Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 48: Geh nicht ... ------------------------- „Mhmm.“ Sie erstarrte und ließ ab. Er wurde wach und betrachtete sie. „Sayo.“ Ein heiseres Hauchen, was so gar nicht an ihren Liebsten erinnerte. „Ja, ich bin hier.“, hauchte sie leise und nahm sein Gesicht in ihre Hände und kam ihm näher. Er betrachtete sie eingehend. Sie streichelte sacht sein Gesicht und er schmiegte sich in die Hand hinein. „Diesmal scheinst du so echt.“ „Das kommt daher, dass ich auch echt bin. Wäre ich früher aufgewacht, wäre ich schon die anderen beiden Tage bei dir gewesen.“ „Es tut mir leid.“ Er sah sie nicht mehr wirklich an. Langsam strich sie über seinen Haarscheitel. „Was tut dir leid?“ „Das ich dir solche Schmerzen zugefügt habe.“ Bedauern? Seine Stimme sackte immer weiter ab. Weinte er? „Ich bin hart im Nehmen. Vergiss nicht, ich bekomm schnell blaue Flecken.“ „Hm. Du musst nicht bei mir bleiben.“ „Ich will aber, du Dummkopf. Deine Strafe über bleibe ich bei dir. Mir ist es egal, was die anderen denken.“ Sein Blick traf wieder ihren und schien klarer. Die Ketten rasselten. Wollte er sie berühren? Sie stand auf. „Geh nicht.“, keuchte er. „Ich habe dir gesagt, das werde ich nicht.“, haucht sie und nahm seine Hände in ihre und streicht sanft darüber. Dann küsste sie sie. „Bist du wirklich echt? Bisher bist du immer gegangen aus Hass.“ Seine Stimme fand an Kraft und seine Hand hielt eine der ihren fest. Es schien ihm Sicherheit zu geben. Nicht nur unter den Schmerzen hatte er gelitten, auch an der Angst vor ihrer Abweisung. Sie kam wieder zu ihm runter, blieb aber in der Hocke, damit er weiter ihre Hand halten und sie ansehen konnte. Sein Blick schien weich und entspannt zu werden. Als wären dunkle Geister vertrieben worden. Er verzog den Mund zu einer schmalen Linie. Umdrehen brauchte sie sich nicht, denn sie hatte es schon längst gemerkt, dass Ren zu ihnen getreten war. „Ren. Bitte. Mach wenigstens die Kette los, wenn schon nicht die Handschellen! Bitte!“, Sayo flehte regelrecht, sie konnte das nicht so ansehen. Ren überlegte und betrachtete sie. „Auch werde ich hierbleiben! Wenn kette mich an, aber lass ihm Entspannung. Er hat hohes Fieber, seine Wunden sind entzündet! Das reicht doch! Wäre ich wach gewesen, hätte ich das nie zugelassen!“ „Was du zulässt oder nicht ist egal. Phenea steht immer noch über dir. Er muss bestraft werden. Ich werde die Kette lösen, doch er bleibt hier. Da draußen wäre er sowieso sofort tot.“ Ren löst die Kette und Sesshomaru sackte nach vorne. Sayo löste die eine Hand von seinen und fing ihn auf. Er war schwer und doch fühlte er sich gebrechlich an. Schauer der Angst beschatteten sie und heisere Stimmen flüsterten in ihr Ohr. Hatte Phenea etwas mit seiner Bestrafung zu tun? Ren musterte sie still. So eine Wendung hatte er nicht erwartet. Eher hatte er erwartet, sie würde verschwinden und ihn nicht mehr sehen wollen und jetzt lag er in ihren Armen. Schwach und verletzt. Sesshomaru schien sich in ihrer Halsbeuge mit seinem Gesicht zu vergraben. Sayo spürte seinen zarten Atem, wie er ihren Geruch gierig einsog. „Du bist es.“ „Ja. Alles wird gut.“ Endlich war er sich sicher und schmiegte sein Gesicht an ihre Wange. Ein Lächeln strich über ihre Lippen. Sie legte die Arme um seinen Hals und zog ihn fest an sich. Seine Hände lagen gefesselt auf ihren Schoß. Wahrscheinlich hatte er kaum Gefühl darin. „Wir müssen dir die Haare nachher waschen.