Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 60: Valkyria -------------------- Sie verbrachten die Nacht beieinander und erwachten morgens durch ein Scheppern. Sayo stand sofort senkrecht im Bett und hielt sich die Decke vor die Brust. Verschlafen wischt sie sich über die Augen und betrachtete ihren Liebsten, welcher sie sehnsüchtig anhimmelte. Anscheinend würde nicht nur sie Probleme haben, von ihm getrennt zu sein, aber das würde vielleicht auch ein Grund sein, dass er keinen Unsinn anstellen würde und sie am Ende vielleicht doch eine Zukunft haben würden. „Guten Morgen.“, hauchte sie leise und küsste ihn, während seine Hand über ihren Rücken strich und leichten Druck ausübte. „Leg dich noch etwas hin. Lass mich nachsehen. Wahrscheinlich hat jemand nur etwas fallen gelassen.“, murmelte er an ihren Lippen und beobachtete sie aufmerksam. Seine Hand strich über ihre Wange hinunter zu ihren Hals. „Wie hast du geschlafen?“ „Sehr gut. Ohne Flügel ist es doch um einiges angenehmer… Aber danke der Nachfrage. Hoffentlich konnte der Herr auch schlafen.“ „Ich schlafe selten. Viel lieber beobachte ich dich beim Schlafen, wenn du irgendwelchen Mist flüsterst, der für mich keinen Sinn ergibt.“ Sie verzog das Gesicht und pikste ihn in die Rippen. Es störte ihn nicht, aber ihr gab es Genugtuung. „Blödmann.“ „Sag das noch mal.“ „Blödmann! So.“ Er knurrte, packte sie fester und küsste sie leidenschaftlich. „Du bist wirklich unverschämt. Wer hat dir Benehmen beigebracht?“ „Hmm… Nur dein Einfluss.“ „Jetzt bin ich schuld?“, fragte er und hob eine Augenbraue. Sie nickte eifrig und zwinkerte ihm zu, bevor ihre Hand über seine Lenden strich. „Jetzt lass mich schauen.“ Er nickt nur resigniert und ließ sie gehen. Leise seufzte er und schloss die Augen wieder. Warum brachte diese Frau ihn immer aus der Ruhe? War das jetzt Gang und Gebe? Liebe war schon etwas Merkwürdiges. Kurz öffnete er die Augen und erhaschte noch einen Blick auf ihren Körper, bevor sie ihren Kimono notdürftig geschlossen hatte. Sayo lächelte ihn noch kurz an und zwinkerte, bevor sie den Raum verlassen hatte. Als es rumste, zuckte sie kurz zusammen. „Was zum Henker?“, keuchte sie und ging schnell zu dem Raum, aus dem das Geräusch kam. Das war der Raum, in dem sie gestern gewesen waren. Vorsichtig schlich sie ran und legte das Ohr an die dünne Tür. Ein lautes Gebrüll ließ sie zusammenzucken, wie auch ein weiterer Krach. Es klang, als wäre jemand gegen eine Wand gepfeffert worden, aber jemand kleines. „DU TAUGENICHTS! Kuro! Deine Befehle waren eindeutig. Aber nein! Ich finde dich hier… HIER! Du solltest Informationen sammeln und dich nicht im Freudenhaus bedienen lassen! Und womit kommst du mir? MIT NICHTS! DU VERSAGER!“ Sayo hörte ein leichtes jaulen. Das war Kuro? Kuro sollte Informationen sammeln? War er ein Spitzel? Aber es klang bisher, als hätte er noch nichts gesagt… „Herrin!“, keuchte Kuro und sah sie ängstlich an. Was war mit seiner Herrin nur geschehen? „Bitte. Gebt mir mehr Zeit… Bitte, überdenkt euren Plan! Rache ist auch keine Lösung! Bitte…“, jaulte er kläglich und man konnte ein Schaben hören. „Taugenichts. Widerspreche deiner Herrin nicht! Was ich tue und wie ich es tue, ist meiner Sache! Du hast mir Treue geschworen bis in den Tod!“ „Herrin… Bitte…“, keuchte Kuro. „Am besten suche ich mir jemand neues. Ich brauch dich nicht mehr. Nicht so einen Versager, der seine Arbeit nicht ordnungsgemäß erfüllen kann. Ich hätte nie gedacht, dass du mich hintergehen, bzw. so im Stich lassen würdest! Am besten vernichte ich dich, bevor du zum Feind rennst und meinen Plan verrätst! Seit wann bist du nur zum Moralapostel geworden?!“ Sayo hörte ein Flackern. Schnell stürmte sie herein und schnappte Kuro und rollte sich zur Seite, bevor der Feuerball den kleinen treffen konnte. Der Feuerball traf die Wand hinter ihnen und versenkte diesen und ließ ein tiefes Loch zurück. „Kuro, alles in Ordnung?