Blick wurde regelrecht stechend. Eine Feststellung wieder. Keine Frage, auf die sie antworten müsste. Ein regelrechter Monolog. Anscheinend war sie nicht die erste aus einer anderen Zeit, was wahrscheinlich etwas Gutes war. Vielleicht würde er ihr helfen? Rin drückte ihre Hand fester und schien zumindest auf ihrer Seite zu sein. „Wie Kagome! “, hauchte Rin und ließ ihre Hand dann los. Ihr innerstes zog sich zusammen, doch sie wendete sich nicht ab, während die Kleine zu jemandem hinter ihr zu laufen schien. Sein Blick löste sich nicht von ihr, doch schien seine Aura sich wieder zu verändern. Er wusste wer es war und wartete ab, wie sich alles entwickelte. Bestimmt wollte auch er nicht den Starrwettbewerb verlieren. Er starrte sie weiter aufmerksam an. Konnte er spüren, dass sie ihn trotzdem sah? War es vielleicht ein Kampf, wer Dominanter war so wie bei Hunden? Normal wendete das unterwürfige Wesen die Augen als erstes ab. Würden sie ewig so stehen, bis einer aufgab? Aber wer versprach ihr, dass er sie doch nicht töten würde, wenn sie freiwillig aufgab? Stattdessen versuchte sie abzulenken. Vielleicht würde er ihr dann nichts antun. „Du bist verletzt.“, flüsterte sie so leise wie möglich, dass nur er es hören würde. Raubtiere mochten wahrscheinlich nicht, wenn man ausplauderte, dass sie geschwächt waren. Die Quittung kam auch schnell zurück. Ein leises Knurren, was sie zusammenzucken ließ. Jedoch änderte sich seine Farbe wieder und spiegelte ein gewonnenes Interesse. „Woher?“, hörte sie es zischen. Er hatte auch geflüstert oder eher gezischt? Was war er? Eine Schlange? Sie schluckte und nahm sich vor, sich mehr zurückzuhalten. „Der Geruch. Das Monster hatte einen fauligen Geruch, als wäre es schon lange tot gewesen. Doch ein anderer Blutgeruch hat sich untergemischt. Ich bin sozusagen blind, auch wenn ich auf andere Art sehen kann. Mein Geruchssinn und Hörsinn, wie auch mein Tastsinn sind sehr verstärkt und ermöglichen mir vieles wahrzunehmen, was für andere verborgen bleibt.“, flüsterte sie und lauschte nebenbei einer aufgeregten Kinderstimme, die anscheinend jemanden hinter ihr alles berichtete und kaum dabei Luft holte. Hoffentlich würde das Kind nicht zusammen brechen…oder hyperventilieren. Sie nahm kurz ein Lächeln wahr. Es war nur kurz dagewesen, aber sie war sich ganz sicher, dass es dagewesen war. Nur warum hatte dieser eiskalte Mann gelächelt?  „Und wo?“, hauchte er leise und kam ihrem Gesicht dabei gefährlich nahe. Als sie sich leicht versteifte, bemerkte sie in seiner Aura etwas Neues. Schien es ihn zu amüsieren? Ein wahres Raubtier, das sich daran labte, sein Opfer in die Enge getrieben zu haben. Sie schluckte ein weiteres Mal, wich aber nicht aus. Sie kam auch seinem Gesicht ein Stück näher und atmete diesen aromatischen Geruch ein. Auf keinen Fall wollte sie sich nicht so leicht bezwingen lassen von einem Macho wie diesem. Vorsichtig hob sie ihre Hand vor diese starke und breite Brust, bevor sie ihre Hand behutsam in seine Richtung bewegte und sacht auf den Kragen seines Oberteils deutete. Sie deutete in die Nähe seines rechten Schlüsselbeins und schluckte. Seine Nähe ließ sie vor Anspannung leicht erzittern. „Da drunter. Der Verwesungsgeruch haftet leicht daran. Es sollte unbedingt behandelt werden, sonst könnte es sich entzünden.“, hauchte sie ihm entgegen und wagte es nicht, den Blick abzuwenden von seinen eigentlich doch recht schönen Augen. Interesse. Pures Interesse. Wahrscheinlich hatte er noch nie so jemanden wie sie erlebt, der seine Schwächen erkannte. Hoffentlich würde es nicht ihr Leben kosten. Da hatte sie sich wen angelacht, der nicht gefährlicher hätte sein können... Wie war das mit Gespür? „Bist du dir dabei auch wirklich sicher?“, brummte er leise und schien sie herausfordern zu wollen. Sollte sie etwa nachsehen? Dann müsste sie den Blick von ihm abwenden und sich ihm ausliefern. Doch im Endeffekt siegte ihre Neugier. Es schien so, als würde er sich lustig machen wollen, was sie wirklich störte. Sie würde ihm beweisen, dass er da verletzt war. Langsam griff sie nach vorne und berührte den Kragen seines Oberteils. Weich und seidig fühlte es sich zwischen ihren Fingern an. Bestimmt war dieses Gewand teuer gewesen. Er war eindeutig adelig. Ob unter diesem blutroten Muster Blut war? Sie lauschte nach hinten. Sie schienen noch immer im Gespräch vertieft zu sein und uns keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Dieser Sesshomaru würde mich bestimmt auch sonst nicht ihn anfassen lassen, wenn die zuschauten. Dafür war er einfach zu kaltherzig. Langsam hob sie das Oberteil am Kragen an, jedoch traute sie sich anfangs immer noch nicht, den Blick von seinen Augen abzuwenden. Neugierde hin oder her, er würde sie töten, wenn sie eine falsche Bewegung machen würde. „Willst du nicht nachsehen?“, neckte er sie. Er machte sich lustig über sie. Das war eindeutig... Schnell wollte sie nachsehen, doch blieb ihr Blick länger haften an der angeblichen Wunde, als sie eigentlich wollte, denn etwas kam ihr komisch daran vor. Sie wischte mit ihren Daumen vorsichtig über die blutende Verletzung. Dort war ein leichter Blutfilm, aber keine Wunde, aus der das Blut ausgetreten sein könnte. „Aber wie?“, keuchte sie erschrocken und rieb noch einmal über seine weiche und zarte Haut. Weg. Einfach weg. Das war doch Zauberei oder? Er war eindeutig kein Mensch… Auf einmal griff dann seine Hand grob nach ihrem Handgelenk und schob sie ein Stück nach hinten, um sie wieder auf Abstand zu bringen. Anscheinend hatte sie ihn zu lange angefasst und mit ihrem Leben gespielt. Würde er sie jetzt töten? Überrascht blickte sie in sein Gesicht. „Was bist du?“, hauchte sie angsterfüllt und starrte ihn übervorsichtig an. Auf einmal änderte sich seine Aura, seine Augen verfärbten sich und etwas sehr Gefährliches trat in ihr Blickfeld. Eine Bestie, die sie zu verschlingen drohte. Er war also doch ein Monster! Sie versuchte einen weiteren Schritt nach hinten zu weichen, doch er hielt sie immer noch am Handgelenk fest und ließ sie nicht entkommen. Angst durchströmte sie, wie auch ein starker Schub Adrenalin. Er würde sie fressen. Er würde sie töten und sich an ihrem Fleisch und Blut laben… Kapitel 4: Das untote Monster ----------------------------- „Sesshomaru!“, tadelte eine Stimme neben ihr ihn und sie bemerkte, wie sich sein Blick normalisierte und zu der Frau wanderte, die anscheinend keinerlei Angst vor ihm hatte. „Menschenweib.“, fluchte er und fauchte leicht, bevor er sich wieder wie ein normaler Mensch benahm und sie in Augenschein nahm. Endlich sah er sie nicht mehr an… Die Frau legte Sayo eine Hand auf die Schulter und starrte Sesshomaru weiter an, welcher wirklich eine genervte Aura hatte. Eindeutig mochte er sie nicht... „Lass ihre Hand sofort los. Du machst ihr bestimmt Angst! Sie hat deine Rin gerettet und ihr Leben riskiert, also solltest du ihr eher danken, als sie zu verurteilen.“, begann die Frau zu meckern, was ihn wirklich reizte, doch diesmal schien er ruhig zu bleiben. „Ahmm…“, keuchte Sayo leise, „Eigentlich hat Sesshomaru-sama uns gerettet...“ Die Frau sah Sayo irritiert an und dann Sesshomaru, welcher anscheinend zufrieden mit ihrer Wortwahl war. Er ließ sie nicht gleich los, doch tat er ihr auch nicht wirklich weh. Wie hatte er das Monster getötet? Mit seinen Fingern? Erst da blickte sie hinab und bemerkte die längeren Krallen, jedoch klebte an ihnen kein Blut, wie sie es vermutet hatte. Als er dann zum Glück von ihrer Hand abließ, fühlte sie sich erleichtert und ließ sich auf den Boden vor allen fallen und schloss die Augen eine Zeit lang, da sie sich so trocken anfühlten. „Puh.“, entfuhr es ihr, während sie endlich die Situation etwas verarbeiten konnte. Sie wusste nicht warum, aber diese mutige Frau beruhigte sie, dass dieser Mann ihr wahrscheinlich doch nichts tat. Wie war das einst? Hunde, die bellen, beißen nicht und sie konnte nur darauf hoffen, dass dieses Gerücht stimmte und er nicht anders drauf war. Sesshomaru knurrte wieder leise und Sayo musste lächeln, was ihr einen finsteren Blick von ihm einbrachte, denn es lief ihr eiskalt über den Rücken. „Tut mir leid.“, keuchte sie und blickte zu Rin, die sich neben sie gesellt hatte und sie freundlich anlächelte. „Danke für die Hilfe!“, meinte sie dann glücklich und umarmte Sayo einfach, als wäre sie eine Frau, die sie schon lange kannte. Ein Rotschimmer bildete sich auf ihrem Gesicht, während sie dem Mädchen zuversichtlich über den Kopf streichelte. „Menschenweib. Wieso war Rin alleine im Wald?“, knurrte er nun noch lauter und ließ die Frau zurückweichen. Er kannte diese Frau, aber nannte sie hasserfüllt Menschenweib. Also war er kein Mensch, wenn sie sich nicht irrte. Aber was war Rin dann? Sie kam ihr doch so normal vor. Irritiert blickte sie auf und betrachtete eingehend diesen Mann, der einem zweischneidigen Schwert glich, welches höllisch scharf war. „Sie konnte nicht abwarten, dass du sie besuchen kommst und hat sich davongeschlichen, um dir wohl noch ein Geschenk zu besorgen.“, murmelte die Frau schuldbewusst und schloss kurz die Augen, bevor sie ihn böse ansah, „Eigentlich sind hier keine Monster in der Nähe. Doch dieses Wesen… Es strahlt etwas Merkwürdiges aus, dass ich noch nie gesehen habe...“ „Verwesung.“, hauchte Sesshomaru und blickte das Wesen kurz an, welches leblos am Boden lag. Sayo stand auf und rang nach Atem. Dieser beißende Geruch... Er war viel stärker geworden, nachdem er doch etwas abgeschwollen gewesen war. Aber es war tot oder doch nicht? Der Mann und die Frau schienen es nicht mitzubekommen, denn sie unterhielten sich weiter und schoben einander die Schuld an dem Missgeschick zu. Wahrscheinlich nahmen sie es nicht wahr. „Rin. Bring dich in Sicherheit.“, flüsterte sie Rin besorgt zu, die sie mit großen Augen betrachtete, während Sayo ihr einen kleinen Schubs in die andere Richtung gab. Auch Sesshomaru blickte leicht überrascht zu ihr. Er schien endlich bemerkt zu haben, was sie da ihm mitteilen wollte und blickte sie durchdringend an, bevor er leicht zu dem toten Monster schielte. Sie schluckte schwer, stand auf und sah die beiden eindringlich an. „Merkt ihr das wirklich nicht? Der Verwesungsgeruch wird immer stärker. Die Aura verblasst auch nicht, wie es normal wäre, wenn jemand stirbt. Eher scheint es noch immer lebendig und Kräfte zu sammeln, um wieder loszuschlagen!“ Sesshomaru betrachtete sie noch einmal eingehend und drehte sich dann ganz zu dem Geschöpf um. Lauernd betrachtete er das Wesen, welches am Boden kauerte, während die Frau einen Bogen spannte mit einem Pfeil, den eine besondere Aura umgab. ‚Benutz das Amulett. Nur das Amulett kann es erlösen, sonst wird es immer wieder aufstehen und die anderen töten! Vertrau mir.‘ Sayo zuckte zusammen und zog die Aufmerksamkeit der anderen wieder auf sich. Auf einmal ohne jegliche Umschweife stand das Monster auch schon wieder auf den Beinen und stürmte auf sie zu, während die Aura Sayo die Luft abdrückte. Sesshomaru drehte sich leicht und etwas Grünes kam aus einem Finger. Er schlug unbeirrt nach dem Monster, welches diesmal ohne Rücksicht auf Verluste weiter auf sie zu preschte. Auch die Frau schoss einen rosa glitzernden Pfeil in Richtung des Monsters, der regelrecht vom Gegner eingesogen wurde. Das Monster absorbierte das Licht einfach und nahm keinen Schaden. Kurz verharrte der verwesende Gegner und ließ ein kaltes Lachen ertönen. „Rin, LAUF!“, schrie Sayo wie am Spieß und Rin schien zu verstehen, denn sie rannte weg wie der geölte Blitz. Panik und Angst fand sie in ihrer Aura, die Sayo nachvollziehen konnte. Sesshomaru zog sein Schwert, schlug zu und trennte einen Arm vom Gegner ab, doch der Gegner schlug mit dem anderen Arm zu, der Sesshomaru nur sehr knapp verfehlte. „So schnell.“ Sayo war wie gefesselt von dem Szenario. Sie beobachtete angespannt den Kampf von den gleichstarken Gegnern, die sich nichts nahmen und teils ohne Sinn und Verstand in ihrem Sinne zuschlugen. Auch wenn er diesmal nichts abbekam, schien es den Gegner nicht zu stören, weniger Körperteile zu besitzen. Der verspürte eindeutig keinen Schmerz mehr. Der Verwesungsgeruch wurde immer stärker. Dann erblickte ich durch Zufall den abgetrennten Arm. ER lebte noch und schien sich zum Angriff bereit machen zu wollen. Er war hinter Sesshomaru gehuscht. Hatte er bemerkt, dass hinter ihm dieser Arm war? Aber vorhin hatte er auch nicht bemerkt, dass der Gegner noch lebte, was Sayo Sorgen bereitete. „Sesshomaru, der Arm, er will angreifen, hinter dir!“, rief sie und beobachtete angespannt, wie er geschwind dem Arm auswich, der jedoch ein Stück Stoff aus seinem Ärmel riss. Blut! Wilde Rosen! Er wurde getroffen! Sie nahm den Geruch von Verwesung wahr, welcher in seine Wunde eindrang und sich mit seinem Blut vermischte. Es war in seine Blutbahn gelangt… ‚Das Amulett! Benutze es! sofort! Keine Angst, dir wird kein Leid geschehen! Du musst nah dran und dann halte es ihm Entgegen! Ich werde dir helfen. Sie können nicht gewinnen. Du musst das Monster erlösen! Los, beeil dich!‘ Sayo schluckte. Sie musste es unbedingt tun! Der Mann würde nicht ewig gegen dieses unsterbliche Monster bestehen, doch schien er nun auf die abgetrennten Gliedmaßen zu achten und wurde nicht mehr getroffen. Sie würde ihn retten und sich beweisen. Sie rannte auf den Gegner ungeniert mit großen Schritten zu und ignorierte die Stopprufe der Frau, welche regelrecht panisch klang. Auch Sesshomaru schien ihre Anwesenheit zu bemerken und fluchte, während Sayo an ihm vorbeisprintete. Sayo ließ sich dadurch nicht weiter beirren, riss das Amulett von ihren Hals und streckte ihre Hand mit dem Amulett aus in Richtung des Monsters. Hoffentlich würde es funktionieren, sonst würde es ihr Leben kosten. Der Gegner wurde zu schnell auf sie Aufmerksam und schien nicht mehr an dem Mann interessiert zu sein und stürzte sich auf sie mit gebleckten Zähnen. Sesshomaru sprang auf sie zu, als plötzlich den Stein im Amulett ein starkes und rotes Licht erfüllte, welches auf den Gegner zuraste und ihn umfing. Sesshomarus Peitsche schlug zu, doch traf sie ins Nichts. Das Monster hatte sich aufgelöst und etwas Hellweißes entstand, welches im Amulett verschwand. ‚Gut gemacht! Du hast es geschafft. Glückwunsch. Ich werde dir auch weiterhin helfen.‘ Diesmal schien die Stimme fröhlich zu sein und Sayo sackte erschöpft zusammen. Ein warmer Arm fing sie kurz vor dem Boden auf und hielt sie fest, bis sie wieder alleine stehen konnte. „Geschafft.“, lächelte Sayo und blickte den Arm entlang zu dem dominanten Mann, welcher ihr immer noch etwas Angst machte. Diesmal betrachtete sie ihn mehr, sah hinter die Aura und erkannte weißes, nein silbernes langes Haar, eine schwarze Rüstung über weißer Kleidung, mit einigen roten Stellen und Blumen, während seine Gestalt sehr männlich wirkte. Waren es Gänseblümchen oder Margarethen? Sie war sich nicht sicher und wollte sich auch nicht weiter mit einer solchen Kleinlichkeit aufhalten. Sie sollte ihm sagen, dass Rosen ihn besser schmücken würden, als diese zarten Blumen auf dem Gewand. Sayo holte noch einmal tief Luft, bevor sie sich etwas an seinem Arm abstützte und wieder halt fand. Kaum, als sie ihn hatte, war auch schon sein Arm weg, was sie akzeptierte. „Was war das?“, knurrte er leise und kalt. Traurig. Die Besorgnis war schnell verschwunden… Sie blickte auf in seine wohl goldenen Augen. Interesse. Neugieriger Kerl. „Das Amulett habe ich erhalten, als ich in diese Welt kam. Eine Frau meinte, ich solle sie finden und nur das Amulett könnte diese untoten Monster erlösen.“, meinte sie ernst und blickte zu der dazu gekommenen Frau in einem Miko-Outfit mit schwarzen, zusammengebunden, langen Haaren. „Also eine neue Gefahr. Wir sollten ins Dorf gehen und dort weiteres besprechen. Mein Name ist übrigens Kagome, ich kam auch einst aus der Zukunft.“, meinte die Frau, besorgt, aber freundlich, während sie ihr die Hand zur Begrüßung schüttelte. „Sayo. Ja gerne. Rin muss auch erstmal wissen, dass wieder alles in Ordnung ist.“, meinte sie und blickte auf die Verletzung an der Schulter von Sesshomaru. Sie musste auch nach dieser Verletzung sehen, aber sie wollte es nicht laut vor Kagome ansprechen. Diese Wunde schien doch tiefer und sie roch die Verwesung in der Wunde, die sich nach und nach in seinem Blut zu verteilen drohte. Er schien ihren Blick zu bemerken und seine Aura machte ihr deutlich, dass sie es auch nicht ansprechen sollte, wenn ihr ihr Leben lieb war. „Kagome, du bist eine Miko oder?“, fragte Sayo ausweichend und betrachtete sie genauer. „Ja. Eine Frage, du bist blind oder? Das muss für dich schwer sein in dieser Welt, wenn du nichts sehen kannst…“ „Nicht wirklich, ich sehe die Auren und kann eigentlich wahrscheinlich euch genauso gut erkennen, wie ihr mich. Es ist nur die Frage, ob die Farben gleich sind. Ich kann sie euch auch nicht erklären. Ich bin blind geboren worden. Mein Name sagt es ja schon eigentlich indirekt aus.“  „Oh, es tut mir leid, aber das ist gut, wenn du doch etwas siehst. Lass dich nur nicht von Sesshomaru einschüchtern. Er tut böse, ist aber eigentlich ein ganz lieber Kerl.“ Kagome blickte noch einmal zu Sesshomaru tadelnd und freundlich, welcher kurz vorm Wutausbruch stand. Anscheinend mochte diese Frau die Gefahr, denn Sesshomaru ließ sich wohl ungern verniedlichen. Er strahlte einfach etwas Majestätisches aus und stand über uns Menschen… Kapitel 5: Männer! ------------------ „Kagome, könntest du schon nach Rin suchen? Sie hatte echt große Angst wegen dem Monster. Ich komme gleich mit Sesshomaru-sama hinterher. Ich würde noch kurz durchatmen und gerne etwas mit Sesshomaru-sama besprechen.“, meinte Sayo lächelnd und betrachtete Sesshomaru mit erhobener Augenbraue. Hoffentlich machte sie es so richtig. Er schien den Wink zu bemerken und blickte noch einmal zur Stelle, an der das Monster gewesen war. „Ich werde warten und sie zu dir bringen. Menschenweib.“ Kagome sah beide verwirrt an, aber nickte dann doch, drehte sich um und ging in die Richtung, in die Rin gerannt war. Als Kagome außer Sicht war, spürte Sayo die dominante Aura von Sesshomaru in ihren Rücken und versteifte sich merklich. Er war ihr recht nahe. Für ihren Geschmack, viel zu nahe. Sie schluckte und drehte sich langsam zu ihm um. Die rothaarige Frau war darauf bedacht, ihn nicht weiter zu verärgern. Tief sog sie die Luft ein, genoss noch kurz den Geruch der wilden Rose, bevor sie ihn ansah. Sie war fast so groß wie er, was sie etwas beruhigte... Er sah sie kalt und abwartend an. Stimmt, die Wunde. Ob es wehtat? „Hast du Schmerzen? Äh… ich meine, haben Sie Schmerzen?“, berichtigte sie sich schnell und starrte zu Boden. Ein tiefes Knurren ergoss sich über ihren Körper. Falsche Frage. Sie seufzte, ihre Hand zitterte und langsam näherte sie sich seiner verletzten Schulter. Sein Knurren und seine Aura beängstigten sie. „Die Verwesung ist in Ihren Blut.“, stellte sie präzise fest, lockerte dann leicht ungestüm mit neu gefassten Mut sein Oberteil und schob seinen Ärmel so weit herab, dass seine Schulter zum Vorschein kam. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Es war schaurig. Irgendwie wusste sie, hätte sie seine Wunde laut angesprochen, hätte er sie zu Tode gequält. Obwohl seine Aura zurzeit eher undurchsichtig war, erahnte sie unter diesen kompakten Muskeln ein kaltes, unberechenbares Herz, welches keine unendliche Geduld hatte. Und doch hatte er sie beschützen wollen, obwohl sie ihn leicht durchschauen konnte und seine Schwächen teilweise ausmachte. Sein Blick war auf ihr Gesicht geheftet. Keine falsche Bewegung durfte sie machen. Warum dachte sie nur immer, er würde sie fressen wollen? „Sie heilt diesmal nicht.“, stellte sie leise fest und betastete vorsichtig die Wunde. Wie konnte er nur so stillhalten und sich gar nicht rühren unter ihren Berührungen? Es erinnerte sie an ein Märchen von einer Maus und einem Löwen, welcher ein Dorn in der Pfote hatte. Nur wie endete sie? Was war passiert, nachdem die Maus den Dorn gezogen hatte? Dankbarkeit? Oder war die Maus als Futter geendet? Sie konnte diesen Mann einfach nicht einschätzen. Auch wenn das Mädchen sie mochte und er wie ein Vater für sie war, würde es ihn bestimmt nicht davon abhalten, sie umzubringen. ‚Nutze das Amulett um ihn zu heilen!‘ „Das hab ich mir selbst gedacht.“, brummte sie leise vor sich hin und nahm das Amulett in die Hand. „Was?“, fragte er zischend. Stimmt er hörte wohl nicht die Stimme des Amuletts. Sie blickte erschrocken auf und sah in seine gefährlichen Augen. „Ich habe nur laut gedacht. Eine Stimme meint mir Hilfestellung geben zu wollen.“, gab sie leicht genervt von sich. Sie hob das Amulett an und wollte es auf seine Schulter legen, doch ließ die Hand kurz zuvor stoppen. Er blickte sie nur fragend an und sie schluckte fest. „Versprich mir, dass du mich nicht frisst, wenn ich dir helfe!“, brachte sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor, ganz die förmliche Ansprache vergessend und schämte sich im nächsten Moment für diese peinliche Bitte. Als sie aufblickte, sah sie seine Aura, die eine große Irritation und Belustigung wiederspiegelte. Es machte sie irgendwie wütend. „Du machst dich über mich lustig!“, sagte sie empört und verzog die Lippen zu einem Schmollen. Hatte sie ein Seufzen gehört? Er war wirklich sehr leise und schien nicht kommunikativ zu sein. Sein Blick wanderte in die Ferne. Hatte er freiwillig den Blickkontakt beendet? „Menschen sind schwer bekömmlich. Viel zu zäh, drahtig und zu viel Abfall, den sie bei sich tragen.“ Sie schüttelte den Kopf vor Lachen über diese sehr merkwürdige Antwort, was sie wirklich befreite und ihr rotes Haar umrahmte ihr Gesicht wie eine Löwenmähne. Er machte sich eindeutig über sie lustig, aber trotzdem beruhigte es sie, wenn er kein Menschenfleisch mochte. Unbedingt musste Sayo herausbekommen, was er war. Jedoch verstummte ihr Lachen auch schnell wieder, als sie ein leises Knurren vernahm. Das war wohl zu viel des Guten gewesen. Vorsichtig drückte sie das Amulett auf seine Wunde. Wieder dieses rote, warme Licht, was diesmal seinen Körper erfüllte. Sein Körper versteifte sich unter ihrer Berührung. Seine Muskulatur bewegte sich angestrengt unter dem Amulett. Hatte sie etwas wie Schmerz in seiner Aura gesehen? Als der Stein aufhörte zu leuchten, nahm sie ihn von der Wunde, die nicht mehr blutete und sofort zu heilen begann. „Hn.“, brummte er leicht und zog sich wieder richtig an, was sie etwas enttäuschte, denn er sah wirklich schön aus und hatte etwas Aufreizendes. Gerade genoss sie, ein wenig mehr als sonst zu sehen. Jedoch erhielt sie kein ‚Danke‘. Aber was erwartete sie auch von ihm? Sie wendete ihm leicht erbost den Rücken zu und wanderte zu der Stelle, an der das Monster endgültig verendet war. „Die Aura ist jetzt komplett verschwunden. Was war das bloß für ein widerwertiges Monster?“, hauchte sie leise und kniete sich auf den Boden. „Der Rasen hat seinen Glanz verloren an den Stellen, wo es sich entlang bewegt hat.“ „Für mich sieht es wie immer aus.“, bemerkte Sesshomaru kühl und betrachtete alles genau, was sie tat. „Wahrscheinlich. Ich sehe die Welt anders. In der Zukunft war der Wald, indem ich war, insgesamt so düster gewesen. So leblos und tot...“ Besorgt strich sie über den Rasen und schien in ihren Gedanken zu versinken. Er stand einfach still hinter ihr. Gefährlich und doch schien seine Aura nun ruhiger zu sein. Schon beinahe zu ruhig. Lauerte er wieder auf etwas? War sie denn wirklich in seiner Umgebung sicher? Sie drehte sich um und beobachtete ihn. Wohin sah er? Roch er noch etwas? Den Farben seiner Aura nach zu urteilen, war da etwas, aber was? Vorsichtig ging sie auf ihn zu und beobachtete ihn eingehend, während er sich lauernd umsah. „Sesshomaru?“, fragte sie vorsichtig nach und hob eine Hand, als wolle sie an seinem Oberteil zupfen. Er löste sich aus seiner Starre und betrachtete sie eingehend. Immer noch war er sich nicht sicher, wieso er diese Frau nicht einfach tötete, doch etwas sagte ihm, dass sie noch von Nutzen sein würde. Ihr Amulett hatte dieses Wesen vernichtet, was er zuvor hatte nicht besiegen können. Er hasste es, wenn jemand ihm half, aber sie war da wohl die Einzige, die die Macht dazu besaß, diese Geschöpfe wieder in ihre Gräber zu schicken. „Es gibt mehr von diesen Monstern. Jedoch nicht hier. Gehen wir.“ Sayo verdrehte die Augen. Männer. Überhaupt dieser hier schien einen Batzen Testosteron gepachtet zu haben. Doch eins musste sie schon sagen. Dafür, dass er eine Rüstung trug und eine muskulöse Statur hatte, waren seine Bewegungen elegant und leichtfüßig. Sie waren einfach grazile…  schon beinahe feminin. Aber das würde und sollte sie ihm besser nicht aufs Auge drücken. Wer wusste schon, vielleicht würde er es auf die Bekömmlichkeit drauf ankommen lassen, wenn sie ihre Klappe zu weit aufriss, auch wenn sie den Gedanken grausig fand, wie ein menschenähnliches Wesen einen Menschen ausweidete Ihr Blick wanderte noch einmal in die Richtung, in die er geblickt hatte. Er musste noch einen besseren Geruchssinn als sie haben. Auch sein Gehör schien ihrem überlegen zu sein. Sie musste sich merken, dass sie nicht mehr laut reden sollte, zumindest nicht, wenn es um ihn ging, egal wie weit sie von ihm entfernt war. Sicher war sicher. Sie seufzte noch einmal und drehte sich dann endlich zu ihm um, um erkennen zu müssen, dass er ohne sie schon losgegangen war und auch nicht wartete, wie es ein Kavalier tun würde. ‚Unverschämt‘, dachte sie sich nur und lief ihm angepisst hinterher, bis sie aufgeholt hatte und neben ihm ging. Er machte wirklich große Schritte, aber das konnte sie auch, auch wenn es wahrscheinlich etwas lächerlich für Außenstehende aussah, aber es war ein Vorteil bei Hosen, dass man auf den Schritt nicht achten musste und keiner schauen konnte. Als sie sich an den Laufschritt gewöhnt hatte, schien er noch einmal sein Tempo zu steigern. Was hatte er vor? Sie abhängen? Konnte er es nicht ab, wenn man auf einer Höhe mit ihm ging? Dummer, stolzer, Testosteron gesteuerter Idiot… „Was ist dein Problem?“, brachte sie nur noch keuchend nach kurzer Zeit hervor und versuchte an seine neue Geschwindigkeit ran zu kommen. Er knurrte nur leise und schien sie sonst zu ignorieren. „Knurren ist keine annehmbare Antwort!“, fluchte sie leise und erschöpft, während sie schmollte. Überraschender Weise blieb er sofort stehen und sie krachte gegen ihn. Damit hatte sie nicht gerechnet. Er drehte sich so schnell um, dass die Farben vor ihr verschwammen. Würde er sie jetzt töten? „Du hast es gehört?“ Verdutzt starrte sie ihn mit leicht offenen Mund an und nickte leicht: „Ja, das hast du vorhin schon öfters gemacht. Ich höre vieles, was für andere verborgen bleibt…“ „Hn.“ Sie betrachtete ihn immer noch. Was war jetzt kaputt? War das Knurren denn nicht für ihre Ohren bestimmt gewesen? Hatte sie da etwas falsch interpretiert? Oder hatte sie eine Eigenart an ihm entdeckt, die er keinem offenbaren wollte? Ohne eine weitere Antwort jedoch zu erhalten, wendete er sich wieder ab und ging weiter. Geschmeidig schritt er nun durch das Gras und schien regelrecht hinüber zu schweben. Warte, er schwebte wirklich! Das war unglaublich. Sie riss die Augen auf ließ den Mund offenstehen. Schockiert versuchte sie aufzuholen und konnte nur verwirrt auf seine Füße starren. Er berührte den Boden nicht... Anscheinend genoss er ihre überraschte und bestaunende Reaktion. Sein Ego war anscheinend riesen groß. Sie hatte sein Ego bestimmt angekratzt, weil sie seine Verletzung entdeckt hatte und wollte seine Dominanz nun ihr aufzeigen, damit sie nicht auf falsche Gedanken kam. Es sollte keiner denken, dass dieser adlige Mann von irgendwen Hilfe brauchte. Einen anderen Reim konnte sie sich nicht auf dieses Verhalten machen. Aber sie fand es äußerst kindisch für sein Alter. Er war ein Mann und kein Teenie, der sich beweisen musste mit diesem Aussehen und dieser Kraft. Nur wenige Männer hatte sie bisher mit so einem großen Ego kennen gelernt. Irgendwie war sie froh darüber, auch wenn dieser anders war, als alle Männer, die sie je zu Gesicht bekommen hatte. Normal hörte sie Bemitleidungen über ihren angeblich so schrecklichen Zustand…. Aber welche in der Art, dass sie traurig sein müsse, ihre Schönheit vor ihren Augen nicht zu sehen, so wie die es konnten. Sie könnte Kotzen wenn sie an solche Männer dachte. Nur er. Er schien ihr zu glauben und war sich seiner Wirkung nur allzu bewusst und versuchte regelrecht eine neue Reaktion aus ihr raus zu kitzeln. „Gibst du immer vor Frauen so an?“, brummte sie leise und zuckte zusammen über ihre Dummheit, denn er blieb wieder zu erwarten unvermittelt vor ihr stehen. Das hatte sie prima gemacht. Sie legte es auch wirklich darauf an… Seine Hand schloss sich um ihren Hals und drückte leicht zu, während sie ängstlich ihre Augen aufriss, da sie diese Reaktion wirklich nicht hatte kommen sehen. „Maß dir nicht zu viel an, Weib.“, knurrte er und seine Augen gewannen wieder an ihren gefährlichen Glanz. Seine ganze Aura zeugte von seiner Dominanz und Überlegenheit, doch eine Mordlust konnte sie nicht erkennen, was sie leicht beruhigte. Wenigstens etwas. Er wollte sie noch nicht töten, nur sie in ihre Schranken weisen. Er musste ein hohes Tier sein, was sich mit Gewalt nahm, was er wollte. So gefährlich stand er vor ihr, doch fürchten konnte und wollte sie sich nicht vor ihm, denn damit spielte sie ihm nur in die Hand. Sie blickte ihn unvermittelt an und wartete ab. Schlimmer konnte es kaum werden. Schon wieder kam er ihr näher und sah in ihre blauen Augen. Erwartete er eine Entschuldigung etwa? Wunderbar. Sie sollte sein Ego schonend behandeln. Ein Mann mit Komplexen. Besser hatte sie es wirklich nicht treffen können oder? „Tut mir leid. Ich werde auf meine Wortwahl mehr Acht geben.“, raunte sie ihm keuchend entgegen und blieb still stehen, während seine Hand sich nicht gleich lockerte, aber auch nicht fester zudrückte. Wie zur Antwort, wurde dann aber doch der Druck um ihren Hals zum Glück geringer, jedoch erzitterte ihr Körper, als er die Hand löste, sich aber nicht verkneifen konnte, dabei mit den Fingerkuppen und Krallen, über ihren Hals zur Mitte hin zu kratzen. Es war ein Schauer, den sie nie zuvor kennen gelernt hatte und sie zurücktaumeln ließ. Körperkontakt war sie wirklich nicht in solch einer Art gewöhnt… Nein, überhaupt nicht. Sesshomarus Ego war wirklich angekratzt, er hatte gehofft ihr doch noch einmal Angst einzujagen, indem er die Krallen benutzte und ihr in Erinnerung rief, dass er gefährlich war, jedoch war ihre Angst nicht so befriedigend, wie er vermutet hatte. Anders sogar, schien sie verwirrt über ihre Emotion zu sein. Es war sehr leise gewesen, doch er hatte einen wohligen Seufzer aus ihrer Kehle klingen hören. So war es nicht geplant gewesen. Diese Frau irritierte ihn, auch wenn sie etwas torkelte nach seinem Griff. Noch nie hatte er etwas wie sie gesehen. So exotisch. Dieses rote lange Haar, welches sich wie die Wellen im Meer zu ihren Seiten auftürmte und ihre blauen, saphirähnlichen Augen. Es schien wie Feuer und Wasser zu sein. Ein Mensch, der doch so unmenschlich war. Ob sie wirklich verstand, wie er sie ansah? Normal hätte sie Angst haben müssen, doch sie hatte etwas von Auren ihm erzählt. Konnte sie erkennen, was er vorhatte? Hatte sie erkannt, dass er sie nicht töten würde und deshalb stillgehalten? Schnell ging er weiter und ließ sie leicht abseitsstehen. „Komm“, flüsterte er kalt und präzise, versuchte seine Verwirrung mit anderen Gefühlen zu überdecken und richtete den Blick nach vorne, damit er nicht in Versuchung kam, sie weiter anzustarren. Sayo folgte ihm brav. Sie fühlte sich wie ein Hund, doch es amüsierte sie etwas, dass dieser kalte Mann mit einem so großen Ego anscheinend durch ihr Wesen verwirrt wurde. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, dass jemand ihn durchschaute und ihm ein Schritt voraus war. Sie beließ es dabei, sie würde stillschweigen und ihm folgen. Wenigstens war sie dank des restlichen Adrenalins nicht zusammengebrochen unter seiner extremen Berührung. Hoffentlich gewöhnte sie sich bald richtig an Hautkontakt... Aber er war auch wirklich stark, das konnte sie spüren. Vielleicht sollte sie ihn um Hilfe bitten, da er sogar diese Wesen von weiten roch. Später würde sie ihn fragen und um Hilfe bitten. Kagome wäre auch eine gute Hilfe, nur schien diese Miko bei den Wesen rein gar nichts zu bewirken, während Sesshomaru noch eine Chance hatte und bestimmt sein Ego ihn kämpfen ließ, bis er endlich einen selbst getötet hatte. Kapitel 6: Das Dorf ------------------- Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie dann endlich an ihren Bestimmungsort an. Sie blickte leicht erschöpft in den Himmel hinauf, wo die Sonne schon den Zenit längst erreicht hatte. Es dämmerte schon und sie war wirklich erschöpft von den heutigen Strapazen, die sie einige Nerven gekostet hatten. Des Weiteren war Sesshomaru auch nicht wirklich kommunikativ, was jedoch auch etwas Gutes an sich hatte. So hatte sie sich zumindest nicht weiter um Kopf und Kragen reden können, da es bei ihm sehr wahrscheinlich ein Leichtes war, etwas Falsches zu sagen, was dem großen dominanten Mann gegen den Strich ging. Somit war ihr Leben fürs erste bewahrt, auch wenn es bestimmt kein großer Zeitaufschub wäre, der ihr zu Teil wurde. Unbedingt musste sie gezielt darauf aufpassen, was sie gegenüber diesem großen bösen Hund sagte. Hund traf die Beschreibung auf ihn wohl wirklich am besten, wenn sie so darüber nachdachte. Er bellte, aber biss nicht, auch wenn er kämpfte, schien er es nur gegen das Böse zu tun. Jedoch war sie sich nicht sicher, ob sie mit ihrer voreiligen Meinung falsch liegen könnte, da er nicht so der gesellige Typ war. Aber wenn man es so nahm, war seine Veränderung auch monsterartig. Er war ein Monster. Nur was für eins? Wie sah seine wahre Gestalt aus? War das seine wahre, oder würde er eines Tages mit Reißzähnen über ihr Stehen und nach ihrem Blut lechzen wie ein Vampir? Hatte er eigentlich Reiszähne? Sie hatte nicht nachgeschaut, aber wenn sie die Möglichkeit bekäme, würde sie ein Blick auf sein Gebiss werfen. Sie konnte jedoch nur hoffen, dass es dann nicht zu spät für sie wäre. Als er plötzlich stehen blieb, holte sie zum Glück auf und blickte an ihm vorbei auf ein kleines urtümliches Dorf. Klein war kein Ausdruck und komplett übertrieben. Es war winzig in ihren Augen. Es befanden sich kaum Wesen mit Auren in diesem Dorf. War in der Vergangenheit alles so klein gewesen? Wenn ja, würde es sie beruhigen, da sie nicht so viel Krach aushalten müsste. Sie atmete einmal tief durch, richtete ihre Kleidung und schluckte. Jeder würde sie da unten wie ein Monster anstarren. Warum hatte sie nur etwas so Durchscheinendes angezogen, dass ihre Schultern frei ließ? Wenn sie hierbliebe, würde sie wahrscheinlich noch andere Kleidung brauchen. Dann noch ihre kuriosen roten Haare, die doch zeigten, wie unnatürlich alles an ihr war. Auch ihre Porzellanähnliche helle Haut... Alles war sehr unnatürlich in dieser Zeit und erst ihre blauen, leeren Augen. Würden sie sie auch für ein Monster halten und sie am Ende sogar davonjagen? Sayo schluckte hart, doch dann stellte sie sich gerade hin und atmete noch ein weiteres Mal tief ein, in der Hoffnung, dass sie genug Mut zusammen bekam, um diesen Schritt in diese kleine Zivilisation zu wagen. „Dann wollen wir mal.“, flötete sie so heiter, wie sie nur konnte, doch ihr Herz setzte aus, als die Dorfbewohner sie entdeckten, während sie mit Sesshomaru ins Dorf ging. Es war verwirrend, sie schienen vor ihr in alle Himmelsrichtungen zu weichen. Nur die Frage war, vor ihr oder vor diesem beängstigenden Mann neben ihr, welcher seine Aura dunkel aufflammen ließ. Sogar ihr wurde bange bei dieser monströsen und gefährlichen Aura, welche sich wellenförmig in alle Richtungen ausbreitete. Macho. Sie musste sich unbedingt merken, dass sie fürs erste nicht alleine bei den Dorfbewohnern sein sollte. Kurz versagten sogar auch noch ihr die Beine, als sie ein Kind fragen hörte, ob die Hexe sie verfluchen würde oder was sie hier wolle... Ihr Herz zog sich arg zusammen. Sie hatte schon allzu oft das Wort Hexe in ihrem Umfeld gehört. Viele hatten sie sogar in ihrer Zeit angegriffen, weil sie allesamt dachten, dass sie sie nicht sehen könnte und wahrscheinlich auch sich nicht wehrte, wo sie Recht hatten. Nie hatte sie sich gewehrt und alles ertragen, was sie ihr antaten. Oftmals hatte sie geweint, aber was wäre ihr anderes übriggeblieben? Sie besaß keine Macht, um es mit mehreren Klassenkameraden aufzunehmen, die sie quälten und misshandelten... Ein griesgrämiges Knurren ertönte dicht neben ihrem Ohr und das kleine Kind verstummte aus Angst. Sayo konnte kaum der Bewegung des Kindes folgen, so schnell versteckte es sich hinter der Mutter, die schützend ihre Arme ausbreitete, um es vor Sesshomaru zu beschützen. „Komm“, sprach er ruppig und ging auf ein kleines Haus in der Nähe des Schreins zu. Sayo seufzte erleichtert und folgte ihm auf Schritt und Tritt, wie ein braves Hündchen und versuchte nicht zu viel Abstand zwischen sie beide kommen zu lassen. In seiner Nähe war sie sicher, wenn es darum ging, dass die Bürger dieses Dorfes sich bestimmt nicht mehr trauten, eine Hand an sie zu legen. Wobei diese Sicherheit trügerisch war, denn sie könnte diesem beängstigenden Mann zum Opfer fallen, wenn er wahrscheinlich keinen Grund mehr darin sah, sie zu schützen. Sie war wohl nur gut genug für ihn in diesem Moment, da sie über diese für ihn eher undurchsichtigen Fähigkeiten verfügte. Das laute Gemurmel der Leute machte sie mit der Zeit immer nervöser und umso beruhigter war sie, als sie die Hütte endlich erreichten und sie durch den Mattenvorhang schlüpfen konnte, welcher in ihren Kopf zu einer Mauer wurde, die sie vor der Außenwelt schützen könnte. Beim Durchgehen achtete sie natürlich darauf für ihn die Matte hoch genug zu halten, sodass er mit ihr ohne weiteres eintreten könnte, denn sie wusste nicht, was sie dort drinnen erwartete. Diese Auren waren nicht wirklich einfach einzuordnen, da eine Aura hin und her flackerte. Irgendwie musste sie ihre Aktion von vorhin auch gut machen und würde gute Miene zu bösen Spiel machen. Vielleicht würde er ihr gut gesinnt bleiben, wenn sie ihm unter die Arme griff. Sie machte auch lieber den Diener, als dass er sie am Ende verkaufte oder andere Dienste von ihr verlangen würde, die gegen ihre Moral gingen. Egal wie schön er wirkte, während seine Aura ihn wie tausend Schmetterlinge um flatterte, sie war kein Mädchen für eine Nacht…  Als er an ihr elegant und erhaben vorbei schritt, streifte sein muskulöser Arm ihre zarte Schulter und ließ sie leicht überwältigt zurück weichen. Berührungen waren für sie oft zu intensiv, wenn sie nicht damit rechnete. Nähe hatte sie nie ertragen können, was wohl an ihrer sensiblen Haut lag. Dass sie vorhin seine Berührungen ertragen hatte, lag sehr wahrscheinlich daran, dass Massen von Adrenalin durch ihren Körper geschossen waren. „Da seid ihr ja.“, zwitscherte es von der einen Ecke des Raumes. Es war Rin, die freudig aufsprang und zu Sesshomaru rannte. Monster hin oder her, dieses Mädchen schien ihn wirklich sehr zu mögen... Er nickte nur beiläufig und beobachtete sehr aufmerksam und lauernd seine Umgebung. Sayo folgte seinem unterkühlten Blick und konnte eine ältere Frau ausmachen, welche nur leicht hüstelte. Als er jedoch anfing laut und recht aggressiv zu knurren, setzte sie verängstigt einen Fuß nach hinten und erkannte etwas neben Kagome hocken. Ein Mann? Oder ein Teenie? Hatte er Ohren? Er roch für sie wie ein nasser Hund, der noch nie gebadet worden war. „Sind die echt?“, fragte sie unbeholfen und starrte den Jungen neugierig an. Wie immer siegte bei ihr die Neugierte über die Angst, die sie vor Sesshomaru zurzeit empfand. Das Knurren verebbte neben ihr, jedoch blieb eine tiefe Nuance von dem Laut zurück, den wahrscheinlich nur sie und dieser komische Junge mit den Ohren wahrnehmen konnte. „Das Sind sie. Irgendwie will das jede Frau wissen, die ihn sieht. Ich habe damals ehrlich erstmal an den Ohren gezupft und sie berührt, weil ich dachte, ich würde nicht richtig sehen.“, kicherte Kagome und zupfte an den Ohren des Jungen, welcher sich grimmig gebärdete und anscheinend diese Behandlung nicht für gut hielt und am liebsten wen beißen wollte. „Kagome. Lass das!“, fauchte der junge Mann und rückte geschwind von ihr ab, während sein Blick an Sayo haften blieb, als wäre sie ein Alien: „Was willst du Hexe überhaupt hier?“ Sayo zuckte betroffen zusammen. Hexe. Schon wieder dieses verachtende Wort. Nun knurrte sie regelrecht, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht so gut beherrschte, wie der Mann neben ihr, der sich in eine Aura einhüllte, die ihr nichts über ihn gerade aussagen konnte. „Ich bin keine Hexe, du dummer Köter. Ich bin vielleicht blind für deine Augen, aber nicht gefühlslos. Dann bin ich halt anders, als andere Schulmädchen. Bist du doch selbst, wenn ich mich nicht irre! Wenigstens stink ich nicht nach einem nassen Hund, der noch nie ein Bad gesehen hat!“, fauchte sie wütend, stemmte die Hände in die Hüften und ging in den Angriff über. Sie wollte ihren Standpunkt vertreten und hatte Mut gefasst, denn in dieser Welt wäre Schwäche bestimmt ihr Tod. Der Teenie schien verdutzt zurück zu weichen und brachte ein „Keh“ oder so zum Ausdruck, während er sich schmollend wegdrehte und von dieser Kagome Blicke verpasst bekam, die wohl töten könnten. Wenigstens war der Idiot still und hielt den Mund. Es reichte ihr einfach für diesen chaotischen Tag. Ein Macho neben ihr reichte ihr schon im vollen Maße. Sie brauchte nicht noch einen nervenden Teenager, der nicht wusste, was sich gehörte und sie wahrscheinlich den lieben langen Tag beleidigen würde, wenn sie ihm die Chance dazu gab. „Setz dich ruhig zu uns. Inu Yasha ist oft sehr ungestüm, er meint es nicht wirklich böse, er weiß nur nicht, wie man sich richtig benimmt. Ich versuche es ihm ja beizubringen, aber das wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen…“, meldete sich die ältere Dame zu Wort und bot ihr einen Platz mit einer Handbewegung an. Sayo folgte der Einladung, nachdem sie noch einen prüfenden Blick auf Sesshomaru geworfen hatte. Anscheinend hatte ihre Aktion ihn mehr als nur belustigt. Wunderbar, nun war sie sein Alleinunterhalter? Warum reizte er sie nur so mit seinen Blicken, die in ihr etwas sahen, was sie nicht sehen konnte? Sie wusste es nicht, aber er brachte wirklich ein sehr schlechtes Benehmen bei ihr zum Vorschein. Warum wollte sie sich ihm nur beweisen? Angeberisch schritt sie dann voran, schwang ihr rotes Haar einmal, verteilte ihren Geruch im Raum und ließ sich elegant neben den Anderen nieder. Sie hatte auch etwas zu bieten. Sie war nicht hässlich, nur anders als alle anderen. Ein tiefes Grollen ertönte. Nach kurzem Aufhorchen, erkannte sie, dass Sesshomaru wieder leise knurrte. Wusste er, dass sie auch das hörte? Später müsste sie ihn wohl noch einmal darauf ansprechen, wenn es ihnen die Zeit erlaubte und er bei guter Laune war. Inu Yasha verdrehte nur angewidert die Augen: „Da haben sich ja zwei Egomanen gefunden.“ Sesshomaru hatte ihre Bewegung gesehen und ihr Geruch lag in seiner Nase. Volle Absicht.  Er ignorierte Inu Yasha und versuchte ihren Geruch einzuordnen. Sie roch exotisch und ihm kam der Geruch bekannt vor. Aber woher? Dann fiel es ihm ein, die Königin der Nacht. Ein Kaktus, dünne und schlanke Blätter, ein saftiger Stamm mit vielen Stacheln und ein großer Blumenkelch mit vielen länglichen Blütenblättern. Eng aneinander stehende Blütenblätter in zwei Reihen und die letzte Reihe hatte gerade zu den Seiten abstehende Blütenblätter in alle Richtung, wobei diese nicht eng aneinander lagen, sondern dazwischen Platz ließen. Es war eindeutig die rote Variante und diese Blume blühte nur in der Nacht. Er hatte sie einmal vor Ewigkeiten gesehen, ein Geschenk aus einem anderen Land von seinem Vater. Er hatte damals die Nacht ersehnt, an der diese Blume einmal im Jahr erblühte und ihr vollstes Aroma preisgab. Unbewusst sog er den Geruch noch etwas länger ein und fragte sich, ob auch Inu Yasha den schweren Duft wahrnahm. Hatte sie es lenken können? Vorhin war ihm dieser Geruch nicht so aufgefallen, bzw. hatte er ihn gar nicht erst wahrgenommen. War seine Eitelkeit daran schuld gewesen, oder hatte dieser Geruch zuvor gar nicht existiert? Aber das musste warten, er schritt näher ans Feuer und ließ sich etwas abseits von allen nieder, um den Informationen zu lauschen. Eine Geste die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen war. „Wie heißt du, junge Dame? Nenn mich ruhig Kaede.“ „Sayo, es freut mich. Aber so Jung bin ich auch nicht, ich bin 21.“, meinte sie lächelnd und blickte sich in der Runde um. Irgendwie beruhigte es sie, dass die Frauen in der Mehrheit waren, aber diese beiden Männer beunruhigten sie, auch wenn Sesshomaru eigenartig tief in sich versunken war. Sie hätte eine andere Reaktion auf Inu Yashas unhöfliche Andeutung vermutet. Sie wusste auch nicht, wie gut es war, dass sie ihm den bloßen Rücken zu wandte, aber zurzeit verspürte sie keine große Gefahr von ihm ausgehen und wahrscheinlich wüsste sie vor ihm, dass er sie umbringen wollte, aber er war verflucht schnell und sie war eher so langsam wie eine Schnecke. Als Kaede sie dann mütterlich fragte, was passiert war, begann sie von vorne zu erzählen. Sie erklärte noch einmal ihre Augen und was genau im Wald vorgefallen war. Des Weiteren zeigte sie den Frauen das schöne Amulett, jedoch konnte niemand etwas damit anfangen oder sich gar einen Reim darauf machen, von wem es doch stammen könnte. Auch eine Mahlzeit war zum Glück drin. Während sie aßen, bemerkte sie, dass die beiden weißhaarigen Männer sich tödliche Blicke zu warfen und schüttelte sachte den Kopf: „Sind die beiden immer so? Es ist sehr beunruhigend, was sie für Schwingungen aussenden. Da könnte man glauben, dass sie im nächsten Moment sich an die Gurgel springen… Nicht gerade hungerfördernd…“, brummte sie leicht genervt und stopfte sich ein Stück Karotte in den Mund, nur um kurz darauf die Karotte würgend auszuspucken, weil sie den stechenden Blick in ihren Rücken bemerkte, der nur von einer einzigen Person stammen konnte… Sesshomaru. „Man gewöhnt sich daran, normal befinden sie sich nicht in einem Raum. Du musst wissen, sie sind Halbgeschwister.“ „Halb?“, keuchte sie und blickte die beiden Männer aufmerksam und neugierig an. „Heißt das, Sesshomaru ist auch ein Hund?“ „Keh, was hast du geglaubt?“, brummte Inu Yasha und blickte Sesshomaru wieder an, als könne dieser ihn töten, wenn er kurz nicht aufpasste. „Riechst du den Hund nicht an ihm so wie an mir?“ „Ehrlich? Nein. Sesshomaru riecht nicht nach nassen Hund, sondern nach…“, begann sie leicht verträumt, doch stoppte sie schluckend, als sie überrascht bemerkte, wie jeder sie neugierig anstarrte. Konnte sie wirklich diesen fast fremden Personen sagen, dass er nach wilden Rosen roch? War es nicht etwas weiblich und nicht so männlich, wie es sich ein Mann wünschen würde? Als sie das zu schnell wachsende Interesse aller schmerzlich verspürte, schluckte sie fest, um den Kloß runter zu bekommen. „Sein Geruch ist sehr viel majestätischer. Er ist sehr elegant und erhaben. Eine wahre Freude für die Nase. Er stinkt nicht wie du nach… nassen Hund und so.“ Gerettet. Zumindest hoffte sie es und schluckte. Hitze stieg in ihr Gesicht und ihr trat der Schweiß in Strömen aus, denn sie wollte nicht jetzt schon sterben, wo ihr Leben eine neue Wendung nahm. „Der Unterschied zwischen einem dreckigen Hanyou und einem Daiyoukai.“ Sie blickte fragend auf. Daiyoukai? Also war er ein Dämon? Auch noch ein recht hoher, während der andere ein halber Dämon war? Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Aber machte es denn so einen extremen Unterschied im Geruch aus? Wobei jeder besaß seinen eigenen Geruch, doch an Inu Yasha konnte sie den süffigen Köter riechen, jedoch schien der hochnäsige Sesshomaru diesen Geruch zu überdecken mit seinem eigenen aromatischen und vollmündigen Aroma, welches ihr peinlicher Weise das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Sie zuckte so lässig, wie sie nur konnte, die Schultern, während Inu Yasha wütend aufsprang und auf Sesshomaru losstürmen wollte mit den Worten: „Gleich sehen wir ja, wer hier der stärkere ist! Auch wenn ich nur ein Hanyou bin, kann ich dich kalt machen!“ Ein „Sitz“ erklang mit einer lauten und wütenden Stimme. Schon lag er auf dem harten Boden und knurrte angepisst, nachdem er wie ein Baby gejault hatte, dass Kagome doch nur übertrieb. „Ihr könnt mich alle mal!“, fauchte er noch murrend, stampfte an allen vorbei und verschwand nach draußen in die Dämmerung. Er wollte wohl alleine sein und ihre Nase wurde endlich von diesem ‚Gestank‘ erlöst. Kapitel 7: Bad im Mondenschein ------------------------------ „Sayo, du solltest heute Nacht erstmal hier bei uns Frauen schlafen. Draußen ist es nachts nicht sicher.“ Sayo blickte Kaede verlegen an und nickte. Sicherheit war relativ. Sie hasste Räume, die sie einengten und ihr die Fähigkeit nahmen, eine exakte Richtung auszumachen, aus der ein Geräusch gekommen war. Es war wie ein Echolot und dieser Raum warf den Schall einfach sofort zurück. Eine Zeit lang redeten alle noch einmal über den von ihnen sogenannten Vorfall. Jeder war sich im Klaren, sie müssten dem Ganzen nachgehen und könnten es nicht einfach auf sich beruhen lassen. Es gab wohl schon vorher einen gefährlichen Gegner, aber sie wusste nicht wen und ehrlich… sie wollte es gar nicht wissen, denn sie war müde und erschöpft. Sesshomaru beteiligte sich kaum am Gespräch und schien sie nur insgeheim beobachten zu wollen. Sie fühlte sich wie eine dieser Feldstudien, was sie insgeheim ärgerte, denn sie war ein Mensch wie jeder andere auch… In Ordnung, Sesshomaru war keiner, aber sonst war hier wohl jeder menschlichen Ursprungs und bekam nicht so viel Aufmerksamkeit von diesem mörderisch eiskalten Kerl. Auch Wechselkleidung einer Miko wurden ihr freundlich angeboten, doch sie lehnte es strikt ab. Alles, nur keine Miko Kleidung. Sie würde etwas Anderes zum Anziehen finden. Bestimmt. Als die Nacht dann auch noch hereinbrach, verließ Kagome den Raum. Anscheinend hatte sie eine eigene Hütte mit diesem verkorksten Köter, Inu Yasha, während Rin bei Kaede blieb. Auch Sesshomaru schien zu bleiben und Rin erzählte ihm im glücklichen Plauderton, was sie in seiner Abwesenheit so alles gemacht hatte und fand den neuen Kimono wunderschön, den er ihr geschenkt hatte. Er hatte wohl doch ein paar gute Seiten, aber gerne zeigte er sie bestimmt nicht… Irgendwann wurde die kleine jedoch hundemüde und legte sich auf ein bereitetes Bett. Auch Kaede begab sich zur Ruhe, da sie schon alt und gebrechlich war. Sesshomaru jedoch schien sitzen zu bleiben und auf jeglichen Schlaf zu verzichten. Sayo blickte ihn noch einmal kurz fragend an, bevor sie sich auf ihren Futon legte und noch einmal ihn genauer versuchte zu mustern, was doch etwas schwer durch ihre Blindheit war. „Gute Nacht.“, meinte sie und erhielt ein kehliges, aber recht zartes Knurren zur Antwort. So still war er nicht, doch war es bestimmt für niemanden außer von ihr zu hören. Sie vergrub ihr Gesicht leicht rot ins Kissen und schloss die Augen, jedoch konnte sie einfach nicht einschlafen, nach den ganzen Geschehnissen. Sie fühlte sich einfach nicht sicher, auch wenn Sesshomaru ein Auge auf sie hatte, wusste sie immer noch nicht genau, was sie von ihm so wirklich halten sollte. Als sie dann leider auf einmal spürte, wie er aufstand, blieb sie mucksmäuschenstill liegen und versuchte einzuschätzen, was er denn jetzt vorhatte. Anscheinend konnte auch er nicht schlafen oder war das Wächtersein satt. Wo wollte er zu so später Stunde denn bitte hin? Als er aus dem kleinen Verschlag gegangen war, setzte Sayo sich sachte auf und versuchte keine Geräusche dabei zu machen. Die zwei anderen schliefen tief und fest, als gäbe es nichts Böses auf der Welt, vor dem man sich fürchten musste… Neugierig schlich sie sich heraus und verfolgte seine düstere Aura, die sich elegant durch die Nacht bewegte. Doch kein Angeber, wie es ihr schien. Er bewegte sich anscheinend immer so fort. Sie musste breit grinsen. Daiyoukai. Aha, anscheinend sehr dominante und eitle Wesen. Majestätisch passte schon sehr gut bei der Beschreibung seines Charakters. Vorsichtig und mit genügend Abstand folgte sie ihm, auch wenn sie erahnen konnte, dass er es sehr wahrscheinlich bemerkte. Zumindest schien er sich nicht wirklich daran zu stören und schritt unbeirrt weiter gen Horizont zu einem nahe liegenden See.   Sesshomaru war unverwechselbar auf dem Weg zum See. Er konnte wohl ein kühlendes Bad gebrauchen, denn er roch immer noch die Fäulnis an sich, welche in ihm einen Würgereiz hervorrief. Er war sich nicht sicher, ob sie vorhin das an ihm gerochen hatte und deswegen gestockt hatte, um ihn nicht zu verärgern, da sie wohl schon etwas Angst davor hatte, dass er sie wirklich umbrachte. Es war die Frage, ob alles von der Fäulnis aus seinem Blut verbannt worden war. Schnell hatte er bemerkt, dass er verfolgt wurde, jedoch ließ er die Lauerstellung schnell fallen, als er den schweren Geruch von dieser Kaktusblüte wahrnahm, der komischerweise zugenommen hatte. Es war nur diese rothaarige Sayo, die ihm vorsichtig verfolgte. Warum nur? Es interessierte ihn nicht wirklich. Sollte sie ihm doch folgen, solange sie ihm nicht in die Quere kam. Er bog um den großen Felsen und ging über den kantigen Kies zu einer guten Stelle zum Schwimmen. Anscheinend war sie sehr geschickt, auch in der Nacht, denn es fiel ihm auffallend schwer, ihren Aufenthaltsort genau einzuordnen.   Als er um die Ecke bog, versteckte sich Sayo hinter dem Felsen. Sie sah ihn, in seiner ganzen Pracht. Zumindest so gut sie es konnte mit ihrer Sicht. Was machte er dort am See? Sollte sie zu ihm gehen und ihn fragen, ob er ihr helfen würde? Kurz bevor sie sich aufgerafft hatte, hörte sie wie etwas Schweres zu Boden ging. Schnell sah sie nach. Er hatte nur seine Rüstung abgelegt. Eine leicht erregte Spannung ging durch ihren sensiblen Körper. Ohne diese Rüstung schien er viel umgänglicher zu sein, doch was sie als nächstes vernahm, trieb ihr die Röte ins Gesicht. Sie hörte Stoff rascheln. Das konnte doch nicht wahr sein oder? Das Geräusch, wie Stoff nackte Haut herabglitt und viel zu viel offenbarte. Immer fester presste sie sich an die kalte und steinige Wand. Ihr blieb bei dieser Vorführung glatt die Luft weg. Wegsehen? Hinsehen? Diese Frage in ihren Kopf schien ihren Körper nicht zu erreichen, denn sie konnte den Blick nicht abwenden. Auch wusste sie nicht, dass er es extra langsam tat. Eine Darstellung seines Körpers nur für sie, nur um ihre Verwirrung auszukosten. Auch wenn es dunkel war, konnte sie seinen Rücken fast perfekt ausmachen. Es war manchmal eine Qual, alles sehen zu können, und dabei versteckte sich der Mond zurzeit hinter den Wolken und doch strahlte sein Körper etwas aus. Sein Geruch stieg ihr in die Nase. Rote wilde Rosen. Es lag schwer auf ihrer Zunge. Sie wollte sich endgültig von seiner Erscheinung abwenden, doch als seine Hose herabglitt stockte ihr der Atem und ihre Augen wurden weit. Schnell drehte sie sich von ihm weg und trat einen Stein ausversehen weg. Sie schluckte schwer, hatte er sie womöglich gehört? Würde er sie jetzt ohne Umschweife töten, weil sie ihn verfolgt hatte? War sie zur Spannerin mutiert, die es nötig hatte, heißen Kerlen auf den nackten Arsch zu schauen, wenn sie baden wollten? Wie konnte sie ihm nur so hinterherstieren und darüber nachdenken, noch einen weiteren Blick auf diesen wohlgeformten Körper zu werfen? Was war sie bitte? Es war einfach nur peinlich und am liebsten wäre sie im Erdboden versunken für ihr unverschämtes Verhalten. Als sie dann doch noch zurückschaute, war er wie vom Erdboden verschwunden. Wo war er nur hin gegangen? Schiere Angst stieg in ihr auf, bis sie auf das leicht unruhige Wasser blickte und die Wellen bemerkte, die etwas verursacht haben musste. Er war anscheinend untergetaucht, damit sie ihn nicht weiter anstarren konnte. Glück im Unglück, aber bestimmt hatte er es bemerkt, wie sie sich ihm hinterhergeschlichen hatte. Sie würde sich nicht wundern, wenn es Absicht von ihm gewesen war, dass sie so viel sah. Ihr Herz schlug heftig und unregelmäßig bei dem Gedanken an diesen Mann.  So ein schöner Mann musste nichts verstecken und war es wahrscheinlich gewöhnt, mit schmachtenden Blicken betrachtete zu werden. Leider hatte er alle Gründe zu der Vermutung, denn auch sie konnte ihren Blick nicht abwenden, obwohl er sich nicht wie ein netter Mann benahm und Gefahr ausströmte. Sie kam aus ihrem Versteck gekrochen, ging zu seiner Kleidung und setzte sich etwas unsicher daneben. Sie richtete ihren Blick auf den See, auf ihn, lehnte sich an die Wand und genoss die Stille und die frische Luft. Es tat einfach gut. Zurzeit fragte sie sich, ob auch er sie sah oder nur hören konnte, denn sie war verschwitzt und bräuchte auch Abkühlung. Dieser See war einfach zu verführerisch und ihr Herz musste unbedingt in Schach gehalten werden.   Während sie angestrengt überlegte, schwamm Sesshomaru eine Runde und genoss das kühle Nass. Es amüsierte ihn ein wenig, wie sie auf seinen Körper reagierte hatte. Nur, was wollte sie bloß hier und von ihm? Es schien ihm kurz, dass sie mit ihm hatte reden wollen, doch als er seine Kleidung von sich legte, hatte sie sich schüchtern und ängstlich versteckt, war laut gewesen und hatte eine Strafe erwartet. Er fragte sich, ob er zu nachsichtig gewesen war, jedoch war nichts dabei gewesen. Als er in der Mitte ankam, blickte er zurück und bemerkte ihr Verschwinden. Wo war sie denn jetzt geblieben? Er hatte nicht bemerkt, dass sie weg gegangen war. War ihr etwas geschehen? Langsam schwamm er zurück zum Ufer, hielt jedoch inne, als er ein platschendes Geräusch wahrnahm. Was war das? Langsam schwamm er auf das Geräusch zu, bis er auf einmal den Geruch der Blume vernahm. Also war sie auch im Wasser und wagte es ihn bei seiner Reinigung zu stören? Leise knurrte er. Unverschämtes Weib.   Als sie ihn plötzlich hörte, sah sie ihn auch sofort an und lief rot an. Sie versank bis zur Nasenspitze im Wasser und hoffte, er würde ihren Körper nicht so ausmachen, wie sie es bei ihm tun konnte. „Sesshomaru“, keuchte sie verlegen und blubberte das meiste nur, „Ich bin es, ich wollte mich nur waschen, da ich bestimmt nach Verwesung stinke…“ Sie schluckte schüchtern, er konnte bestimmt sehen, wie sich ihr Körper verspannte. Er sah ihren ganzen Körper. Seine Augen waren sehr gut und leuchteten leicht in der Dunkelheit. Anscheinend wurde es ihr jetzt erst richtig bewusst, denn sie verschränkte sie Arme notdürftig vor ihrer prallen Brust und drehte sich zur Seite, jedoch hatte die Profilansicht auch etwas Aussagekräftiges. Er sah sie weiter an und sie spürte, wie er es genoss, dass sie sich so vor ihm zierte. Sie schluckte und ließ die Arme leicht widerwillig sinken. Trotzig drehte sie sich zu ihm, denn sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, über sie eine gewisse Gewalt zu haben, da sie sich schwach fühlte. Als sie jedoch bemerkte, dass sich seine Aura änderte, blieb ihr die Luft weg. Sie konnte diese Aura nicht einordnen und betrachtete ihn eingehend. Sein Körper war atemberaubend schön und sie verlor alsbald die Fähigkeit, über seine Aura nachzudenken, da ihr das Wasser im Mund zusammen lief von diesem Anblick, der sich ihr eröffnete. Dann drehte sie sich einfach um und schwamm zum Ufer zurück. Er blickte ihr kurz nach und schwamm auch zum Ufer. Sie drehte ihm den Rücken zu, während sie sich anzog und wartete solange, bis auch er sich wieder angekleidet hatte. „Nach was rieche ich für dich wirklich?“, fragte er interessiert und stand unmittelbar hinter ihr. So nah, dass sie seine Wärme im Rücken spürte. Schluckend drehte sie sich um und sah auf seine immer noch bloße Brust, die so viel Macht ausstrahlte, dass ihr kleines Herz sich immer schwächer und kleiner fühlte. Sein Geruch schlug ihr schwer entgegen und sie sog den Duft gierig ein. „Ehrlich? Nach wilden, roten Rosen mit vielen giftigen Stacheln.“, flüsterte sie ehrfürchtig an seiner Brust und blickte auf. „Hund konnte ich kein bisschen ausmachen und das obwohl diese Blume umgangssprachlich Hundeblume heißt.“ Langsam beugte er sich runter zu ihr, er musste nicht weit kommen und senkte seine Nase in die Nähe ihres Schlüsselbeines. „Nach was rieche ich für dich?“, keuchte sie leise und schluckte fest. Diese Nähe machte sie irre. „Königin der Nacht. In rot. Sehr exotisch, ein nur nachts blühender Kaktus.“ Sayo schluckte schwer. „Ich kenne die Blume nicht, riecht sie gut oder eher eklig?“ „Sehr gut.“, hauchte er und sie spürte Zähne, die ihren Hals streiften. Erschrocken wich sie zurück und landete auf ihren Hintern. Er hatte sie beinahe gebissen. Wollte er sie doch fressen? „Ich dachte Menschen sind unbekömmlich!“, keuchte sie verängstigt und rutschte an die kalte Felswand. Kalt, hart und spitz drückte sich die Wand in ihren Rücken und er stand dort vor ihr und hatte sie eingekesselt. Direkt vor ihr, bereit für was? Einerseits schien er Freude zu empfinden, aber etwas anderes mischte sich darunter. Sein Geruch wurde stärker und umzog sie. Doch auf einmal schien er wieder normal. Kalt und unnachgiebig. „Du hast recht.“, knurrte er und setzte sich neben sie an die Wand. Er war sich allzu bewusst über die Bewegung seiner Muskeln, während er sich hinsetzte. Sie blickte ihn an und entspannte sich seufzend, als sie keine Gefahr mehr von ihm ausgehen sah. „Das war deine Rache dafür, weil ich vorhin so ungeniert gespannt habe, oder?“ Wie immer erhielt sie keine Antwort, doch diesmal störte sie sich nicht daran, denn sie konnte es sich schon denken und war glücklich darüber, dass es nicht extremer ausgefallen war. „Hier ist es gefährlich.“, bemerkte er beiläufig und blickte gen Himmel. „Gefahr? Ich finde die Hütte gefährlicher. Ich bin blind, viel funktioniert bei mir über Schallwellen. Ich kann Dinge sehen, die hinter Gegenständen verborgen sind an der Aura, doch beruhigt es mich, auch dessen Richtung ausmachen zu können, was nicht in geschlossenen Räumen funktioniert. Wie ich vorhin erzählte, war ich auf dem Weg in den Wald gewesen und wollte unter freiem Himmel schlafen. Auch der Grund, dass ich dir gefolgt bin. Aber eigentlich wollte ich dich bitten, mir zu helfen, diese Frau zu befreien. Anscheinend bist du der einzige, der überhaupt eine Chance gegen diese Monster hat. Kagomes Pfeile wurden aufgesogen und dieser Inu Yasha? Ich mag ihn nicht.“ „Da sind wir schon zu zweit.“, flüsterte er und richtete sein Blick auf sie. Wo waren sie schon zu zweit? Dass sie Inu Yasha nicht mochte, oder dass er auch glaubte, der einzige zu sein, der helfen konnte? „Schlaf. Wir sehen morgen weiter.“ Sie verzog leicht angewidert das Gesicht, aber gehorchte ihm aufs Wort. Dieses eine Mal, denn sie war auf ihn angewiesen. Es dauerte auch nicht lange bis sie einschlief. Die Ruhe war wunderschön und der Geruch von wilden Rosen beruhigte sie und trug sie in den Schlaf, der ihren schmerzenden Gliedmaßen Entspannung verlieh.   Er betrachtete sie noch einige Zeit, wie sie dort neben ihm lag. Müde und erschöpft, war sie eingeschlafen. Ihre Worte gingen ihm durch den Kopf. Normal mischte er sich nicht ein, aber dieses faulende Monster hatte etwas befremdlich Gefährliches. Er ließ sich nicht gerne in seine Schranken weisen und würde sie vernichten müssen, bevor sie sein Land überrannten. Es war sein Aufgabenbereich und er würde sich dem annehmen. Langsam entspannte er sich und sog ihren Duft ein. Es war wirklich verwunderlich, dass ihr Geruch nun so stark war. So als wäre sie wirklich so eine Blume. Am Tag hatte er diesen Duft nicht riechen können, doch am Abend öffnete sie die Blätter und ließ ihren unverwechselbaren Duft ausströmen. Ihm war noch nie ein Mensch begegnet, welcher so unterschiedlich roch. Nur Kagome war aus der Zukunft, aber ihr Geruch blieb gleich und hatte nichts Besonderes, während ihr Geruch jede seiner Poren durchströmte und der Geschmack der Blume auf seiner Zunge wie ein süßer Belag klebte. Auf seine empfindliche Nase traf das blumige Bouquet - ein regelrecht betörender Duft, der seine Sinne nur darauf lenkte. Hatte er ihr wirklich gesagt, sie würde sehr gut riechen? Er hatte sie beinahe gebissen. Wieso hatte er versucht seine Zähne in ihr Fleisch zu graben? Wollte er sie kosten? Mit seiner Kralle nahm er eine ihrer lockigen Haarsträhnen in die Hand und strich über sie. Wundersames Menschenweib.  Sagte ihm, er rieche nach wilden Rosen. Auch wenn es besser war als nasser Hund, kränkte es ein wenig seinen Stolz. Er sollte also eine wilde Rose sein und sie die Königin der Nacht. Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie einen viel exotischeren Geruch bekam, als er selbst... Langsam hob er ihr Haar an seine Lippen und betrachtete sie. Eindeutig war dieses Haar echt. Kein Farbgeruch. Auch ihre blauen Augen waren sonderbar für dieses Land, doch ihre Gesichtszüge waren eindeutig japanisch. Würde er nicht dieses Amulett brauchen und die Trägerin, würde er sie jetzt töten, damit ihr Geruch nicht mehr in seine Nase strömte. Sein Vater hatte ihm von dieser Blume erzählt, die ihn damals so fasziniert hatte. Sie blühte nur in der Nacht mit ihrer kelchförmigen Form und einem Strahlenkranz um die Blüte, die am heißen Tage ihr Schutz bot. Nachts bestäubten Fledermäuse und Nachtschwärmer sie. Er blickte sie an. Diese Pflanze war sehr selten und blühte erst nach ganzen 5 Jahren und nur 2 Monate lang. Erinnerungen, die er nicht wirklich mochte an Zeiten, wo er im Sommer auf das Blühen wartete. Ein solcher süßlicher Duft, der alle anlockte. Es war die Frage, ob nur ihn der Geruch anlockte oder auch andere Dämonen mit feiner Nase. Wenn dies so wäre, würde es nachts gefährlich werden, auch wenn er in ihrer Nähe war. Es würde nicht jeden davon abhalten, sich ihr zu nähern, um sie zu besitzen. Auch konnte er es sich nicht leisten mit einer Frau gesehen zu werden, auch wenn der Geruch nicht wirklich von ihrer Menschlichkeit zeugte. Wahrscheinlich hatte sie Dämonenblut in einer geringen Menge in sich. Es wäre möglich in der Zukunft, dass dort auch Dämonen lebten, die sich als Menschen ausgaben. Seine Lippen kräuselten sich. Dieser Geruch brachte ihn durcheinander und war so stark, dass es schwierig war noch andere Gerüche wahrzunehmen. Als sein Blick ihren Körper entlang glitt, bemerkte er ihre leicht durchnässte Bluse, die darunter liegende weiße Spitze entblößte. Anscheinend hatte man im späteren Leben etwas Neues erfunden. Er musste auf diese Frau Acht geben, dass sie ihn nicht zu etwas Dummen trieb. Die Haarsträhne… Er ließ sie schnell los und sie glitt zwischen seinen Fingern hindurch zurück in das Meer aus Feuer. Ein leises Knurren entrang seiner Kehle. Unbedingt würde er sie noch bestrafen. Strafen für ihre Art, ihren Geruch und wie sie sich ihm präsentiert hatte. Das konnte er nicht gestatten. Sayo hatte bemerkt, wie er ihre Haarsträhne so lange gehalten hatte, doch hatte sie stillgehalten. Was hätte es genützt, sich zu beschweren? Sie konnte auch mit geschlossenen Augen erkennen, dass er nichts Schlimmes im Sinn gehabt hatte und wenn war sie selbst schuld gewesen, wieso hatte sie ihn auch so gereizt? Warum vergaß sie wo sie war? In einer Zeit, in der Frauen nichts zu sagen hatten. In einer Zeit, wo man sich eine Frau einfach nahm, wenn man sie begehrte. Sie konnte sich glücklich schätzen, dass er wahrscheinlich kein Interesse daran besaß, sich eine Frau, wie sie, zu nehmen.  Gut, dass er ein Daiyoukai war. So abfällig wie er über seinen Bruder sprach und wie viel Hass diesem entgegenschwappte, würde er wahrscheinlich mit keiner Menschenfrau schlafen. Schon aus dem Grund, dass aus der Verbindung ein Hanyou entstehen könnte. Sie musste sich um jeden Preis merken, dass sie vor anderen Männern unbedingt zurückhaltender sein sollte und froh sein konnte, dass er sie brauchte. ‚Ich werde dich beschützen, keine Sorge.‘ Diese Stimme. Aber diesmal beruhigte sie sie, denn sie war sicher in dem Sinne. Dieses Amulett und das Leuchten hatte viel Kraft und ihr würde nichts gesehen. Langsam entspannte sie sich wieder und hörte den Geräuschen der Nacht zu. So viele Lebewesen und das leise Atmen von Sesshomaru. Das leise Knurren hatte sie verwirrt. Aber sie ging nicht weiter drauf ein. Wahrscheinlich ärgerte es ihn, dass sie sich präsentiert hatte und es nicht leiden konnte, wenn eine Frau glaubte bei ihm anzukommen. Auch hatte sie seinen prüfenden Blick auf ihren Körper gespürt. Doch sie sollte nicht so weiter nachdenken und einfach schlafen. Wasser, Wind und die Geräusche von sich bewegenden Bäumen. Ihr erster Tag in der alten Epoche war ganz angenehm ausgeklungen und sie würde bestimmt noch viel Kraft brauchen, um die Tests zu bestehen, die ihr das Leben noch stellte. Kapitel 8: Die Reise beginnt ... mit Finsternis ----------------------------------------------- Als sie am Morgen aufwachte, bemerkte sie den fehlenden Geruch von wilden Rosen und schreckte hoch. Schnell blickte sie sich unbehaglich um und bemerkte, dass sie mutterseelenallein war. Wann war er gegangen? Es war noch früh am Morgen und sie spürte die wärmende Sonne auf ihrer Haut, die ihr eine wohlige Wärme schenkte. Sehnsüchtig sog sie die frische Luft ein. „Wo ist er nur?“, brummte sie leicht genervt und streckte ihre müden Knochen. Nächstes Mal würde sie auf Rasen und nicht auf Steinen schlafen. Langsam stand sie auf und machte Morgengymnastik um ihre steifen Gelenke zu entspannen. Sie wunderte sich immer noch wo er war, nahm nach der Gymnastik etwas Wasser zu sich und wusch ihr Gesicht. Das würde ein anstrengender Tag werden, auch wenn sie nach einer chaotischen Woche in der Zukunft, komischer Weise neben so einem kalten Mann hatte beruhigt schlafen können. Ihr fehlte noch massig Schlaf, aber es störte sie, dass er nicht da war und sie ohne eines Wortes allein gelassen hatte. Leise seufzte sie leicht erschöpft und rieb noch einmal über ihr müdes Gesicht. Aus ihren Rucksack zog sie eine Bürste und kämmte ihr langes und rotes Haar. Ein leichtes Grinsen überkam sie dabei. Auch wenn sie blind war, hatte sie doch erkennen können, dass er langes seidiges, aber auch sehr helles Haar hatte. Ob bei Dämonen das natürlich war oder sie sich auch pflegen mussten? Es könnte ein Grund für seine Abwesenheit sein, denn nach dem Baden hatte er seine Haare auch nicht gekämmt. Vorsichtig kämmte sie kleine Knötchen aus, nahm ein Haarband und band sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, wobei sie an der Seite ihrer Ohren jeweils eine Haarsträhne herauszog, die sich wellenartig bis zu ihren Brüsten ergossen. Fertig. Vorsichtig nahm sie etwas Lipgloss aus ihrer Tasche, ein sanfter rosafarbener Ton und stich ihn über ihre Lippen. Sie mochte keine trockenen Lippen. Fertig mit der Morgenwäsche, sah sie sich um und ließ die Natur auf sich einwirken. „Wunderschön“, ihre Stimme hallte von den Wänden wieder und sie konnte weit sehen. Nicht so weit wie andere, aber sie fühlte sich wohl. Auch wenn sie von der Gefahr wusste, die sich vor ihr auftat. Guten Morgen. „Wunderbar.“, brummte sie und verdrehte die Augen. Reichte es denn nicht, dass sie so viel hörte in ihrer Umgebung? Musste jetzt auch hinzukommen, dass eine Stimme in ihren Kopf war? Sie trat noch einen Stein zur Seite, bevor sie den Felsen umrundete und in Richtung Dorf marschierte. Wo war nur dieser verrückte Kerl geblieben? War er einfach ohne sie wieder weg gegangen? oder machte er sich wirklich einfach nur hübsch, damit er seine Eitelkeit weiter ausleben konnte? Sie sog die Luft tief in ihre Lungen ein, in der Hoffnung, dass sie seinen blumigen Geruch ausmachen konnte. Da war eine leichte Nuance, die der Wind ihr vorbei trug. Wilde Rosen. Nur ein geringer Hauch, aber er war da. Aber nur wo genau? Würde sie sein Geheimnis aufdecken, dass er sonst immer wie ein 0815 Typ aussah, wenn er sich nicht zurecht machte? „Sesshomaru?“, keuchte sie leise und sog abermals den Geruch ein. Ihr Blick glitt umher und in jeder Richtung sog sie die Luft ein. Der Wald. Genau dort war er. Er würde ihr ohne Rede und Antwort nicht entkommen! Das konnte er sich wirklich abschminken! Der Mistkerl wollte sich anscheinend wirklich klanglos aus dem Staub machen, ohne ihr bei ihrer Aufgabe zu helfen. Er würde bestimmt nie eine Auszeichnung als Gentleman, Ritter, Held oder sondergleichen erhalten, wenn er sich weiter so benahm. Schnell trugen ihre Füße sie in den strahlenden Wald. Sie konnte spüren, wie der Geruch immer näherkam und endlich konnte sie ihn erkennen, seine Aura, die gefährlicher denn je wirkte. Als sie schon beinahe bei seiner Lordschaft oder für was er sich hielt, angekommen war, wurde sie langsamer und der Druck auf ihren Ohren ließ nach. Ein Geräusch. Leider konnte sie es kaum einordnen. Ein schnelles und kurzes Geräusch in der Luft. Immer wieder und wieder zischte es. Dann ein Krachen. Sie schreckte zurück und versteckte sich sicherheitshalber hinter einem Baum, bevor sie langsam wieder hervorkam. Was tat er da? Spielte er Holzfäller? Langsam trat sie auf die Lichtung und trat ausversehen gegen seine düstere Rüstung, die im Weg lag. „Huch.“, entrang es ihrer Kehle nur noch, als plötzlich eine Hand nach vorne auf sie zu schnellte, sich um ihre Kehle schloss und sie mit Leichtigkeit anhob. Es tat verflucht weh. Sie hatte ihre Augen nur kurz geschlossen gehabt wegen des Schrecks, doch als sie sie jetzt wieder öffnete, blickte sie in gefährliche Augen, welche sie wütend anfunkelten. „Sess-ho-ma-ru“, keuchte sie überrascht und brachte die Silben nur unter größten Anstrengungen hervor. Sie traute sich auch nicht, sich zu bewegen, aus Angst er würde noch fester zudrücken. Gestern schien er ihr noch viel umgänglicher und jetzt knurrte und fauchte er sie an, als würde er sie ausradieren wollen. Wie ein tollwütiger Hund, oder ein Jäger, der sein Opfer in Sicherheit gewogen hatte, damit er es jetzt leichter töten könnte.   Sesshomaru war stink wütend. Sie hatte ihn schon wieder gestört, wenn er für sich sein wollte. Sie hatte ihm schon wieder hinterher spioniert, was ihm gar nicht gefallen wollte! Er musste ihr unbedingt zu verstehen geben, wo ihre Grenzen am Tage waren, solange sie nicht diesen Geruch ausstrahlte und nur nach einem ekelhaften Menschen stank. Seine Hand schloss sich enger um ihren Hals, jedoch achtete er penibel darauf, keine bleibenden Schäden zu hinterlassen. Zumindest keine allzu Schlimmen, da er sie wohl noch brauchen könnte, was ihn wiederum ärgerte. Wenn sollte sie die Spuren seiner krallenartigen Hände tragen, aber sie musste noch funktionieren, um die Monster zu vernichten, welche sein Reich bedrohten. „Wie kannst du es wagen?“, fauchte er mit seiner tiefen Stimme und presste sie fester an den großen und unnachgiebigen Baum. Sein Knie drückte gegen ihre Beine und ließ ihr kein Entkommen. Sie war ihm und seinen Launen komplett ausgeliefert.   Ihr Körper zitterte stark und salzige Tränen traten ihr in die geröteten Augen. Wollte er sie etwa diesmal wirklich töten? Diese unbeschreibliche Angst ließ ihr Herz Adrenalin in rasender Geschwindigkeit durch ihren Körper pumpen, während sie mit letzter Kraft versuchte, ihre Hand zu heben, doch sie schaffte es nicht mehr und ließ die Hand wieder nach unten baumeln. Seine Aura war unergründlich und finster. Hatte er es wirklich geschafft sie vor ihr so perfekt zu verbergen, dass sie nichts hatte davon ausmachen können? Gestern Abend war er so anders zu ihr gewesen, während er sie am Tage wie den letzten Dreck begutachtete hatte. Er war ihr so unbekannt gewesen und so… ja wie denn?  Sie hatte geglaubt, dass Gefühle in ihr aufgekeimt waren. Noch nie hatte einer so eine fast schon sogar zärtliche Aura in ihrem Umkreis gehabt, während er sie so eingehend in der Nacht betrachtete hatte. „Lass es dir eine Lehre sein. Neugier kann tödlich sein.“, knurrte er laut in ihr Ohr und ließ sie unsanft zu Boden fallen. Sie prallte auf und verschluckte nur noch den Schmerzenslaut. Wie gelähmt saß sie auf dem kalten Boden und starrte ihn verängstigt an, wie ein verschrecktes Reh kurz bevor es von einem Jäger gefressen wurde. Tränen verschleierten ihre sowieso schon unklare Sicht und ihr Kopf drehte sich unaufhörlich, wie ein nicht stehenbleibendes Karussell. Ängstlich griff sie nach ihren schmerzenden Hals und starrte ihn an, da sie höllische Angst hatte, wegzusehen. So kalt und mächtig stand er vor ihr und ließ seine Stimmung so offen raushängen, dass sie von der Aura regelrecht erdrückt wurde. War das die Strafe für ihre Unverfrorenheit?   Sie schluckte hart und dann wurde alles schwarz vor ihren Augen. Die Ohnmacht überkam sie. Der Schmerz und die Berührung, wie aber auch die übermannende Aura waren viel zu viel für sie gewesen. Hatte er ihr so stark vor Augen führen müssen, dass sie nur ein dummer und überaus schwacher Mensch war, der keinen Stellenwert in seinem Leben hatte? Gab es nichts wie Güte in seinem Wortschatz? Aber was sagte sie denn da? Sein Name bedeutete Grausamkeit. Die Dunkelheit löschte aber zu ihrem Glück alles in ihr aus, jeden kleinen Funken, der in ihr brannte und sie immer mehr zerstörte. Tiefe Schwärze und Einsamkeit überkam sie in dieser stillen Finsternis.   Sesshomaru stand erhaben über ihr und hatte ihren verzweifelten Blick gespürt. Endlich fürchtete sie ihn und würde sich von ihm fernhalten, wenn alles gut lief. Als sie jedoch urplötzlich ohnmächtig wurde kniete er sich, ohne weiter zu überlegen, herab, da er es übertrieben hatte und wahrscheinlich etwas wie Reue verspürte, die ihn schon oft zu dummen Aktionen verführt hatte. Es beruhigte ihn dann aber, als er ihren leisen Atem und ihren Herzschlag vernahm. Er hatte sie zumindest noch nicht getötet, jedoch hatte er seine Abreise nun vermasselt. Warum war sie auch einfach ohne seine Erlaubnis ohnmächtig geworden? Sie hatte eindeutig hyperventiliert und somit keine Luft mehr bekommen, obwohl er extra ihre Lunge nicht komplett verschlossen hatte, damit sie ihm nicht zur Last fiele. Wahrscheinlich war sie in ihrer eigenen Zeit und Welt ständig behütet worden und hatte noch nie so etwas gespürt. Bestimmt hatte noch nie einer Hand an dieses vermeintlich unschuldige Mädchen gelegt. Oder war es etwas anderes, das sie so sehr ausgeknockt hatte? Sie hatte schon Gestern merkwürdig auf seine Krallen reagiert, die ihre Haut gestreift hatten. Er seufzte resigniert. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie mies gelaunt auf den Armen, damit er seine Reise fortsetzen konnte. In letzter Zeit war er gewohnt alleine zu reisen, Jaken verwaltete sein Land, doch nun überlegte er wenigstens Ah-Uhn zurückzurufen wegen diesem dummen Weib, das er zumindest für eine gewisse Zeit benötigte. Diese Frau in seinen Armen war leicht und zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe. Was hatte er sich da nur eingebrockt? Unbedingt brauchte er sie um diese Leichen zu vernichten, aber musste sie sofort ohnmächtig werden, wenn er ihr eine Lehre erteilte? Dabei hatte er nicht so weit zugedrückt, dass sie nicht mehr hätte atmen können. Panik und blanke Angst hatten in ihren Augen gestanden. Er musste darauf Acht geben, dass sie nicht versuchte zu fliehen, wenn sie aufwachte. Vorsichtig sah er sich um und beugte sich über sie. Ihr Geruch war nicht einzuordnen, jedoch roch er ihren Angstschweiß und noch etwas anderes an ihr, was er nicht einordnen konnte. Sie lag dort in seinen Armen, schwach und verletzt. Schneller als gedacht, begannen sich die Blutergüsse an ihren Hals abzuzeichnen. Er hatte fest zugedrückt. Vielleicht fester als beabsichtigt, aber sie hatte ihn zu der Tat gezwungen. Vielleicht hatte er jedoch etwas übertrieben, er brauchte sie für diesen Kampf. Er zog sie etwas näher an sich und bettete ihren Kopf an sein Fell, sodass sie weich lag und er ihren Körper auf einen Arm verlagern konnte. Sie war wirklich leicht und er brauchte seinen anderen Arm, falls ein Gegner unverhofft auftauchte. Es reichte sowieso, dass er sie tragen musste und ihr… Gestank sich an seiner Kleidung festsetzte. Dieser Geruch würde ihm also länger erhalten bleiben, als er es sich wünschte. Vorsichtig kuschelte sie sich an das Fell und vergrub ihr Gesicht darin. Zumindest bewegte sie sich noch, was gut für ihn war und ihn hoffen ließ, dass sie bald wieder aufwachen würde, um endlich wieder auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Ihre zarten Hände krallten sich in sein weiches Fell. Trug sie jemand? Wie lange war sie schon weg? Es war an diesem Ort dunkel, nein eher finster, doch eine angenehme Wärme erfüllte ihren Körper und schenkte ihr somit etwas Trost. Jeder Atemzug tat ihr weh. Was hatte er nur mit ihr vor? Trug er sie, um sie schnellst möglich loszuwerden? Würde er sie den nächsten Berg hinab werfen? Sie töten? Auslöschen? Warum konnte sie ihn nicht durchschauen? Sie vergrub ihr Gesicht tiefer in dem weichen Fell, da ihr Kopf durch den Sauerstoffmangel brummte. Sie roch wilde Rosen in vollster Blüte. Wunderschöne Blumen, doch sie hatte die giftigen Dornen vergessen, welche sich nun in ihr Fleisch gebohrt hatten, um ihr zu zeigen, dass etwas Böses in ihm steckte und er wohl nur Personen kannte, die sich ihm unterwarfen, was sie dummer Weise nicht getan hatte. Zumindest war sie glücklich, dass seine Haut nicht mehr die ihre berührte. Sie hatte schon immer Hautkontakt gemieden, da ihre Haut empfindlich auf Berührungen reagierte und er durchbrach ihre oberste Regel mit seiner Brutalität, die sie schon gar nicht verkraften konnte. Sie wünschte sie könnte die Augen öffnen, doch es war zu viel, auch wenn sie langsam wieder Gerüche und Farben wahrnehmen konnte. Es tat gut. War es diese Finsternis, die alle fürchteten? War so die Nacht für andere? Noch nie hatte sie so etwas gefühlt. Hilfslosigkeit, Einsamkeit. Auch wenn langsam etwas wiederkam, war es doch nur dunkel und matt. Sie konnte nichts wirklich ausmachen. Es war ein schlimmes Gefühl in den Armen ihres Peinigers zu liegen, doch sie fürchtete mehr diese dunkle Welt. Ihre Angst wollte nicht abebben und sie presste sich enger ins Fell, roch die wilden Rosen und hielt sich an dem Geruch fest. Ihre Ohren waren taub, sie hörte nur ihr hämmerndes Herz, wie es ihre ganzen Sinne erfüllte.   Sesshomaru bemerkte es. Sie schien wach zu werden, weswegen er sie absetzten wollte, doch sie krallte sich nur fester an ihn und zitterte immer mehr, je mehr er sie absetzen wollte, weswegen er sie wieder höher hob und festhielt. Was war mit dieser Frau bloß los? Eben hatte sie Angst vor ihm gehabt und jetzt hatte sie Angst davor, dass er sie losließ? Unbedingt würde er mit ihr reden müssen. Zum Glück war es Tag, sonst würde ihr Geruch an seinem Fell und seinen Klamotten noch schlimmer, als ihr menschlicher Geruch haften, den er kaum ertragen konnte. Er schritt auf diese Art noch eine weitere Stunde weiter in Richtung des verwesenden Gestanks, während sie sich in ihn krallte, aber nach und nach entspannte. Wahrscheinlich hatten die anderen längst bemerkt, dass sie fort waren, jedoch schien keiner ihnen zu folgen, was ihn etwas verwunderte, da diese Kagome sich überall einmischen musste und wenn sie es tat, lief sein Halbbruder ihr nach wie ein Schoßhund. Doch sie näherten sich ihnen nicht. Als er an einen Fluss kam, setzte er sich auf einen Felsen und behielt sie im Arm. Anders als gedacht war dies verlaufen. Da wollte er sie bestrafen und nun lag sie in seinen Armen, wie ein kleines Mädchen, das behütet werden musste. „Mhmm.“, keuchte sie leise auf und rieb ihr schmerzendes Gesicht an seinem Fell. Ihr Zittern verebbte langsam immer mehr. Endlich entspannte sie sich komplett und ihre verkrampften Finger lösten sich. Ihre Finger strichen zärtlich über sein weiches Fell, als würde sie versuchen das Fell wieder in den Ausgangspunkt zu kämmen, dass sie durch ihre feuchten Hände total aus der Fassung gebracht hatte. Er veränderte etwas seine Position und Haltung, sodass sie nicht runterfallen konnte, indem er sein Bein am Stein aufstellte und ihr somit eine größere Oberfläche bot. Als sie sich drehte, rutschte ihr Haar zur Seite. Ihr Hals wie Porzellan und dort ein dunkelblauer Abdruck seiner Finger. Ihre Haut war viel empfindlicher als er es vermutet hatte oder war er über das Ziel hinausgeschossen? Er war kein Kontakt mit Menschen gewohnt. Ein Dämon konnte viel mehr aushalten. Doch die Zeichnung würde sie daran erinnern, wie gefährlich seine Nähe war und doch lag sie hier, aber wie lange noch? Kapitel 9: Annäherung --------------------- Sayos innerstes zog sich zusammen. Vorsichtig öffneten sich ihre Lieder und ihre blinden Augen sahen direkt auf das Fell, was durcheinandergeraten war, da sie sich so fest hineingekrallt hatte. Lag sie wirklich auf ihm? Zart griff sie nach ihrem Hals, berührte die wunde Stelle und zuckte schmerzerfüllt zusammen. Es tat wirklich höllisch weh, aber wahrscheinlich war es immer noch besser, als dass er sie gegen ihren Willen genommen und vergewaltigt hätte. Wahrscheinlich hätte letzteres sie getötet, wenn sein Körper sich an sie gepresst hätte. Unter Schmerzen schluckte sie, verlagerte ihr Gewicht und bemerkte, dass er sie mit seinem Körper eingeschlossen hatte. Als sie sich aufsetzte, stabilisierte ein Bein ihren Halt, sonst wäre sie wahrscheinlich runtergefallen. Sie fühlte sich einfach nur schwach und niemand hatte ihr geholfen. Hätte das Amulett sie nicht schützen sollen? Wahrscheinlich war sie nicht wirklich in Gefahr gewesen, denn seine Aura schien ein bisschen Sorge auszustrahlen und war nun mehr durchschaubarer. Hatte er seine Aura verborgen, weil er sie nicht töten wollte, sondern verängstigen wollte, was nicht ging, wenn sie erkannte, dass er ihr nichts Unverzeihliches antun wollte? Leise seufzte sie und strich über das fluffige und zerzauste Fell. Es beruhigte sie, wie auch die Tatsache, wieder etwas im übertragenen Sinne zu sehen. Irgendwie verstand sie die anderen nun, dass sie die Nacht fürchteten. Die Dunkelheit, die einem alles vor einem verbarg. „Wach?“, fragte eine tiefe und maskuline Stimme. Er erhielt nur ein zartes Nicken mit schmerzverzerrten Blick. Sie lehnte ihren Kopf gegen das Fell und blickte nach oben in seine Augen. Golden glänzten sie. Ob es das Gold war, was ein normaler Mensch sah? Ihre Angst vor ihm war immer noch da, doch hatte er sie behütet. Es verwirrte sie schon etwas, wie er mit ihr umging und sich selbst widersprach. „Wieso wurdest du ohnmächtig?“, fragte er und blickte in eine andere Richtung. Langsam verstand sie sein Verhalten. Er schien wahrscheinlich sich selbst nicht leiden zu können, wenn er menschliche Gefühle an den Tag legte. „Hautkontakt ist für mich nicht leicht. Meine Haut ist sehr empfindlich. Meine Finger sind nur leicht empfindlich, aber der Rest meines Körpers… Meine Sinne sind verstärkt…“, flüsterte sie leise und betrachtete ihn. Ihre Beine lagen auf seinen und sein aufgestelltes Bein gab ihr kaum Bewegungsfreiheit. Einerseits war es schön, aber auch beängstigend. „Hn.“ Sie folgte seinen Augen und betrachtete ihn. Ihre Angst verflog langsam, trotz des Schmerzes. Er war eigenartig. Versuchte er nur den starken bösen Mann zu spielen? „Tut mir Leid… Ich hab es übertrieben… und tut mir Leid… diese Finsternis machte mir so große Angst… Nie habe ich verstanden was sie meinten, bis jetzt.“ Sesshomarus Aura veränderte sich. Entspannter. Hatte er sich wirklich Sorgen gemacht?   Er versuchte zu verarbeiten, dass die Finsternis schlimmer gewesen war als sein Angriff. Unglaublich, was sich diese Frau anmaßte. Leicht lehnte sie sich noch etwas an sein Fell und fuhr mit den Fingern durch die einzelnen Haare. „Ich werde mich ab jetzt zurückhalten. Du hättest mich töten können oder mir schlimmeres antun können. Dein Blick hat es mir klar gemacht… In meiner Zeit ist alles anders. Es gibt Brutalitäten, aber wir haben Gesetzte und Polizisten. Es ist ungewohnt. In meiner Zeit durfte ich keine Schwäche zeigen, sonst hätten sie alles mit mir getan. Eine Blinde ist ein wunderbares Opfer, weil sie meinen, sie könnte sie nicht identifizieren. Doch in dieser Zeit scheint es mir wohl demnächst den Hals zu kosten, weil es keinen Schutz gibt.“ Still hörte er ihr zu und musste an Kagome, das Menschenweib denken. Auch ihr schien es egal zu sein, welche Position der ihr gegenüber bekleidete. Sie hatte bei ihren ersten Treffen ihr Leben aufs Spiel gesetzt, ohne an jegliche Konsequenzen zu denken. Am Ende hatte sie Inu Yasha auch angefahren, dass er sie zu beschützen hätte. Die Frauen der Zukunft waren stark und starrsinnig. Anscheinend hatte sich die Machtposition in der Zukunft verschoben. Hier hatte eine Frau nichts zu melden und in der Zukunft? Er hatte sich bisher nicht dafür interessiert. Doch dann dachte er an seine dämonische Mutter. Kalt und majestätisch hatte sie sich von niemanden etwas sagen lassen. War stark und mächtig und löschte alles aus, was ihr in den Weg kam. Waren Menschenfrauen auch so in der Zukunft? Gesetze und Polizisten schützten sie dann vor Männer wie ihm. Er durfte keine Schwäche zeigen wegen seiner Stellung, doch sie schien es auch nicht zu dürfen, aber aus dem Grund, weil sie blind war. Jedoch hatte er schon sehr wohl mitbekommen, dass sie auf ihre eigene Art sehen konnte. Wahrscheinlich mehr als ein normaler Mensch, doch schien ihr keiner zu glauben. Vielleicht war dann die Zukunft nicht viel besser, wenn sie als perfektes Opfer gesehen wurde. Auch redete sie von schlimmeren Dingen. Er hätte wirklich grässlicher sein können, doch er war es nicht gewesen. Ihre Hilfe wurde dummerweise benötigt, sonst hätte er sie womöglich getötet. Doch würde er sich merken, dass anscheinend die Berührung selbst sie mehr gequält hatte als sein Würgen, doch er musste darauf achten, dass sie nicht wieder ohnmächtig werden würde. Es war wirklich unpraktisch. „Akzeptiere deine Position.“, meinte er eiskalt und betrachtete sie herablassend. „Ja. Werde ich.“, meinte sie Kleinlaut und rieb noch einmal über sein Fell. „spürst du das eigentlich?“ Ein leises Knurren. Sie seufzte. Wieder keine Antwort, nur das ihr langsam immer allgegenwärtig scheinende Knurren aus seiner Kehle. „Er ist nicht angewachsen.“ Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte ihn an. Sie glaubte sich verhört zu haben. Er hatte ihr wirklich auf ihre Frage geantwortet. Dann strich sie noch etwas weiter über das Fell und brachte es wieder in ein annehmbares Aussehen, bevor sie sich weiter aufsetze und etwas an seiner Rüstung lag. Sein Herz war ruhig und stetig. Wie sein wahres Äußeres wohl war? Auf einmal ließ er sein Bein sinken, schnell hielt sie sich an seiner Rüstung krampfhaft fest, damit sie nicht abrutschte. Als es unten war, ließ sie sich langsam herabgleiten, rutschte aber aus und wäre beinahe gefallen, jedoch griff sein Arm nach vorne und hielt sie am Ellenbogen fest. Sie sog die Luft tief ein und spürte seine warme Haut sacht durch die Bluse. Ihr Herz schlug schneller und sie beeilte sich vom Felsen zu kommen, sodass er sie loslassen konnte. Sayo atmete tief durch und rieb über ihren von seiner Wärme glühenden Ellenbogen.  „Sehr empfindsam.“ „Ja.“, schluckte sie ihre Angst herunter und betrachtete den Mann, der auf einer höheren Position saß. Das Licht rückte ihn wirklich ins rechte Licht. Sie musste sich ihm unterordnen. Ohne ihn wäre sie tot und wäre sie nicht dankbar, wäre sie auch tot. Was für eine großartige Zwickmühle… Auf einmal vernahm sie das Plätschern eines Baches. Schnell drehte sie sich um, während ihr Pferdeschwanz durch die Luft tanzte. Erschöpft ließ sie sich am kleinen Fluss nieder und schaufelte sich Wasser ins Gesicht und rieb ihren Hals. Dabei wurde ihre Bluse nass, jedoch war es ihr egal, wie viel er sehen könnte. Sie wollte einfach nur das kühle und frische Wasser spüren. Sie ignorierte sogar das Knirschen der kleinen Kieselsteine, als er neben ihr landete und sie anstarrte. Irgendwann würde sie sich schon an seine Anwesenheit gewöhnen. „Essen besorgst du dir selbst.“, stellte er klar und schien sie komplett zu sondieren. Sayo warf ihre Haare nach hinten zusammen mit ihrem Kopf und sah ihn an: „Ich habe noch einiges dabei für ein paar Tage. Gejagt habe ich noch nie.“ Er nickte. Da war Rin einfacher gewesen, sie war selbstständiger. Nun hatte er eine Frau am Hals, die nicht einmal Essen für sich selbst beschaffen konnte. „Kannst du kämpfen? Ich meine nicht die Macht des Amulettes.“ „Ein bisschen Selbstverteidigung. Meine Eltern konnten mir nicht glauben, dass ich sehen kann und haben mir jegliches Waffentraining verboten, da ich jemanden hätte erschlagen können. In unsere Zeit sind Waffen tragen auch verboten. Jedoch würde ich es schon gerne lernen, aber bräuchte wahrscheinlich dabei Hilfe. Dein Schwertkampf schien wie ein Tanz, würde ich das versuchen, sähe ich aus wie ein Tölpel und der Gegner würde mich auslachen.“ Er nickte nur. Ohne Jaken, musste sie sich irgendwie verteidigen. Am eigenen Leib hatte er bemerkt, dass sie sehen konnte. So wie sie ihn beobachtet hatte, schien sie nicht gerade blind zu sein, sonst hätte sie, als er baden ging, nicht weggesehen. Manchmal wusste sie jedoch, wie sie seinem Ego schmeicheln konnte. Es könnte amüsant werden, ihr dabei zuzusehen, wie sie versuchte wie er zu kämpfen. Ihr Körper war schwach. Wahrscheinlich würde sie ein großes Schwert nicht mal halten können. Ein Katana wäre möglich, dünn und leicht, aber vielleicht könnte ein Speer einfacher für ihre Lage sein, da sie nicht wirklich für einen Nahkampf ausgelegt war. Sayo stand auf und betrachtete ihn: „Würdest du, Sesshomaru, mir den Kampf beibringen? Ich möchte selbst kämpfen können. Das Amulett hilft mir nur gegen Zombies, aber nicht gegen andere Monster. Ich weiß, dass ist viel verlangt… Ich werde alles tun, was du von mir willst. Na gut fast alles.“, bettelte sie leicht und verneigte sich ehrfürchtig vor ihm. Er betrachtete sie eingehend. Es würde gut sein, ihr eine Waffe zu besorgen und sie zu trainieren, damit sie ihm nicht im Weg stehen würde oder sofort ihr Leben verlor, wenn er nicht zur Stelle war. Denn wenn sie starb, würde das Amulett ihm nichts mehr nützen. „Nun gut. Dafür wirst du folgsam sein und meine Anordnungen nicht in Frage stellen. Behalte deinen Spielraum, aber übertreibe es nicht.“, hauchte er eiskalt auf sie herab, wendete sich ab und ging seines Weges.   Schnell blickte sie auf und folgte ihm. Brav ging sie hinter ihm, hielt ein wenig Abstand und versuchte ihn nicht zu stören. Wenigstens erkannte sie an seiner Aura, dass er einverstanden war. Sie würde jetzt genauer auf seine Aura achten, um nicht noch einmal in die Gunst seiner Krallen zu kommen. Ihr Hals würde bestimmt noch etwas länger schmerzen und ihre offene Kleidung ließ ihr nicht mal die Möglichkeit es zu verstecken. Es sah wahrscheinlich nicht gerade schön aus. Sie löste elegant ihren Pferdeschwanz, suchte ein weiteres Haarband und machte sich zwei Zöpfe, wobei sie erst recht tief die Haare zusammenband und beide Zöpfe über die rechte und linke Schulter nach vorne baumeln ließ, in der Hoffnung, dass sie die Würgemahle vor anderen Augen verbergen würden. Sesshomaru beobachtete unbemerkt ihre Bewegungen. Wahrscheinlich würde er auch andere Kleidung ihr besorgen müssen. Wo war er nur hineingeraten? Wahrscheinlich würde er seinen Schneider aufsuchen und würde sie am besten mitnehmen. Er konnte es nicht leiden, aber es war am einfachsten für sie Waffe und Kleidung zu finden, da sie wahrscheinlich keinen Kimono anziehen würde und er auch nicht praktisch zum Kämpfen wäre. Sein Blick wanderte zu ihr und er blieb stehen. Diesmal blieb sie auch sofort stehen und blickte ihn fragend an. Er konnte sich noch nicht ganz an diese leeren Augen gewöhnen, die ihn doch sahen, aber ihm die Möglichkeit nahmen ihre Gefühlslage genau zu erahnen. Er musste ihr ganzes Gesicht jedes Mal betrachten, was ihn gegen den Strich ging. Ihnen blieb keine Zeit den ganzen Weg zu Fuß hinter sich zu lassen, weswegen er sich fürs Fliegen entschied. „Halt dich an mir fest.“ Sie nickte leicht verwirrt, ging auf ihn zu und überlegte, wo sie sich halten sollte und warum. Sollte sie die Arme um ihn schlingen? Um seinen Bauch oder um seinen Hals? „Wofür soll ich mich festhalten?“, fragte sie leicht schüchtern und war sich unsicher, was er vorhatte. Wieder ein leises Knurren, dann senkte er sich zu ihr herab und sie spürte, wie sich seine rechte Hand an ihren Hintern drückte. Kräftig sog sie die Luft ein und krallte sich an seinem Fell fest. Er hob sie leicht an, sodass sie auf seiner Hand saß. Als sie protestieren wollte, blickte sie herab und bemerkte, wie der Boden sich entfernte. „Was?“, keuchte sie und rückte dichter an ihn heran, hielt sich fester und spürte, wie er sie leicht hoch warf um ihre Position auf seinem Arm zu verbessern. Sie flogen. „Fliegen wir?“, brachte sie mit großen Augen hervor und traute sich nicht nach unten zu sehen. Nie war sie bisher geflogen und sie war sich unbeschreiblich unsicher, ob sie es aushalten würde. Der Fall hatte ihr gestern gereicht und nun war sie wieder hier oben. Jetzt sollte sie den Mund halten, sonst würde sie wirklich tief fallen. Als sie aufblickte, vernahm sie noch ein kurzes Nicken. Anscheinend belustigte es ihn wieder, wenn sie seine Aura interpretierte. Sie blickte nur ihn an, was ihm schnell bewusstwurde und einen fragenden Blick einbrachte. „Ich glaube ich habe Höhenangst… Als ich gestern gefallen bin, war es mir unangenehm. Auch wenn ich sehen kann, kann ich nur bis in eine bestimmte Entfernung sehen.“ Sie meinte ihn fies lächeln zu sehen. Wunderbar, er hatte eine weitere Schwäche von ihr erkannt und wahrscheinlich würde er sie auch so weiter ärgern, wenn sie aufmüpfig wurde.   Der Flug dauerte eine Zeit und da sie sich nicht bewegen konnte, schlief sie nach einiger Zeit ein und schmiegte sich leicht frierend an sein Fell. Diese Frau irritierte ihm immer wieder, aber wenigstens verhielt sie sich ruhig und redete nicht wie Rin oder Jaken wie ein Wasserfall. Das kam ihr wenigstens zugute, dass sie seine Wortkargheit akzeptierte und nicht nachbohrte, wenn er einmal nicht antwortete. Als er bemerkte, dass sie noch mehr fror, flog er etwas tiefer, sodass die Temperatur stieg und ihr zittern weniger wurde. Er schloss den Arm fester um sie, sodass sie weniger Wind abbekam. Kapitel 10: Die Schneiderei --------------------------- Irgendwann am Nachmittag kam er an und schüttelte sie leicht, als er an Höhe verlor. „Aufwachen.“, ertönte seine tiefe Stimme. Streng und grimmig, wie eine Bestie. Die Stimme hatte aber die richtige Wirkung und riss sie aus ihrem geruhsamen Schlaf. Kurze Zeit hatte sie keine Orientierung, gewann sie aber schnell wieder und blickte ihn müde an. „Wir sind da.“ Sie folgte seinem Blick und entdeckte ein recht großes Haus. Es war irgendwie schon ein kleiner Holzpalast und viele schöne Frauen bewegten sich in eleganten Kimonos durch die Gegend und trugen Stoffe durch die Gegend. Auch wenn sie es nicht genau sehen konnte, schienen es Seide und Baumwolle zu sein, aber auch Leder. Wahrscheinlich ein Schneider mit viel Erfahrung, der viel verkaufte. Diese Frauen waren so wunderschön und schienen über das Holz zu schweben. Sayo schluckte schwer und spürte, wie seine Hand sich entfernte. Schnell krallte sie sich fest, bis sie den Boden unter sich spürte. Sie war knallrot angelaufen, weil sie sich ständig so an ihn klammerte. Jetzt wollte sie sein belustigtes Gesicht bestimmt nicht sehen und wendete sich von ihm ab, um erstaunt das Haus zu betrachten. Es war wunderschön und es gab so viele elegante Personen. Waren diese Frauen auch Dämonen? Ihre Schönheit war unbeschreiblich. „Nymphen.“, bemerkte er kühl und verzog angewidert das Gesicht. Sie blickte zu ihm zurück und sah wieder staunend zu den Frauen. Nymphen. Sie hatte noch nie welche gesehen, aber es gab viele Mythen über diese schönen Frauen, welche gerne Männer verführten. Ob Sesshomaru sich bei ihnen vergnügte, während man ihm etwas schneiderte? Verwunderlich war nur, dass keine Frau zu ihnen kam und ihn begrüßte. Aber auch sein leicht angewiderter Gesichtszug hatte sie verwirrt, da er bestimmt viele Frauen zu seinem Vergnügen hatte. Bei näherer Betrachtung bemerkte sie, dass die Nymphen unruhig in seiner Umgebung wurden. Ja, sie fürchteten sich regelrecht vor ihm. Sie hatte wahrgenommen, dass er brutal sein konnte, aber so eine Unruhe war merkwürdig. „Du scheinst eine wichtige und wohl beängstigende Person zu sein.“, bemerkte sie leise und sah sich interessiert um, „Welches Amt bekleidest du?“ „Oh, der Lord der westlichen Länder persönlich! Es freut mich Sie hier empfangen zu dürfen, was kann ich Ihnen gutes Tun?“, fragte eine männliche Stimme eines gut aussehenden Mannes. Sayo verschluckte sich erschrocken von der neuen Erkenntnis an der Luft, hustete angestrengt und starrte Sesshomaru ungläubig an. Herr von und zu war also ein Lord und das wahrscheinlich nicht gerade über wenig Land. Langsam verstand sie auch, warum er nicht wirklich ihre Ausrutscher toleriert hatte, wenn er so ein mächtiger Mann war. Sie hatte ihn auch noch die ganze Zeit geduzt. Sayo schluckte mit ihren aufgerissenen, leeren Augen und blieb starr stehen. Das erklärte auch die Angst der anderen Damen und Bewohner. Ob er über dieses Land wohl herrschte? „Diese Frau müsste eingekleidet werden in Kleidung, die für den Kampf geeignet ist. Eine leichte Rüstung wäre wahrscheinlich auch von Nöten.“ Fachmännisch klärte er die Einzelheiten, doch sie spürte die Blicke der anderen Nymphen auf sich ruhen. Der Blick war eindeutig abschätziger Natur. Auch der Blick des Schneiders selbst schien nicht wirklich glücklich über seine neue Aufgabe, eine sterbliche einzukleiden, die wie der letzte Tölpel dastand. Hier war es wohl nicht ehrenvoll, als Mensch geboren zu sein… „Wird erledigt Lord Sesshomaru. Bitte folgen Sie mir doch in mein Schneideratelier. Wir werden sie Ausmessen und genau besprechen, wie Sie sich ihre Kleidung vorstellen.“, meinte der Schneider und wies Sesshomaru den weg, während sie ignoriert wurde. Wahrscheinlich waren sie es auch nicht gewohnt, dass ein Mensch bei ihnen ein und ausging, so majestätisch und göttlich, wie hier alles aussah. Hier kaufte er wahrscheinlich die Kimonos für die kleine Rin. Ob die anderen wussten, für wen die Kleidung immer gedacht war? Sie versuchte so elegant es ging den großen Schritten der Männer zu folgen und hörte das leise Kichern der Nymphen, die es wahrscheinlich witzig fanden, dass sie wie ein Tölpel durch die Gegend lief, während sie nur über den Boden schwebten. Sie hatte damals nicht nur einmal gehört, dass sie sich nicht elegant bewegte, weil es ihr keiner zeigen konnte, doch sie konnte es. Sie blieb stehen, atmete tief ein und blickte zu den Damen mit einem hochnäsigen Blick. Sie überlegte kurz, wie sie die Damen ärgern konnte, bis ihr einfiel, dass die beste Waffe vor ihr stand und die Tatsache, dass sie ihn bisher immer duzen konnte. „Vielen Dank Sesshomaru, für deine Großzügigkeit. Ich hoffe ich kann deinen Vorstellungen entsprechen.“, flötete sie begeistert und präsentierte den Damen ihren Körper im richtigen Licht. Nymphen hin oder her, ihnen würde es den Atem rauben, dass sie dem Lord so nahestand. Sie hörte ein leises Knurren und erkannte die Belustigung in seiner Aura. Glück gehabt, anscheinend amüsierte es ihn, wie die Nymphen ihr Geläster einstellten und die Luft einsogen. Der Schneider warf Sesshomaru einen erst irritierten Blick zu und schien, als er Sesshomarus Mimik gedeutet hatte, recht belustigt von der Situation zu sein. „Lasst dem Weib nicht alles durchgehen. Aber solltet Ihr ihr überdrüssig werden, würde ich sie gerne kosten, denn sie ist eine Schönheit ohne Gleichen, wenn sie erst meine Kleidung trägt.“ Sayo zuckte rot zusammen. Hatte dieser Mann wirklich gerade eine Andeutung gemacht, dass er mit ihr schlafen wollte? Wunderbar, es wurde immer besser. Der Schneider schien belustigt über ihre Reaktion und führte sie in einen Raum. Sesshomaru folgte dem Schneider und sie versuchte weiterhin elegant hinter ihm her zuschreiten, während die Frauen ihr mit wirklich wachsender Eifersucht nachsahen.   „Zieh dich aus.“, meinte der Schneider konsequent, während er seine Maßbänder zurecht sammelte und sich ein Blatt zur Hand nahm. „Nein.“, keuchte Sayo purpurrot und wich einen Schritt vor ihm zurück. „Sesshomaru, ich kann nicht richtig arbeiten, wenn sie nicht gehorcht. Kennt sie denn nicht ihre Position im Gefüge an?“ Sie verdrehte angepisst die Augen und stellte sich neben Sesshomaru, in der Hoffnung, dass er sie schützte und sammelte so Mut in sich an. Bevor er antworten konnte, kam sie ihm zuvor: „Ich bin nicht blind. Ich sehe mehr, als du oder Sie glauben mögen und lasse mich nicht vorführen. Ich bin kein Objekt!“, wetterte sie los und sah ihm fest in die Augen. Sie spürte sein Verlangen, was sie nicht ertragen konnte. Sesshomaru betrachtete beide und schob sie am Rücken in die Mitte des Raumes. „Sie gehört mir, Ren. Eine falsche Berührung und ich werde mich vergessen. Es reicht, wenn du deine Unterwäsche anbehältst.“, meinte er eiskalt und ließ auch ihr die Adern gefrieren. Aber sie verstand. Sie hatte zu gehorchen und er würde alles überwachen, was nicht wirklich besser war. Denn obwohl er sie schon einmal nackt gesehen hatte, war es ihr peinlich, dass er es ein weiteres Mal tun würde. Beschämt schluckte sie ihre Widerworte runter und fing an ihre Sandalen langsam auszuziehen und danach ihre Hose, die noch länger brauchte, bis sie den Boden erreicht hatte. „Die Hose hat einen interessanten Schnitt, wie auch das Oberteil. Welcher Schneider hat sie angefertigt?“, fragte dieser mir unbekannte Mann, dessen Namen ich nicht wirklich mitbekommen hatte. Erst jetzt nahm sie sein Aussehen war, nach dem seine Worte sie entspannt hatten. Lila funkelndes Haar, welches zu einem lockeren Zopf gebunden war und elegante weiße Kleidung mit Blumen Muster. Anscheinend war der Mann Fan von Blumen und schämte sich nicht einmal… Aber Sesshomaru hatte auch Blumenmuster… Nicht wirklich männlich, aber es sollte ihr egal sein. „Ahm… Ich müsste auf die Schilder schauen, aber das ist wo ich her komme ein ganz normaler Schnitt, der oft benutzt wird. Wie heißen Sie eigentlich?“, meinte sie locker und betrachtete den Mann, während ihr Spitzenhöschen zum Vorschein kam. „Mein Name ist Ren.“, bemerkte er nur und nickte, als wäre in tiefen Gedanken versunken. Normal war ihr der Fabel für Spitzenunterwäsche nie peinlich gewesen, doch nun hatte sie Angst zu viel zu entblößen durch die wenige Spitze, die ihren Körper zierte. Zu Letzt zog sie ihr Oberteil aus und ein in weißer Spitze gefasster BH kam zum Vorschein und präsentierte ihre recht große Oberweite. Sie hatte mehr als ihre Klassenkameradinnen, wofür sie immer beneidet wurde. Tief sog sie die Luft ein und fühlte sich wie auf dem Präsentierteller. In der Zukunft würde ihr so etwas nicht so schwerfallen wie heute, damals gab es nicht so viel Anstand und Männer vergaßen sich schneller, als in ihrer Zeit. Sowieso, da dieser Ren schon interessiert gewirkt hatte an ihren Körper. Als sie zu diesem Ren sah, bemerkte sie seine staunende Blicke: „Wirklich eine schöne Frau hast du dir da ausgesucht. Sehr exotisch, dafür, dass sie ein Mensch sein soll und diese Unterwäsche hat einen famosen Schnitt, den ich mir unbedingt notieren muss. Passende Farben für sie zu finden wäre schwerer, wobei wahrscheinlich ein heller bis weißer Farbton oder ein Beige ihr stehen könnte… Hmm…“, überlegte Ren und löste einfach ihre Haarzöpfe. Sie sog die Luft tief ein, als er ihre Haare nach hinten machte und auf ihren Hals starrte. „Hmm.“, bemerkte er nur murmelnd und schien die Male genau unter die Lupe zu nehmen. Sesshomaru trat zu ihm und sah Ren ernst an, der sofort den Blick von den Würgemalen abwendete. „Gib Bescheid, wenn ich dir wehtue. Sesshomaru, soll sich jemand ihren Hals später ansehen und behandeln? Strafe hin oder her, das sieht nicht gut aus.“ „Ja. Lass es behandeln.“, meinte er beiläufig und sah weg. Ren ließ es zum Glück so stehen. Ren nickte und begann zu messen, wobei er darauf achtete, ihr nicht zu nahe zu kommen. Sesshomaru würde ihm kein Bissen gestatten, auch wenn er ihn nicht so kannte. Als er fertig war mit Messen entspannte sich Sayo sichtlich und atmete tief durch. „Es dauert etwa 2 Tage, bis Kleidung und Rüstung fertig sind. Ich lasse dir ein Zimmer bereiten. Soll sie in deinem Zimmer schlafen oder ein Angestelltenzimmer erhalten?“, fragte Ren und reichte Sayo einen Kimono für den Übergang. „Ich möchte mir Schablonen anschaffen, danach erhältst du deine Kleidung wieder. dieser Kimono sollte dir stehen.“ Sayo seufzte und nickte. Sie versuchte den Kimono anzusehen, wobei sie Probleme hatte ihn fest zu machen, da sie noch nie im Leben einen getragen hatte. „Sie wird in meinem Zimmer schlafen. Die Nymphen scheinen mir nicht Vertrauenswürdig.“ Ren lachte und half Sayo den Kimono zu befestigen und band eine Schleife auf ihren Rücken. Es war ein weißer Kimono mit roten Blumen. Der Stoff ähnelte Sesshomarus Gewand sehr und jeder würde bestimmt erkennen, zu wem sie gehörte. „In Ordnung. Naja, dein jungfräuliches Mädchen musste ja angeben, als wäre sie deine Geliebte. Frau, sei froh, dass sie keine so gute Nase haben wie ich. Jeder Frau würde gerne mit deinem Herrn eine Nacht verbringen, doch er hat jede Nymphe verschmäht und abgewiesen oder für ihre Unverfrorenheit getötet. Du hast sie wirklich gedemütigt, da du ein normaler Mensch bist.“ Sayo zuckte zusammen und wurde hochrot: „Ich heiße Sayo… Und ich meinte es gar nicht so, dass ich Sesshomarus Geliebte bin…“ „Sie kommt aus einer anderen Zeit.“, bemerkte Sesshomaru nur und betrachtete sie abschätzend. „Aber Ren, bist du dir sicher ihr einen Kimono zu geben mit einem Stoff, der meinen ähnelt?“ „Sesshomaru, vertrau mir. Es wird die Nymphen auf Abstand halten, wenn sie ein dir ähnliches Gewand trägt, weil sie dann vermuten müssen, dass es wirklich stimmt.“, meinte er, nahm ein seidenes Tuch und wickelte es ihr um den Hals. „Nur die Abdrücke sollten verschwinden.“, hauchte Ren und strich einmal über ihr Haar. „Und kleine Sayo, keine Sorge, es war nur ein Spaß, dass ich dich kosten will, auch wenn du verführerisch bist und je später es wird, dein Geruch betörender wird.“ Sayo wich einen Schritt zurück und stieß gegen Sesshomarus Brustpanzer. Sie war verunsichert über die Geschehnisse und schluckte. Wie sollte sie nur mit dieser Situation umgehen, die von Mal zu Mal verrückter wurde? Kapitel 11: Verführerischer Duft -------------------------------- „Wir werden uns erst einmal zurückziehen.“, meinte Sesshomaru kalt und legte eine Hand auf ihren Rücken. Für sie war die Berührung immer noch sehr befremdlich. Lag es daran, was er gestern Nacht gesagt hatte? Hatte er sich ihr dann nicht auch eigenartig gegenüber verhalten? Seine Art war gerade wieder regelrecht lauernd. Sayo schluckte schwer, während er sie zum Ausgang schob und Ren an ihnen vorbei eilte um die Tür zu öffnen. „Ich werde Essen bereiten lassen. Soll ich es aufs Zimmer bringen lassen?“ „Ja.“ „In Ordnung, ich bringe später ihre Kleidung vorbei.“, meinte Ren und betrachtete Sayo mit einem anderen Blick. Er schien auf einmal mehr als interessiert zu sein. Sie würde aufpassen müssen, wen sie in ihre Nähe ließ. Sesshomaru nickte nur und trat heraus. Er schob sie nicht wirklich langsam in Richtung des Weges. Sie hatte Schwierigkeiten, sich im Kimono zu bewegen. Sie trug normal nichts Einengendes und versuchte so elegant wie möglich zu sein, während sie spürte, wie die Nymphen ihr interessiert nachsahen. Rochen sie das gleiche wie Ren? Hinter einigen Türen spürte sie und sah sie, wie Personen sich dahinten regten. Was war mit diesen Leuten los? Rochen sie Sesshomaru und waren überrascht über seinen Besuch, oder ging es um sie? Als sie an der Tür waren, die um einiges größer war, als die anderen, hielt er kurz inne und wartete ab, bis eine der Nymphen elegant den Shoji - eine hölzerne Schiebetür - aufschob und die beiden eintreten ließ. Daraufhin schloss sie die Tür und Sayo konnte erkennen, wie sich die Nymphe fortbewegte. Wahrscheinlich redeten sie. Sesshomaru war sehr merkwürdig und würde den Frauen viel Gesprächsthemen geben. „Was ist los?“, hauchte sie und betrachtete Sesshomaru, welcher sie bei einigen Kissen absetzte, in die sie sich fallen ließ. Er tigerte durch den Raum, wie ein Raubtier, welches unschlüssig war. „Ist etwas vorgefallen?“, flüsterte sie und wurde besorgt. Wieder dieses Aufwallen einer anderen Aura. Warum verstand sie diese nicht? Sesshomaru knurrte leise und warf ihr einen merkwürdigen Blick zu. Sie schluckte. Was wollte er? „Sesshomaru?“, flüsterte sie ganz leise. Sein Verhalten machte ihr höllisch Angst. Auch sein Geruch schien sich extrem stark zu verändern. Schon noch wilde Rosen, aber auch noch etwas anderes. Ein recht männlicher, aromatischer Geruch. Warm und wie flüssiger Honig lief es über ihre Zunge ihren Rachen herab. Ein schwerer Geruch. Was war das nur? Dieser Geruch war ihr vorher noch gar nicht aufgefallen gewesen. Wie sollte sie diesen Geruch in Worte fassen? Sie sog den Geruch tief ein und genoss das Aroma, welches ihr den Kopf verdrehte. Er war still, seine Aura änderte sich und auch sein Geruch erschien nicht mehr lieblich, sondern sehr männlich und gefährlich. Sie wurde davon eingefüllt und seine Bewegungen schienen immer ruppiger zu werden. So hin und her gerissen. Sesshomaru war am Ende. Gestern nach dem Baden war der Geruch nicht so stark gewesen, doch nun strömte sie immer stärker diesen Geruch aus, der in ihm unbekannte Regungen hervorrief und er wusste, nicht nur ihm ging es so, auch die anderen Dämonen schienen von dem Geruch angezogen zu werden. Süß und saftig. Am liebsten würde er die Flucht antreten, doch würde er gehen, würde einer der Dämonen ihr verfallen. Er sog tief die Luft ein und blickte zu ihr. Wenn er nicht aufpasste, würde er sie doch noch nehmen und das obwohl er an so etwas bisher kein Interesse gehabt hatte. Was für eine Katastrophe. Auf einmal berührte etwas seine Schulter und er fuhr herum. Sie war einfach zu ihm kommen. Laut knurrte er, aber sie wich nicht. „Alles in Ordnung? Deine Aura verwirrt mich… Dein Geruch ist auch anders.“, meinte sie und schluckte schwer, als er sie so betrachtete. Etwas verwirrt blickte er sie an und versuchte nicht all zu tief ihren Geruch einzusaugen. „Wie rieche ich?“, fragte er und löste fast in Trance die Schleife und lege seine Rüstung ab. Sayo machte einen Schritt nach hinten und betrachtete den Mann vor sich: „Nicht mehr nach wilder Rose, sondern sehr männlich, ich hab noch keinen Vergleich gefunden, aber sehr dominant, wie dunkler Honig. Süßlich und herb.“, hauchte sie und lief rot an. Sie würde ihm nicht sagen, dass sie diesen Geruch genauer erkunden wollte und ihn köstlich fand. Merkwürdige Regungen, die ihr den Kopf kosten würden. Sesshomaru beobachtete sie: „Also nicht mehr nach wilden Rosen?“ Ihr Nicken bestätigte seine Vermutung und auch die Andeutung seiner Aura. Das Gefühle eine Geruchsänderung hervorrufen würden, hatte er ja schon vorher gewusst, aber stand es schon so schlimm um ihn? Er kannte, dass der Geruch von willigen, paarungsbereiten Frauen sich änderte, aber dass seiner sich änderte? Dann war er wahrscheinlich wirklich nah an einer verbotenen Grenze, die er überschreiten könnte. Beinahe überlegte er sich eine Nymphe nehmen, was aber nicht gut käme nach ihren Andeutungen. Sein Knurren wurde lauter. „Sesshomaru… Was ist los?“, schluckte sie schwer und roch das Aroma, was immer stärker aus ihm strömte und ihr den Atem raubte. Was war das nur? Er versteifte sich immer mehr und schien angespannt zu sein. Vorsichtig hob sie die Hand. Er verfolgte sie, als wäre sie ein Beutetier. Sollte sie ihn berühren? Es war etwas und es ging ihm nicht gut. „Dein Geruch…“, knurrte er leise und riss sich immer mehr zusammen. Warum wurde ihr Geruch nur immer stärker? Mischte sich etwas anderes darunter? Hatte sein Geruch auch Auswirkungen auf sie? Er hatte schon davon gehört, dass Dämonen auf Menschen betörend wirken konnten. Hatte er die Wirkung auf sie und ließ ihren Geruch sich verstärken? Sayo zuckte kurz zusammen, schien verwirrt, doch dann berührte sie sein Gesicht. „Was ist mit meinem Geruch?“, fragte sie leise und strich über seine Wange. Warum berührte sie ihn? Er glaubte fast, dass sie es nicht einmal selbst realisierte, was sie da tat, wo sie doch gesagt hatte, sie würde keine körperliche Nähe ertragen. Sesshomaru zuckte kurz, aber bewegte sich nicht von der Stelle und atmete ihren Geruch fest ein. „Ich dachte du kannst keine Berührungen vertragen.“, bemerkte er gefasst und sah ihr in die Augen. „Ich weiß nicht… Meine Hände sind nicht so empfindlich…“, keuchte sie leise und schluckte fest.   Vorsichtig rieb sie mit ihrer Hand über seine Wange und starrte ihn an. Sie war weich und zart. Warum wollte sie ihn anfassen? Sein Geruch lockte sie zu kosten. Sayo kam noch einen Schritt näher und quälte ihn mit ihrer bloßen Anwesenheit. Seine Hand hob sich und zitterte. Er schloss kurz die Augen, dann griff seine Hand nach ihren Rücken und zog sie an seine Brust. Erschrocken sog sie den männlichen Duft ein. „Halt still.“, keuchte Sesshomaru leicht und drückte seine Nase an ihren Hals. Zum Glück war ihr Halstuch im Weg, in welches er seine Nase presste, während seine Hand ihren Rücken berührte. Er genoss den Geruch und inhalierte ihn regelrecht. Sayo schluckte, als sie seine gefährliche Nähe wahrnahm und atmete nur ihn ein. Alles schien sie zu vergessen um sich herum. Nur sein Geruch war da und überlagerte alles. „Sesshomaru“, keuchte sie, aber langsam entspannte sie sich und lehnte sich an ihn. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Stoff und genoss den Honig, der ihren Hals hinunter rann. War es etwa Begehren, was seine Aura aussprach? Was sollte sie damit anfangen? Ihre Hand glitt über seine Wange zu seinem Ohr, strich kurz herüber und löste ein wohliges Knurren in ihm aus. Dann strich sie ihm seine Haare aus dem Gesicht und blickte angespannt zu ihm auf. „Was an Halt still verstehst du nicht?“, hauchte er mit einer tiefen und rauen Stimme, wie Schmirgelpapier, in ihr Ohr und ließ sie frösteln. Dann biss er zu ihren Schrecken in ihr Ohrläppchen. Nein er zwickte nur. Die Hitze schoss ihr in die Glieder und sie krallte sich in seine Schulter. „Sesshomaru. Nicht…“, flüsterte sie und sah ihn ängstlich an. Er blickte in ihre Augen und kam ihren Lippen sehr nahe. Für ihren Geschmack zu nahe. „Dein Geruch bringt mich um den Verstand, wie wahrscheinlich jeden Mann in unserer unmittelbaren Umgebung.“, keuchte er. Es schien ihm schwer zu fallen standhaft zu bleiben. Sie hielt still und langsam wurde ihr klar, wie nah er an der Grenze stand, über sie herzufallen. Sein Aroma erdrückte sie langsam, aber er versuchte es zurückzuhalten. Was sollte sie nur tun? Das Gefühl an ihrem Ohr war überwältigend und sie merkte, wie es heiß und feucht zwischen ihren Beinen wurde. Dieses Gefühl war neu, jedoch fürchtete sie die Finsternis und dass sie ihm ausgeliefert war. Sie schluckte noch einmal schwer, als seine andere Hand auf einmal das Halstuch berührte und er ihr noch näherkam. „Sesshomaru, bitte komm zu dir.“ Seine Hand wanderte weiter in ihren Nacken, zu ihrem Hinterkopf. Sie spürte seine Krallen und seine Haut. Die Reize überfluteten sie, erfüllten sie einerseits mit einer Sehnsucht nach mehr, aber andererseits hatte sie Angst vor den in der Dunkelheit lauernden Konsequenzen. Und dann – küsste er sie einfach! Seine Lippen pressten sich auf ihre. Feste und doch zarte Lippen. Es brachte ihren Kopf um den Verstand. Es war zu viel. Als sie erschrocken den Mund öffnete, folgten seine Lippen ihrer Bewegung. Er löste sich nicht, noch schlimmer, seine Zunge drang in ihren Mund ein und berührte ihre Zunge mit sanftem, aber auch drängendem Druck. Er schmeckte nach Rosenhonig. Das war es wahrscheinlich. Ihr innerstes zog sich zusammen. Was sollte sie tun? Seine Zunge drängte immer mehr gegen sie und er zog sie fester an sich. Sie schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen, während seine Hand an ihrer Schleife sich zu schaffen machte. Sie zuckte kurz und drückte ihn von sich. Er ließ sie einfach los. Sie fiel und dachte sie würde sich verletzten, doch sie landete auf weichen Kissen. Bevor sie aufstehen konnte, war er schon über ihr und beobachtete sie wie ein Raubtier. „Sesshomaru. Wach auf!“ Was sollte sie nur tun? Sie war ihm ausgeliefert. „Ich bin wach. Nur du hörst nicht auf mich.“, knurrte er laut und kam ihr näher. Immer näher.   Was trieb ihn nur zu so etwas? Dieser Duft rief in ihm eine Seite hervor, die ihm bis heute unbekannt gewesen war. Er wollte sie noch einmal kosten, sie verführen und in ihrem warmen Fleisch sich versenken. Sie schluckte schwer. Gab es denn keine Hilfe? Sie berührte das Amulett und umklammerte es fest, während seine Hand ihr Gesicht berührte. Es war atemberaubend und doch, war sie nicht sicher, wie lange sie wachbleiben könnte. Auf einmal beugte er sich wieder über ihre Lippen. Sie spürte sein Bein zwischen ihren und sein Körper kam ihrem immer näher. „Sesshomaru.“ Er beugte sich herab und vergrub seinen Kopf an ihrer Halsbeuge. „Sei still! Sei einfach still!“, knurrte er und schickte ein wildes vibrieren durch ihren Körper. Sie gehorchte und blieb still und bemerkte sehr schnell, dass er sich nicht bewegte. Sein Atem war ihr so nahe und er sog ihren Duft ein, der ihn um den Verstand brachte. Sesshomaru konnte sich kaum im Zaum halten. Er atmete flach und schloss die Augen. Er würde so verharren und sich nicht bewegen, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Wahrscheinlich wäre er seinem Begehren nachgegangen, schon weil er roch, dass sie anscheinend durch seinen Duft willig wurde, aber sie war unberührt und keine Konkubine. Er hatte Hemmungen. Noch nie hatte er sich eine Frau genommen und sie würde es nicht ändern. Kapitel 12: Dämonische Abstammung? ---------------------------------- Die Stille machte sie verrückt, das Geräusch seines Atems. Zitterte er? Fürchtete er sich vor sich selbst? Seine Aura war noch von der Begierde durchtränkt, aber dunkle Angst machte sich immer breiter. Er hatte also wirklich ein Gewissen. Langsam schluckte sie und hob ihre wie Porzellan erscheinende Arme, wobei ihr Kimonoärmel Richtung Schulter rutschte und so ihre bloße Haut zum Vorschein kam. Sie schluckte und wusste, dass es sie quälen würde, aber er quälte sich auch. Beinahe schon zärtlich, schloss sie ihre Arme um seinen Hals und verschränkte die Arme auf seinem Rücken. Sein Zittern stoppte und Irritation erfüllte ihn. Sie zog etwas an ihm, bis er nachgab und sich auf sie legte. Es machte ihn verrückt, aber wenigstens zitterte er nicht mehr und langsam strich sie seinen Rücken auf und nieder. „Schhh… entspanne dich. Für uns beide ist es wohl gerade nicht schön, aber wenn wir so verweilen, kannst du auch so bleiben.“, flüsterte sie vorsichtig und berührte mit einer Hand sein Haar. Sein Gesicht war an ihren Hals und sie versuchte es so gut es ging zu ertragen. Sie konnte ihm nicht entkommen und war ihm ausgeliefert, egal was sie tun würde. Dann konnte sie es wenigstens bequem haben. Ihr Gesicht vergrub sie an seiner Halsbeuge und sog seinen Geruch ein. Sie genoss ihn regelrecht. Er schien ihre Angst beruhigen zu können. „Wieso tust du das?“, hauchte er an ihren Hals und spürte, wie seine Zähne nach ihrem Fleisch lechzten. „Ich verstehe dich irgendwie. Mein Geruch ist schuld an dem Schlamassel. Du weißt nicht, was dein Geruch bei mir auslöst. Darum kann ich dich verstehen, denn mich verwirrt es auch. Den Wunsch dich zu spüren und die Angst vor Berührung, dass sie mich überreizt. Du könntest mich einfach Nehmen, doch du versuchst es zu verhindern.“, versuchte sie zu erklären und streichelte ihn weiter. Zum Glück entspannte er sich und versuchte sich auf ihre Stimme zu konzentrieren. Hatte er denn wirklich Angst vor Berührung? Sie hatte Recht, er könnte sie nehmen, wenn er es wollte, die anderen dachten sowieso, sie wäre seine Liebhaberin und doch hielt ihn etwas zurück. „Red weiter.“ Sie stoppte kurz irritiert und streichelte ihn dann weiter. „Hmm… Was soll ich noch sagen?“ „Erzähl von dir. Irgendwas, was ablenkt.“ Sie nickte leicht und spielte mit seinen Haaren. Wo waren eigentlich seine Hände? Sie mussten an ihren Haaren sein, denn sie fühlte ein leichtes Ziehen, aber keinen direkten Hautkontakt mehr. Leise seufzte sie an sein Ohr und ihre andere Hand strich leicht über seinen Rücken. „Was soll ich erzählen? Ich bin eine Jungfrau, was in unserer Zeit eigentlich schon ein Wunder ist. Ich gehe zur Schule und versetze andere in Staunen, doch noch niemand hat mir gesagt, dass ich gut rieche. Ihr seht mich mit ganz anderen Augen, in der Zukunft bin ich nur ein Sonderling. Dreck halt. Eine Missgeburt, die man bei der Geburt hätte töten sollen… Hmm. Ich wurde behütet von meiner Familie. Sie sind normal, nur ich sehe anders aus. Oft haben sie mir die Haare gefärbt, aber sie gaben es auf, als die Farbe nicht gehalten hat.“, tratschte sie und streichelte ihn weiter. Sollte sie jetzt so weiter machen? Als sein Alleinunterhalter?   Er seufzte leise, bevor er sich aufsetzte und sie ansah. Was nun geschehen war, verstand sie nicht und starrte ihn überrascht an. Seine Gefasstheit war zurückgekehrt, der wilde Rosengeruch kehrte zurück. „Sesshomaru?“, flüsterte sie leise. Als er aufstand, ließen ihre Hände locker und blieben kurz in der Luft zurück, bevor sie sich auf ihr Herz pressten. Er setzte sich neben sie und schien wieder fast normal zu sein:  „Das bleibt unter uns.“ Schnell setzte sie sich auf und nickte heftig, wobei ihr höllisch schwindelig wurde. Es hatte doch Auswirkungen auf ihren Körper gehabt. Ihr war schlecht. „Dein Geruch ist wieder normal.“, bemerkte sie überrascht und versuchte ihre Augen offen zu behalten. „Deiner ist auch nicht mehr so stark. Ich werde Nachforschungen anstellen müssen. Ich verstehe nur nicht, wieso es diesmal so stark war…“, flüsterte er nachdenklich, während er sie beobachtete. „Ich kann es dir nicht sagen.  Aber ich fühlte mich komisch bei der Vermessung. Bloßgestellt, vielleicht hatte es etwas damit zu tun… Oder es hatte etwas mit Rens Art zu tun. Mir wurden nie Komplimente gemacht. Vielleicht hat es das ausgelöst? Und dein Geruch hat mir den Rest gegeben. Diese Aura hatte ich mir gegenüber noch nie wahrgenommen, erst jetzt habe ich es verstanden. Vielleicht wurde mein Geruch stärker, weil ich selbst kosten wollte, wie Ren es formuliert hatte.“ Sesshomaru betrachtete sie. Hatte sie Recht? Oder doch nicht? „Hn.“, überlegte er, wurde aber aus den Gedanken gerissen, als Sayo ohnmächtig wurde. Schnell fing er sie auf. Wunderbar. Hatte sie sich die ganze Zeit wachgehalten? Er musste unbedingt einen Weg finden, wie sie damit klarkamen. Mit einer Nymphe jetzt zu schlafen würde nicht unbedingt etwas ändern. Er hatte sich nie einer Frau hingegeben und es war fraglich, ob es die Situation verändern würde. Gefühle machten einen schwach. Es hätte jemand hereinkommen können und er hätte zu spät reagiert. Nichts hatte er mitbekommen. Als er sie ablegen wollte, fing sie an zu zittern und griff nach seinem Oberteil. Sie krallte sich hinein. Stimmt, sie hatte ihm mitgeteilt, dass ihr die Finsternis bei der letzten Ohnmacht Angst eingejagt hatte. Er seufzte, kam ihr näher und zog sie in seinen Schoß. Sie änderte ihre Haltung und schmiegte sich wieder an sein Fell, wobei er darauf erpicht war, dass kein Hautkontakt zwischen ihnen entstand. Am heutigen Tage waren sie nicht weitergekommen. Ein Klopfen. „Herein!“ Eine Nymphe öffnete die Tür und kam mit Essen herein: „Ich bringe euer Mahl.“ Die Nymphe betrachtet Sesshomaru und erkannte Sayo in seinen Armen. Man sah ihr die Eifersucht sofort an. Sie brachte den Tisch und stellte ihn vor Sesshomaru ab. Er roch, dass sie willig war, aber bei ihm regte sich nichts, nicht so wie bei dem Menschenweib. „Du kannst gehen.“ „Sofort.“, hauchte die Nymphe und warf noch einen grimmigen Blick auf Sayo. Wahrscheinlich hatten viele es gerochen, sonst wäre sie nicht erst jetzt gekommen. Ihren Blick nach zu urteilen, dachte sie er hätte mit ihr geschlafen. Unbedingt musste er einen Weg finden, wie sie das Problem beseitigen konnten. Eine Zusammenarbeit wäre sonst schwierig. Vielleicht gab es eine Möglichkeit ihren Geruch zu unterdrücken. Er betrachtete das Mahl. Eigentlich aß er nichts, aber sie würde Hunger haben, wenn sie wach wurde, was hoffentlich nicht zu lange dauern würde. Wenn sie trainierten, musste er sie abhärten. Sie konnte nicht ohnmächtig werden, wenn sie angegriffen wurde. Mit seinen Krallen umfasste er eine breite Haarsträhne, die er durch seine Finger gleiten ließ.  Sie schien wie eine Porzellanpuppe. So zerbrechlich. Sayo bewegte sich leicht im Schlaf. Sanft schmiegte sie sich an sein Fell und seine Brust. Noch nie hatte er jemanden so nah an sich herangelassen. Nur Rin war eine Ausnahme gewesen. Wahrscheinlich würde, was hier geschehen war, Wellen schlagen. Sie brachte ihn in Teufelsküche und trieb ihn schier in den Wahnsinn. Frauen aus der Zukunft waren schrecklich.   Ihr Herz schlug kräftig in der Brust. Er konnte eine große Angst riechen. Anscheinend hatte sie solche Momente immer verhindert, indem sie sich jedem fernhielt. Man würde sie langsam trainieren müssen, so dass sie immer länger Berührungen aushalten könnte. Nicht immer würde er sie halten können und er wollte es auch nicht zur Normalität werden lassen wollen. Langsam hob er seine Hand an und legte sie auf ihre Wange. Sein Daumen strich sachte über die helle Haut. Plötzlich öffnete sie die Augen und starrte ihn irritiert an: „Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt. Schwächlich hob sie ihre Hand und legte sie auf seine, welche noch immer auf ihrem Gesicht lag. Sie schloss leicht die Augen und schmiegte sich an die Hand. „Du bist ohnmächtig geworden. Wahrscheinlich wirst du es gleich wieder.“ „Hmm… Aber es hat mich geweckt und war … nein es ist beruhigend. Ich will es nur noch etwas probieren.“, hauchte sie leise und war froh der Finsternis entflohen zu sein. Es war verwirrend, dass eine Berührung sie ohnmächtig werden ließ und eine andere sie wieder weckte. Vielleicht war es auch die Situation? Konnte sie mehr ab, als sie glaubte? Sie schmiegte ihr Gesicht noch einmal kurz an seine Hand, bevor sie seine Hand frei ließ und sich etwas steif aufsetzte. „Danke, dass du mich gehalten hast.“ „Lass das nicht zur Gewohnheit werden. Du kannst nicht immer umfallen.“, brummte er und deutete auf das Essen. Schon jetzt war er zu gütig zu ihr, was wahrscheinlich noch an ihrem Duft lag, der immer noch da war in abgeschwächter Form. Sie folgte seinem Blick und nickte. Essen würde ihr jetzt wirklich guttun. Schnell nahm sie sich die Schale mit Reis und Stäbchen. „Isst du nichts?“, fragte sie zart und hielt in ihrer Bewegung inne. Als er den Kopf schüttelte, aß sie. Sie stopfte regelrecht. Erst da fiel ihm auf, dass sie heute noch nichts gegessen hatte, es nur vorgehabt hatte. Er beobachtete sie beim Essen. Sesshomaru konnte einfach nicht anders, als ihr zuzusehen, wie sie das Essen in ihren verzaubernden Mund beförderte, den er noch vor kurzem mit seiner Zunge besetzt hatte.     