“, hauchte sie ihm tröstlich ins Ohr und rieb ihre Nase an diesem. „Alles was du willst.“ Man hörte ihm an, wie geschwächt er war. Das behagte ihr gar nicht. Sie würde ihn wieder aufpäppeln. „Wie lange ist noch seine Strafe?“ Rens Aura waberte. Sie konnte es so spüren. Sie schwankte. „Je nachdem. Mindestens ein Tag noch. Wegen guter Führung und weil er sie freiwillig hingenommen hat. Aber am besten besprichst du das mit Phenea.“ „Also doch… Ich möchte zwei Futons haben. Und etwas für seine Wunden. Ich werde die Einzelheiten mit ihr dann klären. Tu mir einfach den Gefallen, ich will ihn nicht verlieren. Er ist mein Leben. So wie es ihm geht, geht es auch mir.“ Sayos Stimme wurde tief traurig. Sie vergrub ihr Gesicht in seinen Haaren und weinte. Heftige Schluchzer entringen ihrer Kehle - kurz war Ren versucht sie zu trösten, doch dann verließ er die Höhle und sorgte für die gewünschten Sachen. Währenddessen ließ sie Sesshomaru für keine Sekunde los. Er lag schlaff in ihren Armen. Vorsichtig hatte sie irgendwann ihre Flügel um seinen Körper geschlossen, achtete jedoch auf etwas Abstand zu seiner verletzten Haut. Phenea. Sie hörte ihre innere Stimme fauchen. Wut brannte in ihrem Inneren. Alles in Ordnung, Sayo?   Komm mir nicht so! Ich weiß, du bist daran schuld! Damit du es weißt, ich werde hier bei ihm bleiben und seine Wunden versorgen! Er hat dir sein Schloss angeboten, solange du verletzt bist und jetzt tust du das? Ich weiß gar nicht, wer das größere Monster ist. Huh. Er hat es verdient. Er hat dich verletzt, er kennt nicht seine Grenzen! Ich habe es ihm angeboten. Ich liebe ihn! Du verstehst das nicht. Es gibt Regeln, an die auch er sich zu halten hat. Es ist meine Sache, was ich mit ihm treibe! Du bist eine oberflächliche dumme Schnepfe! Mit Hachidori springst du in die Kiste. Woher sonst meine Flügel. Er ist ein Mann, der in seinem Land Kriegsgefangen das Herz rausreißen ließ, um davon zu trinken! Er hat tote auferstehen lassen und dich nicht nett behandelt! Trotzdem hast du Gefühle entwickelt! Weil du hinter seine Maske gesehen hast. Ich habe hinter Sesshomarus Maske gesehen! Wenn wegen dir mein Liebster stirbt, bring ich dich um! Vergiss nicht, du bist sterblich! Mir ist es egal, wenn es dann heißt, dass ich nie geboren werde, aber das würde ich auch nicht mehr wollen! Ihr Schluchzen wurde heftiger. Sie spürte seine Lippen an ihren Hals. „Scht.“ Er versuchte sie zu beruhigen. Sie entspannte sich leicht und strich ihm über den Nacken. Erst herrschte Stille. Beunruhigende Stille. Vielleicht hatte sie es übertrieben, aber das war ihr egal. Sie hatte selbst ihren liebsten gehabt. Wahrscheinlich hasste sie ihn auch nicht, nachdem er ihr die Flügel abgeschnitten hatte. Eigentlich musste sie doch verstehen, was Liebe war. Nach einer Weile erschien Ren, bepackt mit einigen Dingen. Seine Lippen zu einer langen Linie gekniffen. Still legte er alles ab und trat zu ihr. „Ich trag ihn, du willst ihn ja nicht hier liegen lassen.“, hauchte er und betrachtete sie besorgt. Dann hob er Sesshomaru ihr aus den Armen, jedoch hielt sie seine Hand fest und wagte nicht los zu lassen. Ren legte ihn seitlich auf einen Futon und half ihn in eine stabile Lage zu bekommen. Er strich über die Handschellen. Sie lösten sich. Erstaunt blickte Sayo in die Augen von Ren, welcher traurig lächelte: „Phenea hat ihr Einverständnis gegeben. Anscheinend hast du ihr Angst gemacht. Glaub nicht, dass es mir nicht an die Nieren geht. Er ist wie ein Neffe für mich.