“ „Ja… schnell… Lauf…“, keuchte der kleine Kater und sah Sayo ängstlich an, er wusste, dass sie nun auch in Lebensgefahr war und wollte es nicht. Sie sollte nicht wegen ihm sterben. Schnell drehte sich Sayo um und erblickte die Frau allen Übels. Sie war riesig. Bestimmt fast 2m groß. Sie war beängstigend. Sie hatte dunkel rotes Haar, das zu einem Zopf gebunden war. Hörner, die leicht gebogen waren und riesige Schwingen. Drachenschwingen. Sayo sog die Luft ein und ihr Blick wanderte tiefer. Eine schwarze Rüstung. In der Mitte liefen ein paar große Schuppen tiefer und schützten das wichtigste, während darunter ein dunkelroter seidener, aber auch durchsichtiger Stoff ihren Körper um schmiegte. Ihre Schulterplatten endeten auch in diesem Stoff und flossen hinab und wurden am Ende breiter. Sie trug ledernde Stiefel und Knieschützer, wie auch über beide Beine ein wallender roter Stoff sich ergoss.  Einerseits sah sie atemberaubend schön aus, aber andererseits beängstigend und tödlich. „Lassen Sie Kuro in Ruhe! Er hat Ihnen nichts getan!“ „Er hat versagt, das hat er getan. Und nun bist du Zeuge. Ich werde dich mit ihm beseitigen!“, fluchte sie und ließ wieder eine Flamme erscheinen. Sayo wusste, dass Sesshomaru nicht schnell genug da sein würde, also musste sie jetzt kämpfen. War sie vielleicht auch die Strippenzieherin? Kurzerhand zog sie das Armband von ihrem Handgelenk und steckte es ein. Die Gegnerin hielt inne, als sie sah, wie Sayo Flügel wuchsen und ihre ganze Ausstrahlung sich veränderte. „Also bist du wirklich übergelaufen, Kuro. Du Verräter!“, fauchte sie und warf den Feuerball. Schnell warf Sayo Feuer zurück und zerstörte den Feuerball in der Mitte. Sie war immer noch nicht wirklich geübt, aber vielleicht konnte sie damit ja Zeit schinden. „Seien Sie gefälligst ruhig! Er ist nicht übergelaufen! Bis eben wusste ich nichts über seine Aufgabe! Er war verletzt und ich habe mich um den kleinen gekümmert! Sie Miststück haben Ihn ja verletzt und dann alleine zurückgelassen!“ Die Frau starrte sie an und dann Kuro. Wahrscheinlich bemerkte sie gerade selbst, dass sie einen Fehler begangen hatte, aber nun konnte sie nicht zurück und musste Nägel mit Köpfen machen. „Wer bist du überhaupt? Du siehst Phenea ähnlich!“ „Ich bin indirekt ihre Tochter! Damit Sie es wissen, ich werde nicht zulassen, dass Sie Phenea oder wen anderes töten! Schon gar nicht Kuro-chan!“ „Du hast mir nichts zu befehlen! Ihr Phönixe seid Unglücksbringer! Ihr zerstört mehr, als ihr rettet! Ich werde nicht stoppen, bis ich euch alle vernichtet habe!“ Sayo sah sie schockiert an. Also war sie die Feindin.  Schnell wollte sie einen Angriff starten, doch die Gegnerin kam ihr zuvor und schlug ihr eine ihrer ledernden Schwingen ins Gesicht, sodass Sayo durch die Wand flog und schmerzend auf dem Boden aufkam. „Fuck…“, knurrte sie und sah hoch. Sie stand über ihr und hielt einen Sperr in der Hand. Würde sie jetzt Sayo töten wollen? Sayo zitterte und wusste nicht, was sie machen sollte. Die Augen der Gegnerin waren Schlitze und von einer Kälte erfüllt, dass Sayo nicht mehr wusste, was sie tun sollte. War das jetzt ihr Ende? Auf einmal krachte die Wand und die Drachenfrau flog unsanft gegen einen Balken, welcher Risse bekam. Sayo sah auf und da sah sie ihn. Sesshomaru. Er war notdürftig bekleidet und wütend. Zum Glück hatte er nach ihr gesehen, sonst wäre das schief gegangen. Sesshomaru stellte sich vor der Drachenfrau auf und knurrte: „Wer bist du? Wie kannst du wagen eine Hand an meine Frau zu legen?“ Die Dame lachte hämisch und sah ihn wütend an: „Ach. Wieder tappt ein Lord in die Falle. Dein Leben ist dir wohl nichts lieb, Sesshomaru. Überleg es dir lieber noch einmal, so eine Brut in dein Haus zu lassen. Ich bin Valkyria. Die ehemalige Generalin von Drago. Den Mann, den Phenea in den Tod getrieben hat. Ich werde ihn rächen und ich werde meine Rache bekommen, egal über wie viele Leichen ich gehen muss!“, lachte sie hämisch, öffnete eine Balkontür und flog davon mit den letzten Worten: „Sesshomaru, du kannst meinen kleinen Spitzel ja selbst beseitigen.