Das erste Mal hatte er eine Frau auf die Lippen geküsst und mit seiner Zunge ihren Mund zusätzlich erkundet. Er schluckte. Sie roch noch leicht nach der Blume, aber es war eigentlich kein verführerischer Geruch. Trotzdem weckten ihre vom Kuss noch geschwollenen Lippen eine ungestillte Neugier. Hieß das, dieser eine Ausrutscher würde ihn sein Leben lang begleiten? Er musste sich an Rens Worte einst erinnern, als er ihm erzählte, dass er, Sesshomaru, nur aus einem Grund jeder Frau widerstand, denn er hatte noch nie gekostet und erkannt, was diese Freude mit sich brachte. Irgendwie würde er einen Weg finden und wenn es hieße, ganz zu kosten, nur um diese Neugier zu stillen, denn er wusste, er würde erkennen, wie grässlich es wäre. Unnütz. Dreckig. Ohne jeglichen Nutzen. „Sesshomaru, es hat geklopft.“ Sesshomaru blickte hinab zu Sayo, die ihn fragend anblickte. Hatte er sie angestarrt und war in Gedanken versunken? „Herein.“ Die Tür wurde schwungvoll aufgerissen und Ren kam zum Vorschein: „Na endlich, ich dachte ich muss ewig warten.“ Als er die Tür geschlossen hatte kam er zu beiden und setzte sich vor sie. „Was willst du?“, knurrte Sesshomaru und legte besitzergreifend eine Hand um Sayos Hüfte. Irritiert drehte sie sich erst zu ihm und dann zu Ren. Was ging denn jetzt schon wieder ab? „Ich bringe ihre alte Kleidung. Auch habe ich ein Katana besorgen lassen, was fürs Training reichen wird und eine leichte Lederrüste, die sie über ihr weißes Oberteil erstmal ziehen kann.“ Er legte die Kleidung und eine leichte ledernde Rüstung ab und betrachtete beide eingehend. „Was noch?“ „Was ist passiert? Sie hat alle Gäste durcheinandergebracht. Sogar die Nymphen haben es gerochen. Ich weiß, dass Nymphen betörend riechen, aber dass eine Menschenfrau mit ihrem Geruch es schafft, dass meine Nymphen mit Arbeit ausgelastet sind? Auf einmal war aber Ruhe und alle kamen zu sich, auch wenn sie es nicht davon abhielt ihr Spiel zu beenden, ist es fragwürdig, wie ihr euer Intermezzo beenden konntet, wo sie noch Jungfrau ist.“ Sayo lief knallrot an. Hatte er das ernsthaft gerade gesagt? Sie hatte in jedem Dämon die Sicherungen durchbrennen lassen? „Es ist ungewiss, warum ihr Geruch so stark wurde. Wo sie herkommt, trat dieses Problem nie auf und Halbdämonen und Menschen können diesen Geruch nicht wahrnehmen. Zumindest hatte mein Bruder nicht auf ihren Geruch reagiert.“ „Wundersames Mädchen, was steckt bloß in dir. In dieser Zeit wirst du mühen haben mit diesem Duft deine Unschuld zu bewahren. Wahrscheinlich könnte dein Duft einen Lockstoff für Dämonen enthalten, der sie willig macht, wenn du schon Sesshomaru in Versuchung führen kannst. In dir könnte ein bisschen dämonisches Blut fließen. Ich habe schon von Dämonen gehört, dass die, die kurz vor der Auslöschung stehen, einen Geruch ausströmen um ein paarungsbereites Männchen zu finden oder Mann wohl eher. Es gibt seltene Arten von Dämonen, die bestimmte Voraussetzungen brauchen. Es ist vieles möglich, aber wenn ist das Blut sehr verdünnt und ist in ihr wieder reiner zum Vorschein getreten. Ihr Aussehen ist wundersam für einen Menschen, wie auch ihre Fähigkeiten. Ohne Nachforschungen kann man aber nichts Genaues sagen und nur Vermutungen aufstellen.“, erklärte Ren nachdenklich. „Ich bin also ein Halbdämon?“ Sesshomaru schüttelte den Kopf: „Womöglich sogar vollwertig. Wobei du am Tag wie ein Mensch riechst, riechst du ganz anders in der Nacht. Es ist fraglich, ob es so eine Art gibt. Auch dieser Geruch ist sehr exotisch. Ich kenne ihn von einer sehr seltenen Blume in dieser Gegend. Ein Kaktus, der nur im Sommer blüht und das erst nach 5 Jahren.“ „Es könnte somit sein, dass bei ihr das gleiche eintrifft. Ihr Körper hat nur länger gebraucht zum reifen und nun versprüht ihr Körper nachts den Geruch. Nur ist er stark abgeebbt.“ „Vergesst nicht, dass ich zwischen euch sitze. Keiner von uns war so wirklich willig … zu einer Paarung.“, schluckte sie schwer und die Röte trat in ihr Gesicht, „Ich bin Hautkontakt nicht gewohnt, aber anscheinend haben wir uns gegenseitig gepusht… ich meine angetrieben… Mein Geruch hat ihn verführt, wie er auch dich, Ren, beinahe verführt hat, nur ich glaube Sesshomarus Geruchssinn ist stärker als deiner. Als sein Geruch sich veränderte, hat es mich verführt, obwohl ich noch nie einen Mann so nah an mich ließ und wahrscheinlich hat sich dadurch mein Geruch verstärkt, bis wir uns abgelenkt haben und wir beide zur Ruhe kommen konnten.“ Sesshomaru strich leicht über ihre Seite, um ihr zu zeigen, dass sie es richtig gemacht hatte, indem sie nicht weiter darauf eingegangen war. Auch wenn seine besitzergreifende Art wieder schlimmeres auslösen könnte, beruhigte es sie auch indirekt. „Verstehe. Es ist wirklich nur die Frage, was du bist, Sayo. Wenn ihr euch nicht paaren wollt, solltet ihr einen Mittelweg finden, denn auch wenn es sehr amüsant und lustvoll war, möchte ich das Intermezzo nicht so lange haben, wie ihr hierbleibt. Nur eins sag ich dir Sesshomaru. Wahrscheinlich würde nach der Paarung der Geruch nicht mehr so stark auftreten, oder wenn sie Schwanger wird.“ Sayo schluckte schwer. Sollte das ein Rat sein? „HEY! Das ist doch nicht dein Ernst? Hier ist das vielleicht etwas anderes, aber wo ich herkomme gibt es genug alleinerziehende Mütter, die ihr Leben versauen und ich werde da nicht zu gehören!“, knurrte sie und klatschte Ren eine, welcher irritiert zurückwich. „Was für eine Frau. Unglaublich. Das gefällt mir. Ich werde Nachforschungen anstellen. Außer es wird sich von selbst rausstellen, dann gib mir Bescheid.“, hauchte er und warf ihr einen Luftkuss entgegen, „Ich empfehle mich!“ Er stand auf und verließ den Raum, während sie spürte, wie Sesshomarus Krallen leicht in ihre Seite drückten. Kapitel 13: Der Deal -------------------- „Du lebst gefährlich.“ „Ich lass mich nicht gerne beleidigen, oder wie ein Objekt behandeln. Das sollte dir aufgefallen sein.“, knurrte sie ihn auch genervt an. „Wie fändest du es, wenn man dir ein Kind andrehen wollte?“ „Hatte er das nicht angedeutet? Du hast vergessen, dass er mir, Sesshomaru, vorgeschlagen hat, mich deiner anzunehmen.“ „Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied zu damals und heute gibt. Wäre ich schwanger, wärst du auf und davon und ich stände alleine da.“ „In dem Sinne hast du Recht, normal kommen Dämonen nur zur Paarung zusammen und trennen sich danach. Bisher bin ich keiner der Bitten nachgekommen.“ Sie sah ihn verdutzt an. Wollte er ihr gerade weiß machen, dass er Jungfrau wäre? Sie musste ein Lachen unterdrücken. Es konnte doch nicht wahr sein, dass ein so gutaussehender Mann, der wahrscheinlich älter war, als er aussah, noch nie mit einer Frau geschlafen hatte. Aber vielleicht war es auch genau dieser Grund gewesen, warum er sie nicht einfach genommen hatte. Das würde auch die Eifersucht der Nymphen erklären. Wahrscheinlich wollten sie ein Kind von ihm. Er sah wirklich gut aus, war stark und ein Lord. Wahrscheinlich der perfekte Genpool, zumindest hatte sie noch keinen Makel erkannt, außer seine Kaltblütigkeit, die eher von starker Männlichkeit zeugte. Was sollte sie bloß sagen? „Oh.“, brachte sie nur hervor und starrte ihn regelrecht an. „Ist es so abwegig, sich nicht dummen Gelüsten hinzugeben, die nur ablenken und schwach machen?“, fragte er eiskalt und seine Augen leuchteten dabei beängstigend. Sayo schüttelte eifrig den Kopf: „Ich sollte nicht mit Steinen werfen, wenn ich selbst im Glashaus sitze.“, flüsterte sie und erinnerte sich an ihre Jungfräulichkeit, welche teils daran lag, dass sie Körperkontakt nicht ertrug. Oder war es die Angst jemanden zu vertrauen? Schwäche zu zeigen? Konnte es sein, dass sie die gleichen Gründe wie er verfolgte? Sie aß ihr Mahl einfach weiter und überlegte, ob sie ihm sagen sollte, dass seine Hand noch immer an ihrer Hüfte lag. Wahrscheinlich hatte auch Ren dies gesehen. Woran lag es nur? Sie hatte geglaubt, dass er nur Ren klar machen wollte, dass sie nicht zur freien Verfügung für Ren stand. Doch nun hielt er sie immer noch fest und sie war nicht sicher, ob er es wirklich wahrnahm oder ob es unterbewusst war. Eigentlich genoss sie es sogar etwas. Starke Hände, die sie schützten, doch wusste sie, dass diese Krallen sie auch schnell töten konnten. Es war nur die Frage, was sie war. Konnte es sein, dass das Blut verdünnt war und es durch einer der beiden Linien in ihr hervorkam? Oder hatten beide ihrer Eltern etwas von dem Blut in sich, sodass es rezessiv wirkte und dominant hervortrat? Irgendwie schämte sie sich, sich nicht weiter über ihren Stammbaum informiert zu haben, aber da ihre Eltern nicht wirklich reich waren, war sie sich unsicher, wie weit dieser Stammbaum überhaupt gereicht hätte. Als sie fertig gegessen hatte, lehnte sie sich leicht nachhinten und traf auf seine starke Brust. Seine Hand hatte sich immer noch nicht fortbewegt. „Hoffentlich trete ich dir nicht zu nahe, aber wirkt mein Duft immer noch auf dich?“ „Nein. Er ist noch da, aber zurzeit reizt er mich nicht. Wieso?“ Er hatte es wirklich nicht gemerkt. Zart legte sie ihre Hand über seinen Handrücken und strich mit einem Finger darüber. „Deswegen.“ Nun schien auch er es zu bemerken und entzog ohne Umschweife seine Hand ihrer Hand. Er starrte seine Hand an und danach sie. „Hn.“, hauchte er nur du schien das erste Mal wirklich sprachlos und erschrocken zu sein. Sie setzte sich wieder gerade auf und beobachtete ihn: „Es ist für uns beide eine merkwürdige Situation. Es klingt wahrscheinlich komisch, wenn ich das sage, schon weil du ein Lord und Dämon bist und ich ein Mensch oder mehr. Ich zumindest kann diese Gefühle nicht wirklich einordnen. Es ist für mich neu, für dich wohl auch. Denk nicht, mir wäre die Neugier nicht aufgefallen und wie du mich anstarrst. Wahrscheinlich ist das ganz normal. Ich hatte damals viele männliche Freunde, doch jeder änderte sich, nachdem er das erste Mal hinter sich hatte. Vorher waren wir Freunde, danach waren sie anders. Sie hatten keine Zeit mehr. Nur noch das eine im Kopf.“ „Erinnert mich an Rens Worte. Man vermisst es erst, wenn man gekostet hat.“ „Genau… Ich fand den Gedanken abscheulich, schwach zu sein und ausgeliefert zu sein. Du hast mir deine Dominanz auch vorgeführt, indem du meinen Mund in Besitz genommen hast. Doch ich habe nicht wirklich daran gedacht, wie schrecklich es ist, sondern mir kam in den Sinn, dass du nach Rosenhonig schmeckst… Ich meine…“, sie wurde rot und spielte an ihren Fingern herum. Führte sie wirklich gerade so ein Gespräch? Wollte sie ihn aufklären oder hoffte sie zu verstehen, was alles sollte? Er starrte sie an und schien seine Gefühle vor ihr nun verbergen zu wollen. Sie schluckte und sprach langsam weiter: „Es ist wirklich schwer darüber zu reden… Ich glaube einfach nur, dass auch wenn dieser Geruch war, trotzdem zwei dazu gehören. Kann es nicht sein, dass wir uns im Inneren nach Nähe sehnen?“ „Willst du andeuten, ich hätte Gefühle für dich?“, fragte er kalt und beobachtete sie. Was unterstellte sie ihm? Er war nicht wie sie. Kein Mensch und auch niemand, der sich irgendwelchen Freuden hingab. Was für Gedanken, wollte sie ihm einpflanzen? Dummes Menschenweib. „Nein, also… schon… Ich meine… Du hättest mich nehmen können…. Oder töten, okay wäre dumm wegen des Amuletts… Aber du hättest mich würgen können, bis ich ohnmächtig wäre, was wahrscheinlich auch den Geruch beendet hätte… Aber du hast es nicht getan. Du lagst auf mir und hast dich streicheln lassen…“ Sie wusste, sie redete sich um Kopf und Kragen, aber was sollte sie tun? Doch er sagte nichts und starrte sie nur an. Hatte sie ihn nun auch verwirrt? „Sesshomaru?“, fragte sie leise, als sie bemerkte, dass seine Aura sich dunkel verfärbte. Sie konnte nicht erahnen, was für ein Kampf sein innerstes ausführte. Er hatte realisiert, dass da etwas war. Eine Begierde, die in seinem Monster brannte und in ihm. Warum musste sie es ansprechen? Er war ein Lord. Eine Frau würde ihn doch nicht schwächen oder? Diese Frau durchschaute sein innerstes. Nie hatte jemand so etwas getan gehabt. „Sesshomaru?“ Warum empfand er so? War es der Geruch? Oder wirklich die Tatsache, dass er ihre Nähe genoss? Damals war es Rin gewesen. Er hatte sie mitkommen lassen, sie beschützt und behütet und jetzt kam diese Frau? Das konnte doch nicht wahr sein. Es hatte seinem Vater das Leben gekostet und nun tappte er in die gleiche Falle. Er durfte ihr nicht nachgeben… „Sesshomaru!“ Sie berührte ihn sachte an der Stirn, kam ihm nahe und starrte in seine goldenen Augen. „Geht es dir gut? Ich werde nichts zu den anderen sagen, wenn es darum geht.“ Sesshomaru erwachte aus seiner Trance. Sie berührte ihn. Schon wieder und ihre Lippen waren so nah. Wie konnte das nur sein? Sie war ihm so nahegekommen und er hatte es nicht bemerkt. „Gut. Sonst stirbst du.“ Eine Feststellung. Sie ließ die Hand sinken und betrachtete sein Gesicht weiterhin interessiert. „Du meintest etwas von üben, damit ich nicht ohnmächtig werde Wie hast du dir das vorgestellt, wenn es um bloßen Hautkontakt geht?“, fragte sie neugierig und beobachtete ihn. Vielleicht verstand er den Wink mit dem Zaunpfahl. Sie wollte es lernen und vielleicht konnten sie beide ihre Neugier dabei vollends stillen. Sesshomaru betrachtete sie: „Es ist nur um dich zu trainieren. Glaube nicht, dass es mehr ist. Vergiss das nie.“ Sie schluckte und nickte. Vielleicht konnte sie daraus Stärke gewinnen. Er war schon ein hübscher Mann und sie würde gerne noch einmal diesen Honig schmecken. Langsam kam sie seinem Gesicht noch näher und vorsichtig berührte sie sein Gesicht. „Nur Training. Vielleicht lernen wir auch, wie wir alles kontrollieren können. Aber bitte, du musst stillhalten… zumindest fürs erste, damit ich sehen kann, wie weit ich gehen darf, bis ich meine Grenze erreicht habe.“, hauchte sie auf seine Lippen und schluckte. Sesshomaru blickte sie nur starr an, setzte sich in einen bequemen Schneidersitz und betrachtete sie abwartend. Anscheinend war er einverstanden. Sie fragte sich nur, ob er auch sie noch mal küssen würde. Seine Zunge hatte sie bedrängt und mit ihr gespielt. Würde er es wieder tun? Ein rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Porzellan-Haut. Es schien für sie ein Freifahrtschein zu sein, den sie von einem Mann erhielt, der vorgab kein Interesse an Frauen zu pflegen und doch schien es ihr, dass in seinen Augen etwas komplett anderes stand. Seine Aura schien ihm etwas Lauerndes anzudichten. Wartete er darauf, dass sie es wagte? Er hatte gesagt es würde nie mehr sein. Damit kam sie klar, sie wollte die Angst verlieren, auch wenn andere Hintergedanken noch da waren. Es war eine unverhoffte Chance, sich abzuhärten, doch musste sie aufpassen, dass sie keine Grenze überschritten. Ren hatte etwas von Schwängern geredet, aber soweit würde sie es nicht kommen lassen und sie war sich sehr sicher, dass auch Sesshomaru nicht so weit gehen wollte. Um schon das zu verhindern, mussten sie lernen die Kontrolle zu gewinnen. Wenn er sie küsste, würde wieder ihr Geruch sich verstärken? Wahrscheinlich… Wie lange würde er standhalten, bevor in ihm eine heiße Lust aufsteigen würde? Anscheinend würde es eine Art Kampf sein. Entweder würde sie die Ohnmacht zuerst übermannen, oder er würde ihrem Duft verfallen. Sie grinste leicht und überlegte, dann aber schüttelte sie den Kopf. Wetten wollte sie nun doch nicht. Tief Luft holend, krabbelte sie zu ihm und kniete sich vor seine Beine. Eine Hand legte sie zart auf seinen Oberschenkel, damit sie sich etwas mehr abstützen konnte, falls sie schwächeln würde. Er betrachtete sie so merkwürdig. Wusste er selbst nicht, wie er reagieren würde? Er war sich nicht sicher, wie lange er standhalten könnte, doch wollte er diese Schwäche unbedingt besiegen. So schwach konnte er doch nicht sein, dass der Geruch einer Frau ihn übermannte. Sie sollte trainieren, er würde währenddessen lernen ihr zu wiederstehen, sonst würde er sie am Ende doch noch nehmen. Langsam näherte sie sich seinen Lippen und stützte sich immer fester auf seinen Oberschenkel. Ihre Hand lag etwas hoch, was ihm leichte Sorgen bereitete, denn wenn sie etwas zur Seite rutschte, könnte sie seine Erregung spüren. Aber diese Regung würde nicht entstehen, oder doch? Immer näher kam sie seinen Lippen und betrachtete sie. Vorsichtig hob sie ihre Hand und fuhr mit einem Finger seine Lippen nach. Ein wunderbarer Schwung. In ihrer Zeit wären aber wahrscheinlich mehr die Frauen auf so etwas eifersüchtig, da sie so zart und weich waren. Sayo biss sich auf die Lippen und versuchte ihre Angst zu vertreiben. Ihr zweiter Kuss würde das sein, nachdem einen, den Sesshomaru ihr gestohlen hatte. Sie vernahm ein leises Knurren und dann schloss er seine Lippen um ihren Finger. Hart sog sie die Luft ein. Es kribbelte in ihrem ganzen Körper. Wahrscheinlich dünstete sie jetzt schon mehr aus. Was hatte er an stillhalten nicht verstanden? „Nichts machen, stillhalten!“, keuchte sie und entzog ihm den Finger. „Rache, du hast auch nicht gehört.“, funkelte er sie an und leckte sich die Lippen. Er roch es. Eigentlich hatte er nicht erwartet, dass es so stark werden würde. Sie wischte sich den Finger ab und knurrte leise: „Ich beiß dich!“ „Versuchs doch.“ Sie schluckte. Musste er ihr kontern? Noch einmal holte sie tief Luft. Es hatte sie erregt, aber sie konnte noch. Zum Glück Sesshomarus hob sie die Hand von seinem Oberschenkel. Es beruhigte ihn, dass sie nicht bemerken würde, wie sehr er sich zusammenreißen musste. Aber nun kam sie ihm noch näher, hob die Arme und legte einen an seinen Hinterkopf. Vertauschte sie da vielleicht die Rollen? Die andere Hand legte sie auf seine Wange und rieb zärtlich den Daumen über seine Male. Wahrscheinlich verhoffte sie sich so mehr Kontrolle über ihn, doch er war nicht so einfach kontrollierbar. Zurzeit konnte er sich selbst kaum kontrollieren. Sie rückte ihm noch näher. Er seufzte, löste den Schneidersitz und legte seine Beine links und rechts von ihr ab und ließ sie gewähren. Immer näher kam sie. Als sie nahe an ihm war, schloss er leicht seine Beine um sie, schloss sie ein und sah sie herausfordernd an. Kapitel 14: Ausufernder Kuss ---------------------------- „Fertig?“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. Er schien ihr sehr besitzergreifend. Ob ihm das klar war? Bestimmt wirkte ihr Geruch sich schon wieder auf sein Hirn aus.   Ihre Lippen glänzten noch leicht vom Balsam. Sie war ihm schon so nahegekommen, dass sie seinen Atem spürte. Schnell begriff sie, dass sie wirklich was ausstrahlte, denn auch sein Geruch war schwerer und legte sich auf ihre Zunge. „S…so.“, flüsterte sie heiser und drückte ihre Lippen leicht gegen seine. Aber nur kurz. Sie holte Luft und sah ihn an. Würde er es durchhalten? Zärtlich drückte sie ihre Lippen diesmal fester auf seine und genoss seine warmen Lippen, die still hielten. Wollte sie, dass er sich vielleicht doch bewegte? Seinen Kopf zog sie noch etwas näher an ihren, der Kuss wurde intensiver. Sie bewegte ihre Lippen gegen seine und zog den Geruch seiner Lippen ein. Ihr Kopf fing an zu brummen und ihr klar zu machen, dass es gefährlich für sie wurde, aber sie musste weiter durchhalten. So eine Chance hätte sie vielleicht nie mehr. Kurz schluckte sie, doch dann probierte sie es. Vorsichtig kratzte sie mit ihren Zähnen an seiner Unterlippe, sog sie ein und zwickte leicht mit den Zähnen herein. „Gebissen.“, keuchte sie und lehnte ihre Stirn an seine um Luft zu holen. Ihr Körper zitterte leicht, aber die Grenze war noch nicht erreicht. Er knurrte nur tief, aber es schien kein böses knurren zu sein, denn es war von Leidenschaft und Lust versetzt. Hatte es ihm gefallen? „Übertreib es nicht.“ Sie nickte leicht und küsste ihn wieder. Es gefiel ihr wirklich langsam. Keine Konsequenzen. Aber wie lange würde er sich noch zurückhalten? Ihre Lippen trafen auf seine. Sie spürte noch die leichte Nässe durch seine Zunge. Warum kribbelte es nur so an ihren Lippen? Hatte er etwas damit angestellt? Sie wusste nichts über diesen Mann und küsste ihn, als würde sie nur dadurch überleben können. Es fühlte sich sehr gut an, obwohl da keine Liebe war und auch nie sein würde, aber sie konnte es doch genießen oder? War es verwerflich, dass sie ihn ausnutzte? Tat er es nicht auch? Wenn sie diese Frau fand, würde sie zurückgehen. Alleine. Vielleicht war es ihre letzte Chance. In ihrer Zeit hatte sie bisher niemanden kennen gelernt. Oder gar jemanden geküsst. Vorsichtig schluckte sie und schob ihre Zunge gegen seine Lippen beim Küssen. Sie wartete ab. Würde er es tun? Überrascht riss sie den Mund auf, als sie eine Hand an ihren Hintern fühlte, die sie enger an ihn presste. Nicht nur dies tat er, nein er nutzte ihre Überraschung und schob seine Zunge in ihren Mund. Sie stöhnte in den Kuss, kostete den Rosenhonig, der sich auf ihrer Zunge breit machte und presste sich erregt an seinen Körper. War das wahr? Er hatte sein Versprechen gebrochen, aber sie hatte es gewollt. Ihre wurde schwindelig, es wurde leicht dunkel, als sie seine kribbelnde Zunge an ihrer spürte, aber sie gäbe nicht auf. Nach und nach versuchte sie gegen seine Zunge anzukommen. Was er konnte, würde sie schon lange können. Eine weitere Hand, diesmal an ihren Rücken. Verlor er jetzt schon die Beherrschung? Sie ließ sich dichter an seine Brust ziehen. Ob er spürte, wie ihre Brust unter dem BH spannte? Spürte er ihre Nippel an seiner Brust, die ihr unendlich hart vorkamen? Ihre Brust zog sich vor Lust zusammen und sie presste ihre Beine enger aneinander. Er würde es riechen. Immer mehr keuchte sie in den Kuss. Mutig saugte sie an seiner Zungenspitze und ließ ihre Zunge mit seiner tanzen. Warum war dieser Kuss für sie so erregend? Seine Hände drückten immer fester gegen sie. Entweder er würde sie zerbrechen oder sie würde in seinen Händen zu schmelzen beginnen. Es wurde langsam dunkel, doch sie kämpfte sich wach, spürte seine Zunge immer fester in ihren Mund. Immer dominanter. Er wollte sie.   Er war an seiner Grenze angekommen, hatte sie überschritten, er wollte mehr. Viel mehr. Seine rechte Hand rutschte tiefer, seine Linke höher, sodass sie sich an ihrer Schleife trafen. Seine Beine schlossen sich enger um ihren Körper. Sie sollte nicht entwischen. Sie gehörte ihm. Sayo spürte seine Hände, aber war sich nicht sicher, was er tat. Sie konzentrierte sich auf den Kuss und darauf wach zu bleiben. Ein plötzliches Geräusch ließ sie aufhorchen. Hatten Stoffe aneinander gerieben? Sie konnte es nicht einordnen. Sein Duft hüllte sie ein, wie auch das Geräusch ihrer aufeinandertreffenden Lippen. Als er sie kurzzeitig wegschob, verlor sie den Kontakt zu seinen Lippen. Ein glänzender Faden trennte sich zwischen ihren Lippen. Sie wurde rot, doch dann sah sie an sich runter. Was hatte er in seiner Hand? War das? Nein es war es wirklich. „Sesshomaru, meine Schärpe!“, keuchte sie und hielt die Hände vor die Brust, denn ihr Kimono hatte sich geöffnet. Ihr war so schwindelig und nun? „Nächste Lektion.“, knurrte er genüsslich. „Halt still.“ Sie versteifte sich. Was hatte er vor? „Sesshomaru…“, hauchte sie ängstlich und sah seinen Blick. Sein Blick schien nicht mehr klar zu sein. War er in ihrem Bann gelandet? Weiterhin versuchte sie krampfhaft ihren Kimono zuzuhalten. Stillhalten. Was meinte er damit? Sie musste nicht weiter nachdenken, denn er ergriff mit einer Hand ihre beiden Handgelenke und hielt sie fest. So fest, dass sie sich nicht mehr wehren konnte. „Was soll das?“, fauchte sie und versuchte ihre Hände zu befreien, doch sein Griff wurde nur fester und fester, sodass sie es bald aufgab. Es tat weh. Ausgeliefert. Einerseits hatte sie Angst, doch es bereitete ihr auch extreme Lust. Was würde er tun? „Halt still.“, knurrte er leise und schob mit seiner freien Hand ihren Kimono auf, sodass ihr BH zum Vorschein kam.  „Nicht…“, hauchte sie knallrot und betrachtete seine Finger, die ihr Schlüsselbein entlangfuhren. „Seit wann zierst du dich? Gestern Nacht hast du dich mir nackt präsentiert.“ Da hatte er Recht. Sie hatte sich ihm präsentiert. Hatte ihm alles preisgegeben. Es war nur gewesen, weil sie keine Schwäche zeigen wollte, doch nun? Sie schluckte, als er ihre Arme weiter hochhielt, stockte ihr Atem. Was hatte er vor? Langsam beugte er sich hinab. Sein Gesicht war dicht an ihrer Brust. „Ohh…. Bitte…“, keuchte sie. Das Nicht verschluckte sie erschrocken, als sie seine Lippen knapp über ihrer Spitze spürte. Er konnte sich einfach nicht mehr halten. Er wusste es war falsch, doch er wollte sie kosten. Erkunden. Liebkosen und sie beißen. „Bitte, hör auf.“, keuchte sie weiter. Er quälte sie. Sein Geruch bedrängte ihre Sinne immer stärker. Auf einer Seite war die Angst, wie weit er es treiben würde, aber andererseits wollte sie wissen, was er vorhatte. Sie spürte seinen Atem an der Spitze. Spürte wie seine Hand ihren Rücken streichelte und langsam nach vorne wanderte. Immer noch hielt er sie eisern fest. Hatte er Angst vor ihrer Reaktion? Dass sie etwas machen könnte? „Autsch!“, zuckte Sayo zusammen. Er hatte sie in ihre Brustwarze gebissen und sog durch die Spitze an ihr. Ihre Knospe stellte sich immer härter auf, lechzte nach seiner Berührung, doch es wurde immer dunkler. Sie konnte sich nicht mehr halten und fiel.   Ihm wurde allzu schnell bewusst, was geschehen war. Ihr Geruch erlosch fast ganz und sie fiel nur nicht, weil er ihre Hände hielt. „Mist.“, knurrte er laut. Schon wieder hatte er die Kontrolle verloren… Langsam löste er seinen Griff, zog sie an seine Brust und betrachtete ihr Gesicht. So war es nicht geplant gewesen. „Wach auf.“, knurrte er und betrachtete sie. Wenn es so weiter ging, würde er noch die Grenze ganz überschreiten. „Mhmm...“, keuchte sie und sah ihn leicht verängstigt an: „Was sollte das? Du hast mich in die Brust gebissen!“ Sie war wütend, sehr wütend. Auch wenn es angenehm gewesen war und verführerisch, hatte er es übertrieben. Sesshomarus schien jedoch in Gedanken versunken zu sein. Ihr war noch immer schwindelig und sie lehnte sich etwas gegen ihn. Konnte sie ihm dafür die Schuld geben, dass es so weit gekommen war? Langsam war sie sich nicht mehr so sicher, ob sie das konnte, oder ob sie es durfte. Ein Seufzen entrang ihrer Kehle, bevor sie noch einmal die Augen schloss und über seinen Arm strich. Kapitel 15: Sayos Bräutigam? ---------------------------- „Sesshomaru?“, hauchte sie leise. Sachte schüttelte sie ihn, bis er ihr Aufmerksamkeit entgegenbrachte. „Was?“, fauchte er ungehalten. Untote! Gebt Acht! Erschrocken zuckte sie zusammen. Ihre Augen weiteren sich ängstlich: „Die Monster sind hier!“   Er horchte auf. Konnte es sein, dass er seine Verteidigung soweit hatte sinken lassen? Schnell schob er sie von sich und stand auf. Gebt acht! Es sind viele! Pass auf dich auf, sonst wird er dich holen! „Mich holen? Wer?“, fragte sie, während Sesshomaru Richtung des Hinterausganges ging und sich kampfbereit machte. Als Sesshomaru ihr einen fragenden Blick zu warf, deutete sie auf ihr Amulett und begann sich ihre alte Kleidung anzuziehen. Immer noch tat ihre Brust weh, aber das spielte nun keinerlei Rolle. Derjenige, der mich eingesperrt hat! Vertraue niemanden! Er will die Welt in die Finsternis stürzen! Sie nickte zart, während sie ihre Hose schloss und ihre Bluse überzog. Kurz überlegte sie, aber dann entschied sie sich dazu, die Lederrüstung überzulegen. Besser als nichts. „Sesshomaru, es sind viele! Wir sollten mit einem Plan vorgehen!“ „Sie stehen vor der Tür.“, knurrte er und riss die Tür auf. Es war keine Zeit mehr für einen Plan. Sayo war schnell neben ihm, nur um den reinsten Schrecken zu erleben. Es war nicht nur ein Untoter, es waren viel mehr. Sie konnte mindestens zehn Untote Dämonen ausmachen. Was konnte das nur bedeuten? Würden sie das überleben? Konnte ihr Amulett sie alle besiegen? Ein lauter Schrei ließ sie zusammenfahren. Anscheinend waren die Untoten nicht nur vor ihrer Tür, sondern hatten auch die anderen unerwartet umzingelt, weil sie von ihrem Duft abgelenkt waren. Was sollten sie nur tun? Sie mussten ihnen helfen, oder? Sesshomaru schien sich nicht zu regen. Interessierte ihn das Schicksal der anderen nicht? „Sesshomaru, wir müssen den anderen helfen!“ Sie drehte sich schon um, um loszurennen, doch diese Worte, die seine Lippen verließen, schockierten sie und führten seine Kaltblütigkeit vor: „Nein. Sie sind ersetzbar.“ Hatte sie das richtig verstanden? Ren war doch sein Freund gewesen, oder etwa nicht? Konnte dieser Mann wirklich so kalt sein? Ließ es ihn so kalt, wenn alle starben? Ja, sie verabscheute diese hochnäsigen Nymphen, aber sollten sie wegen ihren Fehler sterben? Konnte man diesen Kampf nicht irgendwie abwenden? „Sesshomaru, das kannst du nicht machen!“, flehte sie, doch ein Blick genügte, seine schwarze kalte Aura ließ kein Gefühl mehr zu. Dieser Kampf war von vornherein umsonst und würde nur wichtige Zeit kosten. Es musste alles schnell gehen, unbedingt! Anstatt zu den anderen zu rennen, rannte sie nach vorne zu den Monstern und blieb wenige Meter vor den ersten stehen. „Was wollt ihr?“, fauchte sie und spürte ihr Herz zerreißen bei den Schmerzensschreien. Wer würde alles sterben müssen? „Dich. Unser Meister wünscht ein Treffen. Wenn du dich ergibst, wird der Rest leben bleiben.“, krächzte einer der Untoten und ließ eine irritierte Sayo zurück, welche kaum begreifen konnte, dass diese Wesen des Sprechens mächtig waren. Sie rochen nach Verwesung und erinnerten sie an Zombies aus ihrer Zeit aus diesen Apokalypsen-Filmen. An einigen Stellen schien die Haut abzufaulen und verzerrte ihre Fratzen teils bis ins unkenntliche. Das konnte nicht sein - redende Zombies. Bevor sie antworten konnte, stürmte Sesshomaru an die Front und riss dem ersten den Kopf ab, welcher durch die Luft flog und vor ihren Füßen landete. Schockiert sprang sie zurück und starrt den Kopf an. „Das Amulett.“ Sie riss erschrocken den Kopf hoch und nickte. Hurtig riss sie das Amulett von ihren Hals und hielt es in Richtung des ersten Untoten. Dann war es zu ende. Das Amulett hatte wieder geleuchtet und die Seele extrahiert oder was es auch gewesen war. Besorgt schürzte sie die Lippen. Nur sie wollten sie. Hatte sie sie angelockt und alle in Gefahr gebracht? Was wollte dieser Meister von ihr? Das Amulett? Nein, er will viel mehr. Er will dich. Ich hätte dich nicht in diese Zeit rufen dürfen, aber es gab keine andere Chance für Rettung… Lass Vorsicht vor diesem Teufel walten, er hat keine guten Absichten mit dir, ich war zu stark, sodass er mich nicht unterwerfen konnte, aber du… bist unerfahren… Argh… Ihre Stimme verebbte in Sayos Kopf. Panische Angst stieg in ihr auf, schnürte ihre Kehle immer fester zu. Das konnte nicht sein. Wieso sollte der Mann sie wollen? War sie wirklich etwas Besonderes? „Sayo!“ Ein anklagender Laut. Schnell löste sie sich aus ihrer Trance und bannte einen Untoten nach dem nächsten. Die Schreie hinter ihr wurden lauter. Wie stark waren die Nymphen? Was war mir den Gästen? Ihr wurde immer übler bei dem Gedanken und sie beeilte sich immer mehr, achtete aber kaum auf ihre Verteidigung, sie konnte einfach keine Konzentration finden. Sie zählte runter, bis es nur noch drei waren. Sesshomaru hielt sich wacker, doch Sayo erging es nicht so gut. Der Schweiß rann ihr von der Stirn und ihr Atem ging schnell. Warum war sie so geschwächt? Der Stein kanalisiert deine Kräfte. Es ist deine Energie, die du einsetzt. Ich steure noch einiges bei, aber viel bleibt an dir hängen. Wahrscheinlich ist sein Plan dich auszulaugen. Als er den Kontakt bemerkte, hat er gelacht und ist auf und davon. Sei vorsichtig, er darf dich nicht kriegen! Sayo schluckte schwer und sah sich um. Jedoch konnte sie kein anderes Wesen ausmachen. Vielleicht war er noch nicht da. Wer wusste, wo er sich zurzeit befand. Nur durfte sie nicht schlapp machen bis dahin. Es überraschte sie, dass sie selbst einen Großteil der Kraft beisteuerte. Hieß das, dass sie und diese Frau von derselben Art waren? Hieß das, es war ihre Kraft? Gestärkt durch diesen Gedanken löschte sie die letzten drei aus. Als Sesshomaru sich nicht regte, ignorierte sie es und rannte zu den andere. Eben hatte sie noch Kraft. Sie würde es schaffen, mit oder ohne ihn. Zu ihrer Verwunderung spürte sie, wie er ihr folgte. Das sollte sie sich merken. Einfach loslaufen und gar nicht erst reden. Sie riss die Tür zum Innenhof auf und sah ein Massaker. Einige Nymphen waren tot und viele schwer verletzt. Es waren so viele Monster. Da, Ren! Er kämpfte tapfer, aber auch ihm sah man an, dass er schon einiges eingesteckt hatte. Sie schloss die Augen und sog die Luft ein. Wenn sie sowieso ihre Kraft nutzte, konnte sie bestimmt auch alle auf einmal besiegen. In ihren Inneren stellte sie sich vor, ihre Macht zu bündeln und sie durch den Stein fließen zu lassen. Dabei bemerkte sie, wie Sesshomaru an ihr vorbeistürzte und die Monster von ihr fernhielt. Sie musste es schaffen, so viele waren wegen ihr tot. Jegliches Gefühl bündelte sie und stellte sich vor, wie alles in einer großen Feuerwalze über sie schmetterte. Es funktionierte, sie spürte es in ihren ganzen Körper, wie ein Brennen durch sie ging, aber es laugte sie aus und sie fiel, doch wurde sie aufgefangen. „Sesshomaru.“, keuchte sie erschöpft und hielt sich an starken Armen fest. Gleich würde es ihr besser gehen, zumindest hatte sie es geschafft. Als jedoch ein Knurren erklang - eindeutig Sesshomaru- war sie verwirrt, denn es kam von der falschen Seite. Nicht hinter ihr, sondern vor ihr und etwas entfernt. Hieß das, sie lag nicht in seinen Armen? Es waren auch nicht Rens. Lauf! Der Schrei der Frau rüttelte sie wach. War das der Gegner? Sachte schlug sie unter Erschöpfung die Augen auf und erkannte eisblaue Augen, die sie anstarrten. „Aufgewacht?“, hauchte er und rieb mit einem Daumen über ihren Arm. An wessen Brust lag sie? Sesshomaru schien es nicht zu gefallen und ihr war es auch nicht recht. War er es? Der Mann vor dem sie flüchten sollte? Vorsichtig betrachtete sie ihn, seine Haare waren Kurz, zumindest an seinem Kopf. Die Haare waren nach hinten gekämmt und erinnerten sie leicht an einen Hahnenkamm, denn die Strähnen standen geschwungen ab. Schwarze Haare, die wie Seide glänzten und die Spitzen zierten indigoblaue Haare. Des Weiteren konnte sie einen langen Pferdeschwanz ausmachen, der sie an eine Schwungfeder erinnerte. Sein Hautton erinnerte sie an Vollmilchschokolade, die zart im Sonnenschein glänzte. Seine Muskeln zeichneten sich stark unter einem engen Top ab, welches wie Flammen seinen Körper seitlich hochwanderte und die rechte Hälfte seiner Brust entblößte. Seine Kleidung war aus schwarzen samt, während der Flammensaum in einem Indigoton war. Auch fielen ihr die Federohrringe auf, welche sein Gesicht umschmeichelten in dem gleichen Ton seiner Haare. Was sollte sie tun? Hier lag sie in den Armen eines ihr fremden Mannes, der wunderschön war. Es schien etwas Ägyptisches an ihm zu sein, etwas sehr Exotisches. „Ja… Wer bist du?“, fragte sie und schmeckte auf ihrer Zunge Gewürze, die ihre Kehle herabflossen in ihr Intimstes. Ob dieser Mann mit Absicht versuchte sie zu reizen? Sesshomarus Knurren wurde nur lauter, ob er bemerkte, was dieser Mann bei ihr auslöste? „Oh. Phenea ist wirklich unhöflich, ich hätte vermutet, sie hat mich dir vorgestellt.“, lachte er heiser und sie spürte das Vibrieren durch seine Stimme. Er war größer als sie, wo sie schon groß war. Beinahe schon zärtlich zog dieser Mann sie an seine bloße Brust und trieb ihr die Röte ins Gesicht. Seine Haut war zart und weich. Seine nackte Haut strömte diesen Geruch aus, der sie zärtlich umschmeichelte und entführte. Sesshomaru roch nach einer wilden Rosa und schmeckte nach Honig, doch dieser Mann hatte ein Aroma, was alles überdeckte. So viele Gewürze, sodass sie nicht alle einordnen konnte. Er benebelte sie und schnell vergaß sie ihre Furcht. „Wer ist Phenea?“, fragte sie und schenkte ihre Aufmerksamkeit diesem Mann, sie vergaß alles um sich herum. War noch jemand anwesend? Sie hörte das stetige Schlagen seines Herzens. Warum fragte sie sich, ob er nach Schokolade schmeckte? Beinahe hätte sie über seine Brust geleckt, nur um ihre Neugierde zu befriedigen. Dieser Mann strömte nichts Beängstigendes aus, nur pure Lust und Verheißung. Ich bin Phenea, lass dich nicht benebeln! Sayo riss den Kopf hoch, der Zauber war mit diesen Worten verschwunden. Sie versuchte sich krampfhaft von ihm zu befreien. War er dieser böse Mann? „Lass sie gehen.“, knurrte Sesshomaru. Stimmt, er war hier. Beschützte er sie? Der Mann lachte wieder, ließ ihr etwas Freiraum, was sie ins Stolpern brachte, nur um sie noch enger an sich zu ziehen. Sacht beugte er sich an ihr Ohr und hauchte verführerisch hinein: „Phenea, ist die Frau, von der du das Amulett hast. Sie ist wirklich unhöflich. Was hat sie dir noch verschwiegen? Wer du bist? Was du bist? Du kannst mich Akaya nennen, zu Diensten meine Holde.“ Sayo schluckte, er war so nah, seine Wärme und seine Nähe machten ihr Angst. Was hatte er vor? Sesshomarus knurren wurde immer lauter, sie hörte sein Schwert, wie er es aus seiner Schwertscheide zog und auf ihn richtete. „Hmm. Du bist von unhöflichen Wesen hier umgeben.“, flüsterte er amüsiert und betrachtete ihr Halstuch und zog es ihr ab. Die Male waren noch zu sehen und das sehr stark. „Aufhören!“, keuchte sie verängstigt und wollte weg. Warum half ihr keiner? Sie blickte zur Seite zu Sesshomaru, welcher Kampfbereit war. Griff er wegen ihr nicht an? Wartete er auf eine Chance? „Oh. oh. Wer war das?“ Eine Berührung. Seine Lippen streiften ihren Hals und jagten Flammen durch ihren Körper. Sie war der Ohnmacht nahe und wurde von Gefühlen überwältigt. Als seine Lippen von ihr wichen, fühlte sie… was fühlte sie? Der Schmerz an ihren Hals war verschwunden. Was hatte dieser Akaya getan? „Akaya, was?“ „Ein Geschenk, ich mag meine zukünftige Braut nicht verunstaltet sehen. Ein Wesen wie uns so anzufassen. Die Todesstrafe wäre das Beste für ihn, oder sollte er uns als Untoter dienen? Hmm…“ Akaya schien sehr von sich überzeugt und berührte sie sanft am Gesicht. Sein Gesicht strahlte etwas ihr beängstigendes aus. Was war mit seiner Aura? „Du hast diese Untoten geschaffen?“, fragte sie verängstigt und verkrampfte sich in seinen Armen. „Ja. Ich habe sie auferstehen lassen, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Wenn man die Macht besitzt, sollte man sie nutzen. Wolltest du noch nie jemanden wieder ins Leben zurückholen?“, fragte er in einem Ton, der sehr unschuldig klang. Konnte es sein, dass er nichts Schlimmes daran sah? So viele waren gestorben. Kapitel 16: Phönixe ------------------- Er ist verrückt geworden! Hüte dich, er weiß, was er tut! Oder nicht? „Naja… schon… Aber diese Wesen… Sie… sie riechen faulig! Wo ist Leben in ihnen? Sie sind lebende Tote! Was nützt es?“ Wetterte sie und starrte ihn verärgert an. „Nutzen? Du siehst, was sie können. Keine Schmerzen halten sie ab, nur du konntest ihnen ihr Leben nehmen. Geben und Nehmen. Das ist unsere Bestimmung.  Jeder auf seine eigene Art. Wir leben ewig in der Einsamkeit.“, hauchte er und spielte mit ihren Haaren. „Du wagst es in meinem Land?“, knurrte Sesshomaru dazwischen. Wann war er so nahegekommen? Er stand fast vor ihnen, nicht weit entfernt. „Dein Land? Ich war vor dir hier. Du hast meine Braut verletzt, törichter Hund! Meinst du sie zähmen zu können? Etwas so Kostbares willst du besitzen?“ Wieder dieses Lachen. Sollte es nicht eiskalt sein? Warum war es warm? Wer war hier denn der Böse? Wieso redete er von Braut? Ich kann mich gegen ihn Wehren. Er will ein Kind. Einen Erben. Er ist in mein Gebiet eingedrungen. Er ist sehr mächtig! Versuch ihm zu entkommen, du bist noch nicht stark genug! Sayo nickte leise, was ihm nicht unbemerkt blieb: „Sie redet anscheinend etwas aus dem Nähkästchen. Eifersüchtig wahrscheinlich, weil ich dich gefunden habe. Deine Augen so blau und leer, aber doch nimmst du alles wahr, dein rotes feuriges Haar und dieser Ausschnitt. Du weißt wie man einen Mann verführt! Hmm… Ich würde dich nie so schänden. Warte, ich werde diesem Mann Manieren beibringen.“ „Ich bin viel zu jung für Kinder ist das erste, das zweite ist… Also… ich bin selbst schuld an der Verletzung und… du hast andere getötet!“, gestikulierte sie wild und deutete auf die anderen. Sesshomaru knurrte noch mehr, doch als Akaya sie freigab, schien er kurz irritiert zu sein. „Ich habe gesagt, ich möchte dich sprechen, du hättest einfach zu mir kommen können und niemanden wäre etwas geschehen. Ich habe dir die Wahl gelassen, kümmre dich nicht um diese dreckigen Dämonen, die sich an deinem Geruch ergötzen. Sie sollten dir zu Füßen liegen und dir dienen, wie es sich gehört, aber man hält dich wie eine Sklavin.“, knurrte nun Akaya und schien kalt zu werden. Seine Eisaugen waren, als würden sie alles gefrieren. War dieser Mann verrückt geworden? Wieso anbeten? Was war sie denn? Nur ein Mensch. „Wie wagst du zu sprechen?“, knurrte Sesshomaru und stürzte sich auf Akaya, welcher sich geschmeidig bewegte. Waren das Flügel? Schwarze Flügel mit blauen Spitzen waren dort an seinem Rücken. Sie hatte doch keine Flügel, warum meinte er sie wären von der gleichen Art? Er tänzelte um Sesshomaru und ließ jeden seiner Schläge ins Leere gehen. Wollte er Sesshomaru vorführen? Wo war der Kampf? Am Ende wäre Sesshomaru wahrscheinlich genauso erschöpft wie sie. Sayo stand etwas abseits und sah dem blamablen Kampf zu. Vorsichtig berührte sie ihren Hals. Er hatte sie geheilt. „Aufhören!“, schrie sie auf einmal und trat zwischen beide. Sesshomaru sprang etwas zurück und sie spürte seine wütende Aura, die am liebsten sie jetzt zerfetzen würde. „Schätzchen, was gibt es?“ Diese Worte ließen Sayo erzittern. Schätzchen? Was dachte er sich denn bitte? „Ich heiße Sayo, nicht Schätzchen ist das erste! Das zweite ist… naja…Ich bin nicht so leicht zu haben! Das Dritte ist… Ich bin nur ein Mensch, egal was du in mir siehst!“ Sie stand dort wie ein begossener Pudel zwischen den beiden. Ihr Körper würde bald versagen und die andere mussten verarztet werden. Später konnten sie sich streiten. „Du wagst es? Geh mir aus dem Weg, ich rupfe ihm seine Federn aus!“ Was war mit dem denn jetzt los? Plötzlich spürte sie eine warme Hand auf ihrer Schulter. Geschwind drehte sie sich um und blickte in die eisblauen Augen. Ohne, dass sie etwas unternehmen konnte mehr, küsste er sie zärtlich auf die Lippen und lächelte: „Wir sehen uns, Sayo-chan. Du bist viel wertvoller, mein kleiner Phönix. So kostbar und dein Geruch so verführerisch. Erwache aus deinem Schlaf mein kostbarer Vogel! Ich muss weg, deine Vorgängerin macht Ärger. Wenn du sie befreien willst, komm sie holen. Überlege dir aber, ob du ihren Platz an meiner Seite einnehmen willst. Wir würden über alles herrschen und niemand würde mehr vergessen, was wir sind.“ Danach verschwand er in die Luft und flog davon. Sie rieb mit dem Ärmel über ihre Lippen. Er sah nicht schlecht aus und alles, aber das war zu viel. War sie ein Lustobjekt? Er war eindeutig verrückt! Ihr wurde schwarz vor Augen. War sie so erschöpft? Was hatte er gesagt? Wiedererwecken? Eine Frage stellte sich ihr. Hatte er nur lang Tote erweckt oder ging es auch mit frisch gestorbenen? Könnte er die Nymphen mit ihrer Kraft wiedererwecken? Wag es nicht! Es würde dich zu viel Kraft kosten, wäre eine Sache, aber die andere wäre, es ist gegen die Moral! Nicht in alles sollte man sich einmischen! So Jung und unerfahren wie du bist, läufst du Gefahr dich von ihm verführen zu lassen! Wir Schützen und Wachen. Wir beleben nicht wieder, auch wenn ein Phönix auferstehen kann aus der Asche, heißt es nicht, dass Tote es sollten! Man muss auch gehen lassen können. Sayo horchte auf und schluckte. Es klang wie ein Verbot. Als sie kippte, fingen sie starke Arme auf. War es wieder Akaya? Nein sie roch die wilde Rose. Sesshomaru war es und sie entspannte sich kurz. „Wieso hast du dich eingemischt?“ Ein Zischen an ihrem Ohr reichte, um ihr verstehen zu geben, dass er wütend war. „Du hattest keine Chance, er wäre dir so lange ausgewichen, bis du nicht mehr gekonnt hättest. Sieh dich an, du bist verletzt und er hat mit dir gespielt, wie ein Vogel mit einem Hund. Wir müssen den andere helfen, die noch leben!“, murmelte sie erschöpft und suchte halt an seinem Arm. Sein leises knurren beruhigte sie, obwohl sie in Gefahr war: „Ich werde versuchen sie wenigstens zu heilen.“ Sesshomaru schüttelte den Kopf: „Sie sind ersetzbar, du nicht.“ Seine Arme schlangen sich fest um sie und zogen sie an sich. Es irritierte sie. Warum behandelte er sie auf einmal so? Vorsichtig sah sie sich um, sah Nymphen an ihren toten Gefährtinnen knien und weinen. Auch sie hatten ein Herz. Ersetzen konnte man auch sie nicht wirklich. Ja, sie waren viele, aber bestimmt hatten einige ihre Schwestern verloren, oder auch ihre Mütter? Ihr Herz zog sich zusammen. Das konnte doch nicht sein und das nur wegen ihr, sie hätte gleich mit Akaya reden sollen, wie er es gesagt hatte. Ihr Leben schien ihm viel Wert zu sein, also hatte er nicht vor sie zu töten, er brauchte sie lebendig. Auch schien er nicht mit Gewalt sie nehmen zu wollen, viel eher schien er um sie werben zu wollen. Wie oft hatte er wen wiederbelebt? Wo kam er her und wie alt war dieses dunkle Geschöpf? Und Phenea, wer war sie und wie war sie genau? Die beiden hatten verschiedene Ansichten und Sesshomaru auch. Warum war ihnen das Leben anderer so egal? Sie schluckte und biss in Sesshomarus Arm, der sie überrascht los ließ, um den Biss zu betrachten. Sie rannte durch die Gegend und sah nach, wer verletzt war und entdeckte Ren, dessen Arm stark blutete. Geschwind trugen ihre Beine sie zu ihm, während sie wusste, dass Sesshomaru sie wütend anstarrte. Sie war nicht sein Eigentum und er hatte auch keine Andeutungen gemacht, dass er sie wollte. Vielleicht reizte ihr Geruch ihn wieder? Wenn es stimmte, was Akaya sagte, stand sie über Sesshomaru. „Ren! Geht es dir gut?“, fragte sie besorgt und kniete sich vor ihm. Er saß dort, seine Kleidung mit Blut befleckt, sein Haar durcheinander und sein Atem vor Erschöpfung rasselnd. Vorsichtig berührte sie seinen Arm. Erst wollte er ihn wegziehen, da es ihm Schmerz bereitete, jedoch nutzte sie ihre Kraft diesmal ohne den Stein, weil er ihr die Dienste versagte, nachdem sie etwas in sich gefunden hatte. Phenea war anscheinend nicht da oder sie wollte es einfach nicht. Dann mischte sie sich halt ein, aber sollte sie ihn sterben lassen? Bisher wusste sie nicht, was dieses Gift im Körper eines anderen anstellen würde. Wenn es so wäre wie in den Horrorfilmen, könnten sie mit einem Virus infiziert werden, der auch sie zu Zombies mutieren lassen würde. Man konnte es einfach nicht wissen, und sie wollte es auch nicht unbedingt ausprobieren. Ren entspannte sich Zusehens und die Wunde fing an zu heilen. Es kostete sie viel Kraft, aber es war ihr egal. Sie musste Sesshomaru später noch heilen. Die anderen Frauen waren unverletzt, während die anderen alle leider tot waren. es waren mindestens zehn tote Frauen, die wie abgerissene Blumen am Boden lagen. Würde man sie begraben oder wie machte man das mit Nymphen? „Danke. Also ein Phönix bist du. Ich muss deine Rüstung überarbeiten, dass sie dir gerecht wird. Schon wegen deiner Hilfe. Ohne dich wären wir tot.“ „Aber… aber… hätten Sesshomaru und ich nicht rumprobiert, wärt ihr vorbereitet gewesen, sie euch nicht überrascht und ich hätte euch als erstes helfen müssen, aber… aber… es tut mir leid, ich hätte mit ihm gehen sollen und… naja…“ Ren legte einen Arm um sie und zog sie an seine Brust. Zart küsste er ihre Stirn und spielte mit ihren Haaren: „Nein. Es ist nicht deine schuld. Zum Intermezzo ziehen zwei und auch so, scheinen diese Monster keinen ausgeprägten Geruch zu haben. Halt Verwesung war das einzige und naja, es hätten einfach Kadaver sein können. Man weiß es nicht, wie wir reagiert hätten und so oder so, hätten wir sie nicht töten können. Auch wenn es schade um die Damen ist, aber es sind kriegerische Zeiten. Viele lassen am Tag ihr leben. Bei Dämonen geht es um den stärkeren. Es vergeht kein Tag, an dem keiner stirbt. Unser Stolz erlaubt es nicht zu flüchten, außer es sind sehr niedrige Dämonen.“ „Ich könnte sie aber beleben!“ „Willst du das? Du bist jung. Dieser Mann schien mir sehr alt. Deine Kraft würde kaum ausreichen. Du würdest dich übernehmen und vielleicht beim Versuch sterben. Sie waren alt und haben viele Schrecken gesehen. Wer weiß, wie entstellt sie danach wären, wenn es funktioniert. Die Frauen sind schon glücklich, dass du ihnen geholfen hast und somit viele überlebt haben.“ Er zog sie noch enger an sich. Gerade war ihr egal, was Sesshomaru dachte und tun würde, ihr tat es einfach gut, dass Ren sie versuchte aufzumuntern. Sesshomaru hatte sie nur anklagend betrachtete. Sie war nicht so alt wie alle hier, lebte in einer friedlichen Zeit und alles war in Ordnung dort gewesen, auch wenn man ihr kaum Beachtung schenkte. Sie schluckte nur und seufzte. Was wollte sie? „Ich fühl mich so schuldig, sie waren wegen mir hier…“ „Naja, er schien aber alle unterwerfen zu wollen. So oder so wäre es passiert, aber du warst da und hast uns geholfen. Du und Sesshomaru. Er scheint auch verletzt zu sein, willst du dich nicht um ihn kümmern?“ „Ich sollte es wohl… nur ich bin sauer. Er hat gesagt ihr seid ersetzbar und ich solle meine Kraft sparen. Hätte ich ihn nicht gebissen, wärst du nachher gestorben!“ „Ohh. Er ist sehr eigen, aber er hat in vielem Recht. Wir sind sehr alt, vergiss das nicht. Die Zeit lässt Gefühle erkalten. Wir sehen jeden Tag andere sterben. Man ist abgestumpft. Wir sind in dem Sinne ersetzbar, auch wenn ich nicht glaube, dass jemand anderes Sesshomaru so schöne Sachen nähen könnte. He, he. Aber du bist in dem Sinne auch sehr wichtig. Viel wichtiger, denn nur du kannst sie bekämpfen und besiegen. Man müsste mehr als blind sein und sehr dumm, wenn man nicht merken würde, dass du sehr erschöpft bist. Du hast viel Kraft verbraucht, so viel, dass du in den Armen deines Gegners lagst und dich nicht gewährt hast. Sesshomaru zeigt nicht gerne Gefühlsregungen, aber du bist wichtig für ihn. Ob es nun deswegen ist, weil du die Macht hast und er den Frieden seines Landes bewahren will oder ob es daran liegt, dass du ihm guttust und Gefühlsregung abverlangst, die er nie zeigte. Gib nicht so schnell auf. Alles kommt mit der Zeit und niemand hasst dich dafür.“, hauchte er und küsste sie noch einmal auf der Stirn. Kapitel 17: Gedankengänge ------------------------- Sayo nickte sachte und umarmte Ren. Wieso tat sie das? Einen Fremden umarmen und doch tat es gut, seine Worte taten ihr so gut, dass sie neue Kraft daraus schöpfte. Aber sie musste unbedingt stärker werden und lernen mit ihrer Macht umzugehen. Ren schien es zu gefallen und strich über ihren Rücken: „Ich beeile mich mit deiner Kleidung, Spätzchen. Du wirst begeistert sein!“ Ein Lächeln entrann ihren Lippen. Sie stand auf und half Ren auf die Beine, welcher kurz seine Hand auf ihre bloße Schulter legte und dann mit dem eingeknickten Zeigefinger ihr Kinn anhob und lächelte: „Kopf hoch!“ Sayo schluckte leicht und ließ den Kopf oben. Als sie sich versuchte zu entspannen, spürte sie eine Hand an ihrer Hüfte. War Sesshomaru es? So besitzergreifende Berührungen machten ihr Sorgen. Was sah er in ihr? Sie streckte ihren Hals und drehte sich zu ihm. Er sah nicht glücklich aus, eher unergründliche Kälte lag tief in seinen Augen. Seine Aura schien ihn einzuzwängen. Was war los? Dieser sonst so kalte Mann, schien an irgendetwas zu knabbern. Was störte ihn? Seine Aura war von vielen Farben durchtränkt, als würde er hin und her schwanken. Wusste er es vielleicht selbst nicht? War es die Fäulnis? Schadete sie ihm? Aber nein, das konnte nicht sein. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse, wobei seine Hand sich nicht bewegte und über ihren Rücken langsam strich, während sie sich drehte, bis sie vor ihm Stand und ihn richtig ansehen konnte. Vorsichtig legte sie eine Hand auf ihn und suchte noch etwas Kraft. War sie jetzt auf sich gestellt, weil Phenea befürchtete, sie würde ihre Kräfte missbrauchen? Ihre Hand leuchtete leicht und durchtränkte seine Brust mit einem wohligen Schein. Diesmal war sie besser und schneller. Alles heilte, doch ihre wurde immer schwärzer vor Augen. Das konnte nicht wahr sein, würde sie ständig in seiner Nähe umfallen? Energisch schüttelte sie den Kopf, geriet ins Taumeln und fiel nach vorne gegen seine Brust. Ihr Kopf brummte. Sie musste lernen ihre Kräfte zu nutzen. Schon, damit sie gegen diesen Akaya ankam, denn er war stark, viel stärker als sie und Sesshomaru hatte keine Chance, wie es zurzeit aussah. Vorsichtig sah sie in sein Gesicht und bemerkte, dass er sie ansah. Erschrocken sah sie zur Seite und atmete tief ein. War er sehr wütend? „Du brauchst Ruhe. Morgen trainieren wir.“ Kalt. So kalt brachte er diese Wörter über seine Lippen. Sayo nickte leicht. Sie nahm die Hand runter und schluckte schwer. „Ja.“ Nur ein leises Flüstern kam über ihre Lippen. Seine Macht drückte auf ihre Schultern. Was war los mit ihm? War sein Stolz so sehr verletzt? Schnell drehte sie sich um, bevor er es sich noch anders überlegen konnte und ging in das Zimmer zurück. Bevor sie sich hinlegte, sah sie noch einmal nach draußen. Nach den Auren zu urteilen, waren alle beschäftigt. Würde er ihr nachrennen? Wahrscheinlich, darum würde sie dableiben. Schnell schnappte sie sich einen Futon und legte viele Kissen darauf, sodass es wirklich bequem aussah. Mit wenigen Handgriffen, hatte sie die Rüstung gelöst und sah ihre Sachen an. Sie konnte nicht noch mal darin schlafen. Als sie sich umsah, entdeckte sie einen Yutaka, der anscheinend für die Nacht gedacht war. Es war ein kurzer Akt, sie schüttelte ihre Klamotten vom Leibe, sodass sie lieblos herumlagen. Auch löste sie ihren BH und warf ihn zu den anderen Sachen. Es tat gut. Unbedingt würde sie am nächsten Tag baden müssen, am liebsten würde sie jetzt, aber das war wahrscheinlich weniger möglich, wobei… Gab es vielleicht einen Onsen? Sie zog den Yutaka eng an sich und knotete ihn fest. Er war viel zu groß. Wahrscheinlich war er für Sesshomaru gedacht gewesen, aber das war ihr egal. Sie zog ihn so zu Recht, sodass es ganz ordentlich aussah und streckte sich, wobei ihr ein Ärmel leicht runterrutschte. War es für ihn angepasst worden? Er musste wirklich breite Schultern haben. Sie war ihm nah gewesen, doch hatte sie es vorher nicht gemerkt. „Onsen, Onsen, Onsen!“, brummelte sie leise. Sie brauchte Entspannung, sie musste diesen Tag irgendwie verarbeiten. Leise schlich sie sich aus der Tür und sah sich um. Es war eine Schneiderei, hier waren hohe Leute. Bestimmt gab es einen Onsen oder so, wo sie sich entspannen konnten und sie hatte Recht. Sie entdeckte einen in etwas Entfernung. Vorsichtig setzte sie ihren nackten Fuß ins Gras. Es tat gut. Die Monster waren weg, aber sie konnte nicht vergessen, wie der eine gesprochen hatte. In den Zombiefilmen waren die Monster hirnlos. Einfach sich bewegende Tote, die Gehirne fraßen. Diese Wesen waren hässlich und eklig, verunstaltet und alles. Ob das von dem Wiederbeleben kam? Verwesten sie nach und nach oder hatte er nur solche belebt, die in die Schlacht für ihn zogen? Konnte es anders sein, wenn man frisch verstorben war? Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass Akaya aufgetaucht war. Sie würde ihn fragen. Vielleicht wenn sie mal alleine aufeinandertrafen, zumindest schien es ihr, als würde er kein Interesse hegen, sie zu entführen, denn das hätte er längst machen können. Er wollte sie für sich gewinnen. Wieso hatte er es nicht bei Phenea so gemacht? Vielleicht, weil sie alt war und Erfahrung hatte und ihm gleich zeigte, dass es nicht funktionierte. Auf einmal sah sie es. Dort lag einer. Wunderbar. Ihre Füße trugen sie schneller, weg von diesem Grauen, weg von dem Tod. Angekommen am Onsen, blickte sie sich kurz um und öffnete dann den Knoten. Der Yutaka rutschte ihren schmalen Körper hinab und landete auf dem Boden. Sie sog die Luft ein und genoss die Stille. „Dann wollen wir mal!“, hauchte sie, setzte sich hin und rutsche langsam in das heiße Wasser. Es war kochend heiß und entspannend. Im Wasser streckte sie sich aus und lehnte sich an einen großen Stein. Es war angenehm zu sitzen. Hier konnte sie einmal nachdenken. Es war schrecklich viel passiert und es würde nicht das Ende sein. Was hatte das alles mit ihr zu tun? Ihre Eltern waren normale Menschen. Wahrscheinlich war es wirklich nur im Genpool gewesen. Aber warum bei ihr? Die recht dichten Verwandten kannte sie und da gab es nichts Besonderes. Keiner hatte etwas gesagt, dass so etwas vorgekommen war. Ihre Eltern schienen eher nicht begeistert zu sein davon, meinten irgendwas stimme nicht mit ihr. Keiner hatte eine Ahnung, jeder hatte sie wie eine Ausgestoßene behandelt, wenn es darum ging mit ihr in der Öffentlichkeit zu sein. Hätten sie gewusst, was sie ist aus früheren Aufzeichnungen, hätten sie es nicht getan, oder? Sie schien ja kein Dämon zu sein, wie sie es verstanden hatte und der Phönix wurde verehrt. Nie hatte sie etwas mit Tempeln wirklich gehabt. Niemanden hatte sie zum Hingehen und was hätte es ihr genutzt? Bedrückt rieb sie mit ihren Händen über ihre Arme. Sie taten weh, ihr ganzer Körper fühlte sich schwer an. So schwer. Sie war wirklich müde und der Onsen besserte diese Situation einfach nicht, aber was sollte sie machen? „Phenea?“ Stille. Keine Antwort. Was wohl geschehen war? Er hatte gesagt, sie würde Ärger machen, er müsse sich drum kümmern. Lebte sie noch? Diese ganze Situation schien so unwirklich. Er würde sie nicht töten, wo er jetzt sie entdeckt hatte, oder doch? Würde er Phenea töten, weil er einen Ersatz gefunden hatte? Aber sie sollte doch kommen und Phenea retten. Er wäre ja dumm, sein Druckmittel los zu werden. Konnte er den Kontakt zwischen ihnen unterdrücken? War sie abgelenkt oder konnte sie nicht kommunizieren? Es machte ihr Angst, auch wenn sie wütend auf die Frau war. Hatte Ren Recht damit, dass man mit dem Alter auch die Menschlichkeit verlor? Wobei, sie waren nie menschlich gewesen, waren sie immer so grausam gewesen? Seine Aura war so ruhelos gewesen, deutete es darauf hin, dass er noch nicht ganz sich verloren hatte? Oder lag es nur daran, dass ihr Duft ihn verwirrte? Sie war sich so unsicher. Am Tage war er eiskalt. Wahrscheinlich war es wirklich nur ihr Geruch. Am Morgen wäre er wieder hemmungslos und würde sie quälen, wie es nur ging. Eben hatte er sie gelassen, doch sein Stolz war angekratzt, wenn der Tag anbricht, würde seine Wut Wellen schlagen und sie mit sich reißen. Eine Träne trat aus ihren Augen und lief über ihre Wange und tropfte ins Wasser. Alles verwirrte sie so sehr. Akaya hatte nicht gerade zu einer Besserung beigetragen. Sie hatte keine Ahnung von dieser Zeit, sie wollte am liebsten wieder heim, wenn hier es normal war, täglich Tote zu sehen und es auch keinen interessierte, dass jemand anderes starb. Leben oder Sterben. War es so schwer zu wählen? Sesshomaru hätte vorhin den Tod gewählt. War der Stolz so wichtig, dass man sein Leben wegwarf? Sie war stolz, aber würde sie nicht einen Kampf kämpfen, den sie nicht gewinnen konnte, auch wenn sie sich anstrengen würde, es zu schaffen und niemals aufgeben würde. Sie hoffte bald zurückzukommen. Irgendwie vermisste sie ihren Tagesablauf jetzt schon. Was taten ihre Eltern, wo sie nicht nach Hause kommen würde?  Würden sie sie suchen? Bestimmt… und sie war hier und führte einen Krieg. Diese Monster hatten die Natur zerstört. War die Zukunft deswegen so düster oder war es der Mensch, der alles getötet hatte? Raum und Zeit. Der Wunsch war groß, einfach normal zu sein, wie die Schulmädchen. Nicht angestarrt zu werden oder für eine Irre gehalten zu werden. Wäre ihr Leben anders gewesen? Hätte sie vielleicht einen Partner gehabt, einen Freund, der mit ihr lachte, sie tröstete und küsste - mit Liebe. Stattdessen war sie Jungfrau und küsste einen Mann, der sie verletzte und wahrscheinlich gerne töten würde. Wahrscheinlich würde er sie irgendwann gegen ihren Willen nehmen. Sacht rieb sie über ihre Brust und sah genauer hin. Er hatte durch den BH gebissen, denn sie erkannte leichte Bissspuren an ihrer Brustwarze. Es tat noch immer weh, aber irgendwie war sie froh, dass dieser Akaya es nicht gesehen hatte. Wahrscheinlich hätte dieser Mann auch dort sie geküsst, auch wenn er nur seine Hände hätte nützen müssen und das nicht an der Stelle. Wollte sie sich heilen? Nein. Es sollte ihr ein Mal sein fürs erste, damit sie nicht vergaß, was dieser Sesshomaru war. Akaya hingegen war der zweite Mann in ihrem Leben, der sie an seiner Seite wollte und wahrscheinlich ein Kind. Er hatte gesagt sie solle erwachen, schien sich um sie zu sorgen oder hatte sie es sich eingebildet? Spielte er ihr was vor? Ging es darum seine Art zu erhalten? Sie verstand ihn einfach nicht, war er das Monster? Sogar Ren war zu ihr merkwürdig gewesen. War es jetzt, weil sie etwas Besonderes war? Aber er hatte auch vorher Andeutungen gemacht. Drei Männer waren in ihr Leben nun schon eingedrungen und erschütterten ihre Einstellung. Es war ungewohnt, aber auch schön. Es war nicht nur Hass gegenüber Akaya gewesen. Er hatte sie gehalten, als sie schwach wurde… Sesshomaru hatte es auch getan. So viel sollte sie also Wert sein? Am liebsten würde sie wegrennen. Es hatte sich gut angefühlt, was mit Sesshomaru geschah, bis er sie mit Gewalt an sich gerissen hatte. Akaya hatte sie auch betäubt, jedoch schien er es kontrollieren zu können, sonst wären die Frauen auf ihn angesprungen. Konnte man jemanden beurteilen nach so kurzer Zeit? Akaya war nicht von hier. Bestimmt nicht, so dunkel wie seine Haut war. Ging es vielleicht nicht nur darum? Er war in das Gebiet von Phenea und Sesshomaru eingedrungen. Es würde sie nicht wundern, wenn es auch darum ging, dass sie sich bedroht fühlten und sie sich nicht. Es ging nicht um ihr Land. Hatte er eine Armee geschaffen, um gegen sie anzukommen? Wollte er hierbleiben oder in sein Land zurück, wenn er hatte was er wollte? Jedoch, würde sie sich nicht frei verkaufen für den Frieden oder doch? Wahrscheinlich hätte sie keine Wahl, hier hatten Frauen keine Wahl, doch sie würde kämpfen für ihre Autonomie. Das Wusste sie. Niemand würde sie aufhalten. Sie lehnte ihren Kopf auf den Stein. So viele Gedanken und keine Lösung. Unbedingt musste sie mit Akaya und Phenea reden. Sesshomaru… Was tat sie mit ihm? Was wollte er von ihr? War sie sein Trumpf und deswegen behandelte er sie so anders, war es ihr Geruch oder empfand er etwas? Bestimmt nicht. Aber er hatte sich so eigenartig verhalten, aber nur in der Nacht. Am Tag schien er ihr böse zu sein. Jedoch, als er vorhin auf ihr gelegen hatte und er das erste Mal die Kontrolle verloren hatte, hatte sie ihn gestreichelt und er hatte es genossen, zumindest schien es ihr so. Er hatte sich an sie geschmiegt, wollte nicht zu weit gehen. War hinter dieser eiskalten Fassade jemand, der sich Nähe wünschte, aber hinter allem etwas sah, was ihm schaden könnte? Leise seufzte sie und tauchte leicht unter. Das konnte alles doch nicht wahr sein. Langsam fielen ihr die Augen zu. Nur ein paar Minuten. Dann würde sie gehen, aber es war so entspannend. Als sie einschlief, rutschte sie tiefer und tiefer. So müde. Dann hörte sie weit entfernt das Platschen von Wasser. War jemand hineingekommen? Starke Hände, die zart und grazil ihren Körper erkundeten. Sie musste wach werden, was würde er ihr antun? Zu viel Energie hatte sie verbraucht. Sie war diesen Händen ausgeliefert. Doch dann spürte sie, wie sie hochgenommen wurde. Was war das? Jemand legte Stoff um sie und schloss sie fest in die Arme. Wer war es?  War Ren gekommen oder Akaya? Sesshomaru bestimmt nicht, dafür war er zu wütend. In dem Moment war es ihr egal, sie wollte einfach nur schlafen. Schlafen war gut. Ihr Kopf fühlte sich so gekocht, weswegen sie es nicht mehr schaffte einen klaren Gedanken zu fassen und nach kurzen in einen tiefen Schlaf fiel. Auf einmal schien ihr alles egal… Kapitel 18: Der verführerische Fremde ------------------------------------- Irgendwann in der Nacht wurde sie wach und öffnete müde die Augen. Sie lag an eine warme Brust gebettet unter dem freien Nachthimmel. Eine lange Haarsträhne ärgerte sie und sie versuchte sie in ihr Haar zurückzubringen, doch es war gar nicht ihr Haar. Aber wessen? Sachte blickte sie auf und starrte in seine Augen. Er war wach und hatte sie beobachtete. Sein Blick war so intensiv und unergründlich. Kam es ihr nur so vor, oder sah sie etwas anders als vorher? Lag es daran, dass sie erwachte? Konnte ihre neugewonnene Kraft ihr helfen wie andere zu sehen? Sie wusste es nicht genau, doch es war anders. Dieses Gesicht war unbeschreiblich schön und schien so sanft. Es war dunkel. Sahen so die anderen es? Würde sie beides sehen können? Dieses Gesicht betrachtete sie ruhelos. War er nicht müde? Wer war er? Noch nie hatte sie so gesehen, sie war so erschöpft und jeder ihrer Fähigkeiten hatte sie verlassen. Was war nur los? Warum jetzt? Hatte ihre Kraft sie verändert gehabt? Hätte sie immer sehen können wie andere? Vielleicht hätte sie es lernen können, hätte es jemanden gegeben. Sie musste es erfahren. Hoffentlich würde Phenea oder Akaya sie aufklären. Wer war dieser Mann? Wer nur? So schön. Diese Farben waren doch so anders, als sie gedacht hatte. Alles erklärte sich, aber ihr Kopf tat auch weh von dieser Umstellung. Vorsichtig schmiegte sie sich fester an die Brust dieses fremden Mannes. Ihr war leicht kalt. Sie sah an sich herab und bemerkte, dass der Yutaka viel entblößte. Schnell zog sie ihn zu Recht und enger an sich. Fröstelnd betrachtete sie den Mann vor sich und rieb leicht ihre Arme. Seine mächtigen Arme umschlossen ihren schwachen Körper und zogen sie fester an sich. Sie bettete ihren Kopf auf seine Brust und hörte einen stetigen Herzschlag. Sein Körper war so warm und diesmal reagierte ihr Körper nicht merkwürdig. Es fühlte sich schön an, keine Angst und kein Druck in ihrem Inneren.  Wollte sie wissen, wer es war? Vorhin musste es schon begonnen haben, denn sie hatte teils erkannt, wie Akaya aussah. Kurz schluckte sie schwer, dann schob sie das Oberteil des Mannes beiseite. Helle Haut. Das engte schon einmal alles ein. Stählerne Muskeln entdeckte sie. Sie lehnte ihre Wange an die nackte Haut. Sein Herz schlug jetzt schneller, war das normal? Seine Haut war weich und warm und fühlte sich so gut an. „Danke.“, flüsterte sie leise und lehnte sich an seinen Körper und zog die Beine leicht an. So warm. „Lauf nie wieder weg.“ Ein heiseres Flüstern. Die Stimme kam ihr so bekannt vor. „Ich war nur Baden… Ich bin so verwirrt…“, murmelte sie und blickte auf. Goldene Augen. Konnte das sein? Das war Gold oder? Sie war sich nicht sicher. Warum konnte sie nicht einfach fragen? Es musste Ren sein, oder? Würde Ren sie denn so halten? Keine Antwort. Wer war er nur? Sie war so verwirrt. „Was ist?“ „Ich… ich… also… meine Augen… spielen mir ein Streich… Alles ist so fremd gerade… Meine Sinne sind verschwunden.“, keuchte sie ängstlich und drückte sich fest an diesen Mann. Hielt sich fest und hatte Angst. Alles war weg. „Du hast Pupillen. Das könnte es erklären.“, hauchte er und kam dicht an ihr Ohr. Sie konnte sein Atem hören und spüren, was wollte er nur? Röte trat in ihr Gesicht. Auch wenn sie wahrscheinlich gerade normal war, spürte sie den Atem so extrem, dass sie sich zitternd an seine Brust drückte. So schwach fühlte sie sich noch nie. Es war dunkel und sie lag in jemandes Arme, der sie kannte, aber den sie nicht mehr erkannte. Immer hatte sie sich auf Gerüche verlassen und auf die farbigen Auren, die die Form der Person hatten. Doch jetzt? Was sollte sie nur tun? Sie hatte sich gewünscht normal zu sein, doch jetzt wollte sie wieder blind sein für diese Welt, die im dunklen versank. „Ich… weiß nicht wer du bist.“, stotterte sie ängstlich und krallte sich an ihn. „So, so… und doch traust du mir?“, meinte Sesshomaru kalt und strich über ihr Haar. „Kannst du gar nicht erahnen, wer ich bin?“ Diese Art und diese Worte. Konnte es sein? Aber er würde sie nicht so halten, oder doch? Unsicherheit machte sich in ihrem Inneren breit. „Sesshomaru?“, fragte sie vorsichtig und blickte auf von seiner Brust auf. Er roch so ganz anders. Nicht nach wilden Rosen. Ein interessanter Geruch, leicht aber nicht drängend. „Ja.“ Seine Antwort fiel kurz aus. Er war es. Warum war er gekommen? Hielt sie und wärmte sie? Was war bloß geschehen, er war doch so wütend gewesen und jetzt war er hier bei ihr an der frischen Luft. Irgendwie fühlte sie sich geborgen und er schien nicht über sie herfallen zu wollen. Was war los? „Wie rieche ich?“, hauchte sie leise und strich mit einem Finger über seine Brust. So muskulös und schön. Aber auch die Farben waren wunderschön gewesen, aber dies war anders und es gefiel ihr. „Normal. Kein Blumenduft.“, meinte er sachlich und lehnte seinen Kopf auf ihren. Sie glaubte ein leichtes knurren zu fühlen, wie es durch ihren Körper floss. War es wirklich in Ordnung, so beieinander zu sein? Es irritierte sie, dass er hier war, obwohl sie nicht nach Verführung roch. War er gerade normal? So war er doch nicht am Tag gewesen. „Bist du mir nicht mehr böse? Du warst so wütend auf mich…“ „Hm. Irgendwie… hattest du vielleicht recht. Jedoch töte ich ihn das nächste Mal, wenn er dich anrührt.“, knurrte er und zog leicht an ihrem Haar. Schon wieder war er besitzergreifend. Warum? Er kannte sie nicht und eigentlich hasste er sie, oder? Was sollte sie denn glauben? Dieser Mann änderte seine Meinung wirklich schnell. Ein Psychologe hätte ihm wahrscheinlich eine Depression angedichtet und ihn unter Drogen gestellt. „Eifersüchtig?“, fragte sie neckisch und blickte in sein Gesicht. Der Zug an ihrem Haar wurde fester.  So fest, dass sie ihren Kopf nach hinten bog und ihm ihren Hals entblößte. Was geschah jetzt? Auf einmal spürte sie seinen Atem an ihren Hals. Sie fühlte sich so schwach. Sein Atem ging stetig und verharrte an ihrer Halsbeuge. Akaya hatte sie dort geküsst. Ging es darum? War er etwa wirklich eifersüchtig? Wahrscheinlich teilte er seine Liebchen nicht gerne. „Rieche ich nach ihm?“, fragte sie zart und spürte seine Hand in ihren Rücken. Würde er ihre Haare loslassen wieder? Er kam ihren Hals näher und schien an ihr zu riechen. ihr Körper zog sich zusammen, voller Erwartung. Was waren das für Gefühle? Fühlte sich es so an, wenn man nicht überempfindlich war? Keinerlei Schmerz oder Anstrengung. Sie konnte sich einfach fallen lassen. Vorsichtig krallte sie sich in sein Oberteil am Kragen und fühlte die Haut. „Nein. Die Spuren sind weg.“ flüstere er und betrachtete weiter den Fleck Haut. „Bitte, könntest du mich loslassen? Ich bekomm eine Halsstarre“ Sofort ließ er ihre Haare los. Das war schneller gegangen, als sie vermutet hatte. Sie beugte ihren Kopf wieder nach oben und betrachtete ihn. Sie hatte ihn nicht verstanden, er hatte komisch reagiert. Was war mit ihm bloß los? Vorsichtig hob sie eine Hand und fuhr seine roten Streifen nach und danach den Halbmond. Das hatte sie nicht gesehen. Leicht rieb sie an den Stellen. Sie waren echt und nicht aufgemalt. Sesshomaru blickte sie verhältnismäßig ruhig an. Seine Augen waren wirklich schön. Wunderschön. Sie schluckte leicht. Er blickte sie so anders an. Bzw. hatte sie nie seinen Blick wirklich wahrnehmen können, sie hatte mehr auf seine Aura geachtet. Als er sich zu ihr herabbeugte, drückte seine Hand sie fester an den Rücken. „Du gehörst mir.“, knurrte er leise, bevor sein Gesicht in ihrer Halsbeuge verschwand und sie seine Zähne spürte und dann ein festes Saugen. Es tat leicht weh, aber es jagte ihr auch Hitze zwischen die Beine. Es fühlte sich atemberaubend an und ein leises Stöhnen entwich ihren Lippen. Ihre Hände gruben sich in sein Haar in seinem Nacken und sie drückte ihn fester an ihre Halsbeuge. Was tat er da? Bevor sie weiter nachdenken konnte, löste sich der Druck auf, doch spürte sie noch seine Lippen an ihrer Halsbeuge. Seit wann gehörte sie eigentlich ihm? Sie musste dies unbedingt später mit ihm klären. War es die Abmachung vom Abend? Aber da war er betäubt gewesen. Genoss er vielleicht, dass er nicht kontrolliert wurde von ihrem Geruch? Sie war verwirrt und ließ seine Haare frei. „Was hast du gemacht?“ „Dir mein Zeichen aufgedrückt.“, brummte er leise und machte sich an ihrem Hals wieder zu schaffen. Es fühlte sich feucht an… war das seine Zunge, die ihre Halsbeuge auf und ab fuhr? Sie war so empfindlich und wieder entrang ihr ein Stöhnen. Es tat so gut. Konnte das sein? So zärtlich hatte er sich bisher nicht verhalten. Mysteriös verhielt er sich, zärtlich und beinahe liebevoll, wieso nur? „Sesshomaru… mhmm…. Was tust du da? Mein Geruch verführt dich doch nicht, oder?“, stöhnte sie leise und presste die Beine zusammen. Diese Gefühle waren so neu für sie. Sie könnte es wirklich ausnutzen, dass sie etwas spüren konnte. Sesshomaru antwortete ihr nicht. Also stimmte es. Sie roch nicht oder doch? Sie wurde feucht, er hatte gemeint, dass es ihn auch anstacheln würde. Diese Lustwellen durchfuhren sie immer wieder. Sanft, aber bestimmend, presste sie ihn weg und versuchte um Atem zu ringen. Bevor er doch etwas sagen konnte, beugte sie sich nach vorne und küsste ihn auf die Lippen. Es war so anders und schön. Sie schlang die Arme erregt um ihn und zog ihn dicht an sich. Zarte und volle Lippen pressten sich auf ihre. Er erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich und drängend. Es dauerte nicht lange, bis seine Zunge sich seinen Weg bahnte. Fordernd doch ohne Zwang. Diesmal war es ganz anders, als zuvor. Er forderte ihre Zunge heraus, sie nahm an und ihre Zungen trafen leidenschaftlich auf einander und keiner schien dem anderen nachgeben zu wollen. Ein wilder Kampf entbrannte. Sie ließ sich fallen, hatte keine Angst vor einer Ohnmacht und genoss es in vollsten Zügen. Erst jetzt bemerkte sie, wie gut er küssen konnte, wie sehr es ihren Körper verzehrte und mit Hitze erfüllte. Vorsichtig drehte sie sich soweit auf ihm, dass sie ihre Beine links und rechts neben seinen ablegen konnte. In dieser bequemeren Stellung zog sie sich näher beim Kuss an ihn. Seine fordernden Hände halfen dabei, und pressten sie gegen seine Brust. Sie keuchte in den Kuss. Die Lust schwappte in Wellen über sie hinweg. Beim Kuss bewegten sich ihre Körper gegeneinander, wobei sich ihr Knoten löste und der Yutaka sich leicht öffnete. Sie hatte vergessen, dass sie nichts drunter trug, weshalb ihre bloße Brust sich an seine presste, da sie vorhin sein Oberteil leicht geöffnet hatte. Ihre Lust wurde immer größer und seine Hände wanderten tiefer zu ihren Hintern. Er zog sie näher an sich, bis ihr Intimstes auf seine Lenden traf. Hitze durchfuhr sie, als sie fühlte, wie sich etwas Hartes gegen ihren Venusflügel presste und vor Erregung unter seiner Hose zuckte. Stöhnend rieb sie sich an seinen Lenden und spürte wie ihr Höschen sich durchnässte. Ihr Stöhnen wurde lauter und lauter. Es war überwältigend. Immer wieder rieb sie sich an ihm während des Kusses. Seine Hände wanderten nach vorne und schoben den Yutaka zu beiden Seiten ihre Schulter hinab, sodass sie fast vollkommen entblößt auf ihm saß. Als seine Lippen sich von ihren lösten, keuchte sie immer noch erregt und zitterte leicht. Er sah sie genau an. Seine Augen leuchteten. „Schau mich bitte nicht so an!“, flüsterte sie, jedoch ließ sie die Arme unten und sah zur Seite. Es hatte etwas Befremdliches, aber es hinterließ auch ein wohliges Gefühl in ihren Magen. Kapitel 19: Zungenspiele ------------------------ „Tut es noch weh?“, fragte er und leckte über ihre wunde Brust. Laut stöhnend bog sie sich nach hinten und zitterte. Seine Erektion wuchs unter ihren Venusflügel noch mehr an. Seine Zunge wütete verheißungsvoll über ihren Nippel. Was tat er da? „Ahh…. Es geht!“, hauchte sie lustvoll und stöhnte. „Ich will dich auch berühren!“, raunte sie erregt an sein Ohr und schob ihn von sich. Er ließ es sich nicht zweimal sagen und lehnte sich an den Baum. „Ich warte.“, meinte er leise und ein kleines Lächeln erschein auf seinen Lippen. Es jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper. Vorsichtig öffnete sie sein Oberteil ganz und zog es ihm aus. Mit ihren Fingern fuhr sie seine Muskeln ab. Sein Körper strotze nur vor Männlichkeit. Er war wirklich stark und langsam verstand sie die Eifersucht der Nymphen. Wobei sie einen anderen Mann auf diese Art bisher nicht gesehen hatte, aber sie fand ihn schön, heiß und erregend. Jeden Zentimeter wollte sie in ihren Kopf brennen, falls sie ihn nie wieder so sehen würde. Langsam beugte sie sich über seine Halsbeuge und fuhr mit dem Finger sein Schlüsselbein nach: „Ich werde nicht ohnmächtig dieses Mal!“ Zärtlich lehnte sie sich über seinen Hals und küsste ihn. Als sie zart sog, spürte sie ihn, wie er die Luft tief einsog. Was würde geschehen? Sie wollte sich fallen lassen, aber zu welchem Preis? Ihre Zunge wanderte höher und dann kam sie an sein Ohrläppchen an. Sie leckte über seine Ohrmuschel, stöhnte in sein Ohr und biss zart in sein Ohrläppchen. Er schnappte nach Luft und kurz schien ihr, als hätte er gestöhnt oder war es nur Einbildung gewesen? Heiser stöhnte sie in sein Ohr: „Verrate mir, wieso du jetzt so bist, wo ich nicht danach rieche, ich dachte du kannst meinen normalen Geruch nicht ertragen?“ Er keuchte leicht. Seine Ohren waren sehr empfindlich. Sie rieb sich immer noch an ihm und spielte an seinem Ohr rum. Ja, warum tat er das? Was war sein Grund für diese Aktion? Er hatte vermutet, dass seine Gelüste von dem Geruch kamen, doch nun war dieser Geruch gar nicht da, oder war er noch irgendwo? Der Geruch ihrer Lust erreichte ihn. Unbedingt wollte er sie kosten und lecken, doch warum? Er wusste es nicht. Er konnte kaum sagen, er wurde fremdgesteuert. Als dieser Akaya sie angefasst hatte, hatte es ihn wütend gemacht, dieser Kuss… War er eifersüchtig? Nun war sie ein Phönix, aber was änderte das? Es ging ihm um sie. Vorhin hatte er noch davon geredet, dass da keine Gefühle waren, nur Neugier und jetzt? Er war sich unsicher über diese Frau. Vielleicht ein leichtes Interesse, wegen ihrer Gaben? Weil sie sich gegen ihn auflehnte? Oder weil sie hinter seine Maske sah? Eigentlich war sie eine Gefahr für ihn, aber er ließ sie leben. „Hmm… Soll ich aufhören?“ „Nein, ich bin schon still!“, grummelte Sayo erregt und biss etwas fester in sein Ohr. Alles zog sich in ihm zusammen. Ihr Geruch wurde unerträglich. Als sie sich löste, landete sie schon auf dem Boden vor ihm. Ihr Körper zitterte, sie lag hier und er war so schnell über ihr. Wollte er sie nehmen? Dafür war sie nicht bereit. Nicht hier, nicht jetzt. Wer wusste was passiert. „Lass mich kosten.“ Diese wenigen Wörter waren angefüllt mit Leidenschaft und seine Hände spreizten ihre Beine. Es erregte sie noch mehr, doch wusste sie nicht, was er meinte mit kosten, bis er sich zwischen ihre Beine beugte und über ihren Oberschenkel leckte. „So feucht. So willig.“, hauchte er und seine Zunge wanderte ihren Oberschenkel immer weiter nach oben, während er ihre Beine immer weiter auseinander drückte. Sie zuckte und keuchte. Was tat er da? Wollte er sie so kosten? Sie lecken? Alles zog sich in ihr zusammen, es erregte sie immer mehr. Ihr Höschen musste komplett durchnässt sein mit ihren Saft. Je höher seine Zunge wanderte, desto schlimmer wurde es. Er quälte sie, seine Zunge wurde immer langsamer. Ärgerte er sie nur oder wollte er es wirklich tun? Als sie sich nicht sicher war, spürte sie, wie seine Zunge aufhörte zu lecken. Enttäuschung stieg in ihr schon auf, aber dann spürte sie einen Sog an ihren Höschen. Er hatte seine Lippen um ihre Scham gebettet und sog an ihrer intimsten Stelle durch das Höschen ihren Saft ein. Laut stöhnte sie auf und zitterte. Es fühlte sich so gut an. Überall tanzten Sternchen, wenn sie die Augen schloss. „Mehr.“, bettelte sie verzweifelt und spürte darauf seine Finger, wie sie über ihre Hüfte strichen und langsam ihr Höschen runterzogen. Willig legte sie die Beine aneinander, damit es schnell funktionierte. Als es von ihren Füßen war, warf er es achtlos zur Seite und sah sie an. Jeden Flecken sah er. Rot drehte sie sich zur Seite und presste die Beine aneinander. Noch nie hatte er ihr Intimstes gesehen. Irgendwie hatte sie Angst davor. Als er an ihr gesogen hatte, hatte sie gemerkt, wie empfindlich sie war. Tief atmete sie ein und spürte seine Hände über ihre Seiten streicheln. Danach strich seine Hand in der Kuhle zwischen ihren zusammengedrückten Beinen. Entspannend massierten seine Hände ihre Oberschenkel und übten einen leichten Druck aus. Es überraschte sie, dass er sie nicht einfach spreizte, er wollte, dass sie es freiwillig tat, auch wenn seine Augen Bände sprachen. Diesmal schien er so kontrolliert. War es so anders, weil er diesmal die Kontrolle behielt? Stammte seine Leidenschaft vielleicht nicht nur von ihrem Geruch? Einmal schluckte sie schwer und ließ ihre Beine locker. Sie hielt ihre Hände vor ihr Gesicht und spürte, wie er langsam sacht und zart sie auseinander presste. Leidenschaftliche Hände fuhren über ihre Innenschenkel und Krallen kratzten leicht an ihnen. Dann hielt er inne. War sie nicht normal? War sie anders? Ihre Angst stieg. War sie hässlich? „Hmmm.“, hauchte er. Er war dicht an ihrem Intimsten, denn sie spürte seinen leichten Atem, der einen kühlen Schauer über sie jagte. Was tat er da? Auf einmal spürte sie es und stöhnte laut auf. Schnell biss sie auf ihre Hand und hielt sich den Mund zu. Seine Zunge rieb über ihre Klitoris. Seine Arme pressten ihre Beine auseinander und seine Daumen drückten ihr zartes Fleisch auseinander. Kaum konnte sie das laute Stöhnen verbergen. So unglaublich erregend. Langsam konnte sie zugeben, sie hatte etwas verpasst. Alles zog sich in ihr zusammen. Alle Nerven liefen dort zusammen und Wellen in Form von Stromstößen wanderten durch ihren Körper in alle Ecken und Enden. Sie brannte regelrecht von innen und ihr Körper schien in ihrer wohligen Zone diesen Brand zu löschen. Wo seine Zunge sie berührte, kribbelte es und ließ sie die Luft anhalten. Sie konnte nicht sehen was er tat, doch es war unglaublich. „Köstlich. Zeig mir dein Gesicht.“ Sayo schluckte und bog sich leicht hoch zu Sesshomaru, welcher sich ihren Saft von den Lippen leckte. „Ahh.“, stöhnte sie und zitterte. Als er merkte, dass sie Probleme hatte, kniete er sich vor sie, hob ihre Oberschenkel auf seine Schultern und machte den Rücken gerade, sodass sie sacht gezogen wurde. Dort saß er und ihr Intimstes war ihm offenbart. Was hatte er vor? „Jetzt siehst du es. Halt dir nicht den Mund zu!“ War es ein Befehl? Nur ihr Kopf lag auf dem Boden und ein Teil ihres Rückens, der Rest war senkrecht und sein Gesicht lehnte an ihren Oberschenkeln, die er noch einmal küsste. Sie biss sich auf die Lippen. Warum musste sie sehen was er tat? Langsam fuhr sein Daumen über sie, erregte sie und ein lautes Stöhnen suchte sich den Weg durch ihre Kehle zu ihren Lippen. Er presste sie auseinander und diesmal sah sie das meiste, sah was er tat, sah seine Zunge, seine Zähne und seine Leidenschaft. So dominant und doch zärtlich. Wie weit würde er gehen? Seine Zunge fand seinen weg und seine Zähne zwickten sacht in ihre Klitoris. Sie schrie regelrecht vor Lust. Immer heftigere Wellen durchzuckten sie. Was war das?  Der Höhepunkt? Noch nie hatte sie es gefühlt, ihr Körper war zu empfindlich und sie war nie interessiert gewesen, doch jetzt wünschte sie, er würde härter sein, sie mehr an sich nehmen. Sie kommen lassen. „Mehr!“, hauchte sie, ihre Brust hob und senkte sich schnell und zitternd. Er verstand, sein Daumen wanderte tiefer und landete kurz über ihrem Loch. Es erregte sie. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Hüfte sich versuchte selbstständig zu machen. Sie wollte ihn in sich spüren, doch er ließ es nicht zu. Sein Daumen blieb dort. Er ergötzte sich regelrecht an ihrem Leiden und ihren Wunsch. „Halt still, oder ich hör auf.“ Sie nickte und versuchte sich nicht zu bewegen. Ihre Augen schloss sie und atmete tief durch. Sie musste sich beruhigen. Doch dann schrie sie. Seine Zunge umrundete das Loch immer und immer wieder, bis seine Zunge in sie glitt. Sie war so eng und seine Zunge fühlte sich so breit in ihr an. Diese Zunge bewegte sich erst zart und dann immer heftiger in ihr. Er fuhr immer wieder heraus, sog an ihrer Klitoris und wenn seine Zunge in ihr war, spürte sie seinen erregenden Daumen über ihre Klitoris gleiten. Ihr Stöhnen wurde lauter und ihre Nervenenden zuckten. Ihre Muskeln krampften regelrecht und das Gefühl wurde immer intensiver. Es viel ihr so schwer, Luft zu holen. Ihre Hüfte machte sich selbstständig und drängte sich ihm entgegen. Auf einmal sog er an ihrem Loche. Fest. Sehr fest. Die Wellen wurden immer größer und schienen sie mit sich zu reißen. Es sollte mehr sein, immer mehr und er schien es zu spüren. Er sah nur sie dabei an und sein Blick durchschaute sie. Es war so ein schwaches Gefühl. So schwach, dass sie ihm so ausgeliefert war und anscheinend es ihn anspornte, dass es sie so erregte. Als seine Zunge wieder in ihr Fleisch eintauchte und ihr innerstes abfuhr, konnte sie nicht mehr. Die Wellen trugen sie davon. Alles zog sich zusammen. Sie krampfte und spürte, dass er nun auch saugte und ihre Gefühle sich über ihr zusammenschlugen und sie davontrugen. Ihre Muskulatur wurde eng und seine Zunge spürte sie heftiger als vorher.   Als der Orgasmus aufhörte, schloss sie die Augen und ihr Atem ging rasselnd. Ihre Oberschenkel zitterten im Inneren. Es hatte sie ausgelaugt. Sein leichtes saugen machte sie kirre. Was tat er da? ein zartes Lecken in ihrem Inneren ließ sie erschauern. Ihr erster Orgasmus und er war atemberaubend. Ihr Körper fühlte sich so empfindlich an. Auf einmal rutschte seine Zunge aus ihr raus und hinterließ die Erinnerung an seine kräftige Zunge, die sie erkundet hatte. Ein letzter Kuss auf ihren Venushügel, dann legte er sie hin und betrachtete sie. Sayo war erschöpft und sah ihn unter fast geschlossenen Augenliedern an. Das tollste Gefühl der Welt. Jedoch fragte sie sich, wie dann richtiger Sex sich anfühlen würde, wenn dies schon so gewesen war.  Flach lag sie hier und seine Blicke waren von Leidenschaft durchzogen. Langsam aber sicher beugte er sich über sie und setzte seine Knie zwischen ihren Beinen ab, sodass sie die Beine weiter spreizen musste. Immer näher kam er ihr, bis er auf ihr lag, sich aber an den Seiten ihres Kopfes mit den Armen abstütze. Seine pochenden Lenden drückten gegen sie. Wollte er sie nehmen? Ein Kuss auf die Halsbeuge und dann küsste er ihre Lippen und presste sich leicht an sie. Kapitel 20: Die Lust -------------------- „Sesshomaru… wir dürfen nicht.“, keuchte sie bedrückt, aber presste sich gegen seine Lenden. Dieses Gefühl war so intensiv. Warum hatte sie kein Kondom dabei? Noch nie hatte sie welche gebraucht, jetzt wünschte sie sich mindestens eins, damit sie keine Hemmungen mehr haben musste, aber es gab keine. Seine Reiben wurde intensiver und sie stöhnte leise. Was sollte sie nur tun? Er drängte sich so fest gegen sie. Vorsichtig drückte sie gegen seine eine Schulter. Erst sacht und dann immer fester, bis er nachgab und sich auf die Seite rollte. Jetzt war sie oben und küsste ihn sanft. War er überall so weich? Ihre Hand wanderte über seine nackte Brust immer tiefer und tiefer, bis sie an seinen Hosenbund ankam. Er wurde unter ihr Steif und schien abzuwarten. Sie blickte ihn weiter an. Seine erwartungsvollen Augen. Dann ließ sie ihre Hand hereingleiten und traf auf seinen Schwanz. Er war heiß und fest, die Haut seidig. Sie schluckte und sah, wie er die Augen schloss. Er zuckte unter ihrer Hand. Würde er auch stöhnen, wenn sie ihn leckte? Sesshomaru keuchte leise, als sie ihn weiter streichelte. Langsam krabbelte sie runter und zog seine Hose runter. Er ließ alles mit sich machen. Wollte er sich ihr jetzt ausliefern? Als sie seine Unterhose gelöst hatte erstarrte sie und wurde rot. Sein Gemächt bog sich hoch und zuckte leicht. Es hatte einen seidigen Glanz und schien sich nach ihr zu sehnen. Langsam ließ sie ihre Finger über sein Glied gleiten und beobachte ihn. Dann griff sie zu und drückte ihn. „AHHHH!“, keuchte er und atmete schnell. Diesmal hatte sie sich nicht verhört. Seine Maske fiel und erregt verzog er das Gesicht. Es spornte sie auch an und sie fing an ihn zu reiben. Genussvoll stützte er sich auf seine Ellenbogen und schloss fast ganz seine Augen. Als seine Augen leicht rot wurden, hielt sie kurz inne. War das seine dämonische Seite? Sie lächelte und rieb ihn weiter. Er zuckte immer wieder und sie spürte, wie er noch breiter wurde. Wenn er in ihr sein würde, würde es sehr weh tun? Am liebsten würde sie es ausprobieren, doch sie konnte es nicht riskieren oder? Sein Gesicht sah interessant aus. Sie verstand jetzt, warum er sie so angesehen hatte. Was würde er tun, wenn sie ihn lecken würde? Vorsichtig senkte sie das Gesicht und schielte ihn an, dann kniete sie sich zwischen seine Beine und leckte kurz über seine Eichel. Ein unterdrücktes Keuchen, was ihr zeigte, dass es ihm wirklich gefiel. Sie machte weiter und senkte ihre Lippen über die Eichel und sog zart daran. Er schmeckte interessant. Männlich und diese Haut fühlte sich noch weicher an, als sie gedacht hatte. Vorsichtig knabberte sie an seiner Eichel und strich über seine Lenden. Ein wohliges Knurren, dass immer lauter wurde. Er hatte aufgegeben, sich auf seine Arme abzustützen und sank ins Gras. Er wollte sie. Jetzt. Hier. Die Gefühle übermannten ihn und er beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Ihre fähigen Hände und ihre Zunge, die kreisend seinen Schwanz erkundete. Als sie ihn dann in den Mund nahm, wurde er schier verrückt. Ihre Lippen schlossen sich eng um sein pochendes Glied. Feucht und warm und fest. Langsam fand sie ihren Rhythmus und bewegte ihre Lippen auf und ab. Das konnte nicht wahr sein, dass es ihn so erregte und verrückt machte.  Es dauerte nicht lange, bis er seinen Höhepunkt erreichte und kam mit einem tiefen Stöhnen. Beim Kommen hatte er die Augen zu gemacht und war überrascht, als er sie öffnete. Sie schluckte und etwas Weißes rann ihren Mundwinkel hinab. Ihr knallroter Blick gefiel ihm. Sie leckte sich die Lippen und betrachtete sich. Nicht alles hatte sie geschluckt, denn sie musste früher abgelassen haben, wahrscheinlich aus Schreck, denn auch ihre Brust war mit seinem Samen bedeckt. Dieser Anblick machte ihn an. Er hatte gekostet, aber er wollte mehr. Sich fallen lassen. Langsam verstand er, was Ren meinte. Jedoch wollte er nicht irgendeine. Ihr Blick faszinierte ihn. „Du brauchst ein Bad.“, hauchte er und betrachtete sie lustvoll. Langsam stellte er sich hin und betrachtete sie von oben. Als sie nickte, beugte er sich hinab und hob sie auf seine Arme. Gut, dass er in der Nähe des Onsen geblieben war. Niemand war in der Nähe und keiner würde kommen, denn dafür fürchteten sie ihn zu sehr. Sayo schien erschöpft, ihr Schlafzimmerblick sprach Bände. Wahrscheinlich war sie vom Kampf noch sehr erschöpft. Es war gut für jetzt, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er nicht noch mehr wollte. Ihr Fleisch war so weich gewesen, als seine Zunge sie erkundet hatte. Ein Vorgeschmack, wie eng sie war und feucht. Schlimmer war es geworden, als ihre Lippen sich um seinen Penis geschlossen hatten. Ihr Mund war so feucht gewesen und der Sog hatte ihn um den Verstand gebracht, sodass er seine Gefühle nicht mehr unterdrücken konnte und gestöhnt hatte. Er hatte sich vorgenommen gehabt, sich nicht so sehr hinzugeben. Diesmal hatte ihn nichts dergleichen beeinflusst, aber trotzdem hatte er alles fallen gelassen und ihr seine Gefühle offenbart. Nie hätte er gedacht gehabt, einer Frau so viel Macht zu geben. Es hatte ihn überrascht, wie sie reagiert hatte. Ihn einfach zu nehmen und zu befriedigen. Er löste ihre Kleidung, bevor sie gemeinsam in dem Onsen versanken, wobei sie ein wohliges Stöhnen von sich gab. Ihr Körper umspülte das Wasser und ihre roten Haare schwammen in Strähnen im Wasser. Er setzte sich auf einen Stein und zog sie dicht an sich. Langsam wusch er ihr Gesicht von seinem Samen rein, wobei seine Finger länger als geplant auf ihrem Gesicht ruhten. Liebe war wirklich eine Schwäche. Die Lust hatte ihn übermannt und übermannte ihn noch. Sein Körper verlangte nach mehr. Viel mehr. Es war, als wäre er ausgehungert gewesen und nun hatte er das erste Mal etwas gegessen und hatte den Hunger somit erst verstanden. Jetzt wollte er sich satt essen. Doch er konnte sich nicht satt essen. Schon weil sie zurzeit schwach war. Auch waren sie sich einig gewesen, dass nicht mehr geschehen sollte. Sie wollte kein Kind und er auch nicht. Oder konnte man dem entkommen? Gab es einen Trick? So viel wie Ren mit den Nymphen vögelte, musste es doch einen Trick geben, sonst müssten die Frauen ständig schwanger sein. Wobei, manche waren Mütter. War es ein Glücksspiel? Als Sayo sich zu ihm drehte und seinem Gesicht nahe kam, folgte er ihrem Beispiel und küsste sie zärtlich auf die Lippen. Sie vertiefte den Kuss und umarmte sein Gesicht. Es war ein Spiel der Lust. Keine Gefühle. Keinerlei Gefühle, er wollte nur nicht teilen. Seine Abmachung hielt bestand und kein anderer sollte sie so lange haben. Nichts anderes war die Erklärung. Es ging um seinen Stolz, darum war er ihr gefolgt und hatte sie gehalten. Niemand würde seine Macht untergraben. Schon gar kein dummer leichenerweckender Phönix. Andere Gründe waren es nicht. Gerade war sie so zerbrechlich und hatte keine Macht über ihn, warum hatte er genau jetzt sich ihr genähert? Diesmal gab es keine Ohnmacht und ihre Leidenschaft hatte ihn bestärkt. Lag es daran, dass sie ihn angesehen hatte? So eigenartig hatte er sich gefühlt. Ihre Verwirrung, wer er wäre. Am Morgen würde es anders sein wahrscheinlich. Darum war er so weit gegangen, oder? „Sesshomaru?“, hauchte sie an seinen Lippen und sah ihn verwirrt an. „Wo bist du mit deinen Gedanken? Ich habe dich was gefragt!“ Er blickte sie an, blickte in ihre stahlendblauen Augen, die ihn so fasziniert und zugleich besorgt betrachteten. „Frag…“ Sie lächelte leicht und schüttelte den Kopf: „Denk nicht so viel nach. Ich hatte gefragt, ob es in dieser Zeit Verhütungsmittel gibt. In unserer Zeit gibt es etwas, leider habe ich nichts von beiden dabei.“ Sie blickte ihn an und strich über seine Wange, er schien nicht wirklich anwesend zu sein oder zu verstehen, was sie meinte und seufzte tief. Wahrscheinlich würde sie Ren fragen oder eine der Nymphen oder so. Die arbeiteten in der Branche und sahen nicht alle schwanger aus. Jedoch war die Angst groß, dass sie morgen wie immer sein würde und dann nicht mehr seine Berührung ertragen würde. Auch war es die Frage, wie er morgen zu ihr sein würde. Am Ende wäre morgen alles wieder beim alten. Ihr Körper wollte mehr. Viel mehr und sie spürte seine Erregung noch. Auch er war noch geladen. Vielleicht sollte sie es drauf ankommen lassen und mit ihm schlafen. Hier und jetzt, solange es ging. Aber Ren hatte etwas gesagt davon, dass sie zurzeit vielleicht reif war. Paarungsbereit und wer wusste, wie lange der Samen eines Dämons überlebte. Hätte sie bloß die Pille und sie dabei, jetzt verstand sie die Mädchen, die gesagt hatten, lieber jetzt schon, als dann am Ende ohne dastehen. Er antwortete einfach nicht. Ihr innerstes zog sich zusammen. „Sesshomaru. Sieh mich an!“, brummte sie leicht verärgert und drehte sich auf seinem Schoß. Ihre Beine lagen neben seinen Lenden zu seiner linken und rechten und sie drückte ihre Lustgrotte gegen seinen irrigierten Penis. Langsam schien er aus seiner Trance zu erwachen. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn fest und lustvoll. Einmal konnte sie nicht töten. Wenn sie Glück hatte, würde in der Hitze des Onsen sowieso kein Spermium überleben. Zumindest hatte sie davon gehört. Er starrte sie an und zwinkerte einige Male. Worüber hatte er nur nachgedacht? Irgendwie wollte sie, dass er nur sie gerade sah und an sie dachte. Es war egoistisch, dies von einem fremden Mann, einem Lord, zu verlangen, doch sein Blick vorhin hatte sie gefesselt. Sonst schien er immer so fremd in dieser Welt. Er musste sehr alt sein und viel Schlimmes gesehen haben, doch als er sie liebkoste hatte und sie ihn, war sein Blick immer klarer geworden. Er hatte sie angesehen. Vielleicht das erste Mal richtig. Das erste Mal konnte sie sehen und wollte es genießen. Es tat gut, dass er sie ansah, was wahrscheinlich nie einer getan hatte, außer dass sie sie wie einen Sonderling angesehen hatten. Doch er hatte sie anders angesehen. Wie etwas Besonderes. Auch wenn er sie nur besitzen wollte, war es angenehm gewesen, begehrt zu sein. Dieses Gefühl sollte nicht aufhören. In der Zukunft gab es keinen und würde es wahrscheinlich auch nie. Was verlor sie? Ihre Unschuld? Die hatte sie verloren, aber ihre Jungfräulichkeit? Keiner hatte die eigentlich mehr und es würde nichts ändern. Wenn sie am Ende wieder wie immer war, würde sie sowieso nie Sex haben können. Sie küsste ihn noch mal, schob ihre Zunge in seinen Mund und spielte mit seiner. Er kam immer mehr zu sich und legte seine Hände auf ihre Hüfte. War er einverstanden? Es würde sich schnell zeigen, spätestens, wenn sie versuchen würde ihn in sich aufzunehmen. Langsam spürte sie seine fordernde Zunge. Sein Blick veränderte sich nach und nach. Endlich sah er sie wieder an. Die Intensivität der Küsse nahm von Mal zu Mal zu. Immer wieder lösten sie ihre Lippen voneinander, nur damit sie kraftvoll wieder auf einander trafen. Sie war erschöpft, aber jetzt konnte sie nicht aufhören. Auch wollte sie entscheiden können, was geschah. Er würde nicht von ihrem Geruch eingehüllt und verrückt werden, wie zuvor, als er sie festgehalten und gebissen hatte. Seine Hände strichen über ihren Rücken, massierten und liebkosten, während seine Zunge immer wieder in ihren Mund stieß. Sein Charakter war faszinierend und wahrscheinlich würde sie ihn nie vollkommen ergründen können, doch gerade gehörten sie einander und würden etwas teilen. Würde er sich ändern? Würde sie sich ändern? Es war ihr egal. Langsam vergaß sie alles um sich herum, während die Küsse immer intensiver wurden. Vorsichtig glitten ihre Hände verheißungsvoll seinen Körper hinab. Kratzten über seine Brust und bahnten sich den Weg in den Onsen und fuhren seine Muskulatur entlang. Ein Bogen nach dem nächsten. Ein Sixpack nannte man es in ihrer Zeit. Durchtrainiert. Ein stählender Body, aber seine Haut war zart. So zart. Doch die zarteste Stelle kam noch. Ihre eine Hand wanderte zu seiner Schulter, die andere strich über seinen Schwanz. Er zuckte wie auf Befehl und sein Blick durchzog ein Schleier. Eine Herausforderung lag in seinem Blick. Ihr Versprechen schien hinfällig zu sein und das an einem Tag, aber jeder konnte seine Meinung ändern. Immer wieder und wieder wanderte ihre Hand seinen Schwanz auf und ab, bis er die Augen leicht erregt zusammenkniff. Sie küsste seinen Hals, leckte ihn und presste ihre Brust an seine. Dann flüsterte sie verführerisch in sein Ohr: „Ich will dich in mir spüren! Dein steifer Schwanz soll mich ausfüllen.“ Er keuchte leise auf und sein Schwanz antworte ihr. Wie hart wurde er schon wieder? Immer wieder strich ihre Hand über ihn, dann schluckte sie und sah ihn erregt an. Dann sank sie etwas herab und versuchte seine Eichel in sich aufzunehmen. „Au.“, keuchte sie und löste sich wieder. Warum ging es nicht so einfach? War sie zu eng? Sesshomaru hatte es gespürt. Sie war so eng, dass es ihn schier verrückt machte, jedoch hörte es zu schnell auf. Der Vorgeschmack hatte ihn angespornt. „Wir müssen dich weiten.“, flüsterte er an ihr Ohr und biss hinein. Dann legte er eine Hand an ihre Brust und massierte sie langsam, während seine Finger an ihren Körper hinabglitten. Sie stöhnte leise auf und krallte sich in seine Schultern. Sein Daumen hatte vorhin schon über sie gestrichen.  Sie drückte sich nach oben, in der Hoffnung, seine Finger wären schneller unten. Er glitt über ihren Bauch, über ihren Bauchnabel ihren Unterleib und näherte sich ihrer Scham. „Bitte.“, flüsterte sie heiser und sehnte sich nach seinen Fingern. Er starrte sie regelrecht an und betrachtete jede ihrer Gefühlsregungen, während er immer tiefer glitt mit seinen langen schlanken Fingern. Wie würde er sie spreizen? Ein lustvoller Seufzer entwich ihr, als seine Finger ihre Klitoris passierten. Nur noch etwas und dann wäre er angelangt. Da wo seine Zunge in ihr gewütete hatte. Wie lange würde das Gefühl seiner Finger anhalten und wie lange das seines Gemächtes? Als seine Finger über ihr Loch glitten stöhnte sie auf und streckte sich ihm entgegen, während seine Hand ihre Brust sanft verwöhnte. Er sollte in sie rein. Sie drückte sich runter, aber er ließ sich nicht beirren, folgte ihrer Bewegung und quälte sie mit kreisenden Bewegungen. Zwischendurch drückte ein Finger sich leicht in sie, aber nur kurz, was sie ärgerte. Sie krallte sich fester in seinen Rücken und zog sich an ihn: „Bitte. Quäl mich nicht!“ Sie leckte über sein Ohr, versuchte ihn zu verführen, indem sie ihre Brust an ihn presste und an seinem Hals spielte. Leise knurrte er und stieß einen Finger fest in sie. Sie fuhr zusammen. Ihr ganzer Körper versagte. So tief war sein Finger hinein geglitten und bewegte sich in ihr hin und her. Sie sabberte leicht und zitterte. Nach und nach folgte der nächste Finger. Erst zart und immer leidenschaftlicher, spreizten seine Finger sie und bewegten sich immer schneller, bis es kaum noch schmerzte. Erregt ließ sie eine Hand wieder ins Wasser gleiten und krallte sich regelrecht in seinen Schwanz. Er stöhnte lustvoll auf und sah sie tadelnd an. Wahrscheinlich konnte er sich kaum noch zurückhalten und dies machte ihm das Ganze nicht leichter. „Ich bin bereit, lass es mich versuchen!“, hauchte sie erregt in sein Ohr und bewegte sich leicht auf seinen Fingern. Sie musste ihn spüren. Sie stützte sich auf seine Schultern und hob sich an, sodass seine Finger hinausglitten, danach sah sie ihn an wie ein Stück saftiges Fleisch. Es überraschte ihn, dass sie so voller Leidenschaft war, aber er war wahrscheinlich nicht viel besser. Er legte seine Hände auf ihre Hüften und schloss die Augen. Tief sog er die Luft ein und machte sich bereit. Behutsam glitt sie tiefer wieder ins Wasser und rieb sich erregt an seinem Steifen. Ihre Hände griffen nach seiner Erregung und stellten ihn auf.  Wieder das erwartungsvolle Knurren. Würde es überwältigend sein, wenn schon der Rest so toll gewesen war? Zart glitt sie auf ihn und ließ seine Spitze in sie eindringen. Er war breit und sie war eng. Ein Blick bedeutete ihr, dass auch ihn die Lust packte. Nach und nach ließ sie die Hüften kreisen und nahm immer mehr von ihm in sich auf. Langsam ließ auch der Schmerz nach. Ihr Fleisch presste sich an sein Glied und umschlang ihn eisern. „So eng.“, flüstere er und drückte sich ihr entgegen. Sie schrie vor Lust und Schmerz und krallte sich in seinen Rücken. Ihre Finger hinterließen tiefe Spuren, während seine Hände ihre Hüfte fest umgriffen und sie auf und ab bewegten. Ihre Bewegungen waren träge, doch erfüllt von lautem Stöhnen. Er küsste sie schnell auf die Lippen. Fest und erregt, schob er seine Zunge in ihren Mund. Er konnte sein Stöhnen kaum vor ihr verbergen. Sie war viel zu eng, aber es war atemberaubend schön.  Es war ihm egal, dass er ihr gerade seinen Stempel aufdrückte. „Ich komme gleich.“, stöhnte sie und krallte sich tiefer in seine Schultern. Sie löste ihren Kuss und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und stöhnte zitternd. Er bewegte sich etwas schneller und bewegte seine Lenden ihr entgegen. Sie ließ sich davontragen. Als sie kam, verkrampfte sie sich heftig und engte ihn ein. So sehr, dass er mit ihr kam. „MHMMM!“, keuchte er und ergoss sich in ihr. Sein Schwanz zuckte, während sie laut stöhnte und zitterte. Es war so eng in ihr und bereitete ihm einen starken Erguss. Keuchend sackte sie auf ihm zusammen und versuchte zu Atem zu kommen. Unbeschreiblich war dieses Gefühl gewesen. Sesshomaru spürte, wie er abschlaffte und zog sich befriedigt aus ihr zurück, indem er sie anhob. Ihr Schlafzimmerblick war göttlich. Ihr Körper zuckte leicht von den Nachfolgen des Orgasmus. Sie war wirklich erschöpft. Er presste sie an sich und rieb leicht über ihren Rücken. „Sayo?“, fragte er sacht, als sie zu still war. Er drehte seinen Kopf und erkannte den Grund. Sie war eingeschlafen. Auch er war erschöpft, aber sie hatte viel geleistet für ihren zerbrechlichen Körper. Kurz entspannte er noch, bevor er sich mit ihr raus bewegte. Auf Armen trug er sie wie einen Engel zu ihren Sachen und legte sie auf sein Fell, welches er am Boden hatte liegen lassen. Ihr bloßer Körper schmiegte sich ans Fell, während er sich ankleidete und den Yutaka aufsammelte. Von ihren wohligen Lauten schloss er, dass sie einen schönen Traum haben musste und legte den Yutaka um sie und wickelte sie hinein. Danach hob er sie und sein Fell auf und trug sie zurück zur Schneiderei, indem er über die einsame Wiese flog. Angekommen, begab er sich hinein und legte sie bei den Kissen ab, in die sie sich schmiegte. Ein Lächeln, doch sie würde es nicht sehen. Niemand durfte es sehen. Er zog sich aus, nahm sich eine Trainingshose, zog diese an und legte sich neben sie. Als hätte sie es gemerkt, rückte sie dichter an seine warme Brust und schmiegte sich an. Unbedingt musste er verhindern, dass dies zur Gewohnheit würde, doch heute Nacht würde er es ihr erlauben, denn sie hatte ihm einige schöne Stunden bereitet. Seine Arme schlossen sich um sie, während er einen kleinen Kuss auf ihrer Stirn hinterließ. Kapitel 21: Männergespräche --------------------------- Sayo war sehr erschöpft gewesen. Der Schlaf tat ihr wirklich gut. Eng hatte sie sich an seinen festen warmen Körper geschmiegt und genoss die Wärme. Sesshomaru hielt sie, bis der Morgen anbrach. Er musste noch unbedingt ein paar Dinge klären und löste sanft ihre Hände von sich, ließ aber sein Fell dort, damit sie mit diesem Vorlieb nehmen konnte. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er aufstand und sich ankleidete. Eine atemberaubende Nacht war es gewesen. Er hatte sich gehen lassen. War er zu weit gegangen? Unbedingt musste er mit Ren darüber reden. Gestern war sie ganz anders gewesen und schien mit ihren Augen ihn verschlungen zu haben. Ihr Fleisch war so weich gewesen und hatte ihn aufgenommen. Sie hatten miteinander geschlafen, er musste wissen, wie er vorging, wenn sie doch schwanger werden würde. Sollte er diesen Schritt bereuen? Wahrscheinlich nicht, es hatte befreiend gewirkt, entspannend. Leider konnte er ihren Körper und ihre Lippen nicht vergessen. Mist, das sollte nicht so sein, dass es ihn so gefallen hatte. Vorher hatte er immer gehofft, dass dieses Schauspiel der Körper keine Auswirkungen auf ihn hatte und er danach nie wieder darüber nachdenken würde, doch er tat es. Leise verließ er den Raum und warf noch einen Blick auf sie. Ihr Atem ging zart und bewegte die Haare seines Fells. Als sie sich tiefer in das Fell schmiegte, drehte er sich schnell um, als sich etwas in ihm zusammenzog. Er sah sich um und schritt über den äußeren Weg zu Rens Büro. Eine Nymphe öffnete die Tür und kündigte ihn an. Sesshomaru betrachtete sie. Nein, bei ihr wollte er nicht über sie herfallen, aber das war normal, er war schon immer wählerisch gewesen. Er trat ein und ging zu Ren, der auf ein Kissen deutete und ihm einen Becher Sake eingoss. Mit einer Handbewegung von Ren, gab er der Nymphe zu verstehen, dass sie sie allein lassen sollte. Als sie weg war, seufzte Ren tief und wartete, bis Sesshomaru sich gesetzt hatte und einen Becher Sake zu sich nahm. „Du hast mit ihr geschlafen!“, meinte Ren anklagend und sah Sesshomaru ernst an. Sesshomaru hob eine Augenbraue und trank den Rest aus, bevor er den Becher abstellte. „Gestern hast du versucht mich zu überreden.“ „Gestern, als ich es dir sagte, wusste ich noch nicht, dass sie ein Phönix ist. Ich dachte sie ist höchstens ein Dämonenmischling, aber nicht so etwas. Du kannst doch nicht mit einem Phönix schlafen! Bitte sag mir wenigstens, dass sie es freiwillig tat.“ Sesshomaru knurrte. Was sollte das? Wollte Ren ihm jetzt etwas über Moral erzählen? Dieses Gespräch verlief falsch: „Sie wollte es und hat mich drum gebeten.“ Ren sackte zusammen und trank einen Sake. Warum schien er so erleichtert darüber zu sein? Ren war viel älter als er selbst. Schon seinem Vater hatte er Kleidung gemacht. „Wenigstens etwas. Phönixe sind selten. Es gab ein Vorfall, in dem Leben deines Vaters. Ein anderer Lord hatte versucht einen Phönix mit Gewalt zu nehmen. Er war sehr schnell tot. Es gab Unruhen im Land. Denk daran ein Phönix steht für Leben und Tod. Den Kreislauf. Sie sind frei und unabhängig und keiner sollte so ein Wesen besitzen. Wenn du mit ihr gegen ihren Willen geschlafen hättest, hätte ich dich getötet.“, hauchte Ren eiskalt. Selten sah Sesshomaru Ren auf diese Art. Er goss beiden noch etwas ein und sog die Luft ein. „Du würdest dich gegen mich auflehnen?“ „Ja. Würde ich. Einen Phönix zu schänden kostet einem das Leben. Sie ist ein nettes Mädchen. Nein eine Frau. Pass nur auf. Sie riecht nach dir, aber eigentlich steht sie über dir, auch wenn du der Lord bist, darfst du das nie vergessen. Behandle sie gut und verletz sie nicht mehr. Solange es sich nicht zeigt, was sie ist, hast du noch Zeit, aber wenn sie erwacht, kann eine Überschreitung problematisch werden. Phönixe stehen mittig zwischen allen Ländern und sorgen für das Leben. Das jetzt in den westlichen Ländern wahrscheinlich 3 Phönixe sind, kippt das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod in allen Ländern. Phenea müsste in unser Land gehören, jedoch dieser Akaya kann nicht von hier kommen. Schon seine Hautfarbe passt nicht zu unserem mäßigen Klima. Normal spiegelt ein Phönix sein Land wieder. Normal paart sich ein Phönix selten und die Kinder sind normal. Erst nach einiger Zeit kann wieder etwas hervorkommen, weshalb sie nicht wusste, was sie ist, denn wie sie sich benimmt, scheint es in der Zukunft niemanden mit Ahnung zu geben.“ „Stimmt. Es schien sie wirklich zu verwirren, dass es hier Dämonen gibt. Wahrscheinlich ist es für sie ein Albtraum. Sie erzählte mir von Polizisten, wohl etwas wie Wachen, die die Schwachen schützen und Brutalitäten nicht akzeptieren. Eine friedliche Welt.“ Ren nickte und trank noch einen Becher: „Sie versteht nicht mal, dass wir teils so locker mit dem Tot umgehen können. In ihrer Zeit scheint sie nicht vom Tot umgeben zu sein, da scheint es seltener zu sein, als hier. Am liebsten hätte sie sofort jemanden gerettet und ihr Leben gegeben.“ Sesshomaru nickte still und ließ einen Rest Sake in seinem Becher hin und her schwappen. Er bereute nicht mit ihr geschlafen zu haben. „Hast du eine Idee, warum sie blind ist? Dieser Akaya hatte sehen können und gestern Abend, als sie entkräftet war, hatte sie Pupillen und mich gesehen. Sie war vollkommen irritiert, sie meinte jede Kraft ist weg und schien erst mich nicht zu erkennen. Sonst wäre es nie so weit gekommen, normal ist ihre Haut so empfindlich, dass sie schnell ohnmächtig wird.“, erklärte er und trank den letzten Schluck aus, bevor er sich noch einmal nachgoss. „Hmm. Da hast du recht. Akaya war nicht blind. Ein Phönix kann in deine Seele sehen, jedoch bin ich noch nie in das Vergnügen gekommen. Aber sie schien in mich zu sehen. Auch ihr Geruch war stark, während dieser Akaya keine der Nymphen anzog, während wir willenlos bei Sayo wurden. Es könnte sein, dass sie unbewusst von Anfang an ihre Kraft benutzt hat. Es könnte eine Art Schutz sein, denn Phönixe sind heilig und in unserer Zeit, braucht man so etwas, damit man sich von Gefahren fernhält. Da es aber keinen Phönix in der Zukunft gibt, oder Schriftrollen, weiß sie es vielleicht nicht. Gestern hat sie all ihre Kräfte eingesetzt. Sie ist jung und wahrscheinlich war es all ihre Macht, weshalb sie ihre Fähigkeiten nicht mehr einsetzen konnte, die wahrscheinlich die ganze Zeit Kraft in Anspruch nehmen.“, murmelte Ren nachdenklich und trank auch noch ein Becher voll Sake. Wenn es stimmte, tat sie es wirklich unbewusst. „Wir werden sehen. Jetzt weiß sie von ihren Kräften und hat sie alleine kanalisiert, denn der Stein hatte nicht mehr richtig funktioniert. Sie muss dann wohl viel trainieren. Dieser Akaya wird auch nicht Ruhe geben, bevor er sie hat.“, hauchte Sesshomaru und ließ sein Blick Richtung seines Gemaches schweifen. Ob sie noch schlief? Ren folgte seinem Blick und lächelte. Der große böse Mann hatte einen Schwachpunkt, jedoch würde er es ihm nicht gleich verraten, dass sein Verhalten anders war, als es sein sollte, wenn es nur um Spaß ging. Diese Frau war auch wirklich interessant und immer mehr öffnete sich ihre Knospe. Ihre Art fesselte auch ihn. Sie hatte ihn geheilt und ihm in die Seele geblickt. Ein ängstliches Schäfchen, was sich an einen Wolf krallte und diesen um Hilfe bat und nicht die Gefahr wahrnahm. Sie schien eine Kämpferin sein und seine Kreation würde ihr bestimmt stehen. Sayos Blick, wie sie Sesshomaru ansah. Normal bei diesen Würgemahlen, hätte jede Frau Angst vor ihm gehabt, doch sie machte Scherze und gab mit ihm an, als würde sie nicht verstehen, dass er sie hätte töten können. Vielleicht war das die Macht des Phönixes, der einem in die Seele blickte. Wahrscheinlich hatte sie erkannt, dass er keine Tötungsabsicht gehegt hatte. Es musste Sesshomaru wurmen über sie keine Macht zu haben. Noch nie hatte ihn einer durchschaut und doch schien er jetzt ruhelos zu sein und blickte ständig kurz zum Gemach. Beschützerinstinkt. Sein Vater war genauso gewesen und hatte diese Menschenfrau nie wirklich aus den Augen gelassen. Das könnte aber auch Sesshomarus Verhängnis sein und Sayos, da Sesshomaru diesen Tag nie hatte komplett auslöschen können. Er und sein Halbbruder gingen nicht mehr so stark aufeinander los, aber damals war er vor dem Unfall anders gewesen. Vor dem Mord an seinem Vater. Er war lebendiger gewesen. Schon ein arroganter Mistkerl, aber damals war er noch nicht zu fürchten gewesen. Erst nach dem Tod seines Vaters war seine Mimik regelrecht erstarrt. Er hatte gekämpft für seine Position und nie klein beigegeben. Sich in Kriege gestürzt und sein Stolz hatte ihn weit gebracht, doch gestern war er anders gewesen. Er war unkonzentriert gewesen, als er auf Akaya los ging und hatte nicht akzeptiert, dass es keinen Sinn machte, bis Sayo sich eingemischt hatte. Auch wenn sie ihm guttat, konnte er nicht damit umgehen. In dem Sinne war er wie ein Kind, das keine Ahnung hatte und nicht überlegt hatte. Dieser Akaya wollte Sayo und ein Kind zeugen, welches wahrscheinlich ein Phönix war. Noch nie hatte er von so einer Vereinigung gehört. Wenn aber Akaya bemerkte… „Ren. Über was denkst du nach?“ Ren sah auf und seufzte, Sesshomaru hatte ihn rausgerissen aus den Gedanken: „Ich denke nur an Akaya, der mit ‚deiner‘ Sayo schlafen will. Bisher sind Phönixe in dem eigenen Gebiet geblieben. Ich frage mich, ob aus so einer Verbindung direkt ein Phönix hervorgehen würde. Und was er tut, wenn er bemerkt, dass du ihm zuvorgekommen bist. Schlimmer, wenn sie schwanger wird.“ Sesshomaru knurrte. Er konnte diesen Namen nicht ab: „Akaya? Ich werde mit dem klarkommen. Niemand kommt in mein Land und tötet ungestraft meine Untertanen. Entweder verjage oder töte ich ihn. Er wird die Finger von Sayo lassen.“ Ren schüttelte den Kopf. Wie er seine Andeutungen umgangen hatte. Sein Stolz konnte ihm den Hals kosten. Anscheinend verstand er nicht, dass ein Phönix etwas anderes wie ein Dämon war. Wenn müsste Sayo schon kämpfen und stark werden, aber Sesshomaru alleine hatte keine Chance. „Sesshomaru. Akaya ist ein anderes Kaliber. Du brauchst Sayos Hilfe. Du solltest aber fürs erste die Finger von ihr lassen. Wenn sie schwanger wird, wird Akaya sehr wütend sein. Das würde den Kampf extremer machen und eine schwangere Frau sollte nicht kämpfen. Frauen werden schwanger unausstehlich. Wenn du immer noch mit ihr schlafen willst, nimm eine meiner Nymphen. Sie beherrschen die Kunst perfekt und lenken dich ab.“ Sesshomaru blickte auf und starrte Ren an: „Nein.“ „Nein, was?“, fragte Ren irritiert und sah ihn an. „Ich werde die Dienste deiner Nymphen nicht benötigen.“ „Liebst du sie?“, fragte Ren vorsichtig und beobachtete ihn. Es musste sein. Sesshomaru sah noch einmal nach hinten und dann ihn an. Er schwieg und trank noch ein Becher Sake: „Ich liebe nicht. Liebe ist eine Schwäche. Beischlaf ist unwichtig, bzw. deine Nymphen entsprechen nicht meinen Vorstellungen.“ Ren lachte und trank noch ein Becher: „Du kannst aber Sayo nicht als deine Favoritin sehen. Sie ist keine Konkubine. Schon gar nicht dein Eigentum. Wenn du sie wirklich nicht liebst, beweis es. Trainiere sie fachmännisch und behandle sie wie jeden, bedenke aber ihre Stellung. Dann glaub ich dir.“ Es war mies von ihm, aber Sesshomaru war stolz genug um ihm nun zu beweisen, dass es stimmte. Somit würde er die Finger von Sayo lassen. Irgendwie tat Sayo ihm leid. Aber es war besser so, dass nichts Engeres zwischen ihnen entstand. Der Kampf würde gefährlich sein und anstrengend. Ablenkung war genau das Falsche, was zwischen ihnen stehen sollte. Aber er verstand Sesshomaru, was Sayo betraf. Sesshomaru stand auf und sah Ren an: „Ich empfehle mich.“ Dann war er gegangen und ließ Ren zurück. Ren ließ sich auf die Dielen fallen und seufzte. Er und sein Vater waren sich so ähnlich. Majestätische Frauen, sanft und ohne Angst. Sesshomaru würde ihn auslachen, aber Ren hatte lange genug gelebt um die kleinen Veränderungen war zu nehmen. Kapitel 22: Unüberwindbare Mauern --------------------------------- Sesshomaru war wütend, aber verbarg es. Liebe? Er liebte sie doch nicht. Nur weil er mit ihr geschlafen hatte? Dass er sie schützte lag nur daran, dass er sie brauchte um alle zu besiegen. Es war nicht mehr. Würde nie mehr sein. Ren erzählte Unsinn. Gefühle waren ihm doch fremd. Nie würde er es so weit kommen lassen. Er betrat den Raum und erstarrte. Langsam schloss er die Tür und wendete nicht den Blick von ihr ab. Dort saß sie, der Yutaka nur grob um sich gezogen, entblößte sie viel zu viel Haut. Sie schien immer noch sehr müde, ihre Augen waren halb geschlossen und sahen ihn verschlafen an. Ein undefinierbares Lächeln zierte ihre Lippen. Sanft, als wäre sie einem Gott persönlich begegnet. Warum war sie so glücklich. Sie blickte ihn einfach nur an. Was war mit ihr? Langsam ging er auf sie zu und hob die Hand. „Sayo.“, fragte er leise und kniete sich vor sie. Mit seinen Händen schloss er ihren Yutaka richtig, wobei er seine Hand länger als er sollte auf dem Knoten ruhen ließ. War sie wirklich da? Sie schien es nicht wirklich. Schlief sie im Sitzen? Ein Schluchzen zerriss die Stille und zerrte an ihm. Was hatte sie denn? Er legte eine Hand auf ihre Schulter und versuchte ihre Augen zu ergründen, dann sah er es. Ihre Pupillen verschwanden nach und nach. Er zog sie an seine Brust, damit sie sich beruhigte. War es ihr so wichtig? Vorher hatte sie davon geredet, dass sie mehr konnte als andere und jetzt machte es sie traurig? „Sayo. Das sind deine Fähigkeiten. Du kannst das kontrollieren lernen. Dann siehst du immer, wie du gerade willst.“, hauchte er leise und seufzte. Hatte Ren recht? Er musste es herausbekommen. „Wirklich?“, fragte sie heiser und tränende Augen blickten ihn an. Er nickte und erstarrte. Sie lächelte wieder, weinte, aber lächelte. Sie drückte sich kurz an ihn, bevor sie von ihm abließ. Sacht betrachte sie ihn. Es war wieder wie vorher, aber wenn sie es kontrollieren lernte, würde sie ihn öfters so sehen. Sie rieb sich die Tränen von den Wangen und biss sich auf die Unterlippe. „Sayo. Du solltest zu Ren gehen, um deine Sachen abzuholen. Er wird sie zu Ende anpassen. Dann trainieren wir.“, meinte er und stand auf. Er durfte ihr nicht mehr so stark nachgeben, sonst würde er sich doch noch Gefühle für sie eingestehen. Sie war nur Mittel zum Zweck für ihn. Am Ende ginge sie wieder in ihre Zeit. Er sollte es ihr so leicht wie es ging machen. Sayo blickte ihn leicht schmollend an: „Was ist denn jetzt bitte kaputt?“ Sein Blick wanderte kurz über sie, während sie aufstand. Sie roch wirklich nach ihm, nach seinem Körper. Die Zeugen seiner Leidenschaft. „Das fragst du? Es war doch klar, dass es keine Gefühle gibt. Du wusstest es. Jetzt geh.“, brummte er und sah sie so kalt an, wie er konnte. Ihr verletzter Blick ging nicht so einfach an ihm vorbei. Gestern war es anders gewesen, als sie morgens aufgewacht war. Ganz anders, als zu vor. Auch wenn er es nicht gerne sich eingestand. Es behagte ihn nicht, ihr auf diese Art weh zu tun, doch es gab keine Zukunft für sie. Ren hatte recht. Es würde nur Krieg bringen und sein Land stand vor ihm. Sie schluckte, stellte sich vor ihn mit durchgedrückten Rücken und starrte ihn an. Trotzig streckte sie das Kinn nach vorne. Auch wenn ihre Pupillen nicht da waren, merkte er den anklagenden Blick. Unbedingt musste sie gehen, bevor er es sich noch anderes überlegen würde. „Arschloch!“, fauchte sie und pfefferte ihm eine. Dann stapfte sie wütend nach draußen und knallte die Tür zu. Sesshomaru stand dort und seine Wange bekam einen roten Ton. Nicht gerade zart ihr Schlag, aber er glaubte es verdient zu haben. Ren würde schon alles regeln, auch wenn er Ren nicht traute, schien er der Meinung zu sein, ihr dürfte nichts geschehen.   Sayo rannte zu Rens Büro und riss die Schiebetür auf. Die Nymphe erschrak und huschte schnell an ihr vorbei nach draußen, während Ren auf einem Kissen saß und sein leicht offener Kimono seine Brust entblößte. „Sayo?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Sie schien ihm wirklich wütend. Hatten sie sich gestritten? Sayo rannte zu ihm, was ihn überraschte und warf sich an seine Brust. Sie weinte und zitterte. Ren legte seine Arme um sie und suchte etwas halt, da er beinahe umgekippt war. Sacht strich er über ihr Haar und seufzte. Jetzt bekam er glatt ein schlechtes Gewissen. Wie hatte er nur mit ihr beredet? Warum hatte er nicht etwas gewartet? „Sayo, rede mit mir. Was ist passiert?“, hakte er noch einmal leise nach und hob ihr Kinn ab. Dicke Tränen quollen aus ihren leeren Augen, ihr Gesicht verzog sich schmerzhaft. Sie beruhigte sich etwas und umarmte ihn noch mal. Diese Frau wusste wirklich nicht, wie es in dieser Zeit war. „Er ist ein Arschloch, ein Mistkerl! Wixer!“, fluchte sie und krallte sich an ihn. Sie schüttelte sich angewidert und sah hoch. „Ich bin so dumm!“ „Ach Sayo.“, murmelte er und drückte sie fest an sich. „Was ist denn vorgefallen? Erzähl es mir bitte. Vielleicht hilft es die Worte eines Außenstehenden zu hören. Was ist vorgefallen? Du bist keine Jungfrau mehr. Hat er dich vergewaltigt?“ Sayo schüttelte den Kopf: „Nein… Das hat er nicht. Am Ende habe ich ihn glaube eher dazu verführt, weil ich nicht aufgegeben habe. Aber es war auch so… so schön…. Wie er mich angesehen hat. Als würde nur ich noch in seiner Welt existieren und er hat auf mich geachtet. Er hatte gesagt, ohne Gefühle, ich sollte mir nichts einbilden. Aber nach dem Angriff, war ich zu den Onsen… Ich schlief ein und er hat mich gehalten, bis ich nachts wach wurde. Er war so anders. Ich habe seine Aura nicht gesehen, vielleicht war es das, warum ich auf ihn reingefallen bin, aber er war so zärtlich und sanftmütig, als wäre ich etwas Besonderes…“, murmelte sie und hielt sich fest. Ren erschauerte. Soweit hatte sich Sesshomaru ihr geöffnet? Er hatte seinen Blick gesehen, aber wie war er nur in der Nacht bei ihr gewesen? Hatte er sich getäuscht? Es war nicht gestattet, aber er hatte eher mit einer Leidenschaft gerechnet, war es so viel mehr gewesen? „Du bist etwas Besonderes. Sehr besonders sogar, also denk nichts Falsches. Nur bedenke deinen und seinen Stand. Du kommst nicht von hier. Auch wenn es Gefühle gibt, würdest du wieder heim gehen oder?“, fragte er sacht und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Ich weiß nicht… Noch nie jemand hat mir gegenüber Interesse gezeigt. In meiner Zeit bin ich ein Sonderling. Nichts Besonderes, so wie du hier sagst. Ich war immer einsam, doch gestern fühlte ich mich geborgen. Weißt du, er hat mich gehalten an seiner Brust und es war…atemberaubend, die Küsse und Liebkosungen. Dieser kalte Mann, der so arschig zu mir gerade war, war so sanft und hat mich zu nichts gedrängt. Hat mir eine andere Seite gezeigt. Ich kann diese Augen nicht vergessen, die mich so ansahen, als wäre ich wirklich die einzige… Als wir zurück sind, hat er die Nacht neben mir geschlafen und mich gewärmt. So sicher fühlte ich mich nie… Und dann… dann… kam er wieder… ich war traurig und er kam zu mir und sagte, dass ich wieder normal sehen kann, wenn ich trainiere, aber auf einmal wurde er kalt wie Eis und sagte mir, dass ich nicht vergessen darf, dass es keine Gefühle gibt. Wie soll ich das nur verstehen? Eben noch zart und besorgt, dann auf einmal ein Mistkerl.“ Ren schluckte und strich Sayo übers Haar. Sie hatte ihn übergangen. Sesshomaru war ihm auch schon ausgewichen. Beide waren sich teils ähnlich, aber auch teils nicht. „Hör mir bitte zu.“, meinte er bestimmt und zog ihr Gesicht an sich: „Du stehst weitaus höher als Sesshomaru jetzt. Gestern war gestern. Heute ist heute. Du bist ein Phönix. Er ist ein dämonischer Lord, aber du stehst viel höher. Deine Bestimmung ist, über das ganze Land zu wachen. Nicht über das westliche nur. Nein über ganz Japan. Vergiss ihn einfach. Wenn hab deinen Spaß mit ihm. Aber Liebe darf nicht bestehen, denn das würde Krieg bedeuten. Ein Phönix ist ungebunden. Für die Einsamkeit bestimmt, auch wenn es traurig ist. Damals als sein Vater regierte, gab es bei jemand anderen ein Vorfall. Ich weiß nicht, ob es Phenea war, aber der damalige Phönix war verliebt in einen Mann und blieb bei ihm. Es gibt ein Gleichgewicht. Man kann es so schaffen, aber die Eifersucht der anderen Länder war groß, sodass sie sich auflehnten. Man redete davon, dass sie gefangen gehalten und missbraucht wurde. Solche Gerüchte entstehen schnell, keiner weiß wie es wirklich war, aber dieser Mann starb und in seinem Land herrschte lange ein Krieg, bis jemand anderes sein Platz einnahm.  Wenn man es so betrachtet, dient Sesshomaru dir und nicht andersherum. Du bist wirklich etwas Besonderes, aber keiner von euch sollte vergessen, wo euer Stand ist.“ Sayo schaute ihn ungläubig an und ihr Herz zog sich zusammen. Konnte es sein, dass er diese Geschichte auch Sesshomaru erzählt hatte? Ihm klar gemacht hatte, was für ein Verhängnis alles wäre? Wollte er Frieden bewahren? Sie musste es genau wissen… „Hast du ihm das auch gesagt?“, funkelte sie ihn böse an und schob sich von ihm weg. Ren seufzte und sah sie betrübt an: „Natürlich. Ich bin nicht nur ein Schneider. Als du ein Mensch noch warst, war es anders, aber jetzt wissen wir, was du bist. Deine Sicherheit ist das Wichtigste. Hätte er dich missbraucht, hättest du es gesagt, ich hätte ihn getötet, auch wenn es mein Leben gekostet hätte. Du bist jung und noch sehr naiv. Diese Zeit ist anders als deine friedliche. Hier herrscht ständig Krieg und manche suchen nur einen Grund, um an den Thron eines anderen zu kommen. Es reicht, dass sein Vater für eine Frau gestorben ist.“ Sayo horchte auf: „Wie ist er gestorben?“ „Naja, er verliebte sich in eine Frau, eine Prinzessin. Der damals amtierende Inu no Taisho liebte sie über alles, auch wenn sie ein Mensch war, besuchte er sie oft, bis sie schwanger wurde. Er beschützte das Land, sonst hätte er sie wahrscheinlich mit sich genommen. Er konnte sie auch nicht bei seinen Dienern lassen, sie hätten sie einfach getötet und die Dame wollte im Schloss bleiben und ihm keine Sorgen bereiten. Naja sie war schwanger und eines Nachts wurde Inu Yasha geboren, der Hanyou. Das schlimme war, ihr treuster Krieger konnte es nicht ertragen, denn dieser Mann liebte sie und konnte nicht mit ansehen, dass sie ein Kind von diesem Daiyoukai haben würde. Er entschied für alle, dass sie sterben musste und keiner setzte sich zur Wehr. Der Inu no Taisho hingegen hatte einen harten Kampf hinter sich gehabt mit einem Drachen, den er nur hatte bannen können. Er war schwer verletzt und hätte ruhen müssen, auch Sesshomaru konnte seinen Vater nicht aufhalten und der Inu no Taisho beeilte sich zu ihr zu kommen. Seine Wunden rissen weiter auf und wurden schlimmer, das Schloss brannte und die Angst war wahrscheinlich übermächtig für sein liebendes Herz. Er kam in ihre Gemächer und belebte sie mit Tensaiga, dem Schwert des Lebens, denn er liebte diese Frau. Einmal kann man jemanden damit retten. Er gab ihr ein Mantel und sagte ihr den Namen. Der Krieger war da und sie floh mit dem Kind. Sein Vater kämpfte und starb beim Kampf, denn das Schloss brach zusammen. Sesshomaru konnte sich das nie verzeihen. Es nicht seinem Vater verzeihen oder seinem Halbbruder. Damals war er anders gewesen. Immer noch ein arroganter Mistkerl, er kommt nach seiner Frau Mutter, aber er zeigte Gefühle. Doch danach waren sie weg. Kalt und bestimmt ging er seinen Weg. Zog in den Krieg und metzelte jeden Gegner nieder, damit er seine Stellung untermauern konnte. Jetzt ist er Daiyoukai und kein schlechter muss ich sagen. Ich weiß nicht, was zwischen euch war, doch glaube ich nicht, dass er zu Liebe fähig wäre, dafür sitzt der Schmerz zu tief. Denk nicht, dass an uns jeder Tot einfach vorbei geht, manches bleibt bestehen, egal wie kühl wir uns geben. Denk an deine Zukunft. Hier ist sie nicht. Hier ist eine dunkle Welt, binde dich nicht durch eine Dummheit an sie.  Ihr kennt euch nicht mal. Er ist doch eigentlich ein wildfremder Mann, den du nur begehrst, weil er dich nicht abweist.“ Sayo schluckte. So war es also genau geschehen. Irgendwie fand sie es traurig, wie sein Vater gestorben war. War er deswegen so abweisend gewesen? Hatte Ren ihn daran erinnert, welches Schicksal ihn erwartet? War es so schlimm, sich nähe zu wünschen? War ihr bestimmt, niemals jemanden für sich zu haben, der einen liebte und für einen da war? Kapitel 23: Die Waffen einer Frau --------------------------------- Leise stand sie auf, ihr Blick wurde kalt. Sie war wütend. Was für eine Zukunft hatte sie denn? „Meine Kleidung?“, fragte sie missgelaunt und nahm die Kleidung entgegen. Sie zog sich einfach vor Ren um. Es war ihr egal. Sie würde es herausbekommen, ob es an dem Gespräch mit ihm gelegen hatte oder ob er wirklich nichts empfand. Wenn sie sowieso zurückmusste, konnte sie es doch irgendwie noch genießen. Sie zog sich eine türkisfarbene Hose an, welche unten einen offenen Schlag hatte, obenrum zog sie ein weißes Oberteil an, welches Ärmellos war. Darüber zog sie nun eine schwarze Rüstung, welche ihre Brust betonte durch einen roten metallähnlichen Streifen, der im Dekolleté anfing und dessen breiter Streifen zu ihren Schultern wanderte, sodass sie viel Haut zeigte. An ihren Schultern waren kleine Flügel befestigt, die auf ihrer Schulter lagen und etwa die Hälfte des Oberarms einnahmen. Die schwarze Rüstung selbst bedeckte auch ihren Bauch, ging über ihre Hüfte und teilte sich in einzelne, Flammenähnliche Blätter auf. Einer je in der Mitte vorne und hinten und dann noch jeweils eins auf der linken und rechten Seite, dass über die Hüfte ging. Hier war der untere Rand auch mit einem roten Ton verziert. Die Rüstung saß eng an ihren Körper, aber sie bemerkte schnell, dass diese Rüstung hart war, aber auch beweglich. Trotzdem musste sie sich daran gewöhnen. „Wow.