Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 47: Der Gefangene ------------------------- Erst nach zwei Tagen erwachte Sayo wieder aus ihren Schlaf. Ihr Körper schmerzte, aber es war nicht mehr so schlimm wie vorher. Sie spürte eine warme Decke und schmiegte sich hinein, während sie verzweifelt nach etwas tastete. Was suchte sie? Sesshomaru. Er war nicht da. „Du bist wach?“ Die bekannte Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich und starrte Ren an. Also war sie hier? Suchend blickte sie sich um, konnte jedoch ihn nicht ausmachen. „Was suchst du?“ „Sesshomaru…“ „Er wird nicht kommen.“ „Wieso nicht?“ Angst verscheuchte alle Gedanken. War er geflohen vor ihr? War etwas passiert? Ja, die Angst war nicht geschrumpft seit dem Vorfall, doch wollte sie ihn auch nicht an seiner Seite missen. Sie liebte ihn und er liebte sie wahrscheinlich auch. Ren setzte sich neben sie und strich ihr sachte übers Haar. „Weil er nicht kann.“ Rens kalte Stimme schnitt in ihr Herz. Sie packte Ren am Kragen und zog ihn dicht an sich, während ihre Augen forschend in seinen wühlten. „Ist er Tod?“ Blankes Entsetzen, jedoch entspannte sie sich merklich, als er den Kopf schüttelte. Fragend blickte sie ihn an, doch er strich ihr Haar glatt und seufzte. „Du weißt, was er dir angetan hat?“ „Das wollte er nicht.“, patzte sie trotzig hervor und hielt sich ihren schmerzenden Unterleib. „Leg dich hin.“, befahl Ren, doch Sayo schüttelte den Kopf. Sie musste wissen, was ihm geschehen war. „Erst wenn du mir sagst, wo er ist!“ „Das kann ich nicht.“, kalt und sachlich, starrte er sie an. Wo war der andere Ren? „Wieso nicht?“ „Es war ein Versprechen.“ „Dann sag ihm, ich habe dir gedroht dich umzubringen. Ich lasse nicht zu, dass er sich so leicht aus der Affäre zieht!“, ihre Stimme wurde immer hysterischer. War er vor ihr geflohen und hatte sie alleine gelassen, nachdem er ihr mitgeteilt hatte, dass er mehr für sie empfand? „Oder sag ihm, dass er seinen Arsch hier her bewegen soll!“ „Das geht nicht. Er kann nicht herkommen.“ „Wieso nicht?? Hast du ihm etwas getan?“, keuchte sie, als der Groschen fiel. Hatte Ren ihm nicht damals gedroht gehabt? Ren schwieg und sah sie traurig an: „Es gibt Regeln, die man einhalten muss, wenn nicht, wird man zur Rechenschaft gezogen.“ Als er die Hand hob um ihre Wange zu berühren, zuckte sie zurück und rückte von ihm ab. „Wie geht es ihm?“, flüsterte sie heiser. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ren etwas getan haben sollte. „Den Umständen entsprechend.“ „Heißt?“ Wieder Schweigen. Sie wollte es wissen. „Ich befehle dir, es mir zu sagen!“, presste sie durch zusammengebissene Zähne hervor. Sie hatte doch eine höhere Stellung als er. Also. „Es ist meine Angelegenheit!“ Ren starrt sie an. Besorgnis? Mitleid? Verunsicherung? So viele Gefühle. „Hast du keine Angst vor ihm?“ „Wenn ich ‚nein‘ sage, wäre es gelogen, aber ich stelle mich meiner Angst, weil ich ihn liebe. Ich habe es selbst übertrieben und ihm gesagt, ich halte es schon aus, weil ich erwacht bin. Tadaa ich lebe auch noch, auch wenn mir alle Knochen weh tun.“ Ren starrt sie an. Anscheinend hatte er eine andere Reaktion erwartet. Er biss sich auf die Unterlippe und schien zu grübeln. Dann stand er auf und verließ den Raum. „Hey, habe ich erlaubt, dass du gehen darfst?“, keifte sie hinterher, doch er ignoriert sie und schloss die Tür. Angst keimte in ihr auf. Was hatte Ren getan?   