“ Sayo seufzte und sah Sesshomarus Blick. Er war sich nicht sicher, ob er Valkyria verfolgen sollte, oder sich um Sayo kümmern sollte. Am Ende blieb er. Er hatte ihren Geruch und würde sie wiederfinden. Jetzt war Sayos Sicherheit wichtiger. Er kniete sich vor ihr nieder und legte ihr eine Hand an die Wange: „Geht es dir gut?“ „Ja… Es geht. Ich hatte nur so große Angst.“, meinte sie leise und brach in Tränen aus. Er nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. Vorsichtig strich er ihr über den Rücken und flüsterte beruhigend auf sie ein, während sie immer neue Tränen und Schluchzer erschütterten. Als Sayo auf einmal dann ein leises Maunzen und Scharben vernahm, horchte sie auf und sah sich um. Sesshomaru betrachtete sie und folgte ihren Blick. Kuro lag dort. Verletzt und zitternd. Was sollte sie tun? Er war doch eigentlich ein netter Freund für sie geworden und er schien sie nicht verraten zu haben oder es vorgehabt zu haben. Er hatte den Mund gehalten, obwohl er so viele Informationen hatte sammeln können, weil sie sie ihm einfach ohne Nachdenken zugesteckt hatte. Sesshomaru stand auf. Sie starrte ihn ängstlich an. Würde er Kuro-chan umbringen ohne darüber nachzudenken? Er ging zum dem kleinen Kater und sah ihn kalt an. „Letzte Worte?“ Kuro sah hoch und zitterte. Seine Augen schienen ihr glasig und verloren. Er schloss aber kurz darauf die Augen. Anscheinend wollte er den Tod einfach annehmen, was Sayo schockierte, da er eigentlich ein so lieber Kerl war, der ihr ans Herz gewachsen war. Sie wollte nicht, dass er sie alleine ließ. Sie sprang zitternd auf und warf sich über Kuro und verdeckte ihn vor Sesshomaru: „Bitte nicht! Er hat uns nicht verraten! Er hätte es tun können, aber er hat es nicht! Bitte! Er ist mein Freund… Wenn bestrafe mich, du hast doch gesagt, ich habe die Verantwortung für ihn und muss für ihn geradestehen!“ Kuro keuchte leise unter ihr und sah betrübt zu ihr hoch. Du musst dich nicht für mich opfern… wirklich nicht. Ich danke dir, aber ich bin ein feindlicher Spitzel… „Red nicht so einen Stuss Kuro-chan! Du kannst nichts dafür, dass deine Herrin sich so verändert hat… Wenn du willst, werde ich deine und werde dich nie schlagen, aber bitte! Gib dich doch nicht einfach auf!“ Sesshomaru starrte sie an. Konnte der Kleine über Gedanken mit ihr sprechen? Anders konnte er sich das Ganze nicht vorstellen. „Sayo. Es gibt Regeln…“ „Liebster! Wenn es nach Regeln ginge, hätten wir einander schon gar nicht mehr! Also. Vielleicht hilft uns der kleine Kuro-chan weiter! Bitte! Er ist die heißeste Spur! Sogar meine Kräfte kann er unterdrücken mit einem Bannkreis. Bestimmt hilft er uns, oder Kuro-chan?“, fragte sie und erhob sich von dem kleinen. Zärtlich zog sie ihn in die Arme und streichelte den schwarzen Kater. Dann legte sie ihm die Hand auf und heilte Kuro, während Sesshomaru stillschweigend zusah. Was sollte er nur mit ihr machen? Aber sie hatte auch irgendwie recht. Kuro war ein wichtiges Indiz und könnte sie vielleicht zu dieser Frau führen. Kuro erholte sich schnell und sah sie an. Sein Blick war betrübt und er schien gerade nicht zu wissen, was jetzt mit ihm geschehen würde. Sayo lächelte ihn liebevoll an und streichelte seine Stirn: „Keine Angst Kuro-chan. Ich beschütze dich. Sesshomaru tut dir nichts. Versprochen!“ Kuro nickte leicht und strich mit seiner Pfote über ihre Hand: „Danke… Ohne dich wäre ich jetzt wohl tot… Ich werde euch so gut helfen, wie ich kann… Meine Herrin wird wohl nie wieder die Frau, die sie einmal war. Es tut mir so leid, dass ich nichts gesagt habe… Aber schnell habe ich gemerkt, wie nett du bist und ich wollte dich auch nicht mit hinein ziehen… Schon gar nicht will ich, dass du stirbst… Dafür habe ich dich viel zu lieb gewonnen.“ Sayo lächelte liebevoll und zog ihn enger an ihre Brust: „Du bist lieb. Es wäre lieb, wenn du uns hilfst. Ich werde dich auch nie alleine lassen und immer gut für dich sorgen. Ich gebe mein Ehrenwort, dass ich nie eine rachsüchtige Verrückte werde.“ Kuro nickte und leckte ihre Hand, während Sesshomaru leise hüstelte.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)