“, keuchte sie und drehte sich leicht. Ren klatschte und nickte, er würde nichts ändern müssen daran. Es stand ihr und betonte ihr rotes Haar, was sie jetzt zusammenband zu einem Zopf. Kurz verneigte sie sich und ging hinaus. Nun trug sie eine Rüstung und würde in den Krieg ziehen mit einem Mann, dessen Art sie nicht verstand. Jedoch wollte sie ihn verstehen und ihm nahe sein. Sie blickte sich um und bemerkte seine Aura noch im Gemach. Elegant, aber auch stolz ging sie an den Nymphen vorbei. Sie würde allen zeigen, dass sie ihr eigener Herr war, egal was es sie kosten würde. Eine Nymphe eilte vor und öffnete für sie die Tür. Schnell schloss sie wieder die Tür und ließ Sesshomaru und Sayo alleine. „Sesshomaru. “ Klang ihre Stimme gerade wirklich so kalt wie seine? Sie war einfach so wütend. Auf ihn und auf sich. War es in dieser Zeit so wichtig, was andere dachten? In der Zukunft gab es auch sowas, aber doch nicht so extrem! Würde sie ihn wirklich dem Tode weihen, wenn sie mit ihm zusammen wäre? Langsam wünschte sie sich immer mehr ein Mensch zu sein. Normal. Sesshomaru drehte sich um und kurz erkannte sie den Mann wieder, den sie gestern gesehen hatte. Die Aura flammte kurz besorgt auf und dann war sie so anders. Er schien sie abzuchecken und anscheinend fand er die Rüstung genauso gut, wie sie sie fand. Sie drückte die Augen zu und konzentrierte sich. Als sie die Augen aufschlug, sah sie ihn normal. Also funktionierte es wirklich. Sie strich sich die Haare ordentlich und betrachtete ihn.   Sesshomaru stand nur da, bewegte sich nicht und war hin und her gerissen. Sie war wirklich wütend, aber diese Rüstung stand ihr. Was konnte er sagen, ohne dass sie sich Hoffnungen machte? Er war sich nicht einig und meinte dann nur: „Gut. Ich habe ein Schwert, lass uns trainieren.“ Der Kampf war für sie nicht zu ende. Auch wenn sie keine Zukunft hatten, hatten sie das hier und jetzt, was sie sich nicht nehmen lassen wollte. Schnell folgte sie ihm, als er sich umdrehte und losging. Nie würde sie einfach klein beigeben. Sie ging an ihm vorbei und rempelte ihn dabei leicht an: „Tut mir leid, ich muss noch etwas üben mich in dieser Rüstung zu bewegen.“ Nur ein kurzer Blick in sein Gesicht genügte ihr. Anscheinend musste sie nicht Auren immer sehn, denn manchmal sprach ein Blick tausend Worte. Sollte er zappeln. Auch wenn Ren ihm dies erzählt hatte, hätte er mit ihr darüber reden können, ohne auf Mr. Arschloch zu tun. Es würde ihm schon leidtun. Vielleicht würde sie ihm dann verzeihen, aber erstmal würde sie ihre Wut herauslassen. Besonders sollte sie sein und besser als alle anderen, also würde sie sich auch besser behandeln lassen. Was hier war, war egal, in der Zukunft gäbe es keinen, der sich erinnerte. Jetzt wo sie sehen konnte, fühlte sie sich normaler und mutiger, denn sie konnte alles genau erkennen. Sie sprang auf den Rasen und ging einige Schritte, bevor sie sich schwungvoll umdrehte und ihn von unten heraus anschaute. „Dann zeig mir doch mal, wie es geht.“ Sie nahm das Schwert in die Hand und betrachtete es. Es war schön verziert, aber wie sie es benutzten sollte, wusste sie nicht genau. Vielleicht, wie er es gemacht hatte? Vorsichtig schwang sie es und übte etwas. Dabei versuchte sie tollpatschig herüber zu kommen. Sie würde ihn richtig ärgern. Es gab Wege, um heraus zu kitzeln, ob er Gefühle hatte oder nicht. Sie machte einen falschen Schritt und ließ das Schwert fallen. Sesshomaru schüttelte den Kopf und kam zu ihr: „Sieh‘ mir zu.“ Dann zeigte er ein paar Griffe und Schritte und wie sie das Schwert schwingen sollte. Sie versuchte ihn nach zu ahmen und machte so gut es ging, alles falsch. Zum Glück sah ihnen niemand zu. „Wie soll ich genau stehen? Ich kann das nicht so einschätzen.“, brummte sie und schmollte. Na, wie weit musste sie es treiben? Er knurrte leise und ging zu ihr hin, stellte sich neben sie und versuchte es ihr noch mal vorzuführen, doch auch diesmal hatte sie eine falsche Haltung. Irgendwie ärgerte es ihn. War sie so unfähig? Sie sah durch ihre normalen Augen, mit Pupillen gerade. War sie noch so wenig daran gewöhnt? Musste er ihr wirklich alles zeigen, wo er sich geschworen hatte ihr fern zu bleiben? Oder war ihre Rüstung einfach zu schwer? Langsam schritt er hinter sie und legte eine Hand auf ihre. Kurz sog sie die Luft ein, bis sie es geschafft hatte, ihre Empfindlichkeit runter zu regulieren, auch wenn sie es genoss, wie er sie berührte. Sie lehnte sich zurück und machte schnell den von ihr wahrscheinlich mit Absicht hergestellten Abstand wett. Er bewegte sich nicht weg. Sein dummer Stolz würde sein Verhängnis sein. Er zeigte ihr, wie sie das Schwert halten sollte, während seine Stimme dicht an ihrem Ohr erklang. Es war wohlig und seine Kälte schien er nur schwer aufrecht erhalten zu können. „Und die Beine?“, fragte sie mit einem fragenden Blick und legte den Kopf schief. Vorsichtig schob er ein Bein gegen ihres, bis sie es bewegte und richtig hinstellte. Er löste sich, legte seine Hände auf ihren Körper und stellte sie auf, sodass sie in der Grundstellung war. Der Plan ging auf. Am Ende stellte er sich vor sie. „Jetzt schwing das Schwert nach vorne. Immer wieder. Hundert Schläge sollten fürs erste reichen.“, meinte er und betrachtete ihre Übung. Sie kam schnell ins Schwitzen. Es war wirklich anstrengend, jedoch entging ihr nicht, dass als ihr ein Schweißtropfen den Hals herabrann und in ihren Ausschnitt tropfte, er diesen verfolgt hatte. Von wegen keine Gefühle. Vielleicht auch nur Lust. Trotzdem machte sie weiter, während sie langsam ins Keuchen kam. Anstrengend, aber sie würde nicht vorher Schluss machen. Als sie fertig war stöhnte sie leise und hielt sich einen Arm. So schnell, wie er den Blick abwendete, war es richtig interessant. Also war der gestrige Abend nicht so einfach an ihm vorbeigegangen, wie er tat. Sie lächelte ihn leicht an, solange er nicht schaute und ließ dann schnell ihr Lächeln wieder verschwinden: „So. Das habe ich geschafft, was als nächstes? Aber du solltest mich anschauen, sonst kannst du mir keine Tipps geben und mich erstrecht nicht korrigieren!“ Sesshomaru blickte sie wieder an. Also war es Rens Schuld, sonst würde er sie einfach eiskalt beobachten und nicht ihr ausweichen, wie er es tat. Vielleicht würde sie sich ein Spaß machen und ihm zeigen, dass man mit Frauen nicht so umging, wie er es getan hatte. War er nicht so etwas wie ihr Diener jetzt? Sie hatte es so verstanden. Ohh….   „Das brauchst einfach Übung. Das gibt sich schon.“, meinte er und betrachtete sie. Sie war regelrecht durchgeschwitzt. Ihr Geruch stieg ihm in die Nase. Die Erinnerung an ihren nackten, schweißnassen Körper kam zurück und schnell drehte er sich um. Das konnte doch nicht wahr sein. Wieso konnte er sie nicht aus seinem Kopf streichen. Diese Augen… sie machten ihn einfach verrückt. „Du solltest was essen.“ „Vorher möchte ich baden. Gibt es eine Badewanne oder so? Sonst nehme ich mit einem See vorlieb.“, meinte sie und rückte ihm auf die Pelle. Sie drückte ihm eine Hand in den Rücken und zog leicht an seinem Haar. „So verschwitzt möchte ich nicht essen.“ Er nickte sacht, blieb kurz stehen, bevor er weiter ging und spürte, wie seine Haare durch ihre Handglitten, als sie sein Haar losließ: „Ich werde eine Nymphe schicken, sie bereitet alles vor.“ Er ging los und sie folgte ihm langsam und gemächlich. Von wegen da war nichts bei ihm. Sogar ein Blinder mit Krückstock würde merken, dass er sich anders verhielt bei ihr. Aber sollte er doch so tun, als stimmte es nicht. Spielen konnte sie auch. Sie war nicht so unschuldig, wie er meinte und würde ihm schon zeigen, was er verpasste. Er schickte nach einer Nymphe, die ein heißes Bad vorbereiteten sollte. Danach schloss er die Tür und sah sie an: „Sie kommt wieder, wenn alles vorbereitet ist.“ „Gut. Erstmal sollte ich die Rüstung loswerden. Anziehen ist einfacher, als ausziehen. Hilf mir mal.“, meinte sie und ging zu ihm. Er half ihr, wobei er sehr sachte vorging und sie abtastete. Dann fand er einen roten Verschluss, den er an der Seite löst: „Jetzt dürfte es leichter sein, hat dir Ren den nicht gezeigt?“ Seine Stimme war rau, doch er half ihr trotzdem hinaus, wobei seine Finger wahrscheinlich rein zufällig über den Stoff unter der Rüstung glitten, als er sie über ihren Kopf hob. Als sie weg war, lehnte sie sich leicht gegen ihn, während nur noch um ihre Brust dieses Tuch war, dieser leichte Stoff. Sie spürte, wie er sich unter ihrer Berührung versteifte. „Hmm… besser. An so eine Rüstung muss man sich erstmal gewöhnen. Meine ist hauteng, während deine dir noch mehr Freiheiten lässt. Dieses leichte reiben.“, murmelte sie und legte eine Hand auf ihre Brust. Sie drehte sich um und sah sich um, bis sie einen Yutaka in ihrer Größe fand. „Ich sollte mich jetzt schon umziehen, besser ist besser.“, hauchte sie, drehte sich um und zog erst ihre Hose, dann ihr Oberteil aus. „Hilf mir beim BH. Das Training hat meine Arme schwer gemacht.“ Als er hinter ihr stand, strich sein Finger sacht über ihre Wirbelsäule zu dem BH: „Du musst den Stoff links und rechts in die Hand nehmen und in die Mitte drücken. Da sind kleine Häkchen drin!“ Spürte sie ein zittern? Er machte wie ihm geheißen und nach ein paar Anläufen, schaffte er es endlich, dass sie sich lösten, wobei er nicht vermeiden konnte, dass Hautkontakt entstand. Was tat sie da? Es machte ihn verrückt, wobei sie nicht mal ihren Duft ausströmte. Sie streckte sich und zog den BH aus. Er stand noch hinter ihr, als sie sich vorbeugte und ihr Höschen langsam auszog. Als sie das zweite Bein rausholte, verlor sie absichtlich das Gleichgewicht und sie fiel leicht nach hinten, bis seine Lenden sie aufhielten. Er hielt sie fest und schluckte. Das war wirklich Qual. Schnell bemerkte sie, was sich unter seiner Hose anbahnte. Er war hart unter der Hose und das nicht grade wenig. Sie stand auf und blieb an ihm gelehnt. Er blieb ganz still und sagte nichts. Kurz genoss sie die Nähe, bevor sie ihren Yutaka anzog, sich aber vorher umdrehte, sodass er noch einen Einblick hatte. Dann schloss sie ihn. Ob er hoffte, dass sie nicht gemerkt hatte, dass er hart war und sich nach ihr verzehrte? „Ihr Bad ist fertig.“, meinte eine Nymphe vor der verschlossenen Tür und ging. „Dann wollen WIR mal gehen.“, meinte sie und ging langsam vor, wartete aber an der Tür bis er kam. Kapitel 24: Sei mein Diener! ---------------------------- „Wieso wir?“, fragte er leicht schockiert. „Naja, während ich bade, bin ich nicht gerade geschützt, darum brauche ich einen Aufpasser.“, meinte sie nur und folgte der Nymphe ins Bad. Sesshomaru ging ihr nach, doch schien er nicht wirklich begeistert zu sein. Er gehorchte ihr wirklich. Ren hatte gute Arbeit geleistet. Dass er nicht einmal zu falschen versuchte, war ein Wunder. Oder hatte er einfach ein schlechtes Gewissen? Als sie im Bad war, schickte sie die Nymphen raus und wartete bis Sesshomaru die Tür geschlossen hatte. Sie öffnete den Knoten und ließ elegant ihren Yutaka ihre Haut hinab gleiten und dies so langsam es ging, damit er genug zu sehen bekam. Danach ging sie zum Becken. Es war aus Holz, aber es würde ihr reichen. Sie stieg langsam herein und setzte sich. Es tat wirklich gut, diese Wärme. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf auf das Holz, während ihre Brust leicht aus dem Wasser schaute. Sie streckte ihren Rücken mehr durch, um sie noch mehr zur Show zu stellen. Was er wohl gerade dachte? Sie drehte ihren Kopf zu ihm und winkte ihn heran: „Komm her.“ Er kam und stand vor ihr. Ihr entging nicht, dass er ihren nackten Körper im Wasser beobachtete: „Was?“ Meinte er kalt. „Setz dich, das kann dauern.  Sei doch so lieb und reib mir den Rücken mit Seife ein, da kommt man so schlecht dran.“ „Bin ich dein Diener?“, fragte er grimmig und setzte sich. Er tat es nur allzu gerne, doch würde er nicht ihr Diener sein. Er musste weg von hier. Wie sollte er sich daran halten, was Ren sagte, wenn diese Frau ihn so reizte? Das war wie Folter. Machte sie es mit Absicht? „Ich habe Ren so verstanden, dass ich jetzt über dir stehe. Den Nymphen vertraue ich nicht, was das angeht. Soll ich nach Ren rufen lassen? Der macht das bestimmt gerne. Vorhin schien er auch kaum die Finger bei sich halten zu können.“, meinte sie gehässig und merkte schnell, wie seine Hände auf ihren Rücken lagen und langsam massierten. „Er hat dich angefasst? Ich mache es. Aber untergrabe nicht vor anderen meine Autorität.“, meinte er leise und strich immer wieder über ihren Rücken. Sie war so weich, er wollte sie überall einschäumen. Langsam glitten seine Hände über ihre Schultern und dann über ihr Schlüsselbein. Er hielt inne, als er sich wieder erinnerte, wo er jetzt stand. „Gibt es ein Problem?“, hauchte sie und lehnte ihren Kopf in den Nacken. Er sah seine Finger und ihre Brust. Seine Hand glitt noch etwas tiefer, bevor er von ihr abließ. „Nein.“ Kalt, aber auch wieder nicht. So durchschaubar für sie. Sie drehte sich um und schaute ihn an. Langsam kam sie ihm näher, während er leicht nass wurde, weil ihr Haar tropfte. Spannung durchzog ihn, dann sog sie die Luft ein: „uhh… Ich sag es nicht gerne, aber du solltest ein Bad nehmen.“ Langsam öffnete sie die Schleife. Er starrte sie nur an und sah dann weg: „Ich bade danach.“ „Nein. Jetzt.“, meinte sie nur und strich über seine nackte Brust. Sesshomaru war über ihre Schnelligkeit überrascht. Er konnte sich nicht ausziehen. Nicht jetzt. Sie würde seine Erregung bemerken. Merken, dass er sie wollte. Das konnte doch nicht wahr sein. Es musste schon ein Wunder geschehen. Doch es kam keins. Sein Oberteil war er schon los. „Dreh dich um.“ „Warum zierst du dich? Gestern habe ich schon alles gesehen.“, meinte sie mit einem fiesen Unterton und stand auf. Er stand auch. Ihre Hände glitten über seinen Bauch zu seinem Hosenbund. „Oder willst du etwas verbergen? Ich habe es schon längst bemerkt.“ Sie zog ihm die Hose runter und atmete tief durch, als sie sein Gemächt sah. Und wie erregt er war. Sie hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Sie ging ein paar Schritte zurück und zog ihn an den Händen ins Wasser. Dann setzte sie sich und wartete, dass er es ihr nachtat. Er hob ein Bein an, um sein Glied zu verstecken. Sein Blick ging in die Ferne. Anscheinend wollte er sie nicht ansehen. Sie rückte einfach zu ihm auf und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und ließ die Hand kreisen. „Hör auf.“, knurrte er leise und versteifte sich. Er schnappte nach ihrer Hand und hielt sie fest. Er durfte nicht. Nicht sie, obwohl er im Moment nur sie wollte. Sacht schüttelte Sayo den Kopf und befreite ihre Hand, bevor sie sie auf seine Schulter legte: „Du willst mir nichts sagen zufällig oder? Weißt du, so sollte das sein. Damit der andere Bewegründe verstehen kann, aber du schweigst mich an. Ich bin nicht blind!“ Sie packte zu und erwischte seinen Schwanz. Er keuchte und beugte sich nachhinten. Sie drückte fest zu und starrte ihn an. Er starrte sie aus dem Augenwinkel an, als sie ihn einfach weiter rieb. Er wehrte sich nicht, denn er wollte es eigentlich. „Du verstehst das nicht.“ „Nein. Tu ich nicht. Schon etwas, aber ist es nicht egal? Wir sind im Jetzt. bzw. in der Vergangenheit. Mir gehört dieses Land doch gar nicht. Ren hat mir alles erzählt. Wirklich alles. Er hat mir gesagt, er hat es dir auch erzählt. Wieso redest du nicht mit mir? Erklär mir das. Denkst du ich kenn mich aus?“, knurrte sie ihn an und drückte noch fester zu. Er zog zischend die Luft ein. Seine Muskulatur drückte sich heraus. „Es war so einfacher. Wenn du mich hasst.“, brummte er und starrte sie an, während seine Augen vor Lust glänzten. „Einfacher? Wenn wir zusammenarbeiten sollen? Das meinst du nicht ernst, oder? Du erträgst es doch selbst nicht mal. Vergiss nicht, ich kann deine Aura erkennen, du hast sie vorhin nicht schnell genug versteckt.“ „Wirklich, du schaust einem bis in die Seele. Ja, ich konnte es kaum aushalten, auch jetzt nicht. Du hast es drauf angelegt. Aber es geht nicht, versteh es.“, knurrte er, während sie immer weiter rieb. „Naja, du darfst mir kein Haar krümmen. Was ist, wenn ich dich mir als Liebhaber nehme? Das wäre doch erlaubt, oder? Ich darf doch haben, was ich will. Dann wäre das Problem doch fürs erste gegessen. Ren redete davon, dass kein Lord einen Phoenix besitzen darf, aber andersrum muss es in Ordnung sein.“, raunte sie an sein Ohr und presste ihre Brust gegen seinen Arm. Er starrte sie an und zog eine Augenbraue hoch. Diese Frau war voller Geheimnisse und verrückter Ideen: „Schwer zu glauben, in einer Welt wo Frauen nichts zu sagen haben.“ „Weißt du. Ich lasse mir nichts vorschreiben, dass solltest du verstanden haben. Schon gar nicht von einem Mann. Ich zeig es gerne allen. Niemand dürfte es in Frage stellen, da es dein Land ist und ich Unterstützung vom besten brauche. Überleg es dir, aber ich kann noch viel weiter gehen. Du willst glaube nicht wissen, wie weit ich gehen würde.“, brummte sie und küsste seinen Hals zärtlich. Sie ließ sein Glied los, schnappte sich Seife und begann seine Brust einzureiben. Er genoss es, das konnte sie merken und er dachte nach. Er wollte keinen Krieg, aber er wollte auch sie und würde sie so weiter machen, würde er verrückt werden vor Lust. Was würde Ren dazu sagen, dass dieses liebe Mädchen so gewieft war und einen so starken Willen hatte. Er hatte damit gerechnet, dass sie ihn verabscheuen würde, aber sie hatte immer wieder einen Grund gesucht, Körperkontakt aufzubauen und mit vollster Absicht hatte sie ihn ins Messer gejagt. Sie setzte sich leicht auf ihn und legte die Arme um seinen Hals, während sie ihre Brust leicht an seiner seifigen rieb. Er sah sie an, fixierte sie und seufzte leise: „Du gibst nicht auf, kann das sein? Da muss ich wohl nachgeben, oder?“ Er hauchte in ihr Ohr und knabberte leicht daran, während er sie leicht zurückdrückte und anfing ihre Brüste einzureiben. Sie stöhnte auf und presste sich gegen sein Glied. Diese Frau war verrückt. Aber es machte ihn auch verrückt. Noch nie war ihm so eine Frau begegnet. Wenn er sich auf sie einließ, würde er klein beigeben müssen, ob das sein Stolz ertragen könnte? Andererseits wollte er mehr von ihr auskosten. Was konnte er verlieren? Sie würde irgendwann wieder gehen und weg sein. Alles würde wie vorher sein. Nur jetzt. Nur für diese kurze Zeit. Das würde nichts ändern. „Du musst. Genau. Sonst werde ich dich foltern, bis du mich anbettelst.“ „Ohh.. Mutig, mutig. Ich bin beinahe verführt, diese Herausforderung anzunehmen!“ „Wieso? Du hast sie doch gerade verloren, wo du angefangen hast meine Brust zu streicheln.“, grinste sie und küsste ihn auf die Lippen. Er knurrte leicht und legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie weiter nach vorne, sodass seine Eichel leicht an ihren Eingang drückte. Er wollte sie spüren. Jetzt waren sie hier, es war kaum Zeit vergangen. Ob sich diese Lust wieder legen würde? Er küsste sie leidenschaftlich zurück, ließ eine Hand an ihre Wange wandern, während er seine Lenden leicht bewegte und seine Eichel immer tiefer in sie eindrang. Immer noch war sie eng, aber sie war feucht, trotz Wasser spürte er, wie glitschig sie war. Sie stöhnte leise auf und sah ihn böse an: „Na na na, du bist mein Diener. Habe ich dir das erlaubt?“ Sesshomaru hielt still und betrachtete sie. Das meinte sie nicht ernst oder? Sie ließ ihn wieder aus sich herausrutschten. Enttäuschung machte sich breit, er wollte sie spüren seit einer halben Ewigkeit war er schon hart. Sie rieb sich nur leicht an ihn und ärgerte ihn. „Es macht dir Spaß, oder?“, knurrte er erregt und strich über ihren Bauch. Sie zog die Luft ein und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich vorbewegte, ihre Hüfte nach vorne beugte und sich so auf ihn setzte, sodass sein gutes Stück fast von selbst in sie eindrang. Sie ließ erst nur die Spitze hinein und ließ ihn immer wieder rausrutschen. Ihre Hände drückte sie auf seine Schultern. Er hielt still und atmete schwer. Sie merkte immer noch, sie war eng, doch langsam wurde es immer angenehmer. Ihre Hüften bewegte sie nun schneller und ließ ihn ganz hinein. Sie bewegte ihre Hüfte kreisend auf ihm und genoss es. Ihr Stöhnen wurde immer lauter. „Du fühlst dich gut an.“, hauchte sie in sein Ohr und stöhnte hinein. Er konnte sich kaum noch zurückhalten. Sie spürte, wie er leicht ihr entgegen stieß. Er konnte wohl nicht mehr stillhalten. „Du darfst dich jetzt bewegen! Dann gib mal alles!“, keuchte sie und leckte über seine Ohrmuschel. Es war wie ein Freischuss für ihn und er nahm sie hart und fest. Das nächste Mal würde er oben sein und die Zügel in der Hand halten. Irgendwie würde er sie dazu bekommen. Er küsste ihren Hals, saugte an ihm und spielte an ihrer Brust, während er sich ihr entgegenstreckte. Dieser Akaya sollte heulen, sie gehörte ihm und er würde nicht teilen, auch wenn es ihr andersherum erschien. Mit Akaya nahm er es zweimal auf, wenn dieser Wütend vor der Tür stand. Nur Jetzt.   „Mhm.“, brummte er leise und trieb sie zum Höhepunkt. Als sie kam, kam auch er zuckend. Sie war einfach so eng, dass er danach erst etwas abschwellen musste, um ihren Klammergriff zu entkommen.  Als er draußen war, lehnte sie sich an ihn und kuschelte etwas. Ein wohliger Gesichtsausdruck zierte sein Gesicht. Es fühlte sich komisch an und verschwand schnell wieder. Dann fiel es ihm ein. Sie hatten wieder nicht verhütet. Er hatte nicht mehr nachgefragt und sie wahrscheinlich auch nicht. Eine große Dummheit, aber nicht mehr zu ändern. Vielleicht hatten die Nymphen etwas, was sie aßen oder so, damit keine Schwangerschaft auftrat. Aber was wäre, wenn es passieren würde? Er wusste nicht, was er täte. Würde er zu dem Kind stehen? Wäre sie überhaupt so lange hier? Sie war es nicht, also sollte er sich auch keine Gedanken darüber machen. „Sesshomaru? Das mit dem Stinken war übrigens gelogen.“ „Habe ich mir beinahe gedacht.“ „Dann ist gut, ich wollte es nur noch einmal erwähnen.“, flötete sie heiter und wusch ihn, auch er wusch sie, während sie noch einige Küsse teilten. Irgendwie genoss sie es. Aber sie hatte gedacht, es würde länger dauern. Doch das genoss sie. Sie biss ihm zart in die Lippe. Er knurrte und sie lächelte: „Strafe muss sein. Wenn du noch einmal den Arsch raushängen lässt, werde ich nicht so gnädig mit dir sein, mein Diener.“ Kapitel 25: Ein kleiner Streich ------------------------------- „Diener? Glaubst du wirklich. Das wollen wir mal sehen!“, meinte er nur und drückte sie nach hinten, sodass sie im Wasser landete, jedoch hielt er ihren Kopf, damit sie nicht untertauchte. Er war schnell über ihr und küsste sie leidenschaftlich, während seine Hand über ihre Hüfte strich. Sie keuchte auf und schmollte. Dann lächelte sie und legte ihre Arme um seinen Hals, damit er ihr wieder aufhelfen konnte. „Es wird nie langweilig. Was machen wir mit Ren?“, fragte sie heiser und verpasste ihm noch einen weiteren Knutschfleck. „Du bist doch hier die mit den Ideen. Mach du das.“, flüsterte er und stellte sich amüsiert Rens Blick vor, wie der sie wahrscheinlich schockiert ansah, wenn sie davon redete, dass sie ihn als Liebhaber wolle. Eigentlich sollte es ihn anekeln, aber in ihren Fall, fand er es ganz interessant. „Hmm… Ich habe da schon eine Idee, aber dein Stolz könnte es nicht überleben. Er muss ja sehen, wie sehr es dir ernst ist, wenn es das wirklich ist.“, hauchte sie und stieg aus dem Wasser. Sie schnappte sich ein Handtuch und begann ihren Körper abzureiben. „Wie hast du zu mir gesagt, als wir herkamen? Mach, was ich dir sage. Alles was ich dir sage. Egal was es ist und hinterfrage es nicht. Wenn du zögerst, haben wir verloren. Okay etwas darfst du bestimmt. Dafür wirst du sein Gesicht sehen.“ Er hob eine Augenbraue leicht ungläubig. Kaum hatte sie etwas Mut gewonnen, schien sie sehr dominant zu werden. ER musste sich in Acht nehmen, dass dieses kleine Spiel nicht in Wahrheit ausartete. So leicht würde er es ihr nicht machen, nur jetzt einmal. Danach würden sie von hier weggehen. Aber er wollte wirklich Rens Blick sehen. Er würde über seinen Schatten dafür springen. „Angenommen. Treib es aber nicht zu weit, ich werde dir alles später, wenn wir alleine sind, heimzahlen, vergiss das nicht.“ „Natürlich nicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich das die ganze Zeit schon vermisst. Du hast mir viel zu schnell nachgegeben.“  „Du würdest eine wirklich mächtige Herrscherin abgeben. Du bist nicht dumm, das muss ich zugeben und du versucht alles zu durchschauen. Bzw. du kannst es durch deine Fähigkeiten. In einem Land voller Dämonen ist das von Vorteil.“ „Nicht immer, deine Aura ist mir des Öfteren wirklich verschleiert. Oft auch durcheinander, aber sonst erkenn ich sie meistens. Bei den anderen ist es leichter, bei dir schwerer.“ Er nickte leicht. Wenigstens konnte sie ihn nicht immer durchschauen, was ihm einiges an Spielraum ließ. So hatte sie nicht ganz die Oberhand. Er würde lernen sie immer vor ihr zu verbergen, zumindest wenn sein musste. Dies würde ihm einen Vorteil gegenüber Akaya einbringen, wenn er dadurch seine Bewegungen erahnt hatte. Er stieg auch aus dem Bad und half ihr etwas beim Abtrocknen, was ihm einen erst empörten Blick einbrachte, aber dann ließ sie es geschehen. Danach trocknete er sich ab und zog sich an, während sie nur den Yutaka trug. Sie nickte ihm zu und ging mit ihm zu den Gemächern und zog den Kimono mit seiner Hilfe an: „Bei sowas seid ihr Männer zu beneiden. Nie müsst ihr irgendwas Kompliziertes tragen. Meine Mutter hat sich auch immer in Schale geworfen, wobei die dummen Kleider nur hinten einen Reißverschluss haben, um sie zu schließen oder zu öffnen.“ Er richtete den Rest an ihr und zog sie an sich. Seine Lippen bedeckten ihre. Sie schloss sachte die Augen. Wilde Rosen. Immer besser konnte sie es kontrollieren. Honig. Kurz genoss sie noch den Kuss, bevor sie ihn auf Abstand schob und etwas Lipgloss auftrug. Sie bemerkte seinen Blick und hielt es ihm vor die Nase: „Was NUR für Frauen. Lipgloss. Macht die Lippen geschmeidig und glänzend.“ Dann steckte sie es weg und richtete noch etwas ihr Haar, bevor sie zur Tür ging: „Dann wollen wir mal. Nach seiner Aktion glaube ich brauch er auch einen Denkzettel. Wir werden seine Welt erschüttern. Der wird mich nie mehr vergessen.“ Sesshomaru legte den Kopf leicht schief. Sie war wirklich sehr rachsüchtig. Wäre er auf Rens Vorschlag mit den Nymphen eingegangen, würde sie ihm wohl etwas abschneiden. Er wollte sie auch nicht teilen, aber sie hatte sich nicht unter Kontrolle. Ein regelrechtes Spiel und er spielte mit ihr dieses Spiel. Es erinnerte ihn an ganz früher. Ren hatte man schon immer Streiche spielen können. Diese Frau weckte in ihn lang verschollene Lebensgeister. Selten interessierte ihn mehr als Macht. Jedoch strahlte sie Macht aus in einem gewissen Sinne. Er öffnete ihr die Tür und ließ sie herausgehen. Die Nymphen drehten sich alle um. Sie schienen sehr überrascht, dass er für eine Frau die Tür aufhielt. Sie hatten recht. Für eine Frau würde er es nicht tun. Nur für Sayo. Sie gingen zu Ren, wobei er neben ihr ging, nachdem sie sich eingehakt hatte. Sie schien jede Regel brechen zu wollen. Die Nymphen waren wirklich eifersüchtig. Es schien sie wirklich zu befriedigen, denn sie wurde immer stolzer auf ihrem Weg und dann blickte sie ihn an hauchte sacht: „Gib Küsschen!“ Er starrte sie kurz verdattert an. Ungläubig, dass sie das gerade wirklich gesagt hatte. Als er aber dann bemerkte, wie jeder die Luft vor Spannung einsog und anhielt verstand er. Er beugte sich herunter und küsste sie solange, bis sie abließ. Es hatte bestimmt eine Minute mindestens gedauert, während alle die Luft angehalten hatten. Sein Blick wanderte zu den Frauen, die auf einmal es eilig hatten, wegzukommen. So schnell wurde man also nervige Frauen los. Das sollte er sich merken. Dann waren sie angekommen und Sesshomaru öffnete ihr die Tür und trat hinter ihr ein. „Ren. Wir müssen reden.“, meinte Sayo majestätisch und setzte sich auf eins der Kissen. Ren starrte sie und dann Sesshomaru an. Alles hatte er erwartet, nur nicht die beiden. Kam er nun in Teufelsküche? „Wie kann ich dienen? Darf ich Sake anbieten?“ Ihm war sehr unwohl. Er schob sich sein lila Haar nach hinten und bereitete drei Sake-Schälchen. Sie machte es sich bequem und legte ihre Beine seitlich ab, dann hob sie eine Hand und bedeutete Sesshomaru zu ihr kommen. Als er folgte fiel Ren aus allen Wolken. Sesshomaru hatte noch nie etwas Folge geleistet. Das schien interessant zu werden. Als er sich neben sie setzte, blickte er sie leicht an. „Sessh-chan, leg deinen Kopf auf meinen Schoß.“, befahl sie ihm und sah ihn herausfordern an. Sollte das wirklich jetzt ihr Ernst sein? Er schaute zu Ren, der auch die Luft anhielt. Er betrachtete Sayo. Sessh-chan. Das war ein Schlag unter die Gürtellinie, aber er nickte nur, drehte sich auf die Seite und bettete seinen Kopf auf ihren Schoß. Ren atmete immer noch nicht und fing an blau anzulaufen. Amüsant. Sesshomaru machte es sich gemütlich. Wenn schon, konnte er es auch genießen. Unerwartet für ihn, legte sie ihre eine Hand auf sein Haar und streichelte ihn. Schoßhund. Der Begriff geisterte durch seinen Kopf. Sie kraulte ihn sogar. Langsam glaubte er, dass sie es nur ausnutzen wollte und blickte zu Ren. Ren atmete erschrocken ein und sein Gesicht entgleiste ihm, als würde er erwarten, dass Sesshomaru ihn niedermetzelte: „Also… Ahh… Was ist passiert? Hast du ihn unter Drogen gesetzt?“ „Nein, ich bin Herr meiner Sinne.“, knurrte er und lächelte ihn eiskalt an. „Ren. Ich möchte etwas mit dir klären. Ich habe über deine Worte nachgedacht und werde sie so nicht akzeptieren. Deine Bedenken hin oder her. Du meintest, er darf mich nicht besitzen. Wie verhält es sich aber andersherum?“ Ren schluckte: „Naja… das dürfte in Ordnung sein, aber ein Lord als Schoßhündchen?“ „Wieso nicht?“, fragte sie grinsend und kraulte Sesshomarus Rücken. „Solange ich hier bin, ist es meine Entscheidung. Du hast es zu akzeptieren. Ich beanspruche ihn für diese Zeit und werde mich nicht abschütteln lassen.“ Ein tiefes Lachen. Ren ließ sich auf den Rücken fallen und drehte sich zu ihnen: „Unglaublich… Was für eine Frau. Ich verstehe, was er an dir findet. Wahrscheinlich ist es noch mehr, dass er das alles über sich ergehen lässt. Als hättest du ihm das Hirn raus geblasen.“ Sie zwinkerte Ren zu und spielte mit Sesshomarus Haaren: „Ich habe ihm keine andere Wahl gelassen.“ Sesshomaru setzte sich auf und blickte sie an: „Sturkopf.“ „Selber.“, grinste sie ihn an und küsste ihn. „Solange ich hier bin. Wenn ich gehe, wird bei euch allen wieder das alte Leben beginnen. Ein paar schöne Erinnerungen.“ Ren schüttelte den Kopf: „Ihr habt mich verarscht. Eindeutig. Aber sehr überzeugend. Macht was ihr wollt. Ich werde es schon richtig darstellen. Aber übertreibt es nicht. Leidenschaft hin oder her. Sie muss am Ende heim. Akaya wird wütend sein, vielleicht lockt ihr ihn aber auch so raus. Nur ein Tipp. Andersherum wäre es überzeugender gewesen, wenn sie in deinem Schoß gelegen hätte. Sayo, du tust mir leid. Sesshomaru wird diese Demütigung bestimmt nicht so einfach hinnehmen. Aber das ist eure Sache. So wie du halt willst.“ „Da hat Ren recht, Sayo. Das wirst du noch büßen, auch wenn es schlimmeres gibt.“, brummte er und stand elegant auf. Er seufzte leise und sah Ren an: „Sie ist wirklich schlimm, nicht wahr? Ihr Mann später tut mir leid, der wird nichts zu sagen haben.“ Sayo verzog den Mund und trank ein Glas Sake, was die beiden Männer besorgt mit ansahen. Anscheinend schmeckte es ihr und sie trank noch mehr und mehr: „Das solltest du nicht machen, Sayo.“ „Wieso nicht? Es schmeckt.“, brummte sie und trank die ganze Flasche leer. Ihr Gesicht wurde rot und sie hielt sich den Kopf: „Ihr trinkt das auch.“ „Aber keine ganze Flasche… Das ist Alkohol.“, hauchte Ren besorgt und betrachtete ihr Gesicht. Das würde nicht gut enden. „Sesshomaru, das ist dein Problem. Ich halte mich raus.“ Sesshomaru starrte Ren eiskalt an, dann wieder zu Sayo, welche auf einmal sehr heiter wirkte. Betrunken. „Warum hast du das gemacht?“ „Sei ruhig. Schön, dass dir der Mann später leidtut, der mich mal heiraten soll. Tut mir leid, dass ich kein blödes Hausmädchen bin, was nur Kochen will. Wahrscheinlich hätten in dieser Zeit die meisten sowieso dann später Angst, weil ich ja ein Phönix bin. bla bla bla. In der Zukunft trauen die sich nicht mal in meine Nähe, ich bin doch nur eine dumme Irre, die angeblich blind ist und wohl auch gleich damit dumm!“ wetterte sie. Was sagte sie da? War das der Alkohol, der aus ihr sprach? Schnell stand sie auf und kippte, jedoch konnte Sesshomaru sie noch schnell genug auffangen. Ihr war übel, aber der Alkohol fühlte sich gut an. Es war ihr erster. Sie grinste leicht: „Sessh-chan, Sessh-chan, tanz‘ mit mir, hicks.“ Er könnte innerlich Kotzen. Hatte sie das gemacht, nur weil er das angesprochen hatte? Frauen waren schrecklich. Eben noch so ein Selbstvertrauen und auf einmal? Hatte sie es so verletzt, wo er es nicht mal so negativ meinte? Vorsichtig pflückte er ihre Hände von seinem Obi und hielt ihre Arme verschränkt am Handgelenk fest: „Sayo.“ Seine Stimme klang anklagend und sie blickte zur Seite. Sehnte sie sich so sehr nach Nähe? Er fand auch Gefallen daran, aber was ging in ihren Kopf vor? Irgendwie musste er aus ihr quetschen, was in ihrer Zeit los war. „Ich lass sie bei dir, ich muss noch einmal weg. Stell mit ihr ja nichts an, verstanden? Und pass auf, dass sie dir nicht an die Wäsche geht.“ Sesshomaru legte sie im hinteren Teil auf ein paar Kissen ab und verließ den Raum. Ren blieb zurück und starrte zu dem betrunkenen Mädchen. Wunderbar, was für eine Vorführung. Mit ihr schien es nicht mehr langweilig zu werden. Er krabbelte zu ihr und sah sie ernst an: „Iss‘ das, dadurch wirst du schneller nüchtern. Kann es sein, dass du ihn eigentlich nicht nur fürs jetzt willst, sondern auch länger?“ Er gab ihr ein ekliges Kraut zu essen, was ihr die Mundwinkel verzog. Schnell trank sie Wasser, was Ren ihr reichte und betrachtete ihn leicht angetrunken. „Ach, sei doch ruhig. Du hast keine Ahnung.“ „Er meint das nicht so ernst, wie er es sagt. Trinken ist auch keine Hilfe. Aber mutig gleich eine Flasche zu kippen, normal trinken wir nur ein Schälchen oder zwei. Lass es langsam angehen. Manches geht halt nicht.“ Sie sah ihn verwirrt an und nickte. „Mein Kopf brummt, ich mach die Augen etwas zu.“ Langsam schloss sie die Augen und seufzte leise. Hatte er unbedingt ihren wunden Punkt treffen müssen? Warum war sie so merkwürdig drauf? Sie verstand einfach nicht, warum sie für immer allein bleiben musste. Gab es keinen anderen Weg? In der Zukunft könnte sie wen haben, aber wollte sie das? Wenn sie wiederkehren würde, müsste sie verschwinden, damit es nicht auffiele, dass sie jetzt Pupillen haben könnte, wenn sie wollte. Somit war sie noch mehr anders als alle anderen. Kapitel 26: Gespräche --------------------- Sayo? Geht es dir gut? Ja, mir geht es gut, wieso? Sayo versuchte in Gedanken zu kommunizieren, in ihren Schlaf. Sie hatte sich schon sorgen gemacht, aber anscheinend ging es ihr doch noch gut. Geht es dir gut? Du warst auf einmal so still gewesen! Es geht. Akaya war nicht wirklich begeistert über meinen Ausbruchversuch. Anscheinend liegt sein Augenmerk jetzt mehr auf dich. Vertrau ihm nicht. Er will die Dunkelheit über die Welt schieben und sie sich Untertan machen. Finde deine Macht, besiege ihn! Die Stimme war ängstlich, ganz anders als die Phenea, die das letzte Mal sie regelrecht angefaucht hatte. Was hatte er ihr angetan? Was hatte dieser Mann vor? Ich achte auf mich und habe Hilfe. Ich kann schon ein wenig meine Macht kontrollieren, aber weißt du zufällig, wo du bist? Nein, leider nicht wirklich, aber es müsste nicht zu weit von dir entfernt sein, denn sonst wäre er nicht so schnell bei dir gewesen… Er ist vorhin wieder weg, pass also auf, ob er bei dir aufkreuzt! Eine tiefe Besorgnis sprach aus ihren Mund, doch war sich Sayo nicht so sicher, über was Phenea sich am meisten sorgte. Ich passe auf. Wenn er hier auftaucht, werde ich bereit sein… Wobei gerade weniger, ich habe etwas zu viel getrunken, doch Ren passt auf mich auf. Sollte Akaya hier auftauchen, wird er mir aber nichts tun, letztes Mal klang er so, als würde er versuchen mich auf seine Seite zu ziehen. Vielleicht kann ich ihm ja deinen Standpunkt raus quetschen. Sayo war sich sicher, er würde es ihr verraten, wenn sie nur ihren Charme spielen lassen würde. Dieser Mann wollte sie als Gemahlin und nicht als Legebatterie, also würde sie es irgendwie hinbekommen, nur Sesshomaru dürfte sich nicht einmischen, was eine andere Geschichte war. Jedoch wurmte es sie noch, dass er einfach verschwunden war und nicht geblieben war. Naja. Auch egal. Wenn du das versuchst, pass auf dich auf. Ich weiß nicht, ob er lange so geduldig bleibt. Versuch dein inneres Feuer zu schüren, dann schaffst du vielleicht einen Feuerball zu schaffen. Ziele auf seine Flügel. Unsere Flügel sind mitunter das empfindlichste, weshalb du noch einen Vorteil hast, denn du hast keine Flügel. Wahrscheinlich wartet er darauf, denn dann bist du erwacht. Sie lauschte ihr und überlegte. Ihr würden Flügel wachsen? Kannst du die Flügel verschwinden lassen, wann du willst? Ich habe es noch nie versucht. Es ist unsere normale Gestalt, also wohl eher nicht. Kurz herrschte Stille, die erdrückend war und dann redete sie weiter. Nein, ich kann sie nicht verschwinden lassen. Es tut mir leid, aber wenn sie da sind, werden sie bleiben. Wie soll ich dann in meine Zeit zurück? Bei uns gibt es so etwas wie Phönixe und so nicht mehr. Es gibt rein gar nichts dergleichen in der Zukunft! Ich darf nicht erwachen, was soll ich dann tun? Ihre Stimme klang verzweifelt in ihren Kopf. Was sollte das nur werden? Wenn sie erwachte und zurückkehrte, würde sie unter dem Messer von Forschern landen. Sollte sie dann hierbleiben? Aber das ging auch nicht, ihre Familie sorgte sich. Irgendwie musste sie es verhindern, sonst würde sie niemals in ihr Leben zurückkehren können, wenn sie sich die Flügel von Akaya ansah. Außer er konnte es. Sie musste ihn fragen, unauffällig. Ich kann es dir nicht sagen, ist die Zukunft so anders? Vielleicht verstecken sie sich nur. Normal residiert immer einer im Land, außer es ist etwas passiert. Heißt das vielleicht, dass ich sterben werde und erst in deiner Zeit wieder ein Nachkomme entsteht? Normal müsste es mich oder einen anderen Phönix in deiner Zeit geben, der einen alles lehrt und den Überblick über die Familien hat. Normal dauert es eine Zeit lang, weswegen wir mehrere Liebhaber haben. Meist gibt es am Ende nur noch einen, aber das es in deiner Zeit niemanden gab, lässt mich schlimmes vermuten. Kann es sein, dass die Welt, aus der du kommst anders ist im Gegensatz zu hier? Naja… Schon. Es ist nicht so lebendig wie hier, aber auch nicht so stark verdorrt, wie es nach den Monstern aussah, die Akaya geschaffen hat. In der Zukunft haben wir Menschen viele Dinge geschaffen, die Wasser und Luft verschmutzen. Die Natur wird niedergerissen für Häuser und Firmen, aber auch für Parkplätze. Es liegt wohl daran, die Natur wird weiter zerstört und zerstört. Diese Welt ist so anders. Hmm. Dann gibt es wohl keinen der das Gleichgewicht mehr hält. Also ist die Zukunft ganz anders. Ja, kann man sagen, bis du mich gerufen hast, habe ich nicht an Götter oder Dämonen geglaubt. Es sind bei uns Fabelwesen. Einfach nur Geschichten um Kindern Moral und Angst einzutrichtern, aber gesehen habe ich nie einen. Ich war auch noch nie an einem Tempel. Verstehe. Gut. Wenn du mich befreist, kann ich dir alles zeigen, dann kannst du die Zukunft bewahren. Nur du wirst immer einsam bleiben, das musst du lernen zu akzeptieren. Viel Macht erfordert auch viel Verantwortung. Nicht nur dir gegenüber, auch anderen gegenüber. Liebe ist uns verboten, es bringt nur ein trauriges Ende. Sayo erkannte Traurigkeit in der Stimme. Also war es wirklich sie gewesen. Hast du ihn geliebt, oder hat er dir wirklich was tun wollen? Ich meine diesen Lord. Ren hat mir etwas erzählt. Naja. Ja, ich habe ihn geliebt. Jemand wollte einen Putsch und an die Macht, darum hat er das Gerücht verbreitet. Wir haben normal es vor allem verborgen, nur die engsten Vertrauten wussten es. Am Ende habe ich den Verräter getötet, dafür dass er mir meinen Liebsten nahm. Daraus habe ich lernen müssen, dass für uns nur eine kurze Begegnung gilt. Dämonen vereinen sich auch nur und führen keine Beziehung. Außer dieser eine damals. Er war wirklich zärtlich zu mir und hatte ein freundliches Herz. Sowas ist selten, aber sein weiches Herz machte ihn blind davor, dass unter seinem Gefolge Verräter waren. Darum, bitte gib auf dich acht. Du magst diesen Lord, aber es darf nicht sein, auch wenn du ihn mehr magst, als du zu gibst. Wenn du ihn liebst, stürzt du ihn in seinen eigenen Tot. Ich werde dich unterrichten. Mit der Zeit wirst du darüber hinwegkommen. Pheneas Stimme überzeugte sie nicht wirklich, dass man darüber hinwegkam, denn Phenea klang wirklich traurig. Sie schlief mit vielen Männern, aber wahrscheinlich würde nur der eine in ihren Herzen für immer wohnen. Würde sie das gleiche Schicksal ereilen, würde sie weiter so machen wie es war. Heute war er sanft gewesen zu ihr, für sie. Machte ihn das schwach? Ihre Gedanken überschlugen sich, ihr wurde schlecht. Würde vielleicht auch Akaya ihn töten, wenn er merkte, was zwischen ihnen war? Ihr war so übel. Sie schreckte aus dem Traum und übergab sich. Alles landete zum Glück im Gras und sie rückte ab. So übel war ihr. „Ohh, Wasser.“, hauchte sie, ging zum Bauch und trank daraus und wusch sich den Mund. „Warte… Wasser? Wie? aber ich war doch bei Ren?“, keuchte sie erschrocken und sah sich schnell um, was ihren Kopf brummen ließ. Sie hielt sich schmerzhaft den Kopf und sah weiter umher. Wo war sie? Hier war nirgends dieser Palastähnliche Komplex zu sehen. Was sollte das werden? Hatte Ren sie wo anders hingebracht? „Ren? Sesshomaru?“ Sie fühlte sich alleine und zog den Kimono enger um sich. Das konnte doch nicht wahr sein. Sayo schluckte schwer und drehte sich langsam im Kreis. Das konnte doch nicht wahr sein, war sie entführt worden oder ausgesetzt? Im Traum hatte sie nichts mitbekommen, sie hatte zu viel getrunken. Würde Sesshomaru sie alleine lassen? Jedoch war er gegangen, aber Ren würde sie doch nicht aussetzen? „Guten Morgen, Spätzchen. Ausgeschlafen?“, flüsterte eine ihr bekannte Stimme hinter ihr. Kapitel 27: Kolibri des Südens ------------------------------ Sesshomaru hatte einige Zeit gebraucht, aber er hatte etwas gefunden für sie. Hoffentlich würde sie ihren Rausch ausgeschlafen haben. Er konnte keine weitere Verzögerung akzeptieren. Hoffentlich würde es sie etwas aufheitern. Er war nie ein Mann der Worte, sondern nur der Taten gewesen. Es war ihm egal, was Ren denken würde, aber manches musste man tun. Als er in der Nähe der Schneiderei ankam, bemerkte er etwas Komisches. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er versteckte sie und betrachtete die Gegend erst eingehend, bevor er weiter ging. Es sah nicht gut aus. Als er sie nicht roch, erstarrte er kurz, rannte aber dann los. Die Schneiderei lag regelrecht in Trümmern, aber anscheinend lebten alle noch und waren geflohen, zumindest konnte er keine Toten entdecken. Als er bei Rens Büro ankam, erstarrte er ein weiteres Mal. Er roch Blut und nicht gerade wenig. „Mist.“, knurrte er und schon die Tür auf. Dort lag Ren, aber er schien noch zu leben, aber schwer verletzt zu sein. Er schritt über die zerstörten Schälchen hinweg und kniete sich in die Nähe von Ren, aber passte auf, dass seine Kleidung nicht mit Blut getränkt wurde. „Ren, wach auf, was ist geschehen?“ Ren öffnete leicht die Augen und man hörte Blut in seiner Lunge. Er würde eine Zeit brauchen, aber wahrscheinlich wieder gesund werden. Seine lila Haare waren Blut getränkt und sein Atem war rasselnd: „Sayo…Sie… wurde… ent-führt … von… urghh…“ Sesshomaru lauschte ihm und blickte sich um. Sie war weg, aber kein Blut. Wenigstens etwas, aber er hatte nicht riechen können, wohin sie entführt worden war. Wahrscheinlich über die Luft, dann kam nur einer in Frage oder? Ein Phönix war etwas Besonderes: „Red nicht weiter, ich werde sie finden.“ Sesshomaru holte ein Kissen und hob Rens Kopf an und bettete ihn darauf. Das Rasseln wurde ruhig, Ren war wieder eingeschlafen. Es würde dauern, aber er erholte sich jetzt schon. Es war Abend, also konnte es nicht so lange her sein, dass sie entführt worden war. Er stand auf und knurrte. Das würde er nicht verzeihen, egal wer es gewesen war. Schnell bewegte er sich über die Dielen zum Gemach und schnappte sich ihre Rüstung und ihr Schwert, bevor er eine Nymphe entdeckte und sie zu Ren schickte. Leider hatte auch sie nichts Genaues gesehen, sie hatte sich unter den Dielen versteckt gehabt, bis alles vorbeigewesen war. Er war wütend. Sehr wütend. Auf diesen Mann und auf sich, dass er sie aus den Augen gelassen hatte. Eine Dummheit, die sie nachher ihr Leben kosten könnte. Direkt machte er sich auf den Weg. Er würde sie finden, bevor es zu spät war und wenn ihr ein Haar gekrümmt würde, würde er, egal wer es war, ihn schlachten und in Fetzen reißen bei lebendigem Leibe. Langsam, sehr langsam, würde er diesem Dreckskerl die Haut von den Muskeln schälen und ihm nach und nach die Federn ausrupfen, wenn es Akaya war. Nie hatte es jemand gewagt ihm etwas zu entwenden. Er sprang hoch und flog. Es war schwierig eine Fährte zu finden, aber er wusste, wenn es Abend wurde, würde er ihren besonderen Blumengeruch wahrnehmen und sie finden, wenn sie es nicht unterdrückte. Er würde sie finden und retten!   Sayo drehte sich um und erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie war das geschehen und was war mit Ren und den andere? Sie ging ein paar Schritte zurück und sog die Luft ein. Sie schluckte und sah ihn an: „Akaya.“ „Ja, Spätzchen?“, fragte er sachte und ging auf sie zu und strich über ihre Wange. Sie zuckte kurz zusammen, aber hielt der Berührung stand. Die würzige Schokolade betörte sie, aber sie würde standhalten. „Tut mir leid, für die Entführung, aber es ging nicht anders. Sie haben dich betäubt.“ „Betäubt?“ Ihre Augen weiteten sich. Hatte er vermutet, dass sie sie betäubt hatten? Es war ja schon niedlich, aber was hatte er dann ihnen angetan? „Ich habe eine Flasche Sake getrunken, die hatten keine Schuld… Ich sollte nur meinen Rausch ausschlafen.“ Er erstarrte und sah sie an: „Dabei wollte ich doch der Ritter sein. Den Dämon habe ich wohl zum Glück am Leben gelassen. Doch er hat dir noch etwas anderes gegeben, was dich betäubt hat. Wahrscheinlich, damit der Rausch schneller vergeht. Nun gut, es ist nicht zu ändern.“ Sie seufzte etwas erleichtert auf und betrachtete ihn. Er benahm sich wirklich komisch für einen bösen Mann. Hatte er sich wirklich um sie gesorgt? Wahrscheinlich aber nur, weil sie mit ihm eine Bindung eingehen sollte. Diese Männer hier waren wirklich alle etwas seltsam, aber sie durfte nun keinen falschen Schritt machen, sonst würde es ihr den Hals noch kosten. „Akaya, ist das dein richtiger Name?“ Er legte den Kopf schief. Wahrscheinlich hatte er alles, nur nicht das erwartet. Kurz überlegte er und betrachtete sie wieder: „Nein. Nur wäre mein echter etwas schwierig für dich. Mein wahrer Name lautet Huitzilopochtli. Zumindest ist es einer meiner Namen. Es bedeutet Kolibri des Südens.“ Sollte er mehr preisgeben? Sie verwirrte ihn einfach. Gerade hatte er ihr doch gesagt, dass sie einen ihrer Freunde verletzt hatte. „Willst du nicht wissen, wie es diesem Mann geht?“ „Wenn du ihn nicht umgebracht hast, wird der wieder. Wie du sagtest, es ist nicht zu ändern. Aber wieso nennst du dich dann Akaya, also blutrote Nacht? Wäre Hachidori no Minami oder einfach Hachidori nicht sinniger?“, fragte sie etwas irritiert und betrachtete ihn. Sie standen hier stock steif. Was sollte das werden? Sie betrachtete ihn kurz, drehte ihm aber nicht den Rücken zu, als sie nach einem Sitzplatz suchte. Sie fand einen großen Stein und setzte sich, aber ließ ihn nicht aus den Augen. Akaya folgte ihrer Bewegung und beobachtete sie: „Blutrote Nacht passt, auch wenn ich in meiner Heimat als Sonnengott geehrt wurde, sind meine Hände mit Blut getränkt. Das andere. Ich wusste es nicht.“ Langsam kam er zu ihr und betrachtete sie. Dann schien er zu überlegen und sah sich um. „Was tust du?“, fragte sie leise und sah zu ihm auf. Jetzt sah sie ihn das erste Mal richtig. Sie nahm seine breiten Schultern und die schwarzen Schwingen wahr, an deren Ende blaue Spitzen waren. Es hatte etwas sehr Schönes, aber auch finsteres. Ein Sonnengott? Wie konnte das sein, wenn er doch so schwarz war wie die Asche und einer blauen Flamme? „Warte hier bitte.“, meinte er kurz und flog davon. Seine Schwingen glänzten im Sonnenlicht. Sie schillerten wie Seide, sodass sie sich fragen musste, ob sie sich auch so anfühlen würden. Phenea sagte es wäre ihre Schwachstelle, also mussten viele Nerven dort zusammenlaufen. Waren die Flügel dann auch warm wie Feuer? Noch eine Frage tat sich in ihr auf, nämlich ob es wehgetan hatte, wenn die Flügel wuchsen. Sie fasste an ihren Rücken und strich darüber. Ihr Leben würde aufhören, wie es war, wenn ihr Flügel wuchsen, aber sie würde fliegen können, wie Akaya und wahrscheinlich wie Phenea. Nach kurzer Zeit hörte sie wieder das Schlagen und sah ihn wiederkommen. Sie musste brav sein, um sein Vertrauen zu gewinnen, auch glaubte sie nicht so einfach entkommen zu kommen, obwohl er sie bestimmt laufen lassen würde, weil sie noch gar nicht erwacht war. Sie blickte zu ihm herauf. Er wusste wie er sich darstellen musste. Er glich wirklich einem Gott, auch wenn sein Kleidergeschmack nicht dazu passte. Als er grazil landete, ging er etwas in die Knie vor ihr und hielt ihr seine geschlossenen Hände hin. Irritiert blickte sie ihn an, aber hielt dann vorsichtig die Hände schüsselförmig auf. Er legte die Hände über ihre und sie spürte, wie etwas in ihre Hände fiel. Als er die Hände wegnahm, entdeckte sie einen saftigen rosa Pfirsich in ihren Händen. Sie blickte leicht auf und sah, wie er selbst einen in den Händen hatte und reinbiss. Sie tat es ihm nach und spürte den süßen Saft ihre Kehle herunterlaufen. Es tat wirklich gut und überdeckte den Geschmack des Erbrochenen. Sie aß ihn recht schnell, sie hatte noch immer nichts gegessen gehabt. Es musste Nachmittag sein, denn die Sonne wanderte langsam Richtung Horizont. Als sie ihn aufgegessen hatte seufzte sie und leckte sich über die Lippen: „Wirklich lecker, danke, Hachidori-san. Du hast nicht zufällig irgendwo an deinem Körper noch mehr versteckt, oder?“ Akaya aß genüsslich auf und beobachtete sie. Warum war sie so anders? Dann sah er ihre Pupillen. Stimmt, das letzte Mal, war es nicht so gewesen. Er lächelte leicht und deutete auf einen Riemen, der quer über seinen Körper verlief und an der Seite verschwand. Er löste einen Knoten und nahm die Tasche ab. Es war eine recht große und sie wunderte sich, dass sie sie nicht bemerkt hatte. Er griff hinein und holte noch einen Pfirsich für sie hervor und reichte ihn ihr: „Es dürfte genug sein, ich habe es mir schon gedacht. Alkohol ist nichts für unsereiner und das Kraut was er dir gab hinterlässt einen hässlichen Nachgeschmack. Iss so viel du willst, da sind noch andere Früchte drin.“ „Warum bist du nett zu mir? Ich meine nur wegen der Sache mit Phenea, sie sperrst du ein und bei mir?“, fragte sie sehr leise und betrachtete ihn, während sie auch diesen Pfirsich verschlang und ein paar andere kleinere süße Früchte aus der Tasche zog und verspeiste. Er breitete seine Flügel elegant aus und bewegte sie leicht, sodass sie schillerten: „Hmm. Du bist anders. Phenea ist wütend, weil ich in ihrem Gebiet bin. Wenn ich sie frei lasse, wird sie mich umbringen. Leider kann man sie nicht so einfach überzeugen.“ „Naja, du hetzt Untote durch die Gegend und greifst andere an. Sie ist der Meinung, dass man nicht eingreifen sollte. Darf ich das fragen? Diese Monster, sie rochen nach Verwesung, aber kannst du auch frisch gestorbene Wiedererwecken, die normal weiterleben können?“, fragte sie heiser und starrte ihn erwartungsvoll an. Sie musste es einfach wissen. „Interessante Frage. Ein Phönix herrscht über Leben und Tod. Sieh es so. Diese Wesen waren schon längst tot von einem Friedhof, auf dem ein Krieg geherrscht hatte. Je nachdem steckt in ihnen Leben. Sie spüren nichts mehr, die perfekten Kämpfer. Ein Frisch gestorbener ist eine andere Sache. Man sollte Wunden vorher heilen und es schnell machen. Die Zeit spielt eine Rolle kann man sagen. Ich habe es bisher nicht häufig getan, denn es benötigt viel mehr Kraft. Sehr viel mehr. Jedoch ist es nicht immer gut sie wiederzubeleben. Je nachdem, wie sie gestorben sind, kann das schwere Schäden verursachen. Manche werden verrückt oder panisch. Sie brauchen viel Zuwendung. In der Sache hat deine Phenea recht, dass man nicht immer angreifen sollte. Du fragst mich, weil du die toten Nymphen wiederbeleben wolltest oder? Dämonen wären glaube ich noch eine andere Kategorie. Ein Mensch ist anders als ein Dämon oder einem göttlichen Wesen. Ein Mensch stirbt leicht, es braucht nicht viel um ihn zu retten. Ein Dämon aber ist stärker, du brauchst mehr Kraft, während ein göttliches Wesen wiederzubeleben dein Leben verschlingen würde. Du bezahlst mit etwas deines Lebens dafür.“, versuchte er zu erklären und betrachtete sie, während er seine Flügel dehnte und streckte. Sie erstarrte. Es kostete Lebenskraft? „Diese Monster, die du erschaffen hast, haben dich also alle Lebenskraft gekostet?“ „Ja. Das was du befreit hast aus ihnen, war meine Lebenskraft. Du gibst etwas von ihr ab, meist kehrt sie aber zu dir zurück, wenn das Wesen sein Leben verwirkt, oder du nimmst es dir wieder, aber so lange ist es dort. Meist fühlen sie es auch, dass etwas in ihnen ist. Später bekommst du ein Gefühl für deine Lebenskraft. Sie steigert sich mit der Zeit. Darum solltest du die Finger von so etwas lassen, was dir Phenea mitgeteilt hat, wenn sie nicht dumm ist. Denn es könnte dein Leben kosten. Es würde es wohl auch. Du bist noch nicht einmal erwacht, weswegen deine Kraft beschränkt ist fürs Erste. Du könntest es schaffen, wobei du wahrscheinlich zu wenig dann abgibst. Du würdest es wie beim Heilen für einen Schwächeanfall halten, jedoch würde sich das nicht ändern. Du würdest so schwach bleiben, bis deine Kraft zunimmt. Du könntest dich nicht mehr bewegen und wärst gelähmt.“, meinte er und betrachtete sie bedrückt. Er war wirklich ehrlich. Also hatte es einen Preis, dies zu tun. Langsam erahnte sie schreckliches. Pheneas Abneigung war so groß gewesen und er sprach davon, als wäre es Normalität. Kapitel 28: Die Azteken ----------------------- PHENEA? Bitte, sag es mir. Du bist noch nicht so alt, tippe ich mal. Hast du damals deinen Liebsten versucht wiederzubeleben? Tut mir leid, dass ich das frage, aber was genau ist passiert? Wäre ich du, hätte ich es versucht… Sayo. Du willst die Wahrheit hören wahrscheinlich. Ja, ich habe es versucht. Ich war zu schwach und habe ihm nicht genug geben können, auch wenn ich es versucht hatte. Mein Leben war geschwächt und seins war auch nur schwach. Er war besorgt um mich, dass ich mich aufopferte. Es war nicht genug, er wurde regelrecht verrückt, sein Körper war weder lebendig noch tot. Ich habe es ignoriert, genossen ihn nicht verloren zu haben. Nach und nach wurde er anders. Still und in sich zurückgezogen. Er stand zwischen den Schranken. Mit einem Fuß stand er im Grab und konnte mein Leiden nicht ertragen, auch das Land nahm Schaden, die Ernte war gering. Am Ende hat er sich selbst getötet, damit ich wenigstens leben konnte. Darum solltest du es nie tun. Am Ende verletzt es dich viel mehr. Es tut mir leid, Phenea. Darum willst du keine Einmischung. Ich wusste nicht, dass es so viel Kraft benötigt und so schief gehen kann. Bisher hatte ich im Kopf, ich könnte Sesshomaru retten, wenn etwas passiert, aber anscheinend werde ich es nicht können, wenn es passiert. Sayo. Es wird alles gut.  Sayo stand langsam auf und ging zu Akaya und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er blickte sie mit seinen eisblauen Augen an. Sie waren so kalt und doch schien viel dahinter zu stehen: „Hast du schon jemanden verloren?“ Ernst blickte sie ihn an und fühlte die seidige Haut. Er war so angenehm warm und weich. Was steckte hinter dem Gesicht eines Monsters? Ein gebrochener Mann? „Wieso willst du dich an den Menschen rächen?“ Akaya blickte sie an und schüttelte leicht den Kopf. Er wollte nicht wirklich reden und blickte zur Seite: „Ich komme aus einer anderen Region. Ich war der Sonnengott der Azteken. Sie haben mich verehrt, doch ein anderes Volk ist einmarschiert und hat sie alle getötet. Die Azteken waren kein friedliches Land. Sie waren blutrünstig und auch ich gierte nach den blutigen Herzen der Kriegsgefangenen. Wahrscheinlich habe ich selbst schuld. Sie haben alle getötet. Ich konnte sie nicht retten. Wir sehen nur zu. Ja, ich habe eine Frau belebt, doch sie wurde vor ihren Tot misshandelt, vergewaltigt und auf schreckliche Arten verletzt. Ich war töricht genug zu glauben, dass sich nichts verändert. Doch sie ertrug ihre Erinnerungen nicht. Du kannst niemanden einfach vergessen lassen. Nur der Schrecken war in ihrem Gesicht. Ihre Familie war tot. Alle waren es und sie hatte die qualvolle Erfahrung des Sterbens gemacht. Man sollte vorsichtig sein. Es gab aber schon andere Fälle. Kleine Kinder zu heilen ging oft sehr gut, sie vergaßen schneller, aber bei Erwachsenen ist es anders.“ Ihr Herz zog sich zusammen. Er musste es nicht sagen, er hatte diese Frau wahrscheinlich geliebt, so gebrochen, wie seine Stimme klang. Sie überlegte kurz, was sie von der Geschichte wusste. Es war wahrscheinlich um 15Hundert irgendwas. Es passte in etwa mit der spanischen Invasion. Die Azteken waren ein grausiges Volk gewesen, doch hatten sie ihre Götter immer verehrt und ihnen wunderschöne Tempel gebaut, die jedes Jahr um eine Ebene wuchsen. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte ihm gegenüber. Er war der Gott einer mörderischen Zivilisation, aber er schien auch Gefühle zu haben, aber blutrünstig zu sein. Sie schluckte. Langsam strich sie über seine Schulter: „Es tut mir leid.“ Er starrte sie an und in seinen Augen erschien etwas Trauriges. „Menschen sind vergänglich. Meine Heimat wurde überrannt. Die Menschen vergessen. Diese Leute sind anders. Sie glauben nicht, sie gieren nur. Haben alle Tempel entweiht.“, flüsterte er heiser und löste sich von ihr. Er drehte ihr den Rücken zu und sah zum Himmel auf. Langsam trat sie von hinten an ihn heran und strich sacht über seine Flügel. Erst verspannte er sich, aber dann entspannte er sich langsam und ließ sich streicheln. Es war sein Schwachpunkt, sie könnte ihn jetzt verletzen, doch er schien ihr zu trauen. Ob er sie belog? Aber sein Blick schien nicht zu lügen. Was sollte sie nun tun, da sie doch im inneren seine Beweggründe verstand. Wahrscheinlich brannte er auf Rache, wie Phenea sich gerächt hatte und wie jeder anderer in dieser Zeit sich rächte. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Er wollte Vergeltung um sein Herz zu beruhigen, doch kämpfte er gegen die Falschen. War er wütend auf sich, wie sie es war, als sie die toten Nymphen gesehen hatte? Sie massierte leicht über seinen Flügelbogen. Leicht lehnte er sich zurück und legte den Kopf in den Nacken: „Spätzchen. Lass uns über andere Dinge reden.“ Sie nickte leicht und lehnte ihren Kopf an seine Flügel. Sie waren weich und warm und seidig und rochen köstlich. Vorsichtig blickte sie sich um und ging zu einem Hügel im hohen Gras und ließ sich hineinfallen. Er folgte ihr und setzte sich neben sie, wobei er ein Bein anzog und sein Kopf auf das Bein legte. Die Zeit veränderte wirklich jeden. „Tut es weh, wenn die Flügel kommen?“, fragte sie leise und berührte seine Flügelspitze. Seine Flügel spreizten sich, sodass man die einzelnen Federn sah und hielt sie ihr hin, damit sie weiter streichen konnte. „Hm. Ich weiß es nicht wirklich mehr, meist geschieht es schnell, eigentlich tut es nicht weh, höchstens der Hautdurchbruch könnte kurz weh tun, aber das überlebt man. Es passiert einmal in deinem Leben. Manches vergisst man jedoch. Ich kann dir da nicht helfen.“, hauchte er und schüttelte leicht seinen Flügel. Golden glitzernder Staub rieselte auf sie herab und ließ sie niesen. Sayo schüttelte sich noch etwas und drückte seinen Flügel zart weg: „Hey, Weg mit dem Feenstaub. Kannst du die Flügel verschwinden lassen? Eine dumme Frage in deinem Blick wahrscheinlich, aber in meiner Zeit gibt es keine besonderen Wesen mehr.“ Er hörte mit dem Staub auf und überlegte. Er legte seine Flügel an und schloss die Augen. Nichts geschah: „Weiß nicht, ich habe keine Idee wie. Außer, wenn du sie dir abschneidest, aber die Schmerzen wären wahrscheinlich groß und sie würden immer wieder nachwachsen. Klingt nicht gut, wenn die Zukunft uns vergessen hat. Bleib doch hier, wenn du nicht zurückkannst. Hier bei mir.“ Sie seufzte tief. Ihr war zum Heulen. Ihre ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt. Auch wusste sie nicht, was sie mit ihm anstellen sollte. Er wollte Rache und war kein guter Kerl, aber sie verstand ihn schon. Menschen rissen alles nieder und hatten wohl auch die Natur auf dem Gewissen. Wenn sie wieder in ihre Zeit ginge, würde sie es ändern können? Könnte sie eine heile Welt schaffen bei der Verschmutzung? Würden sie sie untersuchen und ihr die Flügel rausreißen? Sie zitterte, setzte sich auf und zog die Knie an sich. Was sollte sie machen? Ein Flügel und ein Arm schloss sich um sie und zog sie an sich. Nur kurz würde sie sich an diesen Mann lehnen. „Erzähl mir von deiner Zeit. Was wird sich noch alles ändern?“, fragte er und lauschte ihren Erzählungen und sie erzählte ihm auch ihre Ängste. Was sollte sie nur tun? Irgendwie fühlte sie sich einsam. Wie es Sesshomaru wohl gehen würde? Er hielt sie dicht an sich und lauschte ihr eingehend. „Schlimm, wie die Menschen sind, aber gesitteter. Aber eine traurige Zukunft in der alles verschwindet. Vielleicht sind aber noch welche da, aber sie zeigen sich nicht.“ Sayo betrachtete ihn: „Kannst du nicht mit Phenea reden und sie freilassen?“ „Nein. Noch nicht. Wie gesagt, sie wird mich töten.“ „Sie tötet dich, wenn du weiter machst mit deinem Feldzug. Es waren Spanier und keine Japaner. Die Welt ändert sich, sie haben schlimmes getan, ich würde auch Rache wollen, aber du kannst nicht auf alle Menschen losgehen.“, murmelte sie und betrachtete ihn. Er war mächtig, wollte er vielleicht doch das Land übernehmen? „Oder willst du das Land übernehmen, weil du deins verloren hattest?“ „Hmm.“, überlegte er und betrachtete sie: „Eine Heimat wäre schön und eine Frau, die nicht so schnell stirbt.“ Sayo sah ihn an. So schlimm klang es gar nicht, aber wenn sie Phenea richtig verstand, gab es in der Zukunft von Japan keinen Phönix mehr. Wieso denn das nur? Er schien eher auf Brautschau zu sein und einheiraten zu wollen: „Eine Frage. Antworte mir ehrlich. Würdest du Phenea töten, wenn ich dir zustimmen würde? Oder wenn ich es nicht täte? Würdest du einen Phönix töten?“ Er schüttelte energisch und angeekelt den Kopf: „Wieso sollte ich einen Phönix töten? Ich wäre dumm, das würde das Land zerstören. Auch wenn ich diese Heimat in Anspruch nehmen würde, meine Kraft ist an mein Land gebunden und versorgt dieses Land. Man kann die Macht nicht auf ein anderes Land schieben. Man ist eng damit verbunden. Ich wäre dumm, meine eigene Heimat dem Tot zu weihen. Wieso fragst du? Meinst du in der Zukunft lebt sie nicht mehr?“ „Genau. Phenea meinte zu mir, man wacht über alle Familien, mit denen man etwas hatte, da ein Phönix entstehen könnte und lehren ihn dann. Doch in meiner Zeit wusste keiner etwas. Niemand und es kam auch keiner. Im Wald hat sich ein Portal geöffnet und ich fand sie. Die Natur war mehr karg nicht so leuchtend wie hier. Ich habe es auf die Umweltverschmutzung geschoben, aber es scheint mir so, dass ihr dem entgegenwirken könnt. Das heißt sie ist tot, sie meinte zumindest sie ist noch nicht so alt und müsste in 500 Jahren noch leben.“ „Da hat sie recht, sie ist noch am Anfang ihrer Zeit, ich bin schon recht alt, für mich könnte es knapper ausgehen, da mein Volk vernichtet wurde. Komplett. Der Grund, weswegen ich einen Phönix suche. Es gab so eine Verbindung noch nie wirklich. Nur ich habe keine Ewigkeit mehr. Es ist meine einzige Chance einen Phönix zu finden und trotzdem weiß man nicht was passiert. Wenn es ein Phönix hervorbringt, wäre noch die Frage für welches Land er geprägt wird. Aber glaub mir, einen Phönix würde ich nie töten. So dumm wäre ich nicht. Ich will verehrt werden und meinen Standpunkt verdeutlichen, aber so weit gehe ich nicht. Wenn sie sich beruhigt, lass ich sie auch gehen.“, meinte er und wuschelte ihre Haare. „Aber du legst eine Grausamkeit an den Tag!“, grummelte sie und rückte etwas zur Seite. Ein tiefes Lachen, dass ihr innerstes Erschütterte. Es war kalt aber hatte auch etwas Warmes. Er war in seinem Land als Gott verehrt wurde und strahlte regelrecht Macht aus: „Du klagst mich ganz schön an.“ Er stand auf und betrachtete sie. „Ich rieche diesen Hundedämon an dir.“ Sayos Augen weiteten sich. Würde er jetzt wütend werden? Sie schluckte und lauschte ihm weiter. „Ihm vertraust du mehr als mir. Ja, ich bin grausam, aber meine Krieger sind Untote, die nichts mehr spüren und auch niemanden zurücklassen. Hast du je überlegt, wie dein hübscher Mann an die Macht kam? Er hat dich beinahe erwürgt. Sein schönes Gesicht ist eine Maske von einem Monster, das alles niedermäht. Wie hat er wohl seinen Standpunkt verdeutlicht? Bei ihm bist du wirklich blind geworden. Wie viele Dämonen für ihn in den Krieg zogen, als andere sein Gebiet übernehmen wollten. Ihm sind andere Leben egal. Es geht nur um ihn. Er ist nett zu dir, ja. Aber nur jetzt, weil du ihm von Nutzen bist. Hast du nie den Gedanken gehegt, er würde dich opfern oder töten, wenn du keinen Nutzen mehr darstellen würdest? Wie viele Menschen hat er wohl getötet aus Spaß oder um ihnen zu zeigen, dass niemand sich gegen ihn stellt? Wie viel Blut klebt an seinen Krallen? Ich bin nicht dumm, du bist nett zu mir um mein Vertrauen zu gewinnen. Jedoch bin ich ehrlich zu dir, vielleicht verstehst du mich. Aber vergiss nicht, dieser Mann, nachdem sich dein Herz zurzeit sehnt, ist nicht anders als ich. Ich werde nicht zulassen, dass jemand vergisst, wer wir sind und das solltest du und Phenea auch nicht zu lassen.“ Kapitel 29: Ein neuer Feind --------------------------- Sie starrte ihn ungläubig an und legte den Kopf auf die Knie: „Ich habe schon darüber nachgedacht, dass er mich töten würde. Aber jetzt ist es anders, wo ich ein anderes Wesen bin. Oft ist er komisch, ein Mistkerl, aber sonst war er zärtlich zu mir.“ „Du glaubst doch nicht, dass er dich liebt. Ein eiskalter Mann. Du bist dumm und jung. Ich zeig dir etwas, vielleicht wirst du dann verstehen.“, flüsterte er in ihr Ohr. Sie zuckte zusammen. Wann war er hinter sie geschlichen. Dieser Geruch, den er ausströmte legte sich auf ihre Zunge und ihren Geist. Was hatte er vor? Langsam strichen seine Hände über ihren Hals und spielten am Kragen des Kimonos. „Liebe und Lust liegen dicht beieinander, doch bedeutete es nicht das gleiche. Lass dich fallen, ich werde es dir zeigen.“ Langsam küsste er ihren Nacken und spielte mit ihrem Haar, während seine andere Hand über ihre Seite strich. Sayo wusste nicht warum, aber dieser Geruch betäubte sie regelrecht und wirkte entspannend. Seine Küsse waren fest, aber weich. So zarte Lippen, die sich um ihre Halsschlagader schlossen und zart daran sogen. Es kribbelte zwischen ihren Beinen. Das konnte doch nicht wirklich geschehen? Sie versuchte loszukommen, doch er hielt ihre Handgelenke fest und liebkoste weiter ihren Hals: „Bitte, hör auf, ich will das nicht!“ Sie schloss die Augen und ein leichtes Keuchen entrann ihren Lippen. Warum empfand sie so? War das nicht nur bei Sesshomaru? Warum bei diesem Mann? „Lüg nicht. Ich kann deinen Geruch wahrnehmen, du kannst ihn nicht mehr unterdrücken. Dämonen können übrigens auch Menschen beeinflussen, ohne dass du es merkst. Aber was wir hier tun ist Leidenschaft und Lust. Du liebst mich nicht und doch springst du auf mich an, nicht wahr?“, flüsterte er in ihr Ohr und leckte über die Ohrmuschel. Sie zitterte erregt und keuchte. Er ließ ihre Handgelenke los und strich über ihren Rücken. Danach drehte er sie, sodass sie vor ihm saß. Sie starrte ihn verwirrt an. Sie verstand es nicht. Akaya beugte sich vor. Was sollte das werden? Sie war einfach so verwirrt, sie hatte diese Gefühle für Liebe gehalten und er sagte ihr, es wäre nur Lust? Seine Hand strich über ihren Hinterkopf und zog sie dichter an sich. Ihr Atem wurde schneller. Sollte sie sich fallen lassen? Nein, sie mochte doch Sesshomaru oder? Der Mann, der ihr gesagt hatte, ihm täte der spätere Mann leid. Der Mann, der nur für jetzt darauf einging, aber niemals etwas Engeres haben wollte. Nur für jetzt, dann würde er sie einfach gehen lassen. Vielleicht hatte er recht und Sesshomaru empfand nur Lust für sie. Ein wirkliches Date hatten sie nicht gehabt. Auf einmal spürte sie die zarten Lippen auf seinen. Sein Geruch ebbte ab, aber der Geruch war noch da. Sie keuchte in den Kuss und ließ seiner Zunge Einlass, während er sie mit den Händen erkundete. Es fühlte sich gut an, auch wenn in ihr etwas schrie. War das ihr Herz? Schnell löste sie sich keuchend und betrachtete ihn. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an, ihr Haar hing ihr teils im Gesicht und sie betrachtete ihn keuchend. Sie umarmte ihren Körper. Verwirrung machte sich breit. „Es hat dir gefallen, nicht wahr? Woher willst du wissen, was du für ihn empfindest? Du kennst ihn ein paar Tage und er ist ein kalter unberechenbarer Mann, der noch nie eine Frau hatte. Wer sagt dir, dass er sich nicht eine andere jetzt nehmen würde, wenn du nicht zur Verfügung stehst?“, flüsterte er heiser. Sie blickte hinab und bemerkte seine Erregung. War das wirklich gerade geschehen? Sie wusste wirklich nicht wie Sesshomaru dazu stand. Er wollte keine Schwäche zeigen. Anfangs ging es ums Ausprobieren, aber immer noch? Irritation zerfraß sie. Die letzten Male hatte sie ihn normal angesehen. „Wie sieht eine liebende Aura aus?“, fragte sie seufzend und hielt ihre Hand an ihre Lippen. Sie war hochrot und schluckte. „Wie es aussieht? Wunderschön. Ich kann es dir nicht erklären. Du siehst zurzeit nur durch die normalen Augen, du kannst beides auf einmal nutzen, wenn du übst, siehst du die schillernde Aura um die Person herum. Du musst sie übereinanderlegen. Wenn du sie siehst, wirst du es erkennen. Ich gebe es auch zu, dass ich dich nicht liebe. Dafür habe ich dich leider bisher nur einmal gesehen. Es wäre eine Zweckgemeinschaft. Ob sich was ändern würde, würde die Zeit ergeben. Doch verwechsle Liebe nicht mit einem schönen Gesicht, das dich liebkost. So etwas kann ich dir auch geben. Meinst du dieser Mann wüsste was Liebe ist? Er hatte noch nie eine Frau gehabt, nicht wahr?“, er lächelte etwas und ging zu einer Blume, pflückte sie und steckte sie ihr ins Haar. „Hachidori, danke für die Blume. Vielleicht hast du recht. Ich gebe zu, noch nie hat sich mir ein Mann genähert, außer sie wollten mir was tun und jetzt? Hier in dieser Welt schein ich ja beliebt zu sein. Mit Sesshomaru war abgesprochen für das jetzt, aber weil es nicht anders geht, doch schien es ihm ernst zu sein. Ich denke über deinen Vorschlag nach, aber bitte, lass Phenea frei, es nützt doch keinem. Wenn sie in der Zukunft tot ist, kann es dadurch geschehen sein. Vielleicht würde sie auch darauf eingehen, wenn du ihr dein Wohlwollen zeigst.“, flüsterte sie und berührte die Blume. „Woran kann ich sonst noch erkennen, dass jemand einen liebt?“ „Hm. Schwere Frage. Man möchte für die Person alles tun, doch kann es auch nur der Beginn sein, es muss bleiben das Gefühl. Akzeptanz des Ganzen. Man ist nicht egoistisch. Es geht nicht um das Ich, sondern um das Wir. Ich habe ihr damals oft Blumen gebracht. Kleinigkeiten reichen meist. Geschenke kann es geben, aber auch die Ehrlichkeit. Es ist einfach da irgendwann. Jeder hat einen anderen Aspekt. Wenn du Probleme hast, komm zu mir. Mit Phenea zu reden wäre wohl angebracht. Doch für mich ist das Beleben etwas anderes. Ich würde mich für niemanden ändern. Das muss man auch akzeptieren. Du musst das Gefühl haben, ihn nicht verändern zu müssen.“ „Hast du Phenea erzählt, was bei dir geschehen ist?“ „Nein. Sie hat mir nicht die Chance gelassen, sie ist auf mich losgegangen wie eine Furie. Uhh.“, schüttelte er seine Federn und spreizte sie. Es war schon interessant, wie seine Emotionen sich auf die Flügel ausbreiteten. Vorsichtig streckte sie die Hände danach aus. Er zog die Augenbrauen hoch und hielt ihr die Federn hin, schüttelte und ließ eine strahlendblaue Feder fallen. „Anscheinend wirst du langsam an den Flügeln interessiert. Sehr niedlich. Aber du musst bedenken, in welcher Zeit wir hier sind.“ Sayo schnappte sich die Feder und strich sanft darüber. Die Feder war wunderschön. Wie würden ihre Flügel später aussehen? Sie steckte die Feder hinter die Blüte und betrachtete ihn. „Bring mich hin, ich rede mit ihr. Wirst du eigentlich in dein Land zurückkehren später?“ „Das hatte ich vor. Man kann seinem Territorium nicht ewig fernbleiben. Ich komme wegen eines Kindes. Ich würde aber immer wieder kommen, wenn ich einen Grund habe. In erster Linie jedoch bin ich wegen eines Nachfolgers hier und einer Heimat, bis sich mein Land beruhigt hat. Es ist nur die Frage, was übrigbleibt, ob ich noch die Macht wiedergewinnen könnte.“ Sayo nickte. Wenigstens konnte sie es vielleicht schaffen, dass sie sich vertragen würden. Er war ein merkwürdiger Kauz, aber nicht böse. Wer brachte Phenea dann um? Phenea? Wir werden zu dir kommen. Bitte, hör ihn an. Er scheint nicht so schlimm zu sein. Ich weiß aus der Zukunft, was in der Zeit dort abgeht. Er lügt also nicht. Lass uns versuchen ohne Krieg das Ganze zu meistern. Zumindest glaube ich ihm, dass er dir nichts antun würde. Sayo… In Ordnung. Aber, was ist, wenn er dich gefangen nehmen will? Wird er nicht. Dann hätte er es gemacht. Er hat mich weggebracht, aber er dachte, sie wollten mir was tun. Wenn ist er ein guter Schauspieler und spielt mir die Verzweiflung vor, aber somit find ich raus, wo du bist und wenn du ihn nicht bekämpfst, wird er dich nicht weiter einsperren. Lass es uns versuchen, Phenea. Bitte. „Unterhältst du dich mit ihr? Was sagt sie? Ich spüre den Energiestrom. Das zeigt zumindest, dass sie deine Mentorin ist.“, flüsterte er und ließ sie aufblicken. War das so? Sie dachte es lag an dem Stein, aber stimmt, als sie das erste Mal zu ihr gesprochen hatte, hatte sie den Stein noch nicht gehabt. Sayo. Hier ist jemand, ihr seid es nicht oder? Ich höre eine Stimme. Er redet davon, sich an mir zu rechen. Bitte. Ich weiß nicht... Hilfe… WAHHHHHH! Sayo schreckte hoch, ihre Augen weiteten sich: „Schnell! Bring mich zu ihr, irgendwer ist da und will sich an ihr Rächen, schnell!“ Dicke Tränen rannen über ihr Gesicht und Angst drückte auf ihr Herz. Sie war die einzige Chance noch heim zu kommen und ihre Mentorin. Würde das das Ende Japans einläuten? Akaya nickte ernst, schloss sie in die Arme und hob ab, wobei sie bemerkte, dass seine Flügel größer geworden waren. Riesige Schwingen, die sie durch die Luft trugen. Sie schloss die Arme um seinen Hals und klammerte sich an ihn. Immer schneller wurde er, der Wind pfiff durch ihre Ohren. Sie presste ihr Gesicht an seinen Hals. Wir kommen! Halte durch! Hilfe. Ahhhhh…. Ich kann ihn nicht erkennen, er ist gefährlich…. ahhhhh…. es tut so wehhhh… „Können wir noch schneller fliegen? Bitte. Sie hat Schmerzen, sie darf nicht sterben, bitte.“ Ihre Stimme zitterte und Akayas Flügel schwangen noch schneller und schneller, er war nicht mehr weit entfernt und konnte das Blut riechen. Er beeilte sich und landete vor der Höhle. „Sayo, du bleibst hinter mir. Keine Heldentaten. Wenn du die Chance hast, schnapp sie und flüchte mit ihr, verstanden?“, knurrte Akaya und rannte mit ihr hinein. Er kannte den Weg und war schnell da, während ein Mann über der Frau stand mit erhobenem Schwert. „Weg da!“, fauchte Akaya und warf einen blauen Feuerball auf den Mann. Dieser wich aus und starrte ihn an. Die Höhle war dunkel und doch hatte er kurz ein schwarz umrahmtes Gesicht ausgemacht, welches von Hass erfüllt war. Lange schwarze Haare flatterten umher. Der Mann rannte an ihm vorbei nach draußen. Erst hatte er überlegt ihm zu folgen, als sein Blick auf Phenea fiel. Flammenrotes Haar in dunkelrotes Blut getaucht. Es fehlte etwas, aber er sah es nicht sofort. Als er es erkannte, stockte ihm der Atem. Er rannte zu ihr, kniete sich hin und hob sie auf seine Arme. Auch Sayo kam zu ihm und starrte sie verängstigt an: „Wird sie sterben, Hachidori? Was ist mit ihr?“ Er blickte an ihr herab, um erkennen zu können, was alles geschehen war, dann begann er seine Energie in sie fließen zu lassen: „Sie wird überleben. Keine Sorge, aber sie wird große Schmerzen haben. Ihr Herz ist beschädigt, aber die Wunde kann ich heilen, doch eine andere kann ich nicht heilen. Sie wird Zeit brauchen. Dieser Mann hat ihr die Flügel abgeschnitten.“ Sayos Augen weiteten sich. Stimmt. Dort waren keine Flügel. Sie blickte sich um und fand sie. Schöne feuerrote Flügel mit goldgelben Schattierungen wie Flammen. Das konnte doch nicht sein. Sie hatte ihr gesagt, es war die empfindlichste Stelle. Wer war dieser Teufel gewesen? Wäre sie nicht in der Vergangenheit gewesen, wäre sie jetzt schon eigentlich gestorben? Phenea? Du bist in Sicherheit, du wirst wieder! Hachidori hat dein Herz geheilt, aber er meint, deine Flügel kann er nicht heilen, es würde eine Zeit dauern. Gib also nicht auf, kämpfe um dein Leben! Ahhh…. Sei nicht so laut. Danke. Dieser Mann, ich bin mir nicht sicher, ich glaube ich kenne ihn. Wer ist Hachidori? Hachidori ist Akaya. Sein eigentlicher Name bedeutet Kolibri des Südens. Ich finde Kolibri ist ein freundlicherer Name als Akaya. Wie schlimm sind die Schmerzen? Ich werde es überleben. Das Fliegen werde ich vermissen. Es wird weh tun, wenn sie nachwachsen. Ich danke dir. Danke ihm auch, auch wenn er mich eingesperrt und ausgeliefert hat. Sayo seufzte erleichtert und blickte in Hachidoris fragenden Ausdruck: „Ihr geht es gut, sie meint, sie kennt diesen Mann vielleicht, aber sie ist sich nicht sicher. Ich soll danke sagen, aber dich auch erinnern, dass du schuld bist, weil du sie eingesperrt hattest. Was machen wir jetzt?“ „Ich verstehe.“, er hob sie hoch und hielt sie an sich. Seine Kleidung war mit Blut durchtränkt, wie auch seine Hände und alles andere auch. Dieser Anblick war grausig. Die Flügel sahen schön aus und waren groß. Wie konnte man so etwas nur jemanden antun? Würde er wiederkommen? Sie folgte Hachidori, als dieser aus der Höhle ging und betrachtete Phenea besorgt. Die Blutung hatte aufgehört, doch die Stummel von ihren Flügeln, sahen schrecklich aus. Ihr wurde schlecht. Das konnte doch nicht wahr sein. Wenn die Flügel so empfindlich waren, würde es höllisch weh tun. Kapitel 30: Der Hundedämon -------------------------- Sesshomaru hatte ihren Geruch wahrgenommen, aber auch seinen. Dieser Mistkerl ließ die Finger nicht von ihr. Er stürmte vor. Es war nicht so weit weg. Eine Sicherung brannte in ihm durch. Niemand fasste sie an, außer ihm. Wutentbrannt verwandelte er sich, fletschte die Zähne und würde diesen Vogel mit seinen Zähnen zerreißen. Niemand beschmutzte sein Eigentum!   Als er fast da war, bewegten sie sich auf einmal schnell weg. Der Geruch war verebbt gewesen, was ihn hoffen ließ, dass nicht viel passiert sein könnte. Nie im Leben, würde er es verzeihen, er würde ihm zumindest benehmen beibringen. Er hatte Ren verletzt und nahm sich sein Weib. Auf einmal roch er Blut und nicht gerade weniger. Es ähnelte Sayos sehr stark. Er ahnte schlimmes. Hatte dieser Mann nicht bekommen, was er wollte und tötete sie nun? Seine Pfoten bewegten sich noch schneller, bis er vor ihnen stand. Sayo war da, aber sie war unverletzt, jedoch bestürzt und beugte sich über das Gesicht einer Frau, welche in den Armen dieses Mistkerls lagen. Sie blutete stark und er war blutdurchtränkt. Hatte er Phenea getötet, oder wie ihr Name war? Er stellte sich wütend vor ihn und knurrte laut, wobei Sayos Angst ihm einen Schlag versetzte. Akaya bewegte sich nicht und starrte ihn nur an, wobei seine Arme sich fester um den verletzten Körper schlossen. „Sesshomaru, der Hundedämon.“, bemerkte Akaya und knurrte. Diese Szene war erschreckend und doch, wollte er diesen Mann töten und sein Blut schmecken. Verbot hin oder her, er hatte diese Frau verletzt und seine Frau angefasst. Er beugte sich aggressiv vor und säureartiges Gift troff aus seinem Maul und verätzte den Boden. Seine Wut war unermesslich.   Sayo zitterte. Was war das? Wieso nannte Hachidori ihn Sesshomaru? War das Sesshomarus wahres Gesicht? Eine wütende Bestie, mit so großen Zähnen? Sein Sabber verätzte den Boden und ließ ihn dampfen. Also hatte es das zu bedeuten, ein Hundedämon zu sein. War dies seine wahre Gestalt und die andere eine Täuschung? In seinen Augen sah man nur ein wildes Tier, das nach Blut dürstete. Sie erinnerte sich an diesen Blick. Er war es und fixierte seine Beute. Sie blickte zu Hachidori und wieder zu Sesshomaru. Wusste er, dass er sie versucht hatte zu verführen oder war es sein Stolz? Oder die verletzte Frau? Sie sah in ihm keinerlei Menschlichkeit mehr. Das hatte also Hachidori damit gemeint. Er war kein Mensch. Er war eine Bestie. Ein Monstrum. Sie hatte Angst, aber das half nicht. Phenea brauchte Ruhe und Hachidori war nicht schuld. Sie mussten den wahren Täter verfolgen und zur Strecke bringen. Sie schloss die Augen und atmete tief ein, bevor sie sich vor Akaya stellte und ihre Arme ausbreitete. Ihr Körper zitterte, aber sie hoffte, er würde ihr Vertrauen und sie nicht verletzten, wobei dieses Monster aussah, als wäre ihr alles egal. „Sesshomaru? Wenn du es bist, bitte, hör auf! Er hat ihr nichts getan, er hat ihr Leben gerettet. Es ist nicht er, der sie töten wollte. Das war nie in seinem Sinne. Seine Gründe sind nicht nur edel, aber er ist kein Monster! Jemand anderes ist hinter Phenea her. Bitte. Phenea muss sich ausruhen und wir müssen diesen Mann finden! Bitte! Mir zu liebe, beruhig dich!“, stotterte sie und ging langsam auf den monströsen weißen Hund zu, welcher vor ihr wich. Wieso? Sie hatte Angst, aber hoffte darauf, dass er ihr nichts tun würde. Irgendwie musste sie ihn beruhigen, sonst würde es noch ein größeres Blutbad geben. Vorsichtig setzte sie einen Schritt nach den anderen nach vorne und ließ seine Augen nicht aus ihren Blick. Er fixierte sie, das war wenigstens etwas, so könnte Hachidori mit Phenea fliehen, wenn sie ihn nicht beruhigen konnte.  Sesshomarus Atem steifte ihr Gesicht. Schlimmer Mundgeruch. Wenn sie überlebt, würde sie ihm Pfefferminze besorgen. Sie hob vorsichtig die Hand und hörte sein lautes Knurren. Sie spürte Hachidoris Macht in ihren Rücken. Er machte sich bereit einzugreifen, nur hoffte sie, dass dies nicht sein müsste. „Sesshomaru, bitte. Beruhige dich, niemand hat mir etwas getan.“, flüsterte sie sachte und sah ihn traurig an. Er war ein Monster, doch sie versuchte sich zu erinnern, wie er sonst so war. Würde er ihr verzeihen? Noch ein tiefes Atmen, dann tat sie einen riesigen Schritt und berührte seine kühle und feuchte Nase. Ihre Hand war winzig auf dieser Nase. Er sog ihren Geruch ein und sie versuchte ihren blumigen Geruch ausstrahlen zu lassen. Vielleicht wirkte der etwas Beruhigend oder entspannend auf ihn. Sein Knurren war noch da, aber ruhiger. Diese großen roten Augen fixierten sie, doch sie vertraute ihm. Hatte das nicht Hachidori gesagt, dass in einer Liebesbeziehung Vertrauen gehörte? Sie würde ihm trauen, sie konnte nichts verlieren, außer ihr Leben. Langsam ließ sie ihre Hand höher wandern und lehnte sich an seine Schnauze, während sie ihre Hand über das kurze Fell seines Nasenrückens gleiten ließ. Es war weich und warm. Langsam strich sie immer wieder darüber und kraulte ihn leicht an der Schnauze: „Bitte, beruhige dich. Wir brauchen deine Hilfe jetzt. Spring über diesen dummen Stolz. Bitte.“ Flüsterte sie und drückte ihr Gesicht an seine Schnauze und schloss die Augen. Sie wartete ab, dass er sein Maul öffnete, es quer stellte und sie biss, doch nichts geschah, auch das Knurren wurde ruhiger, während ihre Hand sachte sein Fell streichelte. Erleichtert seufzte sie auf und sah wieder auf. Seine Augen schienen beruhigter zu sein und sie hörte ein kurzes winselndes Fiepen. Anscheinend hatte er sich Sorgen gemacht. Unbedingt mussten sie reden über ihre Gefühle. Dieses Monster schien ihr jetzt nur noch wie ein zu großgeratener Hund, der gekrault werden wollte. „Danke. Wir müssen irgendwo hin, wo Phenea sich ausruhen kann, jemand hat ihre Flügel abgeschnitten und versucht sie zu töten, wir kamen im richtigen Moment, bevor er sie enthauptet hat. Bitte. Ich kenne mich nicht aus, er auch nicht. Bitte.“, flehte sie und sah ihn traurig an. Er schien sie zu verstehen und stupste sie etwas mit der Nase an, sodass sie lo ließ und ihn ansah. Ob er einen Platz wusste? Nur wäre das Tragen schwerer, aber das schien er auch zu verstehen, denn er legte sich flach auf den Boden. Sie verstand und nickte: „Hachidori, setz dich mit Phenea auf seinen Rücken, er kennt einen ruhigen Ort, wo sie sich ausruhen kann und sicher ist. Schnell!“ Sie überlegte, wie sie auf ihn kommen sollte, denn Hachidori flatterte etwas und saß schon auf ihm. Dann überlegte sie kurz, ging zu seiner Vorderpfote und kletterte barfuß an ihm hoch. Er hob sogar etwas das Bein, wobei sie sich festkrallen musste, weil sie Angst hatte, runterzufallen. Als seine Pfote stillhielt, stand sie auf und sprang auf ihn. Sie vergrub ihre Hände in sein Nackenfell und blickte zu Hachidori, der weiterhin Phenea festhielt. Ihr ging es wirklich nicht gut. Sie hoffte, sie würde sich wirklich wieder erholen von diesem Schlag, sonst wäre sie immer hier an diese Zeit gefesselt. Sesshomaru erhob sich wackelnd und ihr Griff in sein Fell wurde fester. Sie war sich nicht sicher, ob ihr Zug ihm weh tat oder kaum spürbar war, da sie klein und leicht war, während er ein Koloss war. Seine Beine bewegten sich und auf einmal flogen sie. Der Wind zerzauste ihr Haar noch mehr und trieb ihr Tränen in die Augen. Sie beugte sich tiefer, sodass sie aus dem Wind rauskam. Immer wieder blickte sie zu Hachidori. Er schien wirklich besorgt, vielleicht hatte er wahrlich ein schlechtes Gewissen, weil er indirekt beinahe für ihren Tod verantwortlich war. Es zerriss ihr das Herz diese Szene zu sehen. Anscheinend war ein Phönix doch nicht so unsterblich, zurzeit sah sie nicht majestätisch aus. Ihr langes Kleid mit diesen Federn ähnlichen Steifen, die von ihrer Hüfte aus nach unten fließen, waren blutdurchtränkt. Sie sah so schwach aus und verletzlich, während ihre Stimme so machtvoll geklungen hatte. Sie würde wieder gesund werden, doch das Abtrennen ihre Flügel, würde sie bestimmt lange verfolgen. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie nachwuchsen? Es klang nach einer langen Zeit, wie es ihr gesagt worden war. Wenn er sie nicht heilen konnte, musste es viel Kraft kosten. Hatte er nicht gesagt, eine Art Gottheit, also ein Phönix das Leben wieder zu bringen, würde einen das Leben kosten. War in den Flügeln so viel Macht? Es kam ihr in den Sinn, dass sie beinahe sterblich aussah, so wie sie selbst. Erwacht würde sie Flügel tragen. Sie sorgte sich sehr und vergrub sich tief in Sesshomarus Fell. Ihr Herz schlug jedoch immer noch schnell. Ihre Angst war riesig gewesen, doch sie hatte vertraut. Ob das eine Sache war, die zur Liebe gehörte? Dass man einer Person blind vertrauen konnte? Aber sie hatte es nicht ganz gekonnt, sie hatte vor ihm Angst. War es erst Liebe, wenn sie keine Angst haben würde, wenn er knurrte? Damals hatte sie keine Angst gehabt, weil sie seine Aura gesehen hatte, doch diesmal hatte sie es nicht getan aus Angst vor dem, was sie sehen würde. Eine Zeit lang flogen sie noch, bevor ein riesiger Pagodenähnlicher Komplex vor ihnen erschien. Es sah majestätisch aus, ein riesiger Palast mit schönen Verzierungen. Wo brachte er sie hin? Lebte er in diesem Schloss etwa? Oder lebte hier normal Phenea? Sie drehte sich um. Phenea? Bist du noch da? Wir sind an einem Schloss angekommen, dir wird es bald besser gehen, ich verspreche es dir, wir werden diese Untat rächen! Ich bin noch da, keine Sorge. Ich versuche mich zurzeit noch etwas selbst zu regenerieren. Es kostet viel Kraft. Lass mich noch etwas überlegen, woher ich sein Gesicht kannte. Wartet bis dahin bitte. Wenn es der ist, der es sein könnte, benötigt ihr mehr Informationen. In Ordnung. Ich werde es den anderen ausrichten. Sie landeten und Hachidori sprang mit Phenea sachte ab und achtete darauf, ihren Körper nicht zu stark zu schütteln, weswegen er über den Boden schwebte. Sayo rutschte an der Seite runter und betrachtete den Dämon neben ihr, der sich langsam wieder in ein menschenähnliches Wesen verwandelte und sie betrachtete. „Hier entlang.“ Er klang kalt. Sie spürte, dass er innerlich immer noch wütend war. Er hatte sie so angeschaut. Dann fasste sie ins Haar und fischte Blume und Feder heraus. Oh je. War das der Grund dafür gewesen? Sie hielt die Sachen in den Händen und folgte ihnen. Sesshomaru bog um einige Ecken und ging hoch. Sie folgten ihm, bis zu einem Raum, der fast unter dem Dach lag. „Sie kann erstmal hierbleiben.“ Hachidori nickte und brachte sie zu einem weichen Futon und setzte sich mit ihr im Arm hin, bevor er ein Kissen schnappte, welches fest gestopft war und es oberhalb ihrer Flügelansätze hinlegte und dann sie darauflegte. Er suchte noch ein Kissen für ihren Kopf und bettete sie ordentlich hin: „Die Wunden müssen unbedingt desinfiziert und gewaschen werden. Erhalte ich irgendwo Verbandsmaterial?“ Sesshomaru deutete auf einen Diener, der sich verneigte und Hachidori mit sich nahm. Sayo seufzte und spürte seinen Blick. Sie ging zu Phenea und legte auf ihre Brust die Blume und die Feder: „Die brauchst du wohl mehr, als ich.“ Danach stand sie auf und ging zu Sesshomaru und betrachtete ihn traurig. Ihr Blick sank zu Boden und sie schluckte. „Sesshomaru.“ Kapitel 31: Das Geschenk ------------------------ Er knurrte leise und drehte sich weg. Sie zuckte zusammen und hielt ihn an seinem Ärmel fest. Sein wütender Blick verletzte sie. Vorsichtig hob sie die Hand, doch er Schritt zurück und wich ihrer Hand aus. Sie seufzte leise und sprang noch vorne und umarmte ihn. Er knurrte, doch sie hielt ihn fest an sich und weinte leise: „Sesshomaru… Ich hatte so Angst.“ Er stockte und hörte auf sie loswerden zu wollen: „Was hat er mit dir gemacht?“ Sein Knurren dröhnte in ihren Körper. „Sorgen hat er sich gemacht, mir Essen gegeben und naja…. Mir etwas beigebracht. Es verwirrt mich noch… Er hat mir nichts angetan. Lass ihn bitte in Ruhe, er hat mir einiges erklärt. Bitte.“, flüsterte sie und drückte sich fester an ihn. „Hoffentlich überlebt Phenea. Sie sieht so schwach aus.“ Sesshomaru umarmte sie und drückte sie an sich. Die Wut war wie weggeblasen. Sie hatte die Sachen von ihm abgelegt und schien ihm damit ein Zeichen geben zu wollen. Er hatte sich Sorgen gemacht. Noch nie war er so wütend gewesen, wegen einer anderen Person. Sie schmiegte sich enger an ihn und zitterte. So etwas schrecklich schien sie gesehen zu haben. „Ich hätte dich töten können, hattest du keine Angst?“ „Doch… erst, aber ich habe dir vertraut. Hachidori hat mir erklärt, dass es dazu gehört, dass man dem anderen trauen muss. Das will ich. Phenea brauchte Hilfe und Hachidori hatte nichts getan. Du warst so wütend, ich wusste nicht, ob du ihnen etwas tust und hoffte, dass dieses Monster noch sich an mich erinnerte… Nicht mal wirklich wusste ich, ob du es bist. Sie hatten Hundedämon gesagt, aber dass direkt ein Hund gemeint war… hatte ich nicht gedacht. Ich war nur froh, als du dich beruhigt hast.“ Er beobachtete sie und strich ihr Haar glatt: „Du Dummerchen. Ich war einfach wütend. Einmal gehe ich weg, komme wieder und die Schneiderei liegt beinahe in Schutt und Asche, Ren ist verletzt und meint du wurdest entführt. Er hätte dir sonst etwas tun können, nur weil ich nicht da war. Als ich dann auch noch deinen und seinen Geruch roch, wollte ich ihn mit meinen Zähnen zerreißen.“ Ein Lächeln entstand auf ihrem Gesicht, das traurig war: „Ich bin noch gar nicht erwacht, was hätte er davon? Wir haben geredet und er wollte mir einen Einblick geben, was Lust und Liebe ist. Aber jetzt werde nicht sauer. Er hat mich geküsst, damit ich einen Vergleich habe. Es ist nicht der richtige Weg, aber es hat mich verunsichert. Seine ganzen Worte. Doch ich traue dir. Nur deine Eifersucht musst du kontrollieren lernen. Du kannst nicht jeden zerbeißen.“ Sie drückte sich fester an seine Brust. Tief einatmend beruhigte er sich, auch wenn ihm das Gerede über den Kuss kurz dazu brachte, dass seine Augen rot wurden. Schnell schloss er die Augen, damit sie es nicht merkte: „Geküsst oder mehr?“ „Ein Kuss. Er wollte Phenea freilassen, doch da kam der Angriff. Drück ein Auge bei ihm zu. Er hat mir etwas die Augen geöffnet. Ich sehe ihn mit anderen Augen, denn würde ich ihn wirklich wie ein Monster sehen, wärst du noch ein schlimmeres. Meine ganzen Moralansprüche sind in dieser Zeit hinfällig, nicht wahr? Er will dein Land nicht übernehmen. In keiner Weise. Er hat Pheneas Leben gerettet. Ich kenne die Geschichte seines Volkes und verstehe seine Verzweiflung. Hört ihm erst einmal zu. Wobei im Augenblick hat er wegen Phenea ein schlechtes Gewissen. Anscheinend weiß er, was der Verlust eines Phönix für ein Reich bedeutet. Er meinte man kann nur für sein eigenes sorgen, man ist daran gebunden.“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn. Sie atmete den Geruch seines Fells und den der wilden Rose ein. Es beruhigte sie. Er nickte leicht und betrachtete sie: „Fürchtest du dich vor meiner wahren Gestalt?“ Sie sah ihn an und spielte mit seinem Fell: „Was für eine Frage. Nein. Anfangs schon, aber du warst wütend, aber danach nicht mehr, dein Fell ist weich und kuschelig. Vielleicht Kraul ich dir ja mal den Bauch.“ Sie zwinkerte ihm zu und küsste ihn auf die Lippen kurz. „Wir sollten uns jetzt um Phenea kümmern. Vertrau mir bitte.“ Sesshomaru nickte und ging zu der verletzten Phenea. Er kniete sich neben sie. Es war wirklich ein schrecklicher Anblick. Was würde er tun, wenn so etwas mit Sayo geschehen würde? Wahrscheinlich würde er zur rasenden Bestie werden. Sie löste in ihm Gefühle aus, die er nicht wirklich verstand, aber er ahnte, dass es das war, was seinen Vater in den Tod getrieben hatte. War das etwas wie Liebe? Hoffentlich würde er es früh genug wissen, jedoch würde sie verschwinden in ihre Welt, wenn alles gemeistert war, aber er war sich nicht mehr sicher, ob er sie einfach gehen lassen konnte oder wollte. Hachidori kam mit Verbandsmaterial regelrecht rein gestürzt und schob Sesshomaru und Sayo grob beiseite, bevor er sich vor sie kniete und die Flügel weit ausbreitete, dass ihnen der Blick auf Phenea versperrt wurde. Man hörte Wasser platschen. Er rieb sie sauber. „Hachidori, was machst du da?“ „Niemand sollte sie so sehen. Im Moment ist sie sehr schwach und verletzlich. Ich bin für sie verantwortlich, ich bin daran schuld, also ist es meine Aufgabe für ihre Sicherheit zu sorgen. Ich werde ihr nichts tun, schon um das Spätzchen nicht zu verletzen. Pass auf sie auf, sie scheint lebensmüde zu sein. Sayo hast du schon rausbekommen können, wer es war?“, meinte er ernst und zerriss Pheneas Kleidung sachte, um an tiefere Wunden zu kommen. Sayo verstand, dass niemand ein verletztes, göttliches Wesen sehen sollte, was entblößt wurde, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob Phenea wirklich wollte, dass genau er sich um sie kümmerte. Sie schob Sesshomaru etwas mehr beiseite. Diskutieren wäre wahrscheinlich zwecklos, bei dessen Kampfkraft. „Ja und nein. Wir sollen warten, bis sie wach wird, sie überlegt. Anscheinend kennt sie ihn, aber sie ist sich nicht sicher, ob er es sein könnte und wenn, brauchen wir mehr Informationen. Sesshomaru, könnten wir für Phenea neue Kleidung besorgen? Ich glaube nicht, dass Hachidori ihr etwas tut, denn sonst hätte er es vorher schon getan und sie umgebracht, als sie dem Sterben nahe war.“, meinte sie ernst und nahm Sesshomarus Hand und zog ihn aus dem Raum. „Danke.“ Ein leises flüstern, es kam von Hachidori. Es war unvorsichtig, aber er würde ihr nichts tun, daran glaubte sie fest. Als sie vor der Tür standen, blickte sie sich erst um, bevor sie Sesshomaru fragend anschaute. „Die Kleidung. Ich weiß.“, meinte Sesshomaru ernst und ging voran, doch ließ er nicht ihre Hand los. Sie lief rot an und dackelte ihm hinterher an verschiedenen Zimmern vorbei. Einige eilten an ihnen vorbei, wobei manche einen verwirrten Blick auf diese Konstellation warfen, bevor sie sich tief verbeugten und ihn ehrenvoll grüßten. Anscheinend war es sein Schloss. Vorsichtig blickte sie in die Räume beim Vorbeigehen. Es sah sehr normal aus, doch erschreckten sie die Wesen, die hier waren. Viele hatten kein bisschen menschliches Aussehen. Anscheinend waren sie so, während die höheren eine menschliche Gestalt annehmen konnte. Leicht ängstlich drängte sie sich dichter an Sesshomaru, dem ihre Angst nicht verborgen blieb und etwas langsamer ging und ihre Hand etwas fester drückte. Es gab ihr Sicherheit, er war ja da und würde sie beschützen. Leicht lehnte sie sich an sein Fell beim Gehen und schielte zu den anderen, die sie eingehend betrachteten und anstarrten. Sie fühlte sich wirklich unwohl in diesem Gebiet, denn diese Dämonen schienen ihr nicht so freundlich gesinnt zu sein. Würden sie sie töten, hätten sie die Chance dazu? Sie kamen in einem großen Raum an und Sesshomaru ließ die Schränke durchsuchen nach Kleidung für Phenea. Sayo beobachtete das Schauspiel. Er schien sich an nichts die Finger schmutzig machen zu müssen. Als etwas gefunden war, schickte er sie zu dem Raum und sagte ihr, sie sollte die Kleidung vor der Tür ablegen und es ankündigen. Sie betrachtete ihn, hier ging er in seinem Element wirklich auf. Majestätisch und kühl schien jeder vor ihm zu kuschen und keiner stellte seine Handlungen in Frage, so wie es Ren getan hatte. Jeder fürchtete ihn. Leise seufzte sie und sah ihn an. „Ich muss mit dir reden, können wir das machen an einem ruhigen Ort?“ Sesshomaru nickte. Nur war er sich nicht sicher, um was es gehen sollte, aber es schien ihr sehr wichtig, denn sie sah ihn ernst an und mit einem Blick, der kein Nein zulassen würde. Er ging vor und sie folgte ihm dicht auf den Fersen. Diesmal hielt sie sich nur leicht an seinem Fell fest. Sie gingen nach ganz oben und kamen in einen Großgeschnittenen und wunderschön eingerichteten Raum an. Viele Bilder und bequeme Ecken gab es, wie auch ein Balkon. Sie kam nicht aus dem Staunen raus und folgte Sesshomaru, welcher sich vor einen Tisch in den Schneidersitz setzte. Sie setzte sich auch hin und betrachtete die reichlich verzierte Teekanne. Jemand hatte Tee serviert, aber wann? Er dampfte zumindest noch. Sie nahm sich eine Schale und füllte sie für Sesshomaru und dann eine für sich. Sie sah in den Tee. Wie sollte sie mit ihm darüber reden? „Was liegt dir auf dem Herzen?“, fragte er ruhig und trank etwas vom Tee. Sie schluckte leicht und nickte: „Sesshomaru… Ich weiß, du hast gesagt, ich soll mir nichts einbilden, dass dies alles ohne jegliche Gefühle von statten geht. Doch ich bilde mir etwas ein. Hachidori wollte mir erklären, dass es Einbildung sein kann, doch war es bei ihm anders als bei dir. Ich weiß, du möchtest nichts Engeres in dem Sinne, ich wollte dir nur mitteilen, dass ich mich vielleicht etwas in dich verliebt habe. Eigentlich hätte mich deine wahre Gestalt abschrecken sollen, aber das hat es nicht. Am Anfang hatte ich Angst, doch dann habe ich deinen Blick gesehen. Mir kam nur der Gedanke an einen Hund, der bellt, aber nicht beißt. Irgendwie wollte ich dich nur noch kraulen und berühren. Eigentlich sollte es mich gruseln, dass ich mit einem Hund schlafe, aber, ich weiß nicht. Als du da warst, hatte ich Angst, aber es war auch ein wohliges Gefühl dort, dass mir nichts mehr passieren kann. Du musst nichts sagen, ich weiß, für dich ist es etwas anderes. Es ist nicht schlimm. Nur es hat mich wirklich verletzt, als du meintest, der Mann später, der mich abbekommt, tut dir leid. Was ist an mir so schrecklich?“ Sesshomaru betrachtete sie und schloss die Augen. „Das mit dem späteren Mann, war anders gemeint.“ Er stand auf und ließ sich hinter ihr dann nieder und zog sie auf seinen Schoß. „Es war so gemeint, dass ich dich nicht teile und dieser Mann sterben wird. Denn ich werde dich niemanden überlassen. Du gehörst mir.“ Sayo starrte ihn verwirrt an.  Hatte sie das gerade richtig verstanden? Sollte man sowas als Liebeserklärung auffassen? Eine sehr merkwürdige Art, es einem zu zeigen. „Meinst du das ernst? Ich dachte, du wärst an so etwas nicht interessiert und wir dürfen doch eigentlich auch nicht… Und wieso bist du dann bitte schön verschwunden?“ Sie sah ihn ernst an und seufzte. Es war wirklich verwirrend. Manchmal konnte sie ihn immer noch nicht verstehen, aber es fühlte sich gut an, dass er so etwas sagte. Wenn sie Flügel bekam, würde sie wahrscheinlich erstmal noch hierbleiben und später zurückkehren, wenn sie das überleben würden. Seine Hände strichen über ihre und er ließ etwas in ihre Hände gleiten. Sie blickte verwirrt zu ihm auf und sah dann in ihre Hände. Eine schöne Blume lag dort, gefertigt aus einem schönen roten Material. Was es wohl war? Aber es war sehr schön und war an einer Spange befestigt. Sie blickte zu ihm fragend auf. „Königin der Nacht. Nach der Blume riechst du.“ Ihr Mund klappte auf und sie sah die Blume noch einmal genauer an. Danach roch sie also, nach dieser schönen Blume. Sie war atemberaubend und ein Lächeln trat auf ihr Gesicht. Er hatte ihr so etwas besorgt. Vorsichtig befestigte sie es in ihren Haaren, stütze sich an seinen Schultern ab und küsste ihn. „Danke, ein wunderschönes Geschenk, nur das wird nur noch mein Haar schmücken!“ Sie küsste ihn noch einmal und diesmal erwiderte er den Kuss zärtlich. Auch wenn sie je heim gehen würde in ihre Zeit, würde sie immer diesen Haarschmuck aufheben. Ihr größter Schatz und ihr schönster. Die blaue Feder war auch schön gewesen, aber dies übertraf es und sie bereute nicht, die Feder abgegeben zu haben. Ob sie mit einem so eifersüchtigen Mann leben konnte? Wahrscheinlich hätte sie keine große Wahl. Kapitel 32: Phönixe unter sich ------------------------------ Er schloss die Arme um sie und zog sie an sich. „Es gefällt dir?“ „Ja! Mehr als das, ich liebe es, weil es von dir ist und so schön. Das ist also die Königin der Nacht. Versuch aber bitte nicht mehr zweideutig zu sein. Das hatte man echt falsch verstanden.“, flüsterte sie begeistert und lehnte sich an. „Ich hoffe nur Phenea geht es bald besser. Hachidori schien echt schockiert. Er war so verzweifelt gewesen.“ „Wieso Hachidori?“, fragte er heiser und streichelte ihr über das Haar. „Naja, sein Name bei den Azteken war Huitzilopochtli, das bedeutet so viel wie Kolibri des Südens. Darum dachte ich, ich nenne ihn einfach Kolibri. Das klingt nicht so… blutrünstig.“, erklärte sie ihm und lächelte. „Aha, Kosenamen also?“ „Nein, als sein neuer Name. Er wollte doch einfach einen passenden Namen und Hachidori ist nicht so furchteinflößend. Besser als Akaya, oder?“, hauchte sie und küsste ihn auf den Hals. „Oh. Du lässt anscheinend niemand seinen eigenen Willen, wie es mir scheint. Na gut, dann werde ich ihn auch Hachidori nennen, dann ist es kein Kosename mehr.“ Sie nickte sacht und schmiegte sich an. Es würde dauern, bis Phenea aufwachen würde und dann ginge der Kampf los. Doch nun würden sie ihre Zweisamkeit genießen. Seine sanften Küsse ließen sie vergessen, was sie erlebt hatten. Sie fühlte sich für den Moment glücklich, auch wenn sie nicht wusste, ob es Liebe war oder nur die Lust und die Leidenschaft, doch irgendwann würden sie es wissen. Eine ungewisse Zukunft enthüllte einen Wunsch in ihr, jede Minute zu nutzen und nicht mehr zu bereuen. Ihr blieb auch nichts anderes übrig, Hachidori würde niemanden in Pheneas Nähe lassen.   Währenddessen hatte Hachidori begonnen, Phenea die Kleidung vom Körper zu trennen. Er hatte alle rausgeschickt. Der Schock war zu groß. Er wusste, wie es sich anfühlte. Einst war er schwer verletzt worden. Die Flügel waren so empfindlich. Er war jung gewesen, es hatte wirklich lange gedauert, bis es geheilt war und er hatte nur im Bett gelegen. Sie jedoch müsste es schon besser haben, denn sie war viel älter als er es gewesen war, aber die Schmerzen waren wahrscheinlich die gleichen. Es machte sie sterblich. Wenn die Flügel abgeschnitten wurden, konnte man einen Phönix töten. Das hatte dieser Mann gewusst, denn er hatte zuerst die Flügel abgeschnitten. Sie musste diesen Mann kennen. Er war merkwürdig gewesen, seine Aura war anders gewesen. Nur sie wusste es und würde es hoffentlich mitteilen. Vorsichtig hob er sie hoch und zupfte die Kleider von ihren Rücken. Langsam und vorsichtig. Die Kleidung klebte an den Wunden. Es war gut, dass sie nicht wach war, es musste schmerzhaft sein. Langsam löste er die Kleidung von ihrem ganzen Körper und förderte ihre nackte Haut zum Vorschein. Er seufzte leise, nahm ein nasses Tuch und säuberte die Wunden. Ein Teil war geheilt, aber nur langsam, denn das meiste konzentrierte sich auf die Flügelheilung. Schon beinahe zärtlich rieb er ihr das Blut aus dem Gesicht und lauschte ihrem Atem. Er war flach, aber stetig, das war gut, doch würde sie dieses Ereignis nie im Leben vergessen. Das plötzliche Wachsen war nie schlimm gewesen, aber das Verlieren der Flügel und das Neuwachsen, war schlimmer als alles andere. Wahrscheinlich würde sie lange ausfallen. Er hatte zwei Jahre als Kind gebraucht. Sie würde mindestens einen Monat brauchen, vielleicht aber auch viel länger. „Wir werden deine Flügel rächen. Sie wachsen nach, es wird schmerzhaft sein, aber es wird wieder heilen.“, flüsterte er an ihr Ohr und wusch sie. Ihr Körper war von vielen Wunden übersät, sie hatte sich gewehrt, aber es musste Magie im Spiel gewesen sein. Mächtige Magie, dass diese Frau so verletzt war. Sacht drehte er sie um und hielt sie mit einem Arm an den Schultern fest, indem sie auf seinem Arm lag. Dann sah er die Flügel und schluckte. Er legte sie auf die Kissen und begann langsam sich um ihre ehemaligen Flügel zu kümmern. Es sah schrecklich aus. Es war nicht mit einem Schlag geschehen. Hatte der Mann sie irgendwie gebannt? Sie hatte sich doch gewehrt, oder? Es müssten mindestens 5 Schläge an jedem Flügel gewesen sein. Ihm wurde schlecht. Er hatte mit Grausamkeiten gelebt, von Menschenherzen getrunken, aber dies war wirklich eine Gräueltat. Sie war bei Bewusstsein gewesen. Seine Opfer hatte er vorher betäubt gehabt. Beruhigend war nur, dass der Heilungsprozess langsam seine Arbeit verrichtet. Es bildete sich alles nach und kleine neue Federn sprießten. Eher Federflaum. Die richtigen würden kommen, wenn die Flügel komplett regeneriert waren, vorher sähe sie aus wie ein Küken, von den Flügeln her.  Sie zuckte auf einmal zusammen, doch er machte weiter. Für eine gute Heilung musste die Wunde gut ausgewaschen sein. Sie krallte sich ins Kissen, wurde sie wach? „Phenea, ich muss das säubern.“, flüsterte er und wusch die Flügel zu ende. Flügel waren empfindlich, sie konnten verschiedene Gefühle auslösen. Sie würde brauchen, denn ohne Flügel hatte auch er sich falsch gefühlt. Unbedingt musste sie die Flügel stillhalten. Er konnte nur hoffen, dass sie es nicht vergaß. „Du darfst deine Flügel nicht bewegen, verstanden? Das kann die Heilung verlangsamen und wenn du Pech hast, reißen die Wunden auf.“ Als er fertig war mit waschen, hielt er sie noch weiter in den Armen, da ihre Flügel besser lagen. Ein Klopfen ließ ihn aufhorchen: „Ja?“ „Ich habe Kleidung für die Dame, ich lege sie hier ab!“ „Nein, bring sie mir bitte.“, meinte er und die Frau brachte sie ihm und ging wieder. Er war sich nicht sicher, ob sie es gesehen hatte. Er legte Phenea so auf seinen Beinen ab, dass die Flügel ausgespart wurden und nahm sich den Kimono zu Brust. Er prüfte wo die Flügel sein sollten und ließ seine Krallen wachsen. Vorsichtig schnitt er Aussparungen raus und dann weiter nach unten und in der Mitte zusammen. der Gürtel würde den hinteren Streifen befestigen, sodass er sie besser anziehen könnte. Langsam zog er sie an. Beim Rücken legte er den Längsstreifen, der oben am Kragen befestigt war, zwischen ihre Flügel und band es mit dem Gürtel fest. Das war geschafft. Langsam drehte er sie wieder und setzte sich mit ihr hin. Er setzte sie auf und betrachtete sie. Ein Flattern. Sie war also wach. Dann öffnete sie die Augen und sah in seine. Ihre Augen waren so blau, wie die von Sayo.  Die Abstammung erkannte man wirklich. „wo…bbb“, stotterte sie und atmete schwer dabei. Er legte ihr einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Du solltest eben nicht reden. Du musst dich erholen. Der Mistkerl hat deine Flügel verstümmelt. Die Schmerzen werden noch schlimmer sein, aber du schaffst das. In der Zeit werde ich auf dich Acht geben.“, murmelte er und strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht. Hörst du mich so? Ja, ich kann dich hören, aber verschwende nicht all deine Macht. Seine Stimme war besorgt, er hatte noch nie so gesprochen. Es war etwas eigenartig, aber gut, wenn er sie so vom Reden abhalten konnte. Sie tat ihm wirklich leid. Er machte sich Vorwürfe. Ohne Sayo, wäre er schuld an ihrem Tod gewesen. Er war egoistisch gewesen und hatte nicht an die Folgen gedacht. Danke noch einmal für die Rettung. Du hättest mich einfach sterben lassen können und hättest mein Land gehabt, aber du hast mir geholfen. Jetzt versteh ich, warum du mich umbringen wolltest. Ich möchte ein Phönix Kind, da mein Leben nicht ewig ist und mein Volk ausgelöscht wurde vor kurzen. Das heißt, dass meine Vorarbeit zerstört wurde. Ich bin geflohen zum Teil. Aber man kann von einem anderen Phönix nicht das Gebiet übernehmen. Wir sind an unseres gebunden. So wurde es mir erzählt. Wenn wir zu lange in anderen Gebieten sind, wirkt es schädlich für beide. Es tut mir leid, dass ich nicht früher da war. Wirklich? Ihre Stimme klang überrascht. Sie hatte es wirklich nicht gewusst. Also wolltest du nicht das Gebiet, sondern… ein Kind? Aber so etwas gab es noch nie und… und… Das ist wirklich überraschend. Ein leises Lachen durchfuhr ihren Kopf: Dich trifft keine Schuld. Und ja, es gab es noch nie. Aber ich weiß auch nicht von einem Fall, bei dem ein ganzes Volk ausgelöscht wurde. Ich weiß nicht ob es funktioniert, aber es ist ein Versuch wert. Ruh dich aber aus. Deine Heilkraft ist groß, du hast schon einige Flaumfedern. Die Schmerzen werden dummerweise am größten sein, wenn dir die richtigen Federn wieder wachsen, weil dann deine Nerven repariert sein werden. Versuch sie ja nicht zu bewegen. Sprichst du aus Erfahrung, oder warum weißt du so viel darüber? Erfahrung. Ich war jedoch noch ein kleiner Kerl gewesen.  Es ist schrecklich, aber meine Schwester konnte es nicht ertragen, dass ich geboren worden von meiner Mutter und tötete sie. Jedoch rächte ich meine Mutter, dabei verlor ich meine Flügel. Es hat Jahre gedauert. Ich war am Anfang gelähmt. Schrecklich. Es tut mir leid. Das nächste Mal sollte ich jemanden ausreden lassen, bevor ich ihn zerfetzen will, was? Autsch… Wäre ein Plan. Du bist wirklich sehr feurig. Wie deine Nachfahrin. Sie lässt sich auch nichts sagen. Weißt du, ich frage mich, ob du einmal genauso warst wie sie. Wild und ungestüm. Wobei Wild bist du, du hast mir den Rücken gut zerkratzt, als ich ihn dir zugewandt hatte, aber du hast meine Flügel nicht verletzt. Weißt du eigentlich jetzt, wer es war? Auch wenn du es nicht magst, habe ich noch ein paar Untote, die für mich die Gegend sondieren und nach demjenigen suchen. Ich glaube, ich weiß es, aber ich will es nicht glauben. Wenn das wahr ist… Es wäre einfach grausam. Jemand treibt ein böses Spiel. Er müsste lange tot sein, er dürfte da nicht stehen und diese Grausamkeit. So eine Rachsucht, ich weiß nicht, warum er mir das antun würde. Hat er dich gebannt, als er deine Flügel abschnitt oder warst du gelähmt aus Angst? Beides wahrscheinlich. Als ich seine Augen sah, erinnerte ich mich an damals. Der ganze Schmerz war wieder da. Kurz hatte ich mir es zurückgewünscht, doch dann redete er von Rache und übermannte mich. Sein Blick hat sich in meinen Kopf gebrannt. Ich kann diesen Blick nicht vergessen, wie er mich angesehen hatte. Ich war wie gelähmt, doch er half auch noch nach. Immer wieder schlug er zu, um die Flügel erst zu zertrümmern, dann erst schnitt er sie ab. Ich dachte er hört nie auf und dann hob er das Schwert und stieß einmal ins Herz. Er hat sich an dem Blut ergötzt und davon getrunken, bevor er wieder ansetzte und mir den Kopf abschlagen wollte. Dann kamst du. Er vernahm die Trauer in ihrer Stimme, ein leises Wimmern. Sie kannte diesen Mann und das anders, ihm war es schnell klar, sie hatte einst diesen Mann  geliebt. Du hast diesen Mann geliebt, nicht wahr? Sonst hättest du dich mehr gewehrt gegen diesen Mann. Hast du ihm erzählt, dass wir sterblich werden, wenn unsere Flügel abgetrennt werden? Normal behalten wir das Geheimnis, aber hast du es ihm gesagt? Nein… Ich wusste es selbst nicht. Woher weißt du es? Er hörte ihre Irritation. Sie hatte es nicht gewusst, dass machte es noch gefährlicher. Vielleicht hatte jemand ihren Liebsten wiederbelebt und es ihm verraten. Gedankenkontrolle wäre möglich, doch er wollte es ihr noch nicht mitteilen. Nicht gut. Hinter deinen ehemaligen Liebsten muss noch jemand stehen, der unsere Geheimnisse kennt. Du wirst unter meinem Schutz so lange bleiben. Keine Eigenaktionen, auch wenn ich glaube, du wirst mir nicht zuhören, wie deine Zichirgendwas Ur-Enkelin. Sie lässt sich nichts sagen und hat sich dem Hundedämon entgegengestellt, welcher im Blutrausch war. Aber vielleicht gibst du klein bei, wenn du daran denkst, dass dein Schützling sonst alles alleine lernen muss.  Du schaffst sowieso Dinge, die nicht sein sollten. Ich habe nur gehört, dass nur Mentor und Schüler einen geistigen Kontakt aufbauen können. Doch du! Du schaffst es so einfach mit mir in Kontakt zu treten. Tja. Wir sind sehr kämpferisch in der Linie. Uns fällt nicht alles in den Schoß, wie euch Männern. Wir müssen unseren Standpunkt klar äußern. Du hattest mich gefangen, aber ich habe sie geholt, sie hätte mich gerettet und dann hätte ich dir den Hintern versohlt. … Hmm… wobei... ich werde dir auch immer noch den Hintern versohlen, wenn ich zu Kräften komme. Vertrau mir. Hrr. Was für eine Frau. Sayo hat wohl viel von dir. So ein Starrsinn. Aber ich bin schuld an dein Leiden, ich werde mich opfern, auch wenn ich eher auf Kratzen und Beißen als auf Popoklopfe stehe. Aber wer weiß? Vielleicht finde ich ja gefallen. Sein Lachen erklang und stichelte. Er versuchte sie zu provozieren. Zumindest würde es sie von der Wunde ablenken. Empört hörte er sie tief einatmen, doch er spürte auch ein Lächeln. Du stehst auf Schmerzen oder wie? Das kannst du haben. Nur, weil du dich um mich kümmerst, heißt es noch lange nicht, dass ich dir alles verzeihe. Wenn du draufstehst, zieh ich dir deine Schokoladenfarbende Haut ab. Humm… Meine Haut will ich behalten, aber du kannst ja kosten, ob es Schokolade ist. Ich werde auch brav stillhalten. Du bist wirklich gemein. Er spürte ihr schmollen und lächelte. Vielleicht hätten sie sich gleich so unterhalten sollen. Ich will dich ärgern und du ärgerst mich zurück. Unverschämt. Das wirst du bereuen. Wirklich. Sie spürte seinen Geruch und atmete ihn ein. Es roch wirklich gut. Vielleicht sollte sie ihn in heißes Wasser einlegen. Er würde einen bestimmt guten Tee ergeben. Irgendwie würde sie es ihm heimzahlen. Er sollte nur abwarten, bis sie sich wieder bewegen könnte. Macho-Kerl. Aber sie war froh, noch am Leben zu sein, aber was sollte sie tun, wenn es um ihren Liebsten ginge? Es war schon über 200 Jahre her. Dieser schwarzhaarige Mann, der Macht ausgestrahlt hatte. Seine breiten Schultern, die sich immer um sie geschlossen hatten. Er hatte so schön gelacht und immer für sie gesorgt, bis er gestorben war und die Hölle für sie anbrach. Am Ende hatte er ihr die Lebensenergie wieder zurückgegeben, damit sie leben konnte. Es hatte ihr das Herz gebrochen, doch sie hatte es lange vorher gewusst, dass sie nicht hätten so weiterleben können, denn die Armee stand schon vor den Türen. Nur warum wollte er jetzt Rache haben? Wieso hatte er ihr Blut getrunken? Es machte ihr Angst. Wie sollte sie sich ihm nur gegenüberstellen? Vielleicht sollte sie Akayas, nein Hachidoris und Sayos, wie auch Sesshomarus Macht weiter nutzen und sie schicken, wenn es wirklich stimmte, dass sie zurzeit sterblich war. Ihre Energie ging zurzeit komplett für die Heilung drauf. Wie sollte sie das nur überstehen? Es zerbrach ihr das Herz ein weiteres Mal und sie schmiegte sich sacht an Hachidori. Seine Wörter, die Leidenschaft verhießen, trösteten sie etwas, aber sie konnte es nicht vergessen. Würdest du mich etwas halten? Nur etwas noch. Vielleicht sollte ich dem Kampf fernbleiben, ich will ihn nicht so sehen. Nicht wieder… Seine Hände schlossen sich fester um sie. Seine Flügel bettete er um sie und schloss sie ein in einen Kokon, der sie vor der Außenwelt verbarg. Einfach vergessen wollte sie. Dieser eiskalte Blick. Damals war er sanft. Kleine Tränen liefen über ihre Wange ihr Gesicht hinab. Für sie war es kaum zu ertragen. Auch wenn du mir nicht glaubst, ich verstehe dich. Denjenigen, den man liebt, will man nur im Guten in Erinnerung haben. Eine Frau belebte ich wieder, doch die Macht machte sie verrückt. Einerseits bereut man es, doch andererseits, hätte man es auch bereut, nicht versucht zu haben. Vielleicht kann man deinen Liebsten zurückholen. Es könnte eine Gedankenkontrolle haben. Behalte ihn wie er war in Erinnerung. Kaum zu glauben. Ob jeder Phönix so etwas einmal durchlebt? Dabei sind wir doch so stark und in Wirklichkeit können wir nichts für uns bewahren, nur für andere. So soll es sein. Ich werde den Übeltäter dahinter niederstrecken. Versprochen. In Ordnung. Danke. Nichts zu danken, ich bin daran schuld. Bestimmt nicht nur. Denn ohne dich, wäre ich tot. Wäre er zu meiner Residenz gekommen, hätte ich mich genauso verhalten. Darum. Es ist gut so. Ich halte mich dran, jetzt schlaf aber bitte. Er spürte ihr Einverständnis und wie sich ihre Muskeln entspannten. Vorsichtig setzte er sich bequemer hin und hielt sie. Es würde schon werden. Er würde dieses Monster töten. Jemand trieb ein übles Spiel. Das ging eindeutig zu weit. Was für ein Krieg würde das noch werden. Zart streichelte er sie und seufzte. Eine hübsche Frau. Der Gedanke an ihr Leiden schmerzte ihn. Man sollte einem göttlichen Wesen nicht so etwas antun. Anscheinend war es ein Umbruch. Erst wurde sein Volk ausgelöscht und jetzt versuchte einer den Phönix dieses Landes zu töten. Jemand ging vielleicht mit Berechnung vor, auch wenn er es nicht glauben wollte, könnte es sein, dass hier jemand seine Finger im Spiel hatte und jeden Phönix auslöschen wollte für seinen Plan oder ihren. Doch er würde es nicht zulassen. Phenea würde er mit seinem Leben beschützen. Die Zukunft durfte nicht sterben. Auch wenn er nicht sein Kind bekam und sein Leben enden würde, bevor er einen bekam, würde er wenigstens diese beiden Phönixe retten. Die Welt durfte nicht alle verlieren. Kapitel 33: Was sich neckt, ... ------------------------------- Sayo löste sich aus den Armen ihres Liebsten und ging zum Balkon und riss die Tür auf. Der Mond schien wunderschön auf sie herab und ließ sie in seine Strahlen eintauchen. Vorsichtig setzte sie sich auf die Balken und beobachtete den Mond. Würden sie das überstehen? Phenea hatte ihr erzählt, was ihr passiert war. Sie wollte bei ihm sein, doch die Zukunft verschloss noch ihre Pforten für sie. Als sie ein Rascheln hörte, blickte sie zurück und entdeckte Sesshomaru, welcher sich neben sie sinken ließ und zum Mond schaute. Er gab keinen Mucks von sich, sondern schloss nur die Augen und genoss das Licht. Staunend betrachtete sie ihn. Er sah aus, als wäre er nicht von dieser Welt. Sein Haar schillerte im Licht des Vollmondes. Er war wirklich schön, auch wenn es nur eine Tarnung war und er in Wirklichkeit ein Hund war. Sie lehnte ihren Kopf leicht an seine Schulter und blickte nach oben: „In der Zukunft sieht man selten die Sterne so wunderschön und klar. Es ist auch das erste Mal, dass ich sie so sehe.“ „So viele erste Male.“, brummte er und legte seinen Arm um sie, damit sie es bequemer hatte. Sie lächelte ihn an und strich über seine Seite. Sie fragte sich, wie es Phenea ging, doch sie musste ruhen und Hachidori würde wahrscheinlich auch nicht mit ihr reden wollen. Sie wünschte, sie könne diese Zeit mit ihm genießen, doch ihr Herz war in Aufruhr. Erschrocken führ sie hoch, als sie einen Kuss auf ihrer Stirn spürte. Langsam führten seine Küsse tiefer. Er küsste ihren Hals und öffnete ihren Kimono leicht. „Er hat dir ein Knutschfleck gemacht.“, knurrte er leicht und machte einen eigenen über den von Hachidori. Sie keuchte und schob ihn lächelnd davon. Kopfschüttelnd zog sie an seinem Band und öffnete sein Oberteil. Zärtlich küsste sie seine Brust und schaute ihn genau an. „Du weißt, dass es gemein ist, dass du in jeder Situation gut aussiehst, während ich bestimmt wie ein Kauz aussehe.“, schmollte sie und fuhr seine Bauchmuskeln nach. So ein Mann. Ob sie so einen verdiente? Bzw. so einen Hund verdiente? Er biss sacht in ihren Hals und zog sie dicht an seine Brust, während seine Zähne an ihrer Halsschlagader spielten: „Ich bin halt atemberaubend.“ Sie hielt die Luft an, bis er von ihr abließ und den Kopf schieflegte. Schnell holte sie tief Luft und rieb sich die Augen: „Du hast doch gesagt, atemberaubend. Darf ich noch mal deine wahre Gestalt sehen?“ Ihre Stimme klang heiser und schüchtern. Ihr Gesicht wurde rot, auch wenn es der Mond zu verbergen wusste, aber sie wollte noch einmal sein Fell berühren und streicheln. Alles wollte sie über ihn erfahren und vorhin hatte sie es nicht auskosten können. Sesshomaru stand auf und zog sich ordentlich an, danach bot er ihr eine Hand, die sie dankbar annahm. Auch sie machte ihren Obi zu, bevor sie sich an ihn festhielt und er von ganz oben in die Tiefe sprang. Bevor sie schreien konnte, küsste er sie jedoch. Es musste nicht jeder wissen, was sie trieben. Er brachte sie zu einem See mit einer großen Wiese davor. Sayo ließ von ihm ab und starrte ihn an, wie irgendein Wunder. Er schnaubte leise, dann verwandelte er sich vor ihr und sie empfand nur Bewunderung für seine mächtige Ausstrahlung. Als er fertig war, legte er sich hin und erstarrte, als er sie nicht mehr sah. Eine plötzliche Berührung an seiner Seite ließ ihn aufschrecken. Dann entdeckte er sie. Sie hatte es ernst gemeint und spielte an seinem Bauchfell rum. Sachte ließ er sich auf die Seite rollen und beobachtete sie argwöhnisch, während sie weiter machte. Irgendwann war sie fertig und wanderte um ihn herum. Eine Zeit stand sie an seinen Ohren und streichelte sie: „Hängeohren, wie niedlich.“ Sie strahlte und küsste das Fell am Ohr, welches er darauf leicht schüttelte mit seinem Kopf. Sie seufzte und wanderte um ihn herum. Als sie fertig war, ging sie zu seinem Gesicht und streichelte über sein Kopf-Fell: „Wunderschön. Du bist so weich. Ich find es interessant.“ Leise knurrte er und verwandelte sich zurück. „Du bist lebensmüde.“ Zärtlich zog er sie an sich und küsste sie. Eine verrückte Frau, aber er würde sie bei sich behalten, denn es war spannend. Unbedingt musste er sich etwas einfallen lassen. Sacht strich er über ihre Haare und brachte sie zurück ins Schloss. „Schlaf jetzt.“, meinte er und legte sich auf die Kissen und hielt die Arme offen. Schnell folgte sie ihm und warf sich auf ihn. Er knurrte, doch zog er sie an sich und bedeckte sie mit Küssen. Verrücktes Weib. Immer eine neue Idee, wie sie ihn ärgern konnte. Ihre Lippen trafen sich und verschlangen sich in einem wilden Liebesspiel, das sie erfüllte mit Wärme und unverhofften Sehnsüchten. Die Gefühle schienen ihnen intensiver als zuvor und rissen sie mit in eine unerwartete Tiefe   Ein neuer Morgen war angebrochen. Sayo schmiegte sich an den warmen Körper ihres Liebsten und genoss seinen Herzschlag, der ruhig und stetig schlug. Auf einmal jedoch schreckte sie von einem lauten Geräusch hoch. Es klang wie ein Scheppern von einer Etage tiefer. Konnte das wahr sein? Das war doch der Raum, in dem Phenea und Hachidori waren. Leise setzte sie sich auf, spürte jedoch eine Hand sich um ihr Handgelenk schließen und blickte zurück. „Guten Morgen~ Ich wollte nur eben nach den beiden schauen, ich glaube die sind sich nicht einig.“, flüsterte sie leise, beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich auf die Lippen, während ihr Haar ihm ins Gesicht fiel und ihm jegliche andere Dinge verbarg, die außerhalb waren. „Pass auf dich auf. Soll ich nicht gehen?“ „Nein, das passt schon. Ist vielleicht auch besser, wahrscheinlich muss einer nur Hachidori Benehmen beibringen. Wenn was Schlimmes sein sollte, dann schrei ich. Versprochen!“ Noch ein Kuss zum Abschied und dann stand sie auf, erfüllt von neuem Tatendrang. Sie zog ihren Kimono noch einmal fester und seufzte. Eigentlich trug sie doch nur Hosen, aber jetzt? Langsam gewöhnte sie sich daran, aber sie würde Sesshomaru später nach ihrem Kampfanzug fragen. Die Augen schließend, holte sie noch einmal tief Luft, ging die Treppe herunter und blieb schluckend vor der Tür stehen. Anscheinend schrie Phenea jetzt wütend und wieder klirrte etwas. Es klang beinahe so, als würde sie Geschirr werfen, aber das konnte doch nicht sein oder? Leise schob sie die Tür auf und erblickte ein ihr wunderliches Schauspiel. Mit einem starken Schwung riss sie die Tür auf und trat ein: „Was ist hier los?“ Auf einmal flatterte ein kleiner Vogel an ihr vorbei und schwirrte hinter ihr rum. Leider kam mit dem Vogel eine Tasse geflogen, der sie noch gerade so ausweichen konnte. Schnell sah sie zum Vogel – ein Kolibri-, der schwirrend auf einer Stelle war und hin und her zuckte. Es irritierte sie. Dann blickte sie zu Phenea. Sie sah nicht wirklich gut aus, aber sie war auf den Beinen, dass ein wenig Erleichterung brachte: „Phenea, was ist geschehen? Warum wirfst du mit Geschirr?“ „FANG DEN VOGEL! DANN ERKLÄR ICH ES DIR!“, fluchte sie laut und keuchte schon von der starken Anstrengung. Der Vogel, ein Kolibri flatterte jetzt vor Sayo herum, die vorsichtig eine Hand hinhielt, auf dem der Vogel landete und sich an ihre Handinnenfläche drückte. Ihr schien es so, dass der Kolibri auch am Ende seiner Kräfte war. Er war schwarz und hatte blaue Federspitzen. Konnte das sein? War das etwa Hachidori? Als sie aufblickte, stand Phenea vor ihnen. Wütend. „Dieser Mistkerl hat mich mit Zunge geküsst! Unverfrorenheit! Ich sollte ihn Lynchen!“ „Wahh… Phenea, bitte beruhig dich! Ich weiß, er ist ein Lüstling, aber er würde doch nicht deine schwache Position ausnutzen, er hat dich doch beschützt! Lass ihn sich erklären…. Hachidori, du hast sie doch nicht einfach geküsst oder?“ Hachidori knuffte noch einmal ihr Handgelenk, bis er hochflog und sich zurückverwandelte, in einen großen, stattlichen, braungebrannten Mann mit schwarzen Flügeln und blauen Flügelspitzen. Sein kurzes Haar, dass wie eine Art Hahnenkamm geformt war, schien ihr leicht zerzaust. Er war nicht so perfekt, wie er ihr manchmal schien. Hachidori versteckte sich schnell hinter Sayo und seufzte: „Danke. Ich dachte ja, wir hätten uns vertragen. Ich habe sie doch nur gefüttert, das Essen steht da. Sie war viel zu schwach am Morgen gewesen zum Kauen. Da habe ich für sie gekaut und per Mund es ihr gegeben und klar habe ich meine Zunge benutzt, ich musste es ja rüberschieben und bin kein Würgevogel. Auf einmal hat sie aber mit meiner Zunge gespielt, ich glaube sie hat geschlafen. Dann wurde sie wach und wollte mich verprügeln. Eher müsste ich meckern, sie hat meine Fütterungsaktion mit einem Kuss verwechselt und wollte mich küssen, aber ich stell mich nicht so an, bei einer so hübschen Dame, aber sie? Sie flippt aus und schiebt mir was unter!“   Hachidori gestikulierte wild mit den Händen und Füßen und fing eine Schale auf. Sayo seufzte. Was für ein Streit. Es war regelrecht kindisch. Waren das Kinder? Okay, Phenea war auf den Beinen und anscheinend voller Tatendrang, wenn es darum ging, Hachidori eine Trachtprügel zu verpassen, aber hätten sie sie nicht schlafen lassen können? Für so eine Kleinigkeit? Dafür, dass Phönixe ja nach Phenea angeblich mit fast jedem in die Kiste sprangen, schien ihr Phenea sehr verklemmt und ernst, was das Thema anging. Oder ging es einfach darum, dass sie beide sehr mächtig waren und keiner nachgeben wollte? „So ein Idiot, klar wolltest du mich küssen, gib es zu! Nächstes Mal beiß ich dich!“ „Ohh…. Dann mach ich es mal und küss dich, auf beißen steh ich, das habe ich dir doch schon gestern gesagt!“, flirtete er und zwinkerte ihr zu. Sayo seufzte. Das konnte ja heiter werden mit den beiden. Irgendwie konnte sie nicht glauben, dass die älter als sie waren. Schrecklich. Ihr wäre lieber ein Stelldichein mit Sesshomaru gewesen. Im Gegensatz zu den beiden, wollte sie gerade sehr wohl geküsst und gestreichelt werden. Er sollte sie berühren und verführen. Aber die beiden versauten alles. Da hatten sie gerade es so geklärt und jetzt? „Ihr seid Kinder! Phenea, stell dich nicht so an und gib ihm doch kein Futter. Du solltest dich lieber ausruhen!“ Sayo knurrte schon regelrecht und wollte das so schnell es ging erledigen und in seine Arme zurück. Gestern war rein gar nichts gelaufen und irgendwie sehnte sie sich gerade danach. „Aber, aber…. Sayo“, stotterte Phenea und starrte Sayo schmollend an. „Ich bin kein Kind. Er neckt mich!“ Phenea seufzte, dann wurde ihr schwindelig. Sie hatte sich überschätzt, denn die meiste Kraft wurde für die Regenerierung ihrer Flügel benutzt. Hatte sie vergessen gehabt, wie sehr es schmerzt, oder warum tat es auf einmal so schmerzhaft weh? Der Boden entglitt ihr schnell und sie kreischte verängstigt, während sie die Augen zusammenkniff. Als sie sie vorsichtig wieder aufschlug, blickte sie in eisblaue Augen. „Hachidori?!