Phenea, Hachidori, seid ihr da? Ja, wie geht es dir? Den Umständen entsprechend. Wisst ihr, wo Sesshomaru ist? Schweigen. Auch hier. Eine unangenehme Stille entstand, bevor Phenea das Wort ergriff. Sayo. Er hat dir weh getan. Das ist meine Sache. Wo ist er? Ren macht ein Geheimnis daraus! Bitte beruhige dich, du hast 2 Tage durchgeschlafen, deine Kräfte müssen sich erst manifestieren. Aufregung ist gerade unsagbar schlecht für deine Genesung. Dann sag mir, wo er ist und ich beruhige mich! Sie merkte, wie sie ihre Gedanken regelrecht herausschrie. Ihr Herz schmerzte. Sie war voller Sorge. Warum mischten sich alle in ihre Beziehung ein? War es nicht ihre Sache? Warum habt ihr gestern nichts verhindert. Wolltet ihr, dass ich ihn hasse? Nein, Ich tue es nicht. Ich liebe ihn und ich werde nicht Ruhe geben, bevor ich ihn wiedersehen kann! Sayo, es war zu deinem Besten, deine eigene Erfahrung zu machen. Du scheinst die Gefahr zu lieben. Du hättest sterben können. Des Weiteren wissen wir nicht, wo er ist. Die Kehle schnürte sich ihr zu. Wo war er seit 2 Tagen und was sollte das heißen? Am besten? Jeder sah in ihm ein Monster, doch er war doch viel mehr. So viele schöne Stunden hatten sie miteinander geteilt und ein paar dahergelaufene Vollidioten zerstörten alles. Sie hatten es herausgefordert, dass er die Kontrolle verlor und ihn gewähren lassen, in der Hoffnung, dass sie ihn fallen lassen würde. Wahrscheinlich hatte Ren ihm etwas Schreckliches getan und sie saß hier und konnte nichts unternehmen. Ekel und Hass erfasst sie. Wäre es anders gewesen, wären sie in der Zukunft gewesen? Hätte sie ihn dort kennen gelernt, hätten sie vielleicht dann eine glückliche Beziehung führen können? Sie konnte ihn sich nicht vorstellen, wie er als Hausmann lebte, aber es hätte sich keiner eingemischt, höchstens ihre leiblichen Eltern, wobei diese wahrscheinlich froh gewesen wären, dass sie endlich einen Mann heimgebracht hätte. Sie hievte sich hoch und suchte. Sie fand einen Yutaka neben ihrem Bett und zog ihn an. Wie sie sich jetzt seine starken Arme wünschte. Wie er sich fühlte? Was hatten sie ihm gesagt? Vor 2 Tagen am Morgen hatte er sie so verängstigt angesehen. Hatte er jetzt irgendeinen Fehler begangen? Ihre Flügel schürften über den Boden, als sie zur Tür ging und sie zum innen Hof hin öffnete. Sie sah hinaus und winkte eine Nymphe herbei. Sie verneigte sich und betrachtete Sayo nervös. „Sie sind verletzt.“ „Hm. Weniger schlimm, als es aussieht, ich habe sehr empfindliche Haut. Könntest du Ren Bescheid sagen, dass er herkommen soll? Sag ihm einfach, ich bin gerade auf dem Weg zu gehen.“ Sie nickt schnell und verschwand. Anscheinend sah sie wirklich übel zugerichtet aus. Es tat weh, war aber erträglich, was es auch an dem Morgen gewesen war. Sie erinnert sich wieder, als Sesshomaru damals zugedrückt hatte nach dem ersten Tag, den sie dagewesen war. Die Flecken waren extrem blau gewesen, obwohl es auch nicht so weh getan hatte. Er war brutal gewesen, aber er hätte ihr wirklich die Knochen brechen können. Nur anscheinend bedachte das keiner. Wenn sie jemanden erzählen würde, dass es in der Zukunft eine solche Sexuelle Richtung gab, namens SM, würden sie wahrscheinlich erstaunt sein. Sie suchte ihre Sachen zusammen, da kam Ren schon rein gestürmt und sah sie schockiert an. „Sayo.“ „Wo ist meine Unterwäsche?“ Er deutete auf seidene Spitze. Ihr Gesicht wurde rot, als sie die Wäsche aufhob. Die musste er genäht haben. Sie war exquisite und hatte ein Muster aus vielen kleinen Königinnen der Nacht, während die Wäsche einen dunkelblauen Ton hatte, wovon sich die weißen Blumen mit Rotmuster extrem abhoben. Kurz sah sie ihn an, dann schlüpfte sie hinein. Wie angegossen. „Danke.“, flüsterte sie heiser, öffnete den Yutaka und zog sich den BH an. „Wohin willst du?“ „Ich werde ihn suchen gehen, wenn du mir nicht sagst, wo er ist. Es war nicht so schlimm, wie jeder denkt, auch wenn er die Kontrolle verloