Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 76: Gedanken eines Daiyoukais ------------------------------------- Abends ging sie dann raus, Haruka hatte ihr den Weg erklärt, wie sie am besten zum Treffpunkt kommen würde. Es war schwierig mit den Schuhen zu gehen, aber das durfte sie gerade nicht stören. Nach einiger Zeit kam sie dann endlich an einem großen Blumenfeld an. Sie kannte die Blumen nicht, aber es erstaunte sie, wie sie bei Vollmond aufblühten und einen unvergleichlichen Duft aussonderten. Sayo atmete tief durch und schluckte. Sie setzte sich zwischen die Blumen und schob ihre Kleidung leicht von den Schultern um sie zu entblößen, sodass das Mondlicht ihre helle Haut in einem angenehmen weiß badete. Dann betrachtete sie die Blumen und ließ alles auf sich wirken. Brachte das neues Feuer in ihre Beziehung? Hoffentlich würden sie über alles reden können und hoffentlich würde sie danach noch in Ordnung sein. Es lastete auf ihm so schwer, dass es nach außen abfärbte. Sie musste ihn ablenken, denn die letzte Zeit wollte sie sich nicht vermiesen lassen und er würde sie nicht abservieren. Würde er es versuchen, würde sie ihm die Hölle heiß machen. Leise seufzte sie und pflückte eine der Blumen und roch daran. Sie waren so schön. Vielleicht sollte sie ihn fragen, ob er ihr auch so eine Brosche besorgen könnte mit diesen weiß strahlenden Blumen.   Sesshomaru selbst war noch in seinem Zimmer und genoss etwas Sake, auch wenn es diesmal einiges mehr als normal war und er wohl einen leichten Schwips hatte. Es war wirklich schwer. Phenea und Hachidori hatten wirklich schon Recht mit dem, was sie ihm gesagt hatten und er verstand das Ganze. Zeitsprünge waren nicht leicht und er müsste die 500 Jahre ausharren. Es stimmte, dass er nicht wusste, wie er sich entwickeln würde und das ohne sie. Sie gab ihm neue Kraft und Ruhe und gab ihm einen Hauch von Gutmütigkeit, doch ohne sie war es wirklich fraglich und ihre Bedingung hatte Hand und Fuß. Er würde sich beweisen müssen, dass er sie verdiente und er könnte es nicht als er selbst tun. Auch wusste er nicht, ob seine Gefühle so lange halten würden. Irgendwie lief es anders als gedacht, aber sie hatten Recht damit, dass wenn er so kommen würde, sie sofort ihn nehmen würde, auch wenn sie nicht wüsste, was sich geändert hat. Würde sie ihn lieben können, wenn er ein Mörder in der Zukunft war mit einem schlechten und dunklen Herz? Hatte sie so etwas verdient? Er würde sich Mühe geben und etwas für sie aufbauen, damit sie an seiner Seite glücklich werden konnte. Sie würde Kinder von ihm bekommen und es würde sich zeigen, ob er ein guter Familienvater sein konnte oder er in der Kategorie durchfallen würde. Es würde dauern und er würde sie von der Entfernung erstmal betrachten. Der richtige Zeitpunkt würde wichtig sein und er musste es schaffen seinen Charakter unter Kontrolle zu bekommen. Aber es war schon hart gewesen, als sie ihm gesagt haben, dass Sayo einen guten Mann verdiente und ihn fern von ihr hielten, sollte er sich nicht beweisen können, da sie glücklich in ihren Leben sein sollte. Wütend warf er die Sakeschale an die Wand, welche scheppernd zu Boden glitt. Er seufzte und rieb sich die Stirn. Das konnte doch nicht wahr sein, dass diese beiden so dazwischen fuschen mussten. Am besten würde er ihren Augen entschwinden, etwas aufbauen und zurückkehren. Das würde wohl das einfachste sein, wenn sie nicht wüssten, dass er es ist. Auch wenn er sich etwas unsicher war, würde er sie nicht einfach aufgeben, egal was es kostet. Nur er könnte ihr es nicht sagen, wer er war und wer er sein würde. Er wusste es jetzt noch nicht einmal selbst. Fraglicher war, ob er überhaupt an sie rankommen könnte. Alles eine Frage der Geduld. Er würde nicht aufgeben, egal wie viele zwischen ihnen standen. Unbedingt brauchte er auch ein Armband zum unterdrücken seiner Macht, dass dann zu dieser Zeit passte und nicht auffallen würde. Sie zu finden wäre nicht einfach, aber er würde sich etwas einfallen lassen und mit ihr von vorne beginnen. Er verstand nur immer noch nicht, warum Phenea und Hachidori so gegen ihn waren, denn Hachidori war auch kein unbeschriebenes Blatt. Seufzend stand er auf und ging zur Schale, hob sie auf und drehte sie betrübt zwischen den Fingern. Anscheinend hatte er Glück im Unglück gehabt, dass die Schale keinen Sprung hatte. Haruka hätte ihm sonst wohl noch die Ohren langgezogen.  