“ Er seufzte nur leise und schüttelte den Kopf, was sie rot werden ließ. Behandelte er sie jetzt auch wie ein Kind? „Überanstreng dich nicht. Du weißt, dass du all deine Kräfte brauchst. Ich nutze wirklich deine Lage nicht aus. Wie gesagt, ich steh auf Kratzen und Beißen, dann versuch ich es wohl kaum bei einer Frau, die sich nicht wehren kann und wie eine Tote in meinen Armen liegt. Also darauf steh ich wirklich nicht, keine Sorge. Nur irgendwie muss ich dich füttern, wobei du es jetzt vielleicht schaffst, alleine zu essen. Wie gestern gesagt, wenn du Gesund bist, kannst du mir den Hintern versohlen, wenn es dich glücklich macht Phenea.“ Langsam setzte er sich in die Kissen und bettete sie an seine Brust. „Danke… tut mir leid… und… ich beiße nicht… ich… vergiss es.“, flüsterte sie und wurde wieder rot, als wäre sie ein unschuldiges kleines Mädchen. Kapitel 34: Schmerzliche Erinnerungen ------------------------------------- Sayo starrte ungläubig auf die Szene. Konnte das wahr sein? Anscheinend pflegten Phönixe einen an der Klatsche zu haben, wenn sie das Ganze so betrachtete. Akaya aka Hachidori war ein kaltblütiges, Herzblutsaugendes Wesen, was sich in einen niedlichen Kolibri verwandelte. Lachhaft, peinlich und… kein bisschen beängstigend. Man konnte nur hoffen, dass er sich vor seinen Leuten nie verwandelt hatte, das wäre die Lachnummer schlecht hin. Er hatte seine Geschichte hinter sich und suchte nach einem weiblichen Phönix, in der Hoffnung einen direkten Nachkommen zu zeugen. Er schien ihr jetzt teils masochistisch veranlagt, denn anscheinend sehnte er sich regelrecht nach einer Bestrafung seitens Phenea. Aber er war auch sehr fürsorglich. Irgendwie konnte sie sich aber nicht diesen Menschen vorstellen, dass in ihn verliebt gewesen sein sollte. Naja. Aber Phenea? Sie war ein krasses Gegenteil. Während ihr Hachidori doch recht gelassen und beherrscht war, schien Phenea der kleinste Pieps in die Luft gehen zu lassen. Er hatte sich um sie gekümmert und nur wegen eines Kusses, den sie so interpretiert und erwidert hatte, warf sie ihn mit Geschirr ab. Es war die Frage, wenn sie bei Kräften wäre, ob dann noch dieses Zimmer stehen würde? Sie hatte gut getobt und er war davon geflattert und nur ausgewichen, anstatt ihr Einhalt zu gebieten. Nichts konnte sie besänftigen, doch kaum war sie schwach und brach zusammen, dankte sie ihm und wurde rührselig. Auch schien sie Sayo wirklich sehr prüde für eine so alte Dame, die wahrscheinlich viele Männer hatte. Das komische war nur, sie schien eine Sadistin zu sein, wenn es um Worte ging, aber anscheinend war sie sonst schüchtern und versteckte es hinter ihrer Gehässigkeit. Wahrscheinlich würde das Ganze noch für einiges an Chaos sorgen. Ihr Blick schweifte über die beiden. Dort saß er mit ihr im Arm und aller Streit war vergessen. Eindeutig einen an der Klatsche. Aber wenn die beiden so waren? Was war sie? Sie stammte von Phenea ab, doch sie hatte Sesshomaru noch nicht wie eine Verrückte angemacht, oder? War sie vielleicht auch zu so einem Charakter veranlagt? Irgendwie machte es ihr Angst nur daran zu denken, dass sie vielleicht auch eine Verrückte werden würde mit der Zeit. Oder war es, weil sie so einsam waren und ihre eigene Masche entwickelt hatten um zu bekommen, was sie wollten? Sie schluckte und betrachtete noch einmal die beiden, sie saß jetzt auf seinem Schoß, während er einen Arm um ihre Schultern gelegt hatte, damit sie guten Halt hatte, während er ihr ein Stück Pfirsich an die Lippen hielt: „So. Dann kau schön, Fienchen. Sayo kann ja aufpassen, dass ich dir nichts tue. Aber eigentlich solltest du nach unserem stundenlangen Gespräch endlich verstehen, dass ich dir nichts tun will.“ „Stundenlanges Gespräch? Seit wann ist sie wach?“, fragte Sayo erstaunt und hockte sich vor die beiden anderen. Phenea aß brav, aber schien wirklich schwächer zu sein, als eben noch. Ablenkung wahrscheinlich. Leise seufzte sie und lächelte. „Mhmm…mm….“, murmelte Phenea beim Kauen und schluckte den Pfirsich runter. „Naja, Gedankenspielchen. Irgendwie muss man sich ja bemerkbar machen. Eigentlich war es ein Versuch, ob man auch mit anderen in Gedanken sprechen kann und ja, es ging. Wir haben etwas geredet.“ „Wenigstens wusste ich dadurch, dass es ihr schon besser ging. Anscheinend hat Fienchen sich auch keine anderen Schäden zugezogen. Ich muss zugeben, sie hält einiges aus, bei dem Schmerz, der das erneute Wachsen kaputter Flügel hervorruft, auch wenn ich ihr schon einiges an Schmerzmedizin gegeben habe.“, erklärte Hachidori und fütterte sie weiter mit Pfirsichen, die Phenea dankend verschlang, als hätte sie wochenlang nichts mehr gegessen gehabt. Sayo verstand nicht, warum er ihr einen Kosenamen gegeben hatte und sie dazu nichts sagte. Als er ihr dann noch eins geben wollte, schnappte sie nach seiner Hand und starrte ihn durchdringend an. „Wann hast du mir Medizin verabreicht? Davon weiß ich nichts. Wie viele Küsse hast du mir geklaut?“, murrte sie und schmollte. Wirklich wie Kinder, doch dann schielte sie zur Seite und hüstelte leicht. „Hättest du noch etwas von der Medizin, es fängt an wieder stärker wehzutun.“ Sayo zwinkerte verwirrt. Also wirklich. Wie konnte sie ihn anklagen und gleichzeitig mehr wollen? Anscheinend störte es aber Hachidori kein bisschen. Er lächelte einfach nur verschmitzt und griff in einen Beutel, zog ein Blütenblatt raus und hielt es an ihre Lippen: „Mach ahhhhh. Danach bitte unter die Zunge legen. Sie lösen sich sehr schnell auf.“ Als Antwort erhielt er erst ein grimmiges schmollen. Sie funkelte ihn wirklich böse an, doch dann öffnete sie die Lippen zart und ließ sich das Blatt unter die Zunge legen, während sie die Augen zusammenkniff. Sayo begriff es einfach nicht, wie sie diese Szene interpretieren sollte. Phenea? Geht es dir gut? Erklär mir das… Sayo… Ich… Was soll ich dir erklären? Was ist denn mit dir los? Eben streitet ihr euch und jetzt liegst du in seinen Armen und lässt dich betüddeln. Wieso? Hm. Wenn ich das wüsste. Seine Art macht mich einfach rasend. Er strahlt viel zu viel Sexappeal aus. Schau ihn dir doch mal an. Ich weiß nicht, was er von mir will. Doch, hat er es dir nicht gesagt? Er will einen direkten Nachkommen. SAYO! Das mein ich doch nicht und ja das weiß ich, aber wieso er sich so um mich kümmert, nachdem er mich Tagelang eingesperrt hat wie eine Gefangene. Es tut ihm leid. Ich glaube nicht, dass er Hintergedanken dabeihat. Ja, er hat dich eingesperrt, aber du wolltest ihn Lynchen. Eben auch wieder. Du wolltest ihm was antun, weil er dir geholfen hat. Warum benimmst du dich so kindisch? Er will ja dein Land nicht, das weißt du und ich dachte für euch ist Sex ein Zeitvertreib, da ihr nie wissen könnt, welcher Zweig so lange überlebt, bis endlich ein Phönix geboren wird. Warum also? Naja… Ich war nicht wirklich ehrlich zu dir. Nach Drago hatte ich keinen Mann mehr. Darum wollte ich nicht, dass du dich verliebst. Es ist sehr schmerzhaft so jemanden zu verlieren, mit denen man viel Zeit verbracht hat. Er war auch der einzige gewesen. Ehrlich gesagt, habe ich ein Kind bisher gehabt, es ist auf Reisen und will alles lernen. Und jetzt hat dieser eine Mann, den ich liebte, mir die Flügel abgeschnitten und versucht mich zu töten. Sayo stockte der Atem und sie starrte Phenea mit offenem Mund an. Anscheinend war Phenea wirklich prüde und war kein Flittchen, wie sie vorher gedacht hatte. Aber es schockierte sie, dass sie sagte, dass ihr damaliger Liebster, versucht hatte sie zu töten: „Phenea, stimmt das, was du mir gesagt hast?“ Phenea nickte leicht und schien sich zusammenreißen zu müssen. Sie schien ihr auf einmal wirklich traurig. Was würde sie tun, würde Sesshomaru ihr überdrüssig werden und sie versuchen zu töten? Wahrscheinlich würde sie ihn nur ungläubig anstarren und beten, dass es ein Traum war. War das der Grund, warum dieser Drago so leichtes Spiel gehabt hatte, sie so zu verletzten? Ihr kam die Galle hoch und sie hielt sich die Hand vorm Mund. Ihr war schlecht. Der Gedanke nur daran, dass auch später Sesshomaru ihr so etwas antun könnte, wollte sie nicht glauben. Warum passierte das alles? Hätte Drago Phenea getötet, wären sie nicht rechtzeitig gekommen? Aber warum? Phenea schluckte: „Ich weiß nicht, warum er überhaupt noch lebt. Damals hat er sein Leben aufgegeben, was ich ihm mit meiner Kraft wiedergebracht hatte. Ich war jung, unerfahren und schwach und lag nur noch kränklich im Bett und doch hatte ich nicht genug Macht besessen, sodass er richtig leben konnte. Sein Leben war schwach gewesen. An einem seidenen Faden. Er meinte damals, er kann das nicht mit ansehen. Seine Zeit, meinte er, war gekommen. Er war ein Drache und sehr stark gewesen. Damals war er schon recht alt. Er meinte manchmal ist das Schicksal unberechenbar, aber wir müssten es hinnehmen, damit wir stärker daraus hervorgehen könnten. Am Ende gab er mir meine gespendete Kraft zurück und schlief Seelig ein. Ich ließ für ihn ein Grab errichten, als Gedenken an ihm. Das er gestern vor mir stand. So lebendig, zerriss mich innerlich. Wie kann das nur sein?“ „Ich war es zumindest nicht. Glaub mir Fienchen, das ist unter der Gürtellinie. Es muss jemand sein, der dich besser kennt, als du glaubst. Denk bitte nach. Es könnte ein Phönix sein… Sein Blick war beängstigend für mich. Wahrscheinlich wird er kontrolliert. Bestimmt würde er dir nicht freiwillig weh tun, wenn er sich für dich geopfert hat, damit es dir wieder gut geht.“, flüsterte Hachidori und strich ihr sacht übers Haar. Sayo schluckte. Wer konnte nur zu so einer Grausamkeit fähig sein? Nicht persönlich kommen, sondern den Liebsten von den Toten auferstehen lassen, und auf die Frau hetzen, die er geliebt hatte, nur um sie zu quälen. Sayo konnte sich denken, dass Phenea nicht in der Lage sein würde, ihm das Leben zu nehmen. Es war ein mieser Plan und wäre beinahe aufgegangen. Wahrscheinlich würde sie ihm freiwillig in den Tod folgen, wenn er es sich von ihr wünschen würde. Ein Schluchzen riss sie aus den Gedanken. Phenea weinte jetzt wirklich und krallte sich an Hachidoris dürftige Kleidung. Sie war aufgelöst, weil sie darüber geredet hatte. Auch wusste sie, dass einer von uns ihren Liebsten töten würde und sie würde es ertragen müssen. Ein weiteres Mal. Wie musste sich das anfühlen, jemanden den man liebte ein drittes Mal sterben sehen zu müssen? Hachidori zog diese zerbrechliche Frau in seine starke Arme und drückte sie eng an sich. Vielleicht würde Phenea es besser überstehen, da dieses Mal nichts mehr von diesem Mann da war, den sie geliebt hatte. Er war vielleicht nur eine tote Marionette, wie die Leichen, die Hachidori kontrollierte, doch Hachidori würde so etwas nicht tun. Sie war sich sicher. Ganz sicher. „Phenea, das wird schon wieder. Vielleicht ist er es doch gar nicht.“, versuchte Sayo Phenea zu trösten und schluckte. Wahrscheinlich würde sich Phenea nicht täuschen, doch vielleicht konnte es ihr helfen. Leise nickte Phenea und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Seit Drago hatte sie keine Nähe mehr zugelassen gehabt. Es tat gut, aber es war auch ungewohnt. Nie wieder wollte sie jemanden verlieren. Es dauerte einfach, sich davon zu erholen und jetzt erst recht. Sie schämte sich jedoch am meisten dafür, dass sie in Tränen ausbrach. Drago hatte sie doch versprochen, nicht mehr zu weinen und stark zu werden. „Danke, dass du mich trösten willst, aber ich weiß, dass er es ist.“ Tiefe Traurigkeit sprach aus ihr und sie rieb sich über die Augen. Hachidori seufzte leise, kramte nach einem Tuch und hielt es ihr hin. „Tupf deine Augen ab. Ich weiß, wie schwer dir das fällt darüber zu reden. Wir lassen das Thema erstmal, bis es dir besser geht.“, hauchte er und half ihr dabei die Augen zu trocknen. Sayo konnte das Schauspiel kaum ertragen. War das ihre Zukunft, wenn sie sich binden würde? Sesshomaru war auch nicht mehr so jung, aber sie war es. Jünger als es Phenea gewesen war, als sie und Drago zusammen gewesen waren. Würde ihm was zustoßen, würde sie auch so enden, wie die beiden vor ihr? Von Schmerz geprägt? Langsam konnte sie nachvollziehen, warum unsterbliche anscheinend keine festen Bindungen eingingen, denn sie wussten, wie schmerzhaft solche waren. Sterbliche starben schnell und unsterbliche kämpften bis zum Tode oder wurden ausgerottet wegen ihrer Macht. Was war das für eine Welt, wo man seine Liebe nicht genießen konnte? Hier hatte sie bisher nicht wirklich glückliche Pärchen flanieren sehen. Es waren einsame Gesichter. Frauen, die alleine waren mit ihren Kindern und an Gräbern saßen. Am Ende musste sie entscheiden. Würde sie hierbleiben oder in die Zukunft gehen? „Sayo? Würdest du uns alleine lassen? Ich sehe, wie es dich runterreißt. Genieß dein junges Glück, solange es hält. Denn die Liebe kann sehr schön sein, auch wenn sie vergänglich ist. Ich passe auf Fienchen auf, versprochen. Geh zu ihm. Er steht sowieso vor der Tür und wartet auf dich. Wir werden euch informieren, wenn wir wissen, wie vorgegangen werden soll. Du solltest deine Mentorin nicht so am Boden zerstört sehen.“, sprach Hachidori zärtlich und lächelte Sayo besorgt an. Ihm war klar, dass diese Geschichte nicht gerade förderlich war für Sayos kleines Herz. Er war sich sicher, dass Sayo bestimmt an ihre eigene Situation denken würde, dass der Mann, der an ihrer Seite war, sehr stolz war und keinen Kampf meiden würde und für sie in den Tod gehen würde und sie es nicht ungeschehen machen konnte. Kapitel 35: Eingeständnisse --------------------------- Vorsichtig ging Sayo rückwärts und nickte leicht. An der Tür angekommen, öffnete sie sich hinter ihr und ein starker Arm schloss sich um ihre Hüfte und zog sie raus, während eine andere große Hand die Tür schloss. Wilde Rosen. „Sesshomaru?“, fragte sie vorsichtig und blickte hoch. Zwei golden glänzende Augen erwiderten ihren Blick. Erleichtert seufzte sie und entspannte sich in seiner Umarmung. Er hatte wirklich vor der Tür gewartet. Manchmal wünschte sie, er wäre einfühlsam, doch das war er bestimmt nicht. Er war viel zu stolz um einen Gedanken an das Sterben zu verlieren. Bestimmt dachte er nicht daran, dass sie Angst haben könnte. „Sayo, wolltest du nicht gleich wiederkommen?“, hauchte er zart an ihr Ohr und zwickte mit seinen Zähnen hinein. Scharf zog sie die Luft ein. Ihr Kopf schwirrte von dem Biss. Sie entzog sich seinen Zähnen und drehte sich in der Umarmung, sodass sie ihn anblicken konnte von Angesicht zu Angesicht. Seine Brust war warm und sie spürte seinen Herzschlag, der wild und ungezähmt war. Nie würde sie diesen Mann wirklich besitzen können, bzw. halten können. Er hatte gesagt, er würde jeden Mann töten, der sie wollte, aber würde er auch bei ihr bleiben können? Was waren ihre Aufgaben als Phönix? „Sayo, schläfst du?“ Sie schlug die Augen auf und bemerkte, dass ihre Füße den Boden nicht berühren. Schnell versuchte sie den Boden zu finden, bis sie bemerkte, dass Sesshomaru sie hoch in seine Gemächer trug. Ein roter Schimmer machte sich auf ihren Wangen breit. Sie war so in Gedanken gewesen, dass er sie hatte hochnehmen können, ohne ihr Wissen. Vielleicht würde er sie auf andere Gedanken bringen können. Vielleicht. „Sesshomaru?“, hauchte sie zärtlich, als er sie in die Kissen legte und über ihr war. Da war er, dieser starke Mann, der so oft so undurchsichtig für sie war und ihr immer wieder Rätsel aufgab. Was würde geschehen, wenn die Zeit der Entscheidung kam? Hatte sie eigentlich die Wahl oder musste sie in der Zukunft die Welt bewahren? Würde er noch in der Zukunft leben und wäre bereit 500 Jahre auf sie zu warten? Ob für ihn das eine lange Zeit war? Zumindest könnte er jederzeit sterben. Auch wenn er es schaffen würde, würde er sie finden oder war das Leben eines Dämons nicht so lange? Was war alt? „Sayo.“ Anklagend. Sie schlug die Augen auf und blickte in seine Augen. Alles schien ihr gerade so fern.  Wenigstens ging ihre Übelkeit wieder. „Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“ „Ach. In weiter Ferne. Ich habe nur darüber nachgedacht, was passiert ist. Kennst du diesen Drago? Den sie geliebt hat, meine ich?“, fragte sie leise und zog ihn an sich. Genießerisch knabberte er an ihrer Halsbeuge, während sie es hinnahm, aber zurzeit keine Lust in ihr Aufkommen wollte. Sie spürte ein seufzen an ihrer Halsbeuge, dann ließ er ab und setzte sich neben sie. Ein Bein zog er an und legte einen Arm über ihren Kopf, um in ihr Gesicht blicken zu können. „Du wirst nicht aufhören zu fragen, wenn ich nicht antworte.“ Sie nickte ihm zart zu und strich sanft über sein Gesicht. Auch er hob die Hand und legte sie an ihre Wange. In diesem Moment erschien sie ihm so zart wie eine Knospe, die Zuneigung brauchte, ohne die sie nicht erblühen könnte. „Drago habe ich nur kurz kennen gelernt. Er lebte zurückgezogen und zeigte sich selten in der Öffentlichkeit. Lag wahrscheinlich an seinem Weib. Von meinem Vater weiß ich jedoch, dass Drago sehr stark war, aber auch gutherzig und weise. Ihn viel wohl alles regelrecht zu und bis zu seinem Tod erblühte sein Reich vor Reichtum und Wohlstand. Es gab viele Neider. Jedoch hat er stets den Namen seines Weibes geheim gehalten und was sie war. Auch das einzige Kind wurde weggeschickt in ein entferntes Gebiet, bis man das Kind aus den Augen verlor. Es ist nur die Frage, ob die Macht wirklich verschoben wurde, da sie sich in seiner Nähe befand. Zumindest haben das alle vermutet und haben ihn verraten. Seine eigenen Leute haben ihn hintergangen, da sie diese Macht haben wollten.“ „Meinst du, es wird sich wiederholen?“, fragte sie und sah ihm tief in die Augen. Sie hatte Angst. Wollte es aber nicht direkt aussprechen und ihm sagen, dass sie vermutete, er würde sterben. „Nein. Im Gegensatz zu ihm, verberge ich dich nicht. Du bist nicht erwacht, was sowieso niemanden auf den Plan rufen wird. Des Weiteren fürchten mich meine Untertanen und wüssten, ich würde sie grausam richten, wenn sie in mir nur den Gedanken auslösen, dass sie mich verraten könnten. So gütig wie Drago bin ich nicht.“ Sayo nickte leicht und versuchte zu lächeln. Er hatte ja recht, sie war nicht erwacht und sowieso nicht von Nutzen. Etwas heilen ging ja, und kämpfen, aber ein Reich leiten? Nein. Wenn war sowieso Phenea diejenige, die dieser Aufgabe unterteilt war. Es war anders. Er war anders. Alle hatten sie gesehen und jeder hatte ihn gefürchtet. Sie schloss die Arme um ihn und zog ihn dichter an ihr Gesicht. Den restlichen Weg kam sie ihm entgegen und küsste ihn zärtlich. „Ich wünsche es mir.“ „Das musst du nicht dir Wünschen. Es ist eine Tatsache.“, brummte er und leckte über ihre Lippen. Sie schnappte neckisch zu und biss ihn in seine Zungenspitze. Sein Knurren klang wohlig in ihren Ohren, während ihre Hände zärtlich über seinen Nacken strichen. Sie musste lächeln und zog ihn enger an sich. Ihre Zungen spielten miteinander und fochten einen Kampf aus. Keiner würde dem anderen nachgeben, was ihnen schnell den Atem raubte, da sie das Atmen vergaßen. Sesshomaru löste sich von ihr, als sie keuchend unter ihm lag: „Deine Ausdauer ist bedürftig.“ Seine Worte klangen herablassend. Wollte er sie necken? Was glaubte er eigentlich? Aber sie grinste: „Das liegt nur daran, dass du anscheinend mich nicht gut genug trainierst!“ Treffer. Sein Blick sprach Bände. Anscheinend hatte er nicht den Gegenschlag erwartet. Er packte sie an der Hüfte und drehte sie herum. Erschrocken keuchte sie, als sie auf dem Bauch lag, mit dem Gesicht in den Kissen. „Sesshomaru!“, knurrte sie leise und versuchte sich umzudrehen, doch ließ er es nicht zu. Stattdessen hob er ihre Hüfte leicht an und machte sich an ihren Obi zu schaffen, bis dieser sich löste und er ihn abziehen konnte. „Ich glaube ich muss dir beibringen, wer hier die Hosen anhat.“ Verheißungsvolle Worte, die sie erzittern ließen. Fast schon willig, ließ sie sich die Kleider vom Leib schälen und beobachtete nur, wie sie weit wegflogen. Die konnte er ihr später wiederholen. Auch war er schneller beim BH geworden und sinnliche Küsse bedeckten die Stellen, die er bedeckt hatte. Dieses Kribbeln machte sie verrückt. Er brachte sie um den Verstand, als seine Küsse immer tiefer ihren Rücken runter wanderten, bis er bei ihren Hintern ankam und sacht ihren Slip immer weiter runter schob, während seine Finder die Rundungen mit seinen Händen bedeckte und sacht über sie strichen. Sie konnte es nicht verhindern, dass sie feucht wurde. Es war angenehm, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Es machte alles eher intensiver. Sie sah zu ihm und seufzte: „Darf ich mich umdrehen?“ „Nein. Du sollst nicht schauen!“, knurrte er, packte seinen Obi, löste ihn und band ihr das Tuch um die Augen. Sie schluckte. Sie mochte es doch nicht in der Dunkelheit zu sein. Sie verkrampfte sich, auch wenn sie unter sich den feinen Stoff spürte und wusste wo sie war. „Konzentrier dich auf mich.“, hauchte er sacht und erlöste sie von ihrem Slip. Sie hörte seine Kleidung rascheln und die Erinnerungen an seine Statur durchdrangen sie. Sie lag hier unten, war ihm ausgeliefert und die Angst verwirrte sie. Vorher hatte sie eigentlich im Bett die Oberhand gehabt, doch nun schien er sie sich zurück zu holen. Eine Zunge an ihren Rücken ließ sie auf keuchen. Seine Hände wanderten fordernd über ihre Seiten und ließen sie erzittern. „Stell dich deiner Angst. Mit mir.“ Ein zärtliches Flüstern an ihrem Ohre, während sein nackter Körper, seine nackte Brust, sich an ihren Rücken schmiegte. Ihr blieb auch nicht das harte Glied verborgen, was sich an ihren Po schmiegte. Er wollte es doch nicht so tun oder? Sie lief rot an und keuchte. „Bitte… nicht so… nicht da!“ Es blieb still, doch dann brummte er: „Natürlich nicht. Was denkst du?“ Seine Zunge wanderte über seinen Hals. Dieses Kribbeln sorgte dafür, dass sich ihr Unterleib sehnsüchtig zusammenzog. Wenigstens würde er nicht ihren Hintereingang nutzen, doch so würde es doch nicht gehen oder? Was hatte er vor? Sie keuchte, als er weiterwanderte. Dann ging er von ihr runter und schob ihre Beine auseinander. Sie zitterte erregt, sie wusste, sie war wirklich feucht, was hatte er nur vor? Dann schloss sich ein Arm um ihren Bauch und zog sie hoch auf die Knie, während seine andere starke Hand dafür sorgte, dass sie auf ihren Armen sich abstützte. Dann wurde es ihr schlagartig bewusst. Er war ein Hund. Wollte er es auch so mit ihr tun? Wie wilde Tiere? Ein Finger bahnte sich von vorne über ihre Scham zu ihrem Kitzler und streichelte sie. Sayo konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken, als sein Finger tiefer wanderte und sich einen Weg in sie bahnte. Sie versuchte zu entkommen, doch er hielt sie fest: „Schh. Sei brav! Du bist so feucht.“ „Sesshomaru… mhm… bitte.“, keuchte sie und bewegte sich leicht gegen seinen Finger, als sie bemerkte, dass es so gut tat. Nur wollte sie kein Tier sein oder doch? Es war ihr so neu, ihn nicht sehen zu können, sie war ihm ausgeliefert. Das wollte er wahrscheinlich. Ihr klar machen, dass sie nicht die Macht hatte. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass er gesagt hatte, er würde sie noch bestrafen dafür, dass sie ihn so erniedrigt hatte vor Ren. War das ihre Strafe? Er neckte sie weiter mit seinem Finger und ließ einen zweiten in sie gleiten. Sie stöhnte und zitterte. Es tat gut, aber es war ihr unangenehm, als sie spürte, wie ein feuchter Film ihren Innenschenkel herunterfloss. „Das gefällt dir.“ Ein stöhnen bestätigte es ihm und er spreizte die Finger in ihr und liebkoste ihr weiches warmes Fleisch. Ihm blieb jedoch nicht der Geruch verborgen. Sie roch heute noch erregender als vorher, beinahe schon betörend, obwohl ihr blumiger Geruch nicht dazu kam. Was hatte das zu bedeuten? Sie roch so willig und bereit. Seit heute Morgen stieg ihm dieser Geruch in die Nase. Saftig und einladend. Bedeutete das, dass sie Paarungsbereit war? Konnte ein Mensch auch läufig sein? Eigentlich sollte er es ihr sagen, dass sie heute empfängnisbereit sein könnte. Jedoch hatten sie gesagt, dass sie nicht an Kinder dachten, doch jetzt? Wie stand er jetzt dazu? Eigentlich wäre es gefährlich, aber… dann gehörte sie ganz ihm, oder? „Sesshomaru?“, keuchte sie sanft und riss ihn aus den Gedanken. Sie zitterte und presste sich gegen seine Finger. „Nimm mich, bitte! Bitte!“ Ihre Hände krallten sich in die Decke und sie bewegte ihre Hüfte immer heftiger. Er würde es ihr nicht sagen. Keiner konnte sowieso sagen, ob sie es wirklich werden würde und wenn, würde er sie nicht mehr gehen lassen. Es hatte sich viel geändert, seit sie sich begegnet waren und das gehörte dazu. Erregt keuchte sie wieder unter seinen Fingern. Er ließ die Finger aus ihr gleiten, was ein schmatzendes Geräusch verursachte. Sie streckte ihm willig ihren Unterleib entgegen. „Seit wann unterwirfst du dich?“ „Seit du mich so geil machst, dass ich dich spüren will!“, keuchte sie und lechzte nach seinen Lenden. Doch ließ er es nicht gleich zu. Seine Finger pressten ihre Schamlippen auseinander und seine Zunge glitt über ihr williges Fleisch. Sie wackelte und wurde immer feuchter. Er würde ihren Wunsch noch erfüllen, doch vorher wollte er ihr noch mehr Vergnügen bereiten. Immer wieder neckte seine Zunge ihren Kitzler und glitt in sie. Er bewegte seine Zunge fest in ihr, nutzte etwas Gift, um ihr Inneres zu reizen. Ihr Stöhnen erfüllte den ganzen Raum. Wahrscheinlich würden die beiden eins tiefer es auch hören, aber das war ihm recht. Dieser Hachidori sollte verstehen lernen, dass es sein Weib war und sie nur seine Kinder austragen würde. Er reizte sie noch mehr. Anscheinend hatte sie die Angst vor der Dunkelheit verloren. Immer wieder rief sie seinen Namen und bettelte um Erlösung. Es gefiel ihm mehr, als er zugeben würde. Nach einer für sie gefühlten Ewigkeit, löste er seine Zunge von ihren inneren und zog sich zurück. Kapitel 36: Nimm mich! ---------------------- „Bleib so.“ Ein erlösendes Flüstern. Sie gehorchte brav. Heute war sie mehr erregt als vorher. Ob es daran lag, dass sie wusste, dass er mehr empfand? Nur in wie fern? Bisher hatte sie nicht getraut nachzusehen, die Angst vor Enttäuschung war zu groß, darum würde sie ihn erstmal nur so ansehen. Eine Hand an ihrer Hüfte ließ sie hochschrecken. Krallen fuhren langsam über ihre Haut. Seine Krallen, die sie aufschlitzen könnten, wie ein warmes Messer bei Butter. Seine Hände wanderten höher zu ihren Brüsten, quälten ihre harten Knospen und massierten sie. „Bitte, quäl mich nicht so, bitte!“, keuchte sie bettelnd und versuchte näher an ihn zu rücken.  Auf einmal war er auf ihr, sein Atem an ihrem Ohre und seine Erregung zwischen ihren Beinen, doch er drang nicht ein, anscheinend genoss er es, dass sie sich so willig ihm darbot. Vorsichtig schob sie ihre Hüfte tiefer und rieb sich leicht an seinem Glied. Sein Knurren wurde lauter, aber sie konnte nicht anders, sie wollte ihn, sie brauchte ihn. „Was wäre, wenn du schwanger werden könntest?“ „Red nicht so viel, nimm mich, bitte!“, keuchte sie. Er war sich nicht mal sicher, ob sie ihm zugehört hatte, aber er hatte sie gefragt. Für ihn war das so abgeklärt. Erregt hob er seine Hüfte und drang in ihr ein. Sie schrie vor Lust auf und krallte sich in die Laken, während ihre Hüfte sich kreisend gegen seine Lenden bewegte. Er drückte ihre Nippel etwas fester, bis sie aufhörte sich zu bewegen und erregt den Rücken durchstreckte. Langsam bewegte er sich. Rein und raus und trieb sie in den Wahnsinn. Seine Oberschenkel drückten sich gegen ihre. Jedes Mal ein lautes Klatschen, wenn er schwungvoll in sie eindrang. Es war anders als die letzten Male, als sie oben gewesen war. Sie konnte sich kaum halten. Er war schwer und kraftvoll. Sesshomaru strömte eine Macht aus, die sie verängstigen und erdrücken sollte, doch es fühlte sich so gut an, wie er sie von hinten immer fester nahm. Sie spürte ihn so tief in sich. Ihr Fleisch wurde vor Erregung immer enger. So gut. „Sesshomaru, mehr, bitte!“, keuchte sie und erhielt die Antwort. Seine Bewegungen wurden schneller und fester. Dann zog er sie auf seine Knie, sodass sie auf ihm saß. Er bewegte sich weiter und sie ließ ihre Hüfte kreisen. Er hielt sie fest und das im richtigen Moment. Seine Stöße waren so hart, dass ihre Arme es kaum noch mitgemacht hätten.  Sein Honig floss über ihre Lippen, tief in sie hinein zwischen ihre Schenkel. Ihr Höhepunkt war nahe und sie sah nur noch Sterne. Lust durchfloss sie wie Blut. Seine Hände an ihren Brüsten machten sie irre und dann seine harten Bisse in ihren Nacken. Er biss recht fest zu. Sie schrie vor Lust und kam, auch er kam und sie spürte, wie seine warme Sahne sich in sie immer mehr ergoss. Er zuckte in ihr und sein Keuchen in der Nähe ihres Ohrs ließen ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Es dauerte noch etwas, bis seine Zähne von ihr abließen und eine Zunge sanft über ihre Wunde leckte. „Autsch.“, keuchte sie leise und lehnte sich gegen seinen feuchten Oberkörper. Ihr Atem ging schwer und ihre Brust bebte. Ihr Nacken tat weh. Hatte sie sein wildes Tier gespürt? Vorsichtig hob sie die Hände und löste ihr Tuch von den Augen. Seine Zunge leckte weiter. Leider konnte sie es nicht sehen. „Du hast mich gebissen.“ „Es ging mit mir durch.“, flüsterte er und küsste die Wunde und leckte weiter. Seine Zähne waren leicht eingedrungen und die Wunde blutete noch. Er wusste, dass Sayo bestimmt wütend werden würde, wenn sie das sah. Warum hatte er sie gebissen? Hatte er ihr sein Zeichen aufdrücken wollen oder wollte er sie unterwerfen? Er leckte sie weiter und sie ließ sich in seine Arme gleiten. Er war immer noch hart und in ihrem warmen Fleisch. „Das tat wirklich weh. Du Wilder.“, hauchte sie und lehnte sich noch enger gegen ihn. Sie hatte sich zusammengezogen innerlich und seine Erregung drückte dagegen. Er war so hart und breit in ihr. Ob er sie noch einmal wollte? Er drückte die Arme um sie und zog sie enger an sich, während er weiter leckte. Irgendwie übertrieb er es, das erinnerte sie an die Filme von wilden Tieren und Menschen, das Tier biss meist zuerst zu, und dann leckte er die Hand des anderen, als das Tier begriff, dass der Mensch kein böser war. Aber damit war es nicht zu vergleichen. Wahrscheinlich wollte er eher seine Dominanz beweisen und hatte deswegen zu gebissen. Irgendwie musste sie ihn zähmen. Langsam löste sie seine Hände von sich und ließ sein Glied aus ihr gleiten. Sacht drehte sie sich vor ihm und lächelte ihn an. „Wow.“, keuchte sie, als sie das Ausmaß begriff und spürte, wie viel von seinem Sperma aus ihr floss. „Leg dich hin.“, flüsterte sie heiser an seine Lippen und drückte ihn runter. Kurz schien er sich noch wehren zu wollen, doch dann ließ er sich in die Kissen fallen. Seine Erregung suchte Erlösung und erwartete sie. Ihr neckischer Blick jedoch ließ ihn erstarren. Sie nahm seinen Obi und verband ihm die Augen: „Jetzt bist du dran. Vertrau mir, es wird dir gefallen.“ Ihre Worte ließen seine Erregung noch mehr wachsen. Zarte Hände strichen über seine Lenden, um seine Erregung herum. Immer wieder und wieder, doch berührte sie seinen Schwanz nicht. Das war also die Rache. Was hatte sie vor? Ihn reiten? Ihn lecken? Warmes Fleisch schloss sich um seinen Schwanz, wobei er ihre Beine in der Nähe seiner Knie spürte. Was war das? Ihre Brust? Wahrscheinlich, er hatte sie noch nicht dort gefühlt. Laut keuchte er, als sie sie um ihn presste und sich hoch und runter bewegte. Seidige Haut strich an ihm entlang. Warm und erregt, drückte er sich ihrer Brust entgegen, doch sie drückte ihn wieder runter. Nach kurzer Zeit folgte eine listige Zunge, die immer nur kurz über seine Eichel leckte und ihm den Kopf verdrehte. Er wollte mehr, viel mehr davon. Dann endlich schlossen ihre Lippen sich um seinen festen Schwanz und die Brust glitt über seinen Schaft. Als sie die Brust kreisend bewegte, wollte er nicht mehr. Reize überfluteten ihn. Er würde bald kommen, doch er wollte nicht, er wollte mehr von diesem Gefühl kosten, doch egal wie sehr er es wünschte und versuchte zu unterdrücken, kam er nach kurzer Zeit, während ihre Lippen noch um ihn geschlossen waren. Er war sich nicht sicher, hatte er ihren Namen dabei gerufen? Sein Kopf fühlte sich leer an. Langsam wurde er schlaff und hörte sie schlucken. „Nächstes Mal sag Bescheid.“, flüsterte sie leise und löste den Verband um seine Augen. Erregt blickte er sie an. Seine Augen schienen regelrecht glasig. Anscheinend wusste sie jetzt eine Möglichkeit ihn gefügig zu machen. Wenigstens war seine Erregung abgeschwächt, er war so wild gewesen, dass sie ihn immer noch in sich spürte und nicht noch eine Runde ausgehalten hätte. „Aber interessant, wie laut du meinen Namen gerufen hast.“, flüsterte sie an seinem Ohr und leckte drüber. Er schloss die Arme um sie und zog sie dicht auf seine Brust. „Habe ich das?“, neckte er sie und küsste ihren Hals liebevoll. An solch eine Befriedigung konnte er sich gewöhnen. Langsam verstand er, was Ren meinte. Alles was ihn bewegte und belastete, war auf der Strecke geblieben und hatte für sie Platzgemacht. Vorher hatte er sich nicht so entspannen können. Anscheinend hatten Frauen wirklich einen positiven Einfluss. „Hast du. Meinst du, wir waren zu laut?“, fragte sie und er erkannte einen starken Rotschimmer in ihrem Gesicht. „Nur das ganze Schloss. Die meisten Dämonen haben gute Ohren.“, hauchte er zurück. Was die anderen über ihn wohl dachten, nachdem er erregt ihren Namen gerufen hatte? Er würde die nächsten Tage mehr darauf achten müssen und würde hart durchgreifen. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Anscheinend war es ihr wirklich peinlich. Eigentlich sollte er noch einmal fragen, aber er ließ es lieber, er würde früh genug merken, ob ihre Nächte Früchte tragen würden. Überraschenderweise hatte sie auch nicht mehr über Verhütung geredet, was ihn überraschte. Konnte es sein, dass sie es darauf anlegte? Er küsste sie zärtlich und zog das Laken um sie. Man konnte ihr die Erschöpfung ansehen und sie schlief auch schnell ein. In dieser Welt hatte sie schon viel durchmachen müssen. Tief atmete er ein und aus. Irgendwie genoss er es ihr beim Schlafen zuzusehen. So unschuldig lag sie da und doch sollte auf sie eine große Verantwortung zu kommen. Kapitel 37: Ablenkungen ----------------------- Kurz nachdem Sayo den Raum verlassen hatte, hatte Hachidori die Position gewechselt und betrachtete Phenea: „Fienchen. Beruhige dich etwas. Ich verstehe dich, aber wir sollten vor Sayo nicht mehr so drüber reden. Ihr junges Glück, will keiner von uns auf dem Gewissen haben.“ Phenea blickte auf und betrachtete ihn: „Tut mir leid. Ich konnte einfach nicht mehr.“ „Es muss dir nicht leidtun. Für Gefühle sollte man sich nicht schämen müssen, nur sie ist jung und ich habe in ihren Augen gesehen, dass es sie sehr bewegt, sie hat wahrscheinlich sich in den Kopf gerufen, wie diese Zeiten sind und dass sie noch jünger als du damals warst und ihren Liebsten nicht retten könnte.“, flüsterte Hachidori zart an ihr Ohr und strich über ihren Kopf. Phenea schluckte und nickte. Einerseits wollte sie Sayo warnen, doch wollte sie Sayo auch nicht traurig sehen: „Du hast ja recht… Ich bin eine schlechte Mentorin, oder?“ Er lachte leise und hob ihr Kinn an, damit sie in seine Augen blicken musste: „Nicht wirklich. Du teilst deine Erfahrungen mit ihr und man wächst daran noch. Jedoch sollten wir ihr zeigen, dass wir verantwortungsbewusste Erwachsene sind. Irgendwie hat sie recht, dass wir sehr kindisch sind.“ „Du bist kindisch!“, meinte sie schmollend und versuchte leicht zu lächeln. „Das sagt die, die mit Geschirr nach kleinen Kolibris wirft. Tierquälerin!“, neckte er sie und kraulte sie etwas im Nacken. „Pff. Glaub ja nicht, dass du mich täuschen kannst. Aber eine niedliche Gestalt. Wie haben dir nur die Leute gehorcht?“, hauchte sie und legte den Kopf nach vorne. „Ach, weißt du, ich kann auch ein größerer sein, wobei ich jedoch nur meine menschliche Gestalt nehme, aber nur mal so, die Zunge eines Kolibris ist lang und wendig. Keine Frau kann dem wiederstehen“ Sie wurde rot und piekste ihn in die Wange: „Blödmann. Die Frauen müssen bei dir ja Schlange gestanden haben.“ „Klar. Haben sie. Ich bin meinen Pflichten nachgekommen. Es war eine Ehre für die Männer, ihre Frauen mit mir zu teilen, aber um ehrlich zu sein, hatte ich meinen Liebling. Ein Mädchen mit großen offenen Augen. Nur sie kannte meine tierische Gestalt. Immer wieder haben wir uns getroffen und ich hatte ein Auge auf sie… bis sie starb.“ Eine lange Pause. Die Stille erschrak Phenea. Irgendwie tat es ihr leid. Anscheinend hatte er auch so etwas schon mitgemacht. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Wange und streichelte ihn. Eigentlich hasste sie Berührungen, aber ihr schien es nicht fair, sich von ihm trösten zu lassen, aber ihm keinen Trost zu spenden. „Ich verstehe, wie du dich gefühlt haben musst in der Höhle. Als ich sie ins Leben zurückrief, war sie eine andere. Man hatte sie misshandelt, alle waren tot. Es machte sie verrückt. Ich habe mit ansehen müssen, wie sie immer wieder versucht hatte sich zu töten, bis ich ihr das Leben wieder nahm. Es ist schrecklich, wenn die Person, die man liebt eine andere ist. Ich würde mich wohl auch nicht wehren, wenn sie mir die Kehle durchschneiden wollte.“ Sie schluckte und betrachtete ihn. „Meinst du das ernst?“ „Ja. Ich könnte ihr nichts zu leide tun. Wie du diesem Drago nichts hattest tun können.“, flüsterte er und zog sie eng an seine Brust. Er war schön warm und sein Herzschlag, zeigte ihr, dass es ihm wirklich etwas bedeutete. Sie waren verschieden, doch das teilten sie. Das Erlebnis einen geliebten Menschen zu verlieren, doch schien er besser damit umgehen zu können, als sie, dafür das seine Liebste verrückt geworden war. „Tut mir leid, dass ich dich immer wieder angreife.“, flüsterte sie heiser und betrachtete ihn. Diese eiskalten Augen waren tief. „Entschuldige dich nicht, es lenkt dich ab und wie gesagt, ich bin ein kleiner Masochist. Nur steh ich nicht auf Geschirr, sondern eher auf Krallen und Zähne.“ „Baka!“, fluchte sie und zog an seinem langen Pferdeschwanz, was ihm anscheinend gefiel. „Beißt du mir jetzt in die Kehle?“, hauchte er lustvoll und streckte den Hals noch weiter durch. Sie wurde rot. Dieser Schuft. Wie sollte sie ihn denn bitte ärgern? Sein Hals streckte sich ihr entgegen und sie sah das Pulsieren seiner Halsschlagader. So lebendig. Vorsichtig legte sie einen Finger auf die Ader und strich über sie. Er sog die Luft tief ein und schloss die Augen. Er strahlte so viel Leidenschaft aus. Er hatte es im Gegensatz zu ihr richtig gemacht und sich nicht nur auf eine Person konzentriert und doch stand er jetzt hier und hatte keinen Nachkommen vorzuweisen. Zart strich sie noch einmal darüber und gab einen Kuss drauf. „Nein, ich beiß dich nicht.“, flüsterte sie und betrachtete ihn. Er schmollte sie an, als sie losgelassen hatte. Er hatte niedliche Grübchen, die hervortraten beim Schmollen. Wahrscheinlich war er ein Mann, der bekam was er wollte, doch sie würde ihm das nicht geben. Sie ließ ihre Zunge über ihre Lippen gleiten. Er schien wirklich nach Gewürzen zu schmecken.  Ein lautes Stöhnen durchriss die eingetretene Stille und ließ sie zusammenschrecken: „ich war das nicht!“ „Das weiß ich… Die beiden sind ja nicht gerade leise. Ich tippe beinahe, er will, dass ich auch wirklich gut alles höre. Ich würde Sayo nicht gegen ihren Willen nehmen, aber anscheinend will er dafür sorgen, dass ich verstehe, dass sie seins ist.“, lachte er leise und wuschelte die Dame vor sich. „Männer.“, fluchte sie nur leise und fühlte die Gänsehaut. Lange war es her, dass sie diese Geräusche vernommen hatte und jetzt machten diese Geräusche sie schier verrückt und ihr Innerstes zog sich zusammen, was dem Mann ihr gegenüber nicht verborgen blieb. Sein Blick war eindeutig, er roch ihre Erregung, aber konnte sie einem anderen Mann in die Arme fallen, während ihrer da draußen war? Überhaupt so ein Idiot? Er beugte sich leicht über sie und küsste ihr Ohr, dann strich er zärtlich über ihren Rücken: „Ich vergreif mich nicht an dir, wenn du es nicht wünscht. Keine Sorge. Solche Geräusche würden wohl jeden aus der Fassung bringen und werden es auch. Also keine Sorge.“ Seine Hand massierte sie und sie entspannte sich langsam, denn er versuchte nichts weiter. Dieses Keuchen war nur schlimm in ihren Ohren. Sie presste die Schenkel gegeneinander und keuchte leise. Die Vorstellung nur, war so beängstigend für sie. Sie hatte geglaubt, dass es sie nicht stören könnte, dass da nichts war, aber ihr Körper machte etwas anderes. „Ich wünschte, es würde mich nicht so erregen.“, knurrte sie leise. und verschränkte die Arme vor ihren stehenden Knospen, die sich gegen den seidigen Stoff pressten. „Naja, wenn du seit damals keinen Mann mehr hattest, würde ich das verstehen. Der Schmerz sitzt tief, hast du Angst, dass es sich wiederholt?“ Ein leises nicken: „Ich kann das einfach nicht so… Ich weiß nicht, was ist, wenn ich mich wieder verliebe und am Ende dann wieder diese Person sterben sehe?“ „Du bist wie Sayo. Aber ich verstehe es, ich lebe schon sehr lange. Die Zeit heilt alles, irgendwann schaffst du das schon, die Zeit bringt Rat und irgendwann vertieft man sich nicht mehr so da rein. Ich weiß nicht mal, warum ich solche Gefühle entwickeln musste für einen Menschen. Aber sieh dir Sayo und Sesshomaru an. Anscheinend war da schon mehr, bevor er wusste, dass sie unsterblich ist. Man kann nichts dagegen tun und es wird immer einmal passieren, aber wir haben eine Verantwortung und Aufgabe. Vergiss das nie, wir sind da, um die Natur zu bewahren, auch wenn es schwerfällt. Wenn sehe dir Sayo an, sie ist voller Tatendrang und will etwas ändern, will leben. Verbiete dir das Leben nicht, versuch es zu genießen. Auch wenn es schwerfällt. Du musst lernen zu vergessen. Wahrscheinlich denkst du immer daran, überlegst, was du hättest besser machen können und alles, aber es ist Vergangenheit. Nicht alles kann man ändern.“ Sie starrte ihn an und seufzte: „Du hast schon recht, aber es fällt mir so schwer, wäre ich nur stärker gewesen.“ „Du bist eine starke Frau, nur man kann nicht alles ändern in seinem Leben. Ich musste es auch schmerzlich feststellen, aber man lernt daraus. So ist es in unserem Leben halt. Du hast keinen Fehler gemacht.“, flüsterte er und massierte ihre Schulterblätter. Langen entspannte sie sich immer mehr. Die Lust schwappte in ihr über, während seiner Berührungen. Irgendwie tat es gut, zu hören, dass es so in Ordnung war. Diese Gestöhne machte sie verrückt. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und kratzte ihn leicht. „Oh. wer kratzt mich denn da?“ Ein heiseres Lächeln bildete sich auf seinen Lippen ab. Vielleicht konnte er sie vergessen lassen. Nur einmal und dann nie wieder. Nur dieses Mal. Sie strich noch einmal mit ihren Nägeln über seine Brust. Unter ihren Nägeln verfärbte sich erst seine Haut hell und dann zu einem leichten braun rot. Sie schluckte. Noch nie hatte sie jemanden verletzt. Vorsichtig sah sie hoch und erkannte in seinem Gesicht ein verschmitztes Lächeln: „Keine Angst, es tut nicht weh und wenn stört es mich nicht, lass ruhig deine unterdrückte Wut an mir aus.“ „Ich habe noch nie jemanden ein Leid angetan.“, hauchte sie leise und zitterte. Er opferte sich ihr regelrecht. Vorsichtig leckte sie über einen zu tiefen Kratzer, welcher leicht anfing zu bluten. „Es tut mir leid.“ „Muss es nicht, ich mag das, keine Sorge. Ich heile wieder. So schnell machst du mich nicht kaputt. Du tust mir nichts zu Leide, du bereitest mir nur Lust. Ich mag es fester und härter. Also scheu dich nicht. Vielleicht findest du daran ja gefallen.“ Säuselte er erregt und genoss ihre schüchternen Versuche. Vorsichtig strich er über ihr Gesicht. Ihre Flügel mussten wehtun, jede Ablenkung war gut, auch von dem Mann, der ihr das angetan hatte. Irgendwie empfand er Mitleid mit ihr. Wie hätte er reagiert, hätte sie ihm seine Flügel abgerissen? Er wusste noch, wie sie sie geliebt hatte und nie die Finger hatte davonlassen können. Pure Lust pulsierte in ihm, aber er konnte sich zurückhalten, bei seinem Aufenthalt hatte er sich hier schon öfters im Rotlichtviertel verwöhnen lassen, jedoch waren sie ihm alle zu zart gewesen. Es gab wirklich Unterschiede zwischen den Ländern. Dieses zarte Wesen vor ihr hatte kaum Muskulatur angesetzt und schien ihm zerbrechlich. Wenn er zupackte, könnte sie zerbrechen. Bei ihm waren die Frauen stärker gebaut gewesen, auch hatten sie mehr präsentiert, während hier anscheinend jeder darum wetterte, wer weniger Haut zeigte, wobei ihr Kleid ihr einen wunderbaren Einblick gegeben hatte. Leicht ließ er seinen Geruch ausdunsten, um ihr etwas mehr Entspannung und Vergnügen bereiten zu können. Nach was sie wohl roch? „Was machst du da?“, keuchte sie erschrocken. Dieser Geruch betörte sie. Schokolade und Gewürze. Selten war sie an welche gekommen. Eine dunkle Leidenschaft, die in ihrem Land noch keinen wirklichen Einzug hatte. Selten fand sie einen Händler mit dem dunklen Gold. Sacht schluckte sie und legte ihre Nase an seine Halsbeuge und atmete tief ein. „Du riechst nach Schokolade…“ „und Gewürzen. Aber interessant, dass du weißt, was Schokolade ist. Bisher sind mir nur komische Dinge untergekommen, wie Reisbrei gefüllt mit roten Bohnen… „ Ein leises Lachen entfuhr ihr. Er war aus seinem Land wahrscheinlich einiges gewohnt, bei diesen Gewürzen, die auch was Scharfes hatten und kam in einem Land an, das nicht so viele Sachen nahm zum Würzen. Irgendwie konnte er ihr leidtun. „Tja. Man gewöhnt sich daran bestimmt.  Aber ich gebe zu, diese Schokolade, ich meine aus Kakaobohnen, wirklich schmackhaft.“, flüsterte sie an sein Ohr und biss zart hinein. Enttäuscht ließ sie ab und sah ihn an: „Schön, dass du so lecker riechen kannst, aber unfair, dass du nicht so schmeckst.“ Er lachte auf. Er hatte ja schon viel gehört, aber das jemand sauer war, dass er nicht nach Schokolade schmeckt, war ihm nicht untergekommen. Vielleicht sollte es ihm auch Angst machen, dass sie ihn dann beißen würde. Leicht schürzte er die Lippen und griff in seine kleine Wundertasche und förderte geröstete Kakaobohnen hervor. „Sind aber bitter.“ Sie starrte ihn erst an, dann die Bohne, bevor sie sie ihm entriss und in den Mund steckte, bevor er es sich anders überlegte. Lustvoll lutschte sie es. Ihr persönlicher Orgasmus. Er amüsierte sich, warum konnte er sie nur so stark ablenken? Aber solche Köstlichkeiten waren gut. Langsam konnte sie sich eine Partnerschaft vorstellen, wenn es um ein Kinderversuch ging, falls sie je dazu bereit wäre, aber wenn sie dafür mit diesen Köstlichkeiten entlohnt werden würde, wäre das wunderbar. Kapitel 38: Fesselspielchen --------------------------- „Besser als rote Bohnen, oder?“, flüsterte er und strich über ihre Lippen. Sie wurde rot und sah zur Seite. „Schon… Also… naja… hast du mehr davon?“ Ein tiefes Lachen ließ sie aufhorchen. Machte er sich lustig? Als er zu seiner Tasche griff und hineinsah, schien er zu zählen. Dann nickte er und holte ein schönes und verziertes Säckchen raus. „Mein kleiner Vorrat, ich mag sie auch. Kamst du nie auf die Idee, dir welche selbst zu besorgen?“ „Hm… Nein, ich war nur bei den Händlern, ich wusste ja nicht, wo es die gibt und ich wollte nicht in das Gebiet eines anderen hinein.“, flüsterte sie heiser und sah zu, wie er eine herauszog und an seine Lippen führte. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Kleine Zauberbohnen. Langsam näherte sie sich seinen Lippen. Er seufzte leise, dann schob er sie sich in den Mund, beugte sich vor und küsste sie. Erschrocken riss sie den Mund auf und spürte, wie eine Bohne in ihren Mund kullerte. Als er sich lösen wollte, hielt sie sein Gesicht fest und grüßte seine Zunge mit der ihren und ließ sie um seine kreisen. Neckisch versuchte er an die Bohne zu kommen, doch sie verteidigte sie leidenschaftlich. Ihre Nippel stellten sich auf und sie drückte sich an seinen Körper. Es tat gut. Jetzt schmeckte er, wie er roch. Als seine Hände sich um ihre Hüften schlossen, wurde ihr etwas unwohl, doch würde sie nicht dagegen ankommen. Wundersamer Weise, schien er es jedoch zu merken und nahm seine Hände zurück, küsste sie noch und entzog sich ihr dann. Sie schmollte leicht und knabberte an ihrer Bohne. „Du musst nicht aufhören…. es ist einfach ungewohnt. Aber es fühlt sich gut an.“ Er lächelte und strich über ihr Haar. „Hmm. Aber du kannst einfach nicht so schnell vertrauen, das akzeptiere ich. Du möchtest mehr, aber ich soll mich nicht wehren, oder? Ich habe da eine gute Idee.“, hauchte er und sah sich um. Dann hob er sie sacht von sich und ging durch den Raum. Sie verfolgte jeden seiner Griffe und wurde immer verwirrter. Was wollte er mit den Tüchern? War das etwa eine Kordel? Sollte sie Angst haben? Auf einmal hörte sie, wie Sayo Sesshomarus Namen rief und schüttelte sich. Später würde sie mit denen unbedingt reden müssen. Als Hachidori wiederkam, war er voll bepackt und lächelte. „So. Du musst mir gleich helfen, dann passt das schon.“ Er ging zu den Laken und legte alles ab, während er sich sein Oberteil ganz vom Körper schälte und ihr seinen bloßen Oberkörper präsentierte. Phenea sog die Luft ein. Er war wirklich gut ausgestattet und seine Haut glänzte, als wäre sie eingeölt worden. Sie stand auf und ging zu ihm. „Was meinst du denn?“, fragte sie vorsichtig und beobachtete ihn, wie er alles, außer die Hose, von sich schälte. Warum diese ganzen Sachen? „Knie dich zwischen meine Beine, ich helfe dir. Wir sorgen dafür, dass du deinen Spaß haben kannst.“, flüsterte er und wartete, bis sie sich hinkniete, dann streckte er ihr die Arme entgegen. „Dafür nimmst du am besten die Kordel. Du wirst mich Fesseln.“ Erst starrte sie ihn überrascht an, doch dann nahm sie das Seil. Irgendwie schien es ihr ganz reizvoll, diesen Mann vor ihr zu Fesseln und zu quälen. Wenn könnte sie ihn auch einfach liegen lassen. Alles war möglich. Sie strich mit den Fingern darüber. Sie war recht lang und fest. „Binde es um meine Handgelenke.“ Sie gehorchte und hörte ihm genau dabei zu, was sie machen sollte. Zuerst hatte sie seine Hände vorne gefesselt, danach gehorchte sie und befestigte das Seil an einem Balken, jedoch so, dass er sich hinlegen konnte und noch etwas seinen Körper rücken konnte. Mit der Zeit gewann sie Gefallen daran und band seine Füße zusammen. Er beobachtete sie genau, sie merkte jeden Blick. Dann verband sie die Augen von ihm. „Nicht gucken. Deine Augen sind mir zu durchdringend.“, flötete sie leise und zog noch mal alles fest. Dann setzte sie sich auf seine Lenden und strich über seine Brust. Langsam ließ sie ihre Krallen über seine Brust zärtlich streifen. Sie genoss die wohligen Laute, die er dabei von sich gab. Ihr blieb auch nicht die harte Beule zwischen seinen Beinen verborgen. Wohlig sog sie seinen Geruch ein, beugte sich vorsichtig über ihn und zwickte mit den Zähnen in seine Brustwarze. Er stöhnte hart auf und bewegte sich unter ihr: „Mehr!“ Sie biss noch einmal zu, diesmal etwas fester. Eigentlich wollte sie ihn quälen, aber seine lustvollen Laute taten ihrer Seele auch gut. Er konnte sich nicht wehren und musste ihr vertrauen. Sie hätte es nicht so einfach gekonnt, doch er tat es einfach so, ohne eine Sicherheit zu verlangen. Leicht rieb sie sich an ihm, wanderte höher und knabberte an seinem Hals. Es war tröstlich, sie konnte alles mit ihm tun, doch war es ihr auch leicht unangenehm. Einfach so neu, sie wusste nicht, wie weit sie gehen durfte oder konnte. Immer wieder leckte sie sanft über seinen Körper. Er schmeckte nicht nach Schokolade und doch schmeckte er ihr. Sie biss in seinen Hals und schielte zu ihm hoch. Er biss sich auf die Lippe, was wirklich heiß war. Selten schien es ihr, dass er den Mund hielt. Was verkniff er sich gerade? Sie fuhr mit ihren Nägeln über seinen Rücken und kratzte ihn fest. Sein Körper bog sich ihr entgegen. Als sie seine Flügel erblickte, wurde sie kurz traurig, doch der Anblick begeisterte sie. Ihre Flügel waren anders als seine. Seine schillerten in dem Licht und er streckte sie erregt auseinander. Wahrscheinlich bemerkte er gar nicht, dass er sie so stark spreizte und die spitzen leicht zitterten, als würde er sie schütteln. Sie kratzte noch einmal und beobachtete das Schauspiel, während sie sich an seine Brust schmiegte und den Kopf auf seine Schulter gebettet hatte. Immer wieder machte sie es, stoppte jedoch, als sie bemerkte, wie zerkratzt sein Rücken war. Sie wurde rot. Hatte sie das getan? Nur weil sie das Schauspiel seiner Flügel sehen wollte? Irgendwie konnte sie es sich nicht eingestehen, aber es hatte auch etwas. Wie lange würden ihre Flügel brauchen? Vorsichtig strich sie über den Flügelbogen und fuhr die Federn nach. Erregt zog er die Luft ein und erzitterte unter ihr. „Sind deine Flügel wirklich so empfindlich?“ „Jahhh“, keuchte er erregt und streckte die Flügel noch mehr durch. Es gefiel ihm anscheinend und sie spielte weiter damit. Sie beugte sich noch etwas mehr über ihn und kniete sich aufrecht hin. Er grummelte, denn ihr warmer Körper war nicht mehr in seiner Nähe, doch dann stöhnte er laut auf, als sie in seinen Bogen biss. Sie hatte es nicht fest gemacht. Überrascht ließ sie von seinem Flügel ab und schaute ihn verdutzt an. Er merkte es anscheinend, denn er brachte unter zusammengebissenen Zähnen hervor: „Es tat nicht weh, es fühlt sich nur geil an.“ Phenea schüttelte den Kopf und biss noch einmal in seinen Flügel. Vorsichtig massierte sie sie und streichelte um sie. Es war wahr, viele Nerven verliefen durch sie, aber dass ihn so einer abging, hätte sie nicht gedacht. Lachend stieg sie ganz von ihm runter und krabbelte hinter ihn. Schnell bemerkte sie seine wachsende Anspannung. Er wusste nicht, was sie vorhatte. Sie wollte nur etwas testen und öffnete ihren Kimono, sodass sie aus den Ärmeln schlüpfen konnte und obenrum frei war. Kurz machte sie sich noch Mut, dann drückte sie sich gegen seine Flügel. Er stöhnte stark auf und seine Flügel flatterten leicht. Er spürte den Druck ihrer Brüste, ihrer harten Nippel, zu stark. Er stöhnte ihren Namen und zerrte an seinen Fesseln. Er wollte sie anfassen, verspeisen, liebkosen und sich in ihr versenken, doch er war ihr ausgeliefert und ihren Berührungen. Leicht bewegte er die Flügel, um mehr von ihr wahrzunehmen. „Bitte.“, bettelte er leise und zerrte mehr an den Fesseln. Sie hatte gute Arbeit geleistet, wenn er sich losriss, würde er wohl den Balken mitnehmen müssen, doch er konnte gar nicht so viel Kraft aufbringen, denn die Flügel waren empfindlich, das waren sie schon immer gewesen. Dann spürte er ihre Zunge an seinen Flügeln. Das quälte ihn noch mehr, er wollte sie, aber nicht auf diese Art. Ihr Lachen jedoch erfreute ihn. Sie dachte nicht mehr an diesen Mann. Noch einmal biss sie in seinen Flügelbogen und er stöhnte laut auf, dann war sie weg. Einerseits konnte er seine Flügel jetzt entspannen, die schon angefangen hatten zu krampfen, andererseits wollte er aber noch mehr von dieser Lust zu spüren bekommen. „Fienchen?“ „Hast du Angst, ich lass dich so sitzen? Wer hat dir erlaubt mich eigentlich Fienchen zu nennen?“, fragte sie knurrend. „Dann bestraf mich doch dafür.“, hauchte er sinnlich und strömte noch mehr aus. „Wie riechst du eigentlich?“ „Mein Geheimnis. Vielleicht entlockst du es mir eines Tages, falls du nicht vor mir vorher flüchtest.“, hauchte sie leise und kletterte auf ihn. „Ich bin ja auch noch nicht mit dir fertig, auch wenn ich mir merken werde, wie empfindlich deine süßen schwarzen Schwingen sind. Verlass dich drauf, ich werde deine Schwäche ausnutzen.“ grinste sie und strich über seine Brust. Immer mehr fand sie Gefallen daran. Aber sie war sich immer noch nicht sicher. Sollte sie mit ihm schlafen? Könnte sie das? Oder wäre das nur eine Dummheit, die sie bereuen würde? Aber was hatte sie auch zu verlieren? „Stell deine Beine auf.“ Sie löste schnell seiner Fußfesseln und er gehorchte ihr sofort. Sie zog ihm die Hose aus, wobei sie ausversehen ihre Nägel an den Seiten seiner Hüfte hineinbohrte und entlang ratschte. „Tut mir leid.“, keuchte sie erschrocken. „Ohh. Entschuldige dich nicht dafür! Noch einmal, bitte!“, keuchte er und sie kratzte noch einmal vorsichtig, dann hatte sie ihm die Hose ganz vom Leib gezogen und zur Seite geworfen. Sofort wurde sie rot. Dieser Schuft trug nichts drunter und nun sah sie seinen Liebling. Er war nicht klein, eher groß, viel zu groß für sie. Ihr klappte der Mund auf. „Du bist gut bestückt.“, hustete sie schüchtern und wusste nicht mehr so recht, wo ihr Mut hin geflutscht war. Das erklärte seine Selbstsicherheit, bei so einem Stück. „Das bin ich wohl. Aber keine Angst, er beißt nicht.“ „Ha. Ha. Ha. Du bist so witzig. Ich meinte nur… Naja… „ „Der Standard Mann dieses Landes hat nicht so viel zu bieten, oder was möchtest du mir damit sagen?“ „Genau.“, hauchte sie schüchtern und starrte ihn nur an, dann kletterte sie nach vorne und strich leicht über seinen Schaft. Braun und hart und so seidig. Viel hatte sie erwartet, aber nicht so viel. Nicht so lang und nicht so breit. Wahrscheinlich würde es weh tun, wenn sie so weit ginge, aber er würde sie ausfüllen und lustvoll dehnen, was vielleicht auch gut wäre. Eine Unsicherheit machte sich in ihr breit. Es war so lange her, ja, sie war feucht, aber es war so viel. Er schien ihre Unsicherheit zu bemerken, denn er wurde unruhig. „Soll ich dir anders Lust verschaffen? Dann musst du mich losbinden. Aber du kannst es auch versuchen, bevor den Kopf in den Sand steckst. Alles ist dehnbar, und du hast doch die Macht darüber. Aber du kannst mich auch losbinden, dann weite ich dich gerne.“, flüsterte er sehnsüchtig und drückte seine Lenden etwas durch, sodass sein steifer Schwanz im richtigen Licht war. Phenea schluckte schwer. Das Angebot war verführerisch. Sie könnte ja aufhören, wenn es zu sehr weh tat, oder? Nur einmal. Er konnte ja nichts unternehmen. Sie öffnete ihren Kimono ganz und setzte sich auf seine Lenden, wobei sein Schwanz sie fest an sie presste, doch sie traute sich noch nicht, ihn einzulassen und rieb sich nur an seinen Schaft, was ihn schier wild machte. Seine Flügel bewegten sich lustvoll und streckten sie durch. Immer, wenn sie dies sah, vermisste sie ihre eigenen, doch sie würden nachwachsen. Ob sie dann auch so empfindlich sein würden? Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Lippen und spielte mit seiner Zunge, während sie sich immer weiter an ihn lustvoll rieb. „Ohh, bitte, bitte! Lass mich eindringen, das ist unfair!“, keuchte er erregt und riss regelrecht an seinen Fesseln. Interessant. Ihr schien es so, als hätte er sich das erste Mal fesseln lassen, so sehr wie er daran zog. „Wie oft hat man dich gefesselt?“ „Normal fessle ich.“, fluchte er leise und bereute langsam, was er getan hatte. Er wollte sie nehmen, rammeln und vögeln, bis sie seinen Namen schrie und sich ihm hingab, aber jetzt war er in dieser Situation und konnte nur abwarten, was sie vorhatte und vielleicht würde sie seine Erregung unbefriedigt lassen. Zurzeit wäre es dumm, das Haus zu verlassen. Hoffentlich würde sich eine willige Dämonin dann finden. Hachidori seufzte leicht. Seine Erregung pochte und wollte liebkost werden. „Bitte. Erlöse mich!“ Sie hörte sein Flehen und biss sich auf die Lippen. Dann löste sie seine Augenbinde und sah ihn an. Seine Augen glänzten und begutachteten sie ausgiebig. Er hatte sie gestern Abend schon nackt gesehen, doch jetzt sah er sie mit anderen Augen. Ihre Nippel waren aufgestellt und an ihrer Scham erkannte er ihren feuchten Saft, der seinen Schwanz schon ganz benetzte. Er leckte sich die Lippen und sein Blick sehnte sich nach ihrer Berührung. Vorsichtig erhob sie sich und stellte ihn auf. Er stöhnte von ihrer zärtlichen Berührung. Sie grinste ihn darauf frech an und ließ ihre Nägel vom Schaft zur Eichel hochgleiten. Er zitterte und zerrte an seine Fesseln: „Mach mich los, ich will dich ficken!“ Sie schüttelte den Kopf und positionierte sich, wobei sie ihn dabei nicht aus den Augen ließ. Dann glitt sie auf seine Eichel und keuchte. Sie war wirklich eng geworden. „Ohh. Fienchen, mehr, gib mir mehr davon!“, keuchte er erregt und schien wild zu werden. „Aus, oder ich hör auf.“, schimpfte sie leicht und bewegte sich auf seiner Eichel fürs erste, als er aufgehört hatte so stark zu zerren. Immer wieder ließ sie ihn herausgleiten und dann wieder herein. Er stöhnte immer lauter. Wenn sie so weiter machte, käme er schon so, bei ihren Berührungen. Als sie dann langsam ihn tiefer gleiten ließ, hielt er die Luft an. Die Frauen im Rotlichtviertel waren schon eng gewesen, doch sie war um einiges enger als jede Frau, die er je gehabt hatte. Sie stöhnte auf, wahrscheinlich auch vor Schmerz und blieb so. „Küss mich, denk nicht so daran. Du musst dich entspannen.“ Sein Atem ging schwer und seine Stimme schien tiefer als zuvor. Er betörte sie mit seinem Geruch und streckte seinen Flügel nach vorne, sodass er ihr über die Brust streicheln konnte. Sie wehrte sich nicht und ließ es geschehen. Zart beugte sie sich vor, wobei sie sich auf die Lippe fest biss. Er war härter als sonst und sie musste jede seiner Bewegungen in sich spüren. Ihre Lippen berührten sich und verschmolzen, während seine Flügel ihre Brust und ihren Unterleib reizten. Es war schwerer, aber er wollte sie um jeden Preis. Seine Flügel strichen tiefer, bis er ihre Scham erreichte und eine Feder seines Flügels leicht über ihren Kitzler strich. Sie stöhnte auf und glitt tiefer. Ihre Küsse wurden intensiver und ihre Finger krallten sich in seine Schultern, während sie ihn immer weiter aufnahm, bis er vollkommen in ihr war. „Hachidori…“, stöhnte sie laut und kniff die Augen erregt zu. So fest und breit füllte er sie aus. Langsam bewegte sie sich und ritt ihn. Diesen wilden, gefesselten Hengst, der ihr immer mehr Lust brachte. Jedoch kam sie nach kurzer Zeit und klammerte sich stöhnend an ihn. Ihre Oberschenkel zitterten vor Lust. Was sollte sie tun? Sie konnte nicht mehr, doch spürte sie ihn immer noch in sich. „Bist du gekommen, Fienchen?“, hechelte er leise und starrte sie an. Als sie nickte, lächelte er. „Reite mich noch ein bisschen, ich halte es die ganze Zeit schon zurück, lass mich in dich kommen.“ Eine Bitte um Erlösung, der sie nachkam, indem sie zitternd sich noch leicht bewegte. Er stieß ihr entgegen, was sie um den Verstand brachte, dann kam er in ihr und ergoss sich in ihr. Ihre Krallen hatten sich tief in seine Schultern gebohrt und blutige Male hinterlassen, während sie langsam von ihm ging, als er in ihr erschlaffte. Sie ließ sich einfach in die Laken neben ihn fallen und keuchte erschöpft. „Habe ich dir zu viel versprochen?“, flüsterte er leise und betrachtete sie. „Lös bitte meine Fesseln, bevor du einschläfst, wäre das okay?“ „Nicht zu viel versprochen.“, keuchte sie und löste seine Fesseln. Dann küsste sie ihn noch einmal, während er seine Arme um sie schloss und an sich zog. Ihre Augen waren schwer, sie hatte kaum Kraft gehabt, und jetzt war ihr Rest aufgebraucht, doch sie fühlte sich besser. „Das freut mich, da sind wir beide wohl auf unsere Kosten gekommen.“, hauchte er leise an ihr Ohr und küsste ihren Nacken, während er sich mit ihr im Arm hinlegte und das Laken über sie beide zog. Ihren Kopf bettete sie auf seine Brust und schmiegte sich in seine Arme. Sein Geruch war nicht mehr so stark und umspielte sie nur noch zart, während er ihr etwas in den Mund schob. Sie leckte daran und stellte zufrieden fest, dass es noch eine Kakaobohne war. Sie schloss müde die Augen und lutschte an der Bohne, während sie Seelig einschlief. Er lächelte und strich über ihr Haar. Später musste er das blutige Laken entsorgen, das er zurzeit wahrscheinlich durchblutete, denn sie hatte ihn nicht zart angepackt. Von wegen lieb und schüchtern, sie war wie eine Katze, die mit ihrem Opfer spielte. Er war nur froh, dass seine Flügel nicht gelitten hatten, auch wenn er jede Berührung genossen hatte, die sie an seinen Flügeln gemacht hatte. Noch nie war er auf die Idee gekommen, seine Flügel so zu verwenden. Er hatte das streicheln ja schon immer gerne gemocht, aber das war anders gewesen. Ob sie sich dessen bewusst war? Sein Blick glitt über ihren Körper. Sie schlief tief und fest auf ihm. Leise säuselte sie für ihn unverständliche Wörter. Irgendwie beruhigte es ihn, dass sie diesen Drago vergessen hatte für den Moment und vielleicht den Sex zu schätzen wusste. Als er dann noch hörte, wie Sesshomaru Sayos Namen rief, musste er grinsen. Anscheinend brachte sie wie ihre Vorfahrin einen Mann um den Verstand. Er küsste die Frau auf seiner Brust auf den Haaransatz und seufzte. Am besten würde es sein, wenn Sesshomaru und Sayo alleine gingen und er Phenea in Schach halten würde. Irgendwie wollte er verhindern, dass sie noch einmal mit ansehen musste, wie ihr damaliger Liebster das zeitliche segnete, doch er wusste noch nicht, wie er es anstellen konnte. Dummerweise war sie intelligent und würde einen Weg finden, doch es würde ihr das Herz brechen und das wollte er nicht. Sie war eine schöne starke Frau. Jemand wollte sie tot sehen und brechen. Er schloss die Augen und legte Arme und Flügel um sie. Ein wenig Schlaf würde ihm guttun. Dann würde er mit ihr reden. Vorsichtig und behutsam. Diese Erfahrung, gefesselt zu werden, war für ihn neu und sinnlich gewesen. Aber trotzdem wollte er sie gefesselt sehen, dass sie sich gar nicht mehr regen konnte und er es ihr besorgen konnte, bis sie schrie. Oder würde er sie knebeln? Die Vorstellung war verführerisch, doch sie würde ihm nicht so schnell trauen, er musste sich damit genügen, dass sie fürs erste ihn fesseln würde, wenn sie es noch einmal tun würden.     Kapitel 39: Die Hetzjagd ------------------------ Eine Stunde später lösten sich Sesshomaru und Sayo voneinander und zogen sich an. „Sesshomaru, weißt du zufällig, wo meine andere Kleidung geblieben ist?“ Er nickte und deutete auf eine andere Ecke des Raums. Sie zog sich ihre Unterwäsche an und ging dann zu ihrer richtigen Kleidung, die ihr geschneidert wurde und zog sie an. Es fühlte sich gut an, eine Hose zu tragen. Sie band ihr Haar wieder zurück und seufzte leise. Es war atemberaubend gewesen und ihr Unterleib zog sich immer noch zusammen, bei dem Gedanken an den Sex. Es hatte ihr gut getan, ihr Mut gegeben, dass sie vielleicht eine andere Zukunft haben würden. Irgendwie würden sie das meistern.  Eine warme, große Hand legte sich auf ihren bloßen Rücken, während sie versuchte sich anzuziehen. „Ich helfe dir mit der Rüstung.“, flüsterte er leise und half ihr, wobei er jede nackte Stelle streifte, die sich ihm offenbarte. „Übertreib es nicht. Ich brauch wirklich eine kleine Pause.“, flüsterte sie heiser und blickte ihn ernst an. Was war nur los mit ihm? War er läufig? „Du bist ja nicht zu stoppen. Deine Libido in allen Ehren, aber Geduld ist eine Tugend und ich dachte du hättest viel davon.“ Er knurrte leise, küsste noch einmal ihren Hals und leckte die Wunde, bevor er sich entfernte und seine Rüstung anzog. „Hn. Was ist dein Plan?“ „Wir suchen diesen Drago und schauen, wer die Fäden hinter ihm zieht. Aber ich sollte vorher Phenea fragen, ob es in Ordnung für sie ist.“, murmelte sie und rieb sich die wunde Stelle. Wollte sie sehen, wie es aussah? Sie entschied sich, es erstmal nicht zu tun, aber sie spürte die Löcher, wo seine Zähne ihre Haut durchstoßen hatten. Wahrscheinlich hatte seine Spucke oder so die Blutung gestoppt, hoffentlich würde es sich nicht entzünden. Zumindest würde wohl kein Mann ihr mehr zu nahekommen, sowie es aussah. Eigentlich konnte sie Hachidori fragen oder Phenea, ob einer der beiden es heilen könnte, wobei eher Hachidori, da Phenea geschwächt war. Aber wäre das eine gute Idee, in Sesshomarus jetziger Gefühlslage? Irgendwas stimmte nicht, vorhin hatte sie ihm nicht wirklich zu gehört und zu allem Amen gesagt, nur damit er nicht aufhörte, aber es musste etwas sein, das ihn so komisch reagieren ließ. Was für ein Mann. Sie seufzte leise und freute sich über die Stütze der Rüstung, sie fühlte sich schwach, er hatte es wirklich um einiges übertrieben und schien immer noch nicht zufrieden zu sein. Männer. Sie drehte sich von ihm weg und ging Richtung Tür. Irgendwas stimmte nicht und sie würde es noch rausbekommen. Als sie unten bei der Tür ankam, hielt Sesshomaru sie auf. „Sie schlafen anscheinend. Lassen wir sie und sehen uns selbstständig erstmal um.“, grummelte Sesshomaru. Ihm war der Geruch von Sex in die Nase gestiegen und konnte nicht genau einschätzen, was hinter dieser Tür sich ihm offenbaren würde. Er wollte nur weg von der Stelle und ging vor, wobei er darauf achtete, dass sie ihm folgte. Er fragte sich nur, ob sie die beiden angesteckt hatten, oder sie es von sich ausgetan hatten. Zumindest hatte er nicht Sayos Geruch wahrgenommen, er kam nur nachts und diese Nacht musste er sie weit weg von dem Schloss bringen. Am besten hinter einen Wasserfall und würde ihn von vorne bewachen. Er wusste einfach nicht, wie er abends drauf sein würde, jetzt schon spürte er die Anziehung ihres reifen Körpers. Sogar seine Zähne hatte er in ihr Fleisch gedrückt, was würde er dann in der Nacht tun? Auch konnte er nicht die Gefahr einschätzen, würde sie ihren Geruch ausstrahlen, da hier viele Dämonen mit guter Nase waren und sie entweder ein Stück von ihr abhaben wollten, oder Amok laufen würde. Zumindest musste er eine Lösung finden und die war fürs Erste, sie hier wegzubringen. Schnell ging er mit ihr auf einen Balkon und schloss den Arm um ihre Hüfte. Sie schluckte kurz, als er mit ihr Sprang, doch beruhigte sie sich schnell, als sie bemerkte wie sie sanft durch den Himmel schwebten. Sein Fell bog sich um sie um zu schützen, was er begehrte. „Sesshomaru, alles in Ordnung?“, fragte sie vorsichtig und hielt sich an seiner Hüfte unsicher fest. Seit wann war er so? Doch nicht, weil sie sich Gefühle eingestanden hatten. Er antwortete nicht, was sollte das? Egal wie oft sie noch fragte, keine Antwort, er schien eher angespannter zu werden, je dunkler es wurde. Was hatte er denn vor? „Bitte rede mit mir, warum bist du so angespannt?“ „Du hast mir vorhin also nicht zugehört?“, hakte er leise nach und landete mit ihr am Boden, wobei er recht schnell auf Abstand ging und jeden Körperkontakt meiden wollte. „Ehrlich? Nicht wirklich, meine Gedanken waren wo anders.“, murmelte sie und sah beschämt zu Boden. „Du bist paarungsbereit, empfängnisbereit, rollig. Dein Geruch macht mich verrückt und jetzt wird es noch viel schlimmer.“ Seine Stimme war heiser und eine Oktave tiefer, man hörte die Lust regelrecht und sein Geruch veränderte sich. Schnell machte er noch einen Schritt weiter zurück. Sie konnte erkennen, wie angespannt sein Körper war und dann verstand sie, was er ihr gesagt hatte. Es war die Zeit, wo sie ihren Eisprung hatte und eine Schwangerschaft am ehesten sein würde. Sie lief rot an und ging auch einen Schritt zurück. Trotzdem hatte er mit ihr geschlafen, auch auf Gefahr hin, dass sie schwanger werden könnte und jetzt schien es ihn wild zu machen. War ihr Geruch so schlimm? Ihr stockte der Atem, sie war sprachlos, verwirrt und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Er war ein Tier, das durfte sie nicht vergessen. Wie in der Natur. Sie zog ihn an, darum wollte er weg, sie zog wohl nicht nur ihn an, darum vielleicht der Biss, damit er signalisierte, dass sie sein Eigentum war und er sie zuerst hatte? Sesshomarus Augen veränderten sich, seine dämonische Gestalt schien aus ihm brechen zu wollen. Kostete es ihn so viel Überwindung? Was sollte sie nur tun? Verängstigt sah sie sich um, was nur? „Lauf.“ Eine tiefe dunkle Stimme voller Wollust und Gier, aus der der reine Trieb sprach. Ihr Blick wanderte hoch zu ihm und die Angst trat in ihre Augen, sie sah seine Aura. Lust, pure Lust und etwas kaltes, Mörderisches. Es schien ihr so, dass er auf der Lauer lag, er jagen wollte, seine Beute. „Lauf. Schnell.“ Ihre Angst stieg, als er einen Schritt nach vorne setzte und sein Körper sich sacht nach vorne beugte, wie ein Jäger, der sich zum Sprung bereit machte. Ein tiefes Knurren ertönte, er schien es ernst zu meinen. Verängstigt ging sie einige Schritte zurück. Er ließ sie nicht aus den Augen, fixierte sie. Konnte sie ihm denn entfliehen? Wo war dieser leidenschaftliche Mann? Schnell drehte sie sich um und rannte los. „10“ Hörte sie ihn sagen und Panik ergriff sie. Zählte er jetzt runter? Ihr Vorsprung, bevor er sie jagen würde? Das konnte nicht sein ernst sein. Na gut, sie hatte ihn erlebt den einen Abend, als er anfing brutaler zu werden, aber jetzt? Er schien wirr und nur noch Tier zu sein. Sie stolperte und ratschte sich den Arm an einem Baum auf. Ihre Sicht war wieder ungewohnt, aber wenigstens sah sie über die Auren wo sie hintrat und konnte ihm so gut es ging ausweichen. Wahrscheinlich würde das den ganzen Tag gehen. Würde es jetzt immer so enden? Hatte Ren recht gehabt damit, dass, wenn sie schwanger war, es erst enden würde? Die Gebüsche kratzten an ihren Armen und Beinen durch den Stoff hindurch. Die schöne Kleidung, aber sie konnte darauf nicht achten, Ren würde das schon wieder regeln. Sie seufzte tief. Ihr Atem ging schneller. Normal hatte sie keine Angst vor ihm, doch diesmal war es anders, in ihm war etwas anderes und sie war sich nicht sicher, ob es sie umbringen würde. Unbedingt musste sie schnell sein, einen sicheren Platz finden. Beim Rennen drehte sie sich um. Wo war die Aura? Sie war sich nicht sicher, war er noch da? Da ein Schatten, aber wo war er hin? Sesshomaru trieb sein Spiel mit ihr. Wenigstens konnte sie sehen, aber ihre Angst war groß. Sie stolperte und fiel. Ihr Herz pulsierte heftig und der Aufprall war hart. Sie spuckte Erde aus, rappelte sich hoch und lief weiter. Ihr Knie tat weh. Er sollte aufhören. Noch nie hatte sie vor ihm Angst gehabt, noch nie. In ihr tobten die Gefühle. Sie war die Beute, die schwache Beute, die sich durch das Gestrüpp kämpfte und es rascheln hörte. Niemand war da. Hachidori und Phenea konnten ihr nicht helfen und wenn Sesshomaru so reagierte, was würde Hachidori tun? Phenea konnte nicht so schnell kommen. Ein Baum kreuzte ihre Sicht, sie wich aus und rannte so schnell sie konnte, sprang über Wurzeln und wich den nahenden Ästen aus. Nur Bäume, nichts als Bäume. Irgendwann blieb sie stehen. Wo war er? Vielleicht war er weggelaufen, damit er ihr nichts tat, oder nicht? Ihr Blick schweifte ängstlich umher. Hier nichts. Da nichts. Ein Rascheln. Sie drehte sich, aber auch hier nichts. Sesshomaru war hier irgendwo bestimmt noch, nur wo war er? Vielleicht war es besser durch den Wald zu irren, hier hatte er nicht so viel Angriffsfläche als auf freier Fläche. Schnell drehte sie und lief weiter. Ihr Herz raste immer schneller und ihre Lungen taten immer mehr weh. Jeder Atemzug schmerzte. Wäre Ihre angst nicht so groß, würde sie sich ihm ausliefern, aber zurzeit war er nicht mehr menschlich, wenn er es überhaupt gewesen war. Wie sollte sie es mit einem wilden Hund aufnehmen, der mit ihr spielte? Er hatte sie schon einmal gebissen, was wäre das nächste Mal? Würde er ihr die Kehle aufreißen? Sie stieß hart gegen etwas und ging zu Boden. „Sesshomaru“, keuchte sie erschöpft und rutschte zitternd rückwärts über den Waldboden, jedoch stoppte ein Baumstamm jäh ihre Flucht. „Bitte, tu mir nichts!“ Sie spürte etwas Warmes auf ihren Wangen. Weinte sie? Immer fester presste sie sich an den Baum und schaute durch Pupillen zu ihm auf. Sie wollte seine Aura nicht mehr sehn und erblickte mit Schrecken seine leuchtenden Augen und seine Fratze. Ein Monster stand vor ihr, dass ihr Leben jederzeit beenden konnte. „Bitte.“, flehte sie leise und schloss ängstlich die Augen. Sie weinte jämmerlich und schluchzte laut, während sie nicht mehr wusste, was er tat. Doch dann hörte sie ihn, seinen wilden Atem an ihrem Ohr. War er hinter ihr? Oder vor ihr? Er sog ihren Geruch ein. Vorsichtig öffnete sie die Augen und blickte direkt in seine gefährlichen Augen. Sein Blick fixierte sie. Er kniete vor ihr, wie ein Tier vor seinem Opfer. Seine rechte Hand hob sich. Die Krallen schienen ihr beängstigend lang und erst jetzt verstand sie, dass diese Finger so viele schon getötet hatten und jetzt war sie sich auch nicht mehr sicher, ob er nicht auch ihr Blut bald an ihren Fingern haben könnte. Als seine Hand dicht an ihrer Wange war, kniff sie verängstigt die Augen zu und hielt die Luft an. Kapitel 40: Unruhige Nacht -------------------------- Als nichts geschah, öffnete sie langsam die Augen wieder und schielte zu der Hand. Sie war in der Luft wenige Zentimeter von ihrer Haut entfernt gewesen. Ob in ihm noch er war? Warum erinnerte es sie an die Schöne und das Biest? Einem Märchen von einem Monster, dass im Inneren keins war, nur falsch verstanden. Aber konnte man das auf jedes Monster beziehen? Konnte sie ihn beruhigen, ihn zähmen? Auch sie hob nun langsam eine Hand und führte sie langsam zu seinem Gesicht. Er knurrte. Es erinnerte sie an den Monsterhund. Konnte es noch einmal funktionieren, wenn sie ihm bewies, dass sie ihm vertraute? Sie ließ sich nicht beirren von seinem Knurren und legte ihre Hand auf seine Wange. Sein Knurren verstärkte sich noch, doch sie strich sacht mit den Fingern weiter und fuhr die nun zackigen Linien nach. Es sah eigenartig aus, unmenschlich. Bestialisch. Monströs und grotesk.  „Schhhttt.“, flüsterte sie. Ihre Angst war immer noch da und würde wahrscheinlich nicht so schnell gehen, nur jetzt musste sie aufpassen. Als seine Hand ihr Gesicht berührte, zuckte sie zusammen, doch sie versuchte sich zu beruhigen, als er sie nur auf ihre Wange legte. Ihre Gelenke taten weh, sie konnte vor ihm einfach nicht mehr fliehen, es würde nicht helfen, nur alles schlimmer machen, er war die ganze Zeit dagewesen, hatte sie aber nicht angegriffen. Sie schluckte hart und legte auch ihre andere Hand auf seine andere Wange. Wenn es ein Gott gab, hoffte sie, dass er ihr beistehen möge. Mit ihrer Kraft könnte sie ihn verscheuchen, aber auch verletzen, was sie nicht wollte. Auch war sie sich nicht sicher, welchen Nutzen es hätte, denn sie war jetzt schon vollkommen entkräftet. „Sesshomaru“ Ein leises flüstern, ein Hauch. Dann schloss sie kurz die Augen, atmete tief durch, beugte sich vor und küsste ihn auf seine Oberlippe. Sie war straffgezogen und kühl. Vorsichtig öffnete sie die Augen und löste sich. Das Tier beobachtete sie genau. Er wollte sie, das wusste sie. Sollte sie sich ihm hingeben? Einem Tier? Doch sie liebte ihn eigentlich, musste sie diese Seite dann auch akzeptieren? Immer wieder käme sie, jeden Monat käme die Zeit, außer er würde lernen es zu kontrollieren. Oder sie könnte es unterdrücken. „Sesshomaru.“, ihre Stimme kratzte und ihr Herzschlag hallte in ihren Ohren wieder. Die Rüstung schützte sie, oder? Sie änderte die Position, sodass sie kniete und zog ihn an sich. Sein Körper zitterte, wahrscheinlich kämpfte er gerade. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie verletzen wollte, aber vielleicht wusste er es selbst nicht mehr. Wann war er im Leben schon in solch einem Moment wohl gewesen? Irgendwie schien es ihr, als wäre er Hilflos in diesem Moment. Sein Atem ging schneller als sonst und sein Knurren beunruhigte sie, doch was blieb ihr anderes übrig? Er wollte sie so sehr. Andere hätten sie wahrscheinlich einfach genommen und hätten sich nicht so kontrollieren können. „Sayo.“ ein heiseres Flüstern, tief und kaum bei dem Knurren zu hören, aber er schien wieder mehr da zu sein. Langsam strich sie seinen Rücken entlang und vergrub ihre Hände in seinem Nacken und kraulte ihn zärtlich. „Ich bin da.“, flüsterte sie zurück und küsste sein Ohr und seine Wange. Anscheinend musste sie sich beweisen, wenn sie ihn wirklich besitzen wollte. Unbedingt muss sie trainieren und stärker werden, damit sie ihn mehr in Schach halten konnte. Nicht nur er hatte seine Schwäche erkannt, nein auch sie hatte gemerkt, wie schwach sie sind. Sein Knurren verebbte und sie bemerkte, dass sein Gesicht wieder runder und flacher wurde. Eine Zunge ließ sie hochschrecken. Er leckte an der Seite ihrer Wange. Wahrscheinlich waren es die Tränenspuren, die er beseitigte. „Das Kitzelt.“, brummte sie leise und seufzte. Dann nahm sie etwas Abstand von seinem Gesicht und betrachtete ihn. Er war fast wieder normal, nur seine Augen hatten noch ihren tierischen Schein, aber seine Züge waren wieder entspannter. War sie vielleicht über den Punkt hinaus und der Geruch ebbte ab? Oder hatte ihre Angst den Geruch vernichtet? Langsam ließ sie eine Hand aus seinem Nacken gleiten und strich über sein Gesicht, bis seine Hand ihre ergriff und er ihren Handrücken küsste. Dann zog er sie an sich und schloss einen Arm um sie. Er drückte sie beinahe zu fest, doch sie ertrug es. Irgendwann würde es anders enden, sie musste einen Weg finden, wie sie das verändern konnte, für ihn. Für sie. Sein Atem war jetzt wieder ruhig, aber was wäre die nächsten Tage? Sein Kopf schmiegte sich an ihren und schien sie nicht mehr loslassen zu wollen. So verging die Nacht, sie saßen aneinandergeschmiegt und er hielt sie einfach. Sein Zittern ebbte nach und nach ab. Irgendwann war sie eingeschlafen, aber sie wusste nicht mehr wann, jedoch wachte sie auf, in seinen Armen, an dem Baum gelehnt. Vorsichtig betrachtete sie sein Gesicht. „Du bist wach, oder?“, fragte sie leise. Langsam und stetig öffneten sich seine Augen. flüssiges Gold. Er war wieder er selbst, doch er blieb still und betrachtete sie nur. Er wusste, er hatte ihr etwas Unverzeihliches beinahe angetan. Hatte die Kontrolle verloren. Sowas schaffte nur sie. Er hatte überlegt einfach zu gehen, doch er konnte sie nicht so einfach verlassen. Was war das nur für ein Gefühl gewesen? Sein Monster hätte sie töten können, doch sie hatte ihn besänftigt. Würde sie es wieder schaffen oder würde er eines Tages erwachen und hätte ihr die Kehle aufgeschlitzt? Niemals würde er sich dem ergeben. Eine Herausforderung, die er meistern würde. „Wie geht es dir?“, hauchte er leise und sah weg. Er konnte sie nicht anschauen bei der Frage, er wollte ihren Blick nicht sehen. „Fragst du das wirklich? Mir tut alles weh. Muskelkater vom Sex, Muskelkater vom Laufen und einige Schrammen.“ Er blickte sie an, sie hatte nicht wirklich anklagend geklungen. Verwirrung machte sie breit, als sie lächelte. Rin hatte das damals schon getan und jetzt sie auch noch. Er würde viel gut machen müssen. Er strich ihr eine Haarlocke zur Seite und näherte sich ihrem Gesicht, als sie nicht wegzuckte, küsste er sie zärtlich auf die Lippen. Jeden Moment genoss er. Eigentlich hätte sie wie jeder andere weichen müssen, doch das tat sie nicht, wenn sie ihre Angst besiegen konnte, konnte er auch seine besiegen. Niemals würde er sie verletzen, dass versprach er sich. Nicht nur sie musste trainieren, auch er. Nach einer Zeit ließen sie voneinander ab. Ein langer, unschuldiger Kuss, dann stand er mit ihr im Arm auf und trug sie langsam über die Wiese. „Wünsche?“ „Onsen. Der Herr, bitte bringen sie mich zum Onsen.“, hauchte sie und lehnte sich an. „Dann darfst du mich massieren und mich verwöhnen. Das bist du mir schuldig. Wir müssen unbedingt deinen Drang unterdrücken und ich meinen Geruch. Ich werde Phenea und Hachidori um Hilfe bitten.“ Er nickte leicht und suchte. Normal würde er sich das nicht gefallen lassen, doch sie hatte alles Recht der Welt dazu, denn er hätte sie beinahe gegen ihren Willen genommen. Würde sie ihn hassen, könnte sie jetzt dafür sorgen, dass er sterben würde. Als sie ankamen, badeten sie im Onsen und Sesshomaru massierte ihren schmerzenden Körper und verarztete sie anschließend, während er sie immer wieder küsste. Ihm kam es vor, als würde er sie um Entschuldigung bitten wollen, auch wenn sie ihm anscheinend verzieh, hatte er gestern ihre Angst gerochen und auch ihre Tränen. Würde sie es vergessen können? „Sesshomaru. Hör auf damit.“, murrte sie nach einiger Zeit und drückte ihn weg. Er sog die Luft tief ein und erstarrte. „Das ist kindisch, wie du dich benimmst.“ Sie ging zu ihm und umarmte ihn. Jetzt war sie froh, dass er keine Rüstung trug. Seine Muskeln spannten sich an unter ihrer Berührung. „Du musst nicht so sanft sein, ich zerbreche nicht und ich bin dir nicht böse. Ja ich hatte Angst, hab es vielleicht immer noch. Aber ich habe entschieden dich zu lieben und dann muss ich doch akzeptieren wer du bist, wie du bist und was du bist. Vertraust du mir?“ Er nickte leicht. „Dann glaub mir, dass ich es dir schon sage, wenn ich Abstand will.“ Sie beugte sich hoch und biss ihm leicht in die Unterlippe, bevor sie sich von ihm löste und ihre Rüstung einsammelte. „Bleibst du da angewurzelt stehen, oder suchen wir endlich dieses Monster?“ Kurz verzog er die Lippen zu einem zarten Lächeln, bevor er ihr beim Ankleiden half und sie sich vorbereiteten, aufzubrechen. Er würde ihr Vertrauen. Sie tat es zumindest, was ihn wirklich faszinierte. Kapitel 41: Stürmische See -------------------------- Sie waren schon einige Zeit unterwegs. Sayo ging die ganze Zeit vor Sesshomaru, obwohl dieser die Schnüffelnase hatte. Auch flogen sie nicht. Irgendwie schien er ihr doch noch fern zu bleiben. Ob er bemerkte, dass es ihr nicht so gut ging, wie sie lauthals behauptet hatte? Ja, sie hatte leichte Angst vor dem Wesen, was ihr Gestern begegnet war und sie hatte fressen wollen, doch er war es doch, oder? Sie war sich nicht ganz sicher. Was davon war er wirklich? Dieser beherrschte Mann hinter ihr, schien in ihrer Hand zu bröckeln und etwas kam zum Vorschein, dass sie frösteln ließ. Dieser Mann, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hatte, wer war dieser Mann eigentlich? Sie verstand ihn nicht so perfekt, wie sie glaubte, schon gar nicht, dass er mit ihr gestern geschlafen hatte, obwohl er wusste, dass sie gerade ihren Eisprung hatte und noch eher schwanger werden könnte. Wünschte er sich jetzt Kinder? Das hatte er nicht mit ihr besprochen. Es war so verwirrend. Sie war ihm nicht böse, sie war schuld, aber liebte er sie denn wirklich oder war nur das eine in seinem Kopf? Er konnte zärtlich sein und alles, aber wie sollte es eigentlich sein? Alles in Ordnung? Sie schreckte zusammen und erntete einen verwirrten Blick. Sie schüttelte schnell den Kopf und deutete auf ihren Kopf: „Jemand hat mich was gefragt. Hachidori will was.“ Sesshomaru knurrte leicht, er konnte diesen Mann nicht leiden. Als sie jedoch resigniert seufzte, wurde er ganz schnell ruhig. Er benahm sich eigenartig, war das nur, weil sie Rollig war? Wie kommst du in meinen Kopf, Hachi? Wie wohl? Durch Telepathie. Aber das beiseite, was ist los? Deine Seele ist so aufgewühlt und Phenea macht sich auch Sorgen. Was ist passiert? Bist du verletzt? Während sie mit ihm Kommunizierte, versuchte sie so normal es ging weiterzugehen und achtete nur noch leicht auf ihre Umgebung. Nicht so viel auf einmal. Es ist okay, wirklich. Ich haeb ein paar Kratzer, aber sonst ist es gut. Red nicht so einen Unsinn, Sayo. Ich bin deine Mentorin. Und ja, ich darf mich einmischen. Er hat wohl auf deinen Geruch reagiert. Du hast Angst und nicht gerade wenig vor ihm. Es wäre besser, wenn du zurückkommst, oder Hachidori ein Auge auf euch haben würde, damit du sicher bist. Dieser Mann ist gefährlich, wahrscheinlich gefährlicher als Hachidori und vergiss nicht, du gehst bald wieder nach Hause. Du musst es um die zukünftige Welt zu bewahren, also lass dich von seinem schönen Gesicht nicht einlullen. Er ist ein Dämon. Ein Riesendämon. Phenea… Ich weiß doch. Aber… Ich liebe ihn doch, ist das so schlimm? Ja, er ist ausgerastet und hat mich gejagt, aber er hat mir nicht weh getan. Wirklich nicht. Ich brauche keinen Bewacher. Du, ich komme trotzdem. Schon weil es mich auch etwas angeht und Sesshomaru braucht jemanden, der ihn in seine Schranken weist. Du kannst noch nicht kämpfen, dein Leben ist wichtig. Sehr wichtig. Und wohl einen Anstandswauwau braucht ihr auch. Vielleicht ist es auch gut, nur. Ach ich weiß doch auch gerade nicht. Wer passt dann auf Phenea auf? Was ist, wenn ihr was passiert? Dann komm ich einfach mit. Einer muss ja deine Mentorin sein. Sie seufzte und kappte die Verbindung zu ihnen. Wunderbar. Nicht nur, dass es gerade ein Tief in ihren Leben gab, nein, 2 Erwachsene wollten sich ihr aufdrängen und ihr wahrscheinlich erklären, was Liebe ist etc. Wunderbar. Die Kinder wollten zum Lehrer werden. „Und, was wollen sie?“ „Mitkommen, sie vertrauen dir nicht.“, rutschte ihr raus. Sie erstarrte und blickte hinter sich. Wie reagierte er darauf? Erstaunter Weise musste sie sagen, sehr gelassen. Es schien ihn nicht zu stören. Warum auf einmal? Wollte er nicht mehr alleine mit ihr sein? „Sayo.“, hauchte er. Wann war er ihr so nah gekommen? Überraschte blickte sie in sein zartes, aber auch animalisches Gesicht. Was hatte er denn jetzt vor? Sein Arm umschlang ihre Hüften und seine Hand legte sich zart auf ihren Unterleib, während die andere kurz über ihren Brustansatz innehielt. Sie schluckte besorgt. Wollte er sie jetzt noch einmal? Nach dem Streit? War das sein Ernst? Sie sah ihn schockiert und leicht angewidert an. Spielte nur seine Lust eine Rolle? Er seufzte leise und ließ sie los: „Du vertraust mir nicht. Ich habe deinen Blick gesehen. Belüg mich nie wieder.“ Er Schritt voran und war schnell einige Meter voraus. Irgendwie wusste sie, dass er nicht stoppen würde und weiter gehen würde. Anscheinend vertraute sie ihm doch nicht so sehr, wie sie dachte, sie traute ihm eher dumme, schlimme Dinge zu. Wieso nur? Warum musste sie so verwirrt sein? „Sayo~“, hauchte eine weibliche Stimme, bevor sie in den Arm genommen wurde. Phenea stand da und hinter ihr Hachidori. Ihr entging nicht, dass auch nach dem Flug seine Hand besitzergreifend um ihre Hüfte lag. Na wunderbar. Das frisch gebackene Liebespaar wollte ihr also was erzählen. Irgendwie verstand sie Sesshomaru vielleicht doch. Er hatte die beiden gesehen und die Flucht ergriffen. Ihr war auch danach, doch sie bemerkte die Besorgnis der beiden. Leise seufzte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das war wirklich nötig, hier ist alles okay.“, versuchte sie mit einem Lächeln. Außer dass sie gerade einen echten Fehler gemacht hatte. „Wem willst du das erzählen? Phönixe haben gute Augen und Sesshomaru scheint gerade eher wütend zu sein und verwirrt. Wir dachten ja wir stören euch, aber wie das klang, wollte er dich testen.“, flötete Hachidori und zwinkerte, weswegen er einen Ellenbogenschlag in die Rippen kassierte. „Feingefühl ist dir glaube ich manchmal wirklich fremd. Was er sagen will ist, dass wir es gesehen haben und du musst dich deswegen nicht grämen oder so. Du bist verwirrt und er auch. Manchmal braucht man Zeit um Geschehenes verarbeiten zu können. Also lass den Kopf nicht hängen und rede mit ihm, wenn er sich etwas beruhigt hat. Sag ihm einfach was du fühlst. Er ist nicht blind, auch wenn er keine Auren sehen kann, hat er eine gute Nase und weiß die Körpersprache zu deuten.“, erklärte sie zärtlich und strich ihr über das Haar. Irgendwie wollte sie ihr ja eigentlich diesen Mann ausreden, aber es brach ihr das Herz, sie so traurig zu sehen. Es war ja ihre erste Liebe. „Danke Phenea, ich versuche es. Ich weiß nur nicht, wie er zu mir steht. Er ist manchmal so verschwiegen und geheimnisvoll.“, flüsterte sie leise und sah auf Hachidoris Hand. „Aber nur mal nebenbei, wieso hält er dich fest?“ Phenea wurde rot, sie blickte zu Hachidori, dann wieder zu Sayo: „ähhm… Das ist so, ich bin noch recht schwach, du weißt, letztens bin ich umgekippt. Anscheinend traut er dem Braten nicht, weil ich doch noch so schwach wegen den Flügeln bin.“ „Ach so. Warum wirst du dann rot, Phenea?“ „Rot? Ich. Ach. Ich habe es schon gar nicht mehr gemerkt, dass er mich festhält und… ja. Nun ja, wir sollten deinen Schoßhund einholen und ihm ein saftiges Steak zu werfen.“, meinte Phenea ausweichend und deutete in die Richtung, in die Sesshomaru verschwunden war. Sie nickten und wandten sich zum Gehen. Es behagte Sayo nicht wirklich, dass die beiden da waren und schon gar nicht, dass Sesshomaru sie so ausgetrickst hatte. Was hatte er denn geglaubt, was sie denkt? Oder war es ihr Wunsch gewesen, dass er es tun würde, auch wenn sie es anekelt? Hatte es sie selbst angeekelt, dass sie glaubte, er wollte sie jetzt? So verrückt und konfus. Anscheinend hatte sie gut daran getan, sich vorher keinen Freund zu suchen, auch wenn sie sowieso keinen bekommen hätte. Nach einer Weile kamen sie bei Sesshomaru an, der anscheinend an einem Stein gelehnt gewartet hatte. Seine Laune würde, wenn er könnte, jeden Grashalm im Umkreis abtöten. Was sollte sie denn machen? Anscheinend war er wirklich gekränkt. „Sesshomaru?“, fragte sie leise und trat neben ihn, jedoch schien er sie keines Wegs zu beachten. Warum schaute er sie nicht an? Bitte. Langsam kam sie näher und zog an seinem Ärmel zart und besorgt. Was sollte sie machen, wenn er sie nicht mehr ansah? „Bitte.“ Sein Blick wanderte zu ihr. Kalt. Eiskalt. Keine Gefühlsregung. Hatte er sie vor einigen Tagen nicht auch so angesehen? Hart schluckte sie und geriet ins Wanken. Hatte sie ihn damit vergrault und verloren? Langsam ging sie noch einen Schritt auf ihn zu, doch sein Blick signalisierte ihr, dass sie es nicht weitertreiben sollte. Sie ließ seinen Ärmel los und verschränkte die Hände traurig vor der Brust. Es tat weh, sehr weh. Tränen traten ihr in die Augen, doch keine Reaktion. Sie schluckte. Dann drehte sie sich um und stürmte in die nächst bester Richtung, die sie finden konnte. Jetzt wollte sie alleine sein. Lasst mich ja alleine! Ich muss nachdenken. Kapiert? fauchte sie in Gedanken und hoffte, dass es bei ihnen angekommen war. Ihr tat noch alles weh, doch sie merkte, dass keiner ihr folgte. Ihre Schritte wurden kürzer und langsamer, bis sie zum Stehen kam in der Nähe einer Klippe. Sie seufzte leise und trat heran, langsam und vorsichtig blickte sie hinab. Es war so tief. Sie setzte sich an den Rand und ließ die Beine über die Klippe baumeln. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie in der Nähe des Meeres schon gelangt waren. Die Wellen schlugen gegen die Klippe und schäumten sich auf. Die Meeresluft beruhigte sie und sachte wischte sie sich die Tränen weg. Jetzt vermisste sie seine zärtlichen Küsse und seine Nähe. Hier war nur das Meer. Stark und mächtig. Sie war schwach. Einfach nur schwach und gebrechlich. Wenn sie springen würde, würde alles enden? Vorsichtig rückte sie weiter nach vorne und starrte in die Tiefe. „Das ist deine Lösung?“ Erschrocken drehte sie sich um, wobei sie beinahe ausrutschte und fiel, doch eine starke Hand umfasste ihren Oberarm und hielt sie fest. Ihr Herz pumpte Adrenalin in sie hinein. Langsam blickte sie nach oben. „Sesshomaru?“, flüsterte sie verwundert und wusste nicht mehr, wohin sie sehen sollte. „Was machst du hier?“ „Dumme Frage.“, knurrte er nur leise. Er hielt sie auf Abstand, was ihr nicht behagte. Sie seufzte leise und sah ihn an, dann wieder zum Meer: „Schubs mich, dann bist du mich los. Ich erzähl dir was von Vertrauen und bin selbst unsicher über deine Absichten.“ Es war ihr zu wieder. Energisch zog sie an seinen Fingern und versuchte sich los zu lösen, doch sein Griff verstärkte sich nur. Es tat weh, doch er ließ nicht los. „Das ist meine Entscheidung.“, knurrte er nur und starrte sie wütend an. Diese Frau brachte ihn um den Verstand. Hatte sie das ernst gemeint? So einfach würde er es ihr nicht machen. „Wo ist die Kämpferin geblieben?“ Sayo seufzte leise und ließ locker, sie wehrte sich nicht mehr. Es zog sich alles in ihr zusammen, ihr war schlecht. Sie blickte zu ihm auf. Der Blick erfüllt von Traurigkeit. „Irgendwo. Es tut mir leid wegen vorhin. Wirklich. Vielleicht wollte ich einfach, dass du mehr machst. Du hast nichts gemacht und… ich weiß nicht. Es ist alles so verwirrend. Das Gestern und… dann die beiden und …“ Ein Kuss unterbrach ihr stottern. Sie ließ es geschehen, ihre Härchen stellten sich auf den Armen auf. Er hielt sie immer noch fest. Seine Lippen pressten sich auf ihre und ließen sacht nach. „Du redest dummen Zeugs. Belüg mich nicht mehr. Du fürchtest mich, mein Wesen.“ „Ja. Das tue ich. Ich fühlte mich so hilflos. Ich dachte du bringst mich um. Aber ich wollte auch nicht meine Kraft einsetzten, erstens ich hätte danach sowieso keine Kraft zum Fliehen, aber ich wollte dir auch nicht weh tun. Du hast mich gejagt, wie soll ich mich fühlen? Sonst habe ich in deiner Aura erkennen können, dass du mir nichts wolltest, nur gestern Nacht, war deine Aura ganz anders. Sie war zu allem bereit. Ich hatte einfach nur Angst. Ist das so falsch?“ „Nein. Ist es nicht. Eine Zeit lang hatte ich auch keine Oberhand mehr. Vergiss nie, dass ich kein Mensch bin.“, knurrte er leise und strich über ihren Kopf. Sie drückte sich dagegen. Auch wenn sie Angst hatte, wollte sie seine Nähe. War es dumm? Wie ein Reh, das sich an einen Wolf kuschelte, obwohl es die Beute war. „Ich weiß. Für mich sind diese Gefühle neu. Ich bin mir nicht über die Bedeutung sicher. Auch weiß ich nicht, wie du genau dazu stehst. Hachidori hat mich so verwirrt.“, flüsterte sie und schluchzte leise. Sie fühlte sich dumm und wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. War alles falsch? Vorsichtig hob sie die Hand vor seine Wange in einer kurzen Entfernung. Langsam beugte er sich vor und lehnte seine Wange gegen ihre Hand. „Da bist du nicht die einzige. Ja, ich begehre dich über alles und gerade ist es sehr schlimm. Ich will dich küssen, kosten und dich halten. Für mich hat es keinerlei Logik.“, hauchte er und zog sie an sich. „Versteh mich nicht falsch. Ich kann dir nicht sagen, wie ich zu dir stehe.“ Sie schmiegte sich sacht an und nickte. Dieser Mann war etwas Besonderes. Irgendwann würden sie es wissen, oder würden sie dann schon wieder getrennt werden? „Willst du Kinder mit mir?“ „Ich weiß es nicht, es hat mich überkommen. Du bist die erste in dem Sinne, die in Frage käme. Aber sonst war es einfach ohne so sehr nachzudenken.“, meinte er heiser und drückte sie noch fester an sich. Er redete sich um Kopf und Kragen. Was sagte er für Unsinn? Aber er wusste es wirklich nicht genau. Konnte er es überhaupt erklären, was diese Frau mit ihm tat? Als er sich zu ihr vorbeugte, spürte er einen heftigen Schlag auf seinen Hinterkopf. Er stürzte nach vorne, riss sie mit und stürzte mit ihr die Klippe hinab. Das Bewusstsein wurde ihm entrissen, alles war schwarz, er spürte den Windzug und ihren schnellen Herzschlag. Würden sie sterben? Er würde überleben, aber sie? Kapitel 42: Das Erwachen ------------------------ Sayo hatte ihn im letzten Moment gesehen. Es war dieser Drago gewesen, jedoch hatte er nur mit dem Griff des Schwertes zugeschlagen, jedoch hatte der Schlag sein Ziel nicht verfehlt und würde sie das Leben kosten. Sie rasten dem tosenden Meer entgegen. Sie wollte nicht sterben. Sayo presste die Arme um Sesshomarus leblosen Körper. Hoffentlich lebte er noch, aber das wäre egal, würde nichts passieren. „Bitte“, keuchte sie ängstlich und versuchte ihre Kraft zu sammeln. Der Wind zerzauste ihr Haar und riss an ihrer Kleidung, ihre Augen tränten, schnell kniff sie sie zu. Sie würden an den Felsen zerschellen und sterben. Immer mehr Kraft versuchte sie in sich zu sammeln, irgendwie musste sie es schaffen, irgendwie. Ihre Angst stieg ins unermessliche, während sie den Felsen immer näherkamen. Es musste ein Wunder geschehen, sonst war es aus. Als sie sich noch einmal anstrengte, spürte sie einen heftigen Schmerz. Erst dachte sie, sie war mit dem Rücken auf die Felsen getroffen, doch dann fühlte sie sich leichter, auch wenn sie noch fiel. Wie sie schnell merkte, wurde der Fall gebremst. Sie spürte Muskeln, von denen sie nicht gewusst hatte und öffnete die Augen. Sie war nicht tot. Instinktiv breiteten sie sich auf und stoppten den Fall immer mehr. Vorsichtig drehte sie den Kopf, dann erblickte sie sie. Flügel. Heißt das, sie war erwacht? Immer fester presste sie Sesshomaru an sich und versuchte den Fall noch mehr zu bremsen. Konnte sie hochfliegen? Doch sie fühlten sich so schwer an und ihre Muskeln schmerzten, es fühlte sich an, als würden sie von der Anstrengung reißen. „Bitte wach auf, Sesshomaru, ich kann uns nicht mehr halten!“, flehte sie unter ihren letzten Anstrengungen, bevor ihre Flügel nicht mehr dem Druck standhielten und der Wind sie nach hinten drückte. Ihr Fall wurde nicht mehr gebremst, es war noch genug Weg unter ihnen. Es würde bestimmt weh tun. Kurz bevor sie auf den Felsen landeten, stoppte ihr Fall. Erschrocken sog sie die Luft ein und blickte vor sich. „Sesshomaru.“ Er blickte sie an, sein Fell schlang sich um sie und langsam stiegen sie auf. Er schloss die Arme um sie und betrachtete ihre Flügel. „Flügel.“, hauchte er leise. Sayo schmiegte sich an seine Brust. Sie schmerzten höllisch. Schön über seine Faszination. Wie weh tat es dann, wenn sie abgeschnitten wurden? „Sesshomaru, du lebst.“ „So schnell sterbe ich nicht. Aber du hast Flügel…“ „Ja, ich wollte nicht, dass du stirbst und da sind sie mir gewachsen.“, hauchte sie leise und schlang die Arme um seinen Hals. Er sollte sie festhalten und nicht mehr loslassen. „Kannst du mir zufällig erzählen, wie sie denn aussehen? Ich habe noch nicht wirklich etwas sehen können und sie tun gerade so weh… Anscheinend gibt es noch eine neue Region, die ich jetzt trainieren muss.“ Sesshomaru blickte auf ihre Flügel. Sein Atem stockte. Das konnte doch nicht wahr sein. Er seufzte leise und grummelte etwas Unverständliches vor sich hin. Das konnte heiter werden. „Willst du es wirklich wissen?“, fragte er missmutig und strich zart über ihre Innenflügel. „Jahhh…“, keuchte sie halb und wurde rot. Konnte es sein, dass sie dort so empfindlich war? Bestimmt nur, weil sie frisch gewachsen waren. Ihr Gesicht presste sie an seine Brust. „Es sind 2 Paare. Der obere und untere haben dieselben Muster. Wahrscheinlich nach Pheneas Art teils. Deine Flügel haben einen goldgelben Rand. Die kurzen Ansätze sind von außen nach innen rot, gelb, Rot, Schwarz. Und die äußeren haben noch eine Reihe Federn. Schwarze mit blauen Spitzen.“ Erschrocken riss sie den Kopf hoch und knallte gegen sein Kinn. Während ihr ein Schmerzlaut entfuhr, löste er nur eine Hand und rieb sich das Kinn still: „Verarsch mich nicht Sesshomaru!“ „Tu ich nicht. Ehrlich.“, brummte er. „Rate, wieso ich so missmutig geworden bin.“ Sie blickte in sein Gesicht, hoffte ein Lächeln zu entdecken, doch nichts. Anscheinend sprach er die Wahrheit. Ihr wurde schlecht, dass hieße nämlich, dass sie mit ihren „Vater“ rumgeknutscht hatte… mit Zunge! Sie könnte Kotzen bei dem Gedanken, aber sie wollte auch die Flügel sehen, denn sie hatten ihn fasziniert. Als sie oben waren, suchten beide nach dem Angreifer, doch dieser schien schon geflohen zu sein. Irgendwie beruhigte es sie. „Es war dieser Drago… hoffentlich geht es den andren gut, vielleicht hat er mich verwechselt.“, flüsterte sie heiser und wollte ihn nicht loslassen, die Flügel waren einfach zu schwer. Als Sesshomaru auf dem Boden ankam, bemerkte er ihr Gewicht. Sie war wohl sehr erschöpft und er konnte sich vorstellen, dass diese Flügel nicht gerade leicht waren für einen untrainierten Rücken. Er stützte sie vorsichtig und betrachtete sie. Er nickte und schnupperte. Dieser Mann war wie ein Schatten gewesen, konnte er ihn nicht riechen? Müsste er nicht nach Leiche riechen? „Wir müssen nach den anderen schauen.“, meinte er ernst und flog mit ihr. Sein Fell wurde länger und er glitt mit ihr durch die Luft, das würde das ganze erstmal leichter machen. Phenea? Hachidori, seid ihr okay? Ja, wieso? Ist bei euch … oh, ist das wahr? Du bist erwacht, nicht wahr? Ja, wir wurden aber angegriffen, von Drago! Wir kommen zu euch. Wir müssen etwas klären… Drago? Hier war er nicht. Wir halten die Augen offen und herzlichen Glückwunsch. Sayo seufzte: „Sie sind okay. Ich habe mir vorhin schon gleich gedacht, dass da etwas läuft. Darum wollte ich von denen weg, nachdem sie mir erklären wollten, wie das alles funktioniert und so. Es tut mir wirklich leid wegen vorhin und bitte vorsichtig mit meinen Flügeln, die sind gerade so empfindlich, ich muss mich daran erstmal gewöhnen. Sesshomaru nickte sacht und küsste ihre Stirn: „Du siehst verändert aus. Drückt deine Rüstung zufällig an der Brust?“ Knallrot blickte sie an sich runter, ließ seinen Hals los und betastete ihre Brust. Das durfte doch nicht wahr sein. Waren die größer? Auch der Rest ihres Körpers schien weiblicher geworden zu sein. Sie verzog die Lippen zu einem Schmollen: „Na Super.“ „Ich find es nicht übel.“, knurrte er leise und küsste ihre Nase. Sie nieste und rieb sich die Nase. Dieser Mann. „Verzeihst du mir?“ „Muss ich wohl, vorher gibst du nicht auf. Verzeihst du mir? Jetzt sollte ich lernen mich unter Kontrolle zu halten, sonst wirst du mir Feuer unter den Hintern machen. Deine Macht ist um einiges gestiegen. Man spürt es wirklich extrem. Um dich herum scheint die Luft zu flimmern.“ Seine Hand strich über ihren Rücken und zog sacht an ihren Haaren, bevor er leicht ihre Flügel berührte. Sie keuchte auf und versuchte die Flügel zu entfernen von seiner Hand, doch es ging nicht. Zu ihrem Glück hörte er auf, als er merkte, dass es ihr unangenehm war. Sie würde ab jetzt mehr zu ihren Gefühlen stehen. Sie war erwacht, es gab kein Weg zurück in ihr früheres Leben und auch wenn sie schwanger werden würde, würde sie das Kind behalten, auch wenn er nicht bei ihr sein konnte. Vielleicht lebte er auch da in der Zukunft und würde sie dann finden. Aber das war jetzt unwichtig. Drago war wichtig und der Kampf gegen das unbekannte, was Phenea auslöschen wollte. Seit wann war sie nur so egoistisch geworden? Als sie vor den anderen landeten, schauten sie nicht schlecht. Sayo löste sich von Sesshomaru und brüstete sich vor ihnen: „Ihr müsst mir nicht zufällig etwas erklären? Das schwarz und blau in meinen Flügeln kommt wohl von nichts. Ihr seid ertappt. und Hachidori, versuch ja nichts mehr bei mir.“ Phenea schluckte: „Oh. Ja, da war was, aber das ist privat und… naja… ich… herzlichen Glückwunsch.“ Hachidori grinste nur und schaute neckisch zu Phenea: „Sayo, ich bin nicht mehr hinter dir her, keine Sorge, aber ich finde es interessant, ich habe es nicht erwartet. Schade, dann geht das auch nur über Generationen… Aber deine Flügel sind wunderschön, ich bin stolz auf dich und Fienchen auch, oder süße?“ Phenea starrte Hachidori wütend an: „Hey! Nur weil das jetzt rauskommt, gibt es dir nicht gleich das Recht, mich als deine Süße zu bezeichnen! Und ja, ihre Flügel sind schön, sie kommen nach mir!“ „Interessant nur, dass Sayo gekommen ist um eigentlich Phenea vor Hachidori zu beschützen und jetzt kommt raus, dass die beiden für die Zeugung meiner Braut zuständig waren.“ Sayo wurde rot, auch die anderen beiden. Wobei die andere beiden wahrscheinlich nicht das Wort Braut gehört hatten. Seit wann hatte er das entschieden? Sie waren nicht für die Ewigkeit bestimmt und jetzt nannte er sie so? Ihr wurden die Beine weich. Sollte das seine Art eines Heiratsantrags sein? Sayo spielte mit einer Haarsträhne und gluckste leise. Es machte sie glücklich irgendwie, aber hatte er das ernst gemeint? Vorsichtig schielte sie zu ihm hin und erhaschte ein Heben seiner Augenbrauen. Vielleicht hatte Sesshomaru auch nur einen Spaß machen wollen, weil Hachidori so etwas gesagt hatte. „Du, Sesshomaru?“, flüsterte sie und zog an seinem Ärmel, bevor sie ihm dicht an das Ohr rückte: „War das Spaß, oder meintest du das gerade ernst mit der Braut?“ Leicht amüsiert betrachtete er: „Als was willst du es denn sehen?“ Sie schluckte: „Ich wäre es gerne.“ Sie schaute ihn knallrot an, doch war sie sich immer noch nicht sicher, wie er dachte. Schnell ließ sie ab und sah zu den andere beiden: „Was machen wir jetzt? Anscheinend hat Drago mich und dich, Phenea, verwechselt. Wobei er wollte Sesshomaru beseitigen und ich wurde nur mitgerissen.“ Phenea seufzte und ging zu Sayo und umarmte sie: „Wegen mir gerätst du jetzt in Gefahr, das war nicht so geplant. Tut mir leid. Ich werde mich um ihn kümmern.“ Sayo spürte, wie tieftraurig Phenea war. Es ging ihr gar nicht gut. Aber wie würde sie sich fühlen, würde ein verstorbener Liebster wiederauftauchen und anfangen ihr weh zu tun? Sie drückte Phenea fest an sich und knuddelte sie. „Phenea, mach dir keine Sorge. Wir stehen das gemeinsam durch. Darum hast du mich doch um Hilfe gebeten. Ich kam aus einem anderen Grund, aber ich habe es dir versprochen und du musst mir doch beibringen, wie das alles funktioniert.“, erklärte sie liebevoll und strich Phenea die Haare aus dem Gesicht. Sie waren sich in vielen Dingen ähnlich und jetzt könnte sie vielleicht einmal akzeptiert werden. Auch wollte sie, dass Phenea in der Zukunft leben würde, dann wäre sie nicht mehr alleine. Diese ganzen egoistischen Gedanken, doch sie wollte nicht mehr alleine sein. Nie wieder. Sie hatte sich schon so sehr daran gewöhnt. „In Ordnung.“, flüsterte Phenea und drückte Sayo noch einmal fest an sich. „Wir sollten euch jetzt erstmal alleine lassen, damit ihr reden könnt. Wir gehen erstmal zurück und planen dann weiter. Anscheinend werden wir hier nicht gebraucht. Hachidori, lass uns erstmal zurückkehren. wir haben ein Hühnchen zu rupfen.“ Sie ließ Sayo los und ging zu Hachidori. Ihr Blick war vielsagend. Sie war selbst verwirrt und wollte in Ruhe mit Hachidori darüber reden. Vorsichtig strich sie über Hachidoris Bauch, sodass die anderen es nicht sehen konnten und sah ihn betrübt an. Verwirrung machte sich in ihr breit. Sie war nicht schwanger oder? Hieße das, sie würden sich näherkommen? Dann musste sie doch noch etwas länger gelebt haben, oder? Wenn er der indirekte Vater war. Irgendwas stimmte nicht oder konnte sie sich in diesen grausamen Mann verlieben, der sich ihr ausgeliefert hatte? „Bring mich bitte in Sesshomarus Schloss.“ „Gerne.“, hauchte er und verbeugte sich vor den anderen. „Haltet die Augen offen. Es ist sicherer, sie heim zu bringen, sie scheint mir schockiert zu sein, ich bin es aber auch. Ihr kommt wohl alleine zu recht. Wir werden sehen, wie wir weiter machen. Wenn du noch was rausbekommst, sag es mir bitte, Sesshomaru.“ „Ich konnte ihn bisher nicht riechen oder spüren. Jemand mächtiges muss ihn verbergen. Denkt nach, wer es sein kann, denn er scheint ja einen Groll zu hegen gegen Phenea.“, meinte Sesshomaru und blickte zu Sayo hinab. Er war umsonst auf diesen Hachidori wütend gewesen. „In Ordnung. Pass du auf meine ,Tochter` auf, sonst setzt es was.“, grinste Hachidori und strich Phenea über den Nacken. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke, dass sie anscheinend mehr als einmal sich verwöhnen würden. So gern wollte er sie unterwerfen und ihr zeigen, wie gut es sich anfühlen konnte, wenn sie ihm nur die Zügel in die Hand gab. Vielleicht gab es ja doch eine interessante Zukunft. Er zog Phenea dicht an sich und seine Flügel schlugen fest. Sayo seufzte bewundernd, wie einfach er aufstieg und mit ihr davonfliegen konnte, während sie regelrecht einen Krampf gehabt hatte. Irgendwann konnte sie das auch. Fliegen. Auch als sie am Horizont fast verschwunden waren, schaute sie immer noch hinterher. Sehnsüchtig schloss sie die Augen und versuchte die Flügel zu heben. Kapitel 43: "Komm deinen Pflichten nach!" ----------------------------------------- „Autsch!“, keuchte sie und ließ die Flügel wieder schleifen. „Tut es sehr weh?“ „Ja. Anscheinend muss man die erst trainieren, bevor man mit ihnen einen Sturz abfangen will.“, maulte sie und blickte zu ihm. Warum sah er sie so an? Errötend schob sie die Hände vor die Brust. „Ich werde mir von Ren die Rüstung ausbessern lassen.“ Er schien irritiert. Hatte er nicht ihren großen Umfang angestarrt? Sie wurde rot. Warum hielt sie ihn für so einen Perversen, wo er doch anscheinend nicht so war. Leise seufzte sie und drehte sich ganz zu ihm herum. Was hatte er jetzt mit ihr vor? Sie schluckte schwer. Seine Hand glitt an ihre Wange und strich zart darüber, bevor er anfing mir einer Strähne zu spielen. „Willst du immer noch die Antwort wissen?“, hauchte er zart in ihr Ohr und zog sie eng an sich. Ihre Rüstungen prallten gegeneinander. Sie sog erschrocken die Luft ein und starrte ihn an. Was hatte er vor? „Ja, schon, aber was hast du vor?“ Ihre Stimme zitterte. Eben war er wütend und jetzt? Schienen seine Augen sie zu verspeisen. Seine Hand wanderte an ihre Rüstung und löste sie. Als sie ihn abhalten wollte, hielt er sie nur fester, bis sie die Gegenwehr aufgab. Dieser Mann raubte ihr den Atem. „Statt einer Antwort ziehst du mich aus!“, knurrte sie empört und erntete nur einen Kuss, sodass ihre Stimme erstickt wurde. Seine Hände lösten den letzten Punkt und die Rüstung war gelöst, jedoch rutschte sie erst, als er ihr etwas Luft ließ. Erschrocken musste sie ansehen, wie auch ihr Oberteil mit runterrutschte. Zum Glück schaffte sie noch das Oberteil zu fassen und drückte es vor die Brust. Wahrscheinlich hatten ihre Flügel den zarten Stoff zerrissen. Knallrot starrte sie Sesshomaru an. Ja, er hatte sie schon nackt gesehen, doch jetzt war da mehr und irgendwie war alles anders. Er hatte etwas angesprochen, dass sie nicht einordnen konnte. Wollte er sie als Braut, obwohl das eigentlich nicht erlaubt war? Besorgt betrachtete sie ihn, wie er sie seufzend losließ und seine Rüstung ablegte. „Du hast doch jetzt nicht vor, was ich glaube, dass du es vorhast!“ „Was denkst du?“, hauchte er. Gänsehaut überlief ihren Körper und auch ihre Federn sträubten sich. Würde man ihr jetzt auch alles ansehen, wie Hachidori? Ihre Flügel fingen leicht an zu beben. Bestimmt lachte er sie im Inneren aus, aber was wollte er machen? Als er sein Oberteil aus der Hose zog und es sich auszog, wusste sie gar nicht mehr, was sie tun sollte. „Sesshomaru, nein! Denk nicht mal daran, bevor du meine Frage beantwortest!“ „Ich habe dich etwas gefragt.“, meinte er und hielt es ihr entgegen, nur um resigniert zu seufzen. „Die Flügel stören. Wir werden direkt zu Ren müssen, damit er alles anpassen kann.“, knurrte er, trat vor und band sein Oberteil ihr Rücklings um, sodass die Ärmel einmal um sie reichten. Er führte sie durch die Flügel und band es vorne zu. Es erstaunte ihn, wie dünn sie doch eigentlich war. Es hatte wirklich etwas, sie so zu sehen, sie schien ihm beinahe noch zerbrechlicher geworden zu sein, auch wenn ein leichtes Rosa ihre Wangen schmückte. Hatte sie wieder gedacht, er würde über sie herfallen? Er hatte daran gedacht, doch er würde ihr die Zeit geben, bis sie auf ihn zu kam. Nach der Sache von gestern, war es das Beste. Sie starrte ihn verwirrt an und spielte mit ihren Haaren. „Danke. Ich habe die Situation falsch eingeschätzt.“, keuchte sie, trat vor und berührte seine nackte Brust. Die Muskeln traten vor, er schien sich unter ihrer Hand zu verkrampfen. „Hör auf.“ Seine Stimme war eine Oktave tiefer und regelrecht heiser. Ihr war es nicht entfallen. Also wollte er sie doch. Grinsend kratzte sie über seine Brust, beugte sich vor und leckte über seine Halsbeuge. „Was machst du da?“ „Dich verführen? Sag mir endlich, wie du das gemeint hast!“, murrte sie und biss zart in seinen Hals. Als sie sich an ihn drückte, spürte sie sein erigiertes Gemächt, was sich nach ihr verzehrte, doch er bewegte sich nicht, er hatte sie vorher gestreichelt gehabt, doch nun stand er einfach da. „Tu nicht so, ich merke es.“ „Ich will dir nicht weh tun.“, flüsterte er und trat einen Schritt zurück. Schneller als er gewollt hatte, schien sie sich nach ihm zu verzehren. Was sollte er tun? Er starrte sie an und versuchte ihr auszuweichen, als sie ihm immer wieder näherkam und immer mehr schmollte. „Tust du nicht. Bleib stehen. Weich mir nicht aus. Du tust mir schon nicht weh.“, brummte sie. Als sie ihm nah genug kam, bekam sie seinen Arm zu fassen und presste sich an ihn. „So. Jetzt bist du gefangen. Wir wollten doch sowieso zu Ren, also musst du meine Nähe ertragen.“ Sesshomaru seufzte und betrachtete sie. Diese Frau gab wirklich nicht auf und hatte auch noch recht. Er beugte sich runter und legte die Arme um sie: „Ich meinte es ernst.“ Sie lächelte und schmiegte sich enger an ihn. „Jetzt benimm dich, bei so einem Verhalten kann ich mich schlecht zurückhalten. Oder willst du jetzt schwanger werden?“ Er hatte gehofft sie zu ärgern, doch sie zuckte nur locker mit den Schultern und lächelte. Was war jetzt kaputt? „Es ist egal, ich kann sowieso nicht mehr weiter zur Schule gehen. Schau mich doch an. Das fällt ein wenig auf und ich glaube nicht, dass ich jemand anderen fürs erste noch haben will. Du bist da doch recht besonders.“, schmeichelte sie ihm und zwinkerte zärtlich. Sesshomaru betrachtete sie eingehend. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Anscheinend änderten Flügel ihre ganze Welt. Seine Hand strich über ihre Seite und zog sie dichter an sich. Er gab zu, ihre Ausstrahlung machte sie noch viel anregender und erregte ihn um ein vieles mehr. Diese Frau brachte ihn um den Verstand und schien sich sogar mit ihm Kinder zu wünschen. Warum wollte er sie nur so sehr? Weil er sie nicht haben durfte? Machte es ihn darum so irre? Normal nahm er sich einfach das, was er wollte und jetzt war ihm ein Riegel vorgeschoben. Flüchtig strich er über ihre Brust, die sich unter seinem Oberteil ihm entgegen wölbte. Sein Blick fixierte ihren und strich nach hinten zu ihren Flügeln und massierte diese leicht. Als das Stöhnen lauter wurde, entwich seinen Lippen ein fieses Grinsen. Nun hatte sie eine wirklich empfindsame Schwäche.  „Sesshomaru, hör auf!“, keuchte sie stark auf und presste sich zitternd an seinen Körper. „Bitte, hör auf, die sind so empfindlich…Ahhh… Bitte, bitte!“ Sie stöhnte immer heftiger und rieb ihren Unterleib an seinen Lenden. Das durfte nicht so sein. Er konnte sie doch nicht so erregen über ihre Flügel, oder? Sie spürte wie sie immer feuchter wurde und es an ihrem Oberschenkel hinabfloss. Noch nie war sie so erregt gewesen. Als ihre Beine nachgaben, fing er sie auf und drückte eine Hand in ihren Rücken, bevor seine andere Hand von ihren Flügeln abließ und zwischen ihre Beine griff. Durch den Stoff merkte er, wie feucht sie war. Langsam glitt sein Zeigefinger in die Rille zwischen den beiden erregten Hügeln und streichelte sie. Ihre Beine presste sie erschrocken zusammen und ihre Hände krallten sich in seinen Rücken. „Mhmmm… bitte, das ist zu viel!“ Ihre Augen wurden glasig. Erregt vergrub sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und atmete seinen beruhigenden Geruch ein. Er sollte sie nehmen. Jetzt. Hier. Wild und hemmungslos sie mit seinem harten Schwanz ausfüllen. Es hatte sie so kirre gemacht, als er ihre Flügel berührt hatte. War es wie eine erogene Zone? Sie wollte ihn, hier und jetzt. Die Berührung der Flügel hatte sich angefühlt, als stände sie kurz vor einem Orgasmus. Sie wollte mehr. Viel mehr. Sesshomaru betrachtete sie. Er roch es schon seit längeren und schluckte. Sollte er sie nehmen? Irgendwie zogen diese Flügel ihn an. Er wollte noch viel mehr davon berühren und erkunden von ihren neuen Eigenschaften, die sie noch viel atemberaubender machten. Diese Macht, die sie ausstrahlte. Würde sie immer noch so zerbrechlich sein oder jetzt nicht zerbrechen? Seine Lippen pressten sich auf die ihren und seine Zunge fand den Weg in ihren Mund. Ein heißer Kampf entbrannte, während sie seine Hand wegdrückte von ihrer intimen Zone und sich fest an ihn zog. Verführerisch rieb sie sich an ihm. Seine Erektion wurde immer härter und verlangte nach ihrem weichen Fleisch, doch er würde sie verwöhnen und quälen. Doch sollten sie einen sicheren Ort suchen, aber vorher würde er sie noch etwas quälen und vernaschen. Er löste den Kuss und leckte über ihre nun spitzen Ohren: „Heiß.“ Seine eine Hand griff nach ihren Flügelbogen und strich die inneren Flügelpartien ab, was sie dazu anscheinend drängte, sich noch fester an ihn zu pressen. „Nimm mich, bitte!“, keuchte sie und zitterte. Sie wollte nicht so kommen, auch wenn es so gut war. Seine zärtlichen Berührungen ließen sie aufbäumen. „Bitte!“ Das konnte sie nicht mehr lange aushalten. Ihre Hand glitt an seine Hose und zog sehnsüchtig daran, doch er schnappte die Hand und hielt sie fern. „Nicht hier. Dieser Drago könnte noch hier sein, gedulde dich, kleines Vögelchen.“ In seiner Stimme echote eine tiefe Sehnsucht und Wollust. Er wollte sie und konnte sich kaum zurückhalten. Sein Verstand schien regelrecht umnebelt zu sein. Würde er wieder seinen Verstand einbüßen? Anscheinend ahnte er was sie dachte, denn er versuchte sich zurückzuziehen, doch sie ließ ihn nicht. „Vergiss das. Es ist jetzt anders, ich fühl mich viel stärker und mächtiger als zuvor. Bestimmt kann ich es mit dir aufnehmen, jetzt, da ich erwacht bin. Ich lege es darauf an. Versuch es ruhig, wenn kann ich mich bestimmt jetzt wehren.“, hauchte sie erotisch und strich über seine Wange. Nie würde sie sich ihm ergeben. Niemals. Sie würde kämpfen, wenn es sein musste, aber sie wollte ihn. „Lass uns einen ruhigen Ort suchen, dann zeig ich dir schon, dass ich stark bin.“ Sie strich mit einem Finger zärtlich über seine Wange, während ihre Augen ihm eine verheißungsvolle Nacht versprachen, indem alles möglich sein würde. Er schluckte hörbar, seit wann nur, konnte ihn so eine Sache aus der Fassung bringen? Noch nie hatte er jemanden begehrt und jetzt wollte er diese Frau besitzen, auch wenn er es nicht durfte. Das schien sie aber auch nicht zu interessieren, so wie sie sich ihm präsentierte. „Wenn ich dir etwas breche, beschwer dich nicht.“, knurrte er leise, umfasste ihre Hüften und hob sie hoch. Sie schwang elegant ihre Beine um seine Hüfte. Ihre Arme umschlossen seinen Hals. Eng zog sie sich an ihn und küsste immer wieder seine Lippen. Er umschloss ihre Hüfte noch enger und presste seine Lenden gegen ihre Scham. So willig und voller Lust. Hatten diese paar Worte so viel ausgelöst, oder war es, weil sie erwacht war? Machten ihre Flügel so viel aus? Er biss sich auf die Unterlippe und überlegte. Eigentlich sollten sie gleich zu Ren, aber in ihrer Verfassung, könnte das schief gehen, denn sie roch nach der Königin der Nacht und beraubte ihm seiner Sinne. Würde sie nun immer so verführerisch duften? Aber diesmal nahm seine andere Seite nicht die Oberhand, war das ihre Macht, die ihn in die Schranken wies? Er knurrte lüstern und rieb ihren Hintern: „Ich dachte Geduld ist eine Tugend?“ „Sei ruhig! Du hast angefangen! Meine Flügel sind so empfindlich, empfindlicher als meine Intimzonen! Du weißt gar nicht was du mit mir anstellst!“, keuchte sie wütend und presste sich fest gegen sein Gemächt. Ein Keuchen entrang seinen Lippen, was sie neckisch grinsen ließ. „Du willst es doch auch, du meintest doch, ich bin deine Braut, komm deinen Pflichten nach!“ Er zog die Augenbrauen nach oben. „Anforderungen stellst du in letzter Zeit gerne. Kann das sein? Ich sollte dich in deine Schranken weisen und dich so sitzen lassen.“ „Ich hänge gerade an dir und ich glaube du würdest dich selbst bestrafen.“, hauchte sie und biss in sein Ohrläppchen, während sie versuchte ihre Hüften zu bewegen, doch er hielt sie fest. Seine Hände waren wie Stahl an ihren Hintern verankert. Unverschämtheit. Das konnte er doch nicht einfach machen. „Sesshomaru? Unfair. Ganz unfair!“ Kapitel 44: Bis zu Besinnungslosigkeit -------------------------------------- Er lächelte. Sie schüttelte verdutzt den Kopf und zwinkerte ein paar Mal. Da war sein Gesicht wieder normal. Hatte sie es sich eingebildet? Er küsste sie noch einmal, bevor er ihre Beine von sich schälte und sie vor sich absetzte. „In bin unfair. Böse, fies und mein Name bedeutete Grausamkeit. Was erwartest du von mir?“ Sesshomaru strich ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht. Sie sah ihn wütend an. So wütend, als würde sie ihm gleich etwas antun wollen. Es reizte ihn, dass sie auf einmal so viel mehr Mut gegenüber ihm gewann. Eine Kriegerin, die ihn wahrscheinlich schlaflose Nächte bereiten würde. Langsam ging er vor, während sie erst verdutzt stehen blieb und dann fluchend ihm folgte. Sie beschimpfte ihn regelrecht, weil er sie hatte stehen lassen, jedoch wollte er sie auch keiner Gefahr aussetzen, egal wie sehr er sich nach ihr verzehrte. Geschickt und schnell drehte er sich um und fing einen Stein. Seufzend betrachtete er ihn und dann Sayo. War das wahr? Anscheinend war sie wirklich wütend. „Beruhig dich. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“, knurrte er und ließ den Stein fallen. Er würde sie dafür bestrafen, eiskalt und hart. Ein Plan musste her, was konnte er mit ihr tun? Ihre Flügel waren empfindlich, jedoch musste er aufpassen, keine Grenze zu übertreten. Es wurmte ihn, dass sie in der höheren Position war und sein Reich unter falschen Entscheidungen leiden konnte. Irgendetwas würde er sich überlegen. Er blieb stehen und wartete, bis sie ihn erreichte. Sein Fell wurde größer und umrundete sie, nur um sie einzuzwängen. „Wir fliegen.“ Er war angespannt und erhob sich. Er hörte noch, wie sie sich beschwerte und schmollte, doch er ignorierte es. Ihr Geruch wurde immer betörender. Er musste sich etwas überlegen. Wahrscheinlich konnte sie es jetzt kontrollieren und überflutetet ihn mit Reizen, damit er sich ihr nicht wiedersetzte. Ungestümes Weib. Sie würde es büßen, Ihn, Sesshomaru, Lord der westlichen Länder, so kontrollieren zu wollen. Sie würde nicht die Zügel bekommen. Sie versuchte sich loszureißen. Was dachte er sich eigentlich? Er hatte auch ihre Flügel eingehüllt. Eine regelrechte Reizüberflutung, die sie schier verrückt machte. Wollte er nicht verstehen, wie empfindlich sie waren? Ihr Körper spielte verrückt und seine Zurückhaltung kam zu der falschen Zeit. Warum war sie so empfindlich? „Sesshomaru, lass wenigstens meine Flügel los!“, keuchte sie und versuchte aus dem Fell herauszukommen. Sie drückte und presste sich gegen das Fell. Er knurrte leise und dann fiel sie. Erschrocken versuchte sie zu fliegen, doch ihre Flügel verdrehten sich. Angst machte sich breit, doch nach kurzer Zeit fing er sie auf und hatte sie in den Armen. Sein Blick war kalt und er schien wirklich genervt zu sein. „Zufrieden?“, brummte er genervt und betrachtete sie, wie sie einen Arm um ihn legte und sich fest an ihn schmiegte. „Danke. Bitte, wenn du mit mir nicht gleich schlafen willst, lass meine Flügel in Ruhe. Es ist schlimmer als ein Orgasmus.“, keuchte sie und versuchte sich zu beruhigen, in dem sie Tief ein- und ausatmete. Als sein Fell hinter ihr etwas flatterte, erhaschte sie ein Blick darauf und wurde rot. Er würde sie umbringen, wenn er es sehen würde. Anscheinend hatte sie die gleiche Eigenschaft wie ihr „Vater“, denn Sesshomaru Fell war voll mit goldenem Staub. Das sauber zu bekommen, wäre bestimmt wirklich schwierig. Sie schluckte und sah zur Seite, er hatte es aber gemerkt und blickte über seine Schulter. Sein Fell fühlte sich merkwürdig an und jetzt wusste er warum. Gold Staub. Alles voll davon. Er schüttelte sein Fell, doch es schien sich nicht wirklich lösen zu wollen. Wunderbar. „Erkläre dich.“ „Meine Flügel sind gekommen? Frag mich nicht. Ich weiß nur, Hachidori konnte das auch. Also Goldstaub fallen lassen, warum mir das passierte, weiß ich nicht. kann sein, weil du dein Fell an meine Flügel gepresst hast.“   Er starrte sie an. Dann landete er bei einem Fluss, setzte sie ab und ließ sein Fell ins Wasser gleiten. „Wasch. Mach das sauber!“, knurrte er wütend. Sayo winkte ab und verdrehte die Augen. Er durfte sie beißen, aber sie ihn nicht bestäuben? Sie grinste. Bestäuben. Wie ein Blümchen. Sie ging zum Wasser und zog die Hose aus. Unter seinem Oberteil kam ihr Höschen zum Vorschein, als sie sich vor das Wasser kniete und nach vorne beugte. Vergnügt wackelte sie mit dem Hintern, bevor sie anfing sein Fell zu massieren. Es war schwerer als gedacht und langsam kam in ihr der Verdacht auf, dass das nicht so leicht sein würde. Sie beugte sich weiter vor und bemerkte seine Blicke, die ihren Hintern entlangwanderten. Dieser Mann. Er konnte sich auch nicht entscheiden. Sie seufzte und drehte sich neckisch zu ihm um. „Das wird schwerer. Ich geh ins Wasser, sonst komm ich nicht richtig dran.“ Ihre Stimme war für ihn eine reine Versuchung, wie auch ihr Körper, erst recht, als sie die Ärmel seines Oberteils löste und vor ihm ihren Rücken entblößte. Ihre Flügel breiteten sich aus, während sie langsam ihr Höschen ihre Beine runter schob. Unbedingt musste sie Ren bitten, ihr einen BH zu schneidern, auch wenn ihre Brust fest an ihren Platz blieb. Anscheinend ein Vorteil eines unsterblichen, jedoch wollte sie nicht auf das Geschmeide verzichten. Sicher war sicher. Als es unten war, drehte sie sich leicht zu ihm und warf ihm ihr Höschen zu, was er gekonnt auffing. Erregt leckte sie sich die Finger, strich ihr Haar nach hinten und strich über ihre Seiten. „Pass gut drauf auf, nicht dass es dreckig wird.“ Dann glitt sie langsam wie eine Göttin ins Wasser, bedacht ihre Flügel über dem Wasser zu halten, aber es war zu anstrengend und langsam glitten sie hinein. Sie hatte gedacht an einer Erregung zu sterben, aber es war ganz normal, sogar sehr angenehm und kühlend. Langsam ließ sie ihre Flügel durch das Wasser gleiten, die sich immer mehr mit Wasser füllten und schwer wie Zement wurden. Zum Glück war das Wasser nicht tief, aber es kühlte ihre Erregung ab. Langsam umschloss sie sein Fell und strich zärtlich dadurch. Es sah schön aus, wie das Haar des Fells langsam hin und her schaukelte wie dünne Algenfäden. Sie betrachtete ihn von der Seite und versuchte ihre Flügel zu entspannen. „Sesshomaru.“, hauchte sie leise und griff leicht ins Fell. Er spürte es leicht, versuchte es jedoch sich nicht so sehr anmerken zu lassen. Seine Lust schwappte wie Wellen in ihm mit jeder ihrer Bewegungen. Er wollte sie besitzen, er musste sie besitzen. Niemals würde jemand anderes sein Weib anfassen, doch er musste sie bestrafen, damit sie lernte ihn zu respektieren. Immer noch war sie eine Frau und dessen sollte sie sich bewusstwerden. Niemand stahl ihm die Show und niemand übertraf ihn so einfach. Er war ein Mann der Taten, nicht der Worte. Nur wie? Dann hatte er eine Idee. Sie wusch immer noch und bemerkte nicht, wie sein Fell länger wurde und hinter sie glitt. Ein dünnes Ende glitt zwischen ihre Beine und strich sacht über ihre Scham. Erschrocken sprang sie auf und fiel auf ihren Hintern, während sich das Fell um ihren Bauch wickelte. „Was wird das?“, keuchte sie erschrocken, während sie an seinem Fell zog. „Strafe muss sein.“, knurrte er und sein Fell strich wieder und wieder über ihre Scham. Sie keuchte auf. Das konnte er nicht ernst meinen. Sie kniff die Augen zusammen und bedeckte ihre Scham. „Sesshomaru, hör auf!“, knurrte sie und stöhnte auf, als sein Fell ihre Hände weggedrückt hatte und sie weiter penetrierte. Langsam schob sich sein Fell um ihren ganzen Körper, ließ aber ihre Flügel aus. Nun würde sie sich nicht mehr bewegen können. Erregt stöhnte sie auf und sah ihn wütend an. So wütend, dass es ihm schon wieder Lust bereitete. Langsam zog er sich aus, es war nur noch die Hose, aber er ließ es langsam geschehen. „Benimm dich. Weib.“ „Ich heiße Sayo, Kerl.“, knurrte sie. Langsam gab sie die Flucht auf. Sein Fell hatte sich so fest um sie gewickelt und ihre Flügel waren so schwer, dass sie nicht entkommen konnte. Er glitt ins Wasser und präsentierte ihr sein Prachtstück. Sie leckte sich über die Lippen. Sein Körper log nicht. Sie stöhnte wieder auf, als sein Fell sie streichelte. „Dein Fell wird noch dreckiger.“ Er ließ sich vor ihr nieder, während sein Fell sie weiter penetrierte und ein böses Grinsen trat auf sein Gesicht, während sie dem Höhepunkt entgegenrannte. Es war ihr peinlich. Sie kniff die Augen zu, während sich ihr innerstes zusammenzog. Energisch versuchte sie die Beine zusammen zu drücken, doch das Fell ließ es nicht zu und drängte sie nur mehr auseinander. Neckisch leckte er sich über die Lippen und dann erkannte sie den roten Schimmer in seinem Augapfel. Sein Tier war dicht an der Oberfläche und würde wahrscheinlich ausbrechen. Schwerfällig versuchte sie die Flügel hoch zu heben, doch es gelang ihr nicht. Sollte sie ihre Kraft einsetzen, wenn er sich veränderte? Als er um sie herumwanderte, hielt sie die Luft an. Was hatte er vor? Doch nicht ihre Flügel? Nein. „Hör auf!“ „Ich habe dir gesagt, ich werde dich für deine Unverschämtheit bestrafen.“ Eine kalte schneidende Stimme, die wie ein Peitschenhieb auf ihren Körper niederging. So anders, so kalt. Hatte sie es übertrieben, als sie ihn hatte verführen wollen? Roch sie die ganze Zeit jetzt so erregend für ihn? Seine Hände strichen zwischen ihren Flügeln entlang, aber ließen die Federn aus und umrundeten nur den Ansatz. „Du gehörst mir.“ Ein heiseres Flüstern voller Wollust und Begierde, das über ihren Rücken kroch zu ihren Beinen. So eine Besitzgier lag in seiner tiefen Stimme, dass sie wusste, sie würde es nur noch schlimmer machen, wenn sie jetzt vor ihm fliehen würde. Ihr Körper zitterte vor Erregung, während seine Finger sie immer wieder berührten und sein Fell sie streichelte. Er ließ seine Hände nach vorne gleiten und umfasste ihre Brüste hart, während sein bloßer Körper sich an ihren Rücken presste und seine Erektion gegen ihren Hintern sich drückte. Leise fluchte sie vor sich hin, als er an einer ihrer Knospen spielte. Sie erwartete, dass auch seine rechte Hand ihre andere reizen würde, aber nein, sie wanderte über die Mittellinie zu ihrem Bauchnabel, während sein Atem schneller ging an ihrem Ohr. Das Zittern wurde schlimmer, sie konnte sich nicht bewegen, was sie verrückt machte. „Bitte!“ „Was bitte?“, hauchte er in ihr Ohr und leckte über den Außenrand, während seine Hand tiefer wanderte. Das Fellhatte sich von ihrer Scham gelöst und ihr entrann ein erleichterter Seufzer, jedoch spannte sich ihr Unterleib an, als seine Krallen über ihrer Scham innehielten und langsam wieder zum Bauchnabel hoch kratzten. Erregt beugte sie sich vor, wurde aber jäh gestoppt von seiner Hand, der ihre Brust fester massierte. „Du wirst mir nicht entkommen.“ Seine Stimme wurde immer tiefer und erregter und dämonischer. Sie durfte keine Angst zeigen, sie war stark, oder? Würde sie zerbrechen, wenn sein Tier erwachte? Vorsichtig versuchte sie sich zu drehen, doch er hielt sie fest und biss ihr in den Nacken, wobei er danach sofort über die wunde Stelle leckte. Ihr Körper bebte und wünschte sich Erlösung, doch er würde sie wahrscheinlich bis ins unermessliche quälen mit seinen Berührungen. Als seine Finger sich wieder tiefer bewegten wurde sie feucht. Diese langen Finger. Sie spürte seine nackte Brust an ihren Flügeln, und seine eine Hand an ihrer Brust, während die andere Hand nun noch eine ihrer intimen Zonen berühren wollte. „Sesshomaru… bitte, ich will deine Finger spüren.“, flüsterte sie, während ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg und sie sich versuchte höher zu schieben, damit sich seine Finger endlich in ihr weiches Fleisch gruben, doch er hielt sie eisern fest, gab ihr nicht die Chance ihren Willen durchzusetzen. Anstatt seine Finger tiefer gleiten zu lassen, legte er seine Hand um ihren Oberschenkel und kratzte immer wieder über die Innenseite. Sie würde ihren Willen nicht so schnell bekommen. Diesmal nicht. Langsam kreisten seine Finger auf ihren Innenschenkel, während ihre Brust sich unter seinen Fingern wölbte und ihre Nippel erregt von der kalten Luft gekitzelt wurden. „Bitte.“, flehte sie weiter sehnsüchtig und spreizte ihre schweren Federn und ihre Beine, doch er erhörte sie nicht und strich nur weiter um ihre Scharm herum. Sie konzentrierte sich und sendete ihren Duft aus, der ihm in die Nase stieg. Der Geruch wurde mit seinem Honig ähnlichem Geruch beantwortete, der ihren Rachen hinunterkroch bis zwischen ihre Beine. Doch dann schmeckte sie noch etwas anderes, gefährliches, was aufkam. Eine Schwere, die sie erdrückte. War das seine dämonische Aura, die ihr entgegen strömte? Ihre Lieder wurden schwerer, wie sein Atem an ihrem Ohr. „Du wirst nie wieder ein Widerwort geben, wenn ich mit dir fertig bin.“ Die Stimme war gefährlich, scharf wie ein schneidendes Schwert, doch sie war ihm ausgeliefert. Sesshomarus animalische Seite hatte ihn wahrscheinlich schon komplett übernommen. Er verlor den Verstand regelrecht. Seine Finger glitten über ihre Schamlippen, immer wieder und massierten erregt ihre Klitoris. Sie stöhnte erregt und presste sich gegen seine Brust, während seine Finger ihre Klitoris zwischen den Fingern rieb und sie immer weiter quälte. Langsam glitt einer seiner Finger über ihre Lustgrotte. Sie schrie erregt auf, als er den Finger schnell in sie gleiten ließ, gefolgt von einem weiteren. Er spreizte seine Finger in ihr und sie spürte, wie seine Krallen über ihr weiches Fleisch kratzten und sie immer mehr weiteten. Ihre Finger gruben sich in das Fell, dass sie festhielt. Sein Schwanz in ihren Rücken wurde immer härter und drängte sich gegen sie. „Sesshomaru.“, flüsterte sie heiser und erfüllte die Luft mit ihrem Stöhnen. Er verwöhnte sie so hart und fest. Er war grob und kniff in ihre Brustwarze, während seine Zähne ihren Nacken verzehrten und sich dann an ihren Flügeln zu schaffen machten. Es tat weh, aber es erregte sie auch, als seine Zähne sich in ihren Flügelbogen vergruben und daran sogen. Erschrocken schrie sie auf. Es fühlte sich an, als würde er an ihrer intimsten Stelle saugen. Sie kniff die Augen zu und spürte, wie er seine Finger noch breiter in ihr spannte. „Sayo, lass mich dich kosten.“, flüsterte er knurrend und ließ seine Finger aus ihr gleiten. Sie stöhnte auf und sehnte sich nach seinen Fingern, doch seine Hände wanderten zu ihren Brüsten und massierten beide fest und hart. Es zog in der Brust und entlockte ihr Lustrufe. Dieser Mann schien sie auf jede mögliche Weise kosten zu wollen. Das Fell hob sie an und drehte sie, sodass sie aus dem Wasser vor ihm ragte. Er grinste sie an. Sie hatte sich nicht vertan, seine animalische Seite war wirklich herausgekommen. Er leckte über ihren Bauchnabel. Seine Zunge glitt langsam nach oben zu ihren Brüsten. Er nahm ihren linken Nippel in den Mund und sog fest daran, während er mit der rechten ihre andere Brust massierte. Seine Zähne bohrten sich lustvoll in ihren Nippel. Sie schrie auf. Eine Welle der Lust brach über sie ein, während er an ihr sog und auch seine Zähne sich in ihren anderen Nippel bohrten. Er drückte ihr überall sein Zeichen auf. Sie war dicht an einem Orgasmus, doch immer kurz davor, ließ er von ihr ab. Roch er es oder hörte er es? Es machte sie verrückt, als sie noch weiter aus dem Wasser gehoben wurde. Ihre Angst packte sie, dass jemand sie sehen könnte, doch ihm war es egal. Lustvoll strich seine Zunge über ihre Scham und knabberte an ihren Lusthügeln. Als seine Zähne ihre Klitoris streiften, spannte sich ihr Körper an, dann biss er sie und sie zuckte schmerzhaft zusammen, während die Wellen der Lust sie überwältigten und sie kam. Erschöpft keuchte sie, während ihre Augen kaum noch etwas wahrnehmen konnten. Das Wesen vor ihr schien zufrieden und seine Zunge glitt in sie und schien sie auszulecken. Ihr Atem ging immer schwerer, sie konnte nicht mehr, doch er leckte sie immer weiter. „Köstlich.“ Hauchte er gegen ihre intime Stelle. Die Kälte kitzelte sie. Sie wurde unruhig und versuchte zu entkommen, doch er saugte heftig an ihrer empfindlichen Öffnung und trieb sie auf den nächsten Höhepunkt zu. Es dauerte nicht lange, bis sie wiederkam, doch er saugte weiter und füllte sie mit seiner Zunge aus. Sie schrie leise seinen Namen, während ihre Stimme von den Lustwellen erstickt wurde. Er schien sie besinnungslos und ohnmächtig vögeln zu wollen. Nein, eigentlich quälte er sie. „Sesshomaru.“, fluchte sie leise, während er sie noch etwas leckte, bevor er abließ und sie in einen langen Kuss zog. Er saugte an ihren Lippen und an ihrer Zunge, während er sie weiter streichelte und seine Finger noch einmal in sie gleiten ließ. Sie stöhnte immer wieder auf, als diesmal seine Finger sich aus ihr lösten, kam er ihr näher und stand auf. Sein Fell umschlang sie weiter, dann hob er sie auf seine Arme und ging mit ihr aus dem Wasser. Müde und erschöpft, starrte sie ihn an. War er fertig mit ihr? Doch diese Augen, die ihre fixierten, schienen mehr zu wollen. Er blieb in der Nähe eines Baumes stehen und grinste sie an. „Wir sind noch nicht fertig.“, flüsterte er verheißungsvoll und drehte sie. „Schling deine Beine um mich, wenn dir dein Leben lieb ist.“ Sie gehorchte und schloss zitternd die Beine um ihn. Sie war kaum noch bei Besinnung, sein Geruch erdrückte sie und sein Gemächt presste sich gegen ihren Leib. Sein Gemächt war so groß diesmal und würde sie zerreißen, wenn sie nicht aufpasste. Ein Schritt und sie spürte, wie sich der Baum in ihre Flügel und ihren Rücken bohrte, während sein Gemächt zu ihrer Scham glitt und nach ihrer Lustgrotte suchte. „Bitte sei sanft.“ Ihre Stimme versagte und sie schrie auf, als er gewaltsam in sie Eintrag mit einem festen Stoß und sie heftig nahm. Keine Zärtlichkeit lag in seinen Stößen, nur pure Macht und Männlichkeit, die sie komplett ausfüllte und an ihren Innenwänden ein ziehendes Gefühl auslöste. Entweder war sie enger, oder er breiter geworden, mit jedem Stoß, weitete sie sich lustvoll und schrie seinen Namen so gut es ging. Der Dämon hatte übernommen und nahm sie, bis sie ohnmächtig wurde. Wahrscheinlich war sie mehrere Male noch gekommen, hatte er sie weiter genommen, als sie ohnmächtig geworden war? Ihr tat alles weh. Kapitel 45: Schuldgefühle ------------------------- Als sie aufwachte zitterte ihre Körper noch immer. Wo war er? Sie konnte ihn nicht entdecken. Ihr Körper schmerzte wie Hölle, auch ihre Flügel waren von dem Baum lädiert worden. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich etwas gebrochen hatte, doch nach eingehender Prüfung schien sie noch heile zu sein. Aber wo war er? Es war erregend gewesen, atemberaubend, aber es war auch zu viel gewesen. Seine Kontrolle war verloren gegangen und sie fühlte sich schwach. Es war dunkel geworden. Sie war zu schwach um ihre Fähigkeiten zu nutzen und kroch etwas über den Boden, bis sie wieder erschöpft zusammensackte. Ihr Unterleib tat weh und fühlte sich geschwollen an, auch ihr inneres schmerzte. Es sollte ihr eine Lehre sein, ihn so herauszufordern. Vorsichtig fasste sie sich zwischen die Beine und sah dann die Finger an. Weiß. Wie oft er in ihr gekommen war, wenn sie schon so auslief? Unbedingt würde sie lernen ihn im Schach zu halten. Nächstes Mal ging es vielleicht nicht so glimpflich aus. Wäre sie ein Mensch gewesen, hätte es sie bestimmt umgebracht, so fest wie er sie genommen hatte. Sie seufzte und rieb über ihre wunden Brüste. Ihr Körper war übersät mit blauen Flecken, doch es ging ihr noch ganz gut dafür. Anscheinend war sie um einiges stabiler geworden. Erschöpft ließ sie sich mit dem Gesicht voran ins Gras fallen und streckte die Flügel aus, die sie auch in den Rasen fallen ließ. „Sesshomaru, wo bist du nur hingegangen?“, flüsterte sie traurig und zupfte missmutig an den Grashalmen. Irgendwie enttäuschte es sie, dass er davongerannt war und sie zurückgelassen hatte. Warum war er nicht bei ihr oder war etwas passiert?  „Sessh-chan.“ Nach einiger Zeit raschelte es. Schnell war sie auf den Beinen und versteckte ihre Scham mit ihren Flügeln. Irgendjemand war da und konnte ihr gefährlich werden. Sie würde sich verteidigen. Ihr Blick war verschwommen und konnte nur eine Silhouette ausmachen. War es ein Mann oder wer anderes? Geschwächt torkelte sie rückwärst, dieses Wesen bewegte sich so schnell und dann hielt er sie fest. Erschrocken schlug sie auf ihn ein, doch sie hatte keine Kraft. „Sesshomaru, Hilfe.“ „Ich bin es.“ Sie entspannte sich und sah ihn an, ihr Körper fühlte sich einfach nur schwer an. So sank sie in seinen Armen zusammen. Er war angespannt und hielt sie einfach nur still fest. Er hatte es übertrieben. Hatte sie verletzt. Vorsichtig trug er sie zum See und tauchte mit ihr ein. Er war mit Hose hinein gewatet und wusch ihren Körper zart. Sie betrachtete ihn müde und besorgt. „Sesshomaru?“, fragte sie leise und strich über seinen starken Oberarm. Seine Sehnen traten hervor. Zärtlich streichelte sie seinen Oberarm und betrachtete ihn. „Es ist alles okay, wirklich.“ Er betrachtete sie nur still. Warum fürchtete sie sich nicht vor ihm? Er hatte ihr Benehmen beibringen wollen, aber es hatte damit geendet, dass er die Kontrolle verloren hatte und sie so hart genommen hatte, dass sie zwischendurch ohnmächtig geworden war. Langsam beugte er sich hinab und küsste ihre Stirn. „Was bedeutet okay?“ „In Ordnung. Alles ist gut. Red mit mir, bitte. Tut mir leid.“ „Es muss mir leidtun, ich habe dir wahrscheinlich sämtliche Knochen gebrochen. Dich verletzt und geschändet. Dir wehgetan.“, flüsterte er betrübt und rieb über ihren Flügel. Als sie aufblickte in sein Gesicht, erkannte sie diese betrübten Augen. Noch nie hatte sie ihn so gesehen. Er schien sich zu schämen dafür, was er war. Doch hatte sie es eigentlich gewusst, er war ein Monster in dem Sinne, in das sie sich verliebt hatte. Seine Berührungen schmerzten sie, aber schenkten ihr auch Trost. Konnte sie das Monster bedingungslos lieben? Er schien es zu bereuen. Sie blickte ihn mit ihrem anderen Blick an. Eine verwirrte dunkle Aura. Immer schon war er eher still als gesprächig gewesen. Wie lange kannten sie sich? Ein paar Tage und doch hatte sie so viele Facetten seiner selbst kennen gelernt. Wie würde es weiter gehen? Langsam hob er sie an und strich ihr betrübt eine Strähne aus ihrem Gesicht. Sie schloss zart die Augen, sie war noch so müde. Es dauerte nicht lange, bis sie eingeschlafen war. Er wickelte sie ein in sein Oberteil und schwebte über der Erde mit ihr. Er musste sie zu Ren bringen, doch was würde dieser zu ihm sagen? Wahrscheinlich würde er diesmal nicht so leicht davonkommen. Egal was es war, er würde es akzeptieren, vielleicht würde er dann einen Weg finden, mit dieser Tat klar zu kommen. Noch nie hatte er sich etwas aus anderen gemacht, doch diesmal zog es in seiner Brust und riss. Wie viel Schaden hatte er angerichtet? Was würde sie tun, wie würde sie sich verhalten, wenn sie ausgeruht war und erkannte, was er getan hatte? Noch nie hatte er geglaubt für Gefühle geschaffen zu sein. Was verband sie? Angst würde sie beherrschen, wenn sie erkennen würde, was geschehen war. Er verstand nur nicht, dass die beiden Phönixe zugesehen hatten. Dann wurde es ihm klar. Zu klar. Sie hatten es herausgefordert. Oder hatten sie damit nicht gerechnet? Verwünscht war diese Situation. Das erste Mal sehnte er sich nach der einen Person, doch er verletzte sie mit einer solchen Gewalt, dass er sie verjagen würde. „Sesshomaru.“ Rens Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er erstarrte und landete mit ihr im Arm. Er war da, doch er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Vielleicht würde er sie das letzte Mal jetzt sehen. Er würde akzeptieren müssen, wenn ihre Seele so verletzt war, dass sie seinen Anblick nicht mehr ertragen könnte. „Ren.“ „Was hast du getan?“ Eine kalte Stimme, voller Wut. Ein Schlag, den Sesshomaru ins Gesicht traf. Sesshomaru blickte auf in die dunklen Augen des Mannes, der für ihn immer ein offenes Ohr gehabt hatte und ihn gewarnt hatte. Es brauchte keine Worte, Rens prüfender Blick genügte um das Maß von seiner Zerstörungskraft zu erkennen. Ren sog die Luft verächtlich ein, seine Augen weiteten sich angeekelt. Wann war das je vorgekommen? Ren war meist ein freundlicher Geist und hatte ihm nie so einen Blick geschenkt. Eigentlich hätte er sich wehren sollen, er stand über ihm, doch er wusste, er verdiente es nicht anders. War das eine seiner neuen Facetten? Schuldgefühle? „Wirst du deine Strafe annehmen, ohne Wiederworte?“ „Ja. Pass auf sie auf, dann werde ich alles akzeptieren.“ Ren hob eine Augenbraue. Noch nie hatte er diesen Mann so demütig gesehen. Würde er sich wirklich seiner Strafe ergeben? Oder würde er es bereuen, es würde nicht so leicht sein, wie er es sich vorstellte, sie war in einem schlechten Zustand. Es würde dauern, bis sie sich erholte. Er trat vor und nahm Sesshomaru Sayo ab. Sorgfältig betrachtete er sie und seufzte. Die Wahrheit war für ihn beinahe zu schrecklich, hatte er doch von vornherein geahnt, dass diese Liebe zum Scheitern verurteilt war. Es musste in Schmerz enden und er würde keine Rücksicht darauf nehmen, dass Sesshomaru ihm ein guter Freund war und er so etwas wie ein Onkel für ihn war. Strafe musste sein und er würde ihn leiden lassen auf grausamste Art, sodass er nie vergessen würde, was er ihr angetan hatte. Vielleicht würde es ihm helfen, wenn er verstand, wie zerbrechlich ein Mensch war und was Schmerzen waren. Dämonen empfanden anders, waren resistenter und auf den Kampf getrimmt, sie ertrugen jeglichen Schmerz. Ren wünschte sich jedoch, er müsste dies nicht tun, er hätte sich einen schöneren Weg vorgestellt. Normal war er nicht der Typ für das Züchtigen, doch niemand anderes kam in Frage dafür. Er würde Sayo geheim halten, für das Wohl des Landes, doch Sesshomaru würde der Strafe nicht entgehen, auch wenn er dafür sorgte, dass es niemand merken würde. Ren wusste, er musste seiner Verpflichtung nachkommen, er hatte schon immer ein Auge auf so etwas gehabt, doch nie hatte er glücklich bestraft, so wie Sesshomaru es konnte. Vielleicht würde es Sesshomaru verändern und er würde erkennen, was er tat. Wahrscheinlich erahnte Sesshomaru nicht, was er mit ihm vorhatte. Er kannte den Schmerz nicht, den ein sterblicher durchlebte, doch er würde ihn kennen lernen, auch wenn Sayo nun anscheinend erwacht war. Als Ren am Gebäude war, blickte er zurück. Sesshomaru blieb stehen, die Stimmung war angespannt, doch er versuchte auch nicht zu fliehen. Wie immer stellte er sich seiner Verantwortung und zeigte keine Furcht oder doch? Fürchtete er um die Frau in Rens Armen? Beinahe hätte er Mitleid mit diesem so ungleichen Liebespaar gehabt, doch dies gehörte nicht dahin. Strafe war Strafe. Er hatte ein heiliges Wesen misshandelt und musste zur Rechenschaft gezogen werden. „Warte hier.“ Knappe Worte. Sesshomaru blieb stehen, wo er war, noch nie hatte er Befehle wirklich angenommen. Immer mehr wurde er sich seiner Tat bewusst. Wenn schon Ren so ein Verhalten an den Tag legte, war es viel schlimmer. Die blauen Flecken, die Wunden, das Blut. Vermutlich hätte es ihr Leben gekostet, wäre sie nicht gestern erwacht. Wut stieg in ihm auf. Die Frau, die er hatte schützen wollen, hätte er beinahe getötet und das nur wegen eines Urtriebes, den er nicht kontrollieren konnte. Er hatte sich gehen lassen, nicht genug drum gekämpft. Sogar ihre Flügel waren lädiert und sie heilte nicht oder waren die Wunden noch schlimmer, dass sie innere Verletzungen hatten? Sein Hals schnürte sich zu, erstickte ihn. Er hatte diesen Hachidori wegen weitaus weniger töten wollen. Er schluckte schwer. Ren behandelte sie gerade, er hörte, wie der Stoff sich von ihrem Körper löste. Eifersucht keimte in ihm auf. Es wäre seine Aufgabe, doch Ren würde ihm nicht gestatten, sie zu berühren, wahrscheinlich nie wieder. Die Strafe würde nach Rens Ermessen ausfallen, wie es um sie stand. Kapitel 46: Die Strafe ---------------------- Sesshomaru verweilte wahrscheinlich Stunden oder waren es Minuten? Jegliches Zeitgefühl verlor sich um ihn herum. Würde sie überleben? Wie schlimm stand es um sie? Hatte er sie zerbrochen? Sein Magen rebellierte. Ein ihm so neues Gefühl, wie sich alles in ihm zusammenzog. Machte sie ihn etwa menschlich? Noch nie hatte jemand diese Gefühle in ihm hervorgebracht. Außer Rin, sie hatte es auch geschafft. Dann trat Ren heraus, seine Hände frisch gesäubert, doch er roch ihr Blut an seinen Händen. „Wie geht es ihr?“, brachte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Das Gefühl, zu ihr zugehen, nach ihr zu sehen, schien übermächtig und doch durfte er es nicht, obwohl er sich alles normal nahm, was er wollte. Ren betrachtete ihn eingehend. Seine Miene war versteinert. „Sie wird durchkommen. Ihre Heilungskräfte sind nur sehr schwach, es wird dauern. Folge mir.“ Ren drehte sich um und führte Sesshomaru. Es war nicht zu weit weg, ein Berg, über dem ein Wasserfall heraussprudelte, doch schon als sie sich näherten, spürte er eine unheimliche Energie. Kam sie von Ren oder diesem Berg? Angekommen, trat Ren, dichtgefolgt von Sesshomaru durch den Wasserfall. Sesshomarus Blick schweifte, Fesseln, Ketten, Peitschen und andere Dinge. Eine regelrechte Folterkammer. Er versteifte sich, noch nie hatte er bemerkt, dass Ren auch eine solche Seite hatte. „Niemand wird es erfahren, dafür sorge ich.“ Rens Stimme schien erstickt zu sein, doch Sesshomaru konnte nicht erkennen von was. Vielleicht ging es Sayo so schlecht, dass er seine Wut verbergen wollte. „Zieh die Hose aus.“ Sesshomaru blickte ihn an, doch tat er wie ihm geheißen, er stand nur noch in seinem Lendenschurz bekleidet da und betrachtete Ren, der ihm seine Hose entgegennahm. Rens Blick streifte ihn und jetzt erkannte er das eisige Funkeln in seinem Blick. Ren bemerkte Sesshomarus Blick: „Die Sachen müssen nicht darunter leiden. Keine Sorge, dein Leben bleibt dir, sonst wäre es auch keine Strafe. Aber ich werde dir ein Einblick geben, was sie durchlebt.“ Ren Schritt zu einem Tisch und nahm die Fesseln. Sie waren aus einem besonderen Eisen. Er drehte sich zu Sesshomaru um und bedeutete ihm die Arme auszustrecken. Als Sesshomaru dies tat, schloss er die Fesseln um seine Handgelenke. Ein elektrischer Schlag durchfuhr Sesshomaru. Ein Zucken konnte er nicht verhindern, was war das. Schockiert sah er Ren an. Warum fühlte er sich so schwach? „Diese Handschellen sind gesegnet in dem Sinne. Es ist ein Stahl, der deine Kräfte aufsaugt und verschließt. Sobald sie abgenommen werden, kehrt die Kraft wieder zurück.“ Sesshomaru nickte und betrachtete die verzierten Handschellen mit Ornamenten, die ihm nicht geläufig waren. Eine Errungenschaft aus einem anderen Land? Ren war alt, sehr alt. Der Stahl lag kühl auf seiner Haut. Fest und hart. Es schnitt leicht in seine Handgelenke. Nie hatte jemand ihn gefesselt. Warum fühlte er sich so nackt? Seine Macht war verschwunden, er war schwach. So schwach wie es Sayo war. „Du wirst die gleichen Schmerzen wie ein Mensch spüren. Vergiss nicht, nur ich kann sie abnehmen, eine Flucht wäre dumm. Du wirst wie sie leiden und deine Heilungskräfte werden aussetzen. Nur die normale Regeneration eines Menschen bleibt, wie auch der Schmerz.“ Sesshomaru wunderte sich, wie genau Ren es ihm erklärte. Wollte er ihn etwa darauf vorbereiten? Ren schnappte die Kette mit einer Öse zwischen den Handschellen und zog ihn mit. Gegenwehr war sinnlos. Nicht nur, weil er sich dem stellte, was er getan hatte, nein, die Kraft seines Freundes oder ehemaligen Freundes, war massiv, dass ihm nichts anderes übrigblieb. Fühlte sich Sayo so? Schon anfangs hatte er gedacht er könnte sie zerbrechen, doch wenn er sich als trainierter Mann so fühlte, wie zerbrechlich war dann Sayo. Seine Sayo? Ren wurde immer gröber, mit jedem Schritt veränderte sich sein ganzes Sein. Dieser vertrauenswerte Mann, der ihm damals gedroht hatte, schien jedes Wort ehrlich gemeint zu haben.  Sie gelangten an einer Art von Holzkreuz. In ihm waren viele Kerben. Nur was hatte sie angerichtet? „Heb deine Arme über den Kopf.“ Als Sesshomaru sie hob, rupfte Ren grub dran, sodass Sesshomaru unsanft gegen das Holzkreuz kam. Ren streckte seine Arme weiter. Er blickte hoch, Ren hatte sie über das obere Ende des Kreuzes geschoben und drückte seine Arme jetzt runter. Sesshomaru ließ es über sich ergehen, doch es prickelte in seinem Hinterkopf. Die Galle stieg in ihm hoch, als er tiefe Rillen an der Kreuzmitte sah, wo nun seine Kette lag. Er war nicht der erste, der hier gewesen war und diese Rillen sahen aus wie ein Kampf. Ren hatte also andere gepeinigt und bestraft. War sein Vater deswegen so eng mit ihm befreundet? Oft hatten sie Dinge besprochen. War Ren wie ein Moral Apostel, der dafür zuständig war, sich um Regelverstöße zu kümmern, die nicht das Land betrafen? Vorsichtig zog er an den Fesseln. Der Wiederstand war hart und auf der Höhe seines Gesichtes. Wahrscheinlich vermied es Ren, dass man ihn dabei sah. Sein Magen krampfte sie zusammen, als Ren noch eine Kette hervorholte und seine Handfesselkette damit um das Kreuz herum noch einmal festigte. Eine Flucht schien schier unmöglich. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wo kamen diese Gefühle her, die noch nie dagewesen waren? War es die Tatsache, dass er vielleicht jetzt zurzeit sterblich war und seine Macht verschwand und ihm jegliche Flucht ausschloss? Worauf ließ er sich ein? Eine Hand auf seiner bloßen Schulter ließ ihn zusammenzucken. Ren. Doch er strömte etwas Bedrohliches aus, was mit jeder Sekunde schrecklicher wurde. Hatte Sayo ihn gestern auch so empfunden? Ren griff grob in Sesshomarus Haare und zerrte daran. Die Ketten spannten sich und sein Kopf wurde nach hinten gezogen. Er starrte dem Mann in die Augen, der ihn peinigen würde. Noch nie hatte es einer gewagt. Ein kurzes Funkeln verunsicherte ihn. War dort Mitleid in seinen Augen gewesen? Besorgnis? Doch die Augen waren schnell wieder düster geworden, beinahe schwarz. Grob flocht er Sesshomarus Haar zu einem Zopf, befestigte ihn und legte ihn Sesshomaru über die Schulter nach vorne. Es kam Sesshomaru vor, als würde Ren absichtlich langsam handeln. Der Weg hier her war schnell gewesen, doch seit sie hier waren, schien er sich Zeit zu lassen. Dann verschwand er und ließ ihn zurück. Wieso zögert er es heraus? Sorgt er sich darum, was geschah, wenn er seine Fesseln wieder abnehmen würde? Da war er wieder und hielt ihm etwas vor den Mund. Ein dickes Stück Leder. Fragend blickt Sesshomaru zu ihm auf. Er verstand nicht. „Beiß darauf, nicht dass du deine Zunge abbeißt.“ Fast schon beinahe wieder zärtlich drückt er Sesshomaru das Leder an den Mund. Er biss drauf und behielt es im Mund. Ihm war kalt und heiß zugleich. Zunge abbeißen? Wieso? War es so schlimm, was ein Mensch empfand oder worum ging es? Langsam erinnerte er sich an die Schreie. Sayos und auch die der Leute, die er schon getötet hatte.  Er wurde blass und hörte, wie Ren hinter ihm über den Boden schlürfte. Was tat er dort? Er hörte etwas zischen und knallen. Peitschen? Wollte er sich umdrehen? Nein. Er hatte sich entschieden und vielleicht konnte er Sayos Schmerz dann verstehen, wenn er dies überleben würde. Hoffentlich ging es ihr bald besser. Er konnte sich selbst nicht einmal verzeihen, wie würde Ren darüber denken, wenn er es selbst schon nicht konnte. Jedoch behielt er Haltung. „Ich fange sanft an. Sonst fällst du wahrscheinlich zu schnell in Ohnmacht.“, murmelte Ren vor sich hin. Ein eisiger Schauer überzog Sesshomarus Rücken. Sein Instinkt verriet ihm, dass er den Rückzug antreten sollte, doch es war zu spät. Dann hörte er, wie Ren hinter ihn trat. Seine Aura war erdrückend und düster. Etwas Kaltes strich seinen Arm. Wahrscheinlich Leder. Es glitt über seinen Rücken. Er verspannte sich. Seine Haut schien ihm viel empfindlicher als vorher. „Ren.“, flüsterte Sesshomaru leise. „Ja?“ Kalt und gefährlich glitt seine Stimme über Sesshomarus Rücken, wie auch das kalte Leder. „Bleiben wir Freunde?“ Eine zögernde Frage. „Wenn du es danach noch wünscht. Hier sind wir keine Freunde, draußen ist es anders. Was hier passiert, bleibt hier. Ein Bannkreis sichert das ganze ab.“ „Ich verstehe.“ Er schluckt und spielt mit der Zunge an dem Leder. Das Ren ihn überhaupt verstanden hatte. Dann trat Ren zurück. Entzog sich ihm. Sesshomaru wusste, dass jetzt der Moment gekommen ist. Es gab nichts mehr zu bereden. Das Spannen von Leder zwischen zwei Händen, ließ seine Muskeln anspannen. Normal schlug er mit seiner Giftpeitsche zu. Oft hatte er einen Dämon gezüchtigt, doch nun würde die Peitsche eines anderen ihn berühren. Ein Windhauch, eine Bewegung und ein Zischen. Er zuckte zusammen und biss erschrocken auf das Leder. Ein brennender Schmerz zog sich über seinen Rücken und betäubte seine Ohren. Dann noch einer und wieder einer. Immer wieder prasselten sie auf ihn nieder, erst waren die Schläge noch auszuhalten, doch sie schienen mit jedem Mal schlimmer zu werden. Er stöhnte vor Schmerz auf und biss fester aufs Leder. Irgendwann hatte er seine Augen geschlossen und sein Kopf gegen die kalten Ketten gedrückt. Sayo hatte also so einen Schmerz vernommen? Noch nie hatte er so empfunden. Verletzlich, gedemütigt und etwas schwamm mit ihm, war es die Angst? Hatte er Angst vor dem nächsten Schlag oder davor, dass er sie nie wiedersah? Es war eine Mischung. Anfangs war nur sein Rücken betroffen. Seine Haut fühlte sich zum Zerreißen an, vielleicht war sie es auch. Er war nicht mehr so stabil, wie vorher. Der nächste Schlag traf seine Kniekehle. Er sackte ein, doch die Ketten hielten ihn. Die Handfesseln bohrten sich in sein Fleisch und etwas Feuchtes trat in seine Augen, als er die Augen zugekniffen hatte. Normal nahm er so etwas gar nicht mal wirklich wahr. Dämonen empfanden den Schmerz nicht so. Seine andere Kniekehle wurde getroffen, er sackte auf die Knie, wobei seine Knie nicht ganz den Boden berührten und seine Arme durchgestreckt wurden. Der nächste Hieb schlängelte sich um seinen Rücken, bis zu seiner Brust und traf ihn hart. Etwas Warmes floss hinab an seiner Brust. Er musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass es Blut war. „Steh auf.“, knurrte Ren, Sesshomaru versuchte es und zog sich an den Ketten hoch, bis er wieder stand. Ein weiterer Schlag folgte und traf seinen Bauch. Die Schläge wurden immer intensiver und härter. Immer öfter spürte er, wie die Haut unter der Peitsche zerriss. Immer wieder knallte es und immer öfter wurde sein Vorderkörper in Mitleidenschaft gezogen. Auch seine Beine. Ein Winseln entfuhr ihm. Wie ein gepeinigter Welpe. Er biss die Zähne zusammen. Der Schweiß glänzte auf seinen Rücken und brannte in seinen Wunden. Hatte sie das gespürt? Immer wieder dachte er an sie dabei und mit jedem Schlag wurde es ihm immer bewusster, er würde sie nie wiedersehen. In ihm stieg unbändiger Hass gegenüber Ren auf. Das hatte er gemeint. Auf einmal ließen die Schläge nach und er sackte erschöpft zusammen. Doch er konnte sich denken, dass er noch nicht mit ihm fertig war. Schritte näherten sich und eine kräftige Hand riss an seinem Gesicht. Ren starrte in seine Augen und betrachtete ihn eingehend. Dann hob er seine rechte Hand und hielt Sesshomaru etwas vor das Gesicht. Eine Peitsche, jedoch war an dem Griff viele dünne Lederbänder befestigt. Es sah nicht so schlimm aus, bis Ren Sesshomarus Gesicht tiefer drängte. Am Ende war etwas, waren es Metallstücke? Er war sich nicht sicher, ob sie scharf waren. Auf Rens Gesicht machte sich ein böses Lächeln breit: „Es sind Klingen.“ Als er es begriffen hatte, erstarrte er. Bevor er sich darauf vorbereiten konnte, schlug Ren von der Seite her auf seine Brust. Er spürte, wie die vielen kleinen Klingen an seiner Haut rissen und ihm den Atem raubten. Der Schmerz durchfuhr jede seiner Zellen und Nervenenden. Nur noch dieser Schmerz war da und vertrieb jeden Gedanken, mit dem er versucht hatte sich abzulenken. Immer wieder prasselten sie auf ihn Nieder und zerrissen seine Haut, als wäre sie nur aus dünnem Papier. Er stöhnte und schrie erstickt auf. Diese Schmerzen waren zu viel. Viel zu viel. Nicht mal die Wut konnte ihn halten. Er sackte zusammen und zuckte bei jedem Schlag zusammen. Dieses Gefühl war neu, dass ihn drängte sich klein zu machen wie ein Schneckenhaus. Ren war unerbittlich. Tränen standen ihm in den Augen. Noch nie hatte er geweint, doch der Schmerz trieb sie ihm in die Augen. Empfand ein Mensch einen ähnlichen Schmerz im Inneren, wenn er weinte? Blanke Angst ergriff ihn, als sich die Klingen durch seine Lenden fraßen. Trotz des Stoffes drangen sie ein und berührten sein empfindliches Fleisch. Die Ohnmacht übermannte ihn, während er noch weitere Schläge bemerkte. Die Schwärze empfing ihn und erstickte den Schmerz. Dort war nichts. Rein gar nichts.   Ren starrte ihn an und seufzte. Er hatte lange durchgehalten, doch eigentlich war er mit ihm noch lange nicht fertig gewesen. Er legte das Pattle weg und betrachtete die blutroten Klingen. Wahrscheinlich hatte er gemerkt, was er angestellt hatte, doch sein innerstes war noch nicht befriedigt. Wie gerne würde er ihm die Haut versenken. Sayo war so verletzt gewesen. Es machte ihn wütend. Dann jedoch seufzte er und sah Sesshomaru an. Es würde fürs erste Reichen und genug Nachwirkungen geben, wenn er wiedererwachen würde. Bestimmt ging er zu Sesshomaru, löste die Kette und betrachtete ihn. Mit etwas Kraft, stellte er Sesshomaru auf und hob die Handschellen mit Kette über den Pfosten. Sesshomaru sackte unlieb halb auf den Boden und Ren zerrte ihn an den Fesseln zu einer Wand im hinteren Bereich. Er drehte ihn, sodass er fast sitzen konnte und befestigte seine Fesseln an einer Öse in der Wand. Seine Arme waren gestreckt und es fehlten noch etwa 10 bis 20 cm, bevor er den Boden erreichen würde. Sanft strich er über das Gesicht des Dämons. „Es tut mir leid.“, hauchte Ren und verließ ihn. Sesshomaru würde Bekanntschaft machen mit der Hilflosigkeit eines Menschen.   Kapitel 47: Der Gefangene ------------------------- Erst nach zwei Tagen erwachte Sayo wieder aus ihren Schlaf. Ihr Körper schmerzte, aber es war nicht mehr so schlimm wie vorher. Sie spürte eine warme Decke und schmiegte sich hinein, während sie verzweifelt nach etwas tastete. Was suchte sie? Sesshomaru. Er war nicht da. „Du bist wach?“ Die bekannte Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich und starrte Ren an. Also war sie hier? Suchend blickte sie sich um, konnte jedoch ihn nicht ausmachen. „Was suchst du?“ „Sesshomaru…“ „Er wird nicht kommen.“ „Wieso nicht?“ Angst verscheuchte alle Gedanken. War er geflohen vor ihr? War etwas passiert? Ja, die Angst war nicht geschrumpft seit dem Vorfall, doch wollte sie ihn auch nicht an seiner Seite missen. Sie liebte ihn und er liebte sie wahrscheinlich auch. Ren setzte sich neben sie und strich ihr sachte übers Haar. „Weil er nicht kann.“ Rens kalte Stimme schnitt in ihr Herz. Sie packte Ren am Kragen und zog ihn dicht an sich, während ihre Augen forschend in seinen wühlten. „Ist er Tod?“ Blankes Entsetzen, jedoch entspannte sie sich merklich, als er den Kopf schüttelte. Fragend blickte sie ihn an, doch er strich ihr Haar glatt und seufzte. „Du weißt, was er dir angetan hat?“ „Das wollte er nicht.“, patzte sie trotzig hervor und hielt sich ihren schmerzenden Unterleib. „Leg dich hin.“, befahl Ren, doch Sayo schüttelte den Kopf. Sie musste wissen, was ihm geschehen war. „Erst wenn du mir sagst, wo er ist!“ „Das kann ich nicht.“, kalt und sachlich, starrte er sie an. Wo war der andere Ren? „Wieso nicht?“ „Es war ein Versprechen.“ „Dann sag ihm, ich habe dir gedroht dich umzubringen. Ich lasse nicht zu, dass er sich so leicht aus der Affäre zieht!“, ihre Stimme wurde immer hysterischer. War er vor ihr geflohen und hatte sie alleine gelassen, nachdem er ihr mitgeteilt hatte, dass er mehr für sie empfand? „Oder sag ihm, dass er seinen Arsch hier her bewegen soll!“ „Das geht nicht. Er kann nicht herkommen.“ „Wieso nicht?? Hast du ihm etwas getan?“, keuchte sie, als der Groschen fiel. Hatte Ren ihm nicht damals gedroht gehabt? Ren schwieg und sah sie traurig an: „Es gibt Regeln, die man einhalten muss, wenn nicht, wird man zur Rechenschaft gezogen.“ Als er die Hand hob um ihre Wange zu berühren, zuckte sie zurück und rückte von ihm ab. „Wie geht es ihm?“, flüsterte sie heiser. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ren etwas getan haben sollte. „Den Umständen entsprechend.“ „Heißt?“ Wieder Schweigen. Sie wollte es wissen. „Ich befehle dir, es mir zu sagen!“, presste sie durch zusammengebissene Zähne hervor. Sie hatte doch eine höhere Stellung als er. Also. „Es ist meine Angelegenheit!“ Ren starrt sie an. Besorgnis? Mitleid? Verunsicherung? So viele Gefühle. „Hast du keine Angst vor ihm?“ „Wenn ich ‚nein‘ sage, wäre es gelogen, aber ich stelle mich meiner Angst, weil ich ihn liebe. Ich habe es selbst übertrieben und ihm gesagt, ich halte es schon aus, weil ich erwacht bin. Tadaa ich lebe auch noch, auch wenn mir alle Knochen weh tun.“ Ren starrt sie an. Anscheinend hatte er eine andere Reaktion erwartet. Er biss sich auf die Unterlippe und schien zu grübeln. Dann stand er auf und verließ den Raum. „Hey, habe ich erlaubt, dass du gehen darfst?“, keifte sie hinterher, doch er ignoriert sie und schloss die Tür. Angst keimte in ihr auf. Was hatte Ren getan?   Phenea, Hachidori, seid ihr da? Ja, wie geht es dir? Den Umständen entsprechend. Wisst ihr, wo Sesshomaru ist? Schweigen. Auch hier. Eine unangenehme Stille entstand, bevor Phenea das Wort ergriff. Sayo. Er hat dir weh getan. Das ist meine Sache. Wo ist er? Ren macht ein Geheimnis daraus! Bitte beruhige dich, du hast 2 Tage durchgeschlafen, deine Kräfte müssen sich erst manifestieren. Aufregung ist gerade unsagbar schlecht für deine Genesung. Dann sag mir, wo er ist und ich beruhige mich! Sie merkte, wie sie ihre Gedanken regelrecht herausschrie. Ihr Herz schmerzte. Sie war voller Sorge. Warum mischten sich alle in ihre Beziehung ein? War es nicht ihre Sache? Warum habt ihr gestern nichts verhindert. Wolltet ihr, dass ich ihn hasse? Nein, Ich tue es nicht. Ich liebe ihn und ich werde nicht Ruhe geben, bevor ich ihn wiedersehen kann! Sayo, es war zu deinem Besten, deine eigene Erfahrung zu machen. Du scheinst die Gefahr zu lieben. Du hättest sterben können. Des Weiteren wissen wir nicht, wo er ist. Die Kehle schnürte sich ihr zu. Wo war er seit 2 Tagen und was sollte das heißen? Am besten? Jeder sah in ihm ein Monster, doch er war doch viel mehr. So viele schöne Stunden hatten sie miteinander geteilt und ein paar dahergelaufene Vollidioten zerstörten alles. Sie hatten es herausgefordert, dass er die Kontrolle verlor und ihn gewähren lassen, in der Hoffnung, dass sie ihn fallen lassen würde. Wahrscheinlich hatte Ren ihm etwas Schreckliches getan und sie saß hier und konnte nichts unternehmen. Ekel und Hass erfasst sie. Wäre es anders gewesen, wären sie in der Zukunft gewesen? Hätte sie ihn dort kennen gelernt, hätten sie vielleicht dann eine glückliche Beziehung führen können? Sie konnte ihn sich nicht vorstellen, wie er als Hausmann lebte, aber es hätte sich keiner eingemischt, höchstens ihre leiblichen Eltern, wobei diese wahrscheinlich froh gewesen wären, dass sie endlich einen Mann heimgebracht hätte. Sie hievte sich hoch und suchte. Sie fand einen Yutaka neben ihrem Bett und zog ihn an. Wie sie sich jetzt seine starken Arme wünschte. Wie er sich fühlte? Was hatten sie ihm gesagt? Vor 2 Tagen am Morgen hatte er sie so verängstigt angesehen. Hatte er jetzt irgendeinen Fehler begangen? Ihre Flügel schürften über den Boden, als sie zur Tür ging und sie zum innen Hof hin öffnete. Sie sah hinaus und winkte eine Nymphe herbei. Sie verneigte sich und betrachtete Sayo nervös. „Sie sind verletzt.“ „Hm. Weniger schlimm, als es aussieht, ich habe sehr empfindliche Haut. Könntest du Ren Bescheid sagen, dass er herkommen soll? Sag ihm einfach, ich bin gerade auf dem Weg zu gehen.“ Sie nickt schnell und verschwand. Anscheinend sah sie wirklich übel zugerichtet aus. Es tat weh, war aber erträglich, was es auch an dem Morgen gewesen war. Sie erinnert sich wieder, als Sesshomaru damals zugedrückt hatte nach dem ersten Tag, den sie dagewesen war. Die Flecken waren extrem blau gewesen, obwohl es auch nicht so weh getan hatte. Er war brutal gewesen, aber er hätte ihr wirklich die Knochen brechen können. Nur anscheinend bedachte das keiner. Wenn sie jemanden erzählen würde, dass es in der Zukunft eine solche Sexuelle Richtung gab, namens SM, würden sie wahrscheinlich erstaunt sein. Sie suchte ihre Sachen zusammen, da kam Ren schon rein gestürmt und sah sie schockiert an. „Sayo.“ „Wo ist meine Unterwäsche?“ Er deutete auf seidene Spitze. Ihr Gesicht wurde rot, als sie die Wäsche aufhob. Die musste er genäht haben. Sie war exquisite und hatte ein Muster aus vielen kleinen Königinnen der Nacht, während die Wäsche einen dunkelblauen Ton hatte, wovon sich die weißen Blumen mit Rotmuster extrem abhoben. Kurz sah sie ihn an, dann schlüpfte sie hinein. Wie angegossen. „Danke.“, flüsterte sie heiser, öffnete den Yutaka und zog sich den BH an. „Wohin willst du?“ „Ich werde ihn suchen gehen, wenn du mir nicht sagst, wo er ist. Es war nicht so schlimm, wie jeder denkt, auch wenn er die Kontrolle verloren hat, hätte er mich übler zurichten können. Ich bekomme schnell blaue Flecken.“ „Er sitzt seine Strafe ab.“ „Endlich kommen wir der Sache näher. Wo? Ich will ihn sehen. Es steht mir wohl zu.“ „Du lässt nicht locker…“, stöhnte er genervt, „Ich bringe dich hin.“ „Danke.“ Ren starrt sie betrübt an. Was dachte er nur? „Meinst du wirklich, du willst ihn wiedersehen?“ Die Frage überrascht sie und sie nickt nur. Er war der erste Mann, für den sie etwas dergleichen empfand. „Ja.“, meint sie bestimmt. Ihr Gesicht wurde weicher und Tränen traten in ihre Augen. Sie zog sich ordentlich an und wischte sich die Tränen mit einem Tuch von Ren ab. Nichts anderes wollte sie. Ihn sehen und umarmen. Ihm sagen, dass sie es überleben würde und sie einen Weg finden würden. Ren schien immer bedrückter, je weiter sie vorankamen. Hatte er ein schlechtes Gewissen? Würde ihr gefallen, was sie sehen würde? Sie konnte sich Sesshomaru nicht vorstellen, dass er freiwillig eine Strafe absitzen würde. Wahrscheinlich würde er mit Sake hinter Gittern hocken und gelangweilt dreinblicken. Es war schon alles in Ordnung. Was sollte passieren? Er war ein Dämon, der sich nichts gefallen ließ. Vor einem Wasserfall an einem Berg blieben sie stehen. Ren setzte sie ab, als sie jedoch los eilen wollte, hielt er sie fest und sah sie eindringlich an. „Hasse mich nicht. Es gibt Regeln und ich führe die Strafe aus.“ Sie starrte ihn verwirrt an. Hassen? Strafe?  Was meinte er damit? War es doch viel schlimmer? In Windeseile riss sie sich von Ren los und stürmte in die Höhle hinter dem Wasserfall. Wo war er? Ren trat hinter ihr herein, doch sie sah sich nur um und erkannte die Folterinstrumente und dann das Blut an dem Kreuz und am Boden. Sie schluckte schwer. Ein Rasseln und Schaben ließ ihren Blick in den hinteren Teil der Höhle wandern. Da war etwas. Weißes Haar. Sie stürmte los und blieb schockiert vor dem Etwas stehen. War Sesshomaru das? Sein Haar hing ihm ins Gesicht und fiel in Strähnen über seinen Körper. Viele Haarsträhnen hatten einen roten Touch. Sie kniete sich hin. Seine Arme waren durchgestreckt. Als sie merkte, wie sich seine Brust hob und wieder senkte, beruhigte es sie, doch sie erschrak, als sie all diese Wunden sah, die seinen ganzen Körper, außer sein Gesicht zeichneten. Sie schluckte schwer und spürte Ren in ihrem Rücken. „Wieso heilt er nicht?“, brachte sie unter Keuchen hervor und legte zitternd eine Hand auf Sesshomarus Wange. „Die Fesseln machen ihn sterblich. Er sollte wissen, was du empfunden hast. Dämonen empfinden kaum Schmerz.“ Rens Stimme war schneidend und kalt. „Wenn es dich beruhigt. Er hat sich freiwillig seiner Strafe gestellt.“ Sie fuhr herum, aber ließ ihre Hand an seiner kalten Wange. Tränen liefen ihr über die Wange. Er war wegen ihr verletzt worden. Sie beugte sich vor und lehnte ihre Stirn gegen seine. Sein Atem war flach und seine Stirn kochend heiß. Er hatte Fieber. „Er hat Fieber...“, flüsterte sie ängstlich und starrte Ren an. Seine Wunden hatten sich wahrscheinlich entzündet, weil es hier so feucht war. „Ich will eine Schüssel mit Wasser und ein Tuch! Ich will ihn abnehmen!“ „Seine Strafe ist nicht beendet. Aber ich bringe dir deine Schale. Doch er bleibt so wie er ist.“ Sie schluckte und wartete, bis er ihr das gewünschte gebracht hatte. Zärtlich wischte sie mit dem kalten Tuch über sein Gesicht. Er stöhnte leise auf und wurde langsam wach. Sein Blick war vernebelt und halb geschlossen. Seine Augen schienen ihr so leer und verloren. Sah er sie wirklich? „Sayo… wärst du nur echt.“ Seine Augen schlossen sich wieder. Ihr Herz schmerzte. Hatte er etwa so hohes Fieber, dass er sie schon öfters gesehen hatte? Sie wusch ihn zärtlich weiter und küsste seine Stirn und dann vorsichtig seine Lippen. Er erwiderte es nicht wirklich. „Ren, geh bitte raus, ja?“ Ren nickte und ging. Diese Szene berührte ihn, aber er hatte seine Aufgabe und konnte keine Regel für ihn oder sie biegen oder gar brechen. „Sesshomaru, ich bin echt.“, hauchte sie leise und wusch sachte seine Wunden. Er zuckte immer wieder zusammen, doch sie mussten gereinigt werden. Als sie sich umblickte, bemerkte sie, dass Ren auch Alkohol mitgebracht hatte. „Das wird weh tun.“, hauchte sie. Schnell suchte sie etwas und schob es unter seinen Hintern, sodass er darauf saß und seine Arme etwas Entspannung bekommen konnten. Vorsichtig umrundete sie ihn und erstarrte. Seine Brust hatte schon schlimm ausgesehen, doch sein Rücken war ein Massaker. Jetzt war klar, warum er in einem solch schlimmen Zustand war. Vorsichtig kniete sie sich hinter ihn und goss den Alkohol über seine Schultern. Er schrie und zerrte an seinen Handschellen. Seine Handgelenke waren blutig. Sie schluckte schwer und goss mehr Alkohol rüber, bevor sie auch vorne über ihn den Alkohol goss. Seine Schreie versetzten ihr immer wieder einen Stich. Noch nie hatte sie ihn schreien gehört. Es machte ihr Angst. Als sie mit dem Waschen fertig war, setzte sie sich vor ihn. Er sah etwas abgemagert aus, seine Lippen waren trocken. Sie kippte die Schale am Wasserfall aus, wusch sie und füllte sie erneut. Dann ging sie zu ihm und hielt ihm die Schale an den Mund. Als sie versuchte ihm welches einzuflößen, lief es nur an seinem Kinn hinab. Er war vollständig dehydriert. Sie sah sich um, dann trank sie selbst etwas und beließ es im Mund. Vorsichtig beugte sie sich vor, öffnete seine Lippen leicht und küsste ihn, wobei sie ihm das Wasser langsam einflößte. Gierig schluckte er. Die Halbe Schale gab sie ihm zu Trinken auf diese Art und Weise. Sie wusste, sie würde bei ihm bleiben und seine Strafe würde sie mit absitzen. Langsam strich sie seine Haare zur Seite. Der Wunsch sich an ihn zu schmiegen war riesig, doch sie wusste, es würde ihm Schmerzen bereiten. Kurz blickte sie nach draußen. Dann versuchte sie an den Handschellen zu zerren. Würden sie nur aufgehen. Er würde genesen und alles wäre gut. Kapitel 48: Geh nicht ... ------------------------- „Mhmm.“ Sie erstarrte und ließ ab. Er wurde wach und betrachtete sie. „Sayo.“ Ein heiseres Hauchen, was so gar nicht an ihren Liebsten erinnerte. „Ja, ich bin hier.“, hauchte sie leise und nahm sein Gesicht in ihre Hände und kam ihm näher. Er betrachtete sie eingehend. Sie streichelte sacht sein Gesicht und er schmiegte sich in die Hand hinein. „Diesmal scheinst du so echt.“ „Das kommt daher, dass ich auch echt bin. Wäre ich früher aufgewacht, wäre ich schon die anderen beiden Tage bei dir gewesen.“ „Es tut mir leid.“ Er sah sie nicht mehr wirklich an. Langsam strich sie über seinen Haarscheitel. „Was tut dir leid?“ „Das ich dir solche Schmerzen zugefügt habe.“ Bedauern? Seine Stimme sackte immer weiter ab. Weinte er? „Ich bin hart im Nehmen. Vergiss nicht, ich bekomm schnell blaue Flecken.“ „Hm. Du musst nicht bei mir bleiben.“ „Ich will aber, du Dummkopf. Deine Strafe über bleibe ich bei dir. Mir ist es egal, was die anderen denken.“ Sein Blick traf wieder ihren und schien klarer. Die Ketten rasselten. Wollte er sie berühren? Sie stand auf. „Geh nicht.“, keuchte er. „Ich habe dir gesagt, das werde ich nicht.“, haucht sie und nahm seine Hände in ihre und streicht sanft darüber. Dann küsste sie sie. „Bist du wirklich echt? Bisher bist du immer gegangen aus Hass.“ Seine Stimme fand an Kraft und seine Hand hielt eine der ihren fest. Es schien ihm Sicherheit zu geben. Nicht nur unter den Schmerzen hatte er gelitten, auch an der Angst vor ihrer Abweisung. Sie kam wieder zu ihm runter, blieb aber in der Hocke, damit er weiter ihre Hand halten und sie ansehen konnte. Sein Blick schien weich und entspannt zu werden. Als wären dunkle Geister vertrieben worden. Er verzog den Mund zu einer schmalen Linie. Umdrehen brauchte sie sich nicht, denn sie hatte es schon längst gemerkt, dass Ren zu ihnen getreten war. „Ren. Bitte. Mach wenigstens die Kette los, wenn schon nicht die Handschellen! Bitte!“, Sayo flehte regelrecht, sie konnte das nicht so ansehen. Ren überlegte und betrachtete sie. „Auch werde ich hierbleiben! Wenn kette mich an, aber lass ihm Entspannung. Er hat hohes Fieber, seine Wunden sind entzündet! Das reicht doch! Wäre ich wach gewesen, hätte ich das nie zugelassen!“ „Was du zulässt oder nicht ist egal. Phenea steht immer noch über dir. Er muss bestraft werden. Ich werde die Kette lösen, doch er bleibt hier. Da draußen wäre er sowieso sofort tot.“ Ren löst die Kette und Sesshomaru sackte nach vorne. Sayo löste die eine Hand von seinen und fing ihn auf. Er war schwer und doch fühlte er sich gebrechlich an. Schauer der Angst beschatteten sie und heisere Stimmen flüsterten in ihr Ohr. Hatte Phenea etwas mit seiner Bestrafung zu tun? Ren musterte sie still. So eine Wendung hatte er nicht erwartet. Eher hatte er erwartet, sie würde verschwinden und ihn nicht mehr sehen wollen und jetzt lag er in ihren Armen. Schwach und verletzt. Sesshomaru schien sich in ihrer Halsbeuge mit seinem Gesicht zu vergraben. Sayo spürte seinen zarten Atem, wie er ihren Geruch gierig einsog. „Du bist es.“ „Ja. Alles wird gut.“ Endlich war er sich sicher und schmiegte sein Gesicht an ihre Wange. Ein Lächeln strich über ihre Lippen. Sie legte die Arme um seinen Hals und zog ihn fest an sich. Seine Hände lagen gefesselt auf ihren Schoß. Wahrscheinlich hatte er kaum Gefühl darin. „Wir müssen dir die Haare nachher waschen.“, hauchte sie ihm tröstlich ins Ohr und rieb ihre Nase an diesem. „Alles was du willst.“ Man hörte ihm an, wie geschwächt er war. Das behagte ihr gar nicht. Sie würde ihn wieder aufpäppeln. „Wie lange ist noch seine Strafe?“ Rens Aura waberte. Sie konnte es so spüren. Sie schwankte. „Je nachdem. Mindestens ein Tag noch. Wegen guter Führung und weil er sie freiwillig hingenommen hat. Aber am besten besprichst du das mit Phenea.“ „Also doch… Ich möchte zwei Futons haben. Und etwas für seine Wunden. Ich werde die Einzelheiten mit ihr dann klären. Tu mir einfach den Gefallen, ich will ihn nicht verlieren. Er ist mein Leben. So wie es ihm geht, geht es auch mir.“ Sayos Stimme wurde tief traurig. Sie vergrub ihr Gesicht in seinen Haaren und weinte. Heftige Schluchzer entringen ihrer Kehle - kurz war Ren versucht sie zu trösten, doch dann verließ er die Höhle und sorgte für die gewünschten Sachen. Währenddessen ließ sie Sesshomaru für keine Sekunde los. Er lag schlaff in ihren Armen. Vorsichtig hatte sie irgendwann ihre Flügel um seinen Körper geschlossen, achtete jedoch auf etwas Abstand zu seiner verletzten Haut. Phenea. Sie hörte ihre innere Stimme fauchen. Wut brannte in ihrem Inneren. Alles in Ordnung, Sayo?   Komm mir nicht so! Ich weiß, du bist daran schuld! Damit du es weißt, ich werde hier bei ihm bleiben und seine Wunden versorgen! Er hat dir sein Schloss angeboten, solange du verletzt bist und jetzt tust du das? Ich weiß gar nicht, wer das größere Monster ist. Huh. Er hat es verdient. Er hat dich verletzt, er kennt nicht seine Grenzen! Ich habe es ihm angeboten. Ich liebe ihn! Du verstehst das nicht. Es gibt Regeln, an die auch er sich zu halten hat. Es ist meine Sache, was ich mit ihm treibe! Du bist eine oberflächliche dumme Schnepfe! Mit Hachidori springst du in die Kiste. Woher sonst meine Flügel. Er ist ein Mann, der in seinem Land Kriegsgefangen das Herz rausreißen ließ, um davon zu trinken! Er hat tote auferstehen lassen und dich nicht nett behandelt! Trotzdem hast du Gefühle entwickelt! Weil du hinter seine Maske gesehen hast. Ich habe hinter Sesshomarus Maske gesehen! Wenn wegen dir mein Liebster stirbt, bring ich dich um! Vergiss nicht, du bist sterblich! Mir ist es egal, wenn es dann heißt, dass ich nie geboren werde, aber das würde ich auch nicht mehr wollen! Ihr Schluchzen wurde heftiger. Sie spürte seine Lippen an ihren Hals. „Scht.“ Er versuchte sie zu beruhigen. Sie entspannte sich leicht und strich ihm über den Nacken. Erst herrschte Stille. Beunruhigende Stille. Vielleicht hatte sie es übertrieben, aber das war ihr egal. Sie hatte selbst ihren liebsten gehabt. Wahrscheinlich hasste sie ihn auch nicht, nachdem er ihr die Flügel abgeschnitten hatte. Eigentlich musste sie doch verstehen, was Liebe war. Nach einer Weile erschien Ren, bepackt mit einigen Dingen. Seine Lippen zu einer langen Linie gekniffen. Still legte er alles ab und trat zu ihr. „Ich trag ihn, du willst ihn ja nicht hier liegen lassen.“, hauchte er und betrachtete sie besorgt. Dann hob er Sesshomaru ihr aus den Armen, jedoch hielt sie seine Hand fest und wagte nicht los zu lassen. Ren legte ihn seitlich auf einen Futon und half ihn in eine stabile Lage zu bekommen. Er strich über die Handschellen. Sie lösten sich. Erstaunt blickte Sayo in die Augen von Ren, welcher traurig lächelte: „Phenea hat ihr Einverständnis gegeben. Anscheinend hast du ihr Angst gemacht. Glaub nicht, dass es mir nicht an die Nieren geht. Er ist wie ein Neffe für mich.“ Sayo nickte still und spürte, wie Kraft in seine Glieder zurückkehrte, doch sein Zustand veränderte sich kaum. „Wieso?“ „Er ist sehr schwach. Ich habe einiges mitgebracht für die Wunden, damit sie besser heilen.“ Sayo nickt leicht. Ren schien auf einmal komplett verändert. Unterstand er Phenea etwa? Sie schluckte leicht. Sesshomaru hatte die Augen offen und betrachtete sie. „Du solltest dich ausruhen.“, hauchte sie leise und strich über seine Wange. „Wenn ich meine Augen schließe und später öffne, könntest du verschwunden sein.“ Sie hielt inne. Fürchtete er sich davor etwa? Noch nie hatte sie in seinen Augen eine solche Panik gesehen. Sie lächelte leicht, beugte sich hinab und küsste seine Lippen. Zärtlich und liebevoll. „Ich bleibe hier. Keine Sorge.“, flüsterte sie leise. Dann sah sie Ren an. Sie wies ihn an, Sesshomarus Kopf zu heben. Sie nahm das Kissen weg und rückte drunter. Ren legte den Kopf auf ihren Schoß ab. „Spürst du meine Wärme? Jetzt kannst du die Augen zu machen, du würdest merken, wenn ich verschwinden würde.“ Er nickte leicht: „Du riechst so gut.“ Sie lief rot an und lächelte. Vorsichtig streichelte sie seinen Kopf, während Ren anfing Medizin herzustellen, die er auf den Wunden verteilte. Sesshomaru zuckte zusammen, doch sie streichelte ihn einfach weiter und kühlte mit einem Tuch seine Stirn. Er sah so zerbrechlich und schwach aus. Sie hatte ihn nie so gesehen. Hatte er sich so gefühlt, als er sie heute Morgen gesehen hatte? Schuldig. Sie war schuld an seinen Schmerzen, wenn auch nur indirekt. Es musste ihm schwergefallen sein, sie aus den Händen zu geben. Nach einiger Zeit schlief er ruhig ein. Sie strich ihm sacht über das blutverschmierte Haar. Sie würde ihm es später waschen, wenn er sich wieder bewegen konnte. Langsam konnte sie die ersten Heilungen erkennen. Wäre sie nicht selbst so schwach, hätte sie versucht ihm zu helfen, doch er würde es ihr nicht verzeihen, würde sie sich weiteren Schaden zufügen. Sie hörte seinem leisen Atmen zu. Es beruhigte sie. Sachte breitete sie ihre Flügel aus und strich über seinen Oberarm. Dieser Mann brachte sie in Erstaunen. Solche verschiedenen Hüllen. Würde er Ren verzeihen können? Sie blickte in Rens Gesicht. Er war still. „Würdest du nach etwas Essbaren schauen? Und Wasser?“, flüsterte sie besorgt und schien Ren aus den Gedanken zu reißen. Er nickte und stand schnell auf. Wahrscheinlich tat es ihm im Nachhinein weh, seinen Neffen so zu sehen. Verletzt und von ihm geschändet. „Er wird dir verzeihen.“ Ren blickt zurück und lächelt leicht: „Ich weiß glaube, warum er dich nicht gehen lassen kann. Du glaubst an das Gute in jedem, egal wie böse jemand ist.“   Nach einiger Zeit kam er zurück mit einigen Nahrungssachen und betrachtete Sayo. „Willst du dir die Beine vertreten?“ „Nein. Ich habe es ihm versprochen. Das passt schon.“, flüsterte sie leise und nahm eine Schale entgegen. Sie trank etwas Wasser und seufzte. Sesshomarus Fieber war zum Glück gesunken und die Wundheilung hatte eingesetzt.  „Hat er sehr gelitten?“ „So wie ein Mensch. Er hat aber nicht gebettelt, dass ich aufhören soll.“ Sie nickte leicht und betrachtete ihn. Fast ganz nackt war er. Ren hatte keine Stelle ausgelassen. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie schmerzhaft es gewesen sein musste. „Keine Sorge, ich habe aufgehört, als er ohnmächtig wurde. Am Ende bin ich nicht mal so weit gegangen, wie ich hätte gehen sollen.“ „Danke.“, sie lächelte zart. Kapitel 49: Halsband? --------------------- Nach einigen Stunden wurde er dann wach und blickte sie verschlafen an. Sein Gesicht hatte schon wieder viel mehr Farbe bekommen. Sie strich über sein Haar und sein Gesicht: „Siehst du. Ich bin da. Vertrau mir einfach.“ Ein Lächeln. Zart und schwach, aber ein Lächeln. „Danke.“ Sie starrte ihn verwirrt an. Wow. Was eine ‚Trachtprügel‘ bei einem Mann auslösen konnte.  Wobei sie sich eigentlich den anderen Sesshomaru wünschte, aber das würde schon wieder werden. Ren reichte ihr eine Schüssel, sie nickte dankbar. „Setz dich auf.“, flüsterte Sayo. Ren half Sesshomaru etwas dabei und sie stützte ihn. Dann stützte sie sich gegen seinen Rücken vorsichtig, aber passte auf.  „Tut es weh?“ Sesshomaru schüttelte den Kopf. Seine Wunden waren fast alle verheilt. Langsam hob sie einen Löffel an seinen Mund. Etwas widerwillig öffnete er den Mund und ließ sich füttern. „Lachst du mich aus?“, hauchte er und betrachtete ihr amüsiertes Gesicht. Sie schüttelte den Kopf und küsste seinen Haaransatz. „Ich bin nur so froh, dass es dir besser geht.“, haucht sie leise und füttert ihn weiter. Ren seufzte und betrachtete beide. „Sei Ren nicht böse, Phenea hat das eingefädelt. Er hat nur ausgeführt.“ Sesshomaru schluckt und betrachtete Ren. „Stimmt das?“ „Ja.“ „Wusste es mein Vater?“ „Ja.“ „Wieso hast du mir nie etwas davon erzählt?“ Ren zuckte mit den Schultern: „Es ist selten, dass ich meines Amtes walten muss. Dein Vater wusste es wegen Drago damals.“ Sesshomaru nickte leicht und bekam noch einen Löffel in den Mund. Er verzog das Gesicht. Anscheinend hatte er noch nicht seine Ruhe weg: „Das Zeug ist eklig. Was ist das?“ „Haferbrei. Hat viele Kalorien, die brauchst du zurzeit.“ Ren lachte leise und betrachtete Sayo. Sesshomaru fiel der Blick auf. Was hatte das zu bedeuten? Sayos Hände berührten seine Wangen. Er blickte auf und sah ihr Lächeln. „Was?“ „Ich überlege gerade nur, wie sie deine Strafe verringert hat. Phenea war richtig hysterisch.“ Sesshomaru sah Sayo an. „Wirklich?“ Sie nickte. „Es war eigentlich ganz leicht.“ „Du hast ihr Angst gemacht.“ „Habe ich. Ich habe ihr gesagt, wenn Sesshomaru sterben sollte, bringe ich sie um, auch wenn es heißt, dass ich danach nicht mehr existieren werde. Sie ist doch gerade sterblich, also wäre es mir möglich.“ Die beiden Männer starrten sie ungläubig an. „Wow, was für eine Frau. Ich dachte Sayo ist ein hilfloses Mädchen, aber jetzt scheint sie mir doch eine Frau zu sein, die weiß was sie will.“ „Sie ist meine Frau, was glaubtest du.“ Sayo kicherte leise und wuschelte sein zerzaustes Haar: „Ich muss dich ja auch beschützen.“ Sein Blick verfinsterte sich und Ren lachte los. Anscheinend schien langsam alles verschollen zu sein, warum sie hier gewesen waren. Sesshomaru schmollte, was ihr wunderbar gefiel. Sein Ego war angekratzt und er konnte nicht widersprechen. Zumindest frühestens in ein paar Stunden, wenn er so schnell weiterheilte. „Sesshomaru war schon immer schweigsam, aber so sprachlos sah ich ihn selten. Sayo, er war wirklich besorgt um dein Wohlergehen.“ „Ich weiß. Am Morgen nach der Sache habe ich seinen Blick gesehen. Deinen, Sesshomaru. Er hat mir Angst gemacht, ich dachte du bist weg und ich sehe dich nie wieder. Wir finden schon einen Weg und wenn leihen wir uns einfach Rens Handschellen aus. Als normal sterblicher kannst du es nicht übertreiben.“, säuselte sie, beugte sich herab und küsste ihn auf die Lippen. Der Kuss war kurz, aber voller Gefühle. Hatte das Hachidori gemeint? Ren hob eine Augenbraue und Sesshomaru betrachtete sie: „Ich weiß nicht. Man fühlt sich merkwürdig.“ „Ich glaube nicht, er lässt sich Handschellen anlegen, da bräuchte man was anderes.“, grinste Ren und starrte Sesshomaru neckisch an. „Wobei so wie Sayo sich benimmt, könnte ich mir vorstellen, dass sie dich eines Tages wie ein Hündchen an die Leine nimmt.“ Sayo verschluckte sich und hustete: „Ist das dein Ernst?“ Sie spürte, wie Sesshomaru sich anspannte. „Oh, ich könnte da schon ein hübsches Halsband auftreiben.“ Sie schüttelte sich und vergrub seufzend ihre Hände in seinen Haaren. „Er ist doch kein Hund.“ „Eigentlich bin ich ja schon einer.“, hauchte er, hob eine Hand und strich über ihre Wange. „Ich würde es machen, bis ich mich kontrollieren kann. Aber nur, wenn es zu schlimm wird.“ Sie wurde rot und kicherte. Sie konnte ihn sich nicht wirklich mit einem Hundehalsband vorstellen, aber irgendwie hatte es auch was Ansprechendes. Sie schüttelte leicht den Kopf und küsste seinen Kopf immer wieder. „Du bist verrückt. Ich glaube dein Verstand ist nicht da.“ „Ich bin verrückt nach dir und will dich nie wieder verletzten.“ „Du machst mir Angst.“ „Wieso?“ „Sie meint dein Verhalten. Der kalte Dämon, der sich auf einmal anleinen will. Das klingt verrückt.“ Sesshomaru verzog die Lippen, während Sayo ihm Wasser reicht. Er nahm ihr die Schale ab und trank sie. Sie unterhielten sich noch einige Zeit lang. Er gewann schnell an Kraft. Irgendwann verließ Ren sie. Er würde so ein Halsband besorgen. Es war kein großes Problem, auch wenn er nicht glauben wollte, dass Sesshomaru es ernst meinte. Bedeutete ihm die Frau so viel, dass er seine Macht dafür aufgab? Unglaublich, was hier geschah. Was hatte Sesshomaru nur durchlebt bei der Bestrafung? „Sesshomaru?“ „Ja?“ Er setzte sich auf und schaute ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich.“ Sie lächelte ihn an und küsste ihn. Er zog sie an sich und vertiefte den Kuss. Ihre Zungen trafen sich und spielten. Nach einiger Zeit ließen sie voneinander ab. „Ich dich auch.“, hauchte er auf ihre Lippen. „Als ich realisierte, dass ich die diesmal verloren haben könnte, wurde es mir richtig bewusst. Du hast mich anscheinend menschlich gemacht, oder es liegt in der Familie.“ Sie schmunzelte gelassen. Er wusste nicht, wie glücklich sie diese Wörter machten. Ihre Hand wanderte über seine Brust. Es waren zum Glück keine Narben zu sehen. „Wir sollten deine Haare waschen.“ Ein bestürzter Blick, dann nahm er seine Haare und betrachtete sie. Bisher hatte er an sie keine Zeit verschwendet. Der Zopf musste sich gelöst haben. Er nickte leicht. Mit ihrer Hilfe stand er auf und streckte sich. Seine Muskeln waren steif, aber das würde sich geben. „Hoffentlich bringt mir Ren etwas zum Anziehen.“ Sein Blick war vielsagend. Langsam ging er zum Wasserfall und stellte sich darunter. Das Waser war kalt und tat gut. Er bemerkte, seine Kraft war zurück. Konnte er für sie wirklich so weit gehen? Sterblich zu sein, wenn es zu extrem wurde? Wahrscheinlich würde es nicht ewig sein. Sie war erwacht und würde lernen sich zu kontrollieren. Zurzeit war ihr Geruch normal. Wahrscheinlich wäre am schwierigsten ihre Zeit, wenn sie ihren Eisprung hatte. Vielleicht würde es aber für die erste Zeit insgesamt sein, wenn es darum ging mit ihr zu schlafen. Bestimmt war ihre Angst nicht versiegt. Es würde ihr Sicherheit geben. Alles war ihm recht, solange sie nicht ging. Als er sich umdrehen wollte, spürte er ihre Hände an seinen Rücken und Haaren. Immer wieder streichelte sie die Haare. „Hartnäckig.“, grummelte sie vor sich hin. „Wo ist das Shampoo, wenn man es braucht.“ „Shampoo?“ „Das ist Seife für die Haare. Sie macht die Haare schön, sauber und geschmeidig. Die Zukunft hat viele Annehmlichkeiten.“ „Erzähl mir mehr.“ Sie sah ihn überrascht an, während sie zwischendurch immer wieder seinen Rücken streichelte. „Hm… Was erzähl ich denn. Es gibt Duschen.“ „Duschen? Ein merkwürdiger Begriff.“ „Darunter kannst du duschen.“, kicherte sie. „Es ist ein Wasserfall, nur nicht so stark. Man kann einstellen, wie das Wasser rauskommen soll und auch die Temperatur.“ Er blickte sie über die Schulter an. Zugeben wollte er es nicht, aber wahrscheinlich wäre das gerade das richtige für ihn. Eines Tages würde sie zurück gehen in ihre Zeit, doch was würde er tun? Er war der Lord und konnte nicht die Zeit wechseln oder doch? Vielleicht würde er in 500 Jahren noch leben. Seine Lebensspanne war sehr lang. Langsam drehte er sich unter dem Wasserfall und entzog ihr die Haare. Sein Gesicht näherte sich ihren. Ein langer Kuss. Sie störte sich nicht daran, dass auch sie jetzt nass wurde. Er zog sie in die Arme. Sein Griff war fest, hart und warm. Würde ihr der Körper nicht schmerzen, würde sie ihn zu sonst etwas verführen. Sie würde auf das Halsband warten. Sicher war sicher. Eigentlich müsste sie demnächst ihre Tage bekommen oder nicht mehr? Irgendwie musste sie Phenea fragen, auch wenn sie sauer war. Veränderte sich dadurch etwas? „Worüber grübelst du?“ „Ich muss Phenea fragen, wie sich mein Körper verändert. Wegen… naja… meiner Blutung und so…“, flüsterte sie schüchtern. „Mich kannst du zumindest nicht fragen.“ „Das habe ich mir gedacht, dass du dich mit so etwas nicht auskennst. Aber über was hast du gegrübelt?“ „Über die Zukunft. Ich finde einen Weg.“ „Könntest du denn überhaupt ohne Luxus leben. Unter Menschen mit einer Arbeit?“ „Wäre den Versuch wert, aber wir würden es nicht können. Du vergisst da dein Merkmal.“ „Merkmal? Was meinst du?“ „Hast du vergessen, dass dir Flügel gewachsen sind?“ „ah… Du hast recht. Sie sind noch zu neu.“, keuchte sie auf und betrachtete ihre Schwingen. Langsam schob er sie in die Höhle wieder rein. Sie öffnete die Flügel und legte sie um ihn. Sesshomaru erstarrte kurz, jedoch lehnte er sich dann gegen sie und betrachtete ihren Blick. Besitzergreifend. Das war doch seine Aufgabe. Wollte er dieser Frau eine Leine mit ihm daran in die Hand geben? Hatte er sie beeinflusst? „Du hast dich verändert.“ „Dito, Sessh-chan.“ „Nenn mich nicht so.“ „Schade. Ich glaube wir sind einfach über uns hinausgewachsen. Auch dass ich mich verändert habe. Es fühlt sich eigenartig an. Diese Flügel und alles. Wir wachsen an unseren Aufgaben.“ Sesshomaru strich über ihre Wange. Es gefiel ihm, wie nass sie vor ihm stand und ihre Sachen wie eine zweite Haut saßen. Sein Begehren wallte auf, doch er würde die Finger von ihr lassen. „Punkt für dich.“ „he, beachtet ihr mich noch oder seid ihr in eurer eigenen Welt?“ Schnell trennten sich die beiden Liebenden und starrten Ren an. Er schien belustigt und schmunzelte. Immer hatte er sich jemanden für Sesshomaru gewünscht, damit er vergessen konnte und endlich leben würde. „Ich habe hier ein bisschen Kleidung.“, murmelte er und reichte Sesshomaru die Sachen. Er zog sie sofort an und rückte alles zu Recht. „Was hast du mit meiner Hose gemacht. Die fällt mir gerade wieder ein.“ „Ich hatte sie damals mitgenommen.“ „Perversling.“ „Ach, stell dich nicht so an. Gut es sitzt. Irgendwann solltest du dir mal einen neuen Stoff aussuchen. Langsam wird es langweilig immer das gleiche für dich zu nähen. Aber interessant, der Mann der Veränderungen hasst, scheint ein ganz neuer zu sein.“ „Huhh.“ Sesshomaru starrte ihn von oben herab an und Ren wich. Nur weil er anfing für sie etwas zu empfinden, hieß es nicht, dass er sich aufgeben würde. Ren ging zu Sayo und reichte ihr etwas in einem Leinentuch eingepacktes: „Deine Sonderbestellung. Ich habe eins auftreiben können. Ich hoffe es ist nach deinem Geschmack.“ Sayo blickte auf, dann sah sie auf das Paket und faltete es auseinander. Ein breites Halsband kam zum Vorschein. Es würde wahrscheinlich fast seinen kompletten Hals einnehmen. Es war etwa 7 cm breit und innen gepolstert mit einem roten Stoff, während außen ein weißes Lederband war mit der gleichen Breite beinahe. Nur ein Stück des roten Saums schaute hervor. In der Mitte war ein weiteres weißes Lederhalsband drübergezogen. Drum herum zierte der mittlere Streifen Stahlnieten, welche abgerundet waren. In der Mitte, gegenüber von dem Verschluss befand sich eine Metallöse, an der wahrscheinlich die Leine befestigt wurde. Sie wurde hochrot. Irgendwie erinnerte es sie an die SM Geschichten. Langsam schielte sie zu Sesshomaru, welcher sich neugierig über das Halsband gebeugt hatte. Schnell drückte sie es sich schüchtern an die Brust. Sein Blick war undefinierbar zu dem Moment. Was hielt er davon? Kapitel 50: Störrischer Hund ---------------------------- „Gefällt es dir?“ Rens Frage riss sie aus den Gedanken. Sie presste es noch etwas enger an die Brust. „Ich… Ja, es sieht schön aus…“ Ihre Stimme wurde schüchtern. Wo war ihr Selbstbewusstsein geblieben? Es war am Boden. Dieser dominante Mann, hatte Zugeständnisse gemacht. Aber ein Halsband? Vielleicht hätte sie eher nach einem Armband verlangen sollen. Warum kam sie erst jetzt darauf? Ein normales schönes Armband. Aber sie? Sie hatten mit so etwas angefangen. „Vielleicht ist es zu viel des guten… Gibt es auch Armbänder?“ Ren lachte: „Das fällt dir früh ein. Erstmal müsst ihr damit vorliebnehmen. So etwas ist sehr schwierig zu bekommen. Meist gibt es das eher als Fesselform um einen Dämon zu bändigen. Einfache Armbänder könnten schwer zu bekommen sein, aber ich werde sehen, wenn ihr sie dann noch wollt.“ Sie wurde hochrot. Schüchtern schielte sie zu Sesshomaru. Warum war sein Blick so undefinierbar? Wahrscheinlich hatte er sich übernommen. Würde er es trotzdem wagen? „Passt es denn?“, fragte Ren, wohlwissend, dass die Situation verzwickt war. Doch einer musste etwas sagen. Sesshomaru starrte Ren an. Eine regelrechte Eissäule war er. Sein Blick wanderte zu Sayo. Er zog die Luft scharf ein. Sein ganzer Körper spannte sich an. Sayo war sich unsicher, ob er es noch wollte oder nicht mehr. Es war auch nicht lange her gewesen, da war er menschlich gewesen. „Du musst nicht, Sesshomaru.“, flüsterte Sayo leise. So wichtig war es ihr auch nicht. Er schloss seine Augen für etwa eine Minute. Als er sie öffnete, entspannte er sich scheinbar. Dann hob er sein Haar an. Sayo schluckte schwer. Seine Art ihr die Erlaubnis zu erteilen. Ihre Finger schwitzen. Sie presste das Halsband zwischen ihren Händen kurz zusammen, dann kam sie auf ihn zu. Sie wagte nicht seine Augen aus dem Blick zu lassen. Er würde ihr hoffentlich signalisieren, wenn es ihm zu viel wurde. Dann hob sie das Band und legte es um seinen Hals. Noch ein Schritt näher. Ihre Brust berührte die seine. Sie beugte sich an seinen Hals vorbei. Es dauerte etwas, aber dann hatte sie den Kniff raus und schloss es. Langsam ließ sie es los. Es rutschte ein wenig und landete auf seinen Schultern. „Mach es eins fester.“ Rens Stimme war wie ein Befehl. Sie wurde rot, löste das Band und schob es ein Loch kleiner. Jetzt saß es. Sie wagte es nicht sich zu lösen und ihn anzuschauen. „Es ist innen gepolstert, mach dir keine Sorgen.“ Sie nickte. Er ließ die Haare fallen und drückte sie leicht weg. Ren warf etwas. Sie fing es. Ein langes Lederband. Eine Seite in Rot, die andere in Weiß gefasst. „Mach es dran.“ Sie folgte und befestigte den Karabiner an der Metallöse. Sie hatte ihn an der Leine. Wie ein Hund. Einerseits erfasste sie Freude, doch auch eine tiefe Besorgnis. Wie fühlte er sich? Langsam hob sie den Kopf und betrachtete ihn. Es verschlug ihr den Atem. Sie hätte nicht gedacht, dass er so gut damit aussehen würde. „Wow, sieht das toll aus.“ Als sie merkte, was sie gesagt hatte, lief sie Knallrot an und drehte sich schnell weg, ließ aber die Leine nicht los. Ihr Herz schlug so stark, dass er es hören würde. Ein leichter Zug an dem Band. Vorsichtig drehte sie sich um. Er schritt noch einen Schritt zurück. Sie folgte ihm verdutzt und trappelte mit kleinen Schritten ihm hinterher. „Das machst du aber falsch.“, heuchelte Sesshomaru neckisch und ging noch ein Schritt zurück. „Sayo, du solltest deinem störrischen Hund benehmen beibringen. Du musst führen lernen. Das Halsband unterdrückt seine Dämonenkräfte. Den Rest musst du ihm noch beibringen.“ Sayo zuckte zusammen und starrte ihn an. Ein selbstgefälliges Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er tat noch einen Schritt nach hinten. Wieder wurde sie mit gezerrt. Sayo schmollte und stellte die Beine auf. Sie zog an dem Band und stemmte sich gegen seinen Zug. „Aus!“, fluchte sie, doch sie hatte nicht genug Kraft, stolperte vor und landete an seiner Brust. Rot vergrub sie ihr Gesicht an seinem Hals und atmete den berauschenden Geruch des Leders ein. „Böser Hund…“ Neckisch zwickte sie ihn ins Ohr mit ihren Zähnen. Das Blut pulsierte in ihren Adern. Sesshomaru keuchte kurz auf, bevor seine Hand über ihre Hüfte wanderte: „Was machst du mit mir, wenn ich dir nicht gehorche? Zu Tode küssen?“ Empört entzog sie sich seiner Hand und verzog die Lippen zu einem Schmollen. Sie überlegte. Was konnte sie denn tun? Wieso war er so vorlaut. Stimmt, er war auch so gut gebaut. Muskelkraft fehlte ihm wirklich nicht. Er zog weiter an dem Halsband. Wollte er zeigen, dass er immer noch die Macht hatte? Ihr Kampfgeist wurde geweckt. Aber was konnte sie sagen? Sie sah sich im Raum um und sah die verschiedenen Dinge. Es war ihr nicht ernst, aber sie ging darauf zu. Diesmal folgte er ihr, wenn aber auch zögerlich. Anscheinend interessierte es ihn brennend, was sie vorhatte. Auch Ren folgte den beiden leicht auf Abstand. Was wollte sie in seiner Folterkammer suchen. Ihre Hände glitten über den Tisch. Sie verharrte bei der Art Peitsche mit kurzen Griff, den vielen Bändern und Klingen daran. Sie glitt rüber und schnitt sich. Sesshomaru packte ihre Hand und lutschte an ihrem Finger. Seine Wunden. Erschüttert starrte sie ihn an und dann Ren. Ren verstand den Wink und schnappte schnell das Foltergerät und ließ es verschwinden: „Tut mir leid.“ Sesshomaru war angespannt gewesen, doch jetzt entspannte er sich wieder. er saugte noch etwas, dann leckte er den Finger genüsslich ab und sah sie an. Sie schluckte schwer und entzog ihm den Finger. Dieser Mann machte sie verrückt. Leicht presste sie die Beine zusammen und seufzte. Dieser Mann. Sie sah weiter. Was konnte sie nehmen? Ren gesellte sich fachmännisch zu ihr. „Wie wäre es mit einem Rohrstock?“ Erschrocken schüttelte sie den Kopf. Was für eine Idee. Er lachte und grinste Sesshomaru an, der leicht wieder daran zerrte und sie von dem Tisch weghaben wollte. Dann drückte Ren ihr eine Reitgerte aus Leder in der Hand. Geflochten und lang. Sie betrachtete das Leder. Dann nickte sie Ren zu. „Damit!“, erklärte sie dann Sesshomaru und hielt ihm die Gerte vor die Nase. Normal nutzte man sie zum Reiten, damit könnte sie den Schlag am besten kontrollieren. Irgendwie wollte sie ihm nicht weh tun. Wie würde er reagieren? „Traust du dich nicht.“ Sesshomaru machte sich lustig über sie und biss leicht in die Spitze der Gerte. Sein Selbstgefälliger Blick ärgerte sie. Schnell entzog sie es seinem Mund, als er anfing mit der Zunge darüber zu lecken. Es war kaum zu verhindern, sich vorzustellen, wie er sie an anderen Stellen lecken könnte. Ohne weitere Vorwarnung schlug sie mit der Gerte gegen seine Hüfte. Er zuckte zurück. „Hey!“ „Benimm dich, habe ich gesagt!“, brummte sie leise und grinste ihn neckisch an. Sesshomaru starrte sie an. Einerseits war er überrascht, aber auch belustigt. Ihr Schlag hatte ihm keineswegs weh getan. Aber ihr Blick gefiel ihm über alle Maße. Seine Kriegerin war zurückgekehrt, die mit ihm auf Gedeih und Verderb kämpfen würde. Er hörte auf zu zerren und gab ihr die Genugtuung. Schritt auf sie zu. „Was soll ich tun, H-e-r-r-i-n?“ Er sprach es langsam aus und ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen. Sayo schien eine Tomate werden zu wollen. Ihm blieb nicht verborgen, wie sie dabei die Beine zusammenpresste. Er fragte sich, ob sie noch schmerzen hatte. Jetzt war sowieso der falsche Zeitpunkt, während sie einen Zuschauer hatten. Sie überlegte. „Sitz!“ Er konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Was tat sie mit ihm? Er setzt sich auf den Boden. Sie starrte ihn überrascht an. „ähh ähh… steh auf… nein... ähh mach Männchen!“ Ren brüllte los vor Lachen, während Sayo am liebsten im Erdboden versunken wäre. Er stand auf und sah sie an. Schnell stützte sie sich auf ihn und drückte ihr Gesicht in sein Haar. Sachte legte er die Arme um sie und zog sie an sich. „Du benutzt auch nur Hundekommandos, nicht?“ Sie schluckte schwer und presste sich enger an ihn. Das konnte doch nicht wahr sein. Die beiden lachten sie aus. Aber was sollte sie dabei denn empfinden? Diese SM Spielchen. Er war halt ein Hund, ihr war nichts Besseres eingefallen. Nie hatte sie sich für das interessiert und wahrscheinlich wäre es weniger peinlich, wäre Ren nicht dabei. Ihr Unterleib krampfte. Sie krallte sich in seinen Rücken und atmete tief durch. „Ach Ren.“, fragte Sayo sachte, bedacht ihren Kopf in Sesshomarus Haar zu lassen, „Weißt du viel über einen Phönix? Ich meine, wie das ist mit allem weiblichen Krams.“ Ren keuchte auf: „Frag mich das nicht. Klär das mit Phenea. Am besten geht ihr zu ihr. Nimm ihm aber vorher das Halsband ab.“ Sie nickte sacht. Als der Krampf nachließ, stellte sie sich leicht auf die Zehnspitzen und leckte an dem Ohr, das Ren nicht sehen konnte. Er versteifte sich, doch sie machte noch etwas weiter und flüsterte ihm verheißungsvolle Dinge ins Ohr. Sesshomaru knurrte leise. Sein ‚es gefällt ihm‘-Knurren.  Sie lächelte leicht und biss noch einmal hinein, bevor sie die Hände um seinen Hals legte und an seinem Halsband nestelte. Ihre Hände kratzten leicht über seinen Nacken. Das war ihre persönliche Rache. Die Gerte würde sie vielleicht aus Spaß behalten. „Oh, warte, gleich habe ich es.“, neckte sie ihn. Sesshomaru hatte schon gemerkt, dass sie mit Absicht so lange brauchte. Immer wieder kratzten ihre Nägel über seinen Nacken. Die Hand, die Ren leicht sehen konnte, machte weiter, während ihre andere über seine Halskuhle strich und neckisch in die Haut zwickte. Er knurrte lauter. Sie grinste und löste mit einem Handgriff das Halsband. Macht durchflutete ihn. Dieser Unterschied war extrem, aber sie gab ihm auch einen unbeschreiblichen Kick, so viel Macht auf einmal dazuzugewinnen. Leider musste er sie dafür erst verlieren. Seine Hand griff nach ihrem Kinn, während seine Lippen die ihren suchten. Leidenschaft entflammte und kurzzeitig vergaßen sie Ren, bis dieser leise hustete und sie aus ihren schönen Fantasien riss. Sesshomaru zeigte seinen Unmut und knurrte Ren an. Dieser hob nur beschwichtigend die Hände. „Ich dachte nur, ihr könntet euch an Zuschauern stören. Sayo braucht sowieso noch Ruhe. Ich habe ihren Krampf bemerkt. Sie heilt nicht so schnell wie du. Bisher nicht. Lass sie also noch zu Ende genesen, auch wenn sie dich anscheinend wirklich gerne zum äußersten reizt. Langsam begreife ich, dass du wirklich nicht alleine an ihren Schaden schuld bist. Eine Frau, die weiß was sie will und jegliche Grenzen überschreitet. Für dich. Vielleicht auch für sich.“ Sayo lief rot an, was Sesshomaru anscheinend in Spiellaune brachte. Sein Finger glitt über ihren Nacken. „Tja. Das war wohl doch nicht unauffällig genug.“ Sayo schmollte, doch dann keuchte sie auf, als seine Krallen leicht über ihren Nacken kratzten. Sie wich hochrot zur Seite und schimpfte. Ihm waren die meisten Wörter fremd. Die Zukunft schien auch ein neues Vokabular mit sich zu bringen. Er würde ihr die Bedeutung noch heraus kitzeln. Diese Frau brachte ihn immer wieder in Situationen, die für ihn neu waren. Anscheinend hatte das auch Inu Yasha damals verändert. Die Frauen aus der Zukunft waren ein ganz anderes Kaliber. Aber es gefiel ihm. Es wäre langweilig, würde sie ihm freie Hand geben. Kapitel 51: Die Macht des Belebens ---------------------------------- Sie kehrten zurück, nachdem sie bei Ren noch die neue Kleidung abgeholt hatten. Während Sesshomaru abwesend war, hatte Ren ihr noch ein Bündel Unterwäsche gegeben, die er für sie genäht hatte. Sayo freute sich darüber. So schöne Wäsche hatte sie noch nie gesehen und sie wusste, Sesshomaru würde nicht wiederstehen können, wenn er diese Kleidung sehen würde. Zum Glück waren sie so geschneidert, dass sie sich nicht mit ihren Flügeln verheddern würden oder etwas abdrückten. Sie hatte sich bei Ren verabschiedet und hatte in einer Tasche alles verstaut. Immer wieder war sie mit den Fingern über das Halsband geglitten und schluckte. Ren hatte ihr versprochen etwas Kleineres, Normales zu finden, doch er meinte, dass sie vielleicht ja Gefallen daran gewinnen könnte. Sayo war sich nicht sicher, ob das was werden könnte. Aber wenigstens konnten sie nun sich einander nähern, ohne dass es ausarten musste. Als sie fertig waren, ging sie zu Sesshomaru, welcher sie wieder auf die Arme hob. Langsam fand sie Gefallen daran und schmiegte sich leicht an sein Fell. Die Reise dauerte zum Glück nicht lange, aber sie wusste immer noch nicht, wie sie mit Phenea würde Reden können. Unbedingt musste sie ihren Standpunkt klären, so ging das nicht weiter. Wie alt war sie? 10? Sie wurde wie ein Kind behandelt, aber sie war keins, sie entschied selbst, wem sie ihr Herz schenken würde. Kurze Zeit nach dem Landen stürmte Sayo in das Zimmer von Phenea und Hachidori. Sie hatte Sesshomaru gebeten draußen zu bleiben. Es war ihr Kampf in dem Sinne und sie wollte ihn alleine ausfechten. „Phenea!“, knurrte sie und schlug die Tür mit voller Wucht zu. „Was glaubst du wer du bist?“ „Deine Mentorin.“, meinte Phenea und starrte sie an, doch Sayo blieb die leichte Angst nicht verborgen. Hachidori war auf dem Balkon, anscheinend wollte er ihnen beiden eine Chance zum Reden geben. „Mentorin? Eine rassistische Frau wenn! Wie hätte es dir gefallen, wenn ich deinen Drago zu Ren geschickt hätte und du ihn dann blutend mit Fieber gefunden hättest?“ „Drago hat mir nie etwas getan.“ „Sesshomaru hat mir nichts getan! Wir sind nur zu weit gegangen! Ich dachte ich halte es aus! Frag mich gefälligst erst!“ „Er hat die Kontrolle verloren!“ „Nicht ganz! Sonst wäre ich wohl schlimmer zugerichtet gewesen! Miststück!“ „Nenn mich nicht so. Du weißt ganz genau, was er ist.“ „Drago war doch selbst ein Daiyoukai, hör auf mir Vorschriften zu machen, die du selbst nicht einhalten kannst!“ „Huh. Ich war aber älter. Stärker. Erfahrener.“ „Ach? Toll, wie soll ich aber Erfahrung sammeln und stärker werden, wenn ich nichts darf? Es ist mein Leben! Und du bist nicht meine Mutter!“ „Aber deine Mentorin! Stell dich nicht so an. Du kannst sowieso nicht bei ihm bleiben.“ „Ich werde auf ihn in der Zukunft warten. Ich liebe ihn. Versteh das doch. Er tut alles für mich! Sogar die Strafe hat er freiwillig angenommen.“ Sayo war außer Atem und ihr Blick konnte töten. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und kam immer näher auf Phenea zu. „Ob er dann noch lebt?“ „Bestimmt! Ich glaube daran.“ „Wenn nicht?“ „Dann werde ich für ihn mit leben. Er wird aber der einzige bleiben.“ „Das sagst du jetzt.“ „Das bleibt auch so. Er sieht mich. Im Gegensatz zu euch. Bei ihm kann ich leben und glücklich sein. Denk dran, er hat dir geholfen! Du schuldest ihm etwas.“ „Was willst du?“ „Lass ihn in Ruhe. Er gehört mir! Meine Entscheidung. Mein Leben. Wenn du es nicht akzeptierst, werde ich zu sehen, wie du krepierst. Vielleicht stirbst du auch dann durch meine Hand.“ „Das wagst du nicht.“ „Für ihn würde ich es wagen. Niemand tut ihm etwas.“ „Wie du willst. Sonst kommen wir nicht weiter.“ „Gut. Anderes Thema. Wie sieht das aus mit Tagen und allem anderen wegen Schwanger werden?“ Phenea blickte sie irritiert an über den schnellen Themawechsel und seufzte. „Naja. Ein komischer Wechsel. Eigentlich bleibt es beim Normalen. Aber wieso fragst du? Bist du schwanger?“ Pheneas Blick war durchdringend. Sayo lief rot an und schüttelte den Kopf: „Nicht, dass ich wüsste. Aber ich weiß es halt nicht. Ich bin noch nicht drüber, aber wollte nur schon wissen, wie das ist. Ich bin erwacht und es ist neu.“ „Naja. Du wirst stärker werden. Du bist noch schwach. Dein Körper hat sich auch verändert, aber das meiste bleibt gleich.“ Sayo nickte und starrte Phenea an. Es war eine Kälte zwischen ihnen und sie war sich nicht sicher, ob sie Phenea je verzeihen konnte. Änderte die Zeit einen so sehr? Hachidori kam langsam rein und legte eine Hand auf Sayos Schulter. Sie sah ihn an. Wütend, aber auch verwirrt. Dieser Blick war irritierend. So besorgt. „Sayo. Es tut mir leid. Wie geht es dir?“, hauchte er und ließ seine Hand über ihre Haut gleiten. Seine Hand leuchtete. Nach und nach verschwanden die Schmerzen. Sie atmete tief ein und entspannte sich. Hachidoris Hand strich über ihren Unterleib und verweilte dort. Erst hatte sie Angst gehabt, aber er ging nicht tiefer. Sie fühlte sich immer besser und seufzte. „Danke.“, flüsterte sie leise und betrachtete Hachidori. „Treibt es nicht so wild.“, grinste er frech und wuschelte durch ihr Haar. Er war sich nicht so sicher, glaubte aber, dass sie schwanger sein könnte. er würde abwarten und es später noch überprüfen. „lass den Alkohol erstmal weg.“ „Wieso?“, fragte Sayo verwirrt. „Du verträgst erstens keinen und zweitens du bist erwacht. Du wirst den Alkohol noch schneller spüren. Es ist also besser so.“, meinte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist wunderschön.“ Sayo lief hochrot an und sah zur Seite: „Übertreibung. Schleimer.“ „Nein. Gar nicht. Hat Sesshomaru dir nicht gesagt, wie schön du bist?“ „Doch… Aber… Naja…“ „Also nimm es an. Du bist so etwas wie meine Tochter. Also darf ich das. Verzeih Phenea einfach. Ich glaube sie übertreibt einfach nur mit ihrer Sorgfalt.“ Sie seufzte und lehnte sich an Hachidori. Irgendwie hätte sie ihn lieber als Mentor und starrte ihn an. „Du bist doch eigentlich dann auch mein Mentor, habe ich recht?“ „Irgendwie… Schon.“, lächelte er und zwinkerte mir zu, während Phenea immer eingeschnappter wurde. „Fienchen. Nicht schmollen. So ist das bei Eltern, wenn der eine böse ist, flüchtet man sich zum anderen.“ Phenea starrte ihn grimmig an: „Ach sei doch ruhig.“ „Wow. Sie fährt ihre Krallen aus. Sayo, beschütz mich vor ihr!“, lachte er und drückte Sayo an sich. Sayo lächelte schwach. Sie hatte es geklärt, aber es musste sich was ändern. „Hachidori, wenn du so weiter machst, wird es mich gar nicht geben, oder sie prügelt dich windelweich.“ „Hmm… Ich steh drauf. Aber ich würde sie viel lieber züchtigen.“ Sayo und Phenea liefen rot an. Was trieben die beiden bitte? „Hachidori, halt den Mund!“, keuchte Phenea auf und lief knallrot an. Sie hielt ihm den Mund zu, während Sayo hilflos von einem zum anderen sah. Irgendwie war es für sie beunruhigend. Was für eine Art Beziehung führten die beiden? Wollte sie es denn überhaupt wissen, was sie taten? Nein. Wirklich nicht. Das war ihre Privatsache. „Sayo. Es tut mir leid. In Ordnung?“ „Phenea. Das geht nicht so einfach. Mir ist es egal, was ihr treibt. Lass mir mein eigenes Leben. Es wird Zeit brauchen. Nimm es mir nicht übel, aber wenn ich entscheiden kann, werde ich erstmal Hachidori als mein Mentor nehmen. Es ist glaube auch einfacher, wenn es darum geht, diese dummen Flügel zu benutzen.“ Phenea sah sie schockiert an. Stimmt, wahrscheinlich litt sie unter dem Verlust, aber es war Sayo gerade egal. Sollte Phenea leiden. Sie hatte es auch getan. Phenea nickte leicht. Sie war anscheinend einverstanden, während Hachidori über Sayos Rücken mit seiner Hand strich: „Fliegen ist recht einfach, ich gebe mir Mühe. Phenea wird schon lernen, wie sie dich handhaben muss. Solange mach ich das natürlich sehr gerne.“ Sayo nickte sacht und drückte kurz Hachidori. Irgendwie konnte sie mit ihm besser klarkommen. Warum nur? Vielleicht seine gesamte offene Art, die sie willkommen hieß. „Danke.“, flüsterte Sayo nur und sah Phenea an, die sehr betrübt schien. Das hatte es sich selbst zuzuschreiben. Sesshomaru trat ein und betrachtete sie. Sayo wich vor Hachidoris Berührung zurück und dackelte vergnügt zu ihm und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Seine Arme schlossen sich um ihren Rücken und zogen sie fest an sich, während ihre in seinen Haaren landeten und sie sie vergrub. Phenea sollte sehen, was sie versucht hatte zu zerstören und es gefiel ihr auch, dass er anscheinend immer noch Hachidori als einen Kontrahenten sah und nun ihm zeigen wollte, zu wem sie gehörte.  Ihr Liebster war wieder zurück. Sein Kuss wurde intensiver. Er verschlang sie regelrecht. Wie hatte sie je nur eine Minute an diesem Mann zweifeln können? Verdrehte sie ihn so sehr? Ein Spielchen war zu Liebe ausgeartet. Als er von ihren Lippen abließ, holten beide tief Luft. Seine Augen glänzten. Dieses schöne Gold, so flüssig und intensiv. Sie küsste ihn noch kurz und blickte dann zu den beiden anderen. Phenea war hochrot und Verwirrung stand in ihren Augen. Ob sie das gleiche mit Drago erlebt hatte? Sesshomaru betrachtete sie noch kurz und blickte dann zu Phenea auf. „Ist schon eine Idee gekommen, wieso Drago rumrennt und wer es war?“ Hachidori und Phenea schüttelten beinahe gleichzeitig den Kopf. Wer konnte es nur sein. „Hachidori, du kennst dich ja mit den Toten wecken aus. Kann man den Geruch und alles um einen unterdrücken?“ „Möglich ist es bestimmt. Wenn es ein Phönix ist, dann ein Uralter und sehr mächtiger. Ich kann dir nicht genau sagen, was für einer es sein müsste, aber ich weiß, er ist bestimmt sehr gefährlich. Ich habe noch nie so eine Macht erlebt. Wir werden wahrscheinlich Probleme haben, wenn es wirklich ein Phönix ist. Aber vielleicht ist es auch jemand anderes. Zumindest hoffe ich das, denn einen Phönix zu töten wäre ein großer Fehler, der der Natur schaden würde und wir hätten auch nicht die leiseste Chance.“ „Gibt es noch andere Möglichkeiten jemanden von den Toten auferstehen zu lassen?“, fragte Sayo interessiert. Sesshomaru drehte sich mit ihr, sodass sie seitlich von ihm einen Platz fand. Dann zog er sein schlankes Schwert. Ein Katana. „Diese. Tensaiga kann einmalig eine bestimmte Person von den Toten auferstehen lassen. Rin zum Beispiel war schon einmal tot. Meine ehrenwerte Mutter konnte sie mit einem besonderen Stein, der Meido, wieder zurückbringen aus dem Reich der Toten.“ Sayo folgte seinen Lippen und konnte es kaum glauben. Also konnte er Leute wiederbeleben? Kostete es ihn auch Kraft? „Wie geht das?“ „Ich zerschneide die Geschöpfe der Unterwelt, die die Seele mitnehmen wollen.“ Erstaunlich. Sie nickte und betrachtete die anderen beiden: „Wäre das möglich?“ „Ich war es zumindest nicht. Dieser Drago war anders, normal kehren sie bei mir normal wieder zurück, wie sie vorher waren.“ Sayo nickte und sah die anderen an. „Also muss es was anderes sein.“ „So’ounga ist noch ein Schwert, dass tote auferstehen ließ, aber das haben wir in die Hölle geschickt.“ Sayo seufzte und betrachtete das Schwert. Ein Schwert mit so einer Macht war bewundernswert. Sie betrachtete die anderen beiden, die recht erstaunt waren. Anscheinend konnten auch andere die Natur betrügen und brauchten keine extra Kraft dafür. „Interessant, was es hier in Japan alles gibt.“, brummte Hachidori. Keiner konnte den Blick von dem Schwert abwenden. Sesshomaru steckte es zurück. Seine rechte Hand strich über ihre Wirbelsäule. Es fühlte sich beruhigend an und gleichzeitig wollte sie ihn küssen und sich in seine Arme werfen. Doch das war nicht angebracht, das würde sie auf später verschieben, wenn es ging. Er wusste ja noch nicht, dass alles wieder Heile war. So rechnete er mit nichts. „Also kann es jeder sein, oder?“, fragte Sayo irritiert und betrachtete alle. „Wie kann man noch jemanden auferstehen lassen? „Ich weiß noch von meinem Halbbruder, dass seine frühere geliebte mit Ton und Graberde wiederbelebt wurde, jedoch roch diese auch danach. Meine Nase wurde von nichts bisher getäuscht.“ Alle nickten und seufzten. Aber Sayo fand es sehr interessant, dass wirklich jeder anscheinend jemanden wiederbeleben konnte. Aber wer nur war der Übeltäter? Vorsichtig schmiegte sie sich an Sesshomarus linken Arm. Als er zu ihr herunterblickte, zwinkerte sie keck. Seine Irritation war scheinbar zu greifen. „Also. Phenea. Mit wem, außer mir hattest du noch Streit? Kennst du wen aus der damaligen Zeit, der wütend auf dich sein könnte? Was mit Drago zu tun hat?“, fragte Sayo und fädelte ihren Arm bei Sesshomaru ein. Wenn er es schaffen würde sie zu besuchen, würde sie mit ihm vielleicht so einmal durch die Straßen schlendern und Eis essen oder ins Kino gehen. Wenn. Dieses Wort störte an allem. Wie alt würde er sein? Wie alt war er jetzt? „Ich überlege doch schon. Bisher konnte mir niemand wirklich einfallen. Dragos Staat war nicht gerade klein. Aber ich werde schauen, was ich in Erfahrung bringen kann. Am besten bilden wir zwei Teams und suchen die Gegend ab.“ „Wäre gut.“, murmelte Sayo nur leise, beugte sich zu Sesshomaru und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Wange. „Drago scheint es auf dich, Phenea abgesehen zu haben, darum hat sie mich wahrscheinlich mit dir verwechselt. Vielleicht zeigt sich auch die Person, welche die Fäden hinter dem ganzen zieht. Wir empfehlen uns aber erstmal. Ich habe Kohldampf!“ Die anderen betrachteten sie, aber sie zuckte nur mit den Schultern. „Darf ich keinen Hunger haben? Ich verhungere seit Tagen.“ Sesshomaru betrachtete sie argwöhnisch. Als sie sich um ihn gekümmert hatte, hatte sie nichts selbst gegessen? Er stand wirklich auf dem Schlauch. Was wollte sie ihm sagen und warum zwinkerte sie ihm so verschwörerisch zu? Diese Frau war zwischendurch ein Buch mit sieben Siegeln. Kapitel 52: Neckende Lippen --------------------------- Er nickte daraufhin nur leicht und nahm ihre Hand in die seine. Elegant führte er ihre Hand an seinen Mund und küsste sie zärtlich. „Ich werde uns etwas bringen lassen.“ Sayo lächelte. Er hatte sie wirklich nicht verstanden. Anscheinend waren noch nicht alle Gehirnzellen wieder anwesend. Männer konnten wirklich Idioten sein. „Wie du möchtest.“, brummte sie leise und kicherte. „Und Phenea, denk bitte nach. Dieser Kerl hat versucht uns umzubringen. Irgendwas müssen sie gegen dich haben.“ Phenea nickte. Die beiden gingen heraus. Sayo lächelte ihn verschmitzt an. „Könnten wir kurz in deine Gemächer? Ich habe die ganzen Sachen dabei.“ „Reicht es nicht, wenn du gehst? Ich werde in der Zeit für das Mahl sorgen. Willst du Sake?“ „Nein. Also kein Sake. Hachidori meinte ich könnte noch extremer darauf reagieren. Na gut. Aber bring es selbst mit. Ich wollte etwas mit dir besprechen und möchte dabei keine Störung. Vielleicht etwas Obst oder so. Beeren und so. Später etwas Warmes, aber erstmal irgendetwas zum Naschen. Dann würde ich alleine vorgehen.“ Sesshomaru nickte leicht. Was hatte sie vor? Was gab es denn zu bereden? „Ich werde sehen, was ich machen kann. Ich beeile mich. Bis gleich.“ Sesshomaru betrachtete sie eingehend, bevor er ihr seinen Arm entzog. Sie lächelte, streckte sich etwas und küsste ihn aufs Ohr. Er löste sich. Verwirrt von dem Ganzen und ging Richtung Erdgeschoss, während sie nach oben stürmte und vor sich hin grinste. Der würde sich wundern. Sayo sah sich das Bett an. Irgendwer schien hier alles zu arrangieren, aber das war ihr gerade egal. Sie öffnete ihre Rüstung und zog sich aus. Dann griff sie in ihre Tasche und zog die Unterwäsche raus. Sie grinste. Er würde Augen machen. Vorsichtig kramte sie zwischen ihnen und entschied sich für ein rotes. Es hatte ihre Haarfarbe und es hatte schwarze Spitze mit roten Federn. Sie zog erst den Büstenhalter und dann das Höschen an. Unglaublich was Ren aus einer Vorlage zaubern konnte. Hoffentlich hatte sie die Zukunft jetzt nicht grundlegend geändert. Der Stoff schmiegte sich passgenau an ihren Körper. Erstaunlich. Langsam verstand sie, warum Menschen Geld für maßgeschneiderte Dinge ausgaben. Sie lächelte in sich hinein und holte das Halsband raus. Ob es wirklich funktionieren konnte? Wahrscheinlich würde es sich anders anfühlen oder doch genauso wie vorher? Die Spannung packte sie. Sie presste erregt die Beine aneinander. Vorfreude war immer noch die schönste Freude. Als Sesshomaru wiederkam, hatte er unterschiedliches Obst parat, was schon zu Recht geschnitten war. Er seufzte leise und schloss die Tür hinter sich. „Sayo?“ „Ich bin hier, im Bett.“, rief sie keusch herüber und winkte ihm zu, während sie ihren Körper unter einer dünnen Decke verbarg. Er nickte ihr zu und kam zu ihr geschlendert. „Was machst du im Bett?“ „Hmm. Komm her und finde es heraus.“, meinte sie nur neckisch und zwinkerte ihm zu. Er überlegte sich schon langsam, ob sie Zuckungen hatte. Leise seufzte er und setzte sich neben sie aufs Bett. „Und?“, hauchte er und strich über ihre Wange. „Warum bist du hier?“ „Mach die Augen kurz zu.“ Er schloss die Augen. Was hatte sie vor? Dann spürte er etwas an seinen Hals. Doch nicht das Halsband? Erschrocken riss er die Augen auf. Ihr Gesicht war dicht an seinem. „Augen sollten eigentlich zu bleiben.“ „Warum?“ „Lass dich doch einfach überraschen.“ Seufzend schloss er die Augen und spürte wie seine Kräfte schwanden. Es war ihm etwas unangenehm. Hier, wo sein Gefolge war. War es für sie ein Vertrauensbeweis vielleicht? Was plante sie? Als es um war, versuchte er sich zu entspannen. „Darf ich?“ „Noch nicht!“, kicherte sie, machte die Leine fest und legte sich in einer sexy Pose auf die Kissen, sodass ihr Outfit am besten zur Geltung kam. „Jetzt.“ Langsam öffnete er die Augen. Angeleint. Wunderbar, wieso hatte er sich je dazu bereit erklärt… Sesshomaru erstarrte und glotzte sie mit großen Augen an. Zischend ließ er die Luft aus seinen Mund. Er konnte nicht anders, als sie mit seinem Blick von oben bis unten zu sondieren. „Wir dürfen doch nicht.“, keuchte er leise und spürte, wie seine Lendengegend schrie. „Hachidori-san hat mich geheilt. Also doch.“, flüsterte sie heiser und strich über die Spitze an ihrer Brust. „Woher hast du diese Sachen?“ Er versuchte es mit Smalltalk. Auch wenn er durfte. Dieser Anblick. „Ren hat einiges geschneidert. Keine Sorge, wo das herkommt, kommt noch mehr her.“, flüsterte sie heiser und legte ihre Hand auf die Schleife. Ihre Hand wanderte tiefer. Er sog die Luft ein und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Ihre Hand glitt tiefer und streifte seinen Penis. Laut keuchte er auf. Folter. Als er sich bewegen wollte schüttelte sie nur den Kopf. „Strafe muss sein. Du hast ja gefragt, was ich mache, wenn du nicht gehorchst. Wenn du was machst, hör ich sofort auf. Verstanden?“ Sesshomaru nickte still und verzog das Gesicht. Anscheinend wollte sie wirklich Rache, aber er würde sich drauf einlassen. Langsam strich sie noch einmal über seine Hose, bevor sie die Schleife aufzog und komplett löste. Erstaunt beobachtete er, wie sie das Tuch sich ans Gesicht rieb und den Geruch einsog. Ein leises Kichern. Irgendwie war sie merkwürdig drauf. Aber er wusste nicht, was es war. Sayo legte das Tuch zur Seite und lächelte ihn verführerisch an. Hatte sie das mit Hunger gemeint? Was hatte er mit dem Mädchen nur angestellt? In Ordnung, er wollte sie auch. Hier, jetzt. Sofort. Als sie wieder über den Stoff über seinen Lenden strich musste er ein Keuchen unterdrücken. Warum fühlte es sich so extrem an? Empfand ein Mensch etwa auch mehr bei so etwas? Neugierig starrte er sie an. Es war unangenehm, dass er seine Gefühle nicht mehr so verbergen konnte. Machte das einen menschlich? Sein Vater war immer sehr offen gewesen, während er kalt war. Vorsichtig drückte sie ihn in die Kissen. Er ließ es geschehen und betrachtete sie, wie sie über seinem Gesicht war. Ein solch sanftes Lächeln. Für ihn. Ihre Lippen berührten sich. Zart und sanft. Sie liebkoste seine Lippen mit ihrer Zunge und erkundete sie mit den Zähnen. Sein Atem ging schwerer und flacher. Am liebsten wollte er sie jetzt anfassen und an sich ziehen, doch würde sie dann aufhören? Sachte öffnete sie sein Oberteil und leckte freudig über seine Brust. Jeder Muskel spannte sich unter ihrer Zunge an. Wenn diese Berührungen schon so überwältigend waren, wie war dann der Sex selbst? Würde er den noch aushalten? Ihre Zunge glitt über seine Muskeln und immer tiefer und tiefer. Er atmete tief ein. „Ohh.“, keuchte er schwer, als Sesshomaru ihre Hand in seiner Hose spürte. Immer wieder strich sie über seinen Schaft. Er krampfte unter ihrer Hand. Das war doch nicht gut. Es war heiß. Er drückte seine Lenden erregt gegen ihre Hand und leckte sich über die Lippen. „Ich will dich.“ „Na, na.“, schüttelte sie mit dem anderen Finger. Dann zog sie ihm die Hose runter mit seiner Hilfe. Sayo starrte seine Lenden an. So ein harter Ständer. War er härter als vorher? Ein freches Lächeln erschien auf ihren Lippen, bevor sie über seine Eichel leckte und zart dran saugte. Sesshomaru stöhnte laut auf und versuchte sich ihr zu entziehen, doch sie hielt ihn fest und spielte weiter an ihm. „Alles in Ordnung?“ Zwischen zusammengebissenen Zähnen keuchte er: „Die Gefühle sind intensiver.“ Sayo starrte ihn verdutzt an: „So schlimm?“ „Nicht schlimm, viel besser.“, brummte er. „Darf ich dich anfassen?“ Sie nickte leicht und löste sich von seinem Ständer. Anscheinend mussten sie behutsamer vorgehen. Er zog sie hoch zu sich in seine Arme. Dann schob er eine Hand auf ihren Rücken und löste den BH. Sie quiekte erschrocken auf und biss in sein Ohr. Sorgfältig schälte er den BH von ihrem Körper. Sein Mund war geöffnet. Sayo streckte sich und küsste ihn, während ihre Zunge mit seiner spielte. Seine Hände wanderten über ihren Rücken und streichelten ihre Flügel zärtlich. Er wusste was sie mochte. Sie war feucht, sehr feucht und wollte ihn. „Mach dich bereit.“, keuchte sie, stand auf und begann das Höschen runter zuschieben, bis es auf dem Boden landete. Das nächste Mal würde er wieder damit dran sein, sie zu verwöhnen, doch gerade wollte sie ihn einfach nur. Rittlings setzte sie sich auf ihn und genoss seine Wärme. Er war einfach nur heiß und hart. Sorgfältig bugsierte sie ihren Unterleib über seinen steifen Schwanz. Während sie langsam auf ihn glitt, beobachtete sie seine Reaktion. Er stöhnte laut auf. Vorher hatte er auch schon Geräusche gemacht, aber jetzt schien er wirklich empfindlicher zu sein. Immer tiefer glitt sie auf ihn, bis er sie völlig ausfüllte. Seine Hände waren wie aus Stahl und hielten ihre Hüften fest. Anscheinend musste er erst seine Kontrolle wiedergewinnen. Ihren Körper verlagerte sie auf seinen, sodass sich ihre Brüste berührten. Lüstern flüsterte sie ihm gemeine Dinge ins Ohr und bewegte sich auf ihn mit kreisenden Bewegungen. Sein Stöhnen wurde immer lauter. „Ich halt das nicht mehr lange aus!“, brachte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Wo war nur seine Ausdauer geblieben? Es ärgerte ihn, dass diese Gefühle ihn so überwältigten. Nach einiger Zeit kam er und ergoss sich keuchend in ihr. Langsam hob sie die Hüften und ließ ihn herausgleiten, bevor sie anfing an seinem guten Stück zu lecken und zu necken, bis er wieder hart wurde für die nächste Runde. Doch diesmal beließ er es nicht dabei und drehte sich mit ihr. Dieses Halsband machte ihn verrückt. Aber er ertrug es und stieß tief in sie. Immer wieder und wieder, bis sie diesmal gemeinsam zu einem Orgasmus kamen und er sich in ihr ergoss. Erschöpft sank er auf sie und schmiegte sich an ihre Wange. „Wie findest du es, Sessh-chan?“ „Nenn mich nicht so… Sehr gut. Aber ich muss mich daran gewöhnen.“ „Wir haben bestimmt genug Zeit dafür.“ Ihr Lächeln war vielsagend. Unersättlich diese Frau. Er rollte sich neben sie und zog sie an sich. „Warum fühl ich mich so müde?“ „Das ist normal glaube ich für einen Mann.“, kicherte sie und löste sein Halsband. „Das nächste Mal könnte ich mehr auf dein Band eingehen.“ „Wag es ja nicht.“, keuchte er und spürte wie er immer mehr Macht bekam und die Müdigkeit verschwand. Interessant. Wirklich interessant, wie es so war. Es war anders gewesen ohne diese Gerüche, war nur ihre eigene Lust da gewesen. Kein Zwang. Nur pure Lust und … Liebe? Kapitel 53: Schwanger? ---------------------- Es verging eine ganze Woche, in der sie nicht weiterkamen. Hachidori übernahm Sayos Flugtraining, welches für sie teilweise sehr anstrengend war. Übungen, bei denen sie die Flügel einfach nur bewegen sollte, bis hin zu den ersten Flugversuchen, bei denen sie meistens abstürzte. Immer wieder sprang sie. Bisher hatte sie es gelernt, wenn man von einer Erhöhung sprang, doch es war anstrengend. Jeden Tag hatte Hachidori das Training intensiviert und bald schaffte sie aus dem Stand zu fliegen. Dieses pure Training war sehr anstrengend gewesen und der Muskelkater nicht gerade klein. Jeden Abend war sie nur noch müde ins Bett gefallen. Egal wie sehr sich die beiden nacheinander sehnten, kam es nur zu Streicheleinheiten und Küssen. Jeden Abend massierte er ihre Flügel und ihren Rücken. Ihr ganzer Körper fühlte sich schwer an. Wahrscheinlich hätte sie normalerweise mehr Zeit gehabt, wenn es nicht so wichtig gerade wäre. Jeden Tag. Aufstehen, Trainieren, Essen und schlafen. Nach dieser anstrengenden Woche wachte sie am Morgen in den Armen ihres Liebsten auf. Sie hatte in letzter Zeit nur noch auf dem Bauch geschlafen. „Guten Morgen, Schlafmütze.“, flüsterte Sesshomaru zärtlich in ihr Ohr, doch sie hatte dafür heute keine Nerven. Ihr war schlecht. Sehr schlecht. „Mir ist schlecht, ich glaube ich muss mich übergeben.“, murmelte sie und hielt sich die Hände vor dem Mund. Er reagierte sofort und half ihr auf. Schnell sah er sich um und reichte ihr eine leere Vase. „Hier, wenn es nicht mehr geht.“, flüsterte er und strich zart über ihren Nacken. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten und übergab sich. Der Brechreiz war schrecklich, doch sie war überglücklich, dass er ihre Haare zurückhielt. Als es zu Ende war, fühlte sie sich höllisch schwach und sackte gegen Sesshomaru. Er nahm ein Tuch und wischte ihren Mund ab.  „Du solltest etwas trinken.“, flüsterte er heiser und besorgt. Er hob sie vorsichtig hoch, sodass sie auf seinen Armen sitzen konnte und brachte sie auf den Balkon. Behutsam setzte er sie auf den Boden und holte ihr eine Schale Wasser. Durstig schüttete sie das Wasser ihre Kehle hinab und schmiegte sich an seine Brust. „Sesshomaru, danke.“ „Soll ich dir einen Arzt holen?“ „Hmm… Lieber Hachidori. Er ist ja jetzt mein Mentor.“ „Hast du eine Ahnung, warum du dich übergibst?“ Sie grübelte kurz und betrachtete ihn dann. „Vielleicht das Essen. In der Zukunft ist es um einiges hygienischer. Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass Zeitreisen problematisch wären, denn ein Mensch aus meiner Zeit hätte im Mittelalter Probleme mit der Hygiene und könnte krank werden.“ „Klingt nicht gut. Ich meine, dass das Essen dich krank macht. Vorher haben wir eher normales gegessen, doch in letzter Zeit hast du bei Fleischgerichten und allem anderen auch zu gehauen.“ „Naja, von der Inkubationszeit abgesehen, könnte es wirklich passen. Hachidori könnte da der beste Ansprechpartner sein. Ich werde mich von ihm untersuchen lassen.“ „Wenn er dich falsch...“, begann Sesshomaru, doch sie hielt ihm den Mund zu. „Du und deine Eifersucht. Er ist so etwas wie mein Vater. Also bitte. Holst du ihn?“ Sesshomaru nickte und trug sie wieder rein, als sie genug Luft geschnappt hatte. Er legte sie zärtlich ins Bett und deckte sie zu.  „Ich bin gleich zurück.“ Sie nickte. Ihr war immer noch schlecht und sie war glücklich, dass die Vase noch in ihrer Nähe stand. Nach kurzer Zeit betrat Hachidori die Tür, jedoch warf er Sesshomaru eiskalt raus mit den Worten, das das Gespräch privat war und er in Ruhe arbeiten wollte. Widerwillig war er gegangen, nachdem Sayo ihm aufmuntern zugenickt hatte.   Hachidori trat zu ihr und lächelte besorgt: „Wie geht’s dir denn?“ „Mir ist schlecht. Ich glaube ich habe mir den Magen verdorben.“ „Wäre möglich. Du hast dich übergeben?“ Ein kleines Nicken. Er ließ sich auf die Kissen neben ihr nieder und strich über ihr Gesicht, bevor seine Hand über ihren Hals glitt. Der gereizte Hals beruhigte sich, wie auch ihr Magen. Als jedoch seine Hand noch tiefer wanderte, zuckte sie zusammen. „Keine Sorge. Ich tu dir nichts, aber es kann sein, dass etwas nicht verheilt war. Du bist für mich jetzt wie eine Tochter. So ein Mistkerl bin ich nicht, dir zu nahe zu treten, während Phenea neben an ist. Die würde mich totsicher umbringen.“ Sayo entwich ein leises kichern. Das stimmte. Phenea war merkwürdig, aber auch sehr eifersüchtig. Seine Hand glitt tiefer und er lächelte leicht. Also war sie es doch. Schwanger. Er war sich nicht sicher, aber es waren vielleicht sogar zwei kleine neue Leben, die in ihr entstanden, jedoch würde er es ihr erstmal nicht mitteilen, solange sie sich über ihre Zukunft nicht sicher war. Mit einer Bewegung könnte er dieses Leben auslöschen, doch vielleicht würde sie es bereuen. „Verhütet ihr eigentlich?“ Sayo lief knallrot an und schüttelte den Kopf. „Legst du drauf an, schwanger zu werden?“ „Gute Frage… Anfangs haben wir versucht so leicht zu verhüten, aber schon länger nicht mehr.“ „Wie stellst du dir deine Zukunft vor?“ „Naja. Ich weiß, ich muss irgendwann gehen, aber ich würde auf ihn warten, vielleicht schafft er es ja und naja, wenn ich schwanger wäre, wäre es doch sowieso egal, ich kann in mein normales Leben nicht mehr zurück.“ „Das klinkt nicht so großartig, wenn es dir nur aus dem Grund EGAL ist, dass du schwanger wirst.“ „So meinte ich das nicht Hachidori. Ich möchte gerne ein Kind von ihm. Er bedeutete mir sehr viel. Es ist kindisch oder? Nach so kurzer Zeit zu so etwas bereit zu sein. In meiner Zeit würde man mich auslachen und meine Eltern würden bestimmt mich zu einer Abtreibung drängen, aber wenn ich es bin, möchte ich es aufziehen. Niemals könnte ich etwas von ihm töten. Nur eine Angst bleibt. Die Einsamkeit. Was ist, wenn ihr nicht mehr da seid und ich dann alleine mit Flügeln im Wald stehe.“ „Und wenn du sie unsichtbar machen kannst?“ „Würde nicht helfen, Japan ist sehr voll. Ich könnte höchstens aufs Land ziehen, aber dafür hab ich kein Geld.“ „Darf ich in deinen Gedanken etwas wühlen? Damit ich weiß, wie diese Zukunft aussieht?“ Leise nickte sie und spürte seine Hand auf ihrer Stirn. Anscheinend sahen sie beide das, was er gerade sich ansah. Er staunte über diese Menschenmassen und die Enge. Dann nickte er. „Stimmt, das könnte ein Problem darstellen. Ich habe da etwas gesehen. Dieses Halsband.“ „Ja, es unterdrückt Dämonenkräfte. Ren hat es besorgt, damit Sesshomaru nicht mehr die Kontrolle verlieren kann.“ „Hast du schon einmal daran gedacht, Ren zu fragen, ob er auch etwas besorgen könnte, um deine Heiligen Kräfte zu unterdrücken? Möglicherweise verschwinden solange die Flügel. Schlimm wäre es, wenn sie abfallen, aber wenn sie nur verschwinden, könntest du weiter leben wie vorher. Zumindest größtenteils.“ „Das hätte was Schönes. Aber am schönsten wäre es mit ihm, auch wenn ich ihn mir nicht beim Einkaufen vorstellen könnte.“ Hachidori lachte und strich ihr über die Wange: „Ich würde da auch lachen. Naja, er könnte auch in deine Zeit, aber nur wenn seine wichtige Funktion hier nicht mehr gilt, nur weiß ich nicht, wann es sein sollte und du kennst ihn. Er gibt sein Reich nicht so leicht auf. Er würde auf Leben und Tod kämpfen.“ Sie nickte still und wurde traurig. Er zog sie in die Arme und küsste ihre Stirn. „Aber Sayo. Ich werde mein Bestes geben. Lass uns das durchstehen und dann werden wir schauen.“, flüsterte er heiser und drückte sie an sich. Wenn sie ein normales Leben führen könnte, würden ihre Eltern sie zur Abtreibung zwingen? Es musste eine Lösung gefunden werden. Unbedingt und er würde ihr helfen. Eigentlich war er nicht der familiäre Typ, aber bei ihr keimten Vatergefühle auf. „Wie sind deine Eltern?“ „Übervorsichtig. Es wird sowieso problematisch. Ich wollte nur über das Wochenende in den Wald gehen, sie suchen mich bestimmt. Außer ich werde in die gleiche Zeit zurückgebracht.“, flüsterte sie und knuddelte ihn etwas. „Sie haben mir damals alles verboten. Oft habe ich mitbekommen, wie sie sich stritten, weil ich keinem so wirklich ähnlichsah. Wäre der Vaterschaftstest nicht positiv ausgefallen, wäre meine Mutter jetzt alleinerziehend. Sie lieben mich, doch sie wünschen sich eine normale Tochter, kein anormales etwas. Auch wenn mir eine gute Ausbildung zu kam und meine Eltern nicht gerade arm sind, haben sie mich meist eher vor den anderen versteckt gehalten.“ Hachidori seufzte betrübt und strich ihr über die Stirn. Er sollte ihr erstmal nicht sagen, dass sie schwanger war, sonst würde sie sich noch mehr Gedanken machen. „Gut, ich werde mit Ren sprechen, vielleicht kann er dir etwas dergleichen besorgen, sodass du ein recht normales Leben leben kannst. Du wirst ja jetzt deine Augen wiederhaben und du bist alt genug. Es wird schon eine Möglichkeit geben.“ „Ehrlich? Ich habe eigentlich schon eine eigene Wohnung in der Nähe meiner Schule, aber meistens schaut einer nach mir. Sie ist halt mitten in der Stadt. Wenn es klappt könnte ich versuchen ein normales Leben zu führen.“ Hachidori nickte über diese recht guten Neuigkeiten und drückte sie noch einmal. „Ach ja. Wenn es wirklich an den Lebensmitteln liegt, solltest du alles Rohe nicht essen und darauf achten, dass es wenn gut durch ist. In Ordnung? Kein Alkohol zur Besserung. Ich werde einige Kräuter besorgen, die die Symptome lindern. Halt dich einfach daran, was ich dir gesagt habe und es geht dir demnächst wieder besser.“ Sesshomaru kam rein und beide drehten sich um. Erst schien er etwas eifersüchtig, als er die beiden so in trauter Umarmung sah, doch dann beruhigte er sich und trat zu ihnen. „Wie geht es ihr?“ „Sie wird wieder, mach dir keine Sorgen. Ach Sayo, nachher, wenn es dir besser gehen sollte, üben wir Fliegen mit Gewichten.“ Sayo nickte und betrachtete Sesshomaru. Als Hachidori abließ, setzte er sich zu ihr auf die Kissen und zog sie an seine Brust und küsste ihre Stirn. Sesshomaru war in letzter Zeit sehr fürsorglich geworden. Es machte sie irgendwie glücklich, wie sich alles entwickelte, aber die Worte rissen an ihrem Herz, die Hachidori geäußert hatte. Sesshomaru würde bis zum Tode für sein Land kämpfen. Sie presste ihr Gesicht an seine Brust und ließ sich streicheln. „Ich lass euch dann alleine. Und denk daran, was ich dir gesagt habe Sayo. Ich werde jetzt mit Ren sprechen, vielleicht lässt sich ja wirklich etwas machen, um deine Situation in der Zukunft erträglicher zu machen.“ Er verneigte sich lächelnd vor beiden, winkte schmunzelnd und schritt hinaus. Unbedingt war eine weitere Beobachtung wichtig, um zu erfahren, wie sich dieses ungleiche Paar machte, auch wenn sie immer mehr aufeinander zugingen. Wie würde sie reagieren, sollte er ihr irgendwann sagen, dass sie wahrscheinlich 2 kleine Fratze erwarten würde? Sie würde bestimmt ausflippen. Entweder sich freuen oder losheulen. So wie er sie einschätzte, würde sie bestimmt unter Stimmungsschwankungen leiden, die Sesshomaru in den Wahnsinn trieben. Irgendwie freute er sich darauf, den verzweifelten werdenden Vater dabei zu beobachten, seine Frau zu beruhigen. „Und, was hat er gesagt?“, fragte Sesshomaru und kraulte sie etwas hinter den Ohren. Sie betrachtete ihn und zwang sich zu einem kleinen Lächeln. „Du hast nicht gelauscht?“ „Wieso fragst du?“ „Ich hätte geschätzt, du würdest das tun.“ Er brummte leise und verdrehte die Augen. Sie kicherte leise und pikste ihn in die Wange. „Tut mir leid. Naja, er hat mit mir geredet. Er meint es ist besser, kein Alkohol und nichts Rohes zu mir zu nehmen. Nur etwas das gut durch gekocht ist. Auch will er mir einiges holen, was die Übelkeit beruhigt. Mach dir bitte keine Sorgen.“ Er nickte und schob ihr Haar ordentlich. Sie lächelte über seine Berührungen, die in der letzten Woche so zärtlich geworden waren. Anscheinend verstand er jetzt wie empfindsam ein Mensch war, aber sie hoffte, dass er es nicht übertrieb. Sie schloss leicht die Augen und dachte nach. Hachidori hatte lange seine Hand auf ihren Unterleib gehabt. War sie vielleicht schwanger? Auch seine Fragen hatten daraufhin gedeutet. Wie würde jedoch Sesshomaru darauf reagieren, wenn er es wüsste? Vielleicht war es auch noch gar nicht so sicher, ob sie es war oder nicht. Tief atmete sie ein und strich über seine Brust. Kapitel 54: Streuner -------------------- „Du?“ „Was ist denn Sayo-chan?“ „Was wäre, wenn ich schwanger wäre?“ „Bist du es?“, fragte er geschockt und starrte sie an. „Nein. Nicht das ich wüsste, aber ich frage was wäre, wenn…“, meinte sie kleinlaut und schluckte. Er seufzte und entspannte sich sichtlich, was sie etwas bedrückte. „Ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich habe nicht so sehr drüber nachgedacht, aber wahrscheinlich wäre ich nicht abgeneigt gegenüber, aber du musst an dich denken, du wolltest keine. In deiner Zeit hättest du Schwierigkeiten. Lass uns wann anders darüber reden, wenn es so weit sein sollte.“, flüsterte er und küsste sie auf die Wange und dann auf die Lippen. „Du bist die erste, mit der ich mir Kinder vorstellen könnte, nur in dieser Zeit, bei Dämonen ist es etwas anderes. Ich bin die erste Zeit bei meiner Mutter aufgewachsen und mein Vater hat sich nach einiger Zeit eine neue Frau gesucht. Erst später kam ich zu meinem Vater um in den Kampf eingewiesen zu werden, wie auch meinen Pflichten.“ „Also kannst du dir keine Familie mit mir vorstellen?“, fragte sie und sah ihn mit großen Kulleraugen an. Er seufzte leise und drückte sie enger an seine Brust: „Das habe ich nicht gesagt, aber es wäre eine neue Situation. Du müsstest mir schon Zeit geben. Wahrscheinlich wäre ich auch nicht der beste Vater.“ „Meinst du? Du wärst bestimmt ein besserer Vater als ich eine Mutter.“ „Das nenn ich mal eine Aussage. Wieso glaubst du das?“ „Die Kinder oder das Kind würde mir nur auf dem Kopf rumspringen.“ „Stimmt. Außer du legst sie an die Leine.“, meinte er zwinkernd. Beide lachten leise und schüttelten den Kopf. „Gute Idee.“ „Das ist nicht dein ernst…“ „Nein. Aber du kannst besser deinen Kopf durchsetzen.“ „Du doch auch, wer hat mich denn letztens gerettet?“ „Vielleicht macht mir das auch Angst, dass ich meiner ‚Mutter‘ gedroht habe und sie nachgab. Du hast auch einen Dickkopf.“ „In Ordnung, da bräuchtest du wirklich Hilfe von mir. Du hast recht. Aber es ist nicht so, oder?“ „Nein. Hachidori hat zumindest nichts gesagt, nur geschaut ob alles in Ordnung ist.“, hauchte sie und schmiegte sich an ihn. Das Gespräch war interessant. Er war sich nicht ganz sicher. Sein Blick war ihr nicht entgangen. Könnte es sein, dass er gehen würde, wenn sie es wäre? Sie wollte nicht mehr drüber nachdenken und setzte sich auf, als Hachidori wieder reinkam und ihr Kräuter reichte, die sie brav kaute. Es dauerte nicht lange, bis es ihr besser ging und das Training weiter ging. Sesshomaru beobachtete sie beim Fliegen, wie sie Reissäcke hochhob und flatterte. Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, wie tollpatschig sie sich anstellte und nicht ihre Haltung bewahren konnte. Sayo bemerkte seinen Blick und funkelte ihn böse an. Es lief ihm eiskalt über den Rücken. Anscheinend fand sie es überhaupt nicht gut, dass er sich lustig machte. Sie trainierten fast den ganzen Tag und am Ende landete sie vor ihm. „Da habe ich noch eine Idee, Sayo. Deine letzte Aufgabe ist, Sesshomaru zu schnappen und ein paar Meter hochzufliegen und auf der Stelle zu bleiben.“ Sayo wurde rot und blickte ihn an. Er legte die Arme um ihren Hals und grinste sie herausfordernd an: „Ich bin doch viel zu schwer.“ Knurrend biss sie sich auf die Unterlippe. Dieses Funkeln in ihren Augen mochte er wirklich. Sie nahm die Herausforderung an und schlug heftig mit den Flügeln, während sie ihre Arme um ihn schlang und sich langsam mit ihm erhob. Siegessicher grinste sie und flog mit ihm auf der Stelle. „Schau, ich kann‘s!“ „Wer sagt, dass ich nicht selbst schwebe?“ „Tust du das?“, fragte sie empört, doch er schüttelte nur den Kopf. Es beruhige sie und sie setzte ihn ab. „Glückwunsch Sayo. Üb einfach zwischendurch, aber jetzt kannst du wenigstens schon fliegen. Vergiss aber nicht die Flügel anzuheben, sonst schleifen sie auf dem Boden und du willst sie ja nicht dreckig machen, oder?“, fragte Hachidori und zwinkerte ihr zu. „Nein, natürlich nicht!“, lächelte Sayo und strich angetan über Sesshomarus Arme. Sie war mit ihm geflogen. Jetzt konnte sie ihn sogar retten, wenn sie wieder von einer Klippe stürzen würden und er ohnmächtig wäre. Langsam streckte sie sich und atmete die frische Luft ein. „Jetzt kann ich alleine fliegen, Sessh-chan.“ „Du sollst mich doch so nicht nennen. Ich dachte du lässt dich gerne tragen?“ „Menno. Ja ich lass mich gerne tragen, aber so können wir besser Ausschau halten.“, meinte sie nur und grinste ihn an. In der Nacht schreckte Sayo aus einem Albtraum hoch und seufzte erleichtert. Sesshomaru schlief neben ihr. Er sah so unschuldig aus, dachte sie nur und stand leise auf und trat auf den Balkon und atmete die kalte Luft ein. Ein kleines Geräusch ließ sie aufhorchen. War jemand etwa hier? Sollte sie Sesshomaru Bescheid sagen? Vorsichtig blickte sie sich um, konnte jedoch keinen erkennen. Wieder ein kleines Geräusch. Es klang wie Kratzen auf dem Dach. Sie nahm ihren Mut zusammen, breitete die Flügel aus und flog leise auf das Dach. Es war im ersten Moment schwer Halt zu finden, doch sie hatte ihn recht schnell und blickte sich immer wieder um. Etwas kratzte und schien sich verstecken zu wollten. „Hallo? Ist da jemand?“, flüsterte sie leise und sah sich um. Ein kleines Fiepsen erweckte ihre Aufmerksamkeit und sie klettere langsam auf der Spitze des Daches herum. Dann erblickte sie es. Ein kleines schwarzes Etwas, was sich ängstlich in eine Nische kauerte und sie anfauchte. Die Zähne waren Spitz, doch das machte ihr keine Angst. Langsam kroch sie auf das Wesen zu, welches einer Katze ähnelte. Blaue leuchtende Augen starrten sie ängstlich an. Anscheinend war es verletzt an der Pfote und war nicht mehr weggekommen.  „Komm her, hab keine Angst, ich tu dir nichts.“, flüsterte sie leise und streckte eine Hand nach dem Kätzchen aus. Es biss zu, doch Sayo zuckte kaum merklich zurück und versuchte dem Tier nicht die Hand zu entziehen und lächelte.  „Keine Angst, ich will dir nur helfen.“, flüsterte sie leise und versuchte ihre Stimme sehr weich klingen zu lassen. Das Kätzchen knurrte weiter und stellte den Schwanz auf. Er ähnelte einem Fuchsschwanz. Der Schwanz war stark aufgebauscht. Immer noch hielt das Kätzchen ihren Finger fest, doch es schien sich langsam zu beruhigen. Sayo lächelte sie weiter freundlich an, in der Hoffnung die Kleine oder der Kleine würde erkennen, dass sie es gut meinte. So verharrten sie einige Minuten. Erst dann gab das Kätzchen ihren Finger frei und leckte sanft den Finger. Sayo lächelte zärtlich und streckte ihre andere Hand zur Katze. Sie schnupperte vorsichtig, zuckte aber kurz zurück, als Sayo die Hand hob um die Katze zu streicheln. Sie hatte sich klein gemacht, aber als sie bemerkte, dass sie gestreichelt wurde, streckte sie sich entgegen und schnurrte leise. „Komm her meine kleine, ich kümmere mich um dich. Du bist verletzt oder? Lass mich dich behandeln.“ Kuro~ „Kuro? Wo kam das her?“ Ich heiße Kuro~ Sayo blickte zu dem Kätzchen und lächelte: „Hast du das gesagt?“ Als die Katze nickte strahlte Sayo über alle Maße. „Ich heiße Sayo, freut mich Kuro-chan. Möchtest du mit mir kommen?“ Kuro sah sie verdutzt an und hob die verletzte Pfote ans Gesicht. Wurde die Katze rot? Du kennst mich doch nicht. Gibt das keinen Ärger… Sayo-sama? „Das passt schon. Ich werde dich beschützen. Du hast eine schöne Stimme, süßer Kater. Ich kenne den Schlossherrn. Er frisst mir sozusagen aus der Hand. Also keine Sorge, der Hund wird dich nicht beißen.“, kicherte Sayo und streichelte über die drei Streifen auf seiner Stirn. Es war dunkel, aber es sah nach einem Rotton aus. Der kleine Kater schnurrte und schien zu lächeln bei ihrer Beschreibung. In Ordnung. Aber nur wenn es wirklich keine Probleme macht. Danke Sayo-sama, du bist so lieb zu mir… Sayo winkte schüchtern ab und hob den kleinen in ihre Arme, wobei sie darauf achtete nicht die Pfote zu berühren. Der kleine schmiegte sich an ihre Brust und schnurrte. Sayo kicherte leise und sprang vom Dach und schwebte sanft auf den Balkon. „So. wir müssen leise sein, er schläft nämlich noch. Wenn wir ihn wecken hat er bestimmt schlechte Laune.“ Sayo drückte ihre Nase in Kuros Fell. Vorsichtig schlich sie sich in den Raum und schlich aus dem Zimmer in den Flur. Kuro presste sich eng an Sayo. Ihm war das Ganze nicht so geheuer und er fürchtete sich, aber Sayo strich die ganze Zeit beruhigend über sein Fell. Als sie in einen anderen Raum gelangten, entspannten sie sich beide. Sie zündete eine Kerze an und suchte mit Kuro nach Verbänden. Kaum gefunden, setzte sie Kuro ab, suchte etwas zum Desinfizieren und verarztete die Pfote von Kuro. Er beobachtete sie die ganze Zeit dabei. Als sie fertig war, hob sie ihn wieder hoch. „Ist das so in Ordnung?“ Ja. Danke, Sayo-sama. „Hast du denn auch Hunger, Kuro-chan? Und Sayo reicht. Sama musst du nicht sagen, ich bin keine Herrin oder Meisterin. Ich bin ein normales Mädchen mit besonderen Fähigkeiten.“ Kuro betrachtete sie staunend und nickte. Ja, ich habe Hunger…Sayo-san. Sayo lächelte, sie fand es interessant, dass er in Gedanken mit ihr sprechen konnte. So ein süßer Kater. Noch nie hatte sie ein Haustier besessen oder je eins in ihrer Nähe gehabt. Es gefiel ihr irgendwie, auch wenn sie wusste, dass sie vor sich bestimmt kein Haustier hatte. Schnell schlich sie über die Dielen zur Küche und fand ein paar Reste. Schnell suchte sie etwas von dem gebratenen Fleisch zusammen und hielt es an Kuros Nase. Er schnurrte und futterte ordentlich. Kapitel 55: Vertrauter Feind ---------------------------- Lecker! Sayo kicherte leise und beobachtete ihn, wie er ihre Hand ableckte. Die Zunge war rau und kitzelte stark. Als der kleine fertig war, schlich sie zurück in die Gemächer. „Ich nehme dich mit mir ins Bett. Ruh dich erstmal aus. Morgenfrüh rede ich mit Sessh-chan. Er hat bestimmt kein Problem damit, wenn du erstmal hierbleibst, bis deine Pfote verheilt ist.“ Sessh-chan? Du nennst den Herrn der westlichen Länder Sessh-chan? Sayo nickte und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich mit Kuro auf die Kissen setzte und unter die Decke kroch. Sesshomaru murmelte etwas Unverständliches. Sayo kicherte und drehte ihm den Rücken zu. Seine Hände wanderten über ihre Hüfte und zogen sie an seine Brust, bevor er sein Gesicht in ihre Haare vergrub. Kuro starrte die Szene irritiert an, aber legte sich dann auch mit unter die Decke und rollte sich zusammen. Sayo streichelte noch einige Zeit den kleinen, bevor sie ins Traumland rutschte. Kuro hatte nicht so etwas erwartet. Er hatte Ärger bekommen für seine Fehlinformationen und nun lag er neben den Leuten, die er verraten hatte an seine Herrin. Warum nahm diese Frau ihn einfach auf? Hatte sie denn keine Angst, dass er ein Spitzel war? Hoffentlich ging es gut, jedoch hatte seine Herrin sie so Doll gegen einen Baum geschleudert, dass sie ihre Pfote verstaucht hatte und nicht schnell genug verschwinden konnte. Müde und besorgt drückte er sich an ihre Brust. Wer war sie bloß? Phenea bestimmt nicht… Er schloss seinen Schwanz um seinen Körper und genoss die Wärme. Schon lange hatte er nicht mehr an jemanden gekuschelt und hatte nur für den Kampf gelebt und für seine Herrin.   Am nächsten Morgen erwachte Sayo. Die Übelkeit war zurück. Schnell schob sie Kuro beiseite, der erschrocken aufsprang und rannte zu einem Eimer, den Sesshomaru vorsichtshalber besorgt hatte. Sie übergab sich wieder und hielt sich den Magen. Immer wieder würgte sie und zitterte. Ihre Augen tränten vor Schmerz. Das konnte doch nicht wahr sein. War es wirklich das oder war sie doch schwanger? Das war die Hölle! Kuro stand noch kurz erschrocken da, bis er das Spektakel erblickte. Kurz blickte er zu Sesshomaru, welcher gerade wach wurde und rannte dann zu Sayo und rieb seinen Kopf an ihrer Seite. Sayo würgte immer noch und Kuro machte sich sorgen darüber. Alles in Ordnung? „Mir ist so schlecht.“, kotzte sie und war glücklich als es zu Ende war. Auch Sesshomaru war zu ihr gekommen und hielt ihr einen nassen Lappen vor die Nase. Dankend nahm sie ihn an, während er ihren Rücken streichelte.  „Schon wieder?“, fragte er zärtlich. Sie konnte nur nicken und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, während sie mit der Hand nach Kuro suchte. War er verschwunden? Erschrocken blickte sie sich um, doch dann sah sie Kuro, wie er ihr einen Wasserschlauch aus Leder, gefüllt mit Wasser anschleppte und vor die Beine legte. Er maunzte kurz. Sayo nahm ihm den Schlauch ab und trank das kühle Wasser. Es schmeckte köstlich. „Wer ist das Sayo?“, brummte Sesshomaru und beobachtete Kuro skeptisch. „Ach das? Das ist Kuro, er ist mein Hauskater. Ich habe ihn heute Nacht verletzt gefunden und versorgt. Bis es ihm besser geht wird er bei mir bleiben. Hoffentlich ist das kein Problem… oder doch?“, fragte sie, legte den Schlauch ab und zog Kuro in ihre Arme. Sie knuddelte den Kater leicht und hielt ihn sich unter das Kinn, während sie versuchte ganz niedlich zu schauen. „Ich darf ihn doch behalten, oder? Bitte bitte bitte. Ich hatte noch nie ein Haustier!“ Haustier? Sayo-san, pass auf. Sonst bekommst du wegen mir Ärger. Sesshomaru betrachtete den Kater und knurrte leise. Als Kuro zusammenzuckte, drückte Sayo ihn an ihre Brust und sah Sesshomaru ernst an. „Bitte.“ Er seufzte laut und wuschelte ihren Kopf: „Auf deine Verantwortung. Wenn er etwas anstellt, bist du Schuld und wirst die Verantwortung dafür tragen, damit du das weißt. Wenn er Dreck macht, machst du ihn weg. Wenn er auf deinen Federn rum kaut, weil er dich mit einem Vogel verwechselt, jaulst du mir nicht die Ohren voll. Verstanden?“ Sayo nickte heftig und lachte. Sie hob Kuro an die Nase und küsste sein kleines süßes Näschen: „Hörst du Kuro-chan? Du bist jetzt offiziell mein Haustier. Bis du geheilt bist. Du kannst aber auch länger bleiben!“ Wow. Der frisst dir wirklich aus den Händen. Danke noch einmal Sayo-san. Ich versuche dir nicht so viel Ärger zu machen. Das war seine Chance um an Informationen zu gelangen. Oder? Er musste seiner Herrin dienen, aber die Gesellschaft etwas genießen konnte er doch auch. Hoffentlich zumindest. Er würde später Bericht erstatten. Vielleicht würde er so an Informationen kommen, die noch von Wichtigkeit sein könnten. Diese Sayo war nicht auf dem Schirm gewesen. Anscheinend war nicht Phenea die Liebste dieses Lords, sondern Sayo. Eigenartig. Kuro schmiegte sich etwas an Sayo und leckte über ihre Hand. Sie kicherte und kraulte ihn hinter den Ohren. Sesshomaru schien eifersüchtig zu werden. „Noch eine Regel. Er bekommt nicht mehr Aufmerksamkeit als ich.