“ Sayo nickte still und spürte, wie Kraft in seine Glieder zurückkehrte, doch sein Zustand veränderte sich kaum. „Wieso?“ „Er ist sehr schwach. Ich habe einiges mitgebracht für die Wunden, damit sie besser heilen.“ Sayo nickt leicht. Ren schien auf einmal komplett verändert. Unterstand er Phenea etwa? Sie schluckte leicht. Sesshomaru hatte die Augen offen und betrachtete sie. „Du solltest dich ausruhen.“, hauchte sie leise und strich über seine Wange. „Wenn ich meine Augen schließe und später öffne, könntest du verschwunden sein.“ Sie hielt inne. Fürchtete er sich davor etwa? Noch nie hatte sie in seinen Augen eine solche Panik gesehen. Sie lächelte leicht, beugte sich hinab und küsste seine Lippen. Zärtlich und liebevoll. „Ich bleibe hier. Keine Sorge.“, flüsterte sie leise. Dann sah sie Ren an. Sie wies ihn an, Sesshomarus Kopf zu heben. Sie nahm das Kissen weg und rückte drunter. Ren legte den Kopf auf ihren Schoß ab. „Spürst du meine Wärme? Jetzt kannst du die Augen zu machen, du würdest merken, wenn ich verschwinden würde.“ Er nickte leicht: „Du riechst so gut.“ Sie lief rot an und lächelte. Vorsichtig streichelte sie seinen Kopf, während Ren anfing Medizin herzustellen, die er auf den Wunden verteilte. Sesshomaru zuckte zusammen, doch sie streichelte ihn einfach weiter und kühlte mit einem Tuch seine Stirn. Er sah so zerbrechlich und schwach aus. Sie hatte ihn nie so gesehen. Hatte er sich so gefühlt, als er sie heute Morgen gesehen hatte? Schuldig. Sie war schuld an seinen Schmerzen, wenn auch nur indirekt. Es musste ihm schwergefallen sein, sie aus den Händen zu geben. Nach einiger Zeit schlief er ruhig ein. Sie strich ihm sacht über das blutverschmierte Haar. Sie würde ihm es später waschen, wenn er sich wieder bewegen konnte. Langsam konnte sie die ersten Heilungen erkennen. Wäre sie nicht selbst so schwach, hätte sie versucht ihm zu helfen, doch er würde es ihr nicht verzeihen, würde sie sich weiteren Schaden zufügen. Sie hörte seinem leisen Atmen zu. Es beruhigte sie. Sachte breitete sie ihre Flügel aus und strich über seinen Oberarm. Dieser Mann brachte sie in Erstaunen. Solche verschiedenen Hüllen. Würde er Ren verzeihen können? Sie blickte in Rens Gesicht. Er war still. „Würdest du nach etwas Essbaren schauen? Und Wasser?“, flüsterte sie besorgt und schien Ren aus den Gedanken zu reißen. Er nickte und stand schnell auf. Wahrscheinlich tat es ihm im Nachhinein weh, seinen Neffen so zu sehen. Verletzt und von ihm geschändet. „Er wird dir verzeihen.“ Ren blickt zurück und lächelt leicht: „Ich weiß glaube, warum er dich nicht gehen lassen kann. Du glaubst an das Gute in jedem, egal wie böse jemand ist.“   Nach einiger Zeit kam er zurück mit einigen Nahrungssachen und betrachtete Sayo. „Willst du dir die Beine vertreten?“ „Nein. Ich habe es ihm versprochen. Das passt schon.“, flüsterte sie leise und nahm eine Schale entgegen. Sie trank etwas Wasser und seufzte. Sesshomarus Fieber war zum Glück gesunken und die Wundheilung hatte eingesetzt.  „Hat er sehr gelitten?“ „So wie ein Mensch. Er hat aber nicht gebettelt, dass ich aufhören soll.“ Sie nickte leicht und betrachtete ihn. Fast ganz nackt war er. Ren hatte keine Stelle ausgelassen. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie schmerzhaft es gewesen sein musste. „Keine Sorge, ich habe aufgehört, als er ohnmächtig wurde. Am Ende bin ich nicht mal so weit gegangen, wie ich hätte gehen sollen.“ „Danke.“, sie lächelte zart. 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