Es wäre auch zu einfach gewesen, wo endlich alles funktionierte, wie sie es sich gewünscht hatten. Sayo würde hoffentlich drüber hinwegkommen und nicht den Kopf in den Sand stecken. Es wäre einfach zu auffällig, würde er direkt im Wald neben ihr stehen und sie zufällig finden. Die anderen würden sofort die Lunte riechen. 500 Jahre würden für einen ordentlichen Plan hoffentlich reichen. Er ging wieder zu seinem Platz, ließ sich nieder und goss sich noch ein Schälchen ein. Als er ansetzte kam ihm der Gedanke daran, wie beliebt sie geworden war in der kurzen Zeit. Hieß das, dass es auch in der Zukunft jetzt so wäre? Immer höher wurde die Mauer zwischen ihnen und es würde ihn viel Kraft kosten, alles einzureißen. Wer wusste wie sich die Zukunft verändert hatte? Wenn alles klappte, hätte sie Phenea an ihrer Seite und die ließ sich nicht lumpen. Bestimmt würde es viele Anwärter geben und sie würde sich nicht scheuen Sayo mit dem besten zu verkuppeln um ihretwillen. Phenea hatte ihm eine Chance eingeräumt, doch er war sich sehr sicher, ob dies der Wahrheit entsprach. Sobald er zu erkennen geben würde, wer er war, würde sie alles tun um ihn los zu werden. Natürlich könnte er es ihr auch direkt sagen, aber es stimmte schon. Er konnte sich nicht sicher sein, wie sie zu seinem anderen ich stand und ob sie ihn noch lieben würde, wenn sie etwas Besseres haben konnte, das nicht unbedingt einen Berg von Leichen hinter sich aufhäufte. Er schüttelte sich und stellte den Sake weg. Das konnte doch nicht wahr sein, dass dieser Alkohol ihn so wirr machte. Damit konnte er nicht zu ihr gehen. Am besten würde er es schaffen, wenn sie sich wieder in ihn verliebte und alles wäre gegessen. Zum Schluss ließe er die Bombe platzen und Phenea könnte nichts mehr sagen, denn er hatte alle Regeln eingehalten, nur nicht vorher mitgeteilt, dass er es war. Genau so machte er es. Unbedingt musste er Sayo vorher beobachten und jeden Schritt genau bedenken, damit sie bei ihm glücklich sein konnte. Er würde dieser Phenea schon zeigen, was in ihm steckte. Keiner würde Sesshomarus Weib ausspannen. Sie gehörte ihm und er würde es irgendwie schaffen. Er war ein Mann mit Ambitionen.   Erschrocken fuhr er zusammen, als Haruka die Tür öffnete: „Lebst du noch? Du hast dich gar nicht gemeldet, als ich angeklopft habe.“ Sie ging zu ihm hin, ließ sich auf die Knie herab, legte eine Hand auf seine Schulter und massierte diese liebevoll. Sesshomaru schwieg und sie seufzte leicht und legte ihren Kopf auf seine Schulter: „Es geht um dieses Geheimnis zwischen dir und dieser Phenea und Hachidori, habe ich Recht?“ „Woher weißt du davon?“, fragte er verwirrt und sah zu ihr. Irgendwie kam ihm das gerade gelegen und er lehnte seinen Kopf an ihren. „Sayo ahnt es einfach. Du warst das letzte Mal so offen, doch jetzt scheinst du dir über irgendetwas den Kopf zu zerbrechen und das ist nicht normal. Manchmal denkst du nach, aber normal rennst du mit deinem Dickkopf durch die Wand und versuchst alles durchzusetzen.“ „Das ist glaube ich in dieser Situation verkehrt, denn ein direkter Angriff würde ein Versagen nach sich ziehen.“ „Möchtest du mit mir darüber reden? Ich sage ihr nichts. Sie hat für dich eine Überraschung vorbereitet, aber so kann ich dich da nicht hingehen lassen. Also bitte. Lass dir von deiner Haruka helfen.“, hauchte sie und streichelte ihm zart den Rücken. Er war manchmal wirklich wie ein eigenes Kind für sie gewesen und das würde immer so bleiben. Für sie war es ein Wunder, dass er eine Frau gefunden hatte, aber dass er jetzt so abdriftete, war wirklich nicht gut und könnte ihr das kleine Herzchen brechen. Sayo war einfach noch viel zu sterblich, um manche Dinge zu verstehen. „Du wirst nicht locker lassen… Ich lasse sie ungern warten. Verrat es ihr nur nicht…“ Sie nickte und drückte ihn leicht: „Mach ich nicht, aber rede mit ihr später und mach ihr Hoffnungen, dass alles gut wird. Bei einer Schwangerschaft sind solche Trübungen des Charakters nicht wirklich gut und kann zu Komplikationen führen.“ „Ich begehre sie, doch das gefällt den beiden pseudo Eltern nicht. Sie meinen sie liebt mich nur, weil es noch nie einen anderen in ihrem Leben gab. Ich bin grob, brutal und ein Mörder.“ „Da haben sie Recht Sesshomaru, was deinen Charakter betrifft, aber sie liebt dich von ganzen Herzen und das nicht nur, weil du der erste Mann bist, der ihr schöne Augen macht. Sie ist eine Augenweide und hat jeden anderen Mann verschmäht.“ „Wunderbar gesagt, du machst es damit nicht gerade besser. Es geht darum, dass es fraglich ist, wie ich in 500 Jahren zu dem ganzen stehe. Wie ich mich verändere oder ob ich ein verbitterter Greis sein werde.“ „Na. Damit käme sie klar. Glaub mir, wenn du sie nachher siehst, wirst du dahin schmelzen.“ „Lenk nicht ab. Nun. Die beiden wollen, dass ich sie neu kennen lerne. Am liebsten wollen sie, dass ich mich bei ihnen melde und sie ein Auge draufhaben können.“ „Wow. Die sind sehr übertrieben vorsichtig. Wirst du das machen?“ „Nun… Ich werde ihnen nicht sagen, dass ich es bin. Glaub mir. Mir kommt es so vor, als wollen sie mich los werden. Denen ist es nicht wirklich Recht, dass ich und Sayo ein Paar sind. Wenn ich es ihnen mitteile, werden sie mich ausbooten. Doch in einer Sache haben sie Recht. Ich weiß nicht, welche Schuld ich mir aufladen werde in dieser Zeit oder wie mein Charakter sich noch ändert.“ „Das heißt?“ „Ich werde sie neu kennen lernen und es wird ihre Entscheidung sein, ob sie mich trotzdem noch lieben kann. Vielleicht werde ich ein ganz anderer sein.“ „Und die Kinder?“, hauchte sie leise und sah ihn besorgt an. „Ich sorge schon für sie, bzw. für ihre Sicherheit. Mach dir da keine Gedanken. Nur ich mache mir Sorgen um sie und wie alles ablaufen wird. Mit Phenea und Hachidori kann ich mich leider nicht wirklich anlegen, aber ich werde hinten rumkommen und einen Überraschungsangriff starten.“ „Mein Sesshomaru, wie er leibt und lebt. Ich wünsche dir viel Glück für eure Liebe. Aber genieß das hier und jetzt. Du hast verdammte 500 Jahre um dir etwas zu überlegen. Fang damit an, wenn sie wieder in ihrer Zeit ist, doch verschwende nicht die letzten Stunden und Wochen, in denen du sie bei dir haben kannst. Ich weiß doch, wie sehr du sie liebst. Ich sehe es dir an. Wenn du sie nicht lieben würdest, würdest du hier nicht grübeln und dich mit Sake abschießen. Geh zu ihr, sie ist drüben in der Mondblumenwiese und wartet auf dich. Beeil dich und frag sie einfach was sie mag und dann machst du das schon. Sie hält vieles aus und wünscht sich nichts mehr, als mit dir ihr Leben zu verbringen.“ „Ja. Ich empfinde viel für sie. Ich mach dir nur Sorgen, Haruka. Am besten sollte ich mich auch von dir unterrichten lassen, wie man eine Frau richtig behandelt und glücklich machen kann…“ „Wie der Lord wünscht. Ich bring dir bei, was eine Frau mag und dann kommst du durchs Hintertürchen in ihr Herz, auch wenn sie nicht weiß, dass du es bist.“, flüsterte sie und drückte ihn noch mal. „Jetzt aber los. Sonst friert sie noch.“ „Natürlich!“, keuchte er und stand geschwind auf und machte sich zurecht. Er würde sich um alles kümmern. Hoffentlich würde sie am Ende alles verstehen, was hinter ihrem Rücken ablief. Es wäre aber auch möglich, dass Phenea einknicken würde. Sie würden sehen, was ihre Zukunft betraf.   Sesshomaru sah Haruka noch einmal lächelnd an und ging dann. Er würde die Zeit mit ihr genießen, die ihr noch blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)