“ Sayo griente und kraulte Kuro noch einmal, doch dann setzte sie ihn ab und kraulte auch Sesshomaru hinter dem Ohr: „Wie du wünscht. Wusste nicht, dass du auch auf kleine arme verletzte Kater eifersüchtig werden kannst. Glaubst du, dass ich ihn schnappe und mit ihm flüchte?“ „Das habe ich nicht gedacht.“, murmelte Sesshomaru und blickte zur Seite. Also doch. Sie schüttelte nur den Kopf und küsste ihn auf die Lippen. „Keine Sorge. Ich mag meinen süßen Hundemann. Du kannst wirklich niedlich sein, wenn du einen Kater eifersüchtig anstarrst. Ich weiß in dieser Zeit ist alles anders, aber mach dir nicht immer so furchtbare Sorgen. Du kennst mich doch. Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte bei deinen Übergriffen Panik bekommen und wäre gegangen?“ Er schüttelte den Kopf und Kuro horchte auf. Seine Zeit? War sie durch die Zeit gereist? Fragen, die sie Sayo später stellen musste, wenn Sesshomaru-sama nicht da war. Er konnte es nicht zulassen, dass er Verdacht schöpfte. Er schnurrte etwas und kletterte auf Sayos Schoß. Sie legte nun auch eine Hand auf seinen Nacken wieder und streichelte. Irgendwie genoss er es. Solange wurde er nicht gekrault. Er rollte sich auf den Rücken. Sie verstand den Wink und kraulte unter seinem Kinn und den Bauch. „Sessh-chan, sag Bescheid, wenn ich dich wie Kuro-chan am Bauch kraulen soll.“ Neckisch blickte sie ihn an. Er beugte sich hinab und küsste sie. „Teufelin. Natürlich nicht, außer … du weißt schon.“, grinste er und küsste sie wieder und wieder. Er schob seine Zunge in ihren Mund und spielte mit ihrer. Jedoch zog er sich schnell zurück, schnappte den Schlauch, trank etwas und stand auf. „Okay. Später. Ich werde dir etwas besorgen…“ Sayo betrachtete ihn schockiert, bevor ihr in den Kopf kam warum. Sie hatte sich gerade übergeben und er hatte feine Geschmacksknospen und einen guten Geruchssinn. Belustigt nickte sie: „Das könnte ich jetzt echt gut gebrauchen. Bitte etwas Leckeres und Fruchtiges. Frag doch Hachidori gleich nach etwas gegen die Übelkeit!“ Kuro beobachtete das Geschehen leicht irritiert. Hachidori? Das wurde ja immer bunter hier. Was für ein Kolibri? Anscheinend hatte seine Herrin diese ganze Situation falsch eingeschätzt. Wenn er das berichtete, was würde ihm dann bloß blühen? Würde sie sich freuen, oder wütend sein, dass er so spät erst an solch wichtige Informationen kam? Zumindest war jetzt hier noch ein Phönix, der aussah wie Phenea, nur viel jünger. Wie konnte das bloß sein? Als Sesshomaru den Raum verließ, drehte sich Kuro um und betrachtete Sayo. Lächelnd hob sie ihn hoch und warf sich mit ihm in die Kissen. Erschrocken hielt er sich fest und schüttelte sich. Ihr Lachen erfreute sein Herz, doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Nein er durfte es auch nicht. Du, Sayo-san? Was meinst du mit deiner Zeit? Kommst du nicht von hier? Gehst du bald wieder? „Ach Kuro-chan. Tut mir leid, das muss dich verwirrt haben. Leider bleibe ich wirklich nicht für ewig. Phenea hat mich gerufen, als sie gefangen gehalten wurde von Hachidori. Ich sollte sie suchen. Dabei habe ich auch Sesshomaru kennen gelernt. Er war einmal ein wirklich grummeliger, aggressiver Mann, doch er hat sich geändert.“ Hachidori? Ein Kolibri hat einen Phönix entführt? Sayo lachte leise: „Ob du es glaubst oder nicht. Er ist auch ein Phönix. Er war ein Gott bei den Azteken. Aber damit du auch lachen kannst. Der Kerl sieht wirklich aus wie ein kleiner süßer schwarzer Kolibri in seiner Tierform. Also damit wir uns klar sind. Wenn ein Kolibri hier rumflattert, nicht fangen und fressen. Der bekommt dir nicht wirklich gut.“ Kuro nickte verdutzt und rollte sich etwas auf ihren Bauch, bis er neben ihr landete. Das ist dein ernst, oder, Sayo-san? Unglaublich. Wieso hat er sie entführt und warum ist er hier? „Du bist ganz schön neugierig.“ Erschrocken starrte er sie an. Mist er fragte zu schnell. Tut mir leid… „Nicht schlimm. Ich bin genauso neugierig. Glaub mir oder nicht. Ich versteh das meiste hier nicht. Aber da gerade sein Volk ausgelöscht wurde, hat er überhaupt keine Nachkommen mehr und erhofft sich halt mit einem Phönix ein Kind zu bekommen. Ich bin das Produkt, aber mich gibt es erst in etwa 500 Jahren. Wo ich gerade über das Thema schlendre… Beide sind meine Mentoren, aber ich habe keine Ahnung, ob ich jetzt der Phönix seines oder dieses Landes bin.“ Sie rollte sich rum und streichelte den kleinen. Ihr Gesicht wirkte besorgt und Kuro leckte kurz über ihre Wange. Anscheinend war die Situation sehr kompliziert und es waren 3 Phönixe. Das würde schwer werden, aber nicht unmöglich, jedoch war sie so offen und vertrauensselig. Konnte er diese Frau hintergehen, die ihm das Herz ausschüttete? Hast du sie mal gefragt? „Nicht wirklich, ich bin erst vor etwa 2 Wochen erwacht. Erst musste ich mich um Sesshomaru kümmern und dann habe ich Fliegen gelernt. Ich glaube sie wissen es selbst nicht, da das nicht meine Zeit ist und beide ja noch die Führung haben. Wahrscheinlich erst in der Zukunft wird es sich herausstellen. Zurzeit soll Ren etwas suchen was meine Kraft unterdrücken kann, bzw. dass die Flügel verschwinden. In meiner Zeit gibt es keine Dämonen oder besonderen Geschöpfe mehr. Wir haben, wenn Gruselgeschichten über Geister, aber sonst nur Legenden.“ Kuro starrte sie an. Unglaublich. Eine Welt ohne Dämonen? Aber noch interessanter war die Sache mit dem Gegenstand, der einem Phönix die Kräfte rauben konnte. Das wäre möglicher Weise die Chance für seine Herrin. Wow. Keine? Das wäre wirklich schwer, bei deinen großen Schwingen, Sayo-san. Denk nicht so viel nach. Eben musst du noch nicht gehen und wenn klappt das ja mit dem Gegenstand. Aber ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es keine Dämonen mehr gäbe. „Wenn es sie gibt, verstecken sie sich gut. Auch hatte ich in der Zukunft keine Mentorin. Da existierte Phenea wahrscheinlich nicht mehr. Das ist glaube meine größte Angst. Entweder komm ich nicht mehr heim, wenn sie stirbt, oder ich bin alleine in der Zukunft. Ohne irgendjemanden, der mich versteht. Auch weiß ich nicht, ob Sesshomaru bis dahin überlebt. Wenn ich Pech habe, kann ich nirgendwo mehr hin.“ Warum bleibst du dann nicht einfach hier? Kuro beobachtete sie bedrückt und schmiegte sein Gesicht an ihres. Leise kicherte sie und zog den kleinen an ihre Brust und schluchzte. Auch wenn er der Feind war, hatte er ein Herz. Zärtlich leckte er ihre Tränen weg und schmuste mit ihr. Habe ich etwas Falsches gesagt, Sayo-san? „Nein. Nicht wirklich. Aber ich darf nicht bleiben. Die Zukunft ist düsterer. Wahrscheinlich muss ich für die Welt sorgen. Ich gehöre nicht hier hin. Oft habe ich es mir schon gewünscht. Weißt du, ich bin vielleicht sogar schwanger. Hachidori meinte es könnte eine Lebensmittelvergiftung sein. Aber seine Verbote und die Tatsache, dass er solang die Hand auf meinem Unterleib gehabt hat. Ich bin mir aber nicht sicher, auch nicht ob Sesshomaru wirklich darüber glücklich wäre. Also sag es ihm bitte nicht. Wenigstens etwas wird mir in der Zukunft von ihm bleiben.“ Kuro seufzte leise und schmiegte sich an sie. Es spendete ihr Trost. Dieses warme weiche Fell. Auch die raue Zunge tat ihr gut. Nicht weinen. Vertrau auf deine Gefühle. Alles wird schon wieder. Jetzt hast du doch auch mich zum Kuscheln und Knuddeln. Ich werde dir gerne zuhören. Wenn du wirklich schwanger sein solltest, solltest du es ihm sagen. Bestimmt freut er sich. Du bist ein nettes Mädchen und eine hübsche Frau. Ich weiß nicht, ob du es nicht siehst, aber er liebt dich. Noch nie habe ich diesen Lord so sanft gesehen. „Danke Kuro-chan. Du bist so lieb und süß. Ich verdien dich doch gar nicht. Aber ich gebe mir Mühe.“, brummelte sie und küsste den kleinen auf die Stirn. Er wurde rot und tapste mit der Pfote nach ihrer Nase. Sie war schon süß. Er würde schauen, dass er sie raushalten konnte. Irgendwie war sie viel zu unschuldig um in die Sache herein zugeraten. Kapitel 56: Stimmungsschwankungen --------------------------------- Die beiden kuschelten noch etwas, bis Sesshomaru reinkam und ihr einen Tee brachte. Sie bedankte sich und trank ihn dankend.  „Wie geht es dir? Hast du geweint?“, fragte er besorgt und strich über ihre Wangen. Sie lächelte ihn an und nickte. „Wieso?“ „Naja. Es ist einfach so viel bisher passiert und wir wissen immer noch nicht, wie es weitergehen soll. Andererseits sollten wir bald einen Weg finden, muss ich gehen und das will ich nicht.“ „Ich verstehe dich. Wir schaffen das schon. Irgendwie werde ich dir später folgen. Nur darf ich nicht die Geschichte ändern. Wenn du in deiner Zeit bist, bekomm am besten raus, wann mein Reich fiel. Bestimmt kannst du dann auch schon Zeit Tore öffnen und du holst mich. Oder Phenea schickt mich rüber. Also lächle etwas. Wir machen das. Auch wenn ich wahrscheinlich mein Leben hier vermissen werde, aber wenn ich sowieso mein Reich dann verloren habe, komm ich auch bei dir irgendwie aus.“ Sie nickte lächelnd und küsste ihn. Es tat so gut, dass er so etwas sagte. Also würde er versuchen sie zu beschützen und bei ihr zu bleiben. Neue Kraft durchflutete sie. Sie fühlte sich glücklich und drückte Kuro an sich. Kuro hatte recht. Dieser Mann liebte sie über alles und legte seinen Stolz bei Seite. Sayo lächelte glücklich und kraulte den kleinen Kater. „Du bist wirklich der beste, auch wenn dir Kuro-chan deinen Platz streitig macht.“ Sie lachte auf und Sesshomaru stürzte sich auf sie, küsste sie und leckte über ihr Ohr. Er ließ sich das nicht so schnell gefallen und biss leidenschaftlich in ihre Unterlippe. Schon die ganze Zeit sehnte er sich nach ihrem Körper und würde ihn sich jetzt nehmen. Es musste sein. Er war regelrecht ausgehungert. Leidenschaftlich küsste er sie immer wieder und wieder. „Du gehörst mir. Ich will dich, Sayo!“ Sein Stöhnen ließ ihren Körper erzittern, doch gerade war ein falscher Zeitpunkt für sie. Sie drehte sich unter ihm weg und entzog sich seiner Berührung. „Sei mir nicht böse Liebster, aber mir ist immer noch etwas schlecht. Tut mir leid.“ Sesshomaru seufzte und küsste ihre Wange geschwind: „In Ordnung. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Ich vermisse es dich zu berühren und zu liebkosen.“ „Perversling. Aber es stimmt schon, wäre mir nicht schlecht, hättest du mich jetzt gehabt.“ „Du bist wirklich merkwürdig. Sei froh, dass ich etwas für dich empfinde, sonst wärst du längst tot.“ „Denken wir an den Beginn. Wobei ich habe nichts gesagt, du hast nur überreagiert, weil ich dir bei deinen heißen Aufwärmübungen zugesehen habe.“ „Es war einfach der falsche Moment. Du bist mir nachgerannt.“ „So im Nachhinein hättest du es doch bereut, wäre ich zu Inu Yasha gegangen. Nicht wahr?“ „Möglicherweise… wäre ich noch ein normaler Lord. Ich weiß nicht ob ich es bereut hätte, denn Gefühle machen einen schwach.“ „Nicht nur. Wenn du für mich kämpfst, hast du einen Grund. Ist das nicht etwas Gutes?“ „Schon. Es ist einfach neu für mich. Wärst du nicht gewesen und auch nicht dein Geruch und alles, wäre mein Leben gleichgeblieben. Des Weiteren hätte ich nicht noch 2 nervige Phönixe, die sich jetzt als deine Eltern aufspielen. Ich wäre auch nicht gefoltert worden und hätte dir nichts angetan.“ Kuro starrte mit offenen Mund Sesshomaru an. Gefoltert? Gefoltert? Sayo-san, was heißt das? Sayo seufzte leise und bedeutete dem kleinen, dass sie es später erklären würden. „Das stimmt schon. Du hast in dieser kurzen Zeit wegen mir viel mitmachen müssen, aber wir sind doch beide daran gewachsen und stärker geworden. Ich versuche dir nicht mehr so viele Probleme zu machen. Es ist für mich einfach schwer das alles zu verstehen und zu verkraften.“ Sesshomaru betrachtete sie eingehend und zog sie an seine Brust: „Du bist heute wirklich weinerlich. Schlimm mit dir. Du steckst doch sonst nicht den Kopf in den Sand. Irgendwas ist doch los. Nicht mal, als ich gewalttätig wurde, hast du den Kopf in den Sand gesteckt. Nicht mal, als ich gefoltert wurde. Du hast dich eingesetzt und mir geholfen. Warum jetzt auf einmal? Was hat Hachidori dir noch gesagt? Rede mit mir gefälligst.“ Betrübt blickte sie zur Seite und schmiegte sich enger an seine Brust. Solange sie nicht wusste, woran sie war, wollte sich nicht drüber reden, doch sie verstand auch nicht so recht, warum sie so reagierte. Vielleicht verarbeitete sie erst jetzt alles. „Ich weiß nicht so recht. Kann sein, dass ich einfach mal zur Ruhe komme und mir Gedanken über alles gemacht habe. Das wird schon wieder. Wenn ich genaueres weiß, werde ich es dir erzählen. Ich verspreche es dir.“ „Ich … vertraue dir. Du solltest dir für heute eine Auszeit nehmen. Morgen werden wir uns dann auf die Suche machen, während ich dich unterwegs im Kampftraining unterrichten werde. Übernimm dich nicht zu sehr.“ „Eine Auszeit klingt gerade wundervoll. Wenn wir nur wüssten, wer es ist. Wobei andererseits will ich es nicht wissen, weil dann der Abschied näher rücken würde.“ „So läuft der Hase. Am liebsten würde ich dich nie wieder hergeben, doch du musst an deine Zukunft denken. Sag mir nicht, du würdest Gefallen am Töten finden. Du verstehst diese Welt und diese Zeit nicht. Weder hast du meine Strafe verstanden, noch verstehst du, dass nicht jeder ein gutes Herz hat. Du hast sogar eine dämonische Katze angeschleppt.“ „Ihr beide seid doch lieb. Hachidori war es auch. Ihr seht alles so verbissen und nur in schwarz und weiß. Entweder jemand steht auf eurer Seite oder ist euer Feind. Das ist doch dumm. Wer weiß, derjenige der Drago wiederbelebt hat, hatte vielleicht auch einen schlagfertigen Grund. Anstatt dass man in dieser Zeit ein Gespräch führt, haut man drauf.“ „So sind diese Zeiten. Ein Dämon lässt sich nicht gerne auf seine Fehler aufmerksam machen.“ „Dummer Stolz.“ „Sayo…“, knurrte Sesshomaru und starrte sie wütend an. „Du bringst mich um den letzten Nerv. Diese Welt ist so. Sie ist nicht deine Zeit. Bestimmt gibt es auch böse in deiner Zeit.“ Sie schwieg angespannt und seufzte: „Ja, die gibt es. Aber man ist nicht die ganze Zeit vom Tot umgeben!“ Langsam verstand Sesshomaru, was sie meinte. Er zog sie enger in die Arme und küsste ihre Stirn: „So ist diese Zeit. Du kannst sie nicht ändern. Darum kehre in deine Zeit zurück und ich werde dir später folgen, wenn ich meine Aufgaben erledigt habe. Du bist eine starke Frau und hast eine Aufgabe, wie ich meine habe. Du bist behütet aufgewachsen und wurdest in eine Situation gedrängt, mit der du nichts anfangen kannst. Nie musstest du kämpfen. Wir hier lernen das von Anfang an. Kämpfen und überleben. Tod oder lebend. Ich bin schon vor langer Zeit so verkorkst worden. Ein Tod hat keine Bedeutung. Oder zwei. Du kennst mich nicht. Ich habe schon Armeen niedergestreckt, weil sie mir im Weg standen. Du verlierst mit der Zeit das Gefühl dafür.“ Sie starrte ihn schockiert an. Er war also ein Serienkiller? Zitternd löste sie sich von ihm und starrte ihn an: „Wie viele?“ „Massen. Ich habe nicht gezählt.“ „Nur, weil sie dir im Weg waren?“ „Genau.“ „Ich verstehe das nicht.“ „Es ist schwer zu verstehen. Das macht die Zeit mit einem. Vielleicht sind die ersten Morde noch schrecklich, doch mit jedem nimmt es ab. Du ziehst in den Kampf um dein Land zu beschützen. Dann wird es leichter. Wenn du anfängst darüber nachzudenken, wer es ist, ob er Familie hat, dann zögerst du und es bedeutet deinen Tot.“ „Aber wieso macht ihr das dann?“ „Anfangs ging es ums Land. Danach für mich um Macht. Ich bin ein Riesendämon. Verwechsle mich nicht mit einem Menschenmann. Wir leben für den Kampf und den Krieg.“ Sie verstummte und legte sich nachdenklich die Finger an den Mund. Es schockierte sie über alle Maße. Dass er nicht umgänglich war, hatte sie verstanden, aber dass er Leute einfach so umbrachte, behagte ihr nicht wirklich. Eine Killermaschine. Doch seit sie bei ihm war, hatte er nicht wirklich mehr gemordet, oder? „Hmm… Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich war noch nie der Kriegsbeführworter. Aber kämst du in meiner Zeit überhaupt zurecht?“ „Ich gebe mein bestes. Du hast mich doch schon verändert. Am besten entspannst du dich erst einmal und ruhst dich aus. Ich weiß, das ist schwer für dich zu verarbeiten, aber so bin ich nun mal. Habe ich je ein Hehl um mein wahres Ich gemacht? Versuch dich zu entspannen.“, brummte er und hob sie auf den Armen hoch. In ihr brannte Ekel, aber sie liebte ihn auch, wenn an seinen Händen Blut klebte, aber sie musste verkraften, dass er einfach so Familien auslöschte. Tötete er auch Frauen und Kinder? Er legte sie sanft in die Kissen und betrachtete sie. „Willst du mich etwas fragen?“ „Hast du schon Frauen und Kinder getötet?“, hauchte sie sachte und starrte ihn an. „Frauen waren auch meine Gegner. Auch wenn es seltener ist. Kinder... Ich meine nein.“, murmelte er nur und wollte sie küssen, doch sie drehte sich weg. Seine Augen wurden groß. „Es sind kriegerische Zeiten.“ Sayo starrte ihn traurig an und seufzte: „Ich weiß. Doch es ist schwer. Am besten schlafe ich noch etwas. Hier ist so vieles anders. Wir kennen uns ja noch kaum, so kommt es mir gerade vor. Ich liebe dich, aber diese Facette wusste ich nicht, ich muss es erstmal verarbeiten. Aber mach dir keine Sorgen, bitte. Irgendwie ist alles in mir zurzeit so wirr.“ Sesshomaru nickte und beobachtete sie still. Anscheinend verstand sie langsam seine Grausamkeit. Vorsichtig stand er auf und nickte: „Ich sehe später nach dir.“ Sie nickte nur zart und sah, wie er den Raum verließ und diesmal recht grob die Tür zuschlug. Er war anscheinend aufgewühlt und sauer. Es tat ihr ja leid, aber gerade macht ihr diese Information zu schaffen. Leise seufzte sie und sah Kuro an. „Bitte, kannst du Sesshomaru etwas verfolgen? Ich weiß, es ist nicht nett, aber ich mach mir Sorgen.“ Kein Problem. Beruhige dich erstmal. Aber so ist es leider. An fast jeder Hand klebt Blut, auch wenn es nur Notwehr war. Er leckte ihr kurz über die Hand und dackelte hinter Sesshomaru her. Geschickt schob er die Tür mit seinen Pfoten auf und schlüpfte hindurch. Jetzt war sie alleine. Was sollte sie denken? Sesshomaru wanderte durch die Flure. Anscheinend hatte er wirklich Mist gebaut. Sie war nur auf einmal so launisch. War es, weil er gesagt hatte, nur weil sie im Weg standen? Bei Hachidori hatte sie ihm damals gesagt, er hatte vielleicht einen Grund. Damals war sie nicht wirklich glücklich darüber gewesen, dass er gesagt hatte, die anderen sind ersetzbar. Frauen waren kompliziert. Schwerer machte es auch noch diese Dürreperiode. Er sehnte sich nach ihrer Nähe. Ihren Berührungen. Es war eine regelrechte Sucht, die in ihm erwacht war. Und jetzt? Jetzt entzog sie sich ihm immer mehr. Anscheinend wollte sie mehr, doch von was? Wie konnte er ihr so etwas geben? „Sesshomaru, bist du noch in dieser Welt?“ Erschrocken blickte er auf. Hachidori. Er entspannte sich wieder. „Was willst du?“, knurrte Sesshomaru, als Hachidori anfing ihn mit offenem Mund anzustarren. „Ihr hattet Streit?“ „…“ „Also ja. Lass ihr einfach Zeit. Du könntest mir so lange einen Gefallen tun.“ „Was willst du?“, fragte Sesshomaru und beobachtete Hachidoris erhellendes Gemüt. Kuro versteckte sich und lauschte dem Gespräch. Anscheinend war es Sesshomaru nicht besser ergangen als Sayo. Was für ein Drama. „Naja. Ich bin gerade auf dem Trockenen und ein Mann hat ja so seine Bedürfnisse. Du weißt doch bestimmt, wo hier ein gutes Freudenhaus ist und würdest mich begleiten. Vielleicht lernst du ja noch was.“, neckte Hachidori ihn und faltete vor ihm bittend die Hände. „Du hast doch sowieso nichts Besseres zu tun und mich willst du bestimmt nicht alleine durch dein Land streifen lasse.“ Sesshomaru starrte ihn an und überlegte. Dann nickte er nur still. Vielleicht würde es ihn ja etwas ablenken. Sein Vater und Ren hatten ihn damals schon immer mitgeschleppt.  „Wunderbar. Dann lass uns gleich los. Ich mag eure Freudenhäuser wirklich. Wirklich beneidenswert. Noch nie habe ich so gestaunt.“, lachte Hachidori und spreizte genüsslich seine Flügel. „Dann wollen wir mal.“ „Wenn sie am Morgen schon offen haben.“ „Haben die, die ich bisher sah, gehabt. Da bekommt man Hunger auf mehr.“, brummelte er gut gelaunt und folgte Sesshomaru, welcher Zielstrebig aus dem Schloss ging. Kapitel 57: Das Freudenhaus --------------------------- Kuro schüttelte sich und streifte durch die Gänge zu Sayo und schmiegte sich unter ihren Arm. „Schon wieder da?“ Ja. Er und Hachidori wollen in ein Freudenhaus gehen und haben gerade das Schlossgelände verlassen. Ich dachte ich sollte bei dir bleiben. „Sie sind was????“ Sayo schreckte hoch und starrte ihn ungläubig an. Freudenhaus? Ihre Alarmglocken schellten. Vergnügte er sich jetzt mit anderen Frauen, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte? „Freudenhaus meinst du die mit Frauen, wo man mit denen schlafen kann?“ Jap. Warum erschreckst du dich so? Es ist doch eine ganznormale Sache oder ist es in deiner Zeit da auch anders? „Ganz anders. Ich meine… Nur weil ich keine Lust hatte, kann er doch nicht zu einer anderen… Er hat gesagt er liebt mich. Ich war seine erste, ich dachte er hat da gar keine Interessen. Das wäre in unserer Zeit Betrug! Man schläft nicht mit anderen in unserer Zeit, wenn man eine Beziehung hat!“ Wow. Naja. Er ist schon eigenartig. Normal hat ein Herrscher oder Lord mehrere Geliebte. Männer haben ihre Bedürfnisse. Wie machen sie das in eurer Zeit, wenn die Frau nicht will? „Naja… bei Liebenden akzeptiert man es. Ich hatte bisher keine Beziehung, aber wir Frauen sind doch kein Spielzeug. Vielleicht bin ich von ihm Schwanger und jetzt schwängert er vielleicht noch eine andere! Wir sind gleichberechtigt!“, fluchte sie, stand auf und zog sich an. Wow. In deiner Zeit vielleicht, aber hier sind die Männer an der Macht. Nur wenige Frauen können eine Machtposition besetzten. Na gut, du bist ein Phönix, dir dürfte es auch möglich sein, aber ein Mann erkennt das nicht wirklich an. Bitte beruhige dich. Es ist doch nur ein Techtelmechtel. „Für euch Männer vielleicht. Für mich nicht. Wenn er mit einer schläft, kann er es auch weiter machen. Dann kann er es vergessen. Ich ficke mich auch nicht durch die Weltgeschichte, wenn er gerade unpässlich ist. Begleitest du mich? Ich werde ihnen folgen. Ich will mit eigenen Augen sehen, dass er mich betrügt.“ Sie war fertig und schnappte Kuro, der zu ihr gelaufen war. Sie öffnete die Tür und wollte schon los, doch Kuro stupste sie noch einmal kurz an. Warte, so werden sie dich bemerken. Ich werde deine Kraft unterdrücken und deine Aura, wie auch dein Geruch. Eine Art Bannkreis, der dich vor der Welt verbergen wird. Sayo nickte und spürte die Kraft. Kurz dachte sie an Drago. Hatte er auch so einen Bannkreis schaffen können? Dann flog sie mit Kuro im Arm los. Kuro drückte sich fest an sie und seufzte innerlich. Anscheinend brauchte seine Herrin nichts unternehmen, denn hier brach alles von alleine auseinander. Phenea war jetzt alleine. Sollte er ihr Bescheid geben? Langsam blickte er in Sayos Gesicht und erschrak. Sie weinte. Es zerriss ihn regelrecht und er entscheid dagegen. Bestimmt gab es noch eine weitere Chance. Wenn sie das Kind von Phenea war, würde sie dann wahrscheinlich auch sterben, wenn Phenea jetzt starb. Das wollte er nun wirklich nicht. Er mochte dieses Mädchen. Seine Herrin war auch mal eine Frau mit guten Herzen gewesen. Eifersucht und Hass haben sie zerfressen, das sollte diesem Mädchen nicht geschehen. Hätte er ihre Einstellung gewusst, hätte er sein Mäulchen gehalten, doch jetzt war es zu spät. Er lehnte sich an und beobachtete sie, wie sie vor dem Freudenhaus landete und sah, wie die beiden Männer eintraten. Sie war so wütend, doch sie traute sich nicht ihnen zu folgen. Die Frauen berührten ihn und baten ihn rein. Sie waren tausendmal schöner als sie und würden ihn glücklich machen, was sie anscheinend nicht gut genug konnte. „Wir gehen heim Kuro.“, knurrte sie und drückte ihn an sich und flog davon, bevor sie nach einiger Zeit eine schöne Wiese mit Blumen gefunden hatte und sich hineinwarf. „Was soll ich nur machen, Kuro-chan? Anscheinend gehöre ich wirklich nicht in diese Welt. Immer habe ich mir eine richtige Liebe gewünscht, bei der man über alles hinwegsehen kann. Er hat alles getan für mich und jetzt tut er das.“ Sayo-san. Vielleicht stimmt es, wie du sagst. Wer weiß, was seine Idee war. Du weißt doch nicht, ob er mit einer schläft. Liebe ist schwer für einen Dämon. Ich bin selbst einer. Wir sind Tiere und wir bleiben es. Sehr starke unter uns können eine menschliche Gestalt annehmen. Sie ist auch viel unauffälliger und leichter zu beherrschen. Vergiss das nicht. Aber er liebt dich, dass sah man ihm an, doch er kommt mit der Situation nicht zu recht. Wie er schon meinte, wärst du nicht du, wärst du nicht mehr am Leben. Dämonen sind sehr stolz und du hast ihn abgewiesen. „Heißt das, ich bin daran schuld?“, meinte sie betrübt und Tränen kullerten über ihre Wangen. Kuro knuddelte sie etwas und versuchte sie zu trösten. Sayo-san. Sieh es nicht so. Ihr beide habt Probleme mit der Situation. Du bist launisch. Ich würde auch sagen, du bist wirklich schwanger. Er weiß es aber nicht und versteht dich gerade nicht. Hat er dich schon mal abgewiesen und eiskalt behandelt? Sayo nickte und dachte zurück: „Ja. Ich bin daraufhin zur Klippe gerannt und hab mir vorgestellt von ihr zu Springen. Einfach ins Meer eintauchen, verborgen vor allen anderen. Dann kam er und hielt mich fest. Dann schlug Drago zu und wir stürzten. Als ich ihn schützen wollte, erwachte ich. Anscheinend sind wir beide schlecht im Reden und tun es nur, wenn es eskaliert.“ Hätte ich bei dir gar nicht gedacht. Ihr schafft das schon. Sag ihm einfach, dass du schwanger bist. „Dann wird er mich bestimmt verlassen.“, brummte sie. Dann versuch dich erstmal zu entspannen. Es ist alles echt verzwickt. Verurteile ihn nur nicht zu sehr. Er ist ein stolzer Krieger. Vielleicht auch ein Monster. Doch du zähmst dieses Monster. Er war noch nie so gewesen. Bei dir steckt er ständig ein und das als ein Lord. Vorhin hätte er seine Wut an dir auslassen können, doch er ist gegangen. Er ist so betrübt gewesen, als er durch die Gänge ging, dass sogar Hachidori ihn überrumpelt hat. In dieser Zeit ist einfach alles anders. Ruhen wir uns aus und später bringen wir in Erfahrung was passiert ist. Ich helfe dir. „Danke. Du bist echt süß Kuro-chan. Am liebsten würde ich dich behalten. Hast du eigentlich eine Herrin?“, fragte sie und kraulte seinen Hals. Er liebte es und schnurrte laut. Naja. Ich habe eine, sie war mal so liebreizend wie du, doch sie ist nicht mehr so. „Hat sie dir wehgetan?“ Mehr als einmal… Oft habe ich mir gewünscht, dass sie wieder wie damals wird, aber leider wird es nicht so leicht sein. „Oh je. Es tut mir leid.“, brummte sie und knuddelte ihn. Er schmiegte sich einfach an sie und genoss die Stille. Er wollte nicht darüber reden, schon gar nicht, weil er sie eigentlich verraten sollte. Hin und her war er gerissen. Diese Frau erinnerte ihn so sehr an die Generalin in dessen Dienste er damals als Spitzel getreten war. Doch jetzt hatte sie sich verändert und wollte nur noch Rache. Würde sie sich wieder ändern, wenn sie diese bekam?   Sesshomaru war Hachidori gefolgt. Er seufzte leise und hoffte auf andere Gedanken zu kommen. Die Frauen begrüßten sie beide fröhlich und brachten die beiden in einen privaten Raum mit einem großen Tisch und weichen Kissen. Sesshomaru ließ sich auf einem nieder und betrachtete Hachidori gebieterisch. Dieser Phönix war merkwürdig. Ein paar Damen erschienen mit Sake und eine mit einer Art Laute, eine mit einer Flöte und die anderen mit Fächern. Er betrachtete die Frauen in ihren Treiben und führte sich den Sake zu genüge, während Hachidori anscheinend jede mit seinem Blick auszog. „Kein Glück mehr mit Phenea?“, neckte Sesshomaru ihn. Das tat gut, jemand anderes vorzuführen. „Hast doch selber gerade kein Glück. Wir hatten einmal, das war als ihr es so übertrieben habt. Aber sonst? Sie scheint nicht so die Frau dafür zu sein. Ihr hängt Drago im Magen. Dein Mädchen lässt dich aber auch nicht ran.“ „Sie ist merkwürdig zurzeit. Anscheinend wird ihr langsam klar, was ich bin und wer ich bin.“, meinte er nüchtern und nahm noch einen Sake zu sich. „Ich weiß wirklich nicht, was ich mit ihr machen soll. Als sie merkte, dass ich einfach so schon Leute getötet habe, wollte sie nicht mal mehr, dass ich sie anfasse.“ „Autsch.“, brummte Hachidori und trank noch einen, während er eine der Damen mit seinen Augen vergötterte. „Sehr hübsche Frauen seid ihr. Wollt ihr diesem armen Mann nicht etwas helfen? Mit Rat und Tat?“ Sesshomaru knurrte ihn leise an. „Die Tat ist gestrichen. Sie ist die einzige, mit der ich schlafen werde. Sie ist etwas Besonderes.“ „Wow, Sesshomaru. Vermisst du denn nicht den Spaß mit anderen Frauen?“ „Ehrlich? Sie ist meine erste Frau. Ich war vorher nie an solchen Gelüsten interessiert.“ Hachidoris Blick war göttlich und die Damen kicherten. Sie hatten mit der Musik aufgehört und sich alle zu ihnen gesetzt. Ein junge Neugierige betrachtete ihn: „Herr, Ihr seid aber sehr wählerisch.“ Sesshomaru blickte sie verwundert an, während eine andere die junge Dame besorgt ansah. „Anscheinend bin ich das. Aber dieser Frau kann man auch nicht wiederstehen. Sie ist stark und lässt sich nicht so schnell in Angst versetzten. Sie steht zu ihrem Wort und immer, wenn man denkt, man weiß alles, erblickt man etwas Neues. Leider ist sie gerade sehr merkwürdig. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie sich morgens immer übergibt und abends erschöpft ins Bett fällt.“ Die Damen blickten sich grinsend an. Lachten sie ihn aus? Er betrachtete jede und dann Hachidori: „Irgendwie vermute ich, dass diese Frauen etwas wissen, was ich nicht weiß. Du hast sie untersucht. Verrate es mir.“ „Oh oh. Der große Lord ist unwissend.“, neckte Hachidori ihn und trank noch einen Sake, bevor er eine der Damen sanft auf seinen Schoß zog und sie angrinste. „Ehrlich gesagt, weiß sie aber auch nichts Genaueres. Aber es würde ihr Verhalten erklären.“ „Wenn du es mir nicht sagst, werden es mir bestimmt die Damen hier verraten.“, knurrte er leise und beobachtete sie. Sie kicherten schüchtern und wurden rot. War es so eine intime Sache, die sie hatte? Musste er es verstehen? Warte, hatte sie ihre Tage? „Hat sie ihre Monatsblutung?“ Die Frauen schütteln sich und kicherten lauter, bis eine ältere von ihnen sich zu ihm setzte und ihm am Arm berührte. Er ließ es zu und beobachtete sie. Was sollte nur diese Heimlichtuerei? „Ihre ehrenwerte Frau erwartet möglicherweise ein Kind von Ihnen. Für uns klingt es nach Stimmungsschwankungen. Frauen bekommen merkwürdige Gelüste auf merkwürdige Nahrungskombinationen, übergeben sich und verstehen oft alles falsch.“ Sesshomaru blickte sie mit großen Augen an und danach Hachidori: „Stimmt das?“ Er wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. „Sie ist schwanger. Wahrscheinlich sogar Zwillinge. Sie weiß aber bisher nichts. Ich bin mir nicht sicher, wie sie darauf reagieren würde, auch wenn ich sie gefragt habe, was sie tun würde, wenn sie schwanger werden würde.“ „Was hat sie gesagt?“, fragte er betrübt, da er wusste, dass sie eigentlich keine wollte. „Sie würde sie behalten wollen. Sie meint sie könnte nichts von dir töten. Aber ich glaube sie hat Angst, was du sagen würdest. Anscheinend habt ihr euch dagegen ausgesprochen, auch wenn ihr nicht wirklich etwas dagegen unternommen habt. Vielleicht, weil ihr beide keine Ahnung davon habt.“ Er entspannte sich etwas und seufzte, während die eine Dame seinen Rücken massierte. Leicht lehnte er sich gegen die Hände, genoss die Zärtlichkeit, auch wenn es nicht sein Mädchen war: „Sie hat mich in der Art gefragt. Ich war nicht wirklich eindeutig. Wahrscheinlich würde sie alleine dafür sorgen müssen. Im Inneren aber würde ich mich freuen. Nur sie sollte sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Wenn es passiert, passiert es. Oder mehr es ist passiert. Zwillinge auch noch. Warum hat sie mir nichts?“ Die massierende Dame meldete sich zu Wort: „Sie wusste es bestimmt selbst nur indirekt und wollte sicher sein, dass Ihr sie nicht verlasst, wenn sie ein Kind erwartet. Bestimmt hat sie die Schwierigkeiten einer Schwangerschaft schon gesehen und fürchtete sich vor der Einsamkeit oder das Ihr Euch eine neue nehmt. In der Schwangerschaft ticken wir Damen anders. Alles was vorher einfach und leicht war, wird zu einem komplizierten Verfangen.“ „Was soll ich denn dann machen?“, fragte er leise. Irgendwie behagte ihm die Situation nicht. Hatte Hachidori deswegen ihn hierhergeschleppt?  „Da können wir Ihnen bestimmt helfen. Ihr solltet ihr zeigen, wie sehr Ihr sie liebt. Wir Damen bemerken das sogar, dabei wart Ihr damals als ihr kamt immer sehr unnahbar, doch jetzt lasst Ihr Euch berühren und mit Euch reden. Ein seliges Lächeln hat Euer Gesicht geziert, als Ihr über sie geredet habt. Niemals solltet Ihr so eine Frau gehen lassen. Macht Ihr Geschenke oder zeigt ihr schöne Orte. Bittet um Ihre Hand und sagt Ihr sie sei die Einzige für Euch. Frauen mögen das und macht keine zweideutigen Ansagen. Im Augenblick kann das schlimm enden. Regt sie bitte nicht auf.“ Er nickte sachte und erstarrte, als er sah, wie Hachidori und die andere Dame schon am Rummachen waren. Es nervte ihn regelrecht. „Was machst du da?“ „Ich bin hergekommen um Spaß zu haben. Lass mich. Du sollst dir Tipps holen. Ich vergnüge mich.“, brummte Hachidori und beugte sich wieder über die Frau, die anscheinend ganz vergessen hatte, wo sie waren. Die Damen erröteten und die ältere hob die Hände von Sesshomaru und verwies die beiden in ein anderes Zimmer. Bedrückt gab Hachidori auf und verschleppte die Dame, die ihr Glück anscheinend kaum fassen konnte. „Nun sind sie weg.“, seufzte die Dame und gab ihm noch etwas zu trinken. „Wartet sie auf Euch?“ „Nein. Sie möchte mich gerade nicht sehen und ruht sich aus. Sie schläft gerade wahrscheinlich. Ihr ist so viel hier zugestoßen. Sie kommt nicht von hier und wahrscheinlich gibt die Schwangerschaft ihr den Rest.“ „Das wäre möglich. Am besten suchen Sie sich eine ruhige Ecke, weg von dem ganzen Geschehen.“ „Leider ist sie darin involviert. Zumindest indirekt und ich habe diesen Hachidori und eine Phenea in meinem Schloss. Du solltest auf deine Damen aufpassen.“ Die Dame lachte herzlich auf und betrachtete ihn: „Natürlich. Ich passe auf sie immer auf. Ihr wart damals so jung und jetzt seht ihr auch wieder so jung aus. Unglaublich, was diese Frau mit Ihnen macht. Bringt sie gerne einmal mit. Ich möchte diese Frau kennen lernen, die Euch den Atem raubt und dazu bringt, an wen anderes zu denken.“ Sesshomaru seufzte. Die anderen Damen lächelten und fingen wieder an zu musizieren und zu tanzen. Sie wussten, was sich gehörte. „Findest du?“ Sie nickte und lächelte: „Ihr seid erwachsen geworden und habt wen gefunden, der Ihnen so richtig am Herzen liegt. Aber wenn man denjenigen findet, muss man ihm auch Vertrauen und alles entgegenbringen. Ich weiß, Ihr habt nie ein intaktes Familienverhältnis gehabt, aber vielleicht diese Dame. Sie hat Wünsche und Bedürfnisse, die Ihr zurzeit nicht erfüllen könnt, weil Ihr es nicht anders kennt.“ Er nickte leise und sie lächelte. Nie hätte sie gedacht, dass eine Frau es schaffen würde seine Hülle aufzubrechen. Sie würden ihn auf andere Gedanken bringen und noch ein paar Tipps geben, damit er die Dame aufmuntern konnte. Sie hatte selbst Kinder und wusste, wie das war.   Der Abend brach an, Sesshomaru war mit Hachidori zurückgekehrt, hatte aber Sayo nicht ausmachen können. Wahrscheinlich hatte sie sich die Beine vertreten, doch er entschied sich, sie zu suchen, konnte aber nichts ausmachen. Wie war das möglich? Sie konnte doch nicht einfach verschwinden? Er war besorgt. War sie in ihre Zeit zurückgekehrt? Phenea verneinte es und die Sorge stieg.  Er würde sie suchen und finden. Dem war er sich sicher. Kapitel 58: Nachforschungen --------------------------- Sayo wachte auf und streckte sich. Sie war in der Blumenwiese einfach eingeschlafen, was sie etwas ärgerte. Kuro-chan schlief neben ihr und betrachtete sie dann müde und putzte sich. Das hat gutgetan. Daran könnte ich mich gewöhnen. „Stimmt. Es war angenehm.“ „Was war angenehm?“, fragte eine vertraute Stimme und sie blickte erstaunt auf. „Ren! Was machst du hier?“ Sie starrte ihn mit großen Augen an und beobachtete, wie er sich neben sie in die Wiese warf. „Schleich dich nicht noch einmal an.“ „Du hast geschlafen. Wie ein Engel. Wirklich hübsch.“ „Schleimer!“ „Ich mein das ernst. Süßer Kater. Wie heißt er?“ „Kuro-chan.“, murmelte sie und zog den kleinen an sich. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“, flüsterte er und holte ein Kettchen heraus. Es war wirklich schön und ihr Herz machte ein Sprung. Schnell streckte sie ihr Handgelenk ihm entgegen und freute sich wie ein kleines Mädchen. „Nicht so schnell. Denk dran. Es kann deine Kraft unterdrücken. Wir wissen nicht was mit deinen Flügeln passiert.“, murmelte er und strich ihr über die Wange. Er war ein Diener dieser Wesen, doch er konnte diesen Gedanken nicht verwerfen, wie es wäre ihre Lippen zu kosten. Sie wurde rot und drückte ihr Gesicht an seine Hand, was ihn etwas überraschte: „Bitte. Ich will es versuchen. Es ist mir sehr wichtig.“ Kuro beobachtete alles. Wurde sie dann ein Mensch? Als er es ihr ummachte beobachtete er alles mit Argusaugen. Ihre Flügel lösten sich in eine Art Staub auf. Als er es wieder löste, kehrte der Staub aus dem Armband wieder. Es funktionierte. „Willst du es tragen?“ „Ja!“, meinte sie sofort und fühlte sich so erleichtert, als es um war. Vielleicht hatte sie gerade keine Fähigkeiten mehr, aber sie genoss es. „Du, Ren?“, fragte sie betrübt und sah ihn traurig an. Er bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte und strich ihr über den Kopf: „Was bedrückt dich?“ „Sesshomaru geht mir fremd, mit einer Nutte…“ „Einer was?“ „Sesshomaru ist ins Freudenhaus gegangen, als ich mit ihm nicht schlafen wollte.“, fing sie an und weinte. Er drückte sie an seine Brust und streichelte sie zärtlich. „Ist er alleine gegangen?“ „Nein, Hachidori hat ihn wohl mitgenommen.“ Ren lächelte etwas: „Ich werde dir etwas zeigen. Warst du schon einmal in einem Freudenhaus?“ „Nein. In unserer Zeit sieht man aber genug von diesen Damen auf der Straße, wie sie einen Mann für Geld Sex anbieten.“ Ren starrte sie an. Anscheinend verstand sie etwas ganz anderes unter dem Thema. Leise seufzte er und hob sie auf die Arme. Kuro sprang in Sayos Schoß und schnurrte. „Also. So kommen wir nicht weiter. Machen wir es doch ganz einfach. Wir gehen jetzt in das besagte Freudenhaus und dann fragst du einfach mal, was er getan hat und du lernst die Damen kennen. Anscheinend ist in der Zukunft bei euch etwas anders als zu dieser Zeit. Vielleicht kannst du ihn dann auch verzeihen.“, meinte Ren nur und sah wie sie schmollend das Gesicht verzog. Sie war wirklich eine ganz süße. Er beugte sich runter und küsste ihren Haaransatz: „Nicht schmollen.“ Sayo wurde rot und drückte sich an ihn. Sacht nickte sie und spürte, wie er über die Bäume flog. Anscheinend wusste er wo die Männer gewesen waren. Sie genoss die Wärme. Sollte er wirklich etwas getan haben, würde sie sich an Ren ranschmeißen. Es war nicht gerade nett, aber dann würde er vielleicht merken, wie man sich fühlt. Ren sah nicht mal schlecht aus und er hatte schon früher bewiesen, dass er ihr gegenüber nicht abgeneigt war. Konnte sie jedoch Sesshomaru so etwas antun? Was sie nicht wusste, war das Ren mit Phenea Kontakt aufnahm und ihr berichtete, wo sie hingingen, aber das sie noch warten sollte, bis sie Sesshomaru sagte, wo er sie finden konnte.   Nach kurzer Zeit waren sie angekommen und sie staunte, als sie eintraten. Die Frauen waren wunderschön und jede eine Augenweide. Dagegen war sie wirklich hässlich. „Ren, du hast aber eine reizende Dame da.“, kam eine große Frau auf ihn zu und umarmte ihn erfreut. Sayo schüttelte sich. Wahrscheinlich Rens Lieblingsnutte. Auch wenn sie sehr schön war. Sie drückte sich fest an Ren und starrte die Dame an. „Darf ich vorstellen? Sayo. Leider gehört sie nicht mir. Sie hätte ein paar Fragen an dich und ich würde gerne etwas Essen und euren Spielen lauschen.“ Die Dame nickte und führte sie in ein Zimmer. Es war schön eingerichtet und Sayo ließ sich auf ein Kissen nieder. Sie starrte den Holztisch und die Bühne an. Was hatte das zu bedeuten? Gab es hier auch Tabledance und alles? Die Dame trat ein, wie auch andere in wunderschönen, wallenden Kimonos. Sie setzten sich auf die Bühne. Einige spielten Musikinstrumente, während andere mit Fächern elegant tanzten. Sayo staunte nicht schlecht und konnte den Blick nicht abwenden. „Haruka, würdest du ihr bitte erklären, was ein Freudenhaus ist? Sie kommt nicht von hier und meint ihr würdet euch billig für Geld mit jedem ins Bett werfen.“ Sayo wurde rot und fühlte, wie sich diese Frau namens Haruka hinter sie setzte und die Arme um ihren Hals legte. „Interessant. Ich muss dich leider enttäuschen. Hier zu Lande geht es mehr um die Kunst, auch wenn wir nicht abgeneigt sind gegenüber Extrawünschen. Viele Männer kommen nur, um unserer Musik zu lauschen, oder uns tanzen zu sehen. Wir haben eine sehr gute Erziehung genossen. Zurzeit bin ich die Hausmutter. Ich bilde aus. Diese Frauen beherrschen alles perfekt. Zumindest die meisten. Wir lassen Männer träumen, doch sind wir eigentlich für sie nicht immer zu haben. Wir haben auch die Liebe perfektioniert.“ Sayo betrachtete sie. „Möchtest du etwas trinken?“ „Ich darf kein Sake, hätten sie auch Tee?“ Die Dame lächelte vergnügt. „Ich mach dir einen Macha Tee. Hast du bisher einer Teezeremonie beigewohnt?“ Sayo schüttelte eifrig den Kopf. Ihr Mund stand immer noch offen und sachte drückte sie ihr Kinn hoch. Sayo lächelte schüchtern und beobachtete staunend, wie diese Frau so elegant aufstand. Immer mehr fühlte sie sich wie ein Tölpel in der Nähe dieser schönen Frau und schluckte. Würde Sesshomaru sich eher so eine Frau wünschen? „Was hältst du von ihr?“, fragte Ren, als die Dame den Raum verlassen hatte. „Sie ist wunderschön und sehr elegant. Meinst du Sesshomaru steht auf solche Frauen?“ „Er steht auf dich, süße.“, lächelte er vergnügt und betrachtete sie. „Du hast Gedanken. Du hast nicht mal gefragt, ob sie was hatten. Frag sie einfach, dann weißt du es. Man kommt hier nicht immer für Spaß im Bett her, sondern für die schönen Künste. Man kann etwas trinken und die Welt um sich herum vergessen.“ Sie nickte leise und hörte, wie die Dame eintrat. Es erinnerte sie an die Nymphen. Hatten diese auch hier gelernt? Haruka kniete sich auf eine Matte vor dem Tisch und bereitete den Tee sehr zeremoniell. Es sah wunderschön aus. Sie saß aufrecht, gab Pulver und Wasser dazu und wie sie rührte. Es kam ihr vor, als hätte jede Bewegung eine große Bedeutung. Konnte das sein? Diese Frau schien ihr so perfekt und wunderschön. Als Haruka fertig war, gab sie ihr den Tee. Sayo hielt die Schale und beobachtete Haruka. Musste man auf eine besondere Weise trinken oder so? Sie war irritiert und blickte hin und her, bevor sie die Tasse ansetzte und trank. Haruka lächelte. „Was wolltest du mich jetzt fragen?“ Sayo blickte zu Boden und wurde rot. Sie stotterte. „H-h-h-haben Sie mit… ich meine… also… wie soll ich das fragen… also…“ Ren lächelte und ergriff das Wort: „Ich kann das nicht mit ansehen. Sie wollte dich fragen, ob Sesshomaru mit dir oder einer anderen Dame Verkehr hatte.“ Haruka lachte und Sayo wollte im Boden versinken. Haruka ging zu ihr und hob Sayos Gesicht: „Nicht verstecken schöne Dame. Mädchen, hört auf und kommt mal her. Hier haben wir die Dame, die dem Herrn den Kopf verdreht.“ Die Frauen hörten auf und kamen geschwind zu ihnen und setzten sich um Sayo. Sie kicherten und bestaunten sie wie ein seltenes Tier. Sayo wurde rot. Was ging hier ab? „Was?“, fragte Sayo und sog die Luft ein. Sie hielt sie an vor Anspannung. „Du bist also diese Frau, die ihm den Kopf verdreht hat. Wenn es dich beruhigt, er hat noch nie eine von uns in Anspruch genommen. Er meinte du bist etwas Besonderes. Dein Liebster brauchte eher Rat von uns Damen. Ren hat dir wahrscheinlich nicht gesagt, dass ich ihn schon kenne, seit er ein kleines Kind war. Ren, Sesshomarus Vater und er waren oft hier. Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass man kleine Kinder nicht mitbringen sollte.“ Sayo atmete erleichtert aus und wischte sich über die Augen. Ein paar Tränen kullerten. Haruka zog sie an ihre Brust. Erst jetzt bemerkte sie den angenehmen Geruch. „Wirklich? Aber ihr seht alle so wunderschön aus. Ich bin ein Taugenichts.“ „Sag nicht so was. In jeder Frau steckt etwas. Man muss es nur richtig betonen. Wenn du möchtest, führe ich dich in ein paar Künste ein und wir machen dich zurecht. Dann wirst du sehen, wie schön du bist.“ „Wirklich? Ginge das?“, fragte sie leise und wurde rot. Ren nickte begeistert: „Das möchte ich sehen. Erst recht will ich dann Sesshomarus Blick sehen.“ Haruka kicherte und strich Sayos Haare zu Recht: „Dann wollen wir mal. Vielleicht gewinnst du auch etwas Selbstvertrauen. Das tut dir gut. Am Ende wird dich Sesshomaru nicht wiedererkennen.“ Sayo wurde rot als die Frauen wieder kicherten und ihr aufhalfen. Sie war nicht so elegant. Die Frauen führten sie in ihren Rückzugsort und zeigten ihr alles. Sie staunte, als die Frauen ihr zeigten wie sie schliefen und wie anstrengend es war. Sogar im Schlaf waren sie elegant. Als erstes suchten sie ihr einen eleganten Kimono mit wunderschönen Farben und Mustern. Sie zog sich aus und die Frauen staunten über ihre Unterwäsche. Als sie erfuhren, dass sie so etwas besaß und Ren daraus unterschiedliche Designs herstellte, wollten sie auch alle welche. Anscheinend hätte er später viel zu tun. Sie zogen ihr den Kimono an mit den Unterlagen und zurrten ihn fest. Sayo hatte die Luft eingesaugt. Sie war gut verschnürt worden. Der Stoff war schwer, aber er fühlte sich wunderschön an. Dann setzte sie sich auf einen weichen Hocker und die Damen machten sich an ihre Haare. Sehr ordentlich wurden sie gekämmt. „Du hast wunderschöne Locken. Dein Haar ist rot wie Feuer. Da versteht man ihn.“, lächelte Haruka und steckte Sayos Haare hoch, ließ aber ein paar Strähnen herausfallen. „Kopfschmuck.“, flüsterte sie nur. Sayo hielt ihr die Blumenbrosche hin. „Die hat er mir geschenkt.“, flüsterte sie leise auf den fragenden Blick. Haruka nickte und führte ihn in ihr Haar ein, wie auch anderen Schmuck. Sayo staunte. Es gefiel ihr irgendwie, auch wenn es ganz schön weh tat. Diese Frauen durchlebten diese Prozedur wahrscheinlich jeden Tag. Sie machten ihr auch die Nägel und dann wurde sie geschminkt. Sayo schluckte. Das war das erste Mal, doch sie ließ alles über sich ergehen. Als sie wieder die Augen öffnete, staunte sie. Ihre Lippen schienen so voll und ihre Augen viel größer. Ihr Gesicht strahlte etwas Exotisches aus.  Ihr blieb der Mund offenstehen, doch Haruka schob ihn lächelnd zu. „Es gefällt dir. Das find ich gut. Gleich ziehst du deine Schuhe an und dann versuchen wir mal an deiner Eleganz zu pfeilen.“, meinte sie nur. Ihr wurde in die Schuhe geholfen und aufgeholfen. Sie war leicht wackelig. Sie war schon sehr groß und nun noch größer. Haruka schüttelte den Kopf. Danach bekam sie Schuhe an, die nicht so hoch waren. Alle Damen klatschten erfreut und lächelten. Eine gab ihr einen Fächer und zeigte ihr den Umgang. Sayo übte und freute sich, als es endlich ansehbar aussah. Sie brachten Sayo zurück in den Raum zu Ren, welcher zwei Damen auf dem Schoß hatte und mit ihnen fröhlich schäkerte. Als er dann aber Sayo sah, stockte ihm der Atem. Eine Augenweide. „Wow. Heiß und schön. Unglaublich, was etwas Farbe und Kleidung ausmachen können.“ „Wir wollen übrigens auch solche Unterwäsche, Ren.“, lächelten die Damen und hängten sich an ihn. Sayo kam es komisch vor, aber irgendwie sah er eher aus wie ein Onkel oder ein Papa mit Kindern, die etwas haben wollten. Sie kicherte. „Was lachst du?“, fragte Ren und fühlte sich etwas belagert. „Ich werde Maß nehmen meine Damen.“ „Du siehst einfach gerade aus wie ein Papa oder ein Onkel.“ Ren schüttelte den Kopf und lächelte. Der Abend war danach ganz angenehm und die Damen unterrichteten sie etwas. Die Flöte fand sie am leichtesten und es gefiel ihr. „Wenn du möchtest, unterrichte ich dich weiter im Flötenspiel. Am besten gebe ich dir eine, die du mitnehmen kannst und dann übst du fürs erste die Töne.“, meinte sie zärtlich und lächelte. Sayo nickte rot. Diese Frau war wirklich nett. „Danke.“ „Du musst dich nicht bedanken. Ich freue mich sehr, dich kennengelernt zu haben. Sesshomaru war so verträumt. So jungenhaft. Weiß er eigentlich, dass du hier bist?“ „Nein. Weiß er nicht.“, flüsterte sie leise und beobachtete die Umgebung genau. „Ich habe es ihm ausrichten lassen.“, meinte Ren nur und nahm noch mehr Sake zu sich, während die Damen ihm gerne nachschenkten. Anscheinend hatten sie ihr Benehmen vergessen und Haruka herrschte sie elegant an. Schnell lösten sie sich von ihm und arbeiteten wieder ordentlich weiter. „Wirklich?“, fragte Sayo und seufzte leise. Wahrscheinlich würde es Ärger geben. Aber irgendwie tat es ihr auch gut. Sie schüttelte leicht den Kopf und lächelte wieder. Er würde wahrscheinlich gar nicht kommen. „Kann ich die Teezeremonie lernen?“ „Kein Problem, aber das dauert etwas. Du hast großes Potential und würdest eine wunderschöne Herrscherin abgeben.“ Sayo nickte kichernd. „Kuro, wie… wo ist er?“ Sie sah sich suchend um. Wo war ihr Kater geblieben? Doch dann fand sie ihn. Er döste zufrieden unter dem Tisch neben einer leeren Schale Milch und einem leeren Teller. „Der kleine hatte Hunger und hat es sich dann gemütlich gemacht. Wir dürfen ihn später auf keinen Fall vergessen.“ Sayo entspannte sich und übte noch etwas. Am Ende wiesen sie sie ein, wie sie sich richtig ordentlich hinsetzte. Es tat etwas weh, aber das würde sie schaffen. Anscheinend war es ein großes Stücken Arbeit als Frau in dieser Zeit zu leben. Kapitel 59: Die Geisha ---------------------- Sayo fühlte sich irgendwann besser und lächelte. Einiges lernte sie noch und es machte ihr wirklich viel Spaß. Die Frauen gaben ihr ein wundervolles Gefühl. Langsam verstand sie, warum Männer sie gerne um sich hatten. Sie waren intelligent und kokette. Wahrscheinlich die perfekten Traumfrauen, beneidenswert. Als die Tür dann auf einmal aufging, erschrak sie. Sesshomaru stand dort. Er schien wirklich wütend zu sein, denn seine Augen nahmen einen Rotton an. „Sayo!“, fluchte er, stürzte in den Raum und drehte sich suchend im Raum hin und her. „Wo ist sie?!“ Sayo schluckte. War sie so anders jetzt, dass sie unter den Damen nicht mehr auffiel? „Sesshomaru-sama. Wenn ihr so wütend seid, werde ich sie euch nicht rausgeben ohne guten Grund.“ Er starrte Ren an und dann Haruka: „Grund? Du weißt warum. Sie ist schwanger und Ren schleppt sie hier her! Wo ist sie? Diese Frau zieht Männer an. Ren vergnügt sich und sie ist irgendwo und wird wahrscheinlich von einem Kerl wie Ren belästigt!“ Erst jetzt fiel Sayo auf, dass sie gar keine Flügel hatte, noch ein Grund, dass es ihm nicht so auffiel, auch wenn ihre Haare sehr auffällig waren, sodass er sie hätte ausmachen können. Er schien sich wirklich Sorgen zu machen. Des Weiteren wusste er über ihre Schwangerschaft, von der sie nicht mal selbst sicher gewesen war. Woher wusste er dies bloß? „Also sucht Ihr sie nur aus Sorge? Ihr tut ihr auch nichts?“ „Wie könnte ich ihr etwas antun. Sie ist seit heute Morgen verschwunden. Wahrscheinlich hat sie nicht einmal etwas gegessen. Phenea hat mir erst vor kurzem Bescheid gegeben und hat mich schmoren lassen... Also, wo ist sie?“, knurrte er und schien die Kontrolle zu verlieren. Sayo hob schüchtern die Hand und winkte: „Hier bin ich, Sesshomaru...“ Sesshomaru starrte sie ungläubig an. Dann deutete sie auf ihr rotes Armband und Ren fuhr dazwischen: „Es unterdrückt ihre Macht. Die Flügel verschwinden dabei.“ Sesshomaru nickte nur stumm und betrachtete sie. Vorsichtig stand sie mit der Hilfe der anderen Damen auf und präsentierte sich ihm schüchtern durch eine elegante Drehung, wobei sie den Kopf hingen ließ. Was sollte sie sagen? Dann hörte sie seine Schritte und sah seine Füße. Mit seiner rechten Hand umfasste er ihr Kinn und hob ihren Kopf an, sodass sie in seine Augen blicken musste. Er musterte sie eingehend. „Wunderschön. Ich habe dich nicht wiedererkannt.“ Fasziniert folgte sie seinen Lippen, die sich bebend bewegten und ihr jegliche Angst nahmen. Ein Lächeln seinerseits warf sie aus der Bahn. Er küsste sie zart und zog sie an seine Brust. „Sesshomaru.“, flüsterte sie leise und drückte ihn weg. Er starrte sie betrübt an, doch sie kicherte nur: „Ich färbe ab. Willst du bunt sein, denn ich bin geschminkt? Ren schimpft dann bestimmt und Haruka auch.“ Sein Gesicht entspannte sich. Dann setzte er sich und zog sie mit einem Ruck auf seinen Schoß. Seine Hände schlangen sich um sie und ließen ihr kein Entkommen. Er würde sie nicht mehr gehen lassen. „Alles in Ordnung mit dir? Ren hat dich nicht angerührt oder?“ „Ja. Woher weißt du, dass ich schwanger bin? Hachidori hat nichts dergleichen gesagt. Ach und Ren hat mich nicht angerührt, er wollte mir nur helfen, weil ich etwas Falsches dachte…“ „Er hat mit mir drüber geredet. Das erklärt auch dein Verhalten. Ich finde aber, du solltest es sowieso wissen. Es ist deine Entscheidung und ich werde dich unterstützen, wo ich nur kann. Deine Frage hat mich überrascht, als du mich wegen Kindern angesprochen hast. Ich freue mich sehr über die Zwillinge und sie werden bestimmt wunderschön sein.“ „Zwillinge?“, riefen Ren und Sayo erschrocken aus. Er nickte nur und küsste ihren Haaransatz. Als er den Haarschmuck sah, den er ihr geschenkt hatte, strich er über ihren Hals und küsste diesen kurz. „Nach Hachidori. Ja. Sayo, wenn du sie nicht willst, wo du jetzt doch wieder ein normales Leben führen kannst, verstehe ich es. Ich werde es schweren Herzens akzeptieren. Hachidori meinte er kann es beenden. Ich werde dich nicht zwingen sie zu behalten.“ Sayo betrachtete ihn betrübt und sah seinen Blick. Es war ihm wirklich ernst. Seufzend setzte sie sich auf und strich ihm über das Gesicht: „Ich will sie behalten. Egal wie schwer es wird. Ich liebe dich und ich werde auch diese Kinder lieben, die in mir heranwachsen. Du musst mir nur versprechen, dass du, sobald es geht, nachkommst. Des Weiteren musst du mir versprechen, dass du keine andere Frau anfassen wirst. Also ich meine mit ihr schläfst oder wild rumknutschst!“ Sesshomaru schüttelte den Kopf: „Nein. Ich habe noch nie mit einer Frau geschlafen und werde es auch nie tun, außer du bist diese Frau. Ja. Es ist eine Sucht, dieses Gefühl, dich auf meiner Haut zu spüren, aber ich möchte nur, dass du mich berührst an diesen Stellen, niemand sonst. Mach dir darüber keine Sorgen. Überhaupt, wenn ich es mache, wirst du mich in Flammen aufgehen lassen.“ Sayo lächelte ihn an: „Und wie ich dir Feuer unter dem Hintern machen werde. Da ich nichts kontrollieren kann, könntest du am Ende nur noch Asche sein.“ „So mag ich dich am liebsten. Gefährlich und unberechenbar.“, flüsterte er heiser und küsste sie. Diesmal erwiderte sie ihn und lächelte in den Kuss hinein, während sie in seine Unterlippe zwickte. Er zuckte zurück und beobachtete sie. „Wirst du bissig?“ „JA. Pass bloß auf.“ Ihre Hand strich über seine Brust. Haruka hüstelte und die beiden fuhren leicht auseinander: „Schön, ihr vertragt euch wieder. Aber ich möchte nicht, dass ihr hier euren Spaß habt vor den Damen. Auch wenn sich die meisten wohl schon die ganze Zeit fragen, wie Ihr nackt ausseht.“ „Das darf nur ich wissen und Ren.“, meinte Sayo zwinkernd und betrachtete Haruka. „Danke noch mal für den schönen Abend. Ich habe alles falsch eingeschätzt und würde wirklich gern einiges lernen. Ich möchte auch Sesshomaru den Atem rauben, wie ihr ihn mir geraubt habt.“ „Sayo-chan. Du raubst mir auch ungeschminkt den Atem. Aber ich werde dich gerne herbringen, wenn du es nicht übertreibst.“, flüsterte er gefährlich in ihr Ohr und schnappte danach. Schnell wich sie aus und sah ihn tadelnd an. „Also willst du gerne zwei kleine nervige Kinder, die wie ich sind?“ „Denk dran, auch meine Gene spielen mit. Also tu nicht so. Ich komme, wenn aber auch mit dreien von euch zu Recht. Mach dir keine Gedanken.“ Kuro kam müde herausgeschlichen und lauschte. Anscheinend hatten sie sich vertragen. Dann erstarrte der kleine Kater und sah bewundernd Sayo an. Heiß, heiß, heiß, dachte er nur bei sich und schmiegte sich an ihr Bein. Eine wirklich schöne Frau. Sayo streichelte kichernd den kleinen Kater und betrachtete ihren Liebsten. Warum hatte sie nicht mit ihm geredet? „Sesshomaru, ich liebe dich.“ „Ich dich auch meine Süße. Wir sollten heim gehen oder willst du lieber noch etwas hierblieben?“, fragte er heiser und küsste ihren Haaransatz. Sie spürte regelrecht seine Lust und kicherte leise. So ein leidenschaftlicher Mann. Auch ohne ihre Fähigkeiten blieb es ihr nicht verborgen, wie er gerade drauf war. Dieses Glück was sie hatte, wie lange würde es nur anhalten? Würde es einfach verschwinden, wenn die Zeit kam? Durfte sie dieses Glück genießen, während andere in Lebensgefahr waren? „Was möchtest du jetzt?“ Sie starrte ihn an und zuckte die Schultern, dann grinste sie leicht: „Können wir unter vier Augen noch einmal reden? Ich würde gerne sehen, wie so ein Zimmer aussieht und so. Ein bisschen Entspannung bevor wir heimkämen, wäre das Beste. Überhaupt für die Kinder.“ Haruka nickte lächelnd, stand auf und deutete auf die Tür: „Dann folgt mir bitte.“ Sesshomaru stand auf, hob Sayo auf seine Arme und verabschiedete sich fürs Erste und folgte Haruka dann. Sayo schmiegte sich eng an Sesshomaru und kicherte innerlich. Er war wirklich wunderbar, dieser kalte Mann war voller Wärme und Liebe. Als sie einen Raum erreicht hatten, traten sie ein. Haruka bereitete alles vor und wünschte ihnen viel Spaß. Danach ging sie wieder. Hier waren sie endlich einmal wieder alleine. Ein schöner Raum mit Balkon und einem Boden mit gelben Tatamimatten, die dem Raum einen freundlichen Glanz schenkten. An den Wänden waren überall Papierwände mit wunderschönen Zeichnungen. Es erinnerte sie an Geschichten, die sie in Sagenbüchern gelesen hatte. Viele Pastelltöne und Goldverzierungen. Wunderschön. Sayo blickte sich weiter um. Es gab einen kleinen Tisch mit verschiedenen Beeren und Obst. In einer anderen Ecke lagen Kissen und Matratzen. Sie wurde rot und betrachtete sie. Es war mehr oder minder fast so edel wie in Sesshomarus Gemächern. Hieß das, man kam auch hier her, um wie ein Lord oder Herrscher einmal leben zu können? Langsam blickte sie zu ihm hoch und entdeckte ein wildes Glitzern in seinen Augen. Menschlich wie sie gerade war, fühlte sie sich schwach. Es war ihr, als würde er sie mit seinen Augen verspeisen. Leise schluckte sie. Er blickte hinab in ihre Augen und leckte sich die Lippen. „Sesshomaru, was hast du vor?“ „Wer weiß?“ „Soll ich das Armband abnehmen?“ „Nein. Lass es dran.“, flüsterte er neckisch, beugte sich hinab und küsste sie leidenschaftlich. Sayo erwiderte den Kuss. Ihre Zungen berührten sich und spielten miteinander, während ihre Hände an seinem Oberteil rupften und es versuchten zu öffnen. Immer wieder zog sie daran, bis sie sich einen Weg zu seiner Brust gebahnt hatte. Ihre Hände wanderten über seine Brust zu seinem Hals und massierten ihn leidenschaftlich. Er stöhnte in den Kuss und wanderte mit ihr zu der Ecke mit den Kissen und dem Bett. „Du weißt gar nicht, wie verführerisch du gerade aussiehst!“ Sie keuchte auf und zitterte erregt. Was hatte er vor? Wollte er wirklich hier mit ihr schlafen? Sie sah doch gar nicht so großartig aus, oder? Vorsichtig ließ sie ihre Fingernägel über seine Brust fahren. Die Muskulatur unter ihren Nägeln verhärtete sich und bebte erregt. Tief sog er die Luft ein und raubte ihr den Atem im Kuss. Sie wollten einander mit Haut und Haar. Wie würde es für sie sein, wo sie zurzeit ein normaler Mensch war ohne jegliche Fähigkeiten? Konnte sie seiner Leidenschaft als Mensch standhalten? Als sie über der Matratze waren, ließ er sich auf die Knie sinken und legte sie in die Kissen. Er löste jedoch nicht den Kuss und spielte immer mehr mit ihrer Zunge, während sie unter ihm lag und vor Lust erzitterte. Elegant verlagerte er sein Gewicht und kniete sich zwischen ihre Beine ohne ihre Kleidung einzuklemmen. Seine Hand spielte in ihren Haaren und löste den festen Knoten, der ihr welliges Haar eingesperrt hatte. Sie fühlte sich erleichtert, als die Last der Haare sich um ihre Schultern verteilte wie Wellen am Meer einen Felsen umspülten. Kurz löste er seine Lippen und küsste ihren Haaransatz: „Ich mag sie am liebsten offen. Diese Wellen, diese Farbe.“ Er staunte darüber und küsste eine Haarsträhne. Sie keuchte, auch wenn sie es nicht wirklich spürte, sah sie es und wollte seine Lippen auch noch an anderen Stellen spüren. Eine Hand hatte er neben ihrer Taille. Sie spürte die Wärme, die von der Hand und dem Arm ausging, auch wenn noch so viel Stoff dazwischen war. Am liebsten wäre es ihr, wenn er ihr die Kleider vom Leib reißen würde. Ihr Innerstes brodelte regelrecht und wünschte sich von ihm ausgefüllt zu werden und endlich Erlösung zu erhalten.  „Nimm mich!“, brachte sie unter Keuchen hervor und sah ihn unter schweren Lidern heraus an, doch er schüttelte nur den Kopf. Sein Haar schmiegte sich seiden an seine Wangen dabei. Sachte hob sie die rechte Hand und strich über seine Wange. Warum nicht? „Wieso nicht?“ „Gedulde dich. Lass mich dich genießen und erkunden.“, flüsterte er mit belegter Stimme, löste ihre Hand mit seiner und leckte leicht an ihren Fingerspitzen, bevor er daran knabberte. Laut keuchte sie auf und bog ihren Leib ihm entgegen. Sein selbstbewusstes Grinsen ärgerte sie. Seit wann spielte er bitte mit ihr? Immer wieder keuchte sie erregt auf und betrachtete seine dunklen lustvollen Augen, die sie genau beobachteten. Immer feuchter wurde sie, doch sie konnte auch nicht wirklich die Beine zusammenpressen, denn seine Knie verhinderten es. Ihre Kleidung wirkte viel schwerer als sie es sein sollte und erdrückte sie regelrecht. Sie war überglücklich, als er von ihren Fingern abließ, doch als er langsam ihren Arm hinauf küsste, durchliefen sie immer mehr Schauer, die ihren Höhepunkt da fanden, wo ihre Beine sich mit ihrem Körper verbanden. Langsam schob er den Ärmel hoch, damit er weiter küssen konnte und beobachtete sie lüstern. Was war mit ihm nur los? So sanft und quälend fühlten sich seine Berührungen an, dass er schier ein anderer war. „Sesshomaru…“, keuchte sie leise und beobachtete ihn eingehend. Er hörte auf mit den Küssen, beugte sich über sie und küsste ihre Lippen. Ein leidenschaftlicher Kuss prasselte auf ihre Lippen nieder. Sie konnte nicht anders, als die Luft anhalten, als er währenddessen seine Hand in ihren Ausschnitt gleiten ließ und über die Seite des BHs strich. Lüstern massierte er ihre Brust und spielte an ihrer Knospe, die unter seinen Fingern immer härter wurde. Immer wieder bäumte sie sich unter ihm auf, wobei sie gegen seine Lenden stieß und die feste Ausbeulung spürte. Wie viel Kraft kostete es ihn nur, sie nicht sofort zu nehmen, sondern sie so zu liebkosen? Als er abließ, holte sie tief Luft. „Sesshomaru…“ „Ich mag es, wenn du meinen Namen stöhnst.“, hauchte er in ihr Ohr und drückte ihre Brust noch einmal etwas fester. Sie stöhnte laut auf und sah ihn mit funkelnden Augen an. Er leckte sich die Lippen und beugte sich über ihre Brust, während er sich mit fast seinem ganzen Körpergewicht auf sie legte. Er strich den Stoff beiseite und biss durch den Stoff des BHs in ihren Nippel. Ihre Hände vergruben sich in seinen Haaren und pressten sein Gesicht fest gegen ihre Nippel. Er lutschte, saugte und neckte sie. Immer härter wurde ihre Knospe und auch genauso stark feucht wurde sie. Sayo kniff die Augen zusammen. Anscheinend hatte er recht, dass ein Mensch viel empfindlicher war, was Empfindungen betraf. Erschrocken riss sie die Augen auf, als er den Stoff runter schob, sodass ihre Brust frei lag, aber von dem Bügel hochgedrückt wurde. „So hübsch.“ Sayo konnte nicht wegschauen und starrte ihn erregt an, während seine Zunge zärtlich um ihre Nippel kreiste. Es kribbelte. Das schaffte er wirklich nur in seinem Dämonen-Zustand. Immer wieder keuchte sie und genoss seine Liebkosungen. Mit den Fingern zupfte er an ihrer anderen Brustwarze und bereitete ihr sehr viel Lust. Sie wünschte es würde nie enden. Als er noch einmal in eine Warze etwas fester biss, explodierte sie. Sie schrie seinen Namen und konnte ein Kommen nicht mehr verhindern. Sie zitterte unter seinen Händen und sah ihn keuchend an, während er lüstern grinste und seine Hand und seine Lippen von ihrer Brust abließen. „Dieser Blick.“ „Sesshomaru, bitte…“ Sie zitterte und sah ihn bittend an. Lächelnd schob er unter dem Obi ihre Kleidung langsam auseinander, bis das Höschen zum Vorschein kam. Er legte einen Finger auf ihren Kitzler: „Willst du das?“ „JAH!“, stöhnte sie und verging regelrecht vor Lust. Sie war am Schmelzen und er hörte nicht auf mit seiner Qual. Langsam beugte er sich über ihren Unterleib und küsste den Saum ihres Höschens. Erst am Bauch und dann an den Oberschenkeln. Immer aufgeregter wurde sie. Warum quälte er sie so sehr? Als seine Lippen ihr Höschen an der empfindlichen Stelle umschlossen, krallte sie sich in die Laken. Sie warf ihren Kopf zur Seite und versuchte sich zu entspannen, doch er sog so fest an ihr, dass es ihr schier unmöglich war einen klaren Gedanken noch zu fassen. Ihr Kopf kribbelte und vernebelte ihre Sinne, während er das Höschen zur Seite schob und zärtlich über ihre Scham leckte. Es kribbelte wieder. Schnell versuchte sie weg zu zucken, doch er hielt sie fest und drückte ihre Beine weiter auseinander. Er verschwand regelrecht unter ihrer Kleidung. Hauchte, leckte und saugte an ihrem Kitzler. Langsam ließ er die Zunge kreisen, bevor er tiefer wanderte und seine Zunge langsam in sie stieß. Sie konnte nicht mehr. Er leckte so lange und neckte sie, dass sie nicht mehr wusste wo oben und unten war. Mit den Fingern drückte er ihre Scham auseinander, nachdem er ihr Höschen an der Seite mit den Krallen aufgetrennt und gelöst hatte von ihr. Sein Atem streifte ihre Lusthöhle immer wieder. Dann leckte er die Lippen darum und saugte an ihr und ließ abwechselnd dazu die Zunge hinein gleiten und bewegte sie kreisend in ihr. Es dauerte nicht lange – ein wirres Kribbeln durchfuhr sie – dann kam sie wieder, wobei er dabei bedacht an ihr sog und anscheinend ihren Orgasmus auskostete. „Sesshomaru, bitte…“ Sie war so erschöpft und er hörte nicht auf sie zu verwöhnen. Warum konnte er sie nicht einfach nehmen? Mit ihr Schlafen und ihr die Erfüllung geben? Sie zitterte und wurde immer empfindlicher. Konnte sie überhaupt noch den Sex überleben, wenn er mit ihr fertig war oder würde sie ohnmächtig werden, wenn er sie noch einmal kommen ließ? Das war einfach zu viel. Ihre Brust hob und senkte sich schnell und ihr Körper zitterte. Noch einmal küsste er ihre Scham und leckte etwas. Jedes Mal zuckte sie erregt und hoffte innständig, dass diese Qual ein Ende haben würde. Die Kleidung erdrückte sie. Warum zog er sie nur nicht aus? Das wäre doch viel einfacher oder? Aber anscheinend wollte er sie so in dieser Kleidung. Doch wahrscheinlich sah sie nicht mehr akkurat aus, so wie er an ihr gezerrt hatte. „Nimm mich!“, bettelte sie noch einmal und starrte ihn sehnsüchtig an. Sie wollte ihn, sie brauchte ihn. Er sollte sie erlösen sonst würde es nie ein Ende haben. Ihr Blick bettelte regelrecht und die pure Lust hatte sich in ihr breit gemacht. Nur ihm wollte sie gehören und das auf ewig. Kein anderer Mann sollte diese Sachen je mit ihr tun. Würde sie das in ihrer Zeit überleben? Von ihm wahrscheinlich fürs erste getrennt zu sein? Sie musste und sie würde warten. Konnte ein anderer Mann so wie er sein und sie mit so einem Glück erfüllen? Jede Minute wollte sie mit ihm auskosten, auch wenn es vielleicht kein Wiedersehen geben würde in der Zukunft, würde sie wahrscheinlich zwei kleine Kinder in die Welt setzen. Auch wenn es alleine war, würde sie es schaffen. Seine Hände wanderten über ihren Körper zu ihrem Gesicht und strichen über ihre Wangen. „Heute bist du unersättlich. Aber ich werde dir deinen Wunsch erfüllen.“ Seine Zunge strich zärtlich über ihre Halsbeuge, während er sich von seiner Hose befreite. Ihr kam es so vor, als würde er gerade am liebsten sich alles vom Leib reißen, anstatt es auszuziehen. Sie musste leicht kichern trotz Stöhnens, denn es war einfach zu niedlich. Anscheinend wollte er sie auch so dringend, wie sie ihn brauchte. Hoffentlich konnte sie danach noch gehen. Es war lange her gewesen. In Ordnung so lange auch nicht, aber ihnen kam die Zeit extrem vor und das obwohl sie davor Jahre für ihn sogar Jahrhunderte lang es kein Problem dargestellt hatte, dass sie nie Verkehr gehabt hatten. Unbeschreiblich waren einfach diese Gefühle, die immer wieder aufkamen und nach mehr verlangten. Als er endlich die Hose los geworden war und ihr einen etwas grimmigen Blick zu warf, lächelte sie nur weiter vergnügt und wollte ihn umarmen, doch er schnappte mit einer Hand ihre Hände und streckte sie über ihren Kopf nieder. Sie schmollte und starrte ihn an. „Hey! Lass mich los, oder darf ich heute nicht mit dir meinen Spaß haben? Das hättest du wohl gerne!“ Er seufzte und ließ ihre Hände los. Sie setzte sich auf und streichelte ihn. Dann schob sie ihn nach hinten, bis er im Schneidersitz vor ihr saß und sie seinen Ständer erblicken konnte. Sie staunte nicht schlecht. Wahrscheinlich würde es nicht lange dauern, so erregt wie sein Schwanz zuckte. Lüstern strich sie mit den Fingern über ihn und seinen Lippen entrann ein Stöhnen. Er sehnte sich nach ihr, das wusste sie und sie wollte es auch. Langsam krabbelte sie auf seinen Schoß und schob mit seiner Hilfe den Kimono so auseinander, dass er nicht im Weg war. Als sie dicht an ihm war, drückte sein Schwanz sich sehnsüchtig an sie. Oh ja. Das war es, was er wollte und was sie wollte. Sein Blick wurde immer dunkler und unheilvoller. Wahrscheinlich war es ihm nicht gerade recht, dass sie ihn dominierte, aber sie brauchte und wollte es. Musste ihn einfach sehen und berühren, wie sie es wollte. Langsam und vorsichtig bugsierte sie ihn in die richtige Position, bevor sie langsam auf ihn glitt und spürte, wie er nach und nach in sie eindrang. Er stöhnte und packte sie an den Hüften, doch sie hielt sich an seinem Hals fest und lehnte ihren Kopf an seinen und flüsterte heiser: „Na, na. Benimm dich Liebster. Lass es uns genießen. Du hast mich auch genossen, jetzt komm damit klar, dass wir so langsam bleiben. Rache ist bekanntlich süß!“ Sie stöhnte ihm leise ins Ohr und bemerkte, wie er sich regelrecht verkrampfte. Seine Hände umschlangen ihre Hüfte fest und eisern. In seinen Augen erkannte sie, was sie ihm abverlangte und wie groß die Gier nach einem mächtigen Stoß war. Anscheinend passte es ihm gar nicht, doch sie wollte genießen und keuchte immer heftiger, je tiefer sie auf ihm glitt. Sesshomaru stöhnte lauter, aber genoss jede Sekunde. Als sie ganz auf ihm war, begann sie sich zu bewegen, so gut sie es konnte, aber es war doch etwas schwer nach allen Anstrengungen. Ihm fiel es schnell auf und er schnappte lüstern ihre Hüfte. Er hob und senkte sie und bewegte seine Lenden gegen sie. Sie liebten sich lange und leidenschaftlich. Er küsste ihre Brüste, während sie seine Schulter mit Küssen bedeckte. Endlich waren die Geheimnisse raus und sie konnte beieinander sein. Schwanger war sie auch, ein Wunder über alle Maße. Kapitel 60: Valkyria -------------------- Sie verbrachten die Nacht beieinander und erwachten morgens durch ein Scheppern. Sayo stand sofort senkrecht im Bett und hielt sich die Decke vor die Brust. Verschlafen wischt sie sich über die Augen und betrachtete ihren Liebsten, welcher sie sehnsüchtig anhimmelte. Anscheinend würde nicht nur sie Probleme haben, von ihm getrennt zu sein, aber das würde vielleicht auch ein Grund sein, dass er keinen Unsinn anstellen würde und sie am Ende vielleicht doch eine Zukunft haben würden. „Guten Morgen.“, hauchte sie leise und küsste ihn, während seine Hand über ihren Rücken strich und leichten Druck ausübte. „Leg dich noch etwas hin. Lass mich nachsehen. Wahrscheinlich hat jemand nur etwas fallen gelassen.“, murmelte er an ihren Lippen und beobachtete sie aufmerksam. Seine Hand strich über ihre Wange hinunter zu ihren Hals. „Wie hast du geschlafen?“ „Sehr gut. Ohne Flügel ist es doch um einiges angenehmer… Aber danke der Nachfrage. Hoffentlich konnte der Herr auch schlafen.“ „Ich schlafe selten. Viel lieber beobachte ich dich beim Schlafen, wenn du irgendwelchen Mist flüsterst, der für mich keinen Sinn ergibt.“ Sie verzog das Gesicht und pikste ihn in die Rippen. Es störte ihn nicht, aber ihr gab es Genugtuung. „Blödmann.“ „Sag das noch mal.“ „Blödmann! So.“ Er knurrte, packte sie fester und küsste sie leidenschaftlich. „Du bist wirklich unverschämt. Wer hat dir Benehmen beigebracht?“ „Hmm… Nur dein Einfluss.“ „Jetzt bin ich schuld?“, fragte er und hob eine Augenbraue. Sie nickte eifrig und zwinkerte ihm zu, bevor ihre Hand über seine Lenden strich. „Jetzt lass mich schauen.“ Er nickt nur resigniert und ließ sie gehen. Leise seufzte er und schloss die Augen wieder. Warum brachte diese Frau ihn immer aus der Ruhe? War das jetzt Gang und Gebe? Liebe war schon etwas Merkwürdiges. Kurz öffnete er die Augen und erhaschte noch einen Blick auf ihren Körper, bevor sie ihren Kimono notdürftig geschlossen hatte. Sayo lächelte ihn noch kurz an und zwinkerte, bevor sie den Raum verlassen hatte. Als es rumste, zuckte sie kurz zusammen. „Was zum Henker?“, keuchte sie und ging schnell zu dem Raum, aus dem das Geräusch kam. Das war der Raum, in dem sie gestern gewesen waren. Vorsichtig schlich sie ran und legte das Ohr an die dünne Tür. Ein lautes Gebrüll ließ sie zusammenzucken, wie auch ein weiterer Krach. Es klang, als wäre jemand gegen eine Wand gepfeffert worden, aber jemand kleines. „DU TAUGENICHTS! Kuro! Deine Befehle waren eindeutig. Aber nein! Ich finde dich hier… HIER! Du solltest Informationen sammeln und dich nicht im Freudenhaus bedienen lassen! Und womit kommst du mir? MIT NICHTS! DU VERSAGER!“ Sayo hörte ein leichtes jaulen. Das war Kuro? Kuro sollte Informationen sammeln? War er ein Spitzel? Aber es klang bisher, als hätte er noch nichts gesagt… „Herrin!“, keuchte Kuro und sah sie ängstlich an. Was war mit seiner Herrin nur geschehen? „Bitte. Gebt mir mehr Zeit… Bitte, überdenkt euren Plan! Rache ist auch keine Lösung! Bitte…“, jaulte er kläglich und man konnte ein Schaben hören. „Taugenichts. Widerspreche deiner Herrin nicht! Was ich tue und wie ich es tue, ist meiner Sache! Du hast mir Treue geschworen bis in den Tod!“ „Herrin… Bitte…“, keuchte Kuro. „Am besten suche ich mir jemand neues. Ich brauch dich nicht mehr. Nicht so einen Versager, der seine Arbeit nicht ordnungsgemäß erfüllen kann. Ich hätte nie gedacht, dass du mich hintergehen, bzw. so im Stich lassen würdest! Am besten vernichte ich dich, bevor du zum Feind rennst und meinen Plan verrätst! Seit wann bist du nur zum Moralapostel geworden?!“ Sayo hörte ein Flackern. Schnell stürmte sie herein und schnappte Kuro und rollte sich zur Seite, bevor der Feuerball den kleinen treffen konnte. Der Feuerball traf die Wand hinter ihnen und versenkte diesen und ließ ein tiefes Loch zurück. „Kuro, alles in Ordnung?“ „Ja… schnell… Lauf…“, keuchte der kleine Kater und sah Sayo ängstlich an, er wusste, dass sie nun auch in Lebensgefahr war und wollte es nicht. Sie sollte nicht wegen ihm sterben. Schnell drehte sich Sayo um und erblickte die Frau allen Übels. Sie war riesig. Bestimmt fast 2m groß. Sie war beängstigend. Sie hatte dunkel rotes Haar, das zu einem Zopf gebunden war. Hörner, die leicht gebogen waren und riesige Schwingen. Drachenschwingen. Sayo sog die Luft ein und ihr Blick wanderte tiefer. Eine schwarze Rüstung. In der Mitte liefen ein paar große Schuppen tiefer und schützten das wichtigste, während darunter ein dunkelroter seidener, aber auch durchsichtiger Stoff ihren Körper um schmiegte. Ihre Schulterplatten endeten auch in diesem Stoff und flossen hinab und wurden am Ende breiter. Sie trug ledernde Stiefel und Knieschützer, wie auch über beide Beine ein wallender roter Stoff sich ergoss.  Einerseits sah sie atemberaubend schön aus, aber andererseits beängstigend und tödlich. „Lassen Sie Kuro in Ruhe! Er hat Ihnen nichts getan!“ „Er hat versagt, das hat er getan. Und nun bist du Zeuge. Ich werde dich mit ihm beseitigen!“, fluchte sie und ließ wieder eine Flamme erscheinen. Sayo wusste, dass Sesshomaru nicht schnell genug da sein würde, also musste sie jetzt kämpfen. War sie vielleicht auch die Strippenzieherin? Kurzerhand zog sie das Armband von ihrem Handgelenk und steckte es ein. Die Gegnerin hielt inne, als sie sah, wie Sayo Flügel wuchsen und ihre ganze Ausstrahlung sich veränderte. „Also bist du wirklich übergelaufen, Kuro. Du Verräter!“, fauchte sie und warf den Feuerball. Schnell warf Sayo Feuer zurück und zerstörte den Feuerball in der Mitte. Sie war immer noch nicht wirklich geübt, aber vielleicht konnte sie damit ja Zeit schinden. „Seien Sie gefälligst ruhig! Er ist nicht übergelaufen! Bis eben wusste ich nichts über seine Aufgabe! Er war verletzt und ich habe mich um den kleinen gekümmert! Sie Miststück haben Ihn ja verletzt und dann alleine zurückgelassen!“ Die Frau starrte sie an und dann Kuro. Wahrscheinlich bemerkte sie gerade selbst, dass sie einen Fehler begangen hatte, aber nun konnte sie nicht zurück und musste Nägel mit Köpfen machen. „Wer bist du überhaupt? Du siehst Phenea ähnlich!“ „Ich bin indirekt ihre Tochter! Damit Sie es wissen, ich werde nicht zulassen, dass Sie Phenea oder wen anderes töten! Schon gar nicht Kuro-chan!“ „Du hast mir nichts zu befehlen! Ihr Phönixe seid Unglücksbringer! Ihr zerstört mehr, als ihr rettet! Ich werde nicht stoppen, bis ich euch alle vernichtet habe!“ Sayo sah sie schockiert an. Also war sie die Feindin.  Schnell wollte sie einen Angriff starten, doch die Gegnerin kam ihr zuvor und schlug ihr eine ihrer ledernden Schwingen ins Gesicht, sodass Sayo durch die Wand flog und schmerzend auf dem Boden aufkam. „Fuck…“, knurrte sie und sah hoch. Sie stand über ihr und hielt einen Sperr in der Hand. Würde sie jetzt Sayo töten wollen? Sayo zitterte und wusste nicht, was sie machen sollte. Die Augen der Gegnerin waren Schlitze und von einer Kälte erfüllt, dass Sayo nicht mehr wusste, was sie tun sollte. War das jetzt ihr Ende? Auf einmal krachte die Wand und die Drachenfrau flog unsanft gegen einen Balken, welcher Risse bekam. Sayo sah auf und da sah sie ihn. Sesshomaru. Er war notdürftig bekleidet und wütend. Zum Glück hatte er nach ihr gesehen, sonst wäre das schief gegangen. Sesshomaru stellte sich vor der Drachenfrau auf und knurrte: „Wer bist du? Wie kannst du wagen eine Hand an meine Frau zu legen?“ Die Dame lachte hämisch und sah ihn wütend an: „Ach. Wieder tappt ein Lord in die Falle. Dein Leben ist dir wohl nichts lieb, Sesshomaru. Überleg es dir lieber noch einmal, so eine Brut in dein Haus zu lassen. Ich bin Valkyria. Die ehemalige Generalin von Drago. Den Mann, den Phenea in den Tod getrieben hat. Ich werde ihn rächen und ich werde meine Rache bekommen, egal über wie viele Leichen ich gehen muss!“, lachte sie hämisch, öffnete eine Balkontür und flog davon mit den letzten Worten: „Sesshomaru, du kannst meinen kleinen Spitzel ja selbst beseitigen.“ Sayo seufzte und sah Sesshomarus Blick. Er war sich nicht sicher, ob er Valkyria verfolgen sollte, oder sich um Sayo kümmern sollte. Am Ende blieb er. Er hatte ihren Geruch und würde sie wiederfinden. Jetzt war Sayos Sicherheit wichtiger. Er kniete sich vor ihr nieder und legte ihr eine Hand an die Wange: „Geht es dir gut?“ „Ja… Es geht. Ich hatte nur so große Angst.“, meinte sie leise und brach in Tränen aus. Er nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. Vorsichtig strich er ihr über den Rücken und flüsterte beruhigend auf sie ein, während sie immer neue Tränen und Schluchzer erschütterten. Als Sayo auf einmal dann ein leises Maunzen und Scharben vernahm, horchte sie auf und sah sich um. Sesshomaru betrachtete sie und folgte ihren Blick. Kuro lag dort. Verletzt und zitternd. Was sollte sie tun? Er war doch eigentlich ein netter Freund für sie geworden und er schien sie nicht verraten zu haben oder es vorgehabt zu haben. Er hatte den Mund gehalten, obwohl er so viele Informationen hatte sammeln können, weil sie sie ihm einfach ohne Nachdenken zugesteckt hatte. Sesshomaru stand auf. Sie starrte ihn ängstlich an. Würde er Kuro-chan umbringen ohne darüber nachzudenken? Er ging zum dem kleinen Kater und sah ihn kalt an. „Letzte Worte?“ Kuro sah hoch und zitterte. Seine Augen schienen ihr glasig und verloren. Er schloss aber kurz darauf die Augen. Anscheinend wollte er den Tod einfach annehmen, was Sayo schockierte, da er eigentlich ein so lieber Kerl war, der ihr ans Herz gewachsen war. Sie wollte nicht, dass er sie alleine ließ. Sie sprang zitternd auf und warf sich über Kuro und verdeckte ihn vor Sesshomaru: „Bitte nicht! Er hat uns nicht verraten! Er hätte es tun können, aber er hat es nicht! Bitte! Er ist mein Freund… Wenn bestrafe mich, du hast doch gesagt, ich habe die Verantwortung für ihn und muss für ihn geradestehen!“ Kuro keuchte leise unter ihr und sah betrübt zu ihr hoch. Du musst dich nicht für mich opfern… wirklich nicht. Ich danke dir, aber ich bin ein feindlicher Spitzel… „Red nicht so einen Stuss Kuro-chan! Du kannst nichts dafür, dass deine Herrin sich so verändert hat… Wenn du willst, werde ich deine und werde dich nie schlagen, aber bitte! Gib dich doch nicht einfach auf!“ Sesshomaru starrte sie an. Konnte der Kleine über Gedanken mit ihr sprechen? Anders konnte er sich das Ganze nicht vorstellen. „Sayo. Es gibt Regeln…“ „Liebster! Wenn es nach Regeln ginge, hätten wir einander schon gar nicht mehr! Also. Vielleicht hilft uns der kleine Kuro-chan weiter! Bitte! Er ist die heißeste Spur! Sogar meine Kräfte kann er unterdrücken mit einem Bannkreis. Bestimmt hilft er uns, oder Kuro-chan?“, fragte sie und erhob sich von dem kleinen. Zärtlich zog sie ihn in die Arme und streichelte den schwarzen Kater. Dann legte sie ihm die Hand auf und heilte Kuro, während Sesshomaru stillschweigend zusah. Was sollte er nur mit ihr machen? Aber sie hatte auch irgendwie recht. Kuro war ein wichtiges Indiz und könnte sie vielleicht zu dieser Frau führen. Kuro erholte sich schnell und sah sie an. Sein Blick war betrübt und er schien gerade nicht zu wissen, was jetzt mit ihm geschehen würde. Sayo lächelte ihn liebevoll an und streichelte seine Stirn: „Keine Angst Kuro-chan. Ich beschütze dich. Sesshomaru tut dir nichts. Versprochen!“ Kuro nickte leicht und strich mit seiner Pfote über ihre Hand: „Danke… Ohne dich wäre ich jetzt wohl tot… Ich werde euch so gut helfen, wie ich kann… Meine Herrin wird wohl nie wieder die Frau, die sie einmal war. Es tut mir so leid, dass ich nichts gesagt habe… Aber schnell habe ich gemerkt, wie nett du bist und ich wollte dich auch nicht mit hinein ziehen… Schon gar nicht will ich, dass du stirbst… Dafür habe ich dich viel zu lieb gewonnen.“ Sayo lächelte liebevoll und zog ihn enger an ihre Brust: „Du bist lieb. Es wäre lieb, wenn du uns hilfst. Ich werde dich auch nie alleine lassen und immer gut für dich sorgen. Ich gebe mein Ehrenwort, dass ich nie eine rachsüchtige Verrückte werde.“ Kuro nickte und leckte ihre Hand, während Sesshomaru leise hüstelte.     Kapitel 61: Die Verbindung -------------------------- „Nun, da ihr das geklärt habt, ist es an der Zeit, zurück in den Palast zu gehen. Anscheinend haben wir ein langes Gespräch vor uns und vielleicht lüften sich die Schleier endlich. Kuro. Ich werde dich im Auge behalten. Sayos Gutmütigkeit hin oder her. Wenn du Mist baust, wirst du bestraft. Sei froh, dass sie so ein gutes Herz hat und ich etwas für sie empfinde, sonst wärst du jetzt tot, denn ich hasse Verräter. Egal auf welcher Seite sie stehen.“, meinte Sesshomaru und hielt Sayo eine Hand hin. Sie verfrachtete Kuro in einen Arm und zog sich mit dem anderen an Sesshomaru hoch. Sie war froh, dass es so glimpflich ausgegangen war. Sie küsste ihn zärtlich und drückte Kuro an sich. Was war in dieser Zeit nur los? Musste das wirklich sein? Konnte in dieser Zeit nichts normal laufen? In diesem Moment sehnte sie sich nach ihrer Zeit. Einerseits hatte sie mit Kuro drüber geredet, ob sie hierbleiben sollte, doch jetzt wusste sie, dass sie es nicht hier aushalten würde. War es nur die Schwangerschaft? Nein wahrscheinlich nicht, es war die Tatsache, dass es hier kaum einen Tag in Frieden gab. Hoffentlich käme Sesshomaru nach und hoffentlich würde er den Frieden ertragen. „Sayo?“, fragte Sesshomaru leise und streichelte über ihren Kopf. Sayo schreckte leicht aus ihren Gedanken und lächelte ihn traurig an: „Tut mir leid… Ich habe gerade daran gedacht, wie einfach es in der Zukunft wäre. Wie anders. Diese Zeit ist wirklich schrecklich. Wir haben in der Zukunft ein Gericht. Alle Seiten werden angehört und dann wird entschieden über die Schuld einer Person.“ Er nickte leicht: „Diese Zeit hat nur das Gesetz Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wir haben noch ein paar Regeln, aber normal geht es hier um Selbstjustiz und nicht ums Zuhören.“ Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch: „Aber jetzt bin ich ja hier und rette dir deinen Kronzeugen!“ „Was ist ein Kronzeuge?“, fragten Kuro und Sesshomaru fast zeitglich. Sie lächelte leicht und hob einen Finger: „Naja. Er hat die meisten Infos über Valkyria! Bestimmt kann er uns auch den Grund für alles nennen! Vielleicht kann man alles lösen! Hättest du ihn getötet, würden wir bei null wieder anfangen, wenn auch sie mit einem Bannkreis ihren Geruch und ihre Kraft verstecken kann. Du bist manchmal voreilig.“ Sesshomaru hob eine Augenbraue und schüttelte leicht den Kopf. Wahrscheinlich musste er viel in dieser Zukunft lernen und ertragen. Anscheinend war es die Zeit der verrückten Worte. Wahrscheinlich müsste er sich zusammenreißen, sonst würde er wohl mit dieser Polizei Probleme bekommen und sonst wo landen. Kuro schmiegte sich fester an sie und meinte leise: „Ich kann euch die ganze Geschichte erzählen, denn ich war schon damals im Dienst der Herrin. Doch die Geschichte wird euch nicht gefallen und ich glaube nicht, dass Valkyria mit Reden gestoppt werden kann, denn sie hat sich in die Geschichte so weit verrannt, dass sie auch Dinge tut, die sie damals nie getan hätte… Der Schmerz sitzt wohl zu tief. Damals war sie eine ganz andere Frau, doch nun? Ihr habt sie gesehen. Sie ist wütend. Sayo-san, pass bitte auf dich auf, sie könnte jetzt auch hinter dir her sein…“ Sayo nickte und spürte Sesshomarus Hand besitzergreifend auf ihrer Seite. Er sorgte sich wirklich, was ihr nicht ganz behagte. Was sollte sie nur tun? Jetzt wussten sie, was los war, aber würde es etwas ändern? Normal müsste doch die Zukunft sich gerade ändern? War das der Punkt, an dem sich alles zum Guten veränderte? Oder würde die Zeit gleich bleiben… Das Paradoxon… Vielleicht war sie in einer anderen Ebene auch schon einmal hier gewesen. Ein anderes Ich und trotzdem war die Welt gleichgeblieben. Hoffentlich ging es gut, aber wenn nicht, wäre es ihr sowieso lieber ihr Leben bei ihren Liebsten zu lassen, als wieder einsam in der Zukunft zu stehen, die von Tag zu Tag düsterer wurde. Sanft strich sie über seine Hand und atmete tief durch. Sie würde das meistern und am Ende gäbe es ein Happy End. Zumindest wollte sie daran glauben. Bedächtig drückte sie seine Hand auf ihren Unterleib und lächelte: „Den beiden kleinen Kerlchen geht es übrigens auch gut, wenn du es wissen willst.“ Er lächelte sie an und streichelte leicht ihren Unterleib. Dabei blieb ihm nicht verborgen, dass ihr Blick leicht traurig war. Er würde es schaffen. Nie wieder wollte er sie verletzten und schon gar nicht dadurch. Er würde überleben. Er würde sie finden. Er würde für sie sorgen. Sehnsüchtig würde er auf den Tag warten, bis er sie wieder treffen würde. „Natürlich möchte ich es wissen, aber ich dachte mir, du würdest die beiden sowieso beschützen mit deinem Leben. Wir werden jetzt erstmal zurückgehen und dann schauen wir, was wir als nächstes tun. Es ist nun wirklich einiges passiert.“ „Ja. So wie sie klang, will sie auch alle Phönixe auslöschen… Vielleicht hat sie wirklich etwas mit Hachidoris Volksmord zu tun. Aber das wichtigste ist erstmal, dass alle sicher sind. Ich werde Phenea eine Nachricht schicken, damit sie aufpasst und ihr nichts geschieht.“ Phenea? Wir wissen jetzt, wer hinter allem steckt. Wir kommen gleich zurück, aber bitte seid vorsichtig, diese Frau könnte auf dem Weg zu euch sein! Sayo! Ist dir etwas passiert? Wer ist es denn? Und natürlich passen wir auf. Der hat was zu hören bekommen, dieser Hachidori regt mich manchmal auf… Valkyria. Kuro-chan wird uns nachher alles erzählen. Stille trat ein. Was bedeutete das? Anscheinend kannte Phenea diese Frau, denn die Stille wurde drückend. Jetzt konnte es heiter werden. Sayo öffnete die Augen und sah seufzend die beiden an: „Anscheinend hat Phenea jetzt eine Ahnung, denn sie schweigt mich an. Das wird spaßig werden. Sie und Hachidori haben sich anscheinend gestritten und jetzt noch die Sache. Wir sollten zu den beiden gehen.“ Sesshomaru nickte und schlang seine Arme kurz um sie: „Vorher sollten wir uns aber noch anziehen.“ Sie starrte ihn und dann sich an und wurde rot und nickte schnell. Erst anziehen war eine gute Sache und sie zerrte ihn hinter sich her in ihren Raum. Sie zog ihre alte Kleidung wieder an und bekam von Sesshomaru so viel Hilfe, wie sie brauchte. Es war schade, dass sie die Ausbildung wahrscheinlich nicht mehr erhalten konnte, aber in der Zukunft gab es bestimmt auch noch diese Künste. Sie würde eine perfekte Frau für Sesshomaru werden.   Im Schloss währenddessen schwang Pheneas Stimmung von einer Sekunde zur anderen um. Hachidori sah sie besorgt an und setzte sich neben sie. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er leise und hob eine Hand an ihre Wange. Sie schlug sie weg und drehte sich. Mit einer belegten Stimme meinte sie leise: „Nichts… alles in Ordnung.“ Er legte den Kopf schief. Da stimmte doch etwas nicht. „Ist etwas passiert?“, hakte er weiter nach und betrachtete ihren Rücken besorgt. Normal war Phenea aufbrausend. Irgendwas musste passiert sein. „Ist Drago aufgetaucht?“ „Nein. Nicht Drago.“ Er seufzte leise, packte ihr Handgelenk und zog sie grob in seinen Schoß. Als sie sich wehren wollte, schnappte er auch das andere Gelenk und hielt sie so im Schoß, dass sie ihn anschauen musste, aber nicht verschwinden konnte, doch sie sah bedrückt zur Seite. „Phenea. Bitte. Rede mit mir. Was soll ich denn tun? Es tut mir leid mit der Sache im Freudenhaus, aber ich habe Bedürfnisse und du hast dich zu nichts geäußert, wie du mich willst. Jetzt geht es aber auch um etwas anderes. Dir geht es schlecht und das sieht sogar jemand Blindes.“ Leise seufzend blickte sie traurig und gleichzeitig ängstlich in seine Augen und verzog die Lippen. Einerseits war sie auf ihn noch wütend, weil er einfach zu einer anderen Frau ging, auch wenn es bisher erst so stand, dass sie ein Kind zeugen würden und nicht eine Beziehung anfingen, andererseits bedrückte sie die neue Situation. Sie kannte diese Frau… „Sie heißt Valkyria… Sie war damals eine Generalin und sehr gute Freundin von Drago. Schon damals hat sie unserer Liebe versucht Steine in den Weg zu legen… Doch nach dem Drago starb, wurde sie aggressiv und wütend. Sie glaubt, ich wäre an allem schuld… Ich verschwand von da und dann war Ruhe. Ich dachte es wäre gegessen, … und nun? Nun scheint sie die Frau zu sein, die mich töten will. Sie hat anscheinend Sayo angegriffen…“ Hachidori schluckte. Das klang gar nicht gut. Rachesüchtige Frauen waren schrecklich und gefährlich. „Geht es Sayo gut?“ „Nur sie interessiert dich? Ja es geht ihr gut…“, grummelte Phenea und drehte sich wieder weg. Er verdrehte die Augen und beugte sich zu ihr runter: „Phenea. Ich mach mir auch Sorgen um dich, aber sie ist indirekt unsere Tochter und ist in erster Linie betroffen gewesen. Was bei dir passiert war, ist schrecklich. Vielleicht hat diese Frau deinen damaligen Liebsten auch geliebt. Frauen können schlimm sein und Drachen erst recht. Ich werde dich beschützen, also hab keine Angst.“ Er beugte sich tiefer und küsste ihre Wange. Liebevoll ließ er seine Lippen auf ihrer Wange. Sie schloss seufzend die Augen und drehte sich, sodass seine Lippen die ihren trafen. Zart erwiderte sie den Kuss. Seine Lippen liebkosten zart die ihren und langsam konnte sie sich beruhigen. Was tat sie da nur? Sie suchte bei ihm immer wieder Trost, doch konnte sie diesen Mann auch mehr mögen oder würden sie nur dieses Kind zeugen und auseinander gehen? In mancher Hinsicht konnte es schrecklich sein, wenn man seine Zukunft kennen lernte, aber nicht die Umstände, wie es zu dieser kam. Sie seufzte leise und genoss den Kuss noch kurz, bevor er sich von ihr all zu früh löste. „Phenea. Wir schaffen das schon alles…“, flüsterte er kurz über ihren Lippen und sah ihr tief in die Augen. Sie konnte sich nicht an den eisblauen Augen satt sehen, aber sie durfte in diesem Moment ihren Gefühlen nicht nachgehen. Sie waren sich wirklich nähergekommen, jedoch schien zwischen ihnen etwas zu stehen. Waren es die Gefühle für Drago und seine Gefühle für seine verstorbene Liebste? Zärtlichkeiten gab es manchmal, aber wirkliche Gefühle entfachten sie nicht im Ganzen. Immer trat einer den Rückzug an und jetzt? Jetzt war die Zeit des Friedens zu Ende. Nun mussten sie in den Kampf ziehen. „Würdest du mich loslassen?“, hauchte Phenea leise und sah ihn an. Kurz darauf fühlte sie, wie der Druck um ihre Gelenke nachließ. Sie hob ihre Arme und schloss sie um seinen Hals und zog ihn noch einmal zu einem Kuss herunter. Er sog überrascht die Luft ein, aber erwiderte den Kuss. Phenea sehnte sich so sehr nach Nähe, aber auch er wünschte sie sich und er konnte nicht anders, als zu sagen, dass er etwas für sie empfand. Für ihre Art. Doch er konnte kaum ihre Traurigkeit ertragen. Seine Trauerzeit war noch nicht so lange her, doch ihre schien schon 200 Jahre anzuhalten und der Schmerz wurde durch das Erwachen von Drago erhöht. Was konnte er nur tun? Direkt durfte er Drago nicht töten. Er musste es schaffen, dass er so seine Ruhe fand und nicht so starb. Nach einiger Zeit schaffte er es sich von ihr zu lösen und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht: „Ach Fienchen. Ich wünschte nur, ich könnte in deinen süßen kleinen Kopf schauen.“ „Warum?“ „Weil ich oft nicht weiß, was du denkst. Immer wieder überraschst du mich. Eben hasst du mich und dann auf einmal fällst du mir um den Hals.“ „Hmm… Es tut mir leid.“ „Muss es dir nicht, aber vielleicht lerne ich dich noch besser kennen. Diese Zeit muss für dich schrecklich sein. Aber ich verspreche dir, dass alles gut wird und du irgendwann wieder aus deinem Herzen heraus lächeln und frei sein kannst.“ „Das hast du schön gesagt.“, meinte sie leise und schmiegte sich an seine Hand. Er war wie ein Anker für sie, doch traute sie nicht ihm das zu sagen. Einerseits wollte sie ihm keine Genugtuung geben und andererseits hatte sie ihm immer noch nicht alles verziehen, aber sie konnte nicht verneinen, dass ihr Herz nie ein Satz machte, wenn er liebevoll zu ihr war, doch konnte so etwas bestehen? Dieser Mann war so sprunghaft und unersättlich… Wahrscheinlich müsste sie ihn schon gewaltsam an sich binden… Kapitel 62: Unvergessen ----------------------- Vorsichtig entzog er seine Hand, griff in seine Tasche und legte ihr eine Kakaobohne an die Lippen. Sie öffnete die Lippen und schnappte nach der Bohne. Er zuckte überrascht zurück und ließ sie gewähren. Genüsslich lutschte sie die Bohne und schloss die Augen. „Weißt du schon, wann du zurück in dein Land gehen wirst?“, fragte sie leise und blickte ihn an. Er musste gehen, aber wie viel Zeit blieb ihr, um zu merken, was sie für ihn empfand? Sanft strich sie über seine Wange und beobachtete, wie er sie festhielt und seine Wange in ihre Hand schmiegte. „Ich dachte, du wolltest mich so schnell es geht loswerden?“, neckte er leicht und küsste ihre Handinnenfläche, bevor er weitersprach, „Ich muss es beobachten, aber ich würde dann gerne wieder zurückkommen. Sag nicht, es wäre dir nicht recht, wenn ich wieder zurückkehre und dann mit neuen Kakaobohnen wiederkomme.“ Sie sah ihn rot an und schüttelte schnell den Kopf: „Aber dann musst du ganz viele mitbringen, damit ich immer einen Vorrat habe.“ „Natürlich. Anscheinend machen diese Kakaobohnen dich süchtig?“ „Lass mich doch!“, schmollte sie und pikste ihn in die Wange. Er lächelte und entlockte ihr auch ein leichtes Lächeln. Irgendwie mochte sie seinen Charakter. „Schade, dass du nicht nach Schokolade schmeckst…“ „Tja… Ich kann ja mal schauen, vielleicht kann ich mich mit Kakaobohnen vorher einreiben. Wäre dir das lieber?“ „Du willst doch nur, dass ich an deinem Körper nuckle!“ „Na und? Ich gebe zu, ich bin ein perverser Mistkerl!“, grinste er und küsste sie kurz und zärtlich. Sie seufzte in den Kuss und schmiegte sich fest an ihn. Was war denn das nur? Und sie würden indirekt Sayo zeugen? Das würde heiter werden. „Du? Könntest du aufhören mit anderen Frauen zu schlafen?“ Er starrte sie verwirrt an. Meinte sie das ernst? Leicht strich er über ihre Flügel. Sie waren schon recht weit wieder verheilt, aber immer noch hatte sie den Flaum. Sie schmiegte sich fester an und strich über seine Brust. Was sollte er tun?  „Ich kann es versuchen. Es ist für mich eine neue Situation. Aber dann musst du versprechen, dass ich bei dir ran darf. Ich habe auch meine Bedürfnisse. Es ist schwer für mich, dass ich dir nicht näherkommen darf.“ Sie nickte leicht und wurde rot: „Na gut… Aber nur, wie ich will!“ Er sah sie an und seufzte: „Also willst du mich wieder fesseln?“ „Genau… irgendwie habe ich Gefallen daran gefunden…. Oder stört es dich so sehr?“ „Nach einmal? … Na gut, aber nur, wenn ich dich auch einmal fesseln darf. Ich mach es auch nur ganz leicht, so, dass du entkommen kannst.“ Sie starrte ihn ungläubig an und vergrub ihr Gesicht knallrot an seiner Brust: „D...D…Das ist doch nicht dein ernst?“ Leise keuchte sie und schluckte. Irgendwie war der Gedanke schon recht heiß… Aber… „Ich weiß nicht… lass mir Zeit und wenn wirklich nur nach und nach… Nicht so schnell und nicht so extrem.“ Er lächelte sie verschwörerisch an, als sie zu ihm hochsah. Sie wurde noch mehr rot und vergrub ihr Gesicht wieder an seiner Brust: „Mistkerl.“ „Danke für die Blumen. Ich bin gerne dein Mistkerl mit der guten Bestückung.“ „Vollidiot. Angeber…“, knurrte sie und zwickte ihn in eine Brustwarze. Er keuchte auf und schnappte ihre Hände und starrte sie an: „Du bist wirklich unverschämt!“ Sie zwinkerte und dann küsste er sie noch einmal leidenschaftlich. Eben wollte sie ihn bei sich haben. Auch wenn es vielleicht nur zur Ablenkung war, könnte es sich noch ändern. Ihr Herz hüpfte freudig und sie konnte kurz vergessen, was außen um sie herum passierte. „Hachidori…“, keuchte sie und legte ihre Stirn gegen seine. Er stupste ihre Nase mit der seinen und lächelte. „Fienchen. Alles wird gut. Wir sollten demnächst etwas Schönes unternehmen. Spätestens, wenn Sayo daheim ist. Ich glaube wir sind extreme Eltern und sollten ihr ein besseres Beispiel sein. Sie ist wohl ohne uns flügge geworden und wir sollten uns mehr um uns kümmern.“ Phenea sah ihn an und schüttelte den Kopf: „Du hast schon recht… Wir sollten ihr und uns mehr Freiheiten lassen… Für mich ist es nur so schwer. Du bekommst deine Zukunft vorgesetzt und ich überlege, wie es sein kann. Wie es genau dazukam. Wie die Zukunft aussieht.“ „Du hast Angst, habe ich Recht? Haben wir das nicht alle? Für mich war es auch ein leichter Schock, als sie sich als unser Kind herausstellte. Ich habe viel nachgedacht, bestimmt so viel wie du.  Aber ich kam zu meinem Schluss, dass ich nicht weiter nachdenken werde und einfach abwarten werde. Wer weiß. Lass uns sehen was passiert und uns nichts vorschreiben lassen. Wir haben noch Zeit und wir werden auch deinen Tod verhindern.“ „Ja.“, meinte sie nur leise und umarmte ihn.  Er legte seine Arme auch um sie und küsste ihre Stirn. „Könntet ihr euch kurz für uns trennen?“, fragte Sesshomaru und sah die beiden am Boden hüstelnd an. Schnell schreckten sie auseinander und starrten zu ihm hoch. Phenea wurde rot und sah das Dreiergespann an. Sayo kicherte kurz und sah sie hämisch an: „Schön, dass meine werten Eltern lieber turteln, während ich von einer Valkyria zusammengeschlagen werde.“ „Zusammengeschlagen?“, keuchte Hachidori, sprang auf und rannte zu Sayo. Schnell suchte er sie ab und sah sie besorgt an. „Geht es dir gut?“ „Ja, ja und nochmals ja… Mir geht es gut, da mein werter Gatte mich gerettet hat. Ich hoffe du akzeptierst ihn jetzt. So nun weiter im Text. Phenea. Was hast du nur angestellt, dass du so eine Irre hinter dir herhast?“ „Naja… Also… Ich weiß nicht… Sie ist damals eifersüchtig gewesen, aber ich versteh es nicht ganz.“ Kuro sah hin und her und äußerte sich leise: „Ich weiß es… Ich kann euch alles erklären, aber dafür müsste ich weit ausholen.“ Phenea drehte sich um und starrte Kuro ungläubig an: „Du bist doch der Spitzel von Valkyria! Was machst du hier?“ Sayo nahm den kleinen schützend in die Arme und sah Phenea an: „Er ist mein Freund und bleibt bei mir. Er hat sich gegen sie gewendet.“ Sesshomaru seufzte: „Sie übernimmt die volle Verantwortung für den kleinen. Aber nächstes Mal sollten wir hier erst hin mit dem Kater, dann hätten wir gewusst, dass er ein Spitzel ist.“ Kuro knurrte leise und sah Sesshomaru wütend an: „Ich habe nichts verraten! Ich bin Sayo dankbar und würde ihr nie wehtun! Ich bin jetzt Sayos Spitzel!“ Sayo nickte leicht und wurde rot: „Durch ihn wusste ich, wo du hin bist. Er ist wirklich gut und kann einen tarnen.“ Sesshomaru schluckte: „Also bist du schuld an dem Theater?“ „Hey! Er ist nicht daran schuld. Du hättest es mir einfach gleich sagen sollen! Was soll ich denn denken? Ich spreche eine mögliche Schwangerschaft an und du gehst ins nächste Freudenhaus!“ Sesshomaru seufzte: „Ist ja schon gut. Aber Hachidori war eher der Übeltäter. Sollte ich ihn alleine gehen lassen?“ „Nein!“, wetterten beide Frauen und wurden rot. Kuro schüttelte den Kopf und schmiegte sich enger an Sayo, obwohl er böse Blicke von Sesshomaru kassierte. „Wir sollten wieder zum Thema kommen. Wir kennen jetzt die Frau an den Strippen und Kuro kann uns aufklären.“ Kuro nickte und seufzte leise: „Das ist hier wie im Irrenhaus.“ „Ja, darunter leide ich auch.“, meinte Sayo und kraulte ihn etwas. Sie setzte sich mit ihm auf die Kissen nahe Pheneas und positionierte den kleinen Kater. Die anderen setzten sich um ihn und schauten ihn interessiert an. „Dann raus mit der Sprache. Was ist damals passiert, was uns Phenea nicht erzählen kann?“, fragte Sayo und betrachtete den kleinen. Es musste etwas Großes sein, das eine Frau so wütend werden konnte. Kuro brüstete sich und machte es sich bequem, bevor er anfing: „Es war vor laaaaaaaanger… sogar seehhhrr langer Zeit. Valkyria und Drago waren etwa gleich alt oder viel mehr gleich jung. Ich bin auch schon ein sehr altes Käterchen müsste ihr wissen. Damals hat mich Vally, also Valkyria gerettet, bevor mich ein großer Dämon verspeisen konnte. Sie war damals ganz anders und eine wirklich liebe Dame. Sie war starrsinnig und schon immer ein Dickkopf, aber sie war sehr liebevoll und fürsorglich. Eines Tages lernte sie dann Drago kennen. Sie waren da noch wirklich jung. Zusammen wuchsen sie auf und trainierten. Drago war ein netter Mann und sie verliebte sich auch recht schnell in ihn. Sie sah immer zu ihm auf. Oft erlebten sie Abendteuer und gingen durch dick und dünn, doch blieb ihre Liebe unerwidert. Es schmerzte sie, aber sie akzeptierte es, in der Hoffnung, dass ihre Liebe eines Tages doch erwidert wird. So weit so gut. Eines Tages übernahm er das südliche Land und sie wurde sein erster General. Sie ging für ihn in jede Schlacht und war siegreich. Irgendwann dann schien es ihr so, als ob er sich doch in sie verliebte, zumindest kamen sie sich immer näher. Doch dann… eines Tages passierte das, was sie grundlegend veränderte. Du passiertest, Phenea. Ihr beide seht euch auch noch ähnlich, weswegen sie dir noch mehr die Schuld gibt. Als sie nämlich mit Drago verabredet war, kam sie zu spät und da sah sie dich und Drago. Anscheinend hast du dich ihm schnell an den Hals geworfen, wo er mehr oder minder gerade vergeben war. Ich glaube keine Frau hätte es schön gefunden, wenn sie zum Lieblingsort kommt und euch beide küssend vorfindet. Wobei ich finde es auch schon suspekt, dass man beim ersten Treffen sich küsst.“ Der kleine hielt kurz inne und sah Phenea tadelnd an, die rot wurde. „Warte! So war das doch gar nicht! Ich habe ihn schon früher getroffen! Eines Tages, da war ich baden und naja… Da haben wir uns getroffen. Es war schon sehr peinlich, doch er fühlte sich von meinen Flügeln angezogen und entschuldigte sich dafür, dass er gespannt hatte. Er meinte er hätte noch nie so ein schönes Wesen zuvor gesehen und hatte nicht wegsehen können. Als wir uns dann trafen an dem Tag auf der Wiese, war es schon einige Zeit später. Damals hatten wir schon geredet und uns nicht vergessen können. Es war dann einfach passiert, als ich ihn wiedersah. Seine Nähe raubte mir den Atem und seine lieben Worte. Es war wirklich süß. Dann küsste er mich auf einmal und redete davon, dass er beinahe einen Fehler und eine andere genommen hätte, die mir ähnlichsah.“ Hachidori hob eine Augenbraue und zog Phenea an sich und sah in die Runde und auch Kuro an: „Jetzt habe ich eine dunkle Vermutung. Kann es sein, dass er sich schon damals in Phenea verliebt hat und deswegen dieser Valkyria sich näherte, weil diese Ähnlichkeiten mit Phenea hatte? Du meintest doch, dass erst nach einiger Zeit, sehr viel später, er auf einmal Annäherungsversuche machte. Es tut mir leid, dass ich das sage, aber denk doch mal nach. Wenn man solange beisammen ist, hätte man doch vorher schon gemerkt, dass man jemanden liebt. Zumindest lebt man nicht Jahrhunderte nebeneinander, ohne dass der Funke überspringt. Wahrscheinlich wollte er sich hinwegtrösten und mit dem zweit besten vorliebnehmen. Auch wenn das wirklich mies wäre, aber wahrscheinlich hatte er aufgegeben Phenea wiederzusehen.“ Kuro öffnete ungläubig den Mund: „Wie lange habt ihr euch nicht gesehen?“ „Ein Jahrhundert beinahe würde ich sagen. Irgendwie kam immer wieder etwas dazwischen. Ich war noch nie so der Durchstarter. Er war auch am Ende mein erster Mann gewesen in meinem Leben. Ich war damals noch in der Ausbildung und meine Mentorin meinte ich sollte in der Zeit keinem Mann nachrennen, der eine so hohe Position hatte. Als wir uns wiedersahen, hatte ich gerade ausgelernt und wollte meine wiedergewonnene Freiheit genießen. Vielleicht hatte ich auch gehofft, dass ich Drago wiedersehe. Genau weiß ich es leider nicht mehr, aber mich zog es in die Nähe des Sees und dann suchte ich die Gegend ab.“ Kuro nickte still: „Das könnte wirklich sein. Zeitlich würde es passen. Aber das wäre ganz schön… extrem. Ihr habt dann auch keine Sekunde gewartet. Wie schnell ihr euch vermählt habt und alles. Es hat Vally sehr gekränkt. Sie hatte sich so viel erhofft. Aber anscheinend warst du nicht die böse, sondern er der böse, weil er sich einfach an sie ranmachte, um sich über dich hinwegzutrösten. Ich finde das alles nicht wirklich nett, doch was sollte man tun um ihr es klar zu machen?“ „Mit ihr reden?“, fragte Sayo und erntete ungläubige Blicke. Schnell hob sie die Hände schützend. Warum waren alle bitte gegen reden? Musste man überall gleich mit dem Hammer draufhauen? „Wie ging denn die Geschichte überhaupt weiter? Und was passierte sonst noch so? Ich bin hier die wohl mit den wenigsten Infos.“ Kuro nickte und setzte wieder an: „Naja. Was passierte? Sie heirateten und er hatte sich nicht mal entschuldigt. Es war, als hätte er Vally vergessen. Nicht mal eine Entschuldigung hatte er ihr gegeben. Er interessierte sich nur noch für Phenea und schien die Welt um sich zu vergessen. Es war wirklich, als hätte sie ihn gebannt mit einem Zauber. Vally hasste das und wollte sie loswerden. Oft hat sie Dinge sabotiert in der Hoffnung, dass diese Liebe auseinanderbrechen würde, aber egal was war, am Ende hielt ihre Liebe nur noch stärker. Vally hasste es. Es wurde noch schlimmer, als ihr dann ein Kind bekamt und sie zusehen musste, wie es aufwuchs und sie dann überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr bekam. Sie war abgehakt und es schien keine kurze Sache, sondern etwas für die Ewigkeit zu sein. Sie war es auch, die durchsickern ließ, dass ihre Liebe nicht freiwillig war. Jedoch hatte sie nicht gedacht, dass es so ausartet. Denn einer hatte die Geschichte noch weiter hochgeputscht und sie wusste damals nichts von Strafen wegen solcher Vergehen. Sie weinte wirklich lange und war erst glücklich, als Phenea ihren Liebsten gerettet hat, doch sie sah, wie Drago immer und immer mehr seines Glanzes verlor. Sie fühlte sich schuldig, aber sie hasste auch Phenea dafür, dass diese es nicht gut machen konnte. Das Phenea existierte, war schon das schlimmste für sie.“ „Warte, warte. Das klingt jetzt aber echt… extrem. Sie verrät ihren Liebsten und ist dann wütend, dass er umgebracht wird und nichts mehr wie vorher wird? Sie ist sehr impulsiv oder?“, fragte Hachidori und hob eine Augenbraue. „Ihr Japaner seid echt komisch drauf.“ Kuro seufzte und funkelte ihn an: „Ich weiß. Aber es war passiert. Sie hatte gehofft, dass ihre Liebe in Missgunst fällt und seine Leute sich gegen die Liebe aussprechen und ihm sagen, dass es sich schädlich fürs Land auswirken kann. Hier scheinen doch auch andere nichts über die Regeln zu wissen, wenn ich schon gehört habe, dass Lord Sesshomaru-sama wegen Sayo bestraft wurde. Die Regeln sollte mal einer öffentlich machen!“ Sayo nickte und schielte zu Sesshomaru: „Ich muss leider sagen, nicht mal ich wusste etwas davon. Schon gar nicht, dass meine Mentoren in die Sache verwickelt waren. Phenea und Hachi sollten nicht den Mund aufmachen. Sie wollten mich und Sesshomaru auseinanderbringen, weil sie meinten, er wäre kein guter Umgang für mich.“ Alle seufzten und Kuro starrte alle ungläubig an: „Ihr seid alle doch verrückt. Keiner scheint dem anderen die Liebe zu gönnen.  Naja. Damals wurde das Land überrannt, als Drago sein Leben aufgab. Es war schrecklich für sie, denn er hatte sich nicht mal von ihr verabschiedet. Es hat ihr das Herz gebrochen und danach wurde sie wütend. Sie hat in das Land wieder Ordnung gebracht und gekämpft wie ein wirklicher Drache. Niemand kam ungeschoren davon. Die gutmütige Frau wurde zu einer Bestie. Sie hat in den letzten Jahren Nachforschungen gemacht, wie sie ihn doch noch zurückholen konnte. Sie hatte gehofft ihn doch noch wieder zu bekommen.“ Sayo schniefte kurz und kuschelte sich an Sesshomaru: „Ich glaube ich würde auch versuchen alles zu tun, damit Sesshomaru immer bei mir bleibt. Das hätte ich auch getan, hätte er meine Liebe nicht erwidert. Irgendwie versteh ich sie schon.“ „Sayo… erstens, ich sterbe nicht und zweitens, solltest du dein Leben nicht für mich dann verschwendenden, sondern weiterleben. Was bringt es dir?“ „Sei nicht so kalt. Du würdest mich doch selbst nicht gehen lassen. Nur du hast Tensaiga. Du machst dir keine Sorgen, denn du kannst mich zumindest einmal wiederholen.“ „Da hast du auch wieder recht… Damals starb Rin noch einmal und ich wollte sie wiederhaben. Ich war verzweifelt, als ich bemerkte, dass Tensaiga das Ganze nicht retten konnte und habe in der Meido alle wiederbelebt, weil sie wollten, dass ihre Seele befreit werden.“ Alle starrten ihn an. Der Mann hatte anscheinend wirklich ein weiches Herz. „Naja. Da sehen wir es ja. Jeder würde komisch handeln. Ihr habt eure Liebsten auch wiederbelebt und wart am Ende, als es nicht so funktionierte.“, meinte Sayo leise und sah, wie die beiden betrübt zur Seite sahen. Leise seufzte sie und kraulte Kuro etwas. „Wir sehen es doch. Sie hat ihre Gründe und wenn ihr euch ausgesprochen hättet und Drago sie nicht einfach links liegen gelassen hätte, wären wir nicht in der Situation. Versteht ihr langsam endlich, warum Reden wichtig ist und man nicht gleich draufhauen sollte? Mir kommt es oft so vor, als würdet ihr nur einen Grund suchen, um euch gegenseitig niederzumetzeln. Das Wort Vertrauen gibt es doch gar nicht.“ Sesshomarus Hand bahnte sich den Weg um ihre Hüfte und zog sie eng an sich und küsste ihren Kopfscheitel. „Ich vertraue dir.“ „Aber auch nicht von Anfang an. Ich weiß, man sollte nicht jedem trauen, doch man sollte nicht jeden gleich als einen Bösen sehen.“ Er seufzte, legte seinen Finger um ihr Kinn, zog sie hoch und küsste sie liebevoll: „Vergangenheit. Aber ich verstehe dich schon. Ohne dich, wäre es mit Hachidori blutig ausgegangen und jetzt sitzt er hier bei uns und stellt sich als dein Vater heraus. Wärst du also nicht in diese Zeit gekommen, hätte es ein anderes Ende genommen.“ Hachidori nickte und sah Phenea kurz an: „Das stimmt schon. Wahrscheinlich ist es Schicksal. Aber die Frage ist doch, ob sich auch die Zukunft dadurch ändern wird.“ „Ich hoffe es. Ich habe keine Lust in der Zukunft alleine dazustehen. Ihr wisst gar nicht, wie es da ist. Überall Autos… Also solche Geräte aus Metall, sie können fahren und stinken. Überall stinkt es. Die Natur stirbt und ist trostlos. Am liebsten würde ich hier bei euch bleiben, aber hier ist der viele Krieg und man weiß nie, was am nächsten Tag ist… Ich wünschte man könnte das Beste kombinieren.“ „Alles ist möglich.“, hauchte Phenea, „Du bist hier und du hast eine Veränderung jetzt schon gebracht. Mach dir keine Gedanken. Das mit Valkyria schaffen wir auch noch und dann wirst du bestimmt nicht alleine sein. Einer muss dich doch noch Einführen in deine Aufgaben.“ Sayo seufzte leise und nickte. Dann löste sie sich von Sesshomaru und stand auf: „Ich ziehe mich etwas zurück, mir geht es nicht so gut.“ Sesshomaru sah zu ihr hoch und stand auch auf: „Ich bring dich hoch.“ „Nein, musst du nicht. Ich kann das alleine.“, meinte sie nur und ging aus dem Zimmer heraus. Sesshomaru seufzte leise und betrachtete die anderen. Dann sah er Kuro ernst an: „Folge ihr. Sie sollte nicht alleine sein.“ Kapitel 63: Verschollenes Armband --------------------------------- Kuro blickte ihn an und nickte. Anscheinend genoss der kleine Kater jetzt einen Vertrauensbonus. Schnell trappelte er Sayo hinterher und schmiegte sich an ihr Bein. Sie lächelte leicht und nahm ihn mit in die Gemächer: „Na Kuro-chan? Ich glaube die Schwangerschaft und der Schlag vorhin setzt mir ganz schön zu…“ „Sayo-san… Das wird schon. Ruh dich etwas aus und später kann ein Arzt über dich schauen. Ich danke dir wirklich, dass du mich gerettet hast. Ohne dich wäre ich jetzt schon tot.“, meinte er leise und schmuste sich zu ihr ins Bett, als sie es sich bequem gemacht hatte. Vorsichtig kuschelte er sich an ihr Gesicht und ließ sich kraulen. Sie kicherte etwas und schmuste mit ihm. „Du bist wirklich ein lieber Kater. Es gefällt mir, dass du reden kannst. So kannst du mir immer sagen, was du gerade willst und so.“ „Klar, oder ich hole es mir selbst.“, schnurrte er genüsslich und leckte ihr über die Wange. „Meinst du, du kannst mich mit nehmen in deine Zeit?“ Sayo öffnete die Augen und sah ihn überrascht an: „Willst du das wirklich?“ Sayo drehte sich zu ihm und starrte ihm in die kleinen Augen, die sie an glitzerten. Er nickte leicht und sie strahlte und presste ihn an ihre Brust. Er keuchte leise und versuchte los zu kommen. Schnell ließ Sayo ihm mehr Luft und er schüttelte sich etwas. „Du bist meine neue Herrin, natürlich bleib ich bei dir. Dann bist du auch nicht mehr alleine.“, flüsterte er und stupste ihre mit seiner Nase. Sie lächelte glücklich und zog ihn eng an sich. Irgendwie beruhigte es sie, dass sie nicht ganz alleine sein würde. Ihr war egal, ob er einmal auf der falschen Seite gestanden hatte. Sie mochte ihn. Würde er es mit ihr aushalten? „Du darfst dann aber nicht mit andere reden!“, meinte sie ernst und lächelte. Ich kann dich auch noch so erreichen, also muss ich es ja nicht machen. Du bist glaube ich das Beste, was mir passieren konnte. Es ist schade, dass ich keine menschliche Gestalt annehmen kann, denn dann würde ich um dich werben und versuchen dich zu erobern. Sayo lief knallrot an und starrte Kuro an: „Also du… lass das nicht Sesshomaru hören, der frisst dich bei lebendigem Leibe. Aber ich finde es wirklich süß. Das ist das einzige Besondere an dieser Zeit. Anscheinend ist es hier leichter einen Mann zu daten.“ „Daten?“, fragte Kuro verwirrt und starrte sie an. „Ja. Daten. Das heißt einen Mann kennen zu lernen. In meiner Zeit haben mich die Männer mit dem Hintern, wenn überhaupt angesehen. Bemitleidet. Drangsaliert und vieles andere, aber das mich ein Mann wollte, habe ich noch nie gehört gehabt.“ „Das kann ich kaum glauben. Du bist doch richtig hübsch und lieb und freundlich.“ „Aber ich war bis vor kurzen Blind. Nicht wirklich blind, aber für die anderen. Auch haben mir meine Eltern sehr viele Grenzen gesetzt und die paar Freunde, die ich hatte, nahmen mich zu den meisten Sachen nicht mit. Sie meinten ich bin blind, das wäre viel zu anstrengend für sie und für mich.“ „Das sind blöde Freunde…“ „Naja, in der Zukunft ist auch alles um einiges extremer. Ich fühle mich manchmal wirklich erschlagen von unserer Zeit, jedoch kann ich es jetzt mehr regulieren und durch das Band kann ich es verstecken.“, meinte Sayo leise und griff in ihr Oberteil, doch fand nichts. „Mist…“ „Was ist los?“ „Das Armband… Es ist weg!“, keuchte Sayo erschrocken und suchte weiter in ihren Oberteil. „Vielleicht habe ich es bei dem Schlag verloren! Mist. Wir müssen es wiederholen!“ Sayo sprang auf und band ihr Haar schnell zusammen. Auch, wenn es ihr nicht gut ging, musste sie unbedingt so schnell es ging das Armband zurückholen. Was wäre nur, wenn diese Valkyria es in die Hände bekommen würde? Dann hätten sie alle ein Problem. Vielleicht hätte sie nicht ihre Fähigkeiten verstecken sollen, sondern einfach damit leben sollen. Nun könnte sie alle damit in Gefahr bringen. Warum musste auch ausgerechnet ihr so ein Fehler unterlaufen? Sie schlüpfte in ihre Rüstung und zurrte alles fest. Sollte sie den anderen Bescheid geben oder nicht? Warum überlegte sie? Sie musste es ihnen sagen. Vielleicht würde Sesshomaru sogar bei der Suche helfen. „Kuro, ruh dich so lange ruhig etwas aus. Deine Verletzungen habe ich heilen können, doch du bist bestimmt noch erschöpft.“ Kuro nickte leicht und schmiegte sich in die Kissen, bevor Sayo runter zu den anderen ging und die Tür schnell aufschob: „Wir haben ein Problem!“ Die 3 sahen sie an und hoben eine Augenbraue. Sie schienen etwas Wichtiges beredet zu haben. Warum machten sie das ohne sie? Worum war es gegangen? Irgendwie behagte es ihr nicht, dass sie ohne sie etwas anscheinend sehr wichtiges absprachen. Sie sahen sie stumm an und erst nach kurzer Zeit regten sie sich: „Was?“ „Ich habe mein Kettchen vorhin beim Kampf verloren! Sesshomaru, könntest du mir beim Suchen helfen? Ich habe Angst, dass Valkyria es finden könnte!“ Sesshomaru nickte und stand auf. Warum war er betrübt? So ruhig war er selten und die anderen schienen auch gerade andere Probleme zu haben, doch nur welche? „Komm Sayo. Wir sollten uns beeilen.“, meinte er und schnappte sie.   Angekommen im Freudenhaus, suchten sie, aber fanden nichts. Wo konnte es nur sein? Auch die anderen wussten es leider nicht. Aber sie würden nicht aufgeben. „Übrigens, Sesshomaru?“ „Ja?“, fragte er und versuchte in den noch nicht aufgeräumten Raum das Armband zu entdecken. „Was habt ihr beredet?“, fragte sie vorsichtig und legte die Hand auf seine Schulter. Was sie verwirrte, war, dass er sich versteifte. Was hatten sie nur beredet, dass er so steif wurde? „Nichts von Belang.“, meinte er leise und suchte weiter, als wäre nichts gewesen. Es verletzte sie. Warum war er nicht ehrlich? Ging es vielleicht darum, wie sie mit Valkyria oder so vorgehen wollten? Wahrscheinlich nervte ihre Art sie, dass sie so gegen diese Blutvergießerei war. Mensch. Stimmt… Sie waren keine Menschen. Auch sie selbst war keiner, was ihre Flügel ihr immer wieder in den Kopf riefen, wenn sie doch einmal über das nun kaputte Holz strichen. Sie liebte Sesshomaru, aber diese Art hasste sie an ihm. Sie hasste, dass er so mordlüstern war und das er anscheinend meinte, sie nicht über wichtige Dinge aufzuklären. Einerseits hatten sie ja Recht. Sie gehörte nicht in diese Zeit und bezog keine wichtige Position, aber sie fand schon, dass auch sie es erfahren sollte. Regeln hin oder her. „Findest du das richtig? Ich meine, dass du nicht mit mir darüber redest?“, fragte sie störrisch und kniete sich an die Stelle, wo der Flügel sie getroffen hatte. Ihre Hände strichen über den Boden, doch sie sah nichts. War es vielleicht verbrannt? Sesshomaru blickte zu ihr und schloss kurz die Augen: „Sayo. Nicht alles ist für deine Ohren bestimmt. Akzeptiere es einfach. Denk lieber an deine Kinder. An unsere Kinder.“ Sie wurde rot und drückte eine Hand auf ihren Unterleib. Stimmt. Es waren ihre Kinder, die in ihrem Bauch heranwuchsen. Kurz schloss sie die Augen und atmete durch: „Na gut. Aber nur dieses eine Mal. Lass es aber nicht zur Gewohnheit werden, sonst werde ich zum Monster.“ Er schritt zu ihr und blickte sie von oben herab undurchdringlich an: „Monster? Das ich nicht lache. Du bist viel zu warmherzig, um so etwas zu tun. Vertrau mir aber in dieser Hinsicht einfach. Ich kann und darf mit dir nicht darüber reden. Sie haben mit mir etwas beredet. Manches kann und darf ich mit dir nicht Ausdiskustieren und ich will dich auch nicht weiter mit Kleinigkeiten belasten.“ Sie nickte leicht und seufzte. Dann murrte sie und setzte sich: „Ach Mist, ich finde es nicht! Ich hoffe echt, dass es verbrannt ist und nicht dieses Drachenweib es verschleppt hat.“ Sesshomaru ging zu ihr und kniete sich neben sie. Er legte eine Hand auf ihre und sah sie forschend an. „Denk etwas nach. Wir müssen sicher sein, dass es wirklich verbrannt ist. Wir suchen jetzt nach solchen Anzeichen. Denn dieses Armband stellt eine große Schwäche für euch alle 3 dar. Es reicht die Sorge, weil du schwanger bist, ich möchte nicht, dass ich jetzt auch noch Angst haben muss, dass jemand kommt und deine Kraft am Ende bannt und dich entführt.“ „Dann musst du wohl noch mehr auf mich achten.“, hauchte sie leise und sah sich um. Es tat gut, dass er ihre Hand hielt und zärtlich streichelte. Er liebte sie, das wusste sie jetzt und er machte sich wirklich sorgen. Konnte man sich wen anderes überhaupt vorstellen in seinem Leben? „Werde ich wohl nicht mehr ändern können. Keine Alleingänge mehr, verstanden?“, fragte er bestimmend und drückte ihre Hand etwas fester. Sie nickte eifrig und küsste ihn auf die Wange. Vielleicht würden sie das Häufchen Asche noch finden, wenn dieses Armband überhaupt brennen konnte. Sie war sich da wirklich nicht sicher. Würden sie bald getrennt werden? Für wie lange? Eins hatte sie noch nicht wirklich überlegt. Was würde sie tun, wenn sie ihn nicht wiederfand? Konnte sie sich jemals einen anderen Mann dann öffnen und ihn vergessen? Wenn würde es dauern, aber vielleicht hätte sie zu viel Angst, er könnte dann auf einmal wieder da sein und würde dann gehen. Würde er dann gehen, hätte sie sich wen anderes gesucht? Eigentlich wollte sie das nicht. Nicht einmal daran denken, dass es vielleicht nicht klappen könnte und sie am Ende alleine wäre. Eins wusste sie, und dass war, dass sie das Armband daheim bräuchte. „Ich werde bei Ren noch eine neue bestellen. Schon wegen der Zukunft, falls ich es einmal verlege oder verliere.“, meinte sie leise und sah ihn schüchtern an. „Sesshomaru? Meinst du, dass alles gut ausgehen wird?“ Er beobachtete sie eingehend und zog sie an seine Brust: „Wir machen das schon. Steck nicht den Kopf in den Sand, nur weil du das Armband verloren hast. Es ist gefährlicher, aber ihr seid immer noch 3 Phönixe. Auch wenn einem die Kraft geklaut wird, wird der Rest ihr Feuer unter den Hintern machen.“ Sie nickte und lächelte. Natürlich würden sie es schaffen. Sie hatte bestimmt schon etwas bewirkt und würde das neue Leben in ihr in 9 Monaten liebevoll begrüßen und die 2 kleinen Kinder aufziehen mit Sesshomaru an ihrer Seite und vielleicht mit ihren neuen Zieheltern. Kapitel 64: Entflammt ---------------------   Während Sesshomaru und Sayo weitersuchten, hatten Hachidori und Phenea es sich gemütlich gemacht. Die Stimmung war anfangs sehr missmutig. Sie seufzten beide und sahen sich bedrückt an. „Wir sind schreckliche Eltern…“, meinte Phenea leise und strich über Hachidoris leicht kühle Hand. „Red keinen Unsinn. Es ist wirklich besser so. Wir machen uns doch nur sorgen um sie. Sie ist jung, kaum flügge und sollte sich finden können und vielleicht finden sie dann sogar wieder zueinander. Manchmal glaube ich einfach nur, dass sie das nächst Beste genommen hat, wobei man das auch nicht ganz sagen kann, da Sesshomaru einen wirklich schwierigen Charakter besitzt. Wenn sie sich jetzt lieben können, werden sie sich auch später wieder verlieben können, wenn nicht, dann wissen wir, dass es nur eine fixe Idee der beiden war.“, meinte er beschwichtigend und strich mit dem Daumen über ihre zarte Hand. „Sie sollte zumindest die Chance bekommen. Wenn es ganz schiefläuft, greifst du oder ich einfach ein. Aber sie brauch etwas Zeit, damit du sie in die Künste einführen kannst und dabei sollte sie keine Ablenkung haben. Die Kinder werden genug Ablenkung sein. Es ist einfach auch fraglich, wie er sich in der Zeit verändern wird. Entweder er wird entspannter, ruhiger und freundlicher, oder es könnte schlimmer mit ihm werden. Du weißt was die Zeit mit einem macht und er wird sich in einer anderen Machtlage befinden. Wer weiß, was wäre, wenn er zu den Bösen gehören würde oder schlimmeres. Wahrscheinlich käme sie nie damit klar. Also lass uns einfach abwarten und auf das Beste hoffen, nur braucht sie die Chance oder sollte sie bekommen.“ Leicht nickte sie und schmiegte sich fest an ihn und blickte besorgt in seine eisblauen Augen: „Trotzdem fühl ich mich schlecht. Sie scheint ihn ja zu lieben. Aber vielleicht ist es auch nur, weil sie sich so sehr danach sehnt. Ich kann es dir nicht genau sagen. Wir haben andere Chancen gehabt, aber sie war bisher für jeden in ihrer Zeit befremdlich, womit sie keinerlei Chancen besaß, jemanden näher zu kommen. Oft behagt mir der Gedanke wirklich nicht, wie sie sich kennen gelernt haben und wie sie sich einander näherten. Er ist viel zu oft handgreiflich geworden, aber können wir es wirklich tun und uns so sehr einmischen? Ich will nur, dass sie glücklich ist und keine Enttäuschung erleben muss, egal ob schwanger oder nicht.“ Er schloss kurz in ihre Augen und betrachtete sie dann wieder: „Vergessen wir das erst einmal. Jetzt sollten wir uns um uns kümmern, solange wir noch einmal Ruhe haben! Die Zukunft kann noch warten. Vertrau mir, wenn sie für einander bestimmt sind, wird alles gut werden und wenn nicht, werden wir eingreifen, sofern er ein Mistkerl geworden ist. Einer von uns macht ihm dann Feuer unter dem Hintern oder wir … naja, vielleicht nicht gerade nett ausgedrückt, beseitigen ihn. Aber jetzt Schluss und aus! Lass uns zu anderen Dingen kommen, Fienchen.“ Sein Blick war verschwörerisch und seine Hand wanderte quälend langsam über ihren Oberschenkel Richtung ihres Schrittes. Erregt atmete sie tief ein und betrachtete ihn lüstern. „Aber ich dachte du hattest gestern deine Dame aus dem Freudenhaus?! Willst du wirklich … jetzt? Meinst du es ernst oder ist das nur ein schlechter Scherz? Ich meine… wir hatten solange nicht und jetzt auf einmal wo du den Freischuss bekommen hast, willst du auch gleich mit dem neuen Versprechen anfangen?“ „He, he. Ich habe ein gutes Durchhaltevermögen, meine hübsche Dame. Vergiss niemals, dass ich ein Mann bin und keine Memme. Des Weiteren habe ich dir gesagt, dass ich mich nur um Ersatz gekümmert habe, weil ich doch so auf dich stehe und dich spüren will - dich ausfüllen will. Aber ich kann natürlich auch noch mal in das Freudenhaus gehen und nach der Dame von gestern schauen. Sie schien sehr begeistert zu sein von dem, was sie zu sehen bekam. Es ist deine Entscheidung.“ „NEIN!“, knurrte sie, befreite sich, stütze die Hände auf seine Schultern und drückte ihn zu Boden, wie ihre Beute. Bestimmend sah sie ihn mit ihren azurblauen Augen an. „Vergiss es. Nur über meine Leiche und die wirst du nicht so schnell bekommen!“ Er grinste und biss sich auf die Unterlippe. Seine Zähne glitten immer wieder über seine Unterlippe.  Es gefiel ihm, wenn sie ihn so übermannte. Eine Frau, die wusste, was sie wollte. Diesmal würde er sich noch einmal fesseln und fressen lassen, aber danach würde sie dran sein und leiden müssen auf eine hocherotische Art und Weise. Nicht unbedingt so extrem leiden zu Beginn, aber sie würde die Schattenseite seines Charakters kennen lernen. Ohh, wie er sich wünschte, ihre Erregung zu sehen, wenn er sie fesseln würde und immer wieder mit Küssen quälte. Ob ihre Schüchternheit verfliegen würde? Vorsichtig legte er einen dunklen Arm um ihre zarte Hüfte und küsste sie zärtlich. Ihre Lippen waren so zart und weich, dass es ihn schier verrückt machte und er so viele perverse Gedanken hegte über die Fähigkeiten dieser Lippen, die er hoffentlich noch kennen lernen würde. Er spürte, wie ihm ihr erotischer und lustvoller Geruch entgegen schwappte. Anscheinend ließ sie nichts unversucht um ihn zu bändigen. Er war doch kein Tier oder? Nie würde er ein zahmes Haustier sein, sondern immer wieder würde sein Tier an der Haut kratzen. Kolibri hin oder her. Er war tödlich und das war ihr bekannt von seinen Erzählungen und Taten. Vielleicht mochte sie ihn ja doch mehr, als sie zu gab, jedoch sollte er sich niemals mit Sesshomaru vergleichen, denn es könnte sie aus der Bahn werfen, auch wenn sie beide in erster Hinsicht nur an eine Vereinigung für ein Kind dachten und wahrscheinlich nichts anderes im Spiel war, oder? Wie er sich langsam mehr wünschte, konnte er ihr nicht direkt sagen. Das wäre eindeutig zu früh. Er musste nicht so übereilen, wie Sesshomaru und Sayo. Auch wenn sie ein Kind haben würden, wollte er etwas Solides mit ihr und keine nichts bedeutende Liebe, die im Krach endete, da er sich hier auch in ihrem Land befand. Warum wusste er gar nicht mehr, aber mit der Zeit wurde es irgendwie immer mehr, was zwischen ihnen Funken schlug. Er mochte schon immer bissige Frauen und diese hier war sehr bissig, auch wenn sie noch zu schüchtern war, um alles im Bett preiszugeben. Er würde auf sie warten, auch wenn es ewig dauern würde. Auch wenn sie glaubte, dass er gerade ihre Beute war, sah er sich doch in der Position eines Raubtieres, welches auf der Lauer lag um sein Opfer zu irritieren, zu verführen und nieder zu strecken. „Beiß mich~“, hauchte er leise mit belegter Stimme und küsste sie leidenschaftlich. Wie aufs Wort biss sie ihm in die Unterlippe, sodass er ablassen musste. Er keuchte erschrocken auf und verzog den Mund. „Nicht in die Lippe. Wenn in die Lippe, beiß sie mir doch nicht gleich ab.“ „Tja. Dann solltest du nächstes Mal es spezifizieren. So. Dann wollen wir dich mal knebeln und bestrafen für deine gestrige Aktion. Ich verzeih es dir nämlich nicht so leicht, wie du vielleicht vermutet haben solltest.“, meinte sie verheißungsvoll und löste sich von ihm, wobei sie ihren Körper schwungvoll im richtigen Licht erstrahlen ließ. Er starrte ihr ehrergiebig nach und blickte an sich herab. Er war schon längst hart geworden. Sein Schwanz stand wie eine eins und zuckte immer wieder erregt. Warum hatte sie nur so einen extremen Einfluss auf ihn? Sie reichte ihm die Hand und zog ihn hinter sich her, nachdem sie ihm hochgeholfen hatte. Wie ein Hund folgte er ihr und ließ sich zum Pfahl führen. Seine Erregung stieg mit jedem Schritt, auch wenn er sich eher vorstellte, wie sie dort gefesselt sein würde. Was würde sie diesmal machen, wo ihre Angst langsam immer mehr schwand? Würde sie sich mehr zu trauen? Ihn vielleicht verwöhnen auf noch andere Art und Weisen, die er sich zurzeit bei ihr nicht vorstellen konnte? Er setzte sich elegant auf den Boden und ließ sich von ihr an den Pfosten binden mit einer dicken Kordel. Sie zog die Fesseln fest und ließ ihm kein mögliches Entkommen mehr. Anscheinend sorgte sie diesmal noch besser als das vorherige Mal, was ihm zeigte, dass sie neue Dinge austesten wollte, bei denen er sich wehren könnte. Seine Erregung stieg noch mehr und er beobachtete sie erregt. Seine Augen funkelten unheimlich und unergründlich. „Kein Platz zum Hinlegen lässt du mir?“ „Nein, diesmal bleibst du brav sitzen, so wie du es gerade machst.“, flüsterte sie verführerisch und zwinkerte ihm neckisch zu. Dann verband sie ihm seine Augen und biss sich lüstern auf ihre Unterlippe. Es gefiel ihr wirklich, dass er so unschuldig unter ihr saß und sich nicht mehr bewegen konnte. Ausgeliefert und dass nur ihr, so wie es geklungen hatte. Sie genoss es im vollen Maße und überlegte sich erst, ob sie überhaupt etwas mit ihm anstellen sollte, oder ihn einfach nur beobachten sollte, wie er dort saß und aufgeregt wartete, was sie vorhatte. Er keuchte leise vor Aufregung und öffnete sehnsüchtig die Lippen um ihren verheißungsvollen Duft besser einatmen zu können, welcher ihn immer mehr putschte. Genüsslich spreizte er die Beine und machte es sich etwas bequemer, damit er alles aushalten konnte. Kurz stand sie auf und kam mit etwas wieder. Er hatte ein leichtes Klirren gehört und war recht irritiert. Was hatte sie denn jetzt wieder vor? Als er es an den Lippen spürte, schmeckte er den leicht warmen Alkohol. Sake. Sie wusste doch, dass sie kaum Alkohol vertrugen. Plante sie ihn gefügig zu machen? Sie würde ein Wunder erleben, denn wenn sie mit zu viel kam, würde der Spaß sehr schnell enden. Anscheinend sollte er sie etwas aufklären. „Abfüllen?“ „Genau. Damit du mir auch schön brav bist.“ „Übertreib es nicht, sonst lässt meine Standhaftigkeit nach, du weißt, dass wir kaum etwas vertragen. Wenn du Sex willst, solltest du deinen Plan überdenken, sonst kann ich dir nichts versprechen.“, brummte er nur und bemerkte, wie sie die Sachen brav zur Seite stellte. Kurz atmete er tief und fest durch und entspannte sich wieder. Anscheinend wollte sie noch Sex mit ihm und brauchte seine Standhaftigkeit. Er grinste sie an und spürte ihre Hände, wie sie ihm die Hose leicht ruppig runterzog. Wow, stürmisch.  Sie machte sich wirklich gut, wie sie mit ihren Nägeln langsam der Hose hinterher strich und kleine Kratzspuren hinterließ.  Dann spürte er ihre Hände, wie sie zärtlich an den Füßen anfingen und immer höher wanderten, nachdem sie seine Hose anscheinend in irgendeine Ecke gepfeffert hatte. Sie massierte seinen Oberschenkel erregt und er hörte ihr keuchen. Anscheinend gefielen ihr seine Beine. Oder hatte sie etwas anderes Schönes entdeckt? Als sie dann innehielt, wunderte er sich. „Was überlegst du? Gibt es ein Problem, Fienchen?“ „Was ich mit dir alles anstellen kann. Ich überlege was ich als erstes ausprobieren will… Jetzt sei ruhig, oder ich stopf dir den Mund!“, brummte sie und biss in seinen Oberschenkel. Er stöhnte auf und biss sich wieder auf die Lippen. Er wollte sie so dringend, dass er am liebsten den ganzen Pfosten mit seinen Fesseln sprengen wollte, nur um sie hart zu nehmen. Dieses kleine bissige Etwas sollte nur ihm alleine gehören und er wollte sie ficken, bis sie nur noch an ihn dachte, doch er war ihr ausgeliefert und müsste warten, bis sie ihn gewähren ließ. Es machte ihn wild, wie sie anfing seine Oberschenkel zu küssen, aber nicht seine Lenden. Diese Frau wusste wirklich, wie sie ihn quälen konnte. Warum hatte er ihr nur dieses Zugeständnis gemacht? Ach jah. Die Lust auf sie. Manchmal sollte er wirklich mehr nachdenken, egal wie sehr er sie mochte, es war gerade einfach zu erregend, als dass er sich noch wirklich zurückhalten konnte. „Ohh Bitte!“, keuchte er bettelnd und zog stark an seinen Fesseln, aber sie lösten sich einfach nicht und er wollte das Gebäude nicht einreißen.     Kapitel 65: Neckische Zunge --------------------------- Dann spürte er etwas und stöhnte extrem laut auf. Ihre Lippen hatten seinen Schwanz gestreift. Er wollte mehr, unbedingt mehr und kniff unter der Augenbinde die Augen zusammen, als er spürte, wie ihre Zunge nun seine Eichel berührte und mit kurzen Berührungen neckte. Anscheinend traute sie sich jetzt doch mehr, als er zu wünschen gewagt hatte. Immer mehr spürte er, wie sie seinen Schwanz verschlang, wie eine Leckerei. Ob sie auch so mit den Schokobohnen spielte? Wenn ja, wäre er ab jetzt auf die Bohnen eifersüchtig. Mit der Zunge umspielte sie seinen erigierten Penis und saugte immer fester an ihm, sodass er kaum noch sein Keuchen unterdrücken konnte, denn es sollte nicht jeder hören, wie sie ihn in der Hand hatte. Es war einfach zu geil und er wurde immer härter und größer in ihrem Mund, bis es sich für ihn schon beinahe anfühlte, als könnte sein Schwanz jetzt schon explodieren. Sobald er die Oberhand bekommen würde, würde er sie besinnungslos vögeln und nicht zu Atem kommen lassen, bis sie sich komplett unterworfen hatte. Er konnte sich nur vorstellen, wie sie schmeckte, doch schon in Gedanken, hatte sie einen köstlichen Geschmack. Wie gern er ihre Möse schmecken würde. „Willst du mich nicht auch einmal an dir lecken lassen? du könntest dich dicht vor mich stellen und ich würde dich mit meiner Zunge verwöhnen. Ich kann auch nichts sehen und du könntest entscheiden, wann ich aufhören soll. Du könntest dich einfach lösen, denn ich kann dich ja nicht festhalten. Bitte, ich würde so gerne wissen, wie du schmeckst. Mich kostest du ja schon…“, meinte er unter Keuchen und hörte, wie sie erregt einatmete und inne hielt über seinem harten Penis. Er konnte nur noch ihren Atem spüren, aber auch dieser schenkte ihm eine erregende Kühle bei jedem Ausatmen von ihr. Würde sie darauf eingehen und ihn kosten lassen oder würde sie nicht wollen, dass sie vor ihm schwach sein würde? Dann hörte er es rascheln und spürte den Stoff auf seine Beine gleiten. Sie zog sich aus! WOW! Das gefiel ihm wirklich, auch wenn er es nicht sehen konnte, wusste er, wie sie aussah und das war wirklich heiß. Sein Gedächtnis ließ ihn nicht im Stich und er schüttelte seine Federn aus, wobei goldener Staub herabregnete. „Alles in Ordnung mit dir? Du staubst…?“ „Ich habe nur daran gedacht, wie schön du doch nackt aussiehst. Nie werde ich den Anblick vergessen von deinem wohlgeformten Körper.“ Sie stöhnte leise auf und schüttelte sich: „Mistkerl! Aber danke…, dass du mich schön findest.“ Er lachte leise und spürte, wie sie sich vor ihn stellte. Wollte sie es wirklich versuchen? Langsam kam ihm ihr erregter Geruch in seine Nase. Sie war bestimmt schon richtig feucht und bereit für seinen Schwanz, doch er würde sie wohl probieren können. Ein weiterer Schritt um sie zu gewinnen, damit sie sich ihm das nächste Mal ausliefern würde. „Du darfst probieren. Aber wenn ich sage aufhören, hörst du auf. Verstanden?“, meinte sie zitternd und war froh, dass er sie nicht sehen konnte. Es war ihr wirklich peinlich. Sie hatte so etwas noch nie gemacht. Ihr Sex war immer unschuldig gewesen und was tat sie jetzt? Die unmöglichsten Dinge, wegen denen sie am liebsten flüchten würde. „Natürlich. Hoffentlich kannst du dich auf den Beinen halten, wenn ich erst richtig anfange.“, meinte er heiser und atmete ihren Duft tiefer ein. So willig war sie das Mal zuvor nicht gewesen. „So schwach bin ich nicht. Versuch es ruhig. Du wirst dich wundern, wie standhaft ich bin.“, meinte sie und sah ihn streng an. Nie würde sie ihm eine Schwäche offenbaren. Es konnte nicht wirklich so heiß sein, dass sie schwach werden würde. Sachte legte sie eine Hand auf seinen Kopf und schob ihn in die richtige Richtung, wobei ihre Hände ein klein wenig vor Aufregung zuckten. Sie stellte sich breitbeinig und stützte sich etwas an seiner Schulter mit der anderen Hand ab. Langsam trat die Röte in ihr Gesicht. Sie fühlte sich so entblößt und ausgeliefert, aber sie wollte wissen, wie es sich anfühlte und ob es ihr gefallen könnte. Es kribbelte zwischen ihren Beinen, als sein Atem auf sie traf. Leicht pustete er gegen ihre Scham. Sie zitterte etwas mehr und kniff die Augen zusammen. Warum erregte es sie so sehr? Er atmete doch nur… Dann beugte er sich vor und küsste sie plötzlich, was sie kurz zucken ließ und ihr ein Stöhnen entriss. Ihre Knospen stellten sich auf. Warum ging dieser Kuss nur durch ihren Kopf? Sie sah regelrecht Sterne. „Ich komm nicht perfekt ran, aber ich werde mir Mühe geben, meine feuchte Dame.“, keuchte er und küsste sie noch einmal. Sie stöhnte leise auf und drückte ihre Beine noch mehr auseinander. Seine Zunge fuhr langsam über ihren Oberschenkel und wanderte in die richtige Richtung. Musste er wirklich so sehr suchen oder wollte er sie nur quälen? Sie stöhnte immer lauter, als seine Zunge den Ort fand und über ihren Kitzler wanderte. Ihre Beine wurden weich wie Pudding, er hatte Recht gehabt. Das konnte doch nicht wirklich wahr sein oder? Es war doch nur seine Zunge… „Oh Gott. Das fühlt sich so gut an.“, keuchte sie leise und drückte sein Gesicht an sich. Er grinste und saugte fest an ihren Kitzler. Sie konnte nicht mehr. Es war zu viel. Schnell ließ sie von ihm ab, wobei ihr Kitzler gespannt wurde, da er das Saugen nicht eingestellt hatte. Erregt ließ sie sich auf seine Beine fallen und legte die Hand auf ihre Scham. Knallrot strich sie darüber und bemerkte, wie feucht sie doch geworden war durch dieses bisschen Saugen und ziehen.  „Wenn du mich das nächste Mal machen lässt, dann lasse ich dich auf diese Weise kommen.“, flüsterte er verheißungsvoll und leckte sich über die Lippen. „Hmm. Aber wehe du versprichst zu viel. Dann bist du schneller gefesselt, als du dich umgucken kannst.“, meinte sie ernst und schluckte etwas. Es hatte sie wirklich erregt und sie würde sich ihm wohl wirklich ausliefern müssen, damit sie diese Erfahrung sammeln konnte, denn dabei stehen ging gar nicht, höchstens wenn er sie festhalten würde. Unbedingt musste sie diese Erfahrung machen, wer wusste denn, wie gut es sich sonst noch anfühlen würde, wenn er weitergemacht hätte, da schon dieses bisschen Gelecke ihr so eine Wonne bereitet hatte. Langsam ließ sie sich auf seinen Schoß sinken und strich seinen Schwanz erst sanft und rieb ihn dann immer fester. Er stöhnte und versuchte ihrer Hand entgegen zu stoßen.  „Du erregter Mistkerl. Du willst es unbedingt oder? Möchtest du mich spüren?“ „Ja, ich will es!“, brachte er unter lautem Stöhnen hervor. „Bitte, bitte! Reite mich… Ich weiß doch, wie geil du bist. So feucht wie du bist, brauchst du es doch selbst!“ Sie grinste ihn überlegen an und schluckte ihre Lust herunter. Dann legte sie sich hin und küsste seinen Schwanz wieder und wieder. „Hör auf mich zu quälen!“, keuchte er und spürte dann, wie sie seine Fesseln am Rücken veränderte und ihn dann so zog, bis er fast lag. „Was planst du?“, flüsterte er irritiert und spannte seine Bauchmuskeln an. Sie zurrte ihn wieder fest und kniete sich zwischen seine Beine. Was tat sie da bloß nur? Als er dann etwas Warmes spürte, dachte er im ersten Moment an ihre feuchte Muschi, doch sie war es nicht. Es war viel zu trocken. Konnte es denn sein, dass sie nun so etwas mit ihm tat? Nein… oder doch? Sie konnte doch nicht so verfickt geil auf ihn sein, dass sie jetzt sogar so etwas ausprobierte, nur um ihn zu quälen, wobei er bei ihr ja schon einige verrückte Dinge erlebt hatte. „Nimmst du deine Brust gerade, um meinen Schwanz zu reiben?“, fragte er leise und hörte ein geflüstertes und erregtes JA! Wow, sie wusste wirklich, wie sie einen Mann um den Verstand brachte. Von wegen unschuldige Frau. Sie war versauter, als er es sich hätte erträumen können. Sie hatte ihre Brüste um seinen Schwanz gelegt und rieb seinen Schwanz schneller und schneller, während sie mit ihrer Zunge über seine Eichel zu lecken anfing und sie immer fester darüber kreisen ließ, sodass er kaum noch bei Verstand war. Es raubte ihm den Atem, wie sie seine Eichel langsam immer und immer wieder verschlang und ihre Brust massierend um seinen Schaft wickelte. Das war so heiß, dass er sich kaum zurückhalten konnte. Warum wurde er nur so gequält? Wäre sie ihm böse, würde er sie anspritzen? Er stöhnte immer mehr, je schneller sie ihre Brust an seinem Schwanz rieb. Dann kam er laut mit einem Stöhnen, als sie ihm in die Eichel biss. „NEIN!“, keuchte er laut und kam in ihren Mund. Er hörte, wie sie erschrocken zurücktaumelte und erschrocken hustete und wahrscheinlich fast alles ausspuckte. „Es tut mir leid… Der Biss war viel zu viel des Guten… Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet…“ Sie keuchte immer noch und schluckte. „Das Zeug ist wirklich bitter… nächstes Mal warn mich vor.“ „Wieso? Wusstest du das nicht?“ „NEIN! … Ich habe das zum ersten Mal gemacht…“, flüsterte sie peinlich berührt und streichelte noch einmal über seinen Oberschenkel, um erstaunt die Luft anzuhalten, als sein Schwanz wieder an Härte gewann. „Glaub mir. Für dein erstes Mal, war das sehr gut. Wirklich gut und damit übertreibe ich nicht. Nur Mann ist sehr empfindlich. Bitte beiß nicht dort. Wenn du dort beißen willst, dann sanfter, sonst ist er am Ende Rot oder blau oder du hast ihn abgebissen. Du würdest mich erschlagen, würde ich dir in die Klitoris beißen.“ „In Ordnung.“, keuchte sie leise und krabbelte auf seinen Schoß. Es stimmte ihn glücklich, dass sie noch nicht mit ihm fertig war und seine Sehnsucht nach ihrer feuchten Grotte wuchs von Sekunde zu Sekunde, wie er auch wusste, dass ihre Erregung bestimmt über alle Maße sie quälte und nach Erlösung bettelte. „Jetzt fick mich!“, knurrte er leise und spürte sie dann. Erst nur die Feuchtigkeit und dann ließ sie sich mit Schwung auf ihn gleiten. Er stöhnte laut und riss an seinen Fesseln. Er wünschte sich, gerade jetzt, sie zu packen und heftig auf ihr sich zu bewegen. Seine Lippen öffneten sich bebend. Das Atmen fiel ihm schwer. Ihre Lippen streiften seine Brust und leckten und knabberten an seinen Nippeln, während sie auf ihm saß und ihre Hüften kreisend bewegte. Auch sie hatte laut aufgestöhnt, denn sie war wirklich noch recht eng. Wieso hatte sie es so schnell gemacht? War sie wirklich so sehr erregt, dass sie es nicht mehr ausgehalten hatte? Eine wirklich stürmische Frau, auf die er gut aufpassen musste. Wer wusste, was passierte, wenn sie richtig Gefallen an dem Ganzen fand. Bestimmt würde er dann nicht mehr zur Ruhe kommen, aber er würde es auch gerne immer wieder mit ihr tun. Langsam wanderten ihre Lippen höher und höher, bis sie seine zitternden Lippen erreicht hatten. Immer wieder küsste sie ihn und schob ihre Zunge in seinen Mund. Er nahm den Kampf an und erwiderte ihr Zungenspiel mit immer festeren und kreisenden Bewegungen. Sie erwiderte den Kampf darin, dass sie ihre Hüfte mehr kreisen ließ und einen regelrechten Bauchtanz auf seinen Hüften vollführte. Langsam bewegte sie sich jetzt auf und nieder und presste ihre Hände auf seine Schultern. Mit den Fingernägeln kratzte sie immer wieder leicht an seinen Rücken, in der Hoffnung, dass er diesmal nicht ganz so zerkratzt sein würde. Er stand wirklich drauf. Er wollte sie so lange es geht spüren. Sie ausfüllen. Ihr Inneres war so eng, feucht und heiß, dass er es kaum noch ertragen konnte bei ihren Künsten. Ein Naturtalent. Immer wilder wurde sie auf seinem Schoß und raubte ihm den letzten Atem. Es dauerte nicht lange, da kam sie mit ihm zusammen. Er ergoss sich in ihr und spürte, wie sie sich fest auf ihn presste und jedes bisschen aufnahm und anscheinend keinen Tropfen verschwenden wollte. Sie hatte ihre Augen zusammengekniffen und zitterte. Ihre Oberschenkel zitterten von der Anstrengung. Nach kurzer Zeit kamen sie wieder zu Atem und sie lächelte leicht: „Das tat wirklich gut.“ „Du bist einfach gut, nein super. Dafür, dass du nicht so belehrt bist, scheinst du ein Naturtalent zu sein.“ Sie lächelte leicht und glitt von ihm herab. „Wirklich viel besser, als im Freudenhaus.“, meinte er frech und hörte nur ein Knurren. „MISTKERL! Du weißt, wie man den Moment zerstört… Weißt du das? Bleib doch hier noch etwas sitzen und schmore. Ich gehe mich frisch machen.“ Man hörte ihr an, dass sie gekränkt war. Sie schnappte sich das Kleid und nahm es mit. Kapitel 66: Beere des Vergessens -------------------------------- Er rief ihr noch eine Entschuldigung hinterher, doch es nützte nichts. Was hatte er nur gemacht? Sie öffnete sich ihm langsam immer mehr und er verglich sie mit einer anderen Frau. Er musste echt lernen, wie man mit Frauen umging. In seinem Land freuten sich die Frauen, aber Phenea war ganz anders. Er würde es später wieder gut machen, das wusste er, denn er empfand viel für sie und wollte sie nicht wegen so etwas verlieren. Nach kurzer Zeit hörte er, wie die Tür aufging. Ging sie vom Balkon aus auf oder von der anderen Seite? Er war sich nicht sicher, denn seine Sinne waren getrübt. Seine Ohren rauschten immer noch von dem heißen Sex, den er noch vor kurzen mit Phenea gehabt hatte. „Phenea?“, fragte er leicht heiser und spannte sich etwas an. Irgendwie wurde es ihm kalt, aber warum, war sie möglicher Weise so wütend auf sie? Sie kniete sich zwischen seine Beine, wobei sanfter Stoff seinen Oberschenkel kitzelte. Würde sie ihn doch noch einmal liebkosen oder bestrafen für seine unverschämte Wortwahl? Dann spürte er etwas Kühles an seinem Handgelenk. Ein Kettchen? Auf einmal schwanden seine letzten Kräfte und er spürte, wie seine Flügel sich regelrecht in Luft auflösten und ihm das Gefühl des Verlustes vermittelten. Sein Atem stockte: „Wer bist du?“ Leise keuchte er und spürte den Körper immer dichter an seinem eigenen. Metallplatten pressten sich kühl und rau an seine Brust und riefen einen kalten Schauer hervor. Er bekam regelrecht Gänsehaut. Die Platten waren wie Schmirgelpapier und kratzten an seiner Brust. „Nenn mich Valkyria mein Süßer. Phenea hat einen guten Geschmack, was Männer betrifft. Wenn sie mir meinen Mann nahm, werde ich ihr jetzt dich, ihren Mann, nehmen.“, flüsterte sie heiser und strich mit langen Krallen fast schon zärtlich über seine Wange. „Das geht nicht so leicht, wie du dir das vorstellst, Valkyria. Du kannst jemanden nicht deine Gefühle aufdrängen, nur weil du es jemanden heimzahlen willst.“, meinte er knurrend und zerrte wild an den Fesseln, doch er hatte nicht mehr genügend Kraft um sich loszureißen, oder den Balken nieder zu reißen.  Dann spürte er ihre vollen Lippen auf seinen und wie sie etwas in seinen Mund grob schob mit ihrer Zunge, was ihm wirklich unangenehm war, egal wie versaut er war und wie gerne er mit anderen Frauen schlief. Es war bitter und eklig und bereitete ihm extreme Übelkeit. Sie ließ plötzlich von ihm ab, aber hielt seine Lippen weiter zu: „Das wird dich vergessen lassen, wer du bist und wem du gehörst. Danach gehörst du mir. Die perfekte Rache, damit Phenea endlich versteht, wie es sich anfühlt, wenn der Liebste mit einer anderen vor ihren Augen rummacht. Sie wird heulend am Boden liegen und dann werde ich ihr jede Feder einzeln ausreißen.“ Sie nahm Sake und presste die Flasche an seine Lippen. Sie drückte die Flasche so fest an seine Lippen, dass sie gegen seine Zähne stieß. Erschrocken riss er den Mund auf. Er versuchte zu spucken, doch sie goss einen Schwall des Sakes in ihn hinein und drückte dann den Mund von ihm wieder fest zu. Dann legte sie seinen Kopf in den Nacken, in dem sie fest an seinem Pferdeschwanz zog. Er konnte nicht anders als schlucken und stockte. Er hatte sie geschluckt. Nach kurzen bemerkte er die Wirkung der Beere. Über alles zog sich ein dicker milchiger Schleier. Mit aller Kraft versuchte er den Schatten wieder zu verscheuchen, doch es nützte nichts. Erst überzog er seine Vergangenheit. Seine Familie und dann verschlang es immer mehr, bis hin zu Phenea. Sein Fienchen. Sie rückte in unerreichbare Nähe und winkte ihm zum Abschied. Dann war sein Kopf leer. Wer war er? Was war er und wo war er hier? Wieso war er gefesselt? Die Frau löste seine Augenbinde und sah ihn besorgt an: „Hey, ich heiße Valkyria. Du bist entführt worden von einer Phenea. Ich werde dich befreien und in Sicherheit bringen. Also sei bitte still, sonst rufst du die Wachen auf den Plan und das wollen wir doch nicht, oder?“ Er nickte vorsichtig und sah sie eindringlich an. Schönes rotes Haar, das zu einem Turm aufgebauscht war. Sie löste seine Fesseln mit einem Ratschen durch ihre Nägel und nahm ihn bei der Hand, wie ein kleines Kind. Brav hielt er den Mund und ließ sich von ihr aufhelfen. Sie zog ihn schnell an sich und strich über seine Wange ein weiteres Mal. Ihre Berührung hatte etwas sehr besitzergreifendes für ihn. „Danke für die Rettung.“, meinte er heiser und sah sie leicht angetrunken an. Seine Augen schienen leer und fast schon seelenlos. Dann küsste sie ihn. Zart erwiderte er den Kuss mit leichter Verwirrung, doch vielleicht kannten sie sich ja, sonst würde sie ihn doch kaum küssen, oder? Er fühlte sich schwach und ausgeliefert. Auf einmal schlug die Tür hinter ihnen auf und ging krachend zu Boden. „Schnell.“, schrie Valkyria schrill, schnappte ihn und zog ihn mit auf den Balkon, weg von Phenea. „HACHIDORI!“, rief Phenea geschockt und sah zu, wie Valkyria ihn einfach mitnahm und er sich nicht einmal dagegen wehrte. Sie rannte schnell zum Balkon, doch sie konnte nicht fliegen und ihnen folgen, da ihre Flügel noch nicht ausgeheilt waren. Es konnte doch nicht wahr sein. Jetzt hatte sie sich Hachidori geholt. Hoffentlich würde sie ihn nicht umbringen und warum hatten er und sie sich geküsst und warum hatte er sich nicht zu ihr umgedreht, als sie nach ihm gerufen hatte? Schnell rannte sie ohne Umschweife nach oben in einem Affentempo. Der kleine Kater müsste noch da sein und würde ihr hoffentlich helfen können in dieser heiklen Lage. „Kuro! Bist du da?“, keuchte sie erschöpft und riss die Tür energisch auf. Sie rannte zu ihm und schüttelte ihn heftig, bis er wach war. Er sah sie leicht müde an und wusste nicht was los war, bis er die Augen aufriss, als ihn ein paar nasse Tropfen trafen. Phenea weinte und schluchzte. „Was ist los?“, fragte er schockiert und sah sie besorgt an. „Geht es Sayo gut?“ „Es geht nicht um Sayo! Valkyria hat gerade Hachidori entführt und er hat sich nicht gewehrt!“, schluchzte sie ängstlich und zitterte wie Espenlaub. Sollte sie sich bei Sayo melden? Ja, das sollte sie. Nebenher schickte sie einen Notruf an die beiden, doch erreichte sie nicht. „Zusätzlich kann ich die anderen nicht erreichen, es ist als wäre dort eine Blockade!“ Kuro seufzte und leckte kurz tröstend über ihre zittrige Hand: „Valkyria könnte schuld daran sein. Sie hat auch Drago mit einer Beere die Erinnerungen geraubt. Ich weiß wo sie hin sein könnten, zumindest wäre das Versteck am besten erreichbar von hier. Wir sollten uns beeilen und vielleicht erreichen wir sie auf dem Weg dorthin. Bestimmt folgen sie deinem Geruch, wenn sie bemerken, dass du nicht mehr hier bist, oder?“ „Bestimmt.“, flüsterte sie bedrückt und schnappte sich den kleinen Kater. Sie konnte nicht fliegen, was ihr einen großen Nachteil gab und ihre Kräfte waren immer noch nicht ganz regeneriert. Würde sie so sterben? Vielleicht würde Hachidori am Ende sie doch umbringen… Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Sie musste ihnen folgen und ihn auf jeden Fall retten. Mindestens dies war sie ihm schuldig. Auf die anderen zu warten wäre hirnrissig, denn jede Sekunde zählte. Vielleicht konnte sie es auch wirklich unblutig beenden, indem sie reden würden. „Lass uns los!“, meinte sie ernst und rannte mit dem Kater die Treppen im Galopp herab. Würde doch dieser Flaum nur abfallen und endlich ihre richtigen Federn nachwachsen. Sie rannte in die Ställe und schnappte sich das nächstbeste Pferd. Mit einem Schwung sprang sie auf den Rücken des Rosses und gab ihm die Sporen. Das Pferd hechtete los und sie krallte sich in dessen Mähne, während Kuro sich eng an sie schmiegte. Sie war zu vor noch nie geritten und wusste, dass dies ein Höllenritt sein würde. „Ich weiß, wo sie hingeflogen sein könnte. Es ist zumindest eine Chance. Bitte gib nicht auf und lass dich nicht hängen, es ist noch nichts zu spät!“, knurrte der kleine und wies ihr die Richtung. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Jetzt spürte Phenea, was sie für ihn eigentlich wirklich empfand. Er sollte immer bei ihr bleiben, an ihrer Seite und sie nie wieder alleine lassen. Warum war sie nur so dumm gewesen? Aber jetzt würde diese Valkyria auch diesen Mann ihr rauben. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Warum musste sie so leiden? Wie sehr wünschte sie sich bloß eine andere Wendung. War ihr die Liebe wirklich verwehrt? Wie oft hatte sie sich gewünscht alles zu verändern. Warum hatte sie nicht vorher realisiert, dass es bei ihnen schon so weit gekommen war? Es fühlte sich an, als hätte man ihr das Herz ausgerissen, wobei sie doch gedacht hätte, dass sie nie wieder so empfinden könnte. Sie würde ihn zurückholen und dann nie wieder gehen lassen. Er war etwas Besonderes und sie konnte und wollte nicht akzeptieren, dass jetzt Valkyria ihren Liebsten haben würde. Diesmal würde sie mehr kämpfen und ihr ganzes Herzblut einsetzen. Es dauerte, aber nach einer Stunde waren sie endlich an ihren Bestimmungsort angekommen. Ob die anderen schon ihre Abwesenheit bemerkt hatten oder immer noch nach dem Armband suchten? Wahrscheinlich würde von dieser Frage ihr Leben abhängig sein. Es war eine große Höhle an einem Gebirge. Dunkel und mächtig erhob es sich vor ihr und präsentierte die Macht, die in ihr schlummerte. Der Stein schien ihr viel zu dunkel und eine monströse Kälte ging von der Höhle aus. „Dann wollen wir mal.“, hauchte sie Mut fassend und sprang mit Kuro vom Pferd. Es wieherte und rannte davon, als ein Donnern erklang. Jetzt würde sie zu Fuß wieder heim gehen, wenn sie danach noch leben würde. Langsam drückte die Angst ihr Herz zusammen. Würde sie wieder jemanden verlieren oder würde sie ihr Leben lassen? Es war egal. Sie würde ihr Bestes geben. Diesmal würde sie kämpfen, egal wie sterblich sie war, aber man zog nicht andere Personen in einen privaten Krieg hinein. Vorsichtig fing sie an, an der Steinwand hochzuklettern. Kuro hüpfte neben ihr hoch und zeigte ihr Stellen, an denen sie sich halten konnte. „Folge mir einfach.“, meinte er ernst und suchte die besten Stellen aus. Danach führte er sie einen schmalen Weg, an der Felswand entlang, hoch. Mit jedem Schritt, rutschte ihr Herz eine Etage tiefer. Was sollte sie nur tun? Konnte sie das wirklich alleine, bzw. zusammen mit einer kleinen Katze schaffen? Würde er sie überhaupt wiedererkennen? Könnte sie die Wirkung der Beere rückgängig machen oder würde es ab jetzt für immer anders sein? Es war die Frage, ob sie sich ihm noch ein zweites Mal öffnen könnte, wenn er wieder so wie damals wäre. Als sie vor der Höhlenöffnung dann stand, starrte sie in die bedrängende Finsternis. Die Bedrängnis erdrückte sie immer mehr, doch sie konnte nicht zurück, nicht diesmal. Noch einmal versuchte sie Kontakt aufzunehmen, aber es ging immer noch nicht. Jetzt war sie auf sich alleine gestellt. Nicht mal eine Waffe hatte sie mitgenommen, doch es war jetzt auch zu spät. Sie musste sich dem ganzen stellen, auch wenn es ihr das Leben rauben würde. Kapitel 67: Die Falle --------------------- Sie fasste Mut, hob den Kopf und schritt mit Kuro zusammen in die Höhle, wie ein stolzes Wesen, dass ihre Kraft besaß. Sie konnte eine kleine Flamme schaffen und die Höhle erhellen, jedoch hielt sie sie klein, damit sie nicht ihre Kraft zu sehr einbüßte. Wo waren sie bloß? Leise schlich sie durch die Gänge der Höhle und war glücklich über ihren Begleiter, der ihr den Weg weisen konnte. Ohne sie wäre sie wirklich aufgeflogen. Immer lauter hämmerte ihr Herz gegen ihren Brustkorb und betäubte all ihre Sinne. Warum mussten ihre Ohren nur so rauschen? Dann hörte sie ein leises, flüsterndes Geräusch und horchte auf. Was war das nur? Sie schielte hinter der Ecke hervor, wobei sie einen Stein anstupste, welcher für ihren Geschmack viel zu laut davon polterte. Man hörte ein Rascheln. Phenea schluckte und trat hinter der Ecke hervor und erschrak fürchterlich. Sie erblickte Drago und Hachidori, wie sie jeweils zu einer anderen Seite von Valkyria knieten und sich den Kopf tätscheln ließen. Ihr kam die Galle hoch. Das konnte nicht wahr sein… oder? Auch fehlten Hachidoris Flügel. Sie hatte ihm bestimmt dieses dumme Armband umgelegt, um ihn zu bannen, denn es sah nicht aus, als hätte sie sie abgeschnitten. „Hachidori!“, rief sie erschrocken und er horchte auf und legte den Kopf schief. Er erkannte sie eindeutig nicht, denn sein Blick hatte nicht mehr dieses Strahlen, mit dem er sie die letzten Male immer bedacht hatte. „Oh. Willst du ihn haben?“, fragte Valkyria eiskalt. So kalt, dass es einen die Venen gerfrieren ließ. Sie hob das Kinn von Hachidori an und küsste ihn langsam und dann immer leidenschaftlicher. Zusätzlich zog sie Drago heran und küsste dann auch ihn. Wie Puppen, die keinen eigenen Willen hatten. Phenea wurde von Sekunde zu Sekunde wütender. Dieses Miststück. Wie konnte sie nur? „LASS DEINE PFOTEN VON IHM!“, knurrte Phenea und warf einen Stein nach Valkyria. Diese warf jedoch einen Feuerball und zerstörte den Stein. Nur noch Asche rieselte auf den Boden. Valkyria löste sich dann von beiden und lachte. Sie klang wie eine Verrückte und Phenea lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Was war nur mit dieser Frau geschehen? Hatte sie wirklich Schuld an ihrer geistigen Umnachtung? „Wieso? Du hast auch nicht deine von Drago gelassen.“, meinte sie gehässig und streichelte Hachidori. „Er gehört jetzt mir, oder willst du ihn so unbedingt wiederhaben?“ „Valkyria. Du verstehst etwas falsch. Kuro hat mir alles erzählt. Du hast nur nicht gewusst, dass ich ihn etwa 100 Jahre vorher getroffen hatte. Er ist der Mistkerl, der dich als einen Ersatz für mich nehmen wollte!“ „Na und? Mir ist es egal. Ich habe ihn immer geliebt, doch du musstest genau da auftauchen. Wahrscheinlich hätte er mich sonst zu seiner Frau gemacht. Ich hasse dich! Konntest du mir die Liebe meines Lebens nicht gönnen?“ „Das wäre doch keine wirkliche Liebe gewesen. Willst du wirklich nur ein Ersatz für mich sein?“ „Das wäre mir lieber gewesen, als ihn mit dir knutschen zu sehen. Zu hören, wie ihr ein Kind zeugt. Zu sehen, wie ihr glücklich seid und ich immer mehr in seinen Hinterkopf verschwinde!“ „Warum hast du denn bitte nicht mit ihm geredet?“, fragte Phenea wütend und bemerkte, wie sie beide immer lauter wurden. „PFF! Als ob das genutzt hätte. Er hatte doch nur noch Augen für dich. Aber jetzt…. Jetzt hat er nur Augen für mich, wie auch dein anderer Mann hier. Ich dachte du liebtest Drago von ganzen Herzen. Aber jetzt hast du jemand anderen. Du dreckige Schlampe! Im Gegensatz zu dir wäre ich ihm mein Leben lang treu geblieben!“ „Drago ist seit 200 Jahren tot! Sollte ich nicht weiterleben, weil du ihn indirekt umgebracht hast?“ Valkyria fauchte wütend und warf einen Feuerball, doch Phenea bewegte sich keinen Zentimeter weg und bemerkte, wie das Feuer ihre Wange streifte und hinter ihr in die Wand mit einem Knall zerschlug. „Jetzt bin ich an seinem Tod schuld? Du bist doch hier das Wesen, das das Unheil brachte! Denkst du, dass ich daran schuld bin? So viel musste ich nicht machen. Ihr wart schon vorher in Verruf! Er hat doch sogar seinen Sohn weggeschickt, damit keiner etwas bemerkte!“ Phenea strich sich das Haar nach hinten und knurrte wütend. Diese Zicke ging ihr wirklich gegen den Strich. Reden war anscheinend wirklich nichts für diese Zeit, sie musste es auf eine andere Art und Weise beenden. „Reiß deine Klappe nicht so weit auf! Du hast ihn umgebracht, weil du eifersüchtig warst und jetzt hast du ihn wiedergeholt. Sieh ihn dir an! Er ist doch nicht wirklich da. Wo ist der Mann, den wir beide geliebt haben? Das ist er nicht. Du hast ihm jegliche Erinnerungen geraubt. Hätte er es nicht verdient, sich an alles zu erinnern? Er weiß doch nicht mal, dass du seine Kindheitsfreundin bist!“ „Dann weiß er es halt nicht! Aber wenn er sich erinnert, würde er sich am Ende nach dir Sehnen. Das will ich nicht. Er soll mir alleine gehören!“ „Ach? Also soll er deine Marionette sein? Was ist mit Hachidori. Was versprichst du dir von ihm? Du liebst ihn doch nicht einmal!“ „Aber du?“ „…“, Phenea schwieg und grübelte kurz, bevor sie tief einatmete und laut aussprach, was sie schon länger über gefühlt hatte, „Ja ich liebe ihn. Er bedeutet mir sehr viel. Er war für mich da, auch wenn er mich entführt hat. Dieser Mann ist unmöglich und nicht wie Drago. Somit wäre er auch kein Ersatz für dich. Dieser Mann ist ganz anders und doch fühle ich mich zu ihm hingezogen. Auch er hat viel erlebt und versteht mich.“ „Ach. Also dein Seelenklempner.“ „Leck mich doch!“ „Vergiss es. Blöder Phönix. Aber ich werde meine Rache jetzt nehmen.“ „Also willst du mich töten? Sehr unfair. Traust dir wohl keinen richtigen Kampf zu!“, schimpfte Phenea und machte sich zum Kampf bereit, doch Valkyria lachte nur und schüttelte den Kopf. „Ohhh. Du verstehst mich wohl falsch. Dich werde ich auch noch umbringen, aber gerade? Nein. Ich warte schon noch, bis du wieder zu Kräften kommst, eben will ich dich nur leiden sehen. Also. Sieh dir deinen süßen Mann hier ein letztes Mal an.“, meinte sie mit einer schaurig tiefen Stimme und schupste ihn von sich auf den Boden. Er fiel hart und hustete angestrengt. Phenea sah geschockt hin und rannte los, doch ein Feuerball bremste sie aus. „Na, na, na. Warte. Du sollst schön zusehen, wie Drago ihn umbringt. Dieses Armband ist etwas Feines. Du wirst leiden so wie ich. Genieße die Show. Wir werden uns später sehen. Drago? Kümmre dich um den Mann. Ich brauche ihn nicht mehr. Wenn du willst, kannst du natürlich auch noch einmal Phenea die Federn rupfen.“, lachte sie hämisch und ließ eine Hand über ihre Lippen wandern. „Schon schade, ich hätte diesen braun gebrannten Mann gerne noch mehr gekostet, aber leider warst du zu schnell. Verabschiede dich noch schnell von ihm, denn das wird der letzte Moment sein, indem du ihn noch einmal heile sehen kannst. Danach wird er aus Einzelteilen bestehen.“ Dann ging sie los und beobachtete, wie Drago Hachidori gegen die nächste Wand warf. Phenea rannte los, doch blieb sie stehen, als auf einmal der ganze Boden bebte. Schnell drehte sie sich auf dem Ansatz um und konnte erkennen, dass Valkyria ein Schwert zog und in den Boden stieß. Der Boden barst und eine tiefe Felsspalte entstand. Der Boden wackelte und Phenea konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie war eingeschlossen worden mit den Männern vom Rest der Höhle. Somit konnten sie nicht mehr zurück über diesen Weg. „Ich will euch doch keine Flucht ermöglichen. Da unten fließt schönes heißes Magma. Es wird nicht lange dauern, bis es hochkommt, um euch zu verschlingen. Also beeil dich. Entscheide dich. Rette deinen Hachidori oder flüchte, aber keines von beiden wird wohl funktionieren. Ob du Drago töten könntest? Wohl kaum.“, kicherte sie bösartig und winkte noch, bevor sie die Höhle verließ. Phenea atmete ein und sah sich angestrengt um. Ihr blieb keine wirkliche Chance. Was sollte sie tun? „AHHH“ Sie drehte sich schnell um und sah, wie Hachidori wieder einen Schlag kassierte und seine Kleidung aufplatzte. Sie musste ihn unbedingt retten. Zumindest das konnte er tun. Ohne Armband würde er fliehen können. Vielleicht war alles noch zu retten. Sie musste nur an Hachidori rankommen und ihm das Armband abnehmen, oder vielmehr vom Handgelenk reißen. Eilig rannte sie zu ihm und Kuro folgte ihr Hakenschlagend. Anscheinend würde er ihr helfen, denn er schien ihr sehr entschlossen zu sein. Sie packte Hachidori am Arm und warf sich mit ihm zur Seite, als ein Felsbrocken geflogen kam. Sie rollten über den Boden und schluckten Sand. Sie hustete kurz und lag halb auf ihm. Er durfte auf keinen Fall sterben. „Hachidori, alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt und sah ihn an, doch er stieß sie von sich und ging in Angriffsstellung. Das konnte doch nicht sein oder? „Lass die Finger von mir Miststück! Du wirst mich nicht wieder entführen!“, knurrte er wütend und warf einen Stein nach ihr. Sie wich aus und atmete wütend ein: „Du Volltrottel! Wir hatten Sex! Ich habe dich nie entführt! Wir sind ein Paar!“ „Davon würde ich etwas wissen.“, meinte er wütend und keiner sah nach Drago, welcher aus der Versenkung kam, Hachidori eine verpasste und weiter preschte zu Phenea, welche auch einen Schlag in die Magengrube kassierte und ihr Kleid in der Bauchgegend durch den Energiestoß zerriss. Sie flog quer durch die Luft und landete hart auf den Steinen, während Hachidori wieder gegen eine Wand geflogen war und keuchend zu Boden ging. Was sollten sie nur machen? „Kuro, hast du einen Plan?“, keuchte sie und hielt sich die schmerzende Magengrube. „Leider noch nicht… Wenn diese Beere nicht mehr wäre, hätten wir vielleicht Glück… aber ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen.“, knurrte Kuro, sprang voran und biss Drago ins Bein. Dieser schüttelte sein Bein mit einer solchen Wucht, dass Kuro sich nicht mehr lange halten konnte und im hohen Bogen auf die Felsen traf und noch einige Meter darauf entlang rollte. Kuro jaulte auf und leckte sich eine blutende Pfote. Wahrscheinlich war sie gebrochen. Drago ging auf ihn immer weiter mit großen und schweren Schritten zu und der kleine versuchte krampfhaft hochzukommen. Es ging nur halb. Seine hintere rechte Pfote lahmte. Er zog sie hinter sich her, während er versuchte vor Drago zu flüchten und sein Leben in Sicherheit zu bringen. Phenea keuchte und schluckte schwer. Der Schlag hatte wehgetan, aber sie konnte den kleinen Kater nicht jetzt im Stich lassen. Sie formte einen Feuerball und warf ihn auf Drago. Sie liebte noch diesen Mann, doch er sollte nicht seine Freunde verletzen. Immer wieder warf sie Feuerbälle, bis Drago endlich wutentbrannt von dem Kater abließ. Das konnte doch nicht wahr sein. Musste sie jetzt alleine gegen Drago kämpfen? Sie blickte besorgt zu Hachidori, welcher sich aufgerappelt hatte und den Kopf hielt. Blut tropfte aus einer Platzwunde herab auf den Boden, nachdem es sich den Weg über sein Gesicht gebahnt hatte. Phenea sah ängstlich hin und her. Was konnte sie noch tun? Dann hatte sie eine. Sie stürmte los und schlug mit einem Feuerball in der Hand nach Drago, in der Hoffnung den Verletzten Zeit zu verschaffen, damit wenigstens sie fliehen konnten. Dieser sprang zurück, zückte die Krallen und schlug nach ihr. In letzter Sekunde konnte sie ausweichen, jedoch spürte sie den Windstoß, der durch seine Krallen entfacht wurde und ihre Kleidung auf Brusthöhe in Fetzten riss. Pheneas Herz setzte einen kurzen Moment aus. Er wollte sie wirklich töten. Da war nichts von ihren Liebsten geblieben. Sie wich seinen Schlägen so schnell es ging aus, aber sie hatte kaum eine Chance. Sie spürte, dass ihre Kräfte nachließen und kassierte immer öfter einen Schlag ein, sodass ihre Kleidung teils nur noch in Fetzen an ihr herabhing und aus vielen Wunden Blut tropfte. Warum mussten ihre Flügel auch immer noch kaputt sein? Hätte dieser Kampf nicht ein paar Wochen später stattfinden können? Sie war sich einfach nicht sicher, wie weit sie gehen konnte. Konnte sie Drago besiegen? Aber das würde heißen, sie müsste ihn töten, denn wenn nicht, würde Drago kaum aufhören. Er war schon tot und wahrscheinlich spürte er gar nichts. Doch Hachidori spürte etwas und war sterblich. Auch sie war es zurzeit, wie auch Kuro. Im Endeffekt saßen sie auf der falschen Seite, doch entkommen konnten sie auch nicht. Schon gar nicht, da Hachidori sie nicht erkannte und meinte, dass auch sie ihm etwas tun wollte. Was sollte sie nur tun? Kapitel 68: Der Sturz --------------------- Tränen traten ihr in die Augen und ein Hieb erwischte sie am Arm. Sie knallte hart auf den Felsen auf und spürte, wie Blut am Arm herabfloss. Als sie ihn bewegen wollte, zuckte sie zusammen. Ihr linker Arm war vielleicht gebrochen oder ausgerenkt, zumindest schmerzte er höllisch. Das würde den Kampf noch schwieriger machen. Warum konnte sie nur Sayo nicht erreichen? Etwas blockierte sie… Wenn das nicht aufhörte, würden sie hier alle sterben und Sayo würde verschwinden, da sie keine Eltern mehr hätte, bzw. diese Blutlinie nie entstanden wäre. „Drago! Bitte. Hör auf damit! Das bist nicht du!“, brüllte sie ihn verzweifelt an und biss sich auf die Lippe. Der Arm tat höllisch weh und ein Zittern durchfuhr sie. Sie hatte Angst zu sterben. Sie wollte nicht jetzt sterben, wo sie für Hachidori Gefühle entwickelt hatte. Sie liebte ihn, auch wenn sie es sich nicht hatte einstehen können. Er sollte mit ihr zusammen schöne Erinnerungen teilen und es sollte nicht jetzt alles aufhören, wo sie endlich wieder gelernt hatte, weiterzuleben und sich der Liebe wieder hinzugeben, die er in ihr geweckt hatte. Sie überlegte und sah die Felsspalte. Möglicher Weise, würde sie es so schaffen können. Doch dann musste sie mit ansehen, wie Drago auf Hachidori zu stürmte. Sie konnte nicht schnell genug reagieren. Er kassierte einen heftigen Schlag in die Magengrube und wurde über die Felsen einige Meter geschleudert. Er rollte noch einige Zeit und kam in der Nähe der Spalte zum Erliegen. „Hachidori!“, keuchte sie erschrocken auf und rannte zu ihm. Sie ließ sich neben ihn fallen und berührte ihn. Es schien ihm gar nicht gut zu gehen. Sie zog ihn leicht auf ihren Schoß und hielt seinen Kopf in ihren Armen: „Hachidori! Lebst du noch?“ Sie hatte höllische Angst und war sich der Gegenwart von Drago bewusst. Er würde nicht lange auf sich warten lassen. Traurig strich sie über seine Wange. Sein Atem war flach und er schien immer schwächer in ihren Armen zu werden. Sie presste die Augen zusammen und einzelne Tränen fielen auf sein Gesicht. „Bitte, nicht sterben.“, flüsterte sie ängstlich und küsste ihn immer wieder. Warum musste das passieren? Nicht ihn. Man durfte ihn ihr nicht wegnehmen. Warum hatte sie ihre Kraft schon so sehr aufgebraucht? Sie musste Drago besiegen. Wenn es sein müsste, würde sie ihr Leben aufgeben und dafür sorgen, dass er überleben konnte. Ihr war egal, was aus ihr wurde, nur er sollte leben. Valkyria hatte ihn hineingezogen, nur weil sie ihre dumme Rache wollte. Warum konnte sie nicht einfach nur Phenea töten? Warum musste sie nur so leiden? „Bitte leb für mich weiter.“, flüsterte sie leise und stand auf. Sie würde sich ihrer Vergangenheit stellen. Ob Sayo trotzdem leben würde? Wenn sie wüsste, was war, würde sie es ihr bestimmt nicht übelnehmen. Sayo würde nicht mehr existieren, aber dafür würde Hachidori noch leben können. Es war vielleicht gut, dass er sich nicht mehr an sie erinnern konnte. Wahrscheinlich hätte er dann sein Leben für sie gegeben, aber das wollte sie nicht. Hoffentlich würde Valkyrias Rachelust aufhören. Sie hatte sich schon immer ein anderes Leben gewünscht. Normal lieben und Kinder haben, die bei einem blieben. Keine Verantwortung, außer für die eigenen Kinder. Irgendwie verstand sie Valkyria, aber andererseits bildete die sich zu viel ein. Drago hatte sie einfach geliebt und sie ihn. War das die richtige Entscheidung? Mit ihm zusammen es zu beenden? Hoffentlich würde er danach in Frieden ruhen können. Sie löste sich von ihm und sah ihn noch einmal traurig an. Dann beugte sie sich runter und küsste ihn ein letztes Mal liebevoll auf die immer kühler werdenden Lippen: „Ich liebe dich, Hachidori und ich werde es immer tun. Bitte vergiss mich niemals.“ Wütend stand sie auf und sah Drago an: „Jetzt wird es persönlich! Du wirst niemanden mehr etwas tun! Wärst du bei Sinnen, würdest du es auch so wollen. Ich werde es jetzt endgültig beenden und dich von deinem Leiden erlösen!“ Sie knurrte ihn an, schnappte einen spitzen Stein und rannte auf ihn zu. Drago wich ihr geschickt aus. So war es geplant gewesen. Immer wieder warf sie Feuerbälle nach seinen Füßen, sodass er nach Hinten ausweichen musste. Sie würde es beenden. Ihre Sicht verschwamm. War das ihr Ende? Ihr Herz hämmerte und ihre Ohren wurden taub. Sie war nicht stark genug, um ihn so einfach zu besiegen. Dann stürzte sie vor, als er nahe am Rand war. So würde er ihr nicht mehr ausweichen können. Sie sprang und rammte den spitzen Stein in Dragos Herz. Dabei fiel er nach hinten. Sein entsetzter Blick jagte ihr Angst ein. Erkannte er sie wieder? Erkannte er, dass sie ihn jetzt tötete? Seine Hand griff nach ihren Flügeln. Drago schaffte es einen Flügel zu greifen und zog sie mit sich. Schnell hielt sie sich an der Spalte fest, doch es würde ihr den Flügel oder sogar das Leben kosten. Eigentlich hatte sie damit gerechnet schon längst tot zu sein in dem Moment, wo sie den Stein ihm herein gerammt hatte, doch sie lebte und wollte leben. Sie hielt sich fest und spürte den Zug an ihren Flügeln. Sie schrie vor Schmerz laut auf und wimmerte. „Lass los!“, keuchte sie und spürte, wie seine Krallen sich in ihren Flügel immer tiefer und unbarmherziger bohrten. Wollte Drago sich an ihr hochziehen? Nein, das durfte sie nicht zu lassen. Sie schüttelte ihren Flügel, doch es klappte nicht. Als sie abrutschte, weil ihre Kraft schwand, griff eine Hand nach ihr. Sie sah hoch und erkannte Hachidori. „Hachidori!“, jaulte sie auf und versuchte sich an seiner Hand zu halten, während Drago Flammen über ihre Flügel züngeln ließ. Es tat höllisch weh. „Wenn ich sterbe, nehme ich dich mit.“, keuchte Drago schwer atmend und versenkte ihre Flügel immer weiter. Hachidori hingegen hielt sie fest. Sein Blick schien immer noch fern, aber nicht mehr so weit entfernt: „Halte durch!“ Sie lächelte ihn traurig an. Hachidori hatte anscheinend wirklich ein gutes Herz. Auch wenn er nicht wusste, wer sie war, wollte er sie anscheinend beschützen, wo er noch vor kurzen glaubte, dass sie ihn entführt und eingesperrt hatte. Wieso hatte es nicht besser ausgehen können? Ein weiterer Schmerz durchzog sie. Ihre Hände rutschten und sie konnte seine Hand einfach nicht mehr festhalten. „Es tut mir so leid Hachidori. Ich liebe dich… Ich werde dich nie vergessen…“, hauchte sie qualvoll ihm entgegen, bevor sich ihre Hände trennten. Im letzten Moment ergriff sie das Armband an seiner Hand, doch es hielt dem Zug nicht stand und riss. Sie fiel. Tief. Spürte die Hitze und spürte, wie der Griff um seine Flügel sich lockerte. Sie blickte nach hinten und bemerkte, dass Drago ohnmächtig oder tot war. Hier würde alles enden. Nichts würde sein wie vorher. Sayo hatte nichts ändern können. Also würde sie nicht geboren werden? Würde sie es doch können, aber einsam bleiben? Niemand konnte ihr jetzt helfen… Hoffentlich erinnerte sich Hachidori irgendwann wieder und würde ihr beistehen, wenn sie noch lebte. Alles war schiefgelaufen. Hätte sie mehr vertraut, hätte sie und Hachidori eine schöne Zeit gehabt und wären vielleicht nie in eine solche Bedrängnis gekommen. Warum hatte sie sich nicht fesseln lassen? Warum nicht seine gelöst, als sie ging? So viele Fehler und doch hoffte sie, dass er wenigstens eine schöne Erinnerung an sie behalten würde.  Ihr Leben floss an ihrem inneren Auge vorbei. Das Leben mit Drago, ihre Lehre und das heutige. Es war gar nicht so viel, wie sie gedacht hatte. Würde sie nachdem sie gestorben war, zu den Seelen wandern? Noch nie hatte sie sich überlegt, was nach dem Tod mit ihr passieren würde. Es wurde immer wärmer. Langsam ließ die Angst nach. Das Magma war heiß und versenkte ihr Haar. Gleich würde sie aufkommen und im Magma verschwinden. Keiner würde sie wiederbeleben können. Aber auch Drago könnten sie nicht wiederbeleben. Endlich würde er seine Ruhe finden und keiner würde sie mehr stören. Vielleicht war es auch besser so. Somit würde er im Jenseits alleine sein. Kapitel 69: Das Geständnis -------------------------- Sie atmete ein letztes Mal tief ein und streckte den einen Arm aus, während der verletzte auch leicht nach oben zeigte. Als sie die Augen öffnete, sah sie einen Schatten. Hatte die Hitze ihre Sicht verschleiert? Dann spürte sie etwas an ihren verletzten Arm. Würde sie jetzt verbrennen? Schlugen schon die Blasen? Ihre Angst stieg und dann spürte sie es. Arme schlossen sich um sie und pressten sie an sich. „Was?“, keuchte sie erschrocken und sah den Schatten an. Dann sah sie große Schwingen, die sich neben ihr ausbreiteten und bewegten. War sie gerettet? Ein starker Druck entstand. Sie bremsten. Vorsichtig hob sie den Arm und legte ihn um den Schatten. Wer war es? Drago war doch unter ihr oder? Und Hachidori war ein Mensch… Kuro konnte wohl auch kaum Flügel bekommen haben, oder? Immer langsamer wurden sie und kurz vor dem Magma hielten sie an und stiegen wieder auf. Die Hitze schlug ihr immer noch entgegen, aber nach und nach kühlte sie ab. Sie war anscheinend gerettet und doch noch nicht tot. Erschöpft schloss sie die Augen. Ihre Kraft war am Ende, doch würde sie erst einmal weiterleben, aber sie hatte Drago getötet. Konnte sie sich das je verzeihen? Aber hätte sie es nicht gemacht, wäre sie oder Hachidori nun tot. Am Ende hatte sie sein Ende bedeutet, aber er würde es ihr hoffentlich nicht böse nehmen. Eigentlich hatte sie ihn auch erlöst von diesem Leben, doch sie würde ihn nie wiederholen können. Im Hintergrund hatte sie gehört, wie sein Körper in den Fluten verschwand und knackte. Sie seufzte und schmiegte sich an den kühlen Körper. Sie sollte der Person am Ende danken, denn jetzt hatte sie vielleicht doch noch eine Chance auf ein schönes Leben. Ein Leben mit Hachidori. Dann landeten sie und sie spürte festen Boden unter sich, jedoch war sie so wackelig, dass sie sich an dem Schatten festklammerte: „Danke.“ Eine große Hand strich sacht über ihre Wange. Es beruhigte sie irgendwie, doch lösen konnte sie sich noch nicht von dieser Person, denn ihr Innerstes war noch in hellem Aufruhr. Sie war dem Tod noch einmal von der Schüppe gesprungen. Tränen flossen über ihre Wangen und ihr Körper zitterte. Das war alles zu viel gewesen. Ihr Hals wurde eng und sie schluckte schwer. Alles hätte anders sein können. Nie hatte sie gedacht, dass sie noch einmal Dragos Tod mit ansehen musste und erst recht nicht, dass sie ihn töten würde. Die Hand streichelte immer zarter über ihre Wange. Als Lippen ihre Wange berührten und vorsichtig die Tränen wegleckten, öffnete sie erst richtig die Augen, doch ihre Sicht war immer noch verschwommen und in der Höhle war es zu dunkel. „Alles wird wieder gut Fienchen.“, flüsterte Hachidoris wohlig tiefe Stimme, bevor er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. „Hachi….“, keuchte sie, umarmte ihn fest und presste ihr Gesicht an seine Schulter. „Du lebst!“ „Natürlich lebe ich. Aber bei dir war es doch etwas knapp. Zum Glück hat der Schlag in den Magen mich dazu gebracht, diese Beere auszuspucken. Doch die Wirkung hielt wohl noch an, bis du das Band von meinem Gelenk gerissen hast. Es tut mir leid, was passiert ist. Ich hätte mehr aufpassen müssen.“ Sie schüttelte den Kopf und wischte ihre Tränen an seinem Oberteil ab: „Es ist meine Schuld und nicht deine…. Ich hätte nicht so eifersüchtig sein sollen… Es hatte mich einfach gekränkt und ich wollte dich schmoren lassen.“ Er seufzte und küsste ihren Kopfansatz: „Aber ich habe es erst so weit getrieben, denn ich habe dich mit jemanden verglichen. Das wollte ich nicht. Du bedeutest mir sehr viel.“ Irgendwie konnte sie nicht ganz glauben, was er meinte und sah zu ihm auf: „Bedeute ich dir viel, weil es die einzige Chance für dich ist noch einen Phönix Sohn zu bekommen? Oder wegen Sayo?“ Er lachte leise und wuschelte ihr Haar. Sie wurde rot und sah ihm verwirrt in die Augen. „Du hast es immer noch nicht verstanden oder? Du solltest wissen, dass es mir schon lange nicht mehr nur darum geht. Sayo wird erst viel später geboren und anscheinend werden wir keinen Phönix direkt zeugen können. Auch geht es mir nicht nur um Sayo. Ich liebe dich auch. Nur leider kannst du es nicht sehen oder? Ja, ich hatte etwas mit einer anderen Frau, aber normal hatte ich fast jeden Tag etwas. Aber du siehst doch, für dich habe ich auf jegliches Bedürfnis verzichtet, was ich hatte.  Normal steh ich auch nicht unbedingt darauf, dass man mich fesselt, aber für dich tue ich alles.“, meinte er nur lächelnd und schielte zur Höhle hoch. Er war rot und auch sie wurde es bei diesen Worten. „Ich liebe dich auch…“, flüsterte sie leise und wusste nicht, wohin sie sehen sollte. „Das weiß ich. Du hast es mir vorhin gesagt. Anscheinend musste ich erst fast sterben, damit du mich einweihst.“, neckte er sie und küsste sie noch einmal. Endlich sah er sie wieder an, doch es erschreckte sie beinahe, denn seine eisblauen Augen schienen um einiges wärmer zu werden. So als würde dieses Eis schmelzen. Knallrot löste sie sich von ihm und nahm sein Gesicht in die Hand. Fasziniert starrte sie in seine Augen und beobachtete sie aus allen möglichen Winkeln. Er zwinkerte irritiert und wusste nicht, was das sollte. „Was?“ „Deine Augen… Sie sehen gerade ganz anders aus. Es ist hübsch. Es sieht so aus, als würden diene Augen schmelzen.“ Er sah sie schockiert an und riss die Augen auf: „Ich hoffe du meinst es anders, als es klingt, denn ich kann immer noch aus meinen Augen gucken…“ Leise lachte sie und sah sehr glücklich aus: „Ich meine es anders. Deine Augen sind eisblau, doch jetzt scheinen sie mir, als würde mehr Wärme in sie einkehren.“ Sofort beruhigte er sich und wischte sich über die Stirn: „Du bist daran wohl schuld. Aber lass uns langsam hier weg, bevor die Höhle noch einstürzt.“ „Ja, das sollten wir. Ach ja und du hättest mir auch sagen können, dass du mich liebst!“ „Du warst aber nicht bereit. Nachher hättest du mich ausgelacht oder hättest dich ganz vor mir verschlossen. Du musst jetzt auch erstmal alles verarbeiten.“ „Da hast du vielleicht Recht, denn ich war mir selbst nicht sicher, bis du weg warst. Ja verarbeiten schon, aber ich bin ja nicht alleine. Hilfst du mir dabei?“ „Natürlich.“, hauchte er und küsste sie noch einmal leidenschaftlich. Kuro setzte sich neben sie und starrte sie seufzend an: „Könnten wir gehen?“ Phenea sah runter und erschrak. Sie hatte es ganz vergessen. Schnell hob sie ihn hoch und sah seine verletzte Pfote an. In dem Moment dachte sie an ihren verletzten Arm und das er gar nicht weh tat. „Hachidori, hattest du im Fall mein Arm geheilt?“ „Ja, habe ich. Leider habe ich deinen kaputten gegriffen und einer Schnellreparatur unterzogen, bevor ich ihn dir noch rausgerissen hätte. Du warst fast weg und ich nahm das, was ich kriegen konnte. Du hast es nicht mitbekommen, oder?“, hauchte er und legte Kuro eine Hand auf. Langsam regenerierte sich der kleine Kater. „So Kuro, alles wieder in Ordnung.“ Sie sah irritiert hin und her: „Anscheinend habe ich es wirklich nicht mehr beachtet… Ich dachte sowieso, dass ich gleich zusammen mit Drago sterbe und hab dich nur als Schatten gesehen.“ Er nickte nur und sah Kuro an. Dieser maute glücklich und schnurrte: „Vielen Dank. Wollen wir dann? Wahrscheinlich wird bald die Höhle einbrechen, denn der Boden hat gebebt. Aber ihr merkt so etwas gerade wohl weniger.“ Die beiden sahen sich leicht rot an, bevor Phenea Kuro enger an ihre Brust drückte und Hachidori seine Arme um beide legte: „Dann wollen wir doch mal hier raus.“ Phenea hielt sich fest und spürte, wie sie abhoben. Diese Flügel liebte sie langsam auch. Egal wie dunkel er ihr erschienen war, umso heller schien er zu werden.  Er flog mit ihnen über die Spalte und schon nach kurzer Zeit kamen sie aus der Höhle raus. Alle sogen bedürftig die Luft ein und genossen den frischen Geruch. Die Luft war wirklich heiß in dieser Höhle gewesen. Langsam flog Hachidori den Berg herab und landete an einem Fluss. Glücklich löste sich Phenea und rannte mit Kuro im Arm zum Fluss. Sie warf sich auf die Knie ins Gras und hielt ihre Hände ins Wasser. Kuro sprang zur Seite und trank etwas, während Phenea immer wieder die Hände an ihre Lippen hob. Hachidori und Kuro sahen sich erst verwundert über ihren Durst an und schauten dann mit großen Augen, als sie sich ins Wasser fallen ließ mit dem Kopf voran. Hachidori rannte zu ihr ins Wasser und hob sie an, sodass sie nicht mehr untertauchte: „Geht es dir gut?“  Seine Stimme war von einer großen Sorge erfüllt. „Ja,“, kicherte sie, „mir ist nur so warm und ich wollte mich abkühlen. Jetzt bist du auch nass…“ Leicht strich sie über seine Brust und schmunzelte. Er machte sich wirklich zu viele Sorgen um sie. „Dann bin ich erleichtert, aber du solltest trotzdem auf dich mehr Acht geben.“, brummte er und ließ sich ins Wasser fallen. Der Fluss war eher ein Bach und er konnte wunderbar darinsitzen. Er zog sie auf seinen Schoß und streichelte ihr nasses Haar aus dem Gesicht. Sie war für ihn oft ein Buch mit sieben Siegeln gewesen, doch jetzt schien eine Last von ihren Schultern gefallen zu sein, denn sie ließ ihn hinter die Siegel blicken. Eigentlich hatte er vermutet, dass sie am Ende wäre, doch anscheinend nahm die Sache mit Drago sie nicht so sehr mit. „Fienchen… geht es dir wirklich gut?“, hakte er vorsichtig nach und sah sie besorgt an. „Natürlich. Mach dir da keine Gedanken. Ich dachte auch, es würde mich mehr belasten, aber anscheinend kann ich jetzt damit abschließen. Drago wird in Frieden ruhen und er wird auch nicht wiederkommen. Nie werde ich daran denken müssen, ob ich ihn eines Tages zurückholen kann.“ Er nickte: „Das stimmt schon…“ Am besten ließe er es auf sich beruhen, sonst würde sie es sich doch noch anders überlegen. Sanft küsste er ihre Stirn und massierte ihren Nacken. Sie genoss es und presste ihre Flügel gegen seinen Körper. Sie taten immer noch weh, aber gerade brauchte sie seine Nähe. Leicht drückte er sie nach vorne, was sie nicht schön fand, doch schnell entspannte sie sich wieder, als sie merkte, wie er ihre Flügel streichelte und der Schmerz langsam nachließ: „So, gleich geht es dir besser. Das kann ich noch machen. Wenn wir Glück haben, wirst du bald deine richtigen Federn haben und fliegen können. Ich freue mich auf den Tag, wenn wir zusammen im Himmel balzen.“ „Balzen?“, fragte sie leicht rot und starrte ihn ungläubig an. „Nun… Vögel balzen doch auch. Wer weiß, wie schön es aussieht, wenn wir beiden miteinander da oben um die Wette fliegen. Ich würde gerne mit dir tanzen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf und legte eine Hand an seine Wange: „Du bist verrückt.“ Langsam legte sie ihre Lippen an seine und küsste ihn leidenschaftlich. Als er seine Lippen öffnete, spürte sie seine Zunge, die neckisch über ihre Lippen leckte. Sie stöhnte und säuselte erregt in den Kuss hinein und ließ seiner Zunge eintritt. Immer wieder bewegten sich ihre Zungen gegeneinander und seine Hand wanderte sehnsüchtig über ihren Körper, jeden Zentimeter erkundend. Ein Ziehen in ihrem Unterleib ließ sie keuchen. Konnte sie sich ihm hingeben? „Ahmm…. Ich lass euch alleine?“, fragte Kuro und starrte sie mit hochgezogenen Augen an. „Ohh.“, keuchten beide und sahen ihn an. Kurz darauf nickten sie und Kuro dackelte etwas durch die Gegend. Er würde Ausschau nach Sayo und Sesshomaru halten, welche bestimmt bald kommen würden. Zumindest hoffte er das wirklich. Kapitel 70: Feuchtfröhliches Vergnügen -------------------------------------- Als Kuro verschwunden war, wurden die beiden rot und stupsten ihre Nasen aneinander. Es war alles jetzt irgendwie anders. Sie fühlte sich beschwingt und glücklich… und nass. „Hachi-chan.“, meinte sie und grinste ihn an. „Das ist gemein. Denk dir einen anderen Spitznamen aus.“, brummte er und spritze sie nass. Schützend hob sie die Hände vors Gesicht und versuchte den Spritzern auszuweichen. „Hmm… Wie kann ich dich denn nennen?“, überlegte sie laut und sah ihn mit einem frechen Grinsen an. „Vielleicht… Spätzchen?“ „Zu weiblich.“, hauchte er und knabberte an ihren Nacken. Sie stöhnte leise auf und krallte sich an ihm fest. Musste dieser Mann so erotisch sein? Sie schob sein Oberteil nach unten und beugte sich über sein Schlüsselbein. Langsam küsste sie es und knabberte leicht daran, während ihre Lippen seine weiche glatte Haut auskosteten. Leise keuchte er und starrte sie an: „Frechdachs.“ „Sei ruhig… Wie wäre es mit… Kolibri… Schatz oder oh ja Schokoböhnchen.“, grinste sie frech und küsste seine Halsbeuge. „Lassen wir besser die Spitznamen erstmal.“, murmelte er nur noch und zog ihr Gesicht zu seinem heran. Er betrachtete sie und bemerkte, wie sein Herz ein Satz machte. Es war beruhigend, dass es sich so entwickelt hatte zwischen ihnen, denn er war das erste Mal im Leben so richtig glücklich und konnte alle Befürchtungen zur Seite schieben. „Wir werden alles schaffen.“ Sie nickte und betrachtete ihn eingehend: „Vielleicht kann auch Valkyria irgendwann mit allem abschließen… Wenn nicht, wird sie ihm folgen, auch wenn es nicht wirklich schön ist. Ich werde für uns kämpfen. Jetzt habe ich auch wirklich einen Grund, wegen dem ich nicht sterben darf.“ „Das stimmt und vielleicht werden wir auch irgendwann mit einem kleinen Kind gesegnet. Sayo würde sich bestimmt freuen.“ „Natürlich freut sie sich, ohne Kind gibt es sie doch gar nicht in der Zukunft…“ „Stimmt auch wieder.“, meinte er nur nüchtern und blickte sie sehnsüchtig an. Dann stieß er sie ohne Vorwarnung von seinem Schoß ins Wasser. Sie kreischte erschrocken auf und sah ihn wütend an. „Fiesling!“, fauchte sie und schleuderte mit ihren Händen durchs Wasser, sodass er platschnass, wie ein begossener Pudel, vor ihr saß. Er verzog das Gesicht zu einem extremen Schmollen und schniefte etwas. Sie sah ihn glucksend an und schüttelte den Kopf: „Mit dir habe ich kein Mitleid!“ „Menno…“, brummelte er und versuchte niedlich zu schauen, doch sie konnte nur lachen. Es sah einfach zu falsch an diesem Muskelmann aus. Sie warf sich ins Wasser und griente zufrieden. So, als hätte er nur darauf gewartet, war er schnell über ihr und sah sie verschwörerisch an. „Schokoböhnchen, pass auf was du tust.“ „Nenn mich nicht so.“, grummelte er und küsste sie zärtlich, wobei sein nasser Pferdeschwanz nach vorne in ihr Gesicht fiel. Sie musste niesen und schnappte ihn. Tadelnd beobachtete er sie, da sie leicht an ihm zog. Diesmal würde er sich nicht mehr übermannen lassen. „Willst du jetzt aufmucken?“, fragte sie und zog noch einmal an seinen Haaren. Er nickte gebieterisch und ließ eine Hand über ihre Hüfte streicheln. Sie zog die Luft ein und schloss knallrot die Augen. „Mach die Augen auf. Sieh mich an. Ich tue dir doch nichts. Lass dich doch auch einmal liebkosen.“, flüsterte er heiser in ihr Ohr. Seine Stimme war so tief und vibrierte an ihrem Ohr, während sie das Plätschern des Flusses hörte. Sie lag auf ihren Flügeln, jedoch tat es diesmal nicht weh. Die Steine waren schon recht abgerundet, doch sie wusste nicht, ob sie ihm so sehr vertrauen konnte. Sachte hob sie eine Hand und strich über seine Wange. Er legte den Kopf schief und in ihre Hand hinein. Phenea musste lächeln. Er war etwas Besonderes und hatte sie gerettet. Schon wieder. Er liebte sie und sie traute ihm nicht. Konnte sie sich fallen lassen? Wie würde es sich anfühlen, wenn dieser Mann sie besitzen durfte? „Alles in Ordnung?“, hauchte er verführerisch und ließ seine Hand über ihren Bauch zu ihrem Unterleib gleiten. Ihre Kleidung klebte. Wie viel konnte er durchsehen? Sie schluckte leicht, als seine Hand auf ihren Unterleib liegen blieb. „Darf ich dich berühren? Vertrau mir einfach, wenn du nicht mehr kannst, sag mir Bescheid und ich höre auf.“ Leicht nickte sie und schloss knallrot die Augen. Sie streckte ihren Kopf nach hinten über und fing leicht an zu zittern. Er würde sie ansehen… Was war, wenn sie ihm nicht gefiel? Konnte sie das überhaupt schaffen? „Fang an.“, hauchte sie nur und sah ihn wieder an. Er lächelte und verschlug ihr den Atem. Dieser Mann hatte wahrscheinlich nur auf diesen Moment gewartet. Ihr Herz schlug immer lauter, sodass sie nur noch das Blut rauschen hören konnte und der Bach in den Hintergrund verschwand. Würden sie es hier im Bach tun auf einer Wiese, wo jeder sie sehen konnte? Seine Hände wanderten tiefer bis zum Saum ihrer Kleidung. Sie war versenkt und teils zerstört. Unbedingt mussten sie ihr und ihm neue Kleidung besorgen. „Im Voraus. Die Kleidung ist schon kaputt. Ich war es nicht.“ Sie nickte und spürte, wie langsam, aber wirklich langsam die Kleidung ihre Oberschenkel hochgeschoben wurde. Knallrot biss sie sich seitlich auf einen Finger und kniff die Augen zu. Dann spürte sie Lippen. Er küsste ihre Oberschenkel nach oben wandernd. Keuchend versuchte sie sich zu winden, doch er hielt sie fest und küsste weiter. Es war sehr erregend. So lange war es her, dass der letzte Mann sie geküsst hatte. Hatte Drago überhaupt jemals mehr gemacht? Bei ihnen war nie eine solche Situation gewesen. Leicht rot setzte sie sich auf und stützte sich mit den Armen ab. „Was tust du da?“, fragte sie heiser zwischen dem Keuchen. Er sah auf und schob ihr Kleid noch etwas höher: „Ich küsse dich.“ „Aber… Es ist so… überwältigend.“, meinte sie leise und kniff die Augen kurz zu, als er in ihren Oberschenkel mit seinen Zähnen zwickte. „Freut mich, dass es dir gefällt. Keine Sorge, ich werde langsam und sanft sein. Eben hast du noch einen Bonus.“, brummte er und küsste sie weiter. Irgendwie war Phenea froh, dass sie im Wasser saß. Sie merkte schon, wie feucht sie war. Hoffentlich würde er es auf das Wasser schieben. Es war ihr so peinlich, dass diese Küsse sie so erregten. „Schäm dich nicht für deine Gefühle.“ Sie blickte ihn erschrocken an, als er es sagte. Sein warmes Lächeln beruhigte sie. „Ich versuch es…“ Er lächelte und küsste sie immer wieder: „Ich wette, dass du, wenn ich verbundene Augen hätte, offener wärst. Aber das gibt es heute nicht. Lerne damit umzugehen, dass ich dich atemberaubend und erregend finde.“ Sie wurde knallrot und sah ihn an: „Übertreib nicht immer so.“ „Findest du mich nicht attraktiv?“ „Doch…“, nuschelte sie leise und sah ihn wieder lächeln. Er hatte schon recht. „Schön, dass wir das geklärt haben.“, hauchte er nur und küsste sie weiter. Immer lauter keuchte sie, je höher er kam. Kurz vor ihrer Scham hielt er inne und sie sah ihn schüchtern an. Dann hörte sie ein Ratschen und wurde rot. „DU HAST MEIN HÖSCHEN ZERISSEN!“, keuchte sie erschrocken auf und sah ihn wütend an. Er lächelte entschuldigend und beugte sich herab. Bevor sie etwas sagen konnte, spürte sie, wie er ihre Hüfte anhob und dann auf seinen Schneidersitz bettete. Sie sah ihn hochrot an und versuchte sich zu halten. Verführerisch leckte er sich noch einmal über die Lippen. „Du siehst so schön aus.“, knurrte er und beugte sich herab. Sie biss sich auf die Lippen, als sie seine Lippen an ihrer Muschi spürte. Sie stöhnte laut auf, als er über die Venusflügel mit seiner Zunge strich und fing an zu zittern. Als er dann aber auch noch ihren Kitzler zwischen die Lippen nahm, sah sie Sterne und sackte zusammen. Sie legte sich ins kühle Nass und ließ die Augen zu. Jetzt verstand sie, was er gemeint hatte. Im Stehen hatte es sich schon gut angefühlt, doch jetzt war es viel intensiver. Er erkundete sie mit einer solchen Inbrunst, dass sie irgendwann nur noch laut stöhnen konnte. Es war peinlich, aber irgendwann vergaß sie das drum herum und ließ sich von den Lustwellen zu ihrem Höhepunkt treiben. „HACHIDORI!“, stöhnte sie laut und quietsche leicht. Sie keuchte und ihr ganzer Körper begann zu zittern. Er ließ ab und leckte sich die Lippen. Sie knabberte an ihren Finger und sah ihn an. Es war so heiß. Warum musste er sie nur so extrem gut verwöhnen? „Alles in Ordnung?“ „Idiot! Frag nicht…“ „Na, na.“, meinte er nur und küsste noch einmal ihre Scham. Sie stöhnte und sah ihn erregt an. Unbedingt wollte sie mehr, das sah er ihr schon an, denn ihre Augen verschlangen ihn regelrecht. Am liebsten würde er sich auch verwöhnen lassen, doch dann müsste er was abgeben von seiner Position. Diesmal nicht. „Was möchtest du?“, fragte er und sah sie frech an. Mit seiner Hand strich er über seine eigenen Lenden, sodass sie hinschauen musste und erkannte, dass er erregt und bereit war. „Das du mit mir schläfst.“, murmelte sie schüchtern und schluckte. „Du bist wirklich niedlich, wenn du deine Gefühle jemanden erklärst.“ „Sei ruhig…“, knurrte sie und setzte sich wieder auf. Sie packte sein Gesicht und küsste ihn leidenschaftlich, während ihre Hände an seine Hose wanderten und solange daran zerrten und zogen, bis sie sich löste. Er keuchte leicht überrascht auf, denn sie schien wirklich bedürftig zu sein. Er zwickte ihr kurz in die Lippen, sodass sie abließ und er seine Chance zum Handeln bekam. Schnell stand er auf, zog die Hose aus und warf sie zur Seite in den Rasen. Wie immer hatte er nichts unter der Hose getragen. Staunend blickte sie auf und keuchte, als sie seinen erigierten Penis erblickte. „Wow.“ „Da siehst du, was du anrichtest.“ Sie nickte und kniete sich ins Wasser. Eigentlich hatte er sich wieder ins Wasser setzen wollen, aber jetzt ging es nicht. Sie streichelte über seinen Schwanz und war sehr dicht an ihm. Langsam öffneten sich ihre Lippen und er fing an zu ahnen, was sie plante. Als sie dann über seinen Schaft leckte, zuckte dieser und er konnte nur mit Mühen das Stöhnen unterdrücken. „Was tust du da?“ „Hmm. Dich noch einmal probieren.“ Er leckte sich über die Lippen und starrte sie an, während sie immer wieder über seinen Schaft leckte. Erst vorsichtig und dann spürte er etwas fester ihre Zähne an seinen Schwanz. Sie kratzten rüber oder zwickten leicht rein. Laut stöhnte er auf und versuchte zurückzuweichen, doch sie war schneller und umfasste seinen Hintern. Ihre Finger strichen über seine Pobacken und massierten sie leicht. Es erregte ihn so sehr, dass er härter wurde und härter. „Aber nicht zu festzubeißen. Versprochen?“ Sie nickte und zog seinen Schwanz nach unten. Es dehnte ihn und er sah sie an. Wahrscheinlich fing er sogar bald an zu sabbern. Dieser Blick und diese Position machten ihn so irre. Dann spürte er ihre Lippen an seiner Eichel und er starrte sie erregt an. Als ihr Mund sich ganz drum schloss und immer tiefer rutschte, wurde er ganz wuschig. Am liebsten hätte er sich gegen ihre Lippen bewegt, doch er konnte sich denken, dass dieses Vergnügen dann ganz schnell ein Ende fand. Er biss sich auf die Unterlippe und schloss genüsslich die Augen. „Quäl mich nicht!“, brummte er erregt und sah sie mit einem Schlafzimmerblick an. Dann packte er sie und zog sich aus ihr zurück. Er hörte ein wütendes Grummeln, das er mit einem Schmunzeln abtat, bevor er sie schnappte, sich hinkniete und sie wieder ins Wasser drückte. Sie keuchte auf und hielt sich an seinem Hals fest. „Kalt...“, brummelte sie und spürte als Antwort nur seine Lippen auf ihren. Sie versuchte ihm zu entkommen, doch es ging nicht. Er lag auf ihr und sein Schwanz rieb sich fest und gierig an ihrem Unterleib immer mehr. Sie keuchte und stöhnte, doch wusste sie nicht, wie weit sie gehen konnte. „Bitte… sei sanft.“ „Natürlich Fienchen. Mach dir keine Sorgen.“, säuselte er an ihren Lippen und drückte seinen Schwanz gegen ihre Öffnung. Langsam drang seine Eichel ein. Er war froh über den Kuss, denn sie verschluckte sein Stöhnen, wie auch anders herum. Warum war sie bloß immer noch so eng? Es machte ihn regelrecht kirre. Er ließ die Spitze immer wieder leicht eindringen, bevor er wieder aus ihr glitt. Sie stöhnte immer mehr in seinen Mund, während sie sich an seinen Hals krallte. Nie wieder würde er sie hergeben und würde sie bis zum Ende beschützen. Leicht betrübte es ihn, dass er wahrscheinlich immer mal wieder in sein Land musste, aber sie würden alles überstehen, denn sie verband die Ewigkeit. Stöhnen drang der Rest seines Schwanzes in sie ein und hörte sich auf zu bewegen. Ihr Körper bewegte sich wie ein Aal unter ihr. „Bitte… Du bist so groß“, stöhnte sie und zog sich noch höher. Er küsste sanft ihre Lippen und sah ihr tief in die Augen. „Ich weiß, darum lass ich es auch langsam angehen. Sag mir, wenn du klarkommst.“ Leicht nickte sie und wurde übermütig. Vorsichtig bewegte sie die Hüften unter ihm und stöhnte. „Was machst du da?“ „Ich kann einfach nicht liegen bleiben, auch wenn du dich jetzt viel größer anfühlst als heute Morgen…“  „Das liegt daran, dass wir eine andere Position haben.“, flüsterte er und küsste sie immer wieder. Langsam fing er an sich zu bewegen und entlockte ihr immer mehr Lustrufe. Sie konnte sich kaum noch halten und küsste ihn immer wieder. „Geht es dir gut?“ Sie nickte und sah ihn stöhnen an. Sie bewegte immer mehr ihre Hüfte in Kreisen, sodass er kaum noch wusste, wie lange er es halten konnte. Nach kurzer Zeit kam er mit einem lauten Stöhnen, als er sich schneller bewegt hatte. Er presste sich fest an sie und ergoss sich in ihr. „Du bist so heiß.“, flüsterte er und küsste sie immer wieder. „Beweg dich nicht und lass mir kurz Zeit.“ Sie lächelte ihn an und küsste ihn noch mal: „Es war wunderbar. Ist schon in Ordnung. Ich glaube ich brauche auch eine Pause… Aber an so etwas kann ich mich auch gewöhnen…“ „Naja, aber eigentlich steh ich noch auf ganz andere Dinge.“, hauchte er in ihr Ohr und küsste ihren Nacken. „Du meinst das Fesseln oder?“ „Genau. Vielleicht darf ich es bei dir irgendwann einmal?“ Sie überlegte und knabberte an ihrer Unterlippe: „Lass mir Zeit und wenn nach und nach.“ „Na gut. Das hier ist nicht ganz mein Stil, aber mit dir ist es doch recht schön.“, hauchte er und sog an ihrer Halsbeuge, bis ein Knutschfleck zurückblieb. Dann löste er sich von ihr und zog seinen erschlafften Schwanz aus ihren Körper. Er stöhnte leicht und sah zu, wie ein Teil seines Spermas sich im Wasser löste. Sie sah ihn erschöpft an und schloss müde die Augen. Hachidori hob sie seufzend hoch und trug sie ans Ufer. Sanft legte er sie ins Gras und strich ihr die Haare aus dem Gesicht: „Du bist wunderschön.“ „Das weiß ich.“, maulte sie und streckte sich genüsslich im Rasen aus. Er beobachtete ihre Bewegungen und keuchte dabei. Sie stöhnte leicht auf und rekelte sich immer weiter. Begeistert beobachtete er sie und genoss ihren Anblick. Ihr nasses Kleid klebte an ihren Körper. „Zieh das bitte aus.“, brummte er und küsste sie kurz. „Die Kleidung muss trocknen.“ Sie sah ihn an und wurde rot. Dann stand sie auf betrachtete ihn. Gespannt setzte er sich hin und sah zu ihr hoch. Lüstern fuhr sein Blick über ihren Körper. Langsam schob sie das Kleid herunter. Es war ihr immer noch peinlich. Auch wenn er sie schon einmal nackt gesehen hatte, würde sie diesmal erfahren, wie er sie fand. Warum war sie bei ihm immer so schüchtern und zierte sich nur? Mit einem letzten Schwung rutschte das Kleid über ihre Hüfte und fiel zu Boden. Dort stand sie in ihrer nackten Pracht und hielt sich ein Arm vor die Brust. „Phenea.“, hauchte er nur, stand auf und zog die Hände von ihrer Brust. Knallrot sah sie ihn an und beobachtete, wie er sie eingehend begutachtete. Es erregte sie schon wieder. Als er seine Hand auf ihren bloßen Körper legte, hielt sie die Luft an. Seine Hand fuhr tiefer und legte sich um ihre Brust. Sein Daumen rieb leicht an ihrer Knospe, die sich unter seinem Daumen anfing aufzustellen. „Nicht das Atmen vergessen.“ Erschrocken sog sie die Luft tief ein und füllte ihre Lungen wieder. „Deine Brüste sind eine Pracht. Liegen wohl auch über dem Durchschnitt in diesem Land.“, flüsterte er und beugte sich hinab. Erst küsste er ihre Brustwarze energisch, dann ließ er seine Zunge vorschnellen und verwöhnte sie immer mehr. Sie streckte ihre Brust ihm entgegen und beobachtete, wie seine Lippen sich um die Brustwarze schlossen. Der darauffolgende Sog machte sie regelrecht verrückt. „Ohhh Gott…“, keuchte sie leise und legte ihre Hände an seinen Kopf. Erregt krallte sie sich in seine Kopfhaut und durchwuschelte sein kurzes Haar dabei mit einem Verlangen, sodass sein Haar in alle Richtungen abstand. Sie wünschte sich, dass es niemals aufhören sollte. Als er aber dann urplötzlich abließ, sah sie ihn beleidigt an. Doch dann sah sie seinen Blick, der an ihr vorbei glitt. Stand wer hinter ihnen Kapitel 71: Erwischt! ---------------------   Sie drehte ihren Kopf leicht und wurde hochrot. Da stand Sayo und Sesshomaru. „Wir können das erklären…“, keuchte sie knallrot und hob ihr nasses Kleid auf. Sie hielt es sich bedürftig vor die Brust, während Hachidori schnell in seine nasse Hose glitt. „Irgendwie… könnt ihr das bestimmt, aber weder Sesshomaru noch ich wollen eine Umschreibung von eurem Techtelmechtel… Kuro erzählte uns schon was passiert ist…“, flüsterte Sayo und blickte rot zur Seite. Jetzt hatte sie ihren mehr oder minderen Vater nackt gesehen und musste sich eingestehen, dass Hachidori wirklich viel zu bieten hatte. Trotzdem war sie mit Sesshomaru glücklich und zufrieden, auch wenn ihr viele perverse Gedanken kamen. Sesshomaru würde später hinhalten müssen. „Schön, dass wir nichts erklären müssen. Ihr hättet uns ruhig noch etwas Zeit lassen können.“ „Puh. Wir haben euch eine halbe Stunde noch eingeräumt.“, meinte Sayo leicht genervt und sah die beiden ernst an. Phenea sah sie erschrocken an und wurde hochrot. Wie lange hatten sie es denn bitte getrieben? Es war ihr so kurz vorgekommen, aber anscheinend hatten sie um einiges länger sich miteinander vergnügt. „Wir haben auch Bedürfnisse.“, meinte Hachidori und zog Phenea an sich, welche sich an seinen Körper presste. „Ihr habt sie doch auch.“ Sayo seufzte und lehnte sich an Sesshomaru. Irgendwie hatte sie nicht unbedingt die beiden In flagranti erwischen wollen. Wenigstens hatten sie keinen Sex mehr gehabt. „Egal. Geht es euch gut?“ „Ja.“, meinte Phenea nur noch kleinlaut und sah sie knallrot an. Sayo seufzte und blickte beide an. Dann sah sie Sesshomaru mit hochgezogener Augenbraue an: „Möchtest du ihr nicht dein Oberteil anbieten? Ihr Männer habt doch kein Problem damit.“ Sesshomaru blickte sie kurz an und schloss die Augen. Dann zog er es aus und reichte es Sayo, welche es zu Phenea brachte. Phenea wickelte sich mit Sayos Hilfe das ganze über die Brust und sah sie rot an. Es bedeckte gerade so alles notdürftig, aber es war besser als nichts. „Wir sollten zurück und euch einkleiden.“, hüstelte Sayo und blickte zurück zu ihren Liebsten. Sie konnte sich einfach nicht an seinem Körper satt sehen. Das war vielleicht auch das beste an der Unsterblichkeit, denn er würde noch lange jung bleiben, oder? Schnell ging sie zu ihm und strich ihn zufällig über seine Brust. Er sah sie ernst an und schüttelt nur den Kopf. Was konnte sie dafür, dass er einfach heiß und sexy aussah? Aber Sesshomaru wusste dies bestimmt auch, da er sich wieder regelrecht präsentierte. Das erinnerte sie an den Anfang, wo sie sich getroffen hatten und er ihr im inneren vorkam wie ein stolzer Hahn. Hoffentlich hatte er nicht bemerkt, dass sie Hachidori angestarrt hatte. Er war nur indirekt ihr Vater, aber sie hatte einfach nicht wegschauen können. Wenn er es gesehen hatte, könnte er eifersüchtig sein oder sich minderwertig fühlen. Solange die beiden Hähne sich nicht gegenseitig schlugen, störte sie sich nicht daran, wenn sie sich wie Gockel aufführten. Sesshomaru blickte sie an und verzog keine Miene. „Sesshomaru… Wollen wir?“ „Natürlich.“, meinte er und drehte sich um, „Die anderen schaffen nachzukommen.“ Sayo nickte schüchtern, schlug mit den Flügeln und flog los. Sesshomaru folgte ihr leicht verwirrt, während Hachidori Kuro und Phenea schnappte und ihnen nachflog. „Sayo?“ „Alles in Ordnung, Sesshomaru.  Lass uns später reden.“ Er holte zu ihr auf und flog neben ihr her. Sayo wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihre Hormone spielten wirklich verrückt und sie wusste nicht, wie sie ihm das klar machen sollte. „Sag es einfach. Ist es, weil du Hachidori nackt gesehen hast?“ Sie wurde rot und starrte ihn überrascht an. Er hatte es mitbekommen. Super. „Ist es, weil er dir mehr bieten könnte?“, fragte er ernst und ließ sie schlucken. Sie starrte ihn an und seufzte. „Nein. So ist es nicht. Wäre mir eindeutig zu viel. Nein… Es ist eher… Naja… zurzeit scheine ich unersättlich zu sein und musste einfach an dreckige Sachen denken…“, flüsterte sie heiser und schielte zu ihm herüber. Er war ungläubig stehen geblieben und starrte sie an: „Nicht dein ernst.“ „Doch. Es ist mein Ernst.“, flüsterte sie und flog zu ihm. Warum konnte sie nicht auch schweben, so wie er? Er seufzte leicht und flog weiter. Schnell folgte sie ihm und holte auf. „Bist du mir böse?“ „Nein. Was denkst du schon wieder. Ich bin einfach überrascht. Unersättlich trifft es wirklich. Was willst du tun, wenn ich nicht sofort bei dir sein kann in der Zukunft?“ „Mich mit den Kindern beschäftigen. Irgendwann in der Schwangerschaft, wird diese Lust bestimmt schwinden und dann… naja. Ich habe von vielen Paaren gehört, dass meist in den ersten Jahren kein Gedanke an Sex verschwendet wird. Man hat einfach nicht genug Schlaf.“ „Du hast dir alles zurechtgelegt, kann das sein?“ „Natürlich. Ich hoffe nur Phenea lebt dann noch. Sie würde eine gute Großmama sein, die bestimmt gerne mal auf ihre Enkel aufpasst, während wir ein wenig Zweisamkeit genießen könnten.“ „So ist das also.“, hauchte er und flog dicht an sie heran, sodass einer ihrer Flügel ausversehen seinen Arm streifte. Er legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie dicht an sich. Schnell schloss sie die Flügel und lehnte ihre Wange an seine Brust. „Lass uns erstmal besprechen, wie wir weiter vorgehen.  Wir müssen erst einmal das eine aus der Welt schaffen.“, meinte er und küsste sie zart. Sie erwiderte den Kuss und schmiegte sich an ihn. „Ich liebe dich einfach über alles und sei nicht eifersüchtig auf Hachidori.“, lachte sie und sah zu den anderen. „Wir müssen Ren echt noch einmal besuchen. Sollten wir nicht gleich vorbei? Ich meine sieh dir doch mal das an. Die sehen aus wie zerrupfte Hühner.“ Er blickte nach hinten und nickte: „Damit können wir uns nicht blicken lassen. Gib ihnen bitte Bescheid, dass wir zu Ren fliegen.“ Sie nickte. Wir wollen zu Ren, euch neu einkleiden. In Ordnung. Wir werden folgen. „Alles geklärt.“, hauchte sie nur und küsste ihn noch mal, bevor er die Richtung an den neuen Zielort anpasste.   „Was die beiden da wohl bereden?“, fragte sich Hachidori und beobachtete sie von weitem. „Bestimmt ist er eifersüchtig auf deine Ausstattung. Sayo hat nicht schlecht geschaut.“, meinte Phenea grinsend und kuschelte sich eng an ihn. „Ohh. Naja. Aber es gehört alles dir.“ „Hoffe ich doch. Wenn ich dich mit einer anderen ab jetzt erwischen werde, werde ich dich kastrieren.“ „Hey. Dann wirst du keinen Spaß mehr haben!“ „Dann werde ich halt deinen Schwanz hinter Schloss und Riegel bringen und ihn nur rauslassen, wenn ich Lust habe.“ Er starrte sie ungläubig an und stockte: „OH mein Gott.“ Bevor sie weiterreden konnten, hüstelte Kuro und starrte die beiden knallrot an: „Könntet ihr das alleine besprechen?“ „Natürlich.“, meinte Phenea nur schnell und lehnte sich an.   Als sie endlich da waren, entspannte sie sich, auch wenn sie jede Nymphe böse anfunkelte. Jedoch musste sie nicht viel machen, da sie immer noch vor ihm Angst hatten, weil er einige auf dem Gewissen hatte. Er klärte sie schnell auf und sah zu, wie sie wieder ruhiger wurde. Sesshomaru und Sayo waren kurz vorher schon gelandet und waren zu Ren gegangen. „Hi Ren~“, flötete Sayo und umarmte ihn zärtlich. „Freut mich, dich wieder zu sehen.“ Er lächelte freundlich und drückte sie kurz, bevor er Sesshomaru ansah: „Bist du mir noch böse?“ „Nein.“ Kurz und knackig. Ganz Sesshomaru, wie er leibt und lebt. Ren belächelte ihn nur und sah Sayo an: „Bitte treibt es nicht wieder zu wild. Auch wenn ich dann wirklich guten Umsatz mache, ist es schon eine Qual.“ „Keine Sorge. Ich bin schwanger. Zwillinge.“, meinte Sayo liebevoll. Ren klappte der Mund auf und erstarrte. Sayo sah ihn an und stupste ihn ein paar Mal an. Wie eine Salzsäule. Nach kurzen hatte er wieder alles beisammen und ließ sich ins Kissen fallen. Schnell goss er zwei Schalen Sake ein und winkte Sesshomaru zu sich. Dieser ließ sich bequem nieder und zog Sayo auf seinen Schoß. „Glückwunsch…“, hauchte er stockend hervor und trank. „Klingt nicht sehr begeistert.“, meinte Sesshomaru nur und trank auch. „Naja. Das heißt, ich habe erstens gar keine Chance mehr bei ihr und zweitens… naja… es heißt viel Arbeit für mich. Je nachdem wie lange sie bleibt, aber auf die Zeit wird es eng mit der Kleidung. Nicht, dass ich etwas dagegen habe, aber es behagt mir nicht, dass du sie mit in den Kampf nehmen wirst.“ „Sie wird nicht mitkämpfen.“ „Du kannst das nicht so einfach entscheiden!“, wetterte sie ihn an und faltete schmollend die Arme vor die Brust. „Sayo. Denk an die Kinder. Es ist zu gefährlich, erst recht bei dieser Rachsüchtigen halb Ex von Drago.“ Ren starrte sie ungläubig an. Schnell erklärten sie es und erhielten ein Nicken. „Sayo. Sesshomaru hat Recht. Denk an die kleinen. So etwas kann schief gehen.“, meinte er nur und seufzte etwas. „Na gut. Ich halte mich raus, wenn ihr endlich Ruhe gebt. Mensch ich bin doch nicht aus Watte.“, brummelte sie und stand auf. „Ich gehe Luft schnappen. Ren, kümmre dich bitte darum, dass Phenea was zum Anziehen bekommt.“   Kapitel 72: Ruhe vor dem Sturm ------------------------------ Draußen entdeckte sie Phenea, die schon etwas Provisorisches von den Nymphen bekommen hatte, um ihre Haut zu bedecken. Schnell schnappte sie Phenea von Hachidori weg und zerrte sie hinter sich bedingungslos her. „Was ist los?“, fragte Phenea überrascht und sah sie mit großen Augen an. „Komm bitte einfach mit mir mit, in Ordnung? Wir müssen reden…“, fragte Sayo zart und sah, wie Phenea noch kurz Hachidori verliebt zuwinkte und ihm einen Handkuss hinterherwarf.   Sie gingen eine Zeit lang über die Wiesen, bis sie endlich zu dem Onsen kamen, der sie mit ihrem leicht schwefeligen Geruch empfing. „Lass uns baden gehen, in Ordnung? Ich könnte echt etwas Entspannung gebrauchen.“, fragte Sayo sanftmütig nach und zog sich einfach aus. Phenea folgte ihr und setzte sich mit ihr ins heiße Wasser, das den Frauen ein erlösendes Stöhnen entweichen ließ. „Sayo, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Phenea vorsichtig und legte ihr eine Hand auf die bloße Schulter. Sayo seufzte leise und lehnte sich an Phenea an. Sie schluckte schwer und schloss die Augen, während Phenea ihr sanft den Rücken mit kreisenden Bewegungen streichelte. „Phenea… Ich habe Angst. Wirklich große Angst…“ „Wieso das denn, Kleines?“ „Ach weißt du… es könnte die Schwangerschaft sein, aber ich habe einfach so Angst in meine Zeit zurückzugehen. Was ist, wenn nichts klappt, wie wir wollen? Was ist, wenn ich alleine am anderen Ende dieser Zeit bin? Ich habe einfach riesige Angst davor, dass ich das Leben dort nicht alleine mit zwei Kindern meistern kann, wenn du oder die anderen nicht an meiner Seite sind und mir helfen. Ich käme auch in Erklärungsnot und wer weiß, wie ich alles auf die Reihe bekäme, schon dieses ganze Welt erhalten oder mehr Region erhalten ist nicht gerade einfach und ohne Mentor wahrscheinlich gar nicht für mich zu schaffen.“, flüsterte sie heiser und zitterte etwas im heißen, dampfenden Wasser. „Sayo. Es wird schon alles funktionieren. Alles hat sich durch dich schon geändert, also wird alles klappen. Vertrau mir und dir selbst. Vergiss bitte zuletzt auch nicht deine kleinen Kinder in deinem Bauch, die immer für dich da sein werden. Es ist schwer bei euch, aber sie werden nicht wie normale Kinder sein, sondern viel besser und bestimmt helfen sie dir in jeder Lage, also vertrau darauf. Egal was kommt, sie werden bei dir sein und ich werde es auch. Glaub mir, ich bin eine Kämpfernatur und werde bei dir sein, verlass dich auf mich.“ Sayo nickte und strich sich leicht über ihren noch flachen Bauch. Er würde wachsen zusammen mit ihren Kindern und hoffentlich mit ihrer Zuversicht. Wie sollte sie die beiden kleinen nur nennen? Am besten fragte sie Sesshomaru später, damit, falls etwas war, sie die Kinder gleich benennen konnte und Sesshomaru seine Entscheidung mit dazugeben konnte. Phenea hatte schon recht. Zumindest die Kinder waren ihr sicher und sie freute sich wirklich auf die beiden, die bestimmt ihr Leben bereichern würden und sie auf andere Gedanken brächten. Immer noch nicht, konnte sie sich jedoch vorstellen, wie Sesshomaru als Otto normal Verbraucher einkaufen gehen würde und mit ihr Kinder Sitten würde, die ihm an den Haaren zögen und ihm bestimmt auf die Nerven gehen würden, weil sie etwas haben wollten, was er ihnen nicht gab. Er wäre bestimmt ein strenger Vater, der seinen Kindern nicht alles erlauben würde und sie würden austesten, wie weit sie gehen mussten, bis sie es bekamen. Der Gedanke konnte einen schon wirklich aufmuntern und brachte sie innerlich zum Lachen, wenn sie sich ihre kleine Familie vorstellte, die wahrscheinlich unterschiedlicher nicht sein konnte in ihren einzelnen Facetten. Sie genoss das liebevolle Streicheln und träumte von der Zukunft, in der sie bald glücklich und in Frieden leben würden, ohne dass jemand ihnen an den Kragen wollte. Bestimmt wäre sie nicht alleine. Er würde sein Versprechen halten und zu ihr kommen, denn er liebte sie über alles und wollte das Leben mit ihr, zumindest hatte er sich auf die Zwillinge schon angefangen zu freuen. Phenea seufzte leise und streichelte weiter, während sie Gewissensbisse bekam, die ihr Herz schwer machten wie einen kalten Stein. Leider musste es so sein. Sie sollte wenigstens diese Chance bekommen, auch wenn es wirklich hart für Sayo werden würde, mit diesen ganzen Dingen umzugehen. In erster Linie würde erstmal das Training kommen, in dem sie ihr beibringen würde, wie man ihre Macht richtig nutzen konnte, damit die Natur erhalten blieb und das Gleichgewicht bewahrt wurde, und dann würde der Rest drankommen, der ihr Leben betraf. Auch sie hatte in ihrer Lehrzeit auf ihren Liebsten verzichten müssen und es wäre gut für sie, um alles zu überdenken. Sesshomaru war nicht wirklich der Familienmensch, der sich in ein normales Leben einreihen ließ. Am Ende könnte Sayo sie dafür hassen, was sie zusammen mit Hachidori mit Sesshomaru ausgemacht hatten, aber sie waren halt einfach besorgt um sie und ihre Entscheidungen, die sie nicht einmal wirklich abwog, während sie nicht einmal diese Zeit verstand, in der alles anders war und Familie und Liebe meist eine ganz andere Rolle einnahm. „Phenea, findest du auch, ich sollte nicht mit euch gegen diese Valkyria kämpfen, da es zu gefährlich für mich ist, weil ich schwanger bin?“ Phenea schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah sie nachdenklich an, bevor sie die Hand auf Sayos Rücken innehalten ließ: „Nun ja. Ich finde es auch nicht wirklich gut, seitdem du schwanger geworden bist. Du kannst es versuchen, aber wenn es zu gefährlich ist, werde ich dich sehr wahrscheinlich ohne Umschweife oder Verabschiedung in deine Zeit zurückschicken müssen. Ich weiß es also wirklich nicht, wie sehr mir das ganze hier gefällt. Wir müssen auf alles gefasst sein in diesem ungleichen Kampf, in dem Valkyria normal unterliegen sollte, was sie selbst weiß. Es würde mich nicht wundern, wenn Valkyria es auch auf dich abgesehen hat, weil du ein allgemeiner Schwachpunkt der Gruppe bist und keinerlei wirkliche Fähigkeiten bisher besitzt, da wir noch nicht so viel Zeit hatten, dir etwas beizubringen, für das ich beinahe ein Jahrhundert gebraucht habe und deine Kinder stehen in diesem Falle natürlich an erster Stelle, klare Sache. Des Weiteren muss ich sowieso sehen, wie ich dich zurückschicken kann. Meine Kraft wird erst einmal nur noch für einen Sprung reichen und ich muss sehen, wie viel Kraft ich verbrauche. Wahrscheinlich wirst du nicht bis zum Ende des Kampfes bleiben können, denn es kann wirklich dauern, bis ich wieder genug Kraft zusammen habe und es kann auch wirklich sein, dass ich in diesem Kampf sterbe und du willst wahrscheinlich nicht hier zurückbleiben.“ Sayo sah sie nickend an, auch wenn sie es wohl nicht ganz so schlimm fände, wenn sie hierbleiben würde, doch eigentlich war nur ein Gedanke in ihrem Kopf verankert: „Naja, war ja klar, dass ihr Sesshomaru nicht gleich nachschicken könnt…“ „Das heißt eigentlich eher, dass ich dich nicht zurückholen kann, wenn ich dich einmal weggeschickt habe. Es wird endgültig sein, schon weil ich nicht weiß, wie es sich auf deinen Körper auswirken wird.“ „Ich verstehe… Also werde ich wohl nie wieder in diese Zeit kommen können und sollte jetzt noch die letzte Zeit genießen? Schon schade, aber ich werde es wohl nicht ändern können, außer ich lerne schnell selbst neue Fähigkeiten, mit denen ich selbst reisen kann…“ „Genau. Aber mach dir keine Sorgen. Wenn alles klappt, werden wir in der Zukunft schon auf dich warten und dich in unsere Arme schließen. Ich kenne ja den Ort, an dem du ankommen wirst und werde da hinkommen oder jemanden schicken, denn ich weiß nicht, ob ich dich genau zum selben Zeitpunkt wiederbringen kann. Du bist mein wirklich erster großer Versuch. Diese Kunst lernt man normal nur in der Theorie und eigentlich war es ein Fortgeschrittener Kurs, denn schon seit langem hatte ihn nie jemand verwendet, weswegen es für mich eine wirkliche Tortur gewesen war. Dummer Weise werde ich im Kampf selbst wahrscheinlich mich nicht so sehr konzentrieren können, aber dich vorher heim schicken möchte ich auch nicht unbedingt, denn je mehr wir sind, desto eher werden wir gewinnen und ich glaube und hoffe, dass du der Schlüssel zu einer anderen Zukunft bist.“ „Ihr werdet das schon alles schaffen. Aber lass mich bitte mit euch kämpfen. Es gefällt mir nicht, aber ich werde es akzeptieren, wenn ich in meine Zeit muss, aber ich möchte euch so gut es geht helfen und will dabei mithelfen eine neue Zukunft zu schaffen, in die ich zurückkehren und glücklich leben kann.“ „Verstanden. Die Jungs musst du aber auch noch überzeugen, dass du kein Klotz am Bein bist, der die ganze Mission gefährdet, indem sie nichts kann und die Jungs als Aufpasser braucht.“ „Natürlich…Mama.“, grinste sie leicht und Phenea stupste sie mit der Faust am Arm. „Auf einmal? Das sind ja ganz neue Töne. Du willst dich doch nur einschleimen, damit ich dir alles schön in deinem Leben später finanziere.“ „Auf einmal! Zumindest klingst du oft wie eine Mutter, so oft wie du mir etwas vorschreibst. Nein es war weniger Schleimerei, sondern eher wollte ich dich mit den Worten anklagen, da du es wirklich oft übertreibst.“ „Ich gebe mir Mühe, in meiner neuen Rolle als Mentorin und vielleicht als deine neue Mutter, die ich bestimmt gut mimen kann, da du mir wohl hundert Mal ähnlicher siehst, als deiner eigenen Mutter.“, lachte sie verzückt und drückte Sayo besitzergreifend an sich. Sayo schmiegte sich fest an sie wie ein kleines Kind, wobei sie noch einige kleine Kratzer an Pheneas Körper bemerkte, die sie zuvor noch nicht gesehen hatte. Natürlich hatte sie den letzten Kampf nicht ohne Schaden überstehen können, da sie durch die Regenerierung der Flügel immer noch geschwächt war. Ihre Flügel selbst bemerkte sie auch langsam, da sie immer und immer schwerer wurden, wo sie sich komplett mit Wasser vollgesogen hatten und jede Feder an der anderen klebte. Es war kein wirklich sehr angenehmes Gefühl und doch würde es sie wahrscheinlich nicht mehr so stören, denn Phenea zeigte keinerlei Hemmungen ihre Flügel nass zu machen. Über die Jahrhunderte war sie wohl einfach daran gewöhnt und bestimmt vermisste sie das komplette Gewicht, was ihr klar machte, dass sie noch brauchen würde, bis dieser komische Flaum von ihren Federn abfiel. Hoffentlich würden ihre Flügel danach immer noch so schön sein, wie sie vor dem Abtrennen waren, doch wer konnte es ihnen verraten, außer die Zeit, die unbemerkt oftmals an ihnen vorbeifloss und sie in die Tiefen des Vergessens sogen, um ihnen die Wahrheit zu verheimlichen. „Was hast du mit dem Armband eigentlich gemacht, das Ren mir zur Unterdrückung meiner Kräfte geschenkt hatte, welches Valkyria geklaut hatte?“ „Hier ist es. Wohlbehalten und in einem Stück, auch wenn es bestimmt jetzt etwas größer ist, als es vorher einmal war.“, hauchte Phenea kurz und knackig, bevor sie aus dem Wasser stieg und es mit einer eleganten Bewegung aus ihrem Kleiderhaufen fischte. Sie hielt ihr das baumelnde Armband vor die Nase und zwinkerte ihr zu.  Sayo nahm es ihr entgegen, wobei man eher sagen konnte, dass sie es ihr aus der Hand riss und legte es an ihr rechtes Handgelenk wieder an. Schnell band sie es einhändig zusammen, als würde ihr Leben von der Aktion abhängen. Die Flügel verschwanden schnell und verschafften ihr etwas Erlösung, wobei ein Schwall Wasser zurück in den Onsen sich ergoss. Anscheinend musste sie sich merken, dass man die Flügel so am schnellsten und einfachsten trocknen konnte, da nur ihre Kräfte schwanden, aber kein Wasser aufgesogen wurde vom Armband. „Viel angenehmer und Rückenfreundlicher.“, hauchte sie und lächelte Phenea an. „Darf ich dich fragen, wie es sich zwischen dir und Hachidori jetzt verhält in Sachen Liebe und Leidenschaft? Schon Planungen wegen Kinder zeugen?“ Phenea wurde leicht rot und winkte etwas ab, bevor sie antworten konnte: „Nun ja…  Ich glaube man könnte sagen, dass wir ein Paar sind. Es fühlt sich anders an. Vielleicht war es für mich wichtig gewesen, Drago endlich endgültig zu Grabe zu tragen, denn vorher habe ich so viel an ihn gedacht, wie ich ihn vielleicht eines Tages wiedererwecken kann, was natürlich jetzt nicht mehr möglich ist, da sein Körper im Magma versunken ist. Aber jetzt ist es anders. Ich kann endlich nach vorne sehen. Als Hachidori entführt wurde und er mich nicht erkannte, habe ich gemerkt, wie sehr ich ihn doch eigentlich liebe und wie groß der Wunsch in meinem Herzen schon war, dass er immer an meiner Seite bleibt und mir wieder ein Lächeln schenkt. Die Kindersache wird sich wohl aber dann von selbst ergeben. Er scheint zumindest ein bedürftiger Mann zu sein, wenn ich seinen Worten glauben kann… und ehrlich… er ist wirklich gut. Obwohl er so groß ist, tut es nicht wirklich weh. Anscheinend weiß er, wie er seine Waffe bei Frauen einsetzen muss, auch wenn mir der Gedanke nicht behagt, dass er schon tausende Liebhaberinnen im Leben gehabt hatte, aber er lebt auch viel länger schon und ist im Gegensatz zu mir seinen Pflichten nachgekommen, auch wenn ich glaube, dass es bei ihm eher eine Sucht ist, als dass er nur ans Kinderzeugen denkt.“ „Wow. Habt ihr schon besprochen, wie ihr alles meistert? Ich dachte die Anwesenheit von zu vielen Phönixen zerstört das Gleichgewicht…und jeder müsste auf sein Land achten.“ „Nun. Wir haben eine Ewigkeit vor uns, bitte vergiss nicht, dass wir um einiges länger leben als andere Geschöpfe. Wenn besucht der eine mal den anderen. Ich sehe es recht locker, solange er sich keine Liebhaberin sucht. Aber er weiß schon, dass ich ihn kastrieren werde, wenn er nur auf den Gedanken kommt, mich mit einer anderen Tusse zu ersetzen.“, flüsterte sie mit einem bösen Funkeln in den Augen und atmete danach schnell tief durch und versuchte sich wieder zu beruhigen, indem sie murmelte, dass er sie doch so sehr liebte und für sie durchs Feuer ginge. „Wir Phönixe haben wohl nie ein normales Liebesleben, oder? Es wird immer Hürden geben, die wir nehmen müssen und Aufgaben, die wir bestehen müssen. Wobei, so wie ich das sehe, hat niemand ein einfaches Leben, außer er nimmt alles wie es kommt und lässt sich nie aus der Ruhe bringen. Doch eins wird nie sein. Ich werde niemals ein normales Mädchen sein können, dass mit Freundinnen durch die Clubs zieht und scheiße baut, denn ich spüre jetzt schon die Verantwortung auf meinen Schultern, die mir leise zuflüstert, dass ich mein Leben nicht an dummen Dingen verschwenden sollte, die keinerlei nutzen haben, außer mich kaputt zu machen. Vielleicht kann ich jetzt endlich sehen, wie es andere können und werde auf eigenen Füßen stehen können, auch wenn es viel zu spät ist, aber trotzdem habe ich nie das Leben einer der andere Mädchen und werde immer anders sein, da ich die Wahrheit hinter allem kenne.“ „Nein, das haben wir wohl nicht, aber wir kommen damit klar. Du hast ja auch noch mich. Vergiss das nie in deinem Leben. Wenn gehe ich mit dir durch die Clubs, oder was das auch sein mag. Erstmal kommen deine Kinder und danach hast du dein ganzes Leben vor dir, sobald sie auf eigenen Füßen stehen. Niemand wird dich stoppen können und keiner wird mich stoppen können. Uns steht die Welt eigentlich offen. Wir haben unsere Aufgaben und Verantwortung, weswegen wir niemals Dummheiten tun werden, weil wir wissen, wie die Natur leidet, aber trotzdem werden wir Spaß haben können.“ „Das ist schon tröstlich, so wie du das ausdrückst. Ehrlichgesagt träume ich öfters auch davon die ganze Welt einmal sehen zu können. Es gibt so viele schöne Kulturen und wir können so viel von anderen lernen. Vielleicht sogar von anderen Phönixen, die uns bei unserer schweren Aufgabe helfen können. Möglicher Weise gibt es auch einige und vielleicht verträgt man sich und ich könnte mit denen etwas unternehmen, ohne Angst haben zu müssen, dass meine Identität auffliegt.“, meinte Sayo und legte die Arme glücklich um Phenea und schmiegte ihr Gesicht in ihre Halsbeuge. „Die Zukunft steht uns offen, wenn wir alle Chancen nutzen und das Schicksal am Schopf packen.“ „Wirklich. Du solltest mir noch einiges über die Zukunft erzählen, damit ich planen kann, sodass wir ein unbeschwertes Leben haben können, indem wir mehr oder minder frei sein können von andere Menschen. Irgendwie werde ich alles regeln, bis deine Zeit kommt.“ „Natürlich. Kein Problem für mich, dir ein paar Tipps zu geben, damit wir nicht wirklich unter Menschen arbeiten müssen. Wahrscheinlich wären mir die Blicke der anderen sowieso unangenehm, wenn ich in der Nähe meiner alten Klassenkameradinnen bleiben müsste. Nie wieder, will ich wie ein Alien betrachtet werden oder viel mehr wie ein Monster.“, meinte Sayo leicht knurrend und erzählte über das Wichtigste der Zukunft, während die Damen zwischendurch sich lustig machten und rumkalberten, wie dumm doch einige Personen und ihre Taten in der Zwischenzeit gewesen waren. Kapitel 73: Zukunftspläne ------------------------- Nach einiger Zeit stiegen sie dann aus dem heißen Wasser und zogen sich wieder ihre Gewänder an, die leicht nass wurden und an ihrer Haut klebten. Sayo fühlte sich schon etwas besser nach dem Gespräch, aber sie hatte immer noch Angst vor dem letzten Kampf, denn es konnte viel schief gehen bei diesem eigentlich so ausgewogenen Kampf. Was war, wenn sie zurückgeschickt wurde und Phenea dann doch starb? Was war, wenn Sesshomaru starb? Oder Hachidori? Sie konnte nur hoffen und das Beste aus der restlichen Zeit machen mit den vieren, bzw. mit Sesshomaru. Aber nur was konnte es sein? „Phenea. Wie viel Zeit haben wir wohl bis zum alles entscheidenden Kampf um Leben und Tod?“ „Mindestens eine Woche brauchen noch meine Flügel, bis ich wieder einsatzbereit bin. Sie wollte mich besiegen, wenn ich wieder bei Kräften bin, da wahrscheinlich ein leichter Sieg über mich sie nicht befriedigen kann. Warum fragst du denn?“ Phenea kämmte sich das rubinrote Haar leicht und sah sie mit einem schiefen, fragenden Blick an. „Naja. Ich überlege, wie viel Zeit ich hier noch habe und was ich noch mit dieser Zeit anfangen kann, damit ich es nicht bereue, da ich doch nicht wiederkommen kann. Ich wollte im Freudenhaus zum Beispiel noch ein paar Fähigkeiten erlernen, wie ich mich besser in Szene setzen kann und vielleicht auch, wie ich Sesshomaru ein paar besondere Freuden bereiten kann. Mit Sesshomaru will ich natürlich auch noch viel machen, aber ich will ihn richtig glücklich machen, damit er ja nicht vergisst, wer auf ihn in der Zukunft wartet und er es sich nicht anders überlegt.“ Phenea sah sie lächelnd an und schüttelte leicht resigniert den Kopf: „Du willst die Zeit wirklich richtig nutzen. Dann frag doch noch mal im Freudenhaus an, aber du solltest zumindest Sesshomaru mitnehmen. Erstmal kann er sehen, wie du dich machst und dann kann er dich auch noch beschützen, falls Valkyria sich noch mal an dir auslassen will, wenn sie mitbekommt, dass Drago gestorben ist.“ „Gute Idee. Hoffentlich lacht er mich nur nicht aus, weil ich mich wie ein Tollpatsch bewege.“, grübelte Sayo nachdenklich und fuhr durch ihr nasses Haar, das nach und nach wieder immer welliger wurde. „Mach dir da keine Gedanken. Er wird eher jeden umbringen, der über dich lacht.“ „Stimmt… Sein Charakter kann manchmal wirklich schwierig sein…“ „Männer insgesamt sind es. Hachidoris Vorlieben machen mir immer noch Sorgen. Ich weiß nicht, ob ich auf seine Sehnsüchte eingehen kann. Er hat mir viel Zeit eingeräumt, aber auf ewig, werde ich ihn nicht mehr in Schach halten können, wenn es um seine Wünsche und Bedürfnisse geht.“ Sayo hob die Augenbrauen und sah Phenea fragend an: „Was für Vorlieben hat er?“ „Fesselspielchen… Ich durfte ihn erstmal fesseln, aber er will lieber mich ausgeliefert sehen…“, brummte sie leise und zog die Knie an sich, während sie es sich bequemer im Gras machte. „Unglaublich… Sesshomaru kam auch schon an mit leichten Fesselspielchen. Männer und ihre Dominanz. Bestimmt kommen die beiden nicht damit klar, dass wir ihnen ebenbürtig sind. Zumindest würde ich sagen, dass sie Angst haben, dass wir sie am Ende kontrollieren und ihnen die Chance nehmen sich zu beweisen.“ Phenea lachte und griente zum Himmel hinauf: „Putzige Idee. Naja. Du stehst sowieso über Sesshomaru. Wahrscheinlich holt er sich das im Bett wieder. Hat er mal Andeutungen diesbezüglich gemacht?“ „Wenn du mich so fragst… Das war auch hier, also unten bei Ren. Wir waren uns damals ja nicht sicher über unsere Gefühle und er wollte eigentlich die Finger von mir lassen. Ren hat sich verplappert und ich hab ihn verführt. Er meinte halt, ein Lord sollte keinen Phönix besitzen. Da haben wir es umgedreht und ich habe ihn wie meinen Schoßhund vorgeführt. Dafür hat er Rache geschworen.“ „Wow… Nun. Auch wenn er wie ein Hund aussieht, scheint er nicht gerne an die Leine genommen zu werden. Wahrscheinlich wirst du ihm immer seine Freiheiten einräumen müssen, wenn du ihn nicht verlieren willst.“ „Ich weiß.“, grummelte Sayo entgeistert und rieb nachdenklich die Finger aneinander. „Ich komme glaube mit vielen Sachen klar, außer er geht mir fremd. Nur ich weiß auch nicht, wie die Situation in der Zukunft ihm bekommt, da er selbst hier eine so hohe Position hat. In der Zukunft wird das wohl weniger machbar sein, außer ihm gehört ein großer Konzern.“ „Konzern? Was ist das denn?“, fragte Phenea und verzog das Gesicht. „Oh. Stimmt. Tut mir leid. Nun. Es gibt große Firmen. Eine Firma ist ein Zusammenschluss. Manchmal wird etwas produziert und die Firma leitet alles. Sie berechnen Materialien, Zeit, Arbeiter, Gehälter und kümmern sich um den Verkauf. Es dauert so etwas aufzubauen. Aber in der Zukunft kann man schon Geld machen mit Konsumgütern, da keiner mehr jagt. Wir haben Super Märkte, wo man Fleisch zu festen Preisen erstehen kann.“ Phenea nickte nachdenklich und grinste dann: „Wie wäre es, wenn wir eine selbst gründen. Ich meine du gehst ja demnächst schon, aber wenn alles klappt, werde ich weiterleben. Also könnte ich doch so etwas gründen. Es braucht Zeit und die habe ich wohl zu Genüge. Wenn kümmre ich mich darum und du bist in der Zukunft versorgt.“ „Wow. Du kannst es versuchen. Du musst nur überlegen, was dir sehr wichtig ist. Es gibt verschiedene Arten, womit man Geld machen kann.“ „Was schlägst du vor? Ich meine. Was würde gut zu uns passen?“ „Natur... Historie… Hmm… Wir könnten doch auch Menschen unterstützten. Ich finde zum Beispiel die Kunst sehr schön. Wenn ich im Freudenhaus die Räume sehe. Stell dir vor, wir könnten es bewahren. Kunstschätze sind viel Wert und man könnte auch Museumsleihgaben machen. Des Weiterer könnte man junge Künstler unterstützen mit Geld und dafür Anteile bekommen, wenn die Kunstwerke verkauft werden. Es ist nichts was 100% klappt, aber man könnte sich sehr dahinter klinken. Möglicher Weise sind auch Naturprodukte gut. Bonsais sind sehr beliebt. Wir könnten bestimmte Sorten züchten und verkaufen. Sie sind normal wirklich teuer, aber trotzdem beliebt. Wie auch Zen Gärten und alles andere. Aber es ist dir überlassen. Doch Kunstverkauf kann gut sein. Vielleicht könnten wir auch noch solche Künstlerinnen haben und sie für große Veranstaltungen vermieten und Kurse anbieten.“ „Du hast viele Ideen.“, meinte Phenea kichernd und schloss die Augen. „Ich schaue was ich alles machen kann. Vielleicht kann man es vereinen.“ „Du könntest auch eine Kunstschule bieten, wo man verschiedene Künste erlernen kann.“, flüsterte Sayo und sah sie mit großen Augen an. „Das sagst du nur, weil du doch selbst gerne alles lernen willst und es jetzt nicht kannst.“ „Natürlich. Aber bestimmt gibt es noch andere, die so etwas mögen. Ich meine es gibt auch solche Künstler-Schulen… Aber ich konnte nie eine sehen oder zu einer. Es wäre wohl ein Traum von mir, den ich mir gerne in der Zukunft verwirklichen möchte.“ Phenea lächelte nur und grinste sie verschwörerisch an: „Du willst wohl dann jedem den Atem verschlagen, der dich je schief angesehen hat oder?“ „Genau.“, hauchte Sayo und zwinkerte verschwörerisch zu Phenea. „Des Weiteren will ich auch nicht, dass Sesshomaru jemals einer anderen Frau dort nachschaut. In der Zukunft takeln sich viele Frauen auf und je weniger du trägst, bzw. je kürzer der Rock, desto beliebter.“ „Hm… und dann stellst du dich wegen einem Freudenhaus an?“ „Ja… schon… irgendwie hast du recht. Aber ich dachte ja auch, er will Sex mit denen haben. Aber ich vertraue ihm ab jetzt. Er würde es nie tun und er wird auf mich warten.“ „Weißt du schon… ich weiß, es ist mies so etwas dich zu fragen, aber weißt du schon, was du tun willst, wenn er nicht da ist?“, fragte Phenea vorsichtig und schluckte. Ihr Plan war nicht der freundlichste und sie musste schauen, ob es überhaupt funktionieren konnte. Sayo sah zu ihr und überlegte. Sie schien um einiges trauriger als vorher und atmete tief durch: „Was ich tun würde? Wahrscheinlich erst einmal warten, ob er nicht doch noch kommt. Aber im Endeffekt? Ich weiß es nicht genau. Ich liebe ihn wirklich sehr und ich glaube niemand könnte seine Stelle einnehmen.“ Phenea seufzte und lächelte: „Ich versteh dich schon. Ich dachte auch einmal, niemand könnte Drago ersetzen, doch sieh her, hier ist er, Hachidori. Er ist ein ganz anderes Kaliber, aber irgendwie zieht er mich magisch an und erfüllt mein Herz mit neuer Freude und einer unstillbaren Sehnsucht.“ Sayo schüttelte lächelnd den Kopf und stupste Phenea an: „Du bist schlimm… Mum. Aber da hast du recht. Vielleicht könnte ich irgendwann wiederlieben, wenn ich ihn nicht wiedersehe, aber Sesshomaru würde immer in meinen Herzen bleiben. Des Weiteren hätte ich zwei kleine Spätze, die mich immer an ihn erinnern werden. Doch wünsch ich mir im Herzen, dass ich niemals darüber nachdenken muss, ob ich jemand anderes in mein Herz lasse. Sesshomaru hat mir so viel in diesem Leben gezeigt und mir neuen Mut gegeben. Ohne ihn hätte ich bestimmt längst den Kopf in den Sand gesteckt. Ja, es hätte anders laufen können, wie wir uns kennen lernten und so, aber im Endeffekt haben wir beide wohl genau das gebraucht. Wobei es schön gewesen wäre, ihn anders kennen zu lernen, mit dem ganzen Romantikgedöns, von dem ich immer wieder gehört habe und auf den ich manchmal schon etwas eifersüchtig bin, weil ich weiß, dass Sesshomaru nie so einer sein würde, aber dieses leicht Böse macht mich wirklich an und gibt ihm etwas Aufregendes.“ Irgendwie beruhigte es Phenea. Vielleicht würde Sayo ihr nicht ganz böse sein, wenn rauskäme, was sie mit Sesshomaru abgesprochen hatten. Es tat ihr schon leid, ihr so etwas anzutun, aber wie Sayo schon sagte, es hätte anders sein können und es sollte anders sein. Sesshomaru hin oder her. So wie es war, konnte es nicht bleiben. Trotzdem war es ihr fraglich vorgekommen, dass er so schnell eingewilligt hatte. Hatte er vielleicht gemerkt, dass etwas falsch lief? Oder hatte er eingewilligt, weil er in diesen 500 Jahren über alles nachdenken wollte und sich selbst noch nicht einig war, wie das Ganze laufen sollte und ob er überhaupt zu so einem friedlichen Leben fähig war, wie sie es sich wünschte? Einerseits tat es ihr schon leid, jetzt wo sie Hachidori hatte und sie auch nicht gerade den besten Start gehabt hatten, jedoch sollte Sayo ihre eigene Chance haben. Das Training würde brauchen und da konnte sie keine Ablenkung gebrauchen. Mit den Kindern würden sie klarkommen, doch ob Sesshomaru sich je an die neue Zeit anpassen könnte, war eine andere Sache. Er hatte schon verlauten lassen, dass er sich darüber nicht sicher war, sich in so ein Leben integrieren zu können. Sie würden abwarten müssen, wie er sich in diesen Jahrhunderten entwickelte. Wie sollte sie Sayo nur sagen, dass sie nur Sayo durch die Zeit schieben konnte und nicht Sesshomaru? Es war überhaupt die Frage, ob sie noch einmal diese Massen an Kraft aufbringen konnte. Wie würde er sich wohl machen in dieser Zeit? Sie würde zumindest ein Auge auf ihn die meiste Zeit haben. Entweder würde Sayo sich wieder in ihn verlieben, oder nicht. Wie es kommen würde, würde die Zeit zeigen. Sie konnte sich selbst noch nicht einmal ganz vorstellen, wie sie die Zukunft meistern würde, doch sie würde es wahrscheinlich genießen. Einfach normal sein. Sie brauchte auch etwas von Ren und würde Vorsorge für die Zukunft tragen. Sie würde unter anderen leben können. Vielleicht würde sie über den anderen stehen, aber endlich hätte sie möglicherweise Freunde zu finden oder könnte etwas nebenher erledigen, ohne dass jeder sie erkennen würde und sich zu Boden warf, um sie zu verehren. „Phenea? Bist du noch da?“, schüttelte Sayo vorsichtig Phenea an den Schultern und blickte in den überraschten Blick ihrer „Mutter“. „Ja, ja. Ich bin da. Ich habe nur gerade an die Zukunft gedacht. Das wird schon alles. Mach dir keine Sorgen. In erster Hinsicht lass uns aber an die Kinder denken und ich kümmre mich darum, dass du in der Zukunft gleich durchstarten kannst. Ich werde mir Mühe geben. Eine neue Zukunft für uns alle zu schaffen.“ Sie lächelten sich beide an und erhoben sich elegant und strichen ihre Kleidung glatt. „Ich verlass mich auf dich. In Sachen Kinder... Ich werde Sesshomaru fragen, ob er mit mir mitkommt zum Freudenhaus und werde mit ihm dann die Namen der kleinen ausmachen. Zumindest eins soll er benennen von den zweien.“, hauchte Sayo und rieb sich sehnsüchtig über ihren Unterleib. Bald würde ihr Bauch wachsen. Sie hatten schon alle Recht damit, dass sie nicht kämpfen sollte, denn sie könnte die Kinder noch verlieren. Unbedingt würde sie vorsichtig sein. Und dann, in der Zukunft, könnte sie ihn irgendwann in die Arme schließen und dann ihre Kinder. Alles würde gut werden. Zumindest wollte sie noch nicht an etwas anderes glauben, auch wenn Phenea ihr in dem Bezug sehr komisch vorkam. Hoffentlich hatte es nichts mit dem Gespräch zu tun gehabt. Sie konnte wirklich nur hoffen und beten. Aber irgendetwas verheimlichten sie ihr, aber nur was? Vielleicht würde sie es Sesshomaru entlocken können, was hier gespielt wurde.   Kapitel 74: Unwetter im Siebten Himmel -------------------------------------- Als die beiden wieder unten waren, ging Sayo zu Sesshomaru in sein Zimmer. Dieser saß dort und schien schon regelrecht auf sie gewartet zu haben, denn er schielte sie aus einem Auge her vom Fußboden an. Er sah wirklich heiß aus, wie er sich dort halb nackt auf den Kissen gemütlich gemacht hatte. Seine Oberkörpermuskulatur erstaunte sie immer wieder. Mit jeder Bewegung schien er ihre letzten Sinne zu rauben, denn sein Körper war vergleichbar mit einem Gott. Irgendwie schien sie sich sehr oberflächlich, seit sie sehen konnte, aber er war auch einfach ein Sahneschnittchen, in das sie immer wieder beißen wollte. Genüsslich ging sie wie eine Katze schleichend auf ihn zu und bestaunte jeden Zentimeter Muskelkraft. Er genoss ihre sehnsüchtigen Blicke regelrecht. Warum musste dieser Mann so von sich eingebildet sein? Am liebsten würde sie sein dominantes Grinsen ihm aus dem Gesicht wischen. Es konnte nicht wahr sein, dass nur sein Blick und sein Oberkörper ihr Hitzewellen zwischen die Beine schickten. Vorsichtig ließ sie sich herab und kniete sich neben ihn. Anscheinend hatte er keine Lust zuerst etwas zu sagen. Warum nur? Unbedingt wollte sie die Schulung machen. Am Ende würde er ihr erliegen und nicht anders herum. Zärtlich hob sie eine Hand und ließ sie über seine muskulöse Brust wandern. Er war nicht übertrieben trainiert, aber genug, um ihr feuchte Träume auf ewig zu bescheren. Sie wollte am liebsten über ihn herfallen. Konnte es sein, dass es ihn noch von vorhin wurmte, dass sie Hachidoris Penis so lange angestiert hatte? Nun… Sesshomaru war der erste Mann, den sie nackt gesehen hatte. Irgendwie hatte sie nicht wegschauen können, bei diesem langen breiten Ding. Ob Phenea beim Sex wirklich keine Schmerzen hatte? Schnell schüttelte sie den Kopf und sah ihn wieder nach Liebe lechzend an. „Soll ich etwas dein Ego verarzten?“, hauchte sie neckisch und küsste ihn auf die Lippen. Schnell spürte sie den Gegendruck seiner Lippen und fühlte sich beschwingt. Als sie abließ, sah er sie kämpferisch an. Ihre Lippen fühlten sich von dem kurzen Kuss geschwollen an. Oh je. Sie hatte direkt ins Schwarze getroffen. Sein Ego hatte wohl einen wirklich tiefen Riss, wenn er so viel Kraft in seinen Kuss legte. „Sei bloß ruhig.“, grummelte er und sah beleidigt zur Seite, woraufhin sie nur glucksen konnte. Schon süß, wie ein solcher Mann eifersüchtig sein konnte auf einen anderen. Anfangs hätte sie das niemals vermutet, dass er sich von irgendwem ausbooten lassen würde. „Nun. Schade. Dann führ ich jetzt ein Selbstgespräch… Also ich werde wohl wieder in das Freudenhaus gehen und eine Lehre anfangen für die letzte Woche, da ich dir mehr bieten möchte und etwas Urlaub von meinen neuen Zieheltern brauche. Naja. Ob Sesshomaru mitkommen würde? Er würde mich bestimmt nicht alleine lassen, oder? Natürlich müsste er mir sagen, ob ich mich gut machen würde und so. Ach vielleicht könnte ich ihn dann verführen über alle Maße und würde uns in unserer Lust wälzen, bis wir nicht mehr können.“, meinte sie nachdenklich und sah schüchtern zur Seite, da ihr dieses Selbstgespräch schon etwas peinlich war. Sesshomaru blickte zu ihr und seufzte. Er zog sie auf seinen Schoß und küsste energisch ihren Nacken, während seine Hand sich an ihre Wange legte: „Ich komme mit. Hack aber nicht auf meinem Ego weiter rum, sonst wird es dir nicht gut bekommen.“ „Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass mir deine Ausstattung genügt und über alle Maße glücklich macht. Seiner würde mir eine Nummer zu groß sein. Ich habe einmal gehört, dass es heißt, dass es nicht auf die Größe, sondern die Technik ankommt.“ „Du musst mich nicht vertrösten.“ „Will ich nicht. Ich wollte dir damit verklickern, dass der Sex mit dir der beste auf der Welt ist und ich auch mit keinem anderen welchen haben will, denn keiner kommt an dich heran!“ Sesshomaru hob eine Augenbraue und schüttelte seufzend den Kopf: „Du weißt, wie man einem Mann schmeichelt. Nun. Lass uns aufbrechen. Ich freue mich schon darauf, zu sehen, dass du dich eleganter bewegst. Nebenbei trainieren wir noch etwas deinen Kampfstil für den Kampf. Elegants kann wirklich helfen bei so etwas. Deine bisherigen Kampfbewegungen sahen aus, als wärst du ein Fohlen, dass gerade laufen lernt.“ Sie sah ihn wütend an und piekte ihm in die Brustmuskeln. Er seufzte und lächelte sie überdrüssig an. „Du bist manchmal wirklich schlimm. Sei froh, dass ich dich liebe, sonst könnte ich dir noch wegrennen. Denk daran, Ren hat auch noch immer Interesse an mir.“ „Soll er es nur versuchen. Egal was und wer er ist, ich würde ihn umbringen, wenn er dir zu nahekommt und dich versucht mir auszuspannen.“ Sie erstarrte kurz und sah ihn schockiert an: „Sesshomaru! Sag doch nicht so etwas! Er ist dein Freund!“ „Da hört für mich aber die Freundschaft auf.“, knurrte er leise und küsste sie noch einmal innig und erregt, während sie etwas vor ihm zurückwich. Leise seufzte er und sah sie wissend an. „Bitte. Versprich mir, dass du so etwas nie tun wirst.“, meinte sie leise und beruhigte sich erst, als er widerspenstig nickte. Ob er es aber wirklich ernst meinte, wusste sie leider nicht. Es tat ihr wirklich in der Seele weh, wenn er solche Sachen äußerte, ohne mit der Wimper zu zucken. Konnte er wirklich in der Zukunft mit ihr leben, ohne dass er jeden abschlachtete, der ihr nachstierte? Sie stand auf und hielt ihm die Hand hin. Er lehnte ab und stand selbst auf. Leise seufzte sie und betrachtete ihn von oben nach unten mit einer gewissen Menge von Argwohn.  „Wollen wir?“ „Ja. Sesshomaru. Bitte lern dich aber zusammen zu reißen. In der Zukunft kannst du nicht jeden abschlachten.“ „Es ist dir sehr wichtig, dass ich Idioten, die dich zum Beispiel beleidigen, am Leben lasse?“ „Ja. Was denkst du denn? Ich rede nicht aus Spaß mit dir darüber. In der Zukunft würde es großen Ärger geben und am Ende wäre kein Leben zusammen mit dir möglich. Überleg dir einfach was dir wichtiger ist. Dein Ego oder ich und die Kinder.“ „…Du...“ „Was meinst du?“, fragte sie fragend nach und sah zu ihm. „Du bist mir wichtiger. Auch wenn es mich wohl viel kosten wird. Vergiss nicht, ich habe mich für dich von Ren auspeitschen lassen. Sollte dir das nicht Antwort genug sein? Es ist einfach so, dass du mir sehr viel bedeutest und ich nicht möchte, dass dir etwas passiert. Des Weiteren mag ich nicht, wenn man mir etwas wegnehmen will. Und damit du zufrieden bist, ich habe dir gesagt, ich freue mich auf die Kinder und sie sind mir sehr wichtig, denn sie werden meine Stammhalter sein.“ „Ich werde dir nie fremd gehen. Versprochen. Aber bitte. Reiß dich zusammen. Du bist doch sonst auch eher der ruhigere Typ.“ „Das glaubst du.“, hüstelte er und beobachtete sie, wie sie ihn fragend anstarrte. „Du meintest doch selbst schon, dass in mir manchmal eine Art Sturm tobt und du dir manchmal deswegen nicht sicher warst, was ich empfinde. In meinen Adern und Venen pumpt durch mein Herz Dämonenblut. Wir Dämonen sind keine Menschen. Vergiss es niemals. Wir sind nah an unseren tierischen Verwandten. Du hast wohl noch nie einen Hund diskutieren gehört. Ich kann eine menschliche Gestalt annehmen, aber vergiss nie meine wahre Gestalt. Ich bin ein tödliches, vor Gift triefendes Monster. Es kostet mich oft viel Kraft, nicht ausfahrend zu werden, auch wenn du mich oftmals beruhigen kannst durch deine Anwesenheit.“ Sie nickte zart und schmiegte sich an ihn. Er legte die Arme beschützend um sie und drückte ihr einen Kuss aufs Ohr. Wahrscheinlich hatte sie es wirklich wieder verdrängt gehabt. Er war wirklich kein Mensch, wie sie. Bzw. war sie ein Phönix und ein friedliches Wesen im Gegensatz zu ihm. Trotzdem liebte sie ihn, auch wenn sie seine Art nicht immer akzeptieren konnte. Wie sehr glaubte sie daran, ihn ändern zu können. Alles hing von ihr und ihren zukünftigen Tagen ab. Sie würden sich aufmachen und hoffentlich dann herausbekommen, ob es möglich war, ihn in die Zukunft zu integrieren und mit ihm ein zumindest teils normales Leben zu führen.   Die beiden hatten sich noch von allen verabschiedet, bevor sie mit Kuro im Gepäck losgeflogen waren. Sie wollte den kleinen einfach nicht bei Phenea und Hachidori lassen, auch wenn er bestimmt gut hätte spitzeln können, jedoch wollte sie Kuro bei sich wissen, falls irgendetwas passieren sollte. Sie liebte den kleinen Kater sehr und genoss seine Nähe. Wie glücklich sie doch war, dass er mit ihr in die Zukunft kommen würde. Hoffentlich klappte es, denn sie brauchte den kleinen an ihrer Seite, um all das bestehen zu können und zumindest eine Sicherheit zu haben, falls alles andere nicht funktionierte.    Nach etwa einer Stunde waren sie endlich angekommen und sahen sich um. Besitzergreifend legte Sesshomaru ihr eine Hand auf die Hüfte und zog sie eng an seine Seite. Sie sah verwirrt zu ihm auf und grinste dann: „Hast du Angst, dass jemand mich dir ausspannen will?“ „Hm.“, brummte er nur und küsste ihren Kopf. Warum war er nur so angespannt? Ging es wirklich um das Geheimnis, was ihn jetzt beschäftigte oder darum, wo sie sich befanden? Sie seufzte nur leise und ging mit ihm hinein. Warum war er nur so komisch zurzeit? Wo war dieser sanfte Mann geblieben? Irgendetwas stimmte hier gar nicht und sie wurmte es immer mehr, dass niemand ihr etwas verraten wollte. Musste sie denen alles ihm aus der Nase ziehen? Von wegen es war nicht wirklich wichtig gewesen. Anscheinend war es wichtig gewesen und würde jetzt ihr Leben weiteres bestimmen, wenn sie nichts unternahm. War es denn zu viel verlangt die letzte Zeit mit ihm in dieser Zeit zu genießen? Als sie Haruka erblickte, verschlug es ihr den Atem und ihre Gedanken verstreuten sich. Sie war wie immer wunderschön und so elegant gekleidet in ihrem purpurfarbenen Kimono mit weißen, bestickten Blumen, sodass ihr bestimmt alle Männer nachliefen oder gegen irgendetwas gegen stießen. Sie hatte es gut. Ihr liefen alle Männer nach und küssten den Boden auf dem sie entlang schritt. Kurz schüttelte Sayo knallrot den Kopf und löste sich von Sesshomarus Umklammerung. Der Grummelkopf konnte ihr gerade einfach gestohlen bleiben, solange er nicht bemerkte, was er verpasste. „HARUKA!“, rief Sayo fröhlich und kam kurz vor Haruka schlitternd zum Stehen, welche sie in die Arme zog und fest an sich drückte. Sayo lief rot an und schmiegte sich eng an sie und genoss ihren zarten Duft. „Wie komme ich zu der Ehre?“, fragte sie leise und sah zu Sesshomaru rüber. „Auch der Lord beehrt uns. Interessant. Braucht er wieder einmal Nachhilfe?“ „Er passt nur auf mich auf. Du hattest mir doch angeboten, dass du mir ein paar Künste beibringst und so. Meine Zeit hier läuft ab und ich würde noch gerne etwas lernen, was ich später meinen Kleinen beibringen kann.“, hauchte Sayo in die Umarmung hinein und würde am liebsten Haruka nicht mehr loslassen. Es war wunderschön. Haruka war schön und nett und sie war eine perfekte Frau, der sie nacheifern wollte, im Gegensatz zu Phenea, die ihr doch manchmal sehr komisch vorkam und die nicht wirklich Ahnung zu haben schien von der Männerwelt. Haruka nickte erfreut und sah zu Sesshomaru rüber: „Nun. Lord, ihr könnt euch entfernen. Genießen sie den Sen-Garten am besten, während wir Sayo-chan zu Recht machen und ihr einige Lektionen erteilen.“ Sesshomaru blickte kurz missmutig zu Haruka und hob nachdenklich eine Augenbraue. Dann nickte er kurzerhand und ging einfach ohne sich auch nur ansatzweise von Sayo zu verabschieden. Sayo seufzte nur leise resigniert und drückte ihr Gesicht kurz an Haruka noch ein Ticken fester, um aufkommende Tränen zu unterdrücken. Kapitel 75: Schönheitskur ------------------------- „Hängt bei euch der Haussegen schief?“, fragte Haruka besorgt und streichelte über Sayos welliges Haar. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Er ist etwas grummelig und verschlossen. Irgendetwas stimmt wirklich nicht. Ich hatte ihn mit Hachidori und Phenea erwischt. Sie haben etwas besprochen, was angeblich nicht wichtig ist, doch seitdem ist er merkwürdig drauf, wie auch die anderen beiden, aber keiner sagt mir warum.“, seufzte Sayo traurig und drückte sich noch einmal fest an Haruka und genoss ihren fruchtigen Duft, bevor sie sich etwas Abstand eingestand. „Hm. Klingt danach, dass es doch wichtig ist. Aber lass uns dich erstmal zu Recht machen. Wir haben einige schöne Bäder. Am Ende wirst du wirklich schön aussehen. Es wird aber leider schmerzhaft sein, aber dadurch wirst du alles vergessen, was dich bedrückt, wenn du am Ende in dein neues Ich im Spiegel schauen wirst. Nebenbei können wir etwas reden. Heute ist mal nicht so viel los und somit können wir Frauen unter uns bleiben und uns Frauenthemen widmen, die Männer ja sowieso nicht verstehen können, weil ihnen das richtige Einfühlungsvermögen fehlt.“ „Geht das wirklich? Du musst doch eigentlich arbeiten …“ „Ich berechne Sesshomaru einfach alles. Seinem Reichtum tut das nicht wirklich weh, wenn ich ihm am Ende eine schöne Blume präsentiere, die in meinen Händen durch viel Pflege erblüht ist~“, flötete sie und löste sich komplett aus der Umarmung, bevor sie Sayos Hand schnappte und sie hinter sich herzog, als wären sie aneinander gekettet. Sayo nickte lächelnd und grinste in sich hinein. Das wäre bestimmt eine saftige Rechnung, die auf ihm zukommen würde, denn ihr fehlte wirklich viel dazu, wie eine blühende Blume zu wirken, wenn sie Haruka als Vergleich nahm. In der Zukunft könnte sie sich keine Kur leisten, also würde sie es ausnutzen, wobei sie vielleicht auch reich sein könnte in der Zukunft, aber das war einfach nur Spekulation. „Darf ich auch die Woche bleiben? Unser Gegner scheint warten zu wollen, bis Phenea bei Kräften ist… und ich wollte es hier genießen…“ „Natürlich. Ich habe es dir doch angeboten. Am Ende muss ich nur darauf achten, dass niemand dich haben will, weil du womöglich die schönste Frau hier sein wirst. Aber wenn ich Glück habe, wird deine Schönheit auch die Männer in Scharen anziehen, sobald einer den anderen erzählt, dass er eine wunderschöne Frau erblickt hat. Du bist etwas Besonderes mit deinem roten Haar und sehr auffällig. Wir haben ein paar Dämoninnen mit verschiedenen Haarfarben, aber trotzdem strahlst du regelrecht und das nicht nur, wegen deiner Naivität, sondern auch, weil du ein unschuldiges Mädchen bist, dass noch nicht wirklich viel Last in dieser Zeit mit sich schleppt. Deine Augen haben etwas freies und lebendiges, dass andere in den Bann ziehen kann, auch wenn man es zu verhindern versucht.“, meinte Haruka zwinkernd zu ihr und zog sie in einen großen, zart geschmückten Raum, in dem einige Damen saßen und rumlungerten, wie die letzten Penner. Anders konnte sie das nicht nennen. Was war hier denn bitte los? Haruka erhob sofort die Stimme und ließ die Damen herumfahren, als wären sie ertappt worden: „Meine Damen, wir haben hohen Besuch. Ihr habt heute Pause. Ich weiß, aber ihr kennt sie ja schon. Es ist unsere Sayo. Sie möchte das volle Programm haben und würde gerne in unsere Künste eingewiesen werden.“ Die Frauen sahen genau hin und grinsten. Dann erkannte Sayo sie. Es waren die Mädchen von damals, nur dass ihr Haar nicht hochgesteckt war und sie ungeschminkt in normaler Kleidung da vor ihr saßen und anscheinend gelesen, gemalt oder Kaligraphie geübt hatten. Sie staunte nicht schlecht über die Mädchen, die für sie gerade eher unscheinbarer wirkten. Diese Frauen waren auch natürlich sehr hübsch, doch man konnte es nicht vergleichen mit ihrem zurechtgemachten Ich. War bei ihr auch so ein großer Unterschied gewesen, als sie geschminkt worden war? Irgendwie hatte sie gemerkt, dass sie sich dadurch verändert hatte, aber war es so extrem gewesen, wie bei diesen Damen, die jetzt nur noch aussahen wie ganz normale Mädchen? „Hi… Es freut mich euch wieder zu sehen.“, hauchte Sayo schüchtern und sah die anderen leicht rot an, welche in Kichern ausbrachen, aufstanden und zu ihr kamen, um sie in ihre Arme zu schließen und zu bestaunen. Warum mussten sie sie nur so planend anschauen, als wäre sie ein Stück Fleisch, bei dem man überlegen musste, wie man es zubereitet, damit es am leckersten aussah? Ihr Körper war wahrscheinlich nicht perfekt… Was würden sie nur mit ihr tun, da sie doch eigentlich so viele Fehler hatte? „Das wird bestimmt schmerzhaft für sie werden, zumindest wenn es ihr erstes Mal ist. Sie will wirklich die volle Prozedur haben mit allem drum und dran? Du weißt, dass wird den halben Tag brauchen…“, meinte eines der Mädchen und betrachtete sie von allen Ecken aus. „Ja. Sie hält das schon aus. Es ist für eine gute Sache. Es muss ein Herz geschmolzen werden. Ihr kennt doch die Launen des Herrn und er hat gerade eine, die wir mit unserer Sayo zerschlagen müssen, damit er wieder unser Nesthäkchen wird!“ „Oho. Na gut. Die Nägel machen wir dann diesmal richtig. Haare brauchen viel Pflege. Enthaarung und etwas für die Haut. Am Ende wird sie glänzen und glatt sein wie ein Babypopo.“ Sayo sah knallrot von einem zum anderen in Raum und fand die Ansage leicht beängstigend. War das wirklich ihr ernst? Irgendwie klang das Ganze schmerzhafter, als es wohl sein würde, oder? Was gab es für Techniken in dieser Zeit, um einen Körper zu enthaaren, wo die in der Zukunft schon schmerzhaft waren? Sie schluckte hörbar und die Frauen lächelten ihr tröstlich zu. Anscheinend war es ihnen bewusst, dass das eine Tortur sein würde. „Mach dir keine Sorgen Sayo. Es tut weh, aber wir sind Könner. Wir machen das oft genug, als dass wir wissen, was wir tun und dass mit den wenigsten Schmerzen.“, hauchten sie liebevoll und umarmten sie. Sayo schmunzelte zu ihnen und nickte unsicher. Wenn das wirklich was werden sollte, würde sie am Ende wohl jeden Schmerz im Kampf ertragen können, wenn es um den Kampf mit Valkyria ging. „Ich versuche euch zu vertrauen, aber enthaart oder so hab ich mich noch nie in meinem bisherigen Leben. Es wachsen auch nicht wirklich viele Haare an mir…“ „Dann ist das doch noch besser. Vertrau uns. Dein Mann wird dir am Ende aus der Hand fressen. Letztes Mal war er kaum zu bändigen und dieses Mal wird er dir verfallen.“ „Das wäre schön. Zurzeit spielt er Eisblock.“ „Am Ende wird er schmelzen und wie flüssige Butter durch deine Hände rinnen.“ „Ihr seid niedlich. Dann waltet eures Amtes. Am Ende wird er nicht anders können, als mir sein Geheimnis zu verraten.“ Die Frauen nickten und entführten sie, auf den Weg in den Krieg gegen ihre Unreinheiten und Haare.   Die Prozedur hatte fast schon den halben Tag gedauert. Es war wirklich schmerzhaft gewesen und ihr Intimbereich brannte wie Hölle. Die Frauen waren nicht gerade vorsichtig gewesen, jedoch hatten sie gleich gesagt, dass ein langsames Abziehen den Schmerz noch erhöht hätte. Stimmte schon. Ein Pflaster riss man auch mit Gewalt ab. Jetzt lag sie in einem Schlammbad. Danach sollte sie ein Bad in Ölen bekommen. Auf dieses Bad freute sie sich schon. Wenigstens half das Schlammbad gegen ihre Schmerzen. Kurz klopfte es und Sayo blickte auf, als Haruka eintrat und zu ihr schritt: „Geht es dir gut? Du hast sehr laut geschrien. Sie hätten dir gleich etwas zum Draufbeißen geben sollen. Der Schmerz wird vergehen, mach dir keine Sorgen.“ Sie setzte sich neben sie auf den Wannenrand mit ihrer weißen Robe und lächelte. Sayo nickte und atmete einmal tief durch: „Es war wirklich schmerzhaft, aber was tut man nicht alles, um schön zu sein? In meiner Zeit ist es nicht viel einfacher.“ „Oh je. Naja, bestimmt findet man noch etwas oder der Trend ändert sich. Wir haben einige Männer, die mehr Haare wollen und einige, die eher weniger bis gar keine Haare wollen.“ „Was ist, wenn Sesshomaru auf mehr steht?“ „Das wirst du wohl dann erfahren. Aber er hatte noch keinen Vergleich. Bestimmt teilt er dir mit, was er lieber mag.“, lächelte sie und streichelte Sayo über den Kopf. „Ich finde du bist eine wunderschöne Frau. Das Wichtigste ist, wenn du ihm entgegentrittst, musst du an dich selbst glauben und dich unwiderstehlich finden, dann wird auch er so für dich empfinden.“ Sayo seufzte und schloss kurz die Augen: „Das Problem ist, dass ich noch nie das Gefühl hatte. Damals wurde ich wie Dreck behandelt. Wobei einmal war es so. Stimmt, da konnte er mir nicht wiederstehen… Ich werde es versuchen, vielleicht hilfst du mir dabei. Ihr seht alle immer so hübsch aus und ich habe einfach Angst, dass ich euch nicht das Wasser reichen kann.“ „Aber das kannst du alle Mal. Du bist so wunderschön. Deine Rundungen sind verführerisch. Dein Herz und dein Verstand am rechten Fleck und mit unserer Hilfe wirst du zur schönsten Blume Japans erblühen.“ „Du weißt, wie man jemanden mit Worten um den Finger wickeln kann.“, lachte sie und sah Haruka glücklich an. „Du könntest einem wohl alles verkaufen.“ „Das kann ich. Nicht jede Frau ist verfügbar und oft muss umdisponiert werden. Für mich kein Problem, man muss dem Mann nur alles schmackhaft machen. Aber was ich dir gesagt habe, meine ich vollkommen ernst. Du solltest dich nicht so unter den Scheffel stellen, denn du bist wirklich etwas Besonderes und das liegt nicht nur daran, was du bist. Du hast es sogar geschafft einen Mann wie Sesshomaru zu umgarnen, der sich jeglichen Gelüsten abgewendet hat, wenn es ihm nicht mehr Macht gab. Mach dir nicht so viele Sorgen wegen ihm. Wahrscheinlich ist ihm eine Laus über die Leber gelaufen oder ein Flohproblem und ist abgelenkt. Dieser Mann liebt dich über alles. Bestimmt haben die beiden ihn verhört oder ihm ein Paar Regeln gegeben, die er einhalten soll. Alle wollen nur dein bestes und wir hier übrigens auch. Wenn du Probleme hast, kannst du immer zu mir kommen.“, meinte sie zärtlich und strich Sayo eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du hast schon irgendwie recht. Danke, dass du auch so empfindest. Damals konnte ich nicht sehen. Ich war ein … Genfehler. Mit mir stimmte etwas nicht, ich war ein Sonderling. Nicht einmal meine Eltern hatten ein gutes Wort über, außer dass ich anders aussehe und sie sich wegen mir schämten, weil ich mit ihnen keine Ähnlichkeiten hatte. Oft haben sie versucht mir die Haare zu färben, aber das klappte nie. Sie haben alles Mögliche versucht, bis es keine Option mehr gab. Erst dann haben sie aufgegeben und mich in Ruhe gelassen. Sie haben echt mit dem Gedanken gespielt mir die Haare abzurasieren und mir Perücken zu kaufen.“ „Schlimm. Wirklich schlimm. Sie haben es einfach nicht zu würdigen gewusst, aber wenn du zurück bist, wirst du ihnen zeigen, wo der Haken hängt.“ Sayo lächelte und sank ein wenig tiefer in den Schlamm ein. Hoffentlich würde es wirklich funktionieren, aber wenn es klappte, wäre sie wirklich glücklich darüber. „Vorsichtig, sonst schluckst du den Schlamm.“ „Oh.“, keuchte Sayo und setzte sich schnell wieder auf und rieb sich über das schlammige Kinn, jedoch vergaß sie dabei, dass ihre Hände auch mit Schlamm bedeckt waren. „Ich bin ein Tuffel.“, seufzte Sayo enttäuscht und sah vorsichtig zu Haruka hoch, die sich das Grinsen kaum verkneifen konnte. Sayo sah sie anklagend an und drückte ihre Hand auf den Stoffkimono. „Du! Also schäm dich.“, kicherte Haruka und sprang auf. Sie sah sich an und machte eine theaterreife Vorstellung, wie sie an dem Fleck sterben würde, bis sie sich wieder zu ihr gesellte und lächelte: „Sei froh, dass es kein teurer ist, sondern ein einfacher, der dreckig werden darf.“ „Du wärst wohl auch dumm gewesen, dich mit einem teuren Kimono auf die Badewanne zu setzen.“ „Genau. Aber du weißt ja, dass mich niemand übertrifft.“ „Einbildung ist auch eine Bildung, Haruka.“ „Sayo-chan. Ich bin eine alte Frau, die äußerlich jung geblieben ist. Ich kann mir Einbilden was ich will, denn ich darf das. Aber komm jetzt raus aus dem Bad. Wir befreien dich vom Schlamm und dann bekommst du noch ein Bad in ätherischen Ölen zur Entspannung.“, hüstelte sie und betrachtete Sayo, welche sich versuchte zu erheben. Haruka seufzte und schnappte ihre Hand und half ihr raus, bevor Sayo wieder herein rutschen konnte. Dann ging es ans Abwaschen. Haruka stopfte sie in ein mit Wasser gefülltes Bad und holte eine Bürste und schruppte sie. Sayo schüttelte sich leicht, als sie die Seife spürte und wie ruppig Haruka doch sein könnte, wenn es ums Schruppen ging. Doch keine Sanftmut durch und durch. „Aua, pass auf, sonst habe ich keine Haut mehr!“ „Still. Der Schlamm muss runter. Des Weiteren regt die Bürste die Blutzirkulation an. Alles nur für dein Aussehen. Wenn ich nicht schruppe, hast du später einige Schlammflecken.“ Sayo nickte seufzend und schloss die Augen. Wunderbar. Dann spürte sie die Seife im Haar und ließ es geschehen. Wenigstens war das Wasser schön warm, auch wenn es ihr beinahe schon zu warm war. Als Haruka fertig war lehnte sie sich zurück, doch Haruka schüttelte nur den Kopf. „Es geht weiter. Du darfst jetzt in dein Ölbad. Bleib nicht hier im Schlammwasser sitzen. du wirst noch einmal abgespült und dann kannst du dich entspannen, während wir dir die Haare machen.“ Sayo musste schlucken und nickte nur. Kurzerhand stand sie auf, ließ sich abspülen und wurde dann ins Ölbad begleitet. Seufzend ließ sie sich hereingleiten und zog den angenehmen Duft verschiedener Duftöle ein. Haruka setzte sich hinter sie und öffnete das Haar und begann mit der Prozedur. Es tat anfangs leicht weh, wurde aber nach und nach besser, je mehr gekämmt wurde.   Nach wahrscheinlich einer geschlagenen Stunde war die Schönheitsprozedur erledigt, wobei ihr das Einreiben mit den feinen Cremen sehr gefallen hatte und jegliches Jucken im Keim erstickt hatte. Als nächstes wäre die Kleidung dran. Dann noch die Schminke und dann würde sie anfangen mit dem Lernen. „Wann steht ihr bei den ganzen Prozeduren eigentlich auf?“ „Oh. Naja, normal brauchen wir nicht so lange wie du und nicht jedes musst du täglich wiederholen. Bei häufiger Enthaarung dauert es immer länger, bis Haare nachwachsen. Aber wir stehen wirklich früh auf, darum arbeiten meine Mädchen nur jeden zweiten Tag, damit sie ihren Schönheitsschlaf bekommen.“ „Wow. Der Laden muss wirklich gut laufen, wenn das geht.“ „Natürlich. Wir sind der einzige in der Gegend. Glaub mir, ich bin eine Kämpferin und die Familien schicken die Mädchen nur zu mir, weil ich sie gut behandle, im Gegensatz zu anderen Menschenhändlern. Viele Frauen habe ich auch freigekauft. Jedoch zwinge ich sie zu nichts. Normal suchen sie sich aus, wie weit sie gehen wollen und der Verdienst reicht schon meist bei den normalen Vorführungen. Für mehr, gibt es auch mehr, jedoch reicht es.“ „Wie viel Geld bekommen die Mädchen von ihren Einnahmen?“ „Sie bekommen ein Taschengeld. Normal bekommen sie auch alles, was sie möchten. Denn wenn die Mädchen glücklich sind, sind auch die Gäste glücklich. Oftmals bekommen sie auch von ihren Verehrern Geschenke. Es kam auch schon einmal vor, dass sich ein Mädchen verliebte und mit ihm ging. Dafür, dass sie hier arbeiten, bekommen sie Kost, Schlafplatz und alles was sie brauchen.“ „Aber sie können gehen. Klingt nicht so schlecht…“ „Naja. In dieser Zeit kann ihnen nicht wirklich etwas Besseres passieren, auch wenn du wohl teils gegen unser Haus der Freuden bist. Wir leben in kriegerischen Zeiten, in denen Armut Gang und gebe sind.“ Sayo nickte und seufzte leise. Sie hatte eigentlich in dieser Zeit nur Kontakt mit Reichen gehabt, außer am Anfang, aber die sahen auch nicht so heruntergekommen aus. Vielleicht hatte sie auch die Augen davor verschlossen. Ob Sesshomaru wusste, dass es so viel Armut in seinem Reich gab? Haruka sah ihr tief in die Augen und Sayo erschrak und wich zurück. „Du denkst nach. Das macht Falten. Ich will nicht sagen, denken ist schlecht, aber du solltest nicht so das Gesicht dabei verziehen. Für dich ist hier vieles Fremd. Akzeptiere es einfach für den Moment. Genieß deine Zeit und dein frische Liebe.“  „Das versuche ich. Ich hoffe nur, er kann sich mir öffnen und aussprechen, was ihn bedrückt.“ „Vergiss nicht, er ist ein … Mann. Männer denken oft viel, aber wenn eine Schönheit wie du vor ihm erscheint, ändert sich alles. Heute ist auch Vollmond, also werden wir dich richtig in Szene setzen. Glaub mir. Er wird dir zu Füßen liegen und du kannst alles mit ihm tun, was du willst.“ „Ich verlass mich auf dich Haruka. Wenn nicht, schimpf ich dich aus.“ „Oh. Schlagkräftig die Dame? Nun lass uns dich einkleiden und dich für ihn vorbereiten. Für diese wunderbare Nacht. Vertrau mir einfach. Es wird schon.“ Sayo gehorchte und ließ den Rest zu Recht machen. Diesmal bekam sie einen roten Kimono, der mit goldenen Phönixen bestickt war. Es war ein wirklich schöner Kimono und sie genoss es. Ohne Flügel war alles besser. Warum konnte man sie nur nicht einziehen, aber sie waren auch wunderschön und vielleicht könnte sie in der Zukunft sie auch manchmal ausbreiten. Es dauerte wieder einige Zeit und als die Prozedur fertig war, war Sayo auch schon recht erschöpft und wäre am liebsten schlafen gegangen, aber das konnte und durfte sie nicht. Nachdem sie dann noch trainiert worden war, wie sie sich sehr gut bewegen konnte, war sie fertig. Es musste klappen. Sie liebte ihn doch über alles und konnte und wollte sich kein Leben ohne ihn vorstellen. Kapitel 76: Gedanken eines Daiyoukais ------------------------------------- Abends ging sie dann raus, Haruka hatte ihr den Weg erklärt, wie sie am besten zum Treffpunkt kommen würde. Es war schwierig mit den Schuhen zu gehen, aber das durfte sie gerade nicht stören. Nach einiger Zeit kam sie dann endlich an einem großen Blumenfeld an. Sie kannte die Blumen nicht, aber es erstaunte sie, wie sie bei Vollmond aufblühten und einen unvergleichlichen Duft aussonderten. Sayo atmete tief durch und schluckte. Sie setzte sich zwischen die Blumen und schob ihre Kleidung leicht von den Schultern um sie zu entblößen, sodass das Mondlicht ihre helle Haut in einem angenehmen weiß badete. Dann betrachtete sie die Blumen und ließ alles auf sich wirken. Brachte das neues Feuer in ihre Beziehung? Hoffentlich würden sie über alles reden können und hoffentlich würde sie danach noch in Ordnung sein. Es lastete auf ihm so schwer, dass es nach außen abfärbte. Sie musste ihn ablenken, denn die letzte Zeit wollte sie sich nicht vermiesen lassen und er würde sie nicht abservieren. Würde er es versuchen, würde sie ihm die Hölle heiß machen. Leise seufzte sie und pflückte eine der Blumen und roch daran. Sie waren so schön. Vielleicht sollte sie ihn fragen, ob er ihr auch so eine Brosche besorgen könnte mit diesen weiß strahlenden Blumen.   Sesshomaru selbst war noch in seinem Zimmer und genoss etwas Sake, auch wenn es diesmal einiges mehr als normal war und er wohl einen leichten Schwips hatte. Es war wirklich schwer. Phenea und Hachidori hatten wirklich schon Recht mit dem, was sie ihm gesagt hatten und er verstand das Ganze. Zeitsprünge waren nicht leicht und er müsste die 500 Jahre ausharren. Es stimmte, dass er nicht wusste, wie er sich entwickeln würde und das ohne sie. Sie gab ihm neue Kraft und Ruhe und gab ihm einen Hauch von Gutmütigkeit, doch ohne sie war es wirklich fraglich und ihre Bedingung hatte Hand und Fuß. Er würde sich beweisen müssen, dass er sie verdiente und er könnte es nicht als er selbst tun. Auch wusste er nicht, ob seine Gefühle so lange halten würden. Irgendwie lief es anders als gedacht, aber sie hatten Recht damit, dass wenn er so kommen würde, sie sofort ihn nehmen würde, auch wenn sie nicht wüsste, was sich geändert hat. Würde sie ihn lieben können, wenn er ein Mörder in der Zukunft war mit einem schlechten und dunklen Herz? Hatte sie so etwas verdient? Er würde sich Mühe geben und etwas für sie aufbauen, damit sie an seiner Seite glücklich werden konnte. Sie würde Kinder von ihm bekommen und es würde sich zeigen, ob er ein guter Familienvater sein konnte oder er in der Kategorie durchfallen würde. Es würde dauern und er würde sie von der Entfernung erstmal betrachten. Der richtige Zeitpunkt würde wichtig sein und er musste es schaffen seinen Charakter unter Kontrolle zu bekommen. Aber es war schon hart gewesen, als sie ihm gesagt haben, dass Sayo einen guten Mann verdiente und ihn fern von ihr hielten, sollte er sich nicht beweisen können, da sie glücklich in ihren Leben sein sollte. Wütend warf er die Sakeschale an die Wand, welche scheppernd zu Boden glitt. Er seufzte und rieb sich die Stirn. Das konnte doch nicht wahr sein, dass diese beiden so dazwischen fuschen mussten. Am besten würde er ihren Augen entschwinden, etwas aufbauen und zurückkehren. Das würde wohl das einfachste sein, wenn sie nicht wüssten, dass er es ist. Auch wenn er sich etwas unsicher war, würde er sie nicht einfach aufgeben, egal was es kostet. Nur er könnte ihr es nicht sagen, wer er war und wer er sein würde. Er wusste es jetzt noch nicht einmal selbst. Fraglicher war, ob er überhaupt an sie rankommen könnte. Alles eine Frage der Geduld. Er würde nicht aufgeben, egal wie viele zwischen ihnen standen. Unbedingt brauchte er auch ein Armband zum unterdrücken seiner Macht, dass dann zu dieser Zeit passte und nicht auffallen würde. Sie zu finden wäre nicht einfach, aber er würde sich etwas einfallen lassen und mit ihr von vorne beginnen. Er verstand nur immer noch nicht, warum Phenea und Hachidori so gegen ihn waren, denn Hachidori war auch kein unbeschriebenes Blatt. Seufzend stand er auf und ging zur Schale, hob sie auf und drehte sie betrübt zwischen den Fingern. Anscheinend hatte er Glück im Unglück gehabt, dass die Schale keinen Sprung hatte. Haruka hätte ihm sonst wohl noch die Ohren langgezogen.  Es wäre auch zu einfach gewesen, wo endlich alles funktionierte, wie sie es sich gewünscht hatten. Sayo würde hoffentlich drüber hinwegkommen und nicht den Kopf in den Sand stecken. Es wäre einfach zu auffällig, würde er direkt im Wald neben ihr stehen und sie zufällig finden. Die anderen würden sofort die Lunte riechen. 500 Jahre würden für einen ordentlichen Plan hoffentlich reichen. Er ging wieder zu seinem Platz, ließ sich nieder und goss sich noch ein Schälchen ein. Als er ansetzte kam ihm der Gedanke daran, wie beliebt sie geworden war in der kurzen Zeit. Hieß das, dass es auch in der Zukunft jetzt so wäre? Immer höher wurde die Mauer zwischen ihnen und es würde ihn viel Kraft kosten, alles einzureißen. Wer wusste wie sich die Zukunft verändert hatte? Wenn alles klappte, hätte sie Phenea an ihrer Seite und die ließ sich nicht lumpen. Bestimmt würde es viele Anwärter geben und sie würde sich nicht scheuen Sayo mit dem besten zu verkuppeln um ihretwillen. Phenea hatte ihm eine Chance eingeräumt, doch er war sich sehr sicher, ob dies der Wahrheit entsprach. Sobald er zu erkennen geben würde, wer er war, würde sie alles tun um ihn los zu werden. Natürlich könnte er es ihr auch direkt sagen, aber es stimmte schon. Er konnte sich nicht sicher sein, wie sie zu seinem anderen ich stand und ob sie ihn noch lieben würde, wenn sie etwas Besseres haben konnte, das nicht unbedingt einen Berg von Leichen hinter sich aufhäufte. Er schüttelte sich und stellte den Sake weg. Das konnte doch nicht wahr sein, dass dieser Alkohol ihn so wirr machte. Damit konnte er nicht zu ihr gehen. Am besten würde er es schaffen, wenn sie sich wieder in ihn verliebte und alles wäre gegessen. Zum Schluss ließe er die Bombe platzen und Phenea könnte nichts mehr sagen, denn er hatte alle Regeln eingehalten, nur nicht vorher mitgeteilt, dass er es war. Genau so machte er es. Unbedingt musste er Sayo vorher beobachten und jeden Schritt genau bedenken, damit sie bei ihm glücklich sein konnte. Er würde dieser Phenea schon zeigen, was in ihm steckte. Keiner würde Sesshomarus Weib ausspannen. Sie gehörte ihm und er würde es irgendwie schaffen. Er war ein Mann mit Ambitionen.   Erschrocken fuhr er zusammen, als Haruka die Tür öffnete: „Lebst du noch? Du hast dich gar nicht gemeldet, als ich angeklopft habe.“ Sie ging zu ihm hin, ließ sich auf die Knie herab, legte eine Hand auf seine Schulter und massierte diese liebevoll. Sesshomaru schwieg und sie seufzte leicht und legte ihren Kopf auf seine Schulter: „Es geht um dieses Geheimnis zwischen dir und dieser Phenea und Hachidori, habe ich Recht?“ „Woher weißt du davon?“, fragte er verwirrt und sah zu ihr. Irgendwie kam ihm das gerade gelegen und er lehnte seinen Kopf an ihren. „Sayo ahnt es einfach. Du warst das letzte Mal so offen, doch jetzt scheinst du dir über irgendetwas den Kopf zu zerbrechen und das ist nicht normal. Manchmal denkst du nach, aber normal rennst du mit deinem Dickkopf durch die Wand und versuchst alles durchzusetzen.“ „Das ist glaube ich in dieser Situation verkehrt, denn ein direkter Angriff würde ein Versagen nach sich ziehen.“ „Möchtest du mit mir darüber reden? Ich sage ihr nichts. Sie hat für dich eine Überraschung vorbereitet, aber so kann ich dich da nicht hingehen lassen. Also bitte. Lass dir von deiner Haruka helfen.“, hauchte sie und streichelte ihm zart den Rücken. Er war manchmal wirklich wie ein eigenes Kind für sie gewesen und das würde immer so bleiben. Für sie war es ein Wunder, dass er eine Frau gefunden hatte, aber dass er jetzt so abdriftete, war wirklich nicht gut und könnte ihr das kleine Herzchen brechen. Sayo war einfach noch viel zu sterblich, um manche Dinge zu verstehen. „Du wirst nicht locker lassen… Ich lasse sie ungern warten. Verrat es ihr nur nicht…“ Sie nickte und drückte ihn leicht: „Mach ich nicht, aber rede mit ihr später und mach ihr Hoffnungen, dass alles gut wird. Bei einer Schwangerschaft sind solche Trübungen des Charakters nicht wirklich gut und kann zu Komplikationen führen.“ „Ich begehre sie, doch das gefällt den beiden pseudo Eltern nicht. Sie meinen sie liebt mich nur, weil es noch nie einen anderen in ihrem Leben gab. Ich bin grob, brutal und ein Mörder.“ „Da haben sie Recht Sesshomaru, was deinen Charakter betrifft, aber sie liebt dich von ganzen Herzen und das nicht nur, weil du der erste Mann bist, der ihr schöne Augen macht. Sie ist eine Augenweide und hat jeden anderen Mann verschmäht.“ „Wunderbar gesagt, du machst es damit nicht gerade besser. Es geht darum, dass es fraglich ist, wie ich in 500 Jahren zu dem ganzen stehe. Wie ich mich verändere oder ob ich ein verbitterter Greis sein werde.“ „Na. Damit käme sie klar. Glaub mir, wenn du sie nachher siehst, wirst du dahin schmelzen.“ „Lenk nicht ab. Nun. Die beiden wollen, dass ich sie neu kennen lerne. Am liebsten wollen sie, dass ich mich bei ihnen melde und sie ein Auge draufhaben können.“ „Wow. Die sind sehr übertrieben vorsichtig. Wirst du das machen?“ „Nun… Ich werde ihnen nicht sagen, dass ich es bin. Glaub mir. Mir kommt es so vor, als wollen sie mich los werden. Denen ist es nicht wirklich Recht, dass ich und Sayo ein Paar sind. Wenn ich es ihnen mitteile, werden sie mich ausbooten. Doch in einer Sache haben sie Recht. Ich weiß nicht, welche Schuld ich mir aufladen werde in dieser Zeit oder wie mein Charakter sich noch ändert.“ „Das heißt?“ „Ich werde sie neu kennen lernen und es wird ihre Entscheidung sein, ob sie mich trotzdem noch lieben kann. Vielleicht werde ich ein ganz anderer sein.“ „Und die Kinder?“, hauchte sie leise und sah ihn besorgt an. „Ich sorge schon für sie, bzw. für ihre Sicherheit. Mach dir da keine Gedanken. Nur ich mache mir Sorgen um sie und wie alles ablaufen wird. Mit Phenea und Hachidori kann ich mich leider nicht wirklich anlegen, aber ich werde hinten rumkommen und einen Überraschungsangriff starten.“ „Mein Sesshomaru, wie er leibt und lebt. Ich wünsche dir viel Glück für eure Liebe. Aber genieß das hier und jetzt. Du hast verdammte 500 Jahre um dir etwas zu überlegen. Fang damit an, wenn sie wieder in ihrer Zeit ist, doch verschwende nicht die letzten Stunden und Wochen, in denen du sie bei dir haben kannst. Ich weiß doch, wie sehr du sie liebst. Ich sehe es dir an. Wenn du sie nicht lieben würdest, würdest du hier nicht grübeln und dich mit Sake abschießen. Geh zu ihr, sie ist drüben in der Mondblumenwiese und wartet auf dich. Beeil dich und frag sie einfach was sie mag und dann machst du das schon. Sie hält vieles aus und wünscht sich nichts mehr, als mit dir ihr Leben zu verbringen.“ „Ja. Ich empfinde viel für sie. Ich mach dir nur Sorgen, Haruka. Am besten sollte ich mich auch von dir unterrichten lassen, wie man eine Frau richtig behandelt und glücklich machen kann…“ „Wie der Lord wünscht. Ich bring dir bei, was eine Frau mag und dann kommst du durchs Hintertürchen in ihr Herz, auch wenn sie nicht weiß, dass du es bist.“, flüsterte sie und drückte ihn noch mal. „Jetzt aber los. Sonst friert sie noch.“ „Natürlich!“, keuchte er und stand geschwind auf und machte sich zurecht. Er würde sich um alles kümmern. Hoffentlich würde sie am Ende alles verstehen, was hinter ihrem Rücken ablief. Es wäre aber auch möglich, dass Phenea einknicken würde. Sie würden sehen, was ihre Zukunft betraf.   Sesshomaru sah Haruka noch einmal lächelnd an und ging dann. Er würde die Zeit mit ihr genießen, die ihr noch blieb. Kapitel 77: Die Mondblumenwiese ------------------------------- Sesshomaru flog zu dem Feld und ließ sich an den Bäumen nieder und betrachtete sie von weitem. Sie sah wirklich wunderschön aus, wie sie dort zwischen den Blumen saß und sich suchend umsah. Anscheinend wusste die Frau, wie sie ihn um den Finger wickeln konnte. Langsam und gemächlich ging er zu ihr und blieb kurz vor ihr stehen. Sayo blickte auf und lächelte ihn zärtlich an. Es verschlug ihm wirklich den Atem. Sie schien ihm wie eine Göttin, so wie sie dort zwischen den weiß strahlenden Blumen saß. Er kniete sich vor sie und betrachtete sie eingehend. „Musstest du lange warten?“, fragte er mit belegter Stimme und schluckte. Diese Frau brachte ihn um den Verstand, wie hatte er sie so dumm behandeln können, nur weil ihre neuen „Eltern“ ein dummen Plan ausheckten? „Es ging… Mir ist etwas kalt.“, hauchte sie und kam ihm näher. Er lächelte verschwörerisch, zog sie in seine Arme und küsste ihre Stirn: „Dann lass mich dich wärmen. Du siehst bezaubernd aus.“ „Danke.“, hauchte sie und schmiegte sich an ihn. „Ich liebe dich, Liebster.“ „Entschuldige meine Grobheiten, ich war etwas durch den Wind.“, hauchte er, hob ihr Kinn an und küsste sie zart auf die Lippen, die unter seinen zu beben begannen. Schnell ließ er ab und sah in ihr Gesicht. „Nicht weinen.“ Sie schüttelte sich kurz und umarmte seinen Hals und schmiegte sich fest an ihn. „Ich hatte Angst, dass du mich nicht mehr magst.“ „Wie könnte ich dich nicht mehr mögen? Du weißt, was du mir bedeutest, nur unser Leben ist nicht das einfachste und darum denke ich nach und Plane. Jedoch hatte Haruka Recht, dass ich, wenn du weg bist, 500 Jahre Zeit habe, um zu planen.“ Sie nickte leicht, drückte sich enger an ihn und war dankbar, dass er seine Rüstung nicht anhatte. Sanft strich er mit der Hand über ihren Rücken, zog sie noch enger an sich und atmete ihren Duft ein. „Du riechst unbeschreiblich gut, wobei dein eigener Duft wohl mich um den Verstand brächte.“ „Dann wären aber auch die Flügel im Weg…“ „Aber mir gefallen deine Flügel, denn sie sind so empfindlich.“ „Hättest du wohl gerne, oder?“ „Sehr gerne. Aber das hier gefällt mir auch sehr. Es ist nur die Frage, ob ich dich auch auspacken darf?“, hauchte er und strich über ihre Schulter und küsste sie dann. Sayo keuchte auf und hielt sich noch fester an ihm, während er sie immer wieder küsste und an ihrer Halsbeuge erregt knabberte. „Du darfst~“, keuchte sie zitternd und bot ihm ihren Hals noch mehr an. Sie wollte sich ihm ausliefern und nur ihm gehören. So zärtlich leckte seine Zunge an ihren Hals und wurde immer fordernder und fester auf ihrer Haut. Sie fühlte sich wie ein Lolli oder eine andere köstliche Süßigkeit, die er gierig verschlingen wollte. Immer wieder stöhnte sie und spürte dann, wie er an ihrer Schleife nestelte, bis sie sich endlich gelöst hatte und ihr Kimono auseinander ging. Sie keuchte erschrocken auf, als er sie etwas zurückschob und bedürftig ansah. „Du siehst köstlich aus… Ich will dich am liebsten fressen.“, raunte er ihr ins Ohr und zog ihr Ohrläppchen ein und knabberte daran, während seine Zunge ihr Ohrläppchen massierte. Sie versuchte zu entkommen und stöhnte erregt. Immer feuchter wurde sie. Warum musste er sie nur so quälen? Er wollte sie doch oder? Und sie ihn? „Bitte friss mich…“, hauchte sie und zog an seinen Gürtel und löste ihn. Sesshomaru lächelte leicht und drückte sie ins Blumenfeld. Sorgsam beugte er sich zu ihr herab und küsste ihre Brust. „Ich werde dich fressen, keine Sorge, aber erst muss ich dich kosten.“ „Du bist gemein.“ „Und du viel zu hübsch, als dass ich nur über dich herfallen will.“ „Übertreib nicht.“ „Ich doch nicht.“, brummte er und sog erregt an ihren Nippeln. Sie konnte nur stöhnen und legte ihren Kopf in den Nacken. Sie verschwanden regelrecht in den Blumen, welche mehr als 30 cm hoch waren. Sie keuchte immer wieder und rekelte sich erregt, während er seine Zähne um ihre Nippel schloss und immer wieder an ihnen zog. Sie streckte ihren Rücken durch und bot ihm ihre Brust immer mehr an. Er war der Mann ihres Lebens und entlockte ihr diese Regungen. Es war schlimm, wie erregt seine Augen im dunklen funkelten. Ein regelrechtes Knistern war zwischen ihnen. Nie würde sie diesen Mann vergessen können oder einen anderen nehmen. Dafür war er viel zu besonders. Beflügelt schob sie ihre Hände in seine Haare und zerrte an ihm, bis er sich löste, ihrem Zug zu ihrem Gesicht folgte und mit ihr einen stürmisch wilden Zungenkuss begann. Seine Hand wanderte über ihre Brust und fing an zu kneten, während ihre Hände seine Brust erkundeten und jede Wölbung nachfuhren. Warum war er nur so gut gebaut? Es war nicht übertrieben viel, aber genug um sie schmachten zu lassen. Dieser Mann gehörte ihr und würde ihr immer gehören. Kein Mann würde eine Chance bekommen. Es wäre bestimmt schwer, dass ein Mann ihn übertreffen würde. Sehnsüchtig schob sie eine Hand in seine Hose und umfasste sein steifes Glied. Er stöhnte laut auf und sah sie wild an. Warum musste sie so viel in ihm auslösen? Sein Körper rebellierte. Sein inneres Tier war auf dem Sprung und wollte sich in ihr ergießen. Warum musste sie ihn nur immer so geil machen? Vor ein paar Wochen hätte er nie an diese Möglichkeit gedacht und jetzt hatte sie ihn vollkommen unter Kontrolle und würde ihm keine Chance geben, ihr je wieder zu entkommen. Sein kaltes Herz war geschmolzen und gehörte ihr. Sie hatte ihm Ketten angelegt und würde diese nie wieder lösen. Anscheinend würde er so lange warten, wie es sein musste, denn er wollte sie mit Haut und Haar. „Sayo. Hör auf. Nicht so schnell. Willst du nicht genießen?“, keuchte er flüsternd und bewegte sich in ihrer Hand zuckend. Leicht angesäuert und angegeilt, riss er ihren Kimono auseinander und entblößte ihr Intimstes, um erschrocken die Luft einzusaugen. Diese Frau hatte keine Unterwäsche an. Schlimmer. Sie hatte sich komplett enthaart, sodass ihre Porzellanähnliche Haut sich ihm preisgab und alles zu sehen war. „Gefällt es dir? Wir waren uns nicht sicher.“, flüsterte Sayo verunsichert, als sie seine Grimasse sah, die sie nicht wirklich deuten konnte. Langsam bekam Angst, dass es ihm nicht gefallen könnte. „Es gefällt mir.“, flüsterte er beruhigend, beugte sich herunter zwischen ihre Beine und betrachtete sie eingehend. Knall rot drehte sich Sayo weg und löste die Hand um seinen Schwanz. Das konnte doch nicht wahr sein. Musste er so genau hinschauen? Aber das schlimmste war, es machte sie an und immer feuchter. Bitte. Er sollte sie nehmen und nicht nur betrachten. „Fick mich endlich.“, keuchte sie und sah ihn bittend an, doch er sah sie nur an und schien sie ärgern zu wollen. Die Mädchen hatten ihr einen Trick verraten, sie würde es jetzt testen. Leicht schüchtern legte sie eine Hand auf ihre Scham, was ihn anscheinend wirklich irritierte. „Darf ich dich nicht mehr ansehen?“, hauchte er leicht eingeschnappt und verzog die Lippen, doch sie grinste nur und schob mit zwei Fingern ihre Schamlippen auseinander und fing an sich zu reiben. Leise keuchte sie und sah ihn verführerisch an. Es machte ihn schier verrückt, als er sie so sah und ihm ihr Geruch in die Nase stieg. Plante sie sich selbst zu erlösen? „Was machst du da…“, knurrte er leise, schnappte ihre Hand und hob sie von ihrer Scham. „Es mir selbst besorgen, wenn du mich nicht ficken willst.“, brummte sie nur. Ihr Herz schlug so stark, dass sie nur noch Rauschen hörte und immer aufgeregter wurde, als er anfing an ihren Fingern zu lecken und die Zunge zwischen ihre Finger drückte. Warum war das nur so erregend? Er tat es nicht zwischen ihren Beinen und doch wurde sie noch feuchter von seinem kleinen Kunststück. „Mistkerl!“, fluchte sie und sah ihn wütend an, doch er machte weiter, sodass sie nur noch die Augen zukniff und sich Mühe gab, das Stöhnen zu unterdrücken. „Immer gerne für dich, du verfluchte Schönheit.“, knurrte er und küsste ihre Scham. Sie wollte ihn immer mehr und drückte ihre Scham fester an seine Lippen, doch er schob sie nur zurück und sah sie eingehend an. Diese Frau. Sie sollte nur ihm gehören. Jedem Kerl, der Hand an sie legte, würde er das Genick brechen. Seine Eifersucht würde er unter Kontrolle bringen müssen, aber viel interessanter war doch, wie sie sich unter ihm aalte und um nach Erlösung flehte. „So nötig?“ „Sehr nötig. Schau mich an. Hast du je etwas Geileres gesehen?“ „Nein.“, flüsterte er und schob seine Hose runter. Er präsentierte ihr seinen Ständer und entlockte ihr einen frohlockenden Lustruf. Sie aalte sich noch etwas und setzte sich auf, bevor sie ihre Lippen auf seine presste und auch sein Oberteil restlich von seinem Körper schälte. „Phänomenal.“, flüsterte sie an seine Lippen und strich über seine leicht harten Nippel. Sein Körper verspannte sich und schien verbergen zu wollen, dass es ihm gefiel. Ihre Hand wanderte langsam tiefer und streichelte seine Bauchmuskulatur, während seine Hände über ihre Hüfte glitten. Sie würde ihn nie mit dem anderen Blick ansehen müssen, denn sie wusste, dass er sie von ganzen Herzen liebte. In jeder Berührung war etwas besonders Schönes. Respekt, Liebe und Leidenschaft. Dieser Mann war für sie bestimmt und gemacht. Leicht kratzte sie mit ihren Nägeln über seine Bauchmuskulatur, während auch er es tat und sie erregt zusammenzuckte. Oft vergaß sie seine langen scharfen Krallen, die ihre Haut zerreißen könnten, doch es war nur ein zartes Scharben, dass ihr eine Gänsehaut über den Rücken immer wieder jagte. Langsam streifte er auch ihren Kimono ab und sie ließ kurz ab, damit er an ihren Körper herabfließen konnte. Der Kimono raschelte im Gras, während sie seinen Körper und er ihren im Mondlicht betrachten konnten.   „Nimm das Armband ab.“, hauchte er lüstern und legte bedächtig eine große Hand an ihre Wange und streichelte mit dem Daumen über ihre Lippen. Sie nickte träumerisch und machte sich sofort daran es zu lösen. Sie legte es auf den Kimono und spürte, wie ihre Flügel wuchsen. Vorsichtig rekelte sie ihre Flügel und spreizte die Federn, da sie sich erst einmal wieder daran gewöhnen musste. Sesshomaru betrachtete das Schauspiel genau und genoss den Duft, den sie wieder aussendete. So wollte er sie in Erinnerung behalten. Ihre Flügel glänzten im Mondlicht. Diesen Anblick konnte man nur genießen. „Du siehst aus wie ein Engel.“ „und du bist mein persönlicher Teufel.“, hauchte sie neckisch, lehnte sich wieder nach vorne und presste ihre Brust an seine. Nach und nach drückte sie auch den Rest an seinen Körper und spürte seine pochende Erektion. Sie säuselte sanfte und zarte Wörter in sein Ohr, die ihn immer mehr und mehr erregten. Sie rieben ihre Körper immer fester gegeneinander, sodass ihre Sinne immer wirrer wurden und sie den Überblick verlor, wo oben und wo unten war. Ihr Körper schrie förmlich und ihre Flügel erzitterten immer mehr. Vorsichtig hob er eine Hand von ihren Rücken und fing an ihre Flügel zu streicheln. Als sie die Luft anhielt, fühlte er sich bestärkt und massierte ihren Flügelbogen, während er seine Lenden fester an ihrem Unterleib rieb. Sie wollte ihn und rückte noch etwas höher, sodass sein Schwanz an ihren Eingang drückte. „Ungeduldig?“ „Sehr ungeduldig.“, fluchte sie und ließ sich auf seinen Schwanz herab. Sie stöhnten beide laut auf und drängten ihre Körper enger aneinander, während seine Krallen über ihren Flügel kratzen. Sie konnte nicht mehr und kam zitternd. „Sesshomaru!“ Er küsste sie und knabberte an ihrer Unterlippe, während er anfing sich langsam in ihr zu bewegen, wodurch ihr Orgasmus nur verstärkt wurde. Es konnte doch nicht sein, dass sie so schnell kam… Als der Orgasmus abebbte, fing auch sie an sich zu bewegen und spürte, wie hart er war und immer härter wurde. Sie roch seinen Geruch. Moschus und etwas anderes und ein Hauch von der Wildrose. Sie liebte seinen Geruch, der einerseits so männlich und doch auch feminin war. Sie ließ auch ihren Geruch ausströmen, jedoch achtete sie darauf, dass er nicht den Verstand verlor. Sie liebten sich immer mehr und fester. Ihre Körper wurden feucht und seine Gier ließ kaum nach. Immer wieder würde er sie diese Nacht lieben, bis sie und er nicht mehr konnten.   Kapitel 78: Die verbliebene Zeit -------------------------------- Am Morgen erwachte Sayo in Sesshomarus Armen. Er hatte sie mit dem Kimono zugedeckt. Als sie ihren Körper regen wollte, spürte sie, wie ihr Körper leicht schmerzte. Wie oft hatten sie es nur getan? Auch ihre Flügel schienen vollkommen erschöpft zu sein. Warum hatte er sie auch so oft berühren müssen? Es war jedoch wunderschön gewesen und ihr Herz hüpfte gleich wieder wie wild, als sie seinen zarten und warmen Atem an der Halsbeuge spürte. Sie drehte sich zu ihm und betrachtete sein schlafendes Gesicht. Sie konnte sich wohl wirklich nie daran satt sehen. So unwirklich war diese ganze Situation. Wie ein Märchen und bald würde sie wie Alice wieder in ihre düstere Welt zurückkehren und müsste alles hinter sich lassen. Niemals konnte sie jemanden erzählen von diesen wilden Dämonen, Phönixen und allen anderen wunderlichen Geschöpfen, die ihr hier begegnet waren. Keiner würde ihr glauben. Sie würde eher in einer Anstalt landen. Ob Alice auch in einer gelandet war? Sie war ein Kind gewesen, doch ihre Fantasien waren für alle unwirklich erschienen. Wie würden alle reagieren? Kam sie zur gleichen Zeit an oder später? Die Zeit würde es bringen, doch was sollte sie sagen? Wichtig war, ihre richtige Kleidung mitzunehmen. Die Rüstung würde zu sehr auffallen und für Verwirrung sorgen. Sie konnte jetzt noch jeden Moment auskosten. Vorsichtig legte sie eine Hand auf sein Gesicht und streichelte zärtlich seine Wange. So zart und weich und wunderschön. Sie lehnte ihre Stirn an seine und schmiegte sich enger an ihn. Anscheinend war er auch schon fast wach, denn seine Arme spannten sich immer mehr um ihren Körper und zogen sie dicht an sich. Langsam öffneten sich seine Augen und sie freute sich über das schimmernde Gold, was ihr Innerstes mit Wärme ausfüllte. Seine Augen betrachteten sie einfach still. Leise hörte sie den Wind in den Gräsern, während seine Hand an ihre Wange sich drückte und sie in einen sanften Kuss zog. Wie oft hatten sie sich geliebt? Sie konnte es wohl nicht zählen und hier war dieser Mann, der ihr die Liebe zeigte und ihr Leben mit unbeschreiblich schönen Farben füllte. „Guten Morgen.“, schnurrte er leise an ihren Lippen und entlockte ihr ein Kichern. „Guten Morgen. Bist du unter die Katzen gegangen?“ „Nein, aber ich liebe es, dich lächeln zu sehen.“ Sie sah ihn überrascht an und spürte eine Gänsehaut auf ihren Rücken, die er mit seinen warmen Händen jedoch schnell wieder vertrieb. Es war einfach wunderschön. Sie war sich nicht sicher, ob er wirklich wusste, wie viel ihr seine Worte immer bedeuteten. „Schmeichler. Dafür liebe ich in deine Augen zu sehen. Als ich das erste Mal hinein sehen konnte, war ich wirklich glücklich. Nie hatte ich mir das je in meinem Leben erhofft und doch war es mir vergönnt. Es hat mir damals den Atem verschlagen, als ich es endlich konnte. Du glaubst nicht, wie glücklich mich genau das gemacht hat. Vorher war es auch schön mit dir, aber es schien alles doch so… verschwommen zu sein in meinem Leben. Egal wie sehr es strahlte und wie viel ich sehen konnte, so konnte ich nie jemanden direkt sehen. Es hat mich mit so einer Wärme erfüllt, dass du es mir wohl kaum glauben wirst. Auch die Angst war groß, dich nie wieder so sehen zu können, doch alles kam anderes. Ich mag immer noch nicht wahr haben, dass unsere Zeit bald vorbei sein wird. Eben können wir hier noch liegen, doch in der Zukunft ist alles anders. Wer weiß, ob wir je in einer Blumenwiese liegen und uns lieben können. Nie werde ich irgendetwas vergessen, was zwischen uns hier passiert ist. Du bedeutest mir alles und ich werde immer auf dich warten, egal wie lange es dauert.“ Er lächelte sanft und strich über ihren Haaransatz, während sie sich eng an seine Brust schmiegte. „Du bedeutest mir auch sehr viel. Aus einer Laune heraus ist es so weit gekommen. Du hast mein Herz vorher schon berührt, aber dieser Versuch hat wohl viel in unserem Leben verändert. ich kann mir ein Leben ohne dich kaum noch vorstellen. Vertrau mir. Ich werde einen Weg in deine Zeit finden und dann wirst du nie wieder traurig sein müssen. Die Zeit verändert mich, doch du hast mir ein so strahlendes Licht gezeigt, an das ich mich festhalten kann. Es wird nie erlöschen. Es war wohl wirklich Schicksal, dass wir uns begegnet sind.“ Sie kicherte leise und streichelte immer wieder über seine Brustmuskulatur, während er die Muskeln unter ihren Fingern anspannte. „Schicksal klingt wirklich schön, auch wenn es mich manchmal wirklich noch schockiert, wie sanftmütig du geworden bist.“ „Dein Einfluss. Glaub mir, nur in deiner Nähe bin ich so.“ „Hehe. Also zähme ich dich?“ „Wenn du es so ausdrücken willst. Aber ich mache nichts umsonst.“ „Frechdachs.“ „Nenn mich bitte nicht so.“ „Macho.“ „Schon besser.“ „nicht wirklich, oder? Lass mich dich lieber … ähm…. Liebster nennen.“ „Das höre ich am liebsten von dir. Aber vergiss nie, wer ich bin und was ich bin. Leider kann ich dir nicht sagen, wie es sich mit unseren Kindern verhalten wird. Sie könnten Halblinge werden oder etwas anderes. Phenea hat nicht wirklich darüber geredet, was aus ihrer Verbindung mit Drago herauskam, darum werden wir uns überraschen lassen müssen.“ „Wenn wir schon dabei sind. Wenn einer der beiden ein Junge ist, wie würdest du ihn nennen wollen? Ich möchte dir zumindest die Chance geben einen Namen auszusuchen.“ „Kenshin. Herz des Schwertes. Das würde ein schöner Name sein, denn er wird bestimmt ein ehrenwerter Mann sein.“ „Du kannst schon sehr süß sein. Der Name hat etwas gefährliches, aber auch was Sanftes. Kein allzu grausamer Name.“ „Hoffe ich doch. Mädchennamen darfst du dir aussuchen. Da fällt dir bestimmt etwas Schönes ein.“ Sayo nickte nachdenklich und sah zu ihm auf. Sein Kinn sah zu verführerisch aus. Sie robbte hoch und knabberte leicht an seinem Kinn, was ihm nicht so sehr gefiel, denn schnell versuchte er sie, wie eine lästige Mücke loszuwerden, nur um sie wieder in einen Kuss zu verwickeln. Sie genossen noch einige Stunden den Sonnenaufgang, bevor sie sich dran machten sich wieder einzukleiden. Sayo legte ihr Armband an, nachdem Sesshomaru ihre Flügel noch einmal liebkost hatte und sie beinahe wieder in wilden Sex verwickelt hätte, doch sie war schneller. Sie ließ sie verschwinden und zog sich geschwind an, bevor er noch andere dreckige Gedanken bekam. Anscheinend war er im Gegensatz zu ihr noch nicht so erschöpft und könnte fröhlich weiter spielen. Von wegen, sie war unersättlich. Das bezog sich wohl eher auf ihren Göttergatten, der nur noch das eine im Kopf hatte. Leichte grinste sie in sich hinein. Er hatte doch wirklich nicht vor, die 500 Jahre verlorenen Sex schon vorher aufzuholen? Sie konnte kaum glauben, dass er an so etwas dachte. Aber wahrscheinlich würde sie die nächsten Tage nicht nur lernen, wie man richtig tanzte, sondern jede Nacht heißen Sex haben. Haruka würde schimpfen, wenn sie sich wie ein Roboter nur noch bewegen konnte. Trotz ihrer Heilkräfte, spürte sie ihn immer noch in sich. Er hatte sie bestimmt gedehnt. Ihr Fleisch sehnte sich immer noch nach seinem Schwanz. Wie konnte sie das nur aushalten? Sesshomaru war einfach im Großen und Ganzen ein Sexgott. Was für einen Job könnte er in der Zukunft bekleiden? Vielleicht Model. Er sah wirklich heiß aus, aber wollte sie ihn auf Magazinen sehen? Sie würde sich überraschen lassen und auch akzeptieren, wenn er den braven Hausmann spielte. Das würde sie wohl sogar noch mehr anmachen, als alles andere, denn sie würde ihn gerne nur mit einer Schürze bekleidet sehen… OMG. Was dachte sie da? Frauen nackt nur mit Schürze ja… Aber ein Mann? Wobei… Sie schielte zu ihm. Sein knackiger Hintern sähe bestimmt heiß aus, wenn er hinten aus der Schürze hervorschauen würde. Kurzerhand ging sie zu ihm und gab ihm einen Klatscher auf den Hintern. Empört schielte er zu ihr und sie winkte nur freudig ab. Knackarsch. Wort wörtlich. Naja. Es hatte wohl wirklich Vorteile, wenn man unsterblich war. Ob bei jedem alles so in Form blieb? Bestimmt nicht, aber Sesshomaru trainierte auch immer. Leicht sabberte sie. „Du sabberst.“, hüstelte Sesshomaru und rieb über ihre Lippen. Erschrocken schluckte sie und schüttelte sich: „Es tut mir leid… Ich habe an etwas Leckeres gedacht.“ „An was denn?“ Sie überlegte und rieb sich verlegen das Kinn: „Nun ja… Ich habe an einen köstlichen Eisbecher gedacht mit einer knusprigen Waffel, in die ich beißen kann.“ Er hob eine Augenbraue und schüttelte nur den Kopf: „Schwangerschaftshormone?“ „Ahm… Ja. Genau. In der Zukunft werde ich irgendwann mit dir einmal einen essen gehen.“, meinte sie schnell verlegen und kniff die Augen zu. Es war gut, dass er nicht ihre Gedanken lesen konnte, sonst würde das wirklich die Hölle auf Erden werden. Die Woche über trainierte sie tagsüber die Künste einer Dame, während sie nebenher in ihren Pausen mit dem Schwert trainierte. Sesshomaru bemerkte aber, dass dies nicht die richtige Waffe für sie war und schenkte ihr einen Speer. Mit dem konnte sie besser trainieren und beherrschte ihn recht bald wie einen zweiten Arm, mit dem sie auch Angriffe abwehren konnte. Sie würde alles meistern und ihn stolz machen. An jeden Abend hatten sie noch ein kleines Techtelmechtel. Sie war froh, dass er nicht vorhatte, jeden Abend dutzende Male mit ihr Sex haben zu wollen, denn das hätte sie wohl niemals überlebt. Ihre Liebe wuchs von Tag zu Tag und er genoss es ihr bei ihren Tänzen zuzusehen, während sie sich oft morgens raus schlich, um ihn bei seinen Schwertübungen zu beobachten. Er tanzte auch regelrecht und sie versuchte ihm abends immer nachzueifern, auch wenn er ihr so etwas nicht beibrachte. Sie würde stark genug sein und helfen. Leider verging jedoch diese Woche viel zu schnell. An ihren letzten Tag seufzte sie traurig und strich noch einmal über ihren Kimono, den Haruka ihr vermacht hatte. Sie würde ihn in Ehren behalten und daheim zu besonderen Anlässen tragen. Haruka war ihr wirklich ans Herz gewachsen, auch wenn sie sie oftmals verhört hatte über ihre liebsten Dinge, wie auch Sesshomaru. Anscheinend wollte er noch so viel es geht von ihr wissen. Wahrscheinlich war ihm jeder Anhaltspunkt lieb und nett, der ihm helfen würde, zu ihr zu finden in ihrer Zeit. Sayo brüstete sich und zurrte ihre Rüstung fest um ihren Körper. Sie hatte gelernt sie alleine anzulegen und war bereit für den Krieg. Sayo? Seid ihr fertig? , fragte Pheneas Stimme vorsichtig. Ja. Wir sind fertig. Wir werden gleich kommen. Wie geht es deinen Flügeln? Vollkommen verheilt und nachgewachsen. Valkyria hat eine Nachricht hinterlassen. Wir müssen für alles gewappnet sein. In Ordnung. Wir beeilen uns, oder wo ist der Treffpunkt? Er ist in ihrem Reich., meinte Hachidori und schien überaus besorgt. Das schaffen wir schon. Keine Sorge, Hachidori. Wir kommen dann recht bald an. Macht euch abreisebereit. Kurz bevor Sesshomaru mit Sayo los wollte, hielt sie inne und überlegte. Er sah ihr nur zu und war sich nicht so sicher, was sie hatte, doch dann lief sie wie von der Tarantel gestochen los und durchsuchte das halbe Freudenhaus. Er folgte ihr gemächlich und stoppte in einem Raum, in dem sie glücklich zu Boden gesunken war. „Kuro-chan! Es tut mir leid, ich habe dich vergessen!“ „Keine Sorge Sayo. Es war trotzdem sehr entspannend. Du glaubst nicht, wie nett die Damen einen Kater behandeln. Ich hab es mir wirklich gut gehen lassen. Du willst los, hab ich recht?“ Sie nickte und betrachtete ihn, wie er vom Schoß einer Dame krabbelte und noch einmal zart gekrault wurde. „Du kannst auch hier bleiben, wenn dir das lieber ist…“, meinte Sayo kleinlaut und sah ihn verständnisvoll an, doch er schüttelte nur den Kopf, ging zu ihr und schmiegte sich an ihr Bein. „Sayo-chan, du bist meine Herrin und ich habe dir versprochen, dich wenn es geht, in die Zukunft zu begleiten. Das meinte ich ernst.“ Sayo nickte mit ein paar Tränen in den Augen und hob ihn auf die Arme. Sie drückte ihn an sich und spürte seine kratzige Zunge an der Wange. Kuro ignorierte gekonnt das leise Knurren in seinem Rücken. Ich werde immer bei dir bleiben. Vertrau mir, Sayo. Nicht einmal Sesshomaru kann mich loswerden. So gut ich kann, werde ich dir bei deinen Aufgaben tatkräftig beistehen und dir dienen. Dein eifersüchtiger Mann wird irgendwann damit klar kommen. Vergiss aber nie, dass du nicht alleine bist und am Ende des Weges immer ein Licht leuchtet. Sayo nickte vorsichtig und blickte zu Sesshomaru, der schon auf sie wartete und seine Finger gegen den Türrahmen prasseln ließ. Nach kurzen machten sie sich auf zum Schloss. Nun war wohl das Ende der Geschichte nah. Was würde passieren? Würden sie gewinnen oder verlieren? Hatte sich die Zukunft geändert, oder würde sie schwanger in der Wirklichkeit landen. Vielleicht wäre sie nicht einmal schwanger und käme in eine Klapse. Hatte sie alles nur geträumt oder würde sie in eine neue Welt eintauchen können? Doch erstmal mussten sie Valkyria besiegen und die Welt retten vor der Ausrottung der Phönixe. Sie wusste, sie würde kämpfen bis zum Blut und würde nicht aufgeben. All ihre Hoffnungen lagen darin, dass Phenea überlebte, auch wenn das Paradoxon sie irritierte. Hatte vielleicht jemand die Vergangenheit geändert gehabt? Konnte es sein, dass hinter all dem noch etwas viel größeres steckte, hinter das sie noch nicht gekommen waren? Dieser Gedanke machte ihr Angst. War Valkyria wirklich ihr Gegner oder würde es nach Valkyria nicht aufhören? Zu viele Fragen wanderten durch ihre Gedanken, doch sie hatte noch keine Antworten, nur Vermutungen. Doch eins wusste sie. Sie würde niemals aufgeben und für ihr Leben mit Sesshomaru kämpfen. Egal wie lange es dauern würde. Niemals ließe sie den Kopf hängen. Sie war hier und war bereit alles zu ändern. Keiner konnte sie je aufhalten, denn sie hatte gelernt zu leben. Gelernt glücklich zu sein. Gelernt zu lieben.     Kapitel 79: Dunkles Omen ------------------------ Nach einer gefühlten Ewigkeit waren Sesshomaru und Sayo endlich am Schloss angekommen und machten sich auf den Weg zu Hachidori und Phenea, die ein angespanntes Gespräch in ihren Gemächern hielten. Sie berieten sich über die Vorgehensweise, wenn Probleme eintreten würden. Sayo betrat mit Sesshomaru den Raum und sah sie überrascht an. Sie wusste ja, dass sie sich näher gekommen waren, aber Phenea saß in Hachidoris Schneidersitz und sie hatten sich aneinander geschmiegt, was für Sayo etwas sehr unangenehmes hatte. Seine Arme hatte er um sie gelegt und sein Gesicht an ihren Hals gebettet, als würde er am liebsten ein Stück aus ihr raus beißen. „Stören wir?“ „Nein, wir haben gerade besprochen, wie wir vorgehen, wenn es für dich zu gefährlich wird.“, meinte Phenea ernst und sah besorgt zu Sayo hoch. In der Zukunft musste sie dringend Vorkehrungen treffen, falls Sayo doch verletzt wurde und in der Zukunft medizinische Versorgung bräuchte. Es durfte Sayo auf keinen Fall irgendwas passieren, denn sie war noch von Nöten in ihrer Zeit und würde entscheiden, ob es mit der Welt endlich wieder bergauf ginge. „Meint ihr nicht, dass es gut wäre, wenn ich von den Vorkehrungen wüsste?“ „Schon, aber ihr habt einfach zu lange gebraucht um hier anzukommen und man konnte schon einmal vorplanen.“, hauchte Hachidori und winkte sie zu sich, während er mit der Hand über Pheneas Bauch streichelte. Sayo seufzte und ließ sich zusammen mit Sesshomaru bei ihnen herab auf die weichen Kissen. „Also, ich habe mir überlegt, ich werde meinen Rucksack mitnehmen. Kuro sucht gerade alles zusammen und verstaut es. Somit kann ich in meiner Zeit die Kleidung wechseln, damit es nicht so schnell auffällt. Sonst halten sie mich wohl für einen verrückten Cosplayer und meine Eltern rasten aus, da ich mit ganz anderer Kleidung losgezogen bin. Zumindest ist mein Plan so, dass ich versuchen werde, Kuro mit mir zunehmen. Er wird während des Kampfes meinen Rucksack tragen und auf den Moment warten, wenn ich zurückgeschickt werden muss. Falls überhaupt. Möglicher Weise funktioniert es auch so und wir können danach uns locker voneinander verabschieden und unseren Sieg feiern. So schwer wird es schon nicht werden, es ist ja nur eine Frau.“, meinte Sayo leicht aufmunternd und sah reih um, erhaschte jedoch nur dunkle Gesichter. Was war denn los? Sie sollten nicht so negativ an die Sache herangehen. Sie zuckte zusammen, als sie Sesshomarus leicht kühle Hand auf ihrer Schulter spürte und drehte sich zu ihm um. Seine Miene war regelrecht versteinert und seine Lippen bildeten eine schmale Linie, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Was war mit ihm und warum sah er so bedrückt aus? „Sayo. Du verstehst den Ernst der Lage nicht…“, meinte er kalt und drückte ihre Schulter etwas fester. „Du vergisst, dass sie die Herrscherin des Landes ist, in das sie uns zum Kampf einlädt. Denkst du wirklich, sie macht es nur aus Bequemlichkeit? Nein. Wenn ich mitkomme, kann ein Krieg ausbrechen.“ „Also kommst du nicht mit?“, fragte sie verwirrt und sah zu den anderen ängstlich. „Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Ich werde mitkommen, jedoch hat sie bestimmt ein Plan in der Hinterhand, denn sonst hätte sie einen Kampf auf neutralen Boden verlangt. Es könnte sein, dass ihr Heer uns erwartet.“, flüsterte er. Seine Stimme war schneidend und sie konnte regelrecht spüren, wie seine Wörter die Luft zerschnitten und eine Katastrophe andeuteten. „Sesshomaru hat Recht, Sayo. Es wäre wirklich möglich, dass nicht nur sie unser Gegner ist. Sesshomaru, wir zwingen dich nicht, dass du uns hilfst. Du kannst dich auch dagegen entscheiden.“, brummte Hachidori angespannt und spielte nachdenklich mit einer von Pheneas Strähnen. „Red keinen Unsinn. Für mich steht auch einiges auf dem Spiel. Des Weiteren hatte ich schon lange keine richtigen Gegner mehr und könnte etwas Abwechslung gebrauchen. Jedoch werde ich mit meinen Beratern die Situation noch einmal besprechen. Es wäre klug auch noch eine Armee in der Hinterhand zu haben, falls es ausartet und sie den Angriff auf mein Land ausweiten wollen. Zumindest kann ich dieser Valkyria viel zutrauen, wenn ich bedenke, wie sie sich damals bei den großen Treffen der Lords benommen hat. Sie war schon oft leicht habgierig und könnte die Situation ausnutzen.“ Sayo seufzte angewidert und zupfte an Sesshomarus Hose, während dieser sie neugierig betrachtete. „Es geht mir wirklich gegen den Strich, wie hier alles läuft. Nur wegen einem Streit, bei dem es um eine unerwiderte Liebe geht, muss gleich jeder in einen Krieg gezogen werden. Erinnert mich an diese tragischen Geschichten, wie Romeo und Julia. Ich bin wirklich froh, wenn wir in meiner Zeit sind. Dort läuft es eigentlich nicht mehr so extrem…“, hauchte sie und krallte sich leicht Trübsal blasend in seine Hose. Vorsichtig legte er einen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Brust, während seine Finger durch ihr Haar fuhren. „Sayo-chan. Diese Welt ist einfach anders und wir Dämonen sind sowieso auf Ärger aus. Es gibt auch Dämonen, die aus der Verzweiflung der Menschen geboren worden sind. Wir sind sozusagen die Ausgeburt ihrer Albträume.“, murmelte Sesshomaru beinahe beiläufig. Sie vergaß es wirklich immer wieder. Dämonen waren keine guten Wesen in dem Sinne, auch wenn sie teilweise einer anderen Meinung war. Aber sie verstand es auch noch nicht genau. Bis vor kurzem hatten Dämonen keine Bedeutungen für sie gehabt, denn sie hatte nie einen gesehen, doch viele hatten Angst vor ihnen. Sesshomaru… Grausamkeit. Ja, er hatte ihr gesagt, dass er schon genug Menschen getötet hatte, weil sie ihm im Weg gestanden hatten, aber sie fühlte sich trotzdem im falschen Film. Es war eine Sache für sie, wenn Betroffene hereingezogen wurden, aber wenn auch noch Zivilisten darunter leiden sollten, wurde es ihr zu viel. Aber über was beschwerte sie sich eigentlich? Krieg gab es auch in ihrer Zeit, wie auch Kämpfe, bei denen Zivilisten starben oder schwer verletzt worden, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Langsam blickte sie in Sesshomarus Gesicht und fragte heiser: „Pass aber bitte auf dich auf. Ich warte auf dich, vergiss das nie, egal was du tun wirst.“ „Nein, ich werde dich nicht vergessen. Dein Vertrauen in mich enttäuscht mich jedoch. Du solltest wissen, dass ich kein einfacher Gegner bin. Wobei ich schon sagen muss, dass wir eher seltener zu großen Kämpfen kamen. Abwechslung könnte mir gefallen.“ Seine Stimme schien leicht vergnügt, was Sayo Angst einjagte. Das konnte doch nicht wahr sein, dass Sesshomaru Freude an so etwas empfand… Oder doch? Es ging um so viel mehr und er machte Witze darüber, dass er endlich mal einen richtigen Gegner wieder gebrauchte. In der Zukunft würde er hoffentlich nicht solche Witze reißen und sich immer auf den nächsten miesen Kerl stürzen, weil er Langeweile bekam. Sie seufzte und betrachtete Hachidori und Phenea. „Also steht wohl fest, dass ich mitkämpfen werde. Ich gebe mir Mühe. Sesshomaru hat mir den Umgang mit dem Speer zumindest in den Grundzügen beigebracht und mein Feuer kann ich auch schon immer besser verwenden. Wenn es zu schlimm wird, kann mich Phenea in meine Zeit bringen, oder ich werde den Rückzug antreten. Ich werde zumindest nicht das Leben unserer Kinder aufs Spiel setzen.“ Sesshomaru nickte und betrachtete sie eingehend, während die anderen auch stillschweigend nickten. Jeder konnte sich denken, dass dieser Kampf für alle Konsequenzen haben würde, aber sie mussten endlich es hinter sich bringen, sonst würde Valkyria noch mehr miese Tricks anwenden. Wir spielten dieser Frau in die Hände, aber es musste endlich Schluss mit diesen Aktionen sein. Sayo wünschte sich wirklich ihre friedliche Welt. „Dann haben wir das wohl geklärt. Es ist wichtig, dass keiner blind losstürmt. Sie weiß um unsere Mächte und sie weiß, wie sie dagegen ankommen kann. Ihre Macht ist auch das Feuer, also ist Vorsicht geraten. Mit alten Drachen war noch nie zu spaßen und dieser ist so alt, wie Drago gewesen, was heißt, dass wir ein großes Problem haben.“, meinte Phenea besorgt und sah alle an. „Ihr müsst aber auch nicht mit mir kommen, wenn ihr gar nicht wollte. Es ist meine Sache.“ „Es geht uns alle an. Phenea. Bedenke, ich bin deine zukünftige Tochter. Hachidori ist mein Vater. Wenn du jetzt stirbst, wird es dazu nicht mehr kommen und ich verschwinden. Auch liebt dich Hachidori und Sesshomaru liebt mich und möchte ja nicht, dass seine erste und hoffentlich letzte Frau einfach verschwindet.“ „Du hast Recht…“, flüsterte sie und zog bedürftig die Luft ein. „Es verwirrt mich nur etwas, wie du dann existieren kannst.“ „Es kann sein, dass etwas größeres dahintersteckt. Wer weiß? Ich bin auch etwas verwirrt, denn wenn du normal sterben würdest, würde ich gar nicht existieren. Darum hatte ich schon die Vermutung, dass jemand da zwischen funkt und vielleicht durch die Zeit reisen kann…“ „Naraku wäre wohl der perfekte Kandidat gewesen, jedoch nicht was das Zeitreisen betrifft. Jedoch haben wir ihn vor einigen Jahren vernichtet. Auch kann ich keine wirklich böse Aura wahrnehmen. Hachidori war es mit den Untoten und diese verschwanden jetzt auch alle.“ „Verstehe. Hoffentlich wird alles gut…“, murmelte Sayo und schmiegte sich eng an Sesshomaru. Vielleicht konnte sie in ihrer Zeit einen Anhaltspunkt bekommen, was hier los war. Was passierte, wenn man die Zeit veränderte? Wenn sie zurückkäme, wäre ihre Welt also gleich? Nach einiger Zeit lösten sich alle voneinander und Sesshomaru stand auf. Sayo blickte auf und sah ihn fragend an: „Wo willst du hin?“ „Ich muss noch alles besprechen. Erledige, was du noch erledigen willst und ich werde alles Weitere planen.“ „Kann ich nicht mitkommen?“ „NEIN.“, knurrte er laut und sah sie dann entschuldigend an, „Es geht nicht. Das fällt in meine Regelung und ist privat. Du gehörst nicht zum Rat und bist nicht offiziell meine Frau.“ „Hm. Na gut, aber beeil dich bitte. Wir sollten es nicht darauf anlegen, dass Valkyria den ersten Schritt macht.“, hauchte Sayo und küsste ihn kurz auf die Wange. Er nickte leicht und begab sich schnellen Schrittes aus dem Raum. Es tat ihr weh, ihn immer wieder von hinten zu sehen. War das ihre Schwangerschaft, oder die Tatsache, dass sie ihn nicht mehr lange sehen konnte. Er würde kommen. Er würde… Er musste. Unbedingt. Wenn nicht, fände sie einen Weg zurück und würde ihn sich schnappen und in ihre Zeit schleppen. Dann würde er sie kennen lernen von ihrer schlechten Seite, die durch ihn immer mehr wuchs und gedieh. Sie seufzte leise und sah zu Phenea und Hachidori: „Ich werde mich kurz nach Kuro erkundigen. Bin gleich zurück!“ Schnell ging sie, bevor die anderen noch etwas sagen konnten und schlich durch die Gänge. Sollte sie wirklich zu Kuro, oder lauschen, was Sesshomaru zu bereden hatte? Wäre es ein Vertrauensbruch? Kurz überlegte sie, in Richtung des Saals zu gehen, aber dann entschied sie sich doch noch um. Sie durfte nicht und er würde es wohl bemerken. Stattdessen ging sie wie vorher angekündigt zu Kuro und warf sich in die Kissen. Kuro krabbelte neben sie und betrachtete sie eingehend: „Bist du wirklich bereit?“ „Hm. So bereit, wie man sein kann. Ich kann nicht wirklich gut kämpfen, aber ich will ihnen helfen. Doch ich mache mir riesige Sorgen um Sesshomaru. Er hat angedeutet, dass wir einen Krieg entfachen könnten. Wenn das passiert, wird es für ihn gefährlich und wir haben Schuld.“ „Verstehe. Aber vertrau ihm. Sein Vater war schon sehr verantwortungsbewusst und klug. Sesshomaru ist stark und ein mächtiger Mann. Das klappt schon. Glaubst du wirklich, er würde sich so leicht unterbuttern lassen?“ „Nein. Aber er hat einen Dickkopf.“ „Aber er will dich! Das kann er nur in der Zukunft. Ich habe gehört, er soll sehr zielstrebig sein und geht über Leichen für das, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hat.“ „Wow… klingt etwas… krank.“ Kuro lachte und sah sie schnurrend an. Sayo fing an seine Ohren zu kraulen. Er streckte sich etwas und schmiegte sich an ihre Hand: „Nun. Er weiß was er will.“ „Du hast Recht, aber es ist manchmal doch leicht beängstigend.“ Sayo sah sich um und streichelte den kleinen Kater noch kurz, bevor sie wieder von den Kissen und auf stand nachdachte. Gab es wirklich keinen Weg, wie sie alles verbessern konnte? Sie trat an die Balkontüren und trat hinaus an die frische Luft. Tief einatmend sah sie auch zum Himmel. Es war bewölkt und schien immer düsterer zu werden. Sie versuchte in die Ferne zu blicken. Komisch. Sie schloss die Augen wieder. Als sie die Lieder aufschlug, waren ihre Pupillen verschwunden und sie erschrak. Rückwärts taumelnd lehnte sie sich an die Tür und sah nach vorne. Jetzt verstand sie, was so komisch an dem Dunkel gewesen war. Es war gar keine Wolke. Was vor ihr den Himmel verdüsterte, war eine sehr dunkle Aura, die nach Verwesung stank und ihr Angst machte. Würde es so enden? Was erwartete sie dort drüben im Süden? Der Tod? War es überhaupt sicher, dass Phenea jetzt sterben sollte? Sie betrachtete ihre Hand und schloss sie zu einer Faust, bevor sie sie wieder öffnete. Wenn es schief ginge und Phenea jetzt starb, würde auch sie sterben? Normal hatte sie gemerkt, dass die Zukunft düster war und es keine Phenea gab. Aber normal dürfte sie nicht leben, außer sie war die Nachfahrin von Pheneas erstem Sohn. Doch das passte nicht, denn sie hatte auch von Hachidori Eigenschaften erhalten. Also musste sie eine Vorfahrin bekommen oder meinen Vorfahren und dann sterben. Hieße das, dass sie trotzdem alleine sein würde? Oder hatte sie alles verändert? Wenn jemand dahintersteckte, der die Zeit manipulierte, hieße das, dass jetzt die ganze Linie sich ändern würde? Irgendwie musste sie an den Film Butterfly Effekt denken und schüttelte sich. Normal, meinte Phenea, sie würde es schaffen, aber wenn sie somit früher Kontakt mit ihr hatte, müssten sie die ganzen neuen Erinnerungen einholen. Sie konnte nur hoffen, dass sie in der Zukunft dem ganzen auf die Spur kommen würde. Ein normales Leben führen, könnte problematisch sein, wenn sie nicht wusste, wer hinter dem ganzen steckte. Wichtig wäre nur, dass sie nicht jedem sofort trauen würde. „Keine Sorge Sesshomaru. Wir schaffen alles.“, flüsterte sie leise vor sich hin und streichelte noch einmal ihren Bauch. Wenigstens quälte sie die Übelkeit nicht mehr. Dank den ganzen Kräutern.  Sie trat wieder einen Schritt vor und lehnte sich an die Brüstung. Diese Aura war so finster. War es nur Valkyria, oder noch jemand anderes? Könnt ihr auch diese finstere Aura am Firmament sehen? Stille kehrte ein und sie lauschte. Dann öffnete sich die Tür unter ihr. Es waren die beiden und sie sahen in den Himmel, bevor sie zu ihr hinauf starrten: „Wir sehen nichts.“ Sayo sah irritiert nach unten und dann wieder hoch. Es war weg. „Bis eben war es da, ihr müsst mir glauben…“ „Wir glauben dir, aber es könnte auch etwas anderes gewesen sein.“ „Meint ihr?“ „Ja. Mach dir keine Sorgen. Wir schaffen das und werden mit allem fertig, was man uns bietet. Nicht umsonst sind wir die Stillen Herrschen der Kontinente. Unsere Macht ist größer als du dir vorstellen kannst. Du wirst noch viele Jahrhunderte brauchen, um alles zu meistern. Deine Sicht könnte einfach auch verschleiert gewesen sein. Möglicherweise ein Überbleibsel durch deine Pupille, die du vielleicht nicht komplett aufgelöst hast. Manchmal dauert es, bis man den Übergang richtig beherrscht.“ Sayo nickte nachdenklich und sah noch einmal zum Himmel. Sie sagten sie glaubten ihr, aber sagten auch gleichzeitig, es wäre Eibildung. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie konnte so eine finstere Aura plötzlich verschwinden? Oder hatten sie doch Recht? Wahrscheinlich konnte sie das nur hoffen, denn wenn diese Aura ihr wahrer Gegner war, würden sich nicht so glimpflich davonkommen. Zumindest würde sie diese Wolke und dieses bedrückende Gefühl nicht einfach vergessen und es im Hinterkopf behalten, falls es ihr noch einmal in der Zukunft begegnen sollte. Kurz darauf hörte sie, wie die Tür wieder geschlossen wurde. Betrübt schloss sie die Augen und eine einzelne Träne rollte über ihre Wange. Sie musste stark sein und durfte den Glauben an sich nicht verlieren, doch ihr wurde immer schwerer ums Herz, je näher sie dem Kampf kamen. Am Ende könnte das Nichts auf sie warten und die ewige Finsternis, dessen Aura ihr Herz jetzt schon fest im Griff hatte. „Sayo-chan?“, fragte Kuro vorsichtig und schmiegte sich an ihr Bein. Erschrocken fuhr sie herum und betrachtete ihn mit einem verschwommenen Blick. Sie rieb sich schnell die Augen und versuchte die letzte Träne weg zu schieben. Kuro seufzte leise und leckte ihr Fußgelenk leicht. Sie schluckte kurz und fing an zu kichern. „Kuro! Hör auf, das kitzelt!“ „Soll es auch. Du sollst nicht so traurig schauen. Vergiss nicht, mich wirst du nie wieder los!“ „Ha? Das wollen wir sehen.“, hauchte Sayo und kniete sich vor den kleinen Kater, der sie kampfeslustig anstarrte und mit seinem Schwanz peitschte. Geschwind schob Sayo ihre Hand vor und kitzelte den kleinen Racker, der sich unterwürfig fallen ließ und mauend hin und her rollte. „Hilfe, Hilfe! Meisterin Sayo kitzelt mich zu Tode!“ Sayo gluckste leicht und hob ihn hoch: „Ich lass dich diesmal noch leben, aber nur… hmm… nur wenn du immer ein braver Kater bist und mir keine Scherereien machst!“ Kuro blickte sie leicht schüchtern an und nickte: „Ich gebe mir Mühe, euch zu erfreuen.“ Sayo hob leicht überrascht eine Augenbraue an und schüttelte sich. „Wir schaffen das, oder?“ „Genau.“ Kapitel 80: Zukunftswünsche --------------------------- Gegen Mittag kam endlich Sesshomaru wieder und schien in sich versunken zu sein. Er hatte einiges in Erfahrung gebracht und leider wurde sein Vorhaben kaum unterstützt. Er würde es trotzdem machen, auch wenn es für ihn tödlich enden könnte. Das wichtigste wäre jedoch, dass Sayo nicht dahinterkam, dass er keine Armee im Rücken hatte, die ihm zu Hilfe eilen könnte, wenn es brenzlig wurde. Alles war falsch gelaufen. Sollten sie nur denken, dass er weich wurde, aber er wusste, dass er kämpfen musste. Auch wenn er am Ende alleine dastehen würde, würde er nicht aufgeben, bis er siegte… oder starb. Kurz hielt er seine Nase in die Luft und erschnupperte sie. Sie war also in seinen Gemächern. Eiligen Schrittes ging er zu ihr und beobachtete, wie sie auf dem Balkon stand und in den Himmel starrte. Leise schlich er sich zu ihr und sah über ihre Schulter. Er konnte nichts ausmachen. Was sah sie nur? Kuro schnurrte und um schmuste ihn. Sayo schien aber nichts zu bemerken. Was war hier los? „Sayo?“, fragte er leise und legte eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen und fuhr herum. Beinahe wäre sie gefallen, doch er hielt sie schnell am Ellenbogen fest und zog sie an seine Brust: „Was ist los?“ Sie musste sich erst einmal wieder fassen und presste sich fest an seine Brust, damit sie seinen Geruch verinnerlichen konnte: „Ich habe etwas gesehen… Ich meine es war echt, doch die anderen beiden meinen, dass ich es mir eingebildet haben könnte, doch ich will es nicht so einfach vergessen.“ „Was hast du denn gesehen?“, hauchte er leise und strich sorgsam über ihren Kopf. Auch wenn sie fast gleich groß waren, schien sie in seinen Armen immer mehr zu schrumpfen, während sie sich so fest an ihn presste. Er schluckte hart und legte den Arm zwischen ihre Schultern. Sie trug ihr Armband, aber er fragte sich, ob er an ihren Flügeln auch diese Regungen erkennen könnte. „Ich habe eine dunkle Wolke gesehen… Mein Herz hat sich so schwer angefühlt, als würde einer seine eiskalten Hände um es legen und zudrücken…“ Er hörte sie leicht schluchzen und küsste zärtlich ihren Haaransatz: „Erinnert mich an Narakus Miasma.“ „Wirklich? Aber er ist doch tot… Naja. Das komische ist, ich habe die anderen rausgerufen und als sie schauten, war die Wolke weg. Sie war einfach verpufft und nichts Dunkles blieb in dieser Welt zurück…“ „Hm. Naraku war es bestimmt nicht, aber es könnte ein neuer Gegner sein. Wie hast du das Miasma gesehen?“ „Mit meinen zweiten Augen… es war da ganz hinten.“ „Also kannst du damit weitersehen? Du hast mir einmal erzählt, du kannst mit deinem anderen Blick nicht in die Ferne sehen.“, hauchte er leise und hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Sanft küsste er ihre Tränen fort und lehnte seine Stirn an ihre. Diese helle Haut. Wie eine Porzellanpuppe, die er viel zu schnell zerbrechen könnte, wenn er nicht aufpasste. „Es hat sich verbessert. Das liegt wohl am Training. Aber es war wirklich beängstigend. Hoffentlich wird es nicht nur verborgen, denn diese Macht war so beängstigend stark, das ich nicht glaube, dass wir gegen diese eine Chance hätten.“, hauchte sie leise und strich vorsichtig über seine dunkle Rüstung, während sie seine kühle Stirn genoss. „Das klingt nicht gut. Aber du hast auch noch nicht mein Schwert so richtig im Einsatz gesehen. Vertrau mir in diesem Sinne einfach, ich weiß, was ich tue.“, hauchte er, auch wenn er eigentlich nicht wusste, was er tat. Würde diese Liebe auch seinen Tod bedeuten, so wie es bei seinem Vater gewesen war? Liebe machte weich, auch wenn es ihn auch wieder stark machte, für sie zu kämpfen. Vielleicht konnte er ein paar Kampfgefährten von damals noch engagieren, jedoch waren die meisten schon immer Feiglinge gewesen, doch war er es nicht auch geworden? Er fürchtete selbst jetzt den Tod. Fühlten sich auch die anderen so, wenn sie in den Kampf zogen? „Ich vertraue dir, Schatz. Nur ich lasse keinen Aspekt außer Acht. Du hast es nicht gesehen, was für eine dunkle Wolke es war.“ „In unserer Zeit kann man so etwas auch als dunkles Omen sehen. Es braut sich etwas zusammen und auch die Natur spürt es.“ „Hm. Ich hoffe das dunkle Omen gilt nicht uns.“ „Wir werden es sehen. Wir kommen nicht um diesen Kampf herum, auch wenn es problematisch werden könnte. Vertrau auf deine Kraft und auf die Zukunft. Wir sind alle sehr stark und es muss stimmen, wenn ich Egoist es sagte.“ „Egoistisch bist du schon lange nicht mehr.“, flüsterte sie neckisch und ließ ihre Hände zu seinem Gesicht wandern. Sanft streichelte sie seine Wangen mit ihren Fingern und genoss den rosigen Duft. Nie würde sie diesen Geruch vergessen. „Trotzdem riechst du immer noch so gut wie am ersten Tag.“ Er schüttelte kurz den Kopf, während sein Haar seinen Bewegungen folgte und sah sie übermütig an. Sie ließ die Luft ausfahren und erwiderte seinen Blick. „Du bist unverbesserlich.“ „Du auch.“, brummte sie neckisch und küsste sie noch einmal. Dunkles Omen hin oder her. Sesshomaru hatte Recht, sie waren mächtig und würden mit allem klar kommen und er hatte ja auch noch die Armee, die hinter ihm stand und ihm zur Hilfe eilen würde, wenn es sich doch um einen Hinterhalt handeln würde. Auch wenn sie ihr Augenmerk auf den Kampf richten sollte, konnte sie nicht anders, als an die Zukunft mit ihm zu denken. Der Moment, wenn ihr Bauch wuchs und er sich rührend um sie kümmerte. Bestimmt würde er irre werden und würde irgendwann bei ihren Essgewohnheiten streiken. Oder würde er alles für sie tun, damit sie brav war? Dann käme der Moment, wenn die kleinen kämen. Der erste Moment, wenn er seine Kinder halten würde und wenn sie sie halten würde. Sie würden eine Familie sein und bestimmt würden die kleinen ihnen das Leben schwer machen, aber es würde sich lohnen. Sesshomaru war alles was in ihrem Leben zählte und niemand würde sich dazwischendrängen. „Sayo-chan, woran denkst du?“, brummte er leise und küsste sanft ihre Lippen. Sie schüttelte sich kurz und grinste über allen Maßen: „Ich habe daran gedacht, wie wir unsere Zukunft gestalten könnten und welche Wege uns offen stehen.“ „Du träumst zu viel Sayo.“ Seine Hand strich über ihre Wange und legte sich auf ihre Schulter. Sie sollte nicht zu viel Träumen. Er wünschte es sich so sehr, ihr sagen zu können, dass keine so glückliche Zukunft sie erwarten würde, doch sie wollte ihr auch nichts von seinem Plan erzählen. Schon gar nicht, da er nicht wusste, ob er diesen Kampf überstehen konnte. Es wäre für sie eine Qual, würde sie ihn hinter jeder Verkleidung vermuten. Bestimmt kämen genug Männer und sie würde ihnen ihr Herz schenken, weil sie glaubte, dass er es war. Zeit brachte Rat und irgendwie würden sie es schon meistern. Zumindest würde er nicht den Kopf in den Sand stecken.  Für ihn war die Frage sowieso noch offen, ob er ein Familienmensch war. Es war sehr gegen die Natur eines Dämons, doch er hatte schon einige Sonderlinge gesehen und könnte dazu gehören, denn sie erwärmte sein kaltes Herz. Machte ihn zu einem Sterblichen. Sein Land könnte durch ihr Eingreifen in dieser Zeit schnell fallen, doch er würde es hinnehmen müssen. Anscheinend hatte Ren schon Recht damit, dass ein Phönix viel anrichten konnte, doch er konnte ihr einfach nichts schlimmes andichten, außer dass sie zu rechtschaffend war und an das Gute in jedem Wesen glaubte. Leider musste er sich auch eingestehen, dass dies auch ein Vorteil war, sonst hätte sie sich ihm nie genähert und er hätte nie gelernt, was das Wort Liebe bedeutet. Wenn er sie wieder traf, würde er ihr es verraten, wenn sie ihm sagen würde, dass sie ihn liebte. Der Moment, wenn er es auflösen würde. Hoffentlich wäre sie nicht zu wütend auf ihn, doch er wünschte sich die Frau an seiner Seite und das nicht aus einer Laune heraus, sondern aus tiefstem Herzen. Sayo sollte sich sicher sein, dass sie wirklich die Person gefunden hatte, mit der sie in der Zukunft leben wollte. Sobald sie seinem neuen Ich ihre Liebe gestehen würde, würde sie ihm gehören, egal was sie sagte. Nie wieder würde er sie je wieder gehen lassen. „Jetzt träumst du aber.“, brummte sie und piekte in seine Wange. Er blinzelte kurz und beobachtete sie eingehend. „Mach weiter und dein Finger ist ab.“ „Das ist nicht dein ernst.“, flüsterte sie und piekte noch einmal. Doch auf einmal drehte er sich und schnappte nach ihrem Finger. Schnell hatte sie versucht die Hand wegzuziehen, doch er hielt sie fest und biss zart hinein. Sie jaulte kurz auf. Seine Zähne waren zu spitz. Als Entschuldigung leckte er ihren Finger und pustete sanft über die wunde Stelle. Sie beobachtete ihn und schmolz einfach dahin. Er war wirklich ein irrer Mann, doch er war ihrer und würde es immer bleiben.   „Hachidori?“, fragte Phenea und hatte sich nach dem Balkonbesuch wieder hingepflanzt. Er kam sofort hinterher und setzte sich vor sie im Schneidersitz. „Was ist los, Phenea?“ „Was ist, wenn dort wirklich Miasma war?“, hauchte sie und rieb sich leicht frösteln über die Arme. „Hm. Wir kommen damit klar. Mach dir keine Gedanken, doch du solltest nicht so viel darauf geben. Sie ist jung und unerfahren. Wahrscheinlich könnte sie solches Miasma nicht mal richtig einschätzen.“ „Da hast du Recht. Aber wir sollten auf Nummer Sicher gehen und Nachforschungen betreiben, was es gewesen sein könnte. Vielleicht hat jemand anderes die Fäden in der Hand.“, brummelte sie und beobachtete ihren Gegenüber. Sein Gesicht war markant, doch strahlte er jetzt schon etwas Herzliches aus, obwohl er vom Charakter eher ein Monster sein sollte. Konnte sie mit diesem Mann leben? „Lass uns das auf später verschieben. Egal was kommt, wir meistern es. Ich kann nur hoffen, dass du genug Kraft für den Zeitsprung aufbringen kannst. Ich kann dir etwas leihen, aber ich weiß nicht, woher du sie geholt hast.  Deine Flügel sind wieder komplett und strahlen, aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass sie unsere Schwachstellen kennt.“ „Ich schaff das schon. Ich weiß wie viel ich für das Tor brauchen werde und werde darauf achten, dass ich es im richtigen Moment mache. Danach musst du mich aber wahrscheinlich etwas beschützen, weil ich schwächeln werde.“ „Natürlich. Aber meinst du wirklich, du solltest heute sterben?“ „Ich weiß es nicht, wir haben noch kein Kind. Aber wir sollten in Zukunft aufpassen.“, hauchte sie uns sah sein Gesicht an, das sich leicht verfinsterte. „Was ist los?“ „Ich habe dir etwas nicht gesagt gehabt.“ „Was?“ „Nun, ich bin schon sehr alt und ich habe wirklich Veränderungen bemerkt in der Zeitachse. Zeitsprünge habe ich noch nicht gemacht, aber irgendwie ist die Achse aus dem Gleichgewicht. Wenn du sie zurückschickst, pass auf, dass du wirklich die richtige Zeit erwischt. Wir müssen später sehr aufpassen. Wenn ich so überlege, hat Sayo möglicher Weise einen Zeitsprung einer anderen Art bemerkt. Wir können uns aber nicht sicher sein.“ „Wirklich? Das klingt gar nicht gut. Also haben wir es mit einem gefährlichen Gegner zu tun, wenn er springen kann. Meinst du es könnte ein Phönix sein?“ „Möglicher Weise, aber bestimmt können es auch andere Wesen. Wenn die Person aus der Zukunft kommt, müssen wir da suchen, aber ich habe das Gefühl, dass jemand alles auslöschen will. Valkyria soll doch was gesagt haben von wegen, sie will das alle Phönixe sterben. Einerseits hat sie einen Groll gegen dich, aber andererseits versucht sie jetzt alle auszulöschen.“ Phenea nickte und spreizte sachte ihre Federn in alle Richtungen. Sie waren nachgewachsen, doch schienen sie ihr viel mehr zu schillern. Nie wieder wollte sie ohne sie sein. Kurz schloss sie bedächtig die Augen und bewegte die Flügel in alle Richtungen, bis ihre Flügel je gestoppt wurden. Sachte öffnete sie die Augen und bemerkte, wie sie von schwarzen Schwingen eingekesselt war. Er streichelte mit seinen Federn die ihren und entlockte ihr ein leichtes Keuchen. „Mistkerl!“, brummte sie und krabbelte nach vorne, während er die Beine links und rechts neben ihr elegant aufstellte und ihr Einlass gewährte. Hachidori lächelte und küsste sie liebevoll, während sie beinahe verrückt wurde durch die Berührung seiner Flügel. „Ich liebe dich, kleines.“ „Nenn mich nicht kleines… aber ich liebe dich auch über alles. Lass uns Valkyria in den Hintern treten und danach für Nachwuchs sorgen!“ Hachidori starrte sie ungläubig an und zuckte kurz: „Direkter ging es auch nicht mehr… Aber diesmal fessle ich dich und fick dich besinnungslos.“ „Fesseln… muss schauen, ob das funktioniert, aber besinnungslos vögeln klingt sehr gut, als Belohnung oder mehr als Grund, dass wir lebendig aus der Sache herauszukommen.“ Er nickte und küsste sie noch einmal: „Dann würde ich sagen, dass ich dich nicht jetzt aber nach dem Kampf verführe. Man möchte ja nicht, dass du unkonzentriert bist, weil du immer noch meinen Schwanz spürst.“ „Unglaublich, dass du solche Gespräche vor so einem Kampf führst. Aber dann machen wir das so. Du wolltest doch deinen Balz-Tanz noch haben. Aber ja. Lass uns alles vorbereiten und dann abreisen. Sesshomaru hat ja alles geklärt. Mein Herz fühlt sich leider immer noch so eng an, aber ich sehe in unsere aller Zukunft…“ „Ach süße.“, hauchte er nur und zog sie dicht an sich und küsste sie immer wieder liebevoll. Das Leben, was sie sich wünschten, könnte stattfinden, doch wenn dort in der Zukunft ein Feind war, würde er bestimmt ihnen öfters Steine in den Weg legen, als es ihnen lieb war. Würden sie es schaffen? Am besten würden sie sich leicht zurückziehen und aus allem raushalten, sodass sie sicher aus allem hervor gingen. Kapitel 81: Entscheidungskampf ------------------------------ Sie flogen allesamt durch den Himmel. Die letzte Stille, die sie umschlang, bevor sie ihren letzten Kampf antreten würden. Sayos Herz hörte nicht auf zu hämmern. Was würde sie erwarten? Der Tod? Oder das Leben? Bisher hatte sie Sesshomarus Armee noch nicht entdeckt, was für sie kein gutes Zeichen war. Kamen sie noch? Waren sie schon da? Vorsichtig blickte sie zu Sesshomaru. Sein Blick war gebannt auf den Horizont gerichtet. Es war lange her, dass sie ihn so ernst gesehen hatte. Mit jedem Meter schien er kälter zu werden. Warum entfernte er sich immer mehr von ihr, obwohl er ihr so nah war? Es machte ihr Angst. Bereitete er sich so auf den Kampf vor? Ihr Blick wanderte weiter zu den anderen beiden, die vor ihnen flogen. Auch sie waren erfüllt von einer merkwürdigen Kälte und Angespanntheit. Wahrscheinlich würde sie später auch so enden, wenn es zum Kampf kam, doch gerade verstand sie es einfach nicht, wie sie so sein konnten. Sayo atmete tief durch und beobachtete, wie die beiden Vorderen plötzlich an Höhe verloren. Sie folgte ihnen, wie auch Sesshomaru. Als ihre Füße den Boden berührten, spürte sie ein leichtes Beben, dass sie etwas aus dem Konzept brachte. Schnell hielt sie sich an Sesshomaru fest und starrte nach vorne. Was war da, dass es den ganzen Boden zum Wackeln brachte? „Mist. Wir hätten damit rechnen sollen, aber so viele?“, knurrte Sesshomaru und versteifte sich immer mehr neben ihr. Was meinte er nur damit? Ihre Ohren wurden wie taub und sie hörte nur noch ihr Herz rauschen, während seine Lippen sich unaufhörlich bewegten und sein Gesicht einer finsteren Fratze aus einem Horrorfilm glich. Ihre Augen wanderten langsam zu den anderen und weiteten sich vor Schreck. Jetzt sah sie, was gemeint gewesen war. Eine Armee. Eine riesige Armee von Dämonen kam auf sie zu. Jedoch schienen keine fliegen zu können. Ängstlich wich sie einen Schritt nach hinten und verharrte wie ein verschrecktes Reh. Ihre Beine zitterten teils mehr als der Boden. Würde es hier schon enden? Niemals könnte sie es mit einer Armee aufnehmen. Sie konnte gut kämpfen… Aber das Wort gut war wohl entscheidend dabei. Eine Frau war schon schwer, aber eine Armee? Es waren mindestens 200 Mann. Wahrscheinlich sogar noch viel mehr, als sie schätzte. Ihr Herz zog sich immer mehr zusammen. Sie wusste, dass es wichtig war, was Sesshomaru ihr zu erklären versuchte, jedoch konnte sie einfach nichts hören. Als sich dann seine Lippen plötzlich auf ihre Drückten, erwachte sie aus ihrer Starre und beobachtete ihn ungläubig: „Was sollte das?“ „Sayo. Du musst gehen. Ich komme hier klar, aber beeil dich jetzt. Ich werde sie aufhalten. Vertrau mir und stellt euch Valkyria. Ich komme nach.“ Sie sah ihn immer noch ungläubig an und spürte, wie seine Hand d ruck auf ihren Rücken ausübte und sie Zwang, einen Schritt nach vorne zu setzen. Sie wollte sich nicht trennen. Nicht jetzt. Nicht hier. „Aber Sesshomaru!“, keuchte sie und sah ihn verängstigt an. „Jetzt mach. Wenn du nicht gehst, kann ich nicht richtig kämpfen, weil ich um dich Angst bekommen werde. Du bist für eine Armee nicht gemacht. Denk daran, ich bin ein großer böser Hund, der nicht nur bellen, sondern auch beißen kann. Aber ich kann nicht auf dich achten. Jetzt geh!“ Sie nickte schüchtern und starrte ihn noch einmal an. Vielleicht würde das das letzte Mal sein in dieser Zeit. „Bitte überlebe.“ „Du aber auch, Sayo-chan.“ Sayo nickte und schwang ihre Flügel, bis sie aufstieg. Sie beeilte sich, aufzuholen und flog dicht bei den beiden. Auch wenn sie nicht schauen wollte, drehte sie sich um und erhaschte gerade noch einen Blick auf Sesshomaru, der sich ins Getümmel stürzte. Er war verschwunden unter den Massen, doch sie sah Funken, die einen Gegner nach den anderen zerfetzten. Wahrscheinlich hatte er Recht. Alleine war er besser dran, als mit ihr. Keinem wollte sie im Wege stehen und sie wollte schon gar nicht, dass er starb, aber bis sie ihn wiedersah, würde sie tausend Tode erleiden, weil sie nicht wusste, wie es ihm ging. Ihr Herz schmerzte immer mehr, je weiter sie wegflog. Warum war die Welt nur so ungerecht zu ihr? „Alles in Ordnung, Sayo?“, fragte Hachidori leicht besorgt und betrachtete sie eingehend, bis sie leicht nickte und mutig nach vorne blickte. „So ist es gut. Du wirst ihn wiedersehen.“ „Ich weiß. Nur hoffentlich kommt ihm bald seine Armee zu Hilfe.“, flüsterte Sayo und blickte ein letztes Mal zurück. Er kämpfte unerbittlich und würde sich hoffentlich nicht unterkriegen lassen, bis sie gesiegt hatten oder seine Armee kam.   Die drei flogen weiter und konnte sich nicht einmal ausmalen, wie gefährlich die Situation war. Sesshomaru schlug einen Dämon nach dem anderen nieder. Er konnte nicht ewig aushalten. Immer mehr Kraft setzte er frei. Seine Reserven hielten nicht auf ewig, jedoch würde er die Armee so lange in Schach halten, wie es sein müsste. Wenn Valkyria fiele, würde auch die Moral des Trupps fallen, der ihm ans Leder wollte. Immer wieder trafen ihn Krallen und Waffen, doch er hielt sich wacker, egal wie viele Kratzer er abbekam. Ein Treffer an seinem Kopf ließ ihn kurz taumeln. Mit etwas Glück, konnte er gerade einem Schwerthieb ausweichen, bevor schon der nächste anrollte. Ihm blieb nichts anderes übrig. Er sprang in die Höhe und verwandelte sich in einen großen Dämonenhund. Vielleicht hätte er seinen Bruder und Tessaiga um Hilfe bitten sollen. Sein Schwert war sehr stark, aber es infizierte eher Körperteile und hatte nicht so eine Reichweite, wenn es um viele einzelne Dämonen ging. Sein Körper verformte sich. Sehnen dehnten sich, wie auch sein Gesicht. Knochen knackten. Seine Zähne wurden länger und länger zu gefährlichen und giftigen Fängen, die bereit waren zu töten. Anscheinend war diese Lösung von Vorteil, denn einige wichen vor ihm, bevor er losschlug und seine ätzende Spucke über Dämonen verteilte. Viele schrien auf und flohen, jedoch gab es auch einige andere noch, die mächtiger waren. Einige Drachen schienen auch unter ihnen. Sie scheuten sich nicht ihn einzukreisen und von allen Seiten zu attackieren. Er jaulte auf, als ihn ein Speer traf, den er sich schnell rausriss. Gift? Das würde ihm nichts können, aber die Widerhaken der Waffen schmerzten höllisch und zerrissen sein Fleisch. Niemand außer Sayo würde ihn zähmen. Er würde es mit tausend Drachen aufnehmen, damit sie sicher war. Sein Geist wurde benebelt. Wirkte das Gift oder verlor er nach und nach seine Menschlichkeit, die eigentlich nie existiert hatte. In ihm erwachte das Monster und seine Schläge wurden wilder und unkontrollierter. Aufgeben und Flucht waren keine Option für ihn. Er gab alles und würde so viele er konnte in den Tod reißen. Immer öfter trafen ihn die Waffen, doch er ließ sich nicht beirren. Er würde kämpfen, auch wenn er sterben würde. Er starb als Mann. Als Dämon im Kampf gegen ein Heer Dämonen und nicht durch die Hand eines Menschen, wie sein Vater. Sayo. Auch an dem Monster war sie nicht vorbeigegangen, ohne Spuren zu hinterlassen. Immer wieder erhellte sie sein Inneres und gab ihm Macht über seinen Dämon. Er ging zu Boden, doch rappelte sich wieder auf und erwischte einen der Drachen mit seinen Krallen und verätzte ihn. Nicht einmal Knochen blieben über. Selbstgefällig grinste er und machte weiter. Dann spürte er Seile. Wollten sie ihn fesseln? Ein heftiger Hieb gegen seinen Kopf. Dann war alles schwarz. Sein Selbst war nicht mehr da. Nur noch das Monster. Hieße das seinen Tod? Er wütete wie ein verrückter und kassierte immer mehr Treffer. Blut troff aus vielen kleinen Wunden. Immer wieder riss das Monster an neuen Speeren, die in seinen Körper eindrangen. War das das Ende?   Sayo verspürte ein leichtes Stechen in der Brust. Hoffentlich ging es ihm gut. Schon jetzt vermisste sie ihn. Konnte sie ihm denn gar nicht trauen? Er hatte ihr gesagt, er würde überleben und das würde er auch. Niemand konnte diesen Mann stoppen. Seine Macht war unermesslich und er war weise, klug und Taktiker. Sie betete gen Himmel, dass er eines Tages zu ihr zurückkehren würde. Schnell verdrängte sie das bedrängende Gefühl, das ihr Herz erfüllte. Tod war keine Option für ihn und daran musste sie glauben. Sie durfte nicht daran denken, dass er sterben könnte. Als sie wieder nach vorne blickte, sah sie Valkyria. Sie saß auf eine Art Thron und schien nur auf sie zu warten. Somit brach also der letzte Kampf an in dieser Zeit. Valkyria. Sie sollte ja nicht glauben, dass sie überhaupt eine Chance gegen sie hätte. Sie landeten kurz vor Valkyria, die ihnen anscheinend keinerlei Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Erst nach kurzer Zeit wanderte ihr Blick langsam zu ihnen und beobachtete sie interessiert. „Das ging schnell. Ich dachte meine Armee hält euch länger auf?“ „Miststück! Du kämpfst mit unfairen Mitteln!“ Valkyria lachte heiser und strich durch ihr welliges Haar. Elegant band sie ihr langes rotes Haar zusammen, das der Farbe von Blut glich. „Na, na. Ihr kommt doch hier mit mehreren. Man muss euch Hampelmänner doch ausdünnen. 4 gegen einen? Nein danke. 3 sind schon besser, wovon eine ja sowieso keine Kämpferin ist. Wie niedlich. Das Mädchen zittert vor Angst. Glaubst du wirklich, so kannst du einen Speerkampf gegen mich gewinnen? Am besten sollte ich dich als erstes zerreißen und in deinem Blut baden. Dein Herz ist bestimmt köstlich.“ Hämisch lachte Valkyria und rieb ihre Finger aneinander, während Sayo ängstlich nach hinten wich. Sie stolperte und landete unsanft auf ihren Hintern. Ihre Augen weiteten sich. Die Galle kam ihr hoch. Valkyria versteckte ihre Aura nicht mehr. Ihre Aura war so mächtig und war wie ein Schlag in die Magengegend. Kuro versteckte sich leicht hinter ihr und drückte sich an ihren Rücken, in der Hoffnung, etwas Trost spenden zu können. Sayo dankte innerlich dafür. Sie durfte jetzt nicht aufgeben. Valkyria lachte noch, als Hachidori ihr aufhalf und sie an sich zog. Wütend blickte Sayo auf in das Gesicht des Monsters, das für ihre Rache über Leichen ging. „Machst du jetzt schon Kindern Angst? Du willst wohl einen Platz als Monster in den Gute Nacht Geschichten haben. Aber ich muss dir leider mitteilen, dass das Böse nie siegt. Deine Aura hat mich beinahe erschlagen, aber ich werde nicht klein beigeben. Du bist nur eine alte Schreck Schraube. Drache hin oder her. Wir Menschen haben euch Drachen in der Zukunft ausgelöscht!“ Sayo sah sie wütend an und Valkyria starrte sie entgeistert an. „Große Klappe, wie diese Phenea“, fauchte sie wütend und bohrte ihre Krallen in den Thron. Man hörte ihn splittern und bersten. Anscheinend war das die neue Art aufzustehen. Der Thron ging unter ihr in Flammen auf. Schnell zerfiel der Thron in brennende Einzelteile. Anscheinend hatte Sayo einen wunden Punkt getroffen. Nur jetzt durfte sie nicht mehr zurückweichen. Keinesfalls durfte sie ihr Schwäche zeigen. Kein Gedanke an andere verschwendete sie und starrte sie nur noch an. Hachidori stellte sich jedoch auf einmal vor sie und versperrte ihr den Blick. „Vergreif dich nicht an Sayo. Du willst mich und Phenea. Wir haben Drago noch einmal getötet.“, knurrte Hachidori. Seine Stimme ließ Sayo frösteln. Dort war nun der furchterregende Mann, von dem die vielen Geschichten der Azteken erzählt hatten. Auch wenn er aus einem heißen Land kam, schien Eis durch seine Adern zu pulsieren. Sayo blickte unter ihn und bemerkte weiße Spitzen an den Grashalmen. Konnte er wirklich die Gegend gefrieren? Hatte sie ihn eigentlich schon mit seinen Fähigkeiten kämpfen gesehen? Er war doch ein Feuervogel oder? War es ihr auch später möglich andere Elemente zu nutzen? Die Natur schien unter ihm zu gefrieren und nahm eine andere Gestalt an. Sie spürte, wie das Gleichgewicht gestört wurde und Chaos herrschte. Die Natur rebellierte. Erschreckender Weise verblüffte es sie, dass sie ihn so unterschätzt hatte. Die Macht eines uralten Phönix schien über alle Maße zu gehen. Sie schritt etwas weiter nach hinten und auch Phenea schien Abstand nehmen zu wollen. Diese Macht schien also nicht nur Sayo zu verängstigen. Der Teufel würde los sein, wenn Hachidori anfing zu kämpfen. Doch hatte er denn selbst eine Chance? Phenea schluckte und betrachtete ihn. Sie hatte nie hinterfragt, wie viel Macht er besaß, doch sie schien unbeschreiblich. Das Gleichgewicht wurde so extrem gestört, dass nicht nur Blumen gefroren, sondern auch andere verdorrten. Die Natur wehrte sich gegen den Phönix. Kapitel 82: Der Strippenzieher ------------------------------ Schnell schritt sie nach vorne und warf einen Feuerball auf Valkyria, die nur schleppend auswich. Sie war viel zu fasziniert gewesen von Hachidori. Valkyria ignorierte ihn und stürzte auf Phenea, die Schläge austeilte mit Feuerfäusten. Es wurde immer heißer und die Natur fing an zu schwingen. Sayo starrte alle entgeistert an und wusste nicht, was sie tun sollte. Valkyria und Phenea schlugen fluchend aufeinander ein und keiner wich nur einen Meter zurück. Hachidori hingegen schien sich für irgendetwas zu sammeln, zumindest schimmerte seine Aura sehr merkwürdig und bereitete ihr Übelkeit. Musste sie es verstehen? Ein Schatten in ihren Rücken, ließ sie aufschrecken. Schnell drehte sie sich und schleuderte den Speer mit sich. Sie verfehlte den Gegner und kassierte einen Schlag ins Gesicht. Sie flog ein paar Meter und landete am Boden. Ihre Augen waren betroffen und machten Ärger. Den Gegner konnte sie kaum erkennen. Er war verschwommen. Seine Aura schien verborgen zu sein, zumindest spürte sie nichts. Geschwind stand sie auf und brachte sich in Kampfposition. Tief durchatmen, sagte sie sich und nahm den Gegner ins Visier. Auch wenn ihre Augen nicht wirklich funktionstüchtig waren, würde sie nicht aufgeben. Kurz bevor sie angreifen konnte, spürte sie, wie jemand gegen ihren Rücken prallte. Erschrocken torkelte sie zur Seite und erkannte Phenea. Zumindest hatte sie rotes Haar. „Phenea?“ „Ja, ich bin es. Deine Augen… Er hat sie blockiert. Pass bloß auf dich auf…“ „Was ist mit Hachidori?“ „Ich weiß es leider nicht, aber er scheint etwas zu planen. Wir sollten ihn in seinem Vorgehen unterstützen, indem wir ihm den Rücken freihalten. Pass auf deinen Gegner auf, er kämpft mit unfairen Mitteln!“ „Deiner doch auch.“, fauchte Sayo und drehte sich wieder zum Gegner. Beide stürmten los. Sayo tanzte mit ihrem Speer. Sie schlug Haken und attackierte den Gegner mit schnellen Hieben, die meist ins Nichts gingen. Er war einfach zu schnell. Sie brauchte unbedingt einen Plan. Geschwind wich sie einem seiner Schläge aus. Anscheinend ein Prügelknabe ohne Waffen. Das war doch ihr Vorteil oder? Der Speer war lang. Sie war für den Fernkampf trainiert worden. Sesshomaru hatte ihr gesagt, sie durfte den Gegner nicht nah an sie herankommen lassen. Schnell schloss sie die Augen und wich einige Schritte zurück, bevor sie ihre Kraft auf ihren Körper und ihre Ohren übertrug. Vibrationen im Boden und in der Luft. Nicht umsonst hatte man sie als Fledermaus geschimpft. Sie spitzte die Ohren und öffnete die Flügel. Einerseits bot sie dadurch eine größere Angriffsfläche, aber andererseits spürte sie auch in den Flügeln die Bewegungen des Gegners. Sie war eine Kämpfernatur und konzentrierte sich auf den Gegner vor sich. Immer wieder musste sie zurückweichen, denn er tanzte um ihre Speerspitze herum, als wäre es ein Spiel. Sie war erpicht darauf, ihm keine Chancen einzuräumen. Der Himmel grollte über ihr. Mist. Das war gar nicht gut. Ihr Herz hämmerte immer lauter. Dieser Mann redete nicht. Wieso nicht? Wollte er unerkannt bleiben oder konnte er nicht reden? War er der große böse Gegner? Phenea schien ihn falsch einzuschätzen, doch sie selbst spürte, dass er um einiges stärker war als Valkyria. Doch er hielt sich zurück. Warum? „Was willst du von mir?“, fluchte Sayo und schlug wieder nach ihm. Diesmal traf sie seine Wange und verpasste ihm einen tiefen Kratzer. Jedoch erwischte sie dafür auch ein Schlag an der Schulter, der sie zurücktaumeln ließ. „Dich brauch ich noch.“, flüsterte eine eiskalte tiefe Stimme, die ihre Adern gefrieren ließ. Alles zitterte in ihr. Was war das für ein Monster? Eiskalt. Wieso brauchte er sie noch? Warum? „Wieso? Wenn Phenea stirbt, dann sterbe ich auch!“, knurrte sie und hielt sich kurz den Arm, bevor sie wieder zum Angriff ansetzte. „Du wirst noch sehen.“ Ein leises Flüstern im Wind, dass nur ihr galt. Aber wieso? Ein lautes Donnern ließ sie zurückzucken und sie spürte, wie seine Hand ihr Gesicht streifte. Schnell konnte sie nach hinten weichen, doch er hatte ihre Haare fest im Griff. Sie schrie auf vor Schmerz und stieß den Speer nach ihm. Zum Glück traf sie seine Schulter und bohrte den Speer tief hinein. Er schrie seinerseits auf und taumelte zurück. Dabei ließ er ihre Haare los. Jedoch ließ sie den Speer nicht los und zog ihn mit Wucht aus seinen Körper. Er wich zurück und dann kam der Regen. Es war ein Platzregen. Ihre Sicht verschleierte, denn jeder Tropfen warf einen Ton zurück, der sie verwirrte. Wie sollte sie jetzt noch seine Angriffe ausmachen können? Auch Phenea bekam Probleme. Sie kämpfte Wacker und schlug immer wieder zu. Irgendwann reichte es jedoch nicht und sie bündelte ihr Feuer und schuf zwei Chakrams, welche aussahen wie Platte Ringe. Sie hatten einen Griff und waren riesig. Vorne waren sie wie Flammen geformt, die spitz zuliefen. Die perfekte Waffe. Valkyria wich zurück, als Phenea anfing mit ihren Waffen zu tanzen. Valkyria musste immer wieder weichen. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet. Dann schuf sie selbst eine Waffe. Ein langes Breitschwert. Phenea ließ sich nicht beirren und tanzte mit dem Wind. Jedes Mal konnte sie ausweichen und schlug zurück. Ihre Waffen machten regelrecht Musik in ihrem wilden Tanz. Sie hatte keine Chance sich um Sayo zu kümmern, aber sie käme klar. Der andere schien nicht wirklich stark zu sein. Wichtig war nur, dass Hachidori sich vorbereiten konnte, auch wenn sie einfach nicht verstand, was er dort tat. Es brachte sie alle in Gefahr und war nicht abgesprochen gewesen. Oder war etwas anderes geschehen? Ein Fluch oder so? Aber die Macht die er ausstrahlte… Sie verstand es einfach nicht. Doch sie konnte jetzt nicht ihre Verteidigung aufgeben um nach ihm zu sehen. Sie ließ über ihre Waffen Feuer fließen, was ihre Gegnerin sofort nach machte. Es war ein recht ausgeglichener Kampf, doch würde sie nicht aufgeben, bis sie gesiegt hatte. Hachidori, ich brauche dich! Was tust du da? Nur noch einen Moment bitte. Ich habe es fast geschafft. Wenn ich dir Bescheid gebe, schick Sayo heim. Danach bring dich in Sicherheit so schnell du kannst. Wenn ich die Macht freisetze, sind wir unsere Sorgen los. Was planst du? Was hast du vor? Zu siegen. Keine Sorge, es ist nicht lebensgefährlich für mich. Sagen wir so, ich werde sie schock frosten. Denn so kommen wir nicht weiter. Aber erst einmal muss ich das Element unter Kontrolle bekommen. Vertraue mir. Wir brauchen sowieso noch Valkyria, denn sie muss uns sagen, wer sie dazu angestiftet hat. Du bist doch irre! Phenea war stink wütend. Was hatte er vor? Ihr war es egal, wer der Drahtzieher war. Ich bin nicht irre. Ich bin realistisch. Wenn du so weiter machst, könnte es deinen Tod bedeuten. Auch dieser andere Kerl. Merkst du nicht, dass er sich zurückhält? Er beobachtet nur und will Sayo ablenken. Seine Macht überschreitet die Tatsachen um einiges. Wie stark? Es war schwer für sie in Gedanken zu kommunizieren und zu kämpfen, doch sie musste. Sie musste wissen was los war. War dieser Mann so gefährlich? Sie wehrte einen Angriff ab und schlug zurück. Sie erwischte Valkyrias Rüstung. Die Rüstung knackte und brach an ihrer Brust. Valkyria sprang knurrend nach hinten und fauchte. Sie war stink wütend. Viel zu stark. Du musst schnell sein mit dem Tor. Wie gesagt. Verschwinde. Wenn ich Glück habe, werde ich auch ihn erwischen. Wenn er der Strippenzieher ist, werden wir ihn endlich los sein. Also vertraue mir. Solange er nicht ernst macht, haben wir noch eine Chance. Verstanden. Wir halten sie in Schach bis du bereit bist zum Angriff. Gut. Sayo? Gib Kuro Bescheid, er soll sich in deiner Nähe aufhalten. Wir müssen dich zurückschicken. Er ist zu gefährlich. Ich werde sie schock frosten. Phenea kann sehr gut entkommen, aber du bist noch recht schwerfällig und kannst keine genügende Schutzsphäre errichten. In Ordnung… Danke, dass ihr für mich da wart. Ich warte auf euch in der Zukunft! Gut. Es dauert noch etwas. Achte auf deine Verteidigung. Sayo wich zurück und sah sich nach Kuro um, doch sie konnte ihn nicht ausmachen, wie auch nicht ihren Gegner, der im Regen lauerte. Kuro, es wird Zeit… Anscheinend bleibt mir keine Zeit mich von Sesshomaru zu verabschieden… leider. In Ordnung. Ich halte mich in deiner Nähe auf. Kannst du etwas sehen? Nein, leider gar nicht. Meine Augen funktionieren nicht und der Regen verschleiert meine anderen Sinne. Gut, aber ich kann sehen. Vertrau mir. Ich werde dir sagen, von wo er kommt. Halt dich bereit. Er kommt von hinten. Dreh dich, wenn ich es dir sage. 3, … 2, … 1, …JETZT! Sayo drehte sich geschwind mit dem Speer um und erwischte den Kerl an der anderen Schulter. Er sprang zurück und fluchte erregt. Er hatte nicht damit gerechnet. Sie faltete die Flügel ein und spürte, wie der Platzregen sie vollkommen durchnässt hatte. Ihre Kleidung klebte und wurde immer schwerer, wie auch ihre Flügel. Die Frostattacke würde wunderbar wirken, bei dem Regen. Es kühlte sich zumindest merklich um sie herum ab. Sie fröstelte leicht. Er fing sich schnell und griff wieder an, doch Kuro sagte ihr immer, wohin sie schlagen sollte. So konnte sie vielleicht ihn nicht richtig erwischen, aber er blieb auf Abstand und kam nicht durch. Es war eine sichere Technik, solange er nicht bemerkte, dass Kuro ihr diese Informationen lieferte. Immer wieder schlug sie zu und immer mehr bemerkte sie, wie erschöpft sie war. Sie atmete schwer und wurde immer hektischer. Sie brauchte einen Treffer. Am liebsten würde sie jetzt schon um Hilfe bitten, doch das wäre sehr dumm, denn dann würde der andere Gegner auch auf Phenea losgehen oder auf Hachidori. Es bestand kein Zweifel für sie, dass dieser Mann etwas mit allem zu tun hatte, doch sie konnte nur mutmaßen. Aber er wusste wahrscheinlich noch nicht, wie sich alles verändert hatte. Hachidori war unbekannt für ihn, zumindest schien er sich lieber auf Sayo, als auf den viel stärkeren Gegner zu konzentrieren. Das war wohl ihre Chance zu gewinnen. Für sie war es nur schrecklich, dass sie erst später … 500 Jahre später erfahren würde, wie das ganze ausgehen würde. So sehr hätte sie sich gewünscht, noch einmal Sesshomaru zu umarmen, doch das würde nicht gehen. Er steckte bestimmt noch in dem Kampf mit den Dämonen. Schnell wich sie einem neuen Schlag aus und spürte, wie knapp es diesmal war. Anscheinend wechselte er nun die Schnelligkeit in der Hoffnung, dass es ihr noch schwerer fiel. Dann noch ein Angriff. Den hatte Kuro nicht gesehen. Sayos Rüstung steckte einen harten Schlag ein. Sie bröckelte und der Brustpanzer zerplatzte. Er zerieselte regelrecht zu Staub und vermischte sich mit dem Regen. Sie sprang zurück und legte die Hand auf ihre Brust. Sie roch Blut und schluckte. Ihr Blut. Immer wieder wich sie aus, doch sie merkte, dass der Schlag ihr sehr zu gesetzt hatte. Wahrscheinlich war eine Rippe gebrochen. Wäre das ihr Tod? Bitte beeil dich Hachidori! Ich halte nicht mehr lange durch. Langsam scheint er ernst zu machen. Wahrscheinlich hat er mir gerade mindestens eine Rippe gebrochen… Ich kann es noch nicht im Kampf regenerieren… Halte bitte noch kurz durch. Es tut mir so leid. Versuch es einfach. Wenn wirf Feuerbälle. Unser Feuer brennt so heiß, dass es nicht so leicht gelöscht werden kann. Sayo wusste, was sie zu tun hatte. Als das nächste Mal Kuro ihr sagte, von wo er kam, warf sie mehrere Feuerbälle. Das Wasser verdampfte und im Regen entstand ein Nebel, der nicht sofort verschwand. So konnte keiner den anderen sehen. Sie warf immer mehr Feuerbälle auf bestimmte Stellen, sodass sie beide verschwanden. Es brachte ihr Zeit ein. Schnell legte sie die freie Hand auf die Rippen und begann sie nach und nach zu regenerieren, während sie sich über dem Gras bewegte. Ein kleiner Trick, den sie von Sesshomaru und Haruka gelernt hatte. Ein leichtes Schweben. Sie konnte es aber kaum, jedoch half es, denn sie machte somit keine Geräusche. Ihre Rippe heilte recht schnell. Wahrscheinlich war sie aber auch nur geprellt gewesen. Doch ihre Rüstung war Schrott. Der nächste Schlag auf ihre Brust würde wahrscheinlich durch sie hindurchgehen, wie durch Butter. Ihre Angst stieg und sie versuchte ihn auszumachen. Jetzt schaffte sie auch ihre Augen zu heilen. Es war sehr anstrengend, aber immer besser konnte sie sehen. Phenea schlug sich währenddessen tapfer. Sie musste ihrem Liebsten noch etwas mehr Zeit verschaffen. „Valkyria. Ist es das wirklich wert? Jetzt kannst du noch aufhören!“  „Das wünscht du dir doch! Dein Freund hat einen Fehler begangen und sich anscheinend eingefroren! Glaubst du ich gebe dir die Chance auf einen Sieg, wenn du nur alleine bist? Sayo lebt nur noch, weil er es will und sie noch braucht. Somit kommt sie dir nicht zu Hilfe!“ „Fick dich! Es geht doch nicht um Sieg und Niederlage! Es geht um Drago. Er ist jetzt wirklich tot. Begrabe deinen Groll mit ihm!“ „Niemals. Ich werde euch alle auslöschen. Jetzt habe ich die Macht euch zu töten und ich werde es ausnutzen. Die Welt kann auch ohne euch leben!“, fauchte Valkyria und schlug mit ihrem Schwert nach Phenea. Sie wich aus, doch das Schwert schoss eine Feuerwalze, die Phenea erwischte. Sie konnte gerade noch einen Schutz aufbauen, aber er nutzte ihr kaum etwas. Ihr Haar war leicht versenkt und das Feuer hatte ihr einige Verbrennungen eingebracht. Was war das nur für eine Macht? Schnell regenerierte sie sich und griff an. Sie schoss mit ihren Chakren Feuerringe. Sie kesselte Valkyria ein und versuchte einen eigenen Treffer zu landen, doch ihre Angriffe gingen ins Nichts. Dann sprang sie vor und traf. Doch sie glitt mit ihrer Waffe durch den Körper, wie durch Luft. Ein Trugbild! Schnell drehte sie sich um und sah, wie Valkyria auf Hachidori losstürmte und zum Angriff ansetzte. Phenea stürmte ihr nach und warf ihr Feuerringe in den Weg. Als dies kaum nutzte, schlug sie mit ihren Chakren auf den Boden und eine Feuerwand entstand. Sie erstreckte sich viele Meter weit und wuchs immer höher. Valkyria kam verzweifelt zum Stehen und versuchte einen Weg durch die Wand zu finden. Phenea war wütend. Niemand würde ihren Liebsten töten.  Kapitel 83: Zeitreisende ------------------------ „Valkyria, kümmere dich zuerst um Phenea. Er ist unwichtig.“, schrie der unbekannte wütend im Nebel. Sayo grinste in sich hinein. Er war so dumm. Wahrscheinlich wusste er, dass wenn Valkyria sich um Hachi kümmerte, Phenea eine wunderbare Angriffsfläche bekam. Das würde sein Plan zerstören, aber er wusste nicht, was Hachidori plante, sonst hätte er Sayo stehen gelassen. Sie war nämlich wahrscheinlich nicht stark genug. Der Schrei jedoch hatte ihn verraten. Sie warf einen Feuerball und hörte ihn kurz aufschreien. „Treffer.“, jubelte sie leise und spürte sogleich, wie sich eine Hand um ihre Hüfte schloss. Kalte Lippen befanden sich an ihrem Ohr. Sie spürte regelrecht das hämische Lächeln. „Nicht so voreilig kleines. Würde ich dich nicht noch brauchen, wärst du jetzt tot. Aber glaub mir, ich werde dir alles noch nehmen, was du liebst. An allem hast du Schuld. Vergiss das nie. Rache ist süß und wird meist kalt serviert. Egal wie du dich verändert hast, wird es nichts daran ändern, was bald passieren wird. Außer du stirbst.“ Sayo zitterte und versuchte los zu kommen, doch er hielt sie fest. „Was meinst du?“ „Was ich meine? Oh. Stimmt ja. In der Zeit, aus der du kommst, ist noch nicht das unbeschreibliche passiert. Irgendwann wirst du es wissen!“ „Dann sag es mir, ich mach es gut! Wirklich!“, fluchte Sayo ängstlich und riss mit ihren Fingern an seinen stählernen Armen. Er war einfach zu stark und die anderen brauchten noch. „Pff. Als ob du etwas ändern würdest. Wie ich deinen Blick genießen werde, wenn du alles verlierst, was du liebst.“, hauchte er eiskalt und leckte über ihre Ohrmuschel. Zitternd versuchte sie auf seinen Fuß zu treten, doch sie traf nicht. „Du bist doch verrückt!“ „Vielleicht. Aber ich genieße auch einfach zu sehr, wenn du leidest. Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen, wenn ich sehen kann, wie du verzweifelst. Wie du an dir zweifelst. Was wohl passieren wird, wenn Phenea jetzt stirbt? Du wirst verschwinden. Nach und nach verblassen, bis die Zeit dich ausgelöscht hat.“ „Das glaubst du!“ „Oh. Naja. Zumindest hast du doch keinen Grund mehr gegen mich anzukämpfen. Du hättest damals nur ja sagen müssen. Nun. Ich frage mich, wie es deinem Sesshomaru ergangen ist. Alleine gegen eine Armee?“ „Er ist nicht alleine! Seine Armee steht hinter ihm!“  „Sie ist aber nie gekommen. Anscheinend wurde seinen Forderungen nicht stattgegeben. Es wäre auch zu wunderlich, wenn so schnell eine Armee auf die Beine gestellt werden könnte.“, lachte er leise und kalt in ihr Ohr. Sie bekam Angst. War Sesshomaru tot?   Sie wollte nicht daran glauben und trat wieder nach ihm. Diesmal ließ er los, aber nur, weil Kuro ihm in die Hand gebissen hatte. Der Mann warf Kuro zur Seite und Sayo stürzte hinter her. Sie schnappte den kleinen und rannte aus der Nebelwand raus. Sie musste ihn sehen, denn wenn sie ihn sah, wäre sie in der Zukunft gefasst auf den Moment. Warum sagte er, sie hätte Ja sagen sollen? Es konnte nicht sein, dass sein Groll durch ein Nein kam. Trotzdem kämpfte sie. Was war es wohl, was sie ablehnte? Was konnte so schwerwiegend sein, dass er eine Frau anstachelte und alles gab, um die Vergangenheit auszulöschen? Wer war er nur? Warum konnte sie ihn nicht sehen? Versteckte er sich absichtlich vor ihr? Erst zerstörte er ihr Augenlicht und jetzt versteckte er sich. Würde sie ihn vielleicht wiedererkennen? Was war das große Geheimnis hinter alle dem? Ich bin bereit. Bereitet euch vor. Wir sollten keine Minute länger warten. Sobald du durch das Portal bist, werde ich den Angriff starten. Phenea, du musst dich beeilen. Sayo-chan. Wir werden uns in der Zukunft sehen. Wir werden schon auf dich warten. Mach dir auch keine Sorgen um Sesshomaru. Der lässt sich nicht unterkriegen. Danke. Das tut echt gut, von dir so etwas zu hören. Aber ich mach mich bereit. Kuro ist schon bei mir. Gut. Ich werde das Tor öffnen und vorher Valkyria auf eine Finte führen. Nicht nur sie kann Spiegelbilder erschaffen. Phenea machte sich auch gleich daran und schuf ein paar Spiegelbilder, damit Valkyria beschäftigt war. Sie schuf auch Abbilder von Sayo, die sich auf den männlichen Gegner stürzten. Sie spürte, dass Hachidori kurz vor dem Angriff stand. Es war wirklich kalt geworden und es lag nicht an dem Regen. Sie bereitete es vor, aber wusste nicht, ob sie den richtigen Moment erwischte. Es war schwer die Abbilder zu bewegen und gleichzeitig das Portal zu öffnen. Sie schuf es im Nebel mit einer großen Menge Kraft. Hoffentlich würde es reichen, um zu entkommen. „Sayo!“, rief sie schnell. Sayo hörte und rannte. „Sesshomaru, ich liebe dich. Bis bald.“, hauchte sie noch und sprang mit Kuro durch die Scheibe. Angst trieb sie an. Wo würde sie landen? Wieder im Himmel oder auf der Erde? Das Tor schloss sich schnell wieder und Phenea flüchtete geschwind in den Himmel, während Hachidori seinen Angriff losließ. Eine riesige Schockwelle aus Eis sprengte aus seinem Körper und gefror alles in seiner Nähe. Die Kälte tötete alles auf seinem Weg und versetzte die Gegend in einen tiefen Schlaf des Todes. Auch der Nebel wurde gefroren, doch im letzten Moment bemerkte er, wie der Gegner entschwand und eine dunkle Welle ihm entgegen schwappte. Die Welle erfasste ihn und stieß ihn zu Boden. Er schüttelte sich und sah sich um. Valkyria stand dort gefroren. In ihrer letzten Bewegung hatte sie ihre Flügel ausgebreitete gehabt. Wahrscheinlich hatte sie es bemerkt. Doch es war zu spät für sie gewesen. Phenea kehrte nach einiger Zeit auf den Boden zurück und betrachtete Hachidori besorgt: „Geht es dir gut?“ „So gut es einem gehen kann nach dieser finsteren Welle. Wir haben dort einen mächtigen Gegner. Er ist geflohen, doch Valkyria habe ich erwischt.“, meinte er ernst und schritt zu Valkyria. Sie schlief im Eis. Er sah zur Seite. Dort lag etwas. Langsam kniete er sich auf das gefrorene Gras, das unter ihm wie Glas knackte und hob eine Kugel auf. „Damit hat sie ihre Macht verborgen.“ „Wir werden es nutzen und unsere jetzt verbergen. So werden wir bestimmt sicher sein.“ „Hoffen wir es. Ich habe einiges mitbekommen. Es scheint, dass dieses Monster es auf Sayo abgesehen hat. Anscheinend bringt sich unser Mädchen in der Zukunft wirklich in Schwierigkeiten. Wir müssen gut auf sie Acht geben.“ „Da hast du wohl Recht.“, hauchte sie und drückte sich an ihn. „Wir sollten nach Sesshomaru sehen und ihm helfen. Hoffentlich geht es ihm gut.“ „Das passt schon. Er will doch sein Mädchen wiedersehen.“ „Aber nur, wenn er beweist, dass er ein guter Mann sein kann.“ „Wird er. Wir haben genug Zeit.“ „Valkyria ist zumindest besiegt und der erste Krieg beigelegt, zumindest bis alle anfangen um die Vorherrschaft zu kämpfen.“ Kapitel 84: Bald, sehr bald ... ------------------------------- Es war wie ein Flug durch die Zeit. Diesmal erkannte sie viel mehr. Sah, wie die Zeit an ihr vorbeiraste und sich die Welt um sie herum veränderte. Der Wind rauschte an ihr vorbei. Es war ihr, als könnte sie das Ticken hören. Sie presste Kuro fest an ihren Körper. Gleich käme der Ausgang. Würde sie in die Arme von Sesshomaru fallen? Wie sie sich das wünschte. Sie glaubte daran. Nichts war umsonst gewesen. Er stand dort auf der anderen Seite. Würde sie küssen und umarmen und ihr sagen, dass es ein Happy End für sie gab. Er lebte. Das musste sein, er konnte nicht gestorben sein. Ihr starker Mann, der von solch einer Liebe erfüllt war, dass es ihren Körper regelrecht berauschte. Nur bei ihr war er so. Sie kehrte wieder zu ihm. Zu ihm in seine Arme. Ein Leben ohne ihn war unvorstellbar. Ihr Liebster, der für sie da sein würde, als wäre kein Tag vergangen. Was würde er zu ihr sagen, außer dass sie kein bisschen älter geworden war, als vor kurzem? Sie würde lachen und ihn einfach nur noch umarmen. Ihre Kinder waren auf dem Weg und würden ihr Leben mit Freude erfüllen. Phenea und Hachidori waren auch noch da. Würden sie sie adoptieren? Nie wieder würde sie eine Außenseiterin sein, sondern ein Jemand. Kein Niemand. Sie brachte sich alles aus der Vergangenheit mit.   Dann waren sie da. Da war es. Das Ende des Zeittunnels. Sie kamen an in ihrer neuen Welt, die sich verändert hatte. Komm her. Komm her neue Welt. Sie kam jetzt an und würde sie empfangen, denn in ihren Herzen loderte ein Feuer so hell und so klar, dass keine Schatten mehr Platz hatten in ihrem Leben. Sie stolperte durch das Loch und war schon darauf gefasst, dass sie im Himmel war, doch sie spürte festen Boden unter sich und stolperte. Unfähig fiel sie auf den Boden und bohrte ihre Nägel in die Erde, während Kuro zur Seite hopste. „Geht es dir gut?“ „Ja, Kuro-chan. Danke… Es ist wohl noch keiner da.“, bemerkte sie etwas betrübt und sah sich um. „Wahrscheinlich passt es zeitlich nicht. Zieh dich erstmal um.“ Sayo nickte und schnappte sich den Rucksack. Als erstes zog sie ihr Armband heraus und schob es über ihr Gelenk. Wie zuvor verschwanden ihre Flügel. Sie sah diesmal dabei genau zu. Es war wie in einem Traum und jetzt wachte sie wieder auf und wurde normal. Geschwind wechselte sie die Kleidung und versteckte den Rest. Sie würde später wieder kommen wegen der Rüstung. Denn diese passte einfach nicht in den kleinen Rucksack hinein. „Jetzt müssen wir wohl warten, Kuro-chan.“, flüsterte sie leicht heiser vor Aufregung und drehte sich um die eigene Achse. Die Welt hatte sie geändert. Sie war immer noch düster, doch es steckte viel mehr Leben in der Natur. Das hieße, dass Phenea lebte. Wahrscheinlich suchten sie sie schon die ganze Zeit und fanden sie nicht. Sayo lachte leise und grinste Kuro an: „Anscheinend brauchen sie noch etwas. Das sind wirklich Blindfische. Später zeig ich dir dann, was es in dieser Welt alles Schönes zu erleben gibt. Wir haben einen Fernseher. Man sieht kleine Männchen darin. Dann haben wir aber auch noch anderes schönes. Du wirst unsere Betten lieben und die Tatsache, dass wir im Supermarkt dir leckeres Fleisch kaufen können!“, zählte Sayo auf und lächelte, auch wenn ihr Herz von Minute zu Minute schwerer wurde. Unbedingt musste sie wissen, ob alles in Ordnung war. Wo waren sie nur? Zumindest hatte sie keinen Butterfly Effekt gehabt, denn ihrem Kopf ging es gut. Sie warteten noch bis es dunkel wurde. Sayo saß mit Kuro auf einem Baumstamm und ließ die Beine baumeln, während Kuro auf ihren Schoß kuschelte und sie sich unterhielten. Dann hörte sie ein Knacken und horchte auf. Schnell blickte sie sich um. „Sesshomaru?“, fragte sie leise. War er es? Sie konnte ihre Kraft nicht nutzen. Noch ein Knacksen. „HALLO? Ich bin hier!“, rief sie und sprang vom Baumstamm. Kuro konnte sich gerade so noch retten und lief ihr nach. Sie lief in die Richtung des Knackens. Ihr Herz wurde immer leichter. Sesshomaru würde sie jetzt abholen und mit sich nehmen, wie ein Prinz seine Prinzessin. Sie brach durch die Büsche und rannte in die Arme eines Mannes. Erschrocken sprang sie zurück und starrte den Mann an, der sie überrascht anblickte. „Wer sind sie?“ „Sind sie Sayo?“  „Ja… Das bin ich…“, hauchte sie und sah zu, wie der Mann ein Walki Talki an die Lippen hob. „Hier ist Fredderick. Ich habe Miss Fenikkusu gefunden. Wir werden uns nun zum Sammelpunkt begeben. Machen Sie bitte das Fahrzeug startklar und geben sie bitte der werten Dame Bescheid, dass wir ihre Tochter gefunden haben.“ Das Walki Talki knackste etwas und ein Okay wurde durchgegeben. Sayos Herz sank in die Hose. Dieser Mann hieß Fredderick und schien für ihre Mutter zu arbeiten. Wahrscheinlich musste sie sich also länger gedulden. Wieso hatten sie nicht persönlich nach ihr gesucht? „Würden Sie mich begleiten Miss?“, bat er und verbeugte sich leicht. Sayo nickte schüchtern und folgte ihm. Er war darauf bedacht, sie nicht mehr aus den Augen zu lassen. Was hatte all das zu bedeuten? „Fredderick… Wissen Sie, wie es meinem Mann geht?“ Er drehte sich leicht zu ihr um und sah sie fragend an: „Ihr Mann? Sie müssen mich übrigens nicht siezen. Ein Du reicht schon. Zu Ihrem Mann… Nun. Von welchem Mann reden sie denn? Ich bin aber auch noch nicht lange im Team. Für Ihre Suche wurden einige von uns engagiert, da man Sie nicht finden konnte.“ Sie starrte ihn entgeistert an und zitterte innerlich. Wie er wusste nichts? Hoffentlich wirklich nur, weil er nicht lange dabei war. Sofort musste sie mit Phenea reden und sie fragen, was mit ihm war. Kam er noch? War er bei der Sammelstelle und die andere wussten nur noch nicht, wer er war, weil es viel zu schnell gegangen wäre? Nach einer guten halben Stunde kamen sie am Sammelpunkt an. Da waren einige Leute, doch keiner sah aus wie Sesshomaru. Auch keiner näherte sich ihr. Nur Fredderick blieb an ihrer Seite, doch er war bestimmt nicht Sesshomaru, denn dann hätte er es ihr bestimmt gesagt und sie nicht auf die Folter gespannt. Man brachte sie zum Wagen, gab ihr eine warme Decke und bot ihr einen warmen Tee an. „Darf ich mit meiner Mutter reden? Ich muss sie etwas Wichtiges fragen. Bitte.“ Die Leute besprachen sich kurz, bevor sie auf das Telefon deuteten und sie alleine im Auto ließen. Einer funkte kurz und nur kurze Minuten später, die für sie quälend lang erschienen, klingelte das Telefon. Schnell nahm sie ab. Wer war wohl dran? Ihre richtigen Eltern oder Phenea? „Hallo.“ Diese Stimme klang so fremd… Wer war es? „Phenea?“, fragte Sayo vorsichtig und kratzte sich unsicher am Bein, während sie lauernd auf die Antwort wartete. „Ja. Sayo-chan, geht es dir gut? Es tut mir leid, du bist an der falschen Ecke, ein paar Tage zu spät herausgekommen. Wir haben uns Sorgen gemacht…“ Sie spürte, dass die Worte stimmten. Phenea schien beinahe den Tränen nah und Sayo konnte nur lächeln: „Na. Jetzt übertreib nicht. Ich lebe und bin gesund. Sag Sesshomaru, dass ich schon bald zu Hause bin. Warn ihn aber vor. Ich bin etwas angefressen, dass er mich nicht persönlich abgeholt hat.“ Sayo lächelte, doch schlagartig verschwand ihr Lächeln, als keine Antwort kam. Nur eine bedrückende Stille. Stimmte etwas nicht? Ihr Herz hämmerte immer mehr und Kuro presste sich an sie. Sie krallte sich in sein Fell. „Phenea? Warum sagst du nichts?“ Immer noch Stille. Sayo schluckte schwer und hörte ein Seufzen am anderen Ende. „Du solltest erstmal heimkommen. Lass uns später in Ruhe darüber sprechen.“ „Was meinst du damit? Ist etwas mit Sesshomaru?“, keuchte Sayo ängstlich. Das konnte doch nicht wahr sein? Wo war ihr geplantes Happy End? Ihr Herz zog sich schmerzend zusammen und sie spürte, wie ihre Augen feucht wurden. „Bitte. Sayo-chan. Das ist gerade nicht so wichtig. Lass uns später reden. Du musst erschöpft sein. Ein heißes Bad tut dir gut.“ „LENK NICHT AB! Was ist mit ihm! Sag es mir! Bitte!“, fauchte Sayo und schrie regelrecht. Angst erfasst sie und peinigte sie. Nicht doch. War er damals gestorben? „Sayo-chan… Bitte. Beruhig dich. Alles wird gut.“ „Wie kann alles gut sein, wenn du mir ausweichst, wenn ich nach ihm frage? Ist er damals gestorben im Kampf?????“ „Nein. Er hat es überlebt. Was dachtest du?“, hauchte sie und versuchte aufmunternd zu klingeln, doch Sayo konnte ihre Tränen schon nicht mehr zurückhalten. „Was ist dann?“, krächzte sie weinend und drückte ihre Hand auf ihren Bauch. Was hieß das nur? Was sollte sie verstehen? „Sayo. Lass uns später reden.“ „Nein! JETZT!“ „Sayo. Na gut. Es ist so, dass wir nicht wissen, was mit ihm ist. Irgendwann verschwand er einfach vom Erdboden…“, flüsterte Phenea. Oder sprach sie normal? Sayo konnte es nicht mehr wahrnehmen. Sie weinte. Dicke Tränen kullerten über ihre Wange und hüllten sie ein. „Verschwunden?“ „Sayo. Wir werden ihn finden. Bestimmt sucht er dich… Lass uns später reden. In Ordnung Schatz? Ich muss jetzt auch erst einmal auflegen. Sie bringen dich in dein neues Heim.“ Dann hörte sie ein Tuten. Es tat gar nicht gut, so abgewürgt zu werden. Sesshomaru… Wo warst du nur? Wo wartest du? Lebst du? Sie vermisste ihn und wollte ihn berühren, doch sie konnte nicht.   Auf der Fahrt heim, brach ihr Herz immer weiter. Als sie ankam, war sie nur noch ein Wrack. Sie fühlte sich auch so, als wäre sie am Meeresboden. Ihr blieb die Luft weg und sie schmeckte nur noch das Salz. Man brachte sie in ein schönes Zimmer. Es war großzügig geschnitten, doch sie hatte keine Ruhe, um sich umzusehen. Schnurstracks ging sie zum Bett und ließ sich hineinfallen. Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen und schluchzte. Kuro kroch zu ihr und schmiegte sich an sie, während für Sayo die Welt sich aufhörte zu drehen. Anfangs hoffte sie, dass es ein dummer Scherz war, doch er kam nicht.   Später erklärten die anderen ihr, was noch alles geschehen war. Sie waren zum Kampfort geflogen. Sesshomaru hatte überlebt, war aber schwer verletzt gewesen. Jeden hatte er platt gemacht. Sein Fell war blutrot gewesen. Es hatte gedauert, bis er sich richtig beruhigt hatte. Danach waren sie noch kurz bei ihm gewesen, bevor sie aufgebrochen waren. Die ganze Zeit hatten sie ein Auge auf ihn gehabt. Drei Jahrhunderte, doch dann verschwand er auf einmal. Sie hatten versucht ihn zu finden, doch es war, als wäre er nie da gewesen. Sein Reich war gefallen. Danach hatten sie nachgeforscht, doch ihn nicht ausmachen können. Überall waren sie gewesen. Sayos Herz wurde mit jedem Wort schwerer, egal wie fest Phenea sie in den Armen hielt. Die Wärme war tröstlich, doch es war nicht die Wärme, die sie brauchte. Sein Geruch. Sie vermisste ihn. Seine Art. Seine Kälte und doch auch seine Wärme, mit der er sie immer wieder überrascht hatte.  Wo war ihr persönliches Happy End? Blieb es doch aus? Die Galle kam ihr beinahe hoch, als sie an die Worte des Mannes dachte. Er hatte gesagt, dass ihr Liebster tot war. Hatte er gar nicht auf diese Zeit angespielt? Oder war er zurückgekehrt und hatte ihn ausgelöscht? Sie schluckte und sah die beiden an. Hachidori war anders geworden. Er war so still, während Phenea ihr sorgsam alles erklärte. „Sayo.  Steck den Kopf nicht in den Sand. Er wird vielleicht auf dich da draußen warten und wenn, wird dein Herz irgendwann heilen. Denk an die Kleinen.“ Sayo sah sie schockiert an und nickte dann. Vorsichtig rieb sie den Bauch. Einer von beiden würde Kenshin heißen, so wie Sesshomaru es sich gewünscht hatte. Ein Name für einen Krieger mit Herz. Es war ja noch Zeit. Sie würde warten, bis er kam. Bis er sie halten und küssen würde. Vielleicht hatte er sie nur noch nicht gesehen. Am Abend ging sie auf den Balkon und sah hinaus: „Sesshomaru. Ich werde auf dich warten. Und wenn du nicht kommst, werde ich es eines Tages tun. Meine Kraft wird wachsen und dann kann ich auch die Zeit durchbrechen. Mein Herz gehört nur dir. Beeil dich, damit du siehst, wie deine Kinder wachsen. Du hast mir versprochen, dass du uns drei aushalten wirst. Lass mich nicht alleine mit ihnen. Bitte.“ Kuro setzte sich neben sie und sah sie traurig an. Sayo weinte wieder. „Sayo, du solltest hinein gehen. Er kommt schon, wenn die richtige Zeit kommt. Die Welt gehört euch. Denk dran, die Zeit ist für uns unsterbliche Wesen anders. Bestimmt hat er die Zeit aus den Augen verloren. Hast du ihm denn je gesagt, wann du kommst?“ „Nein.“, hauchte sie uns sah Kuro betrübt an. „Schau. Er kommt also noch. Vielleicht Morgen oder Übermorgen. Mach dir keine Sorgen.“ Sie nickte sachte und hob ihn auf die Arme. Sie ging hinein, schloss das Fenster und legte sich wieder in ihr Bett.   Die Zeit verrann. Erst Tage, dann Wochen und dann Monate. Ohne Antwort. Sie gebar zwei Kinder. Einen Jungen und ein Mädchen. Den Jungen nannte sie Kenshin. Er war ein hübscher Junge. Seine Augen waren so golden wie die seines Vaters, doch sein Haar war rot. Eigentlich hätte es wohl schwarz sein sollen, doch es war rot wie Feuer, während das Mädchen strahlend blaue Augen und weiß silbernes Haar hatte. Sie nannte sie Kaori, denn sie roch nach einer Wiese voll Blumen. Sie hatte wohl beider Gerüche geerbt und einen ganz neuen kreiert. Beide hatten leicht spitze Ohren und waren allerliebst. Sayos Herz frohlockte, dass die beiden Gesund waren, doch ihr Herz zerbrach an dem Schmerz. Es war leer. Dort war ein Loch, das nicht mal die Kinder füllen konnten. Sesshomaru. Er konnte seine Kinder nicht sehen. Immer noch nicht wusste sie, ob er noch lebte oder ob er gestorben war. Die Zeit flog weiter. Würde sie ihn je wiedersehen? Würde sie irgendwann auf diesen Mann treffen? Sie hatten ihr gesagt, er war geflohen, was für sie hieß, dass er dort draußen auf sie wartete. Wahrscheinlich blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis sie diesen Mann traf. Würde er ihr sagen, was mit Sesshomaru war? Hoffentlich hatte er ihn nicht getötet. Wenn aber doch, würde sie ihn töten.   Jede Nacht stand sie draußen und blickte in die Sterne. Stellte sich vor, wie die Nächte und wie die Tage mit ihm gewesen waren. Sesshomaru. Er hatte ihr gezeigt, was das Wort Liebe bedeutete. Jetzt war da dieses dunkle große Loch in ihr, das sie versuchte mit den Erinnerungen zu schließen. Die kleinen waren sehr intelligent. Es vergingen Jahre. Jede Nacht stand sie dort und blickte hinauf, während die Jahreszeiten um sie tobten. Sie trainierte ihre Kräfte so gut sie konnte und machte schnell Fortschritte. Auch hatten sie eine eigene Firma. Einen großen Konzern, so wie sie es sich gewünscht hatte. Sie lernte, wie sie das Geschäft leiten musste und bewies großes Können. Würde sie ihn eines Tages widersehen? Jeden Tag sagte sie ihren Kindern „Bald. Bald. Bald steht er vor unserer Tür und wird nie wieder gehen.“ Dann fragten sie: „Bald? Was heißt bald?“ „Morgen oder übermorgen. Wir müssen nur warten.“ Die kleinen nickten. Wahrscheinlich verstanden sie viel mehr als sie, wie dumm es war, sich so etwas vorzumachen. Doch sie vertraute darauf. Würde vor ihr ein neues Abenteuer stehen?   Fortsetzung folgt … in Blinddate 2: Flammen des Schicksals Hosted by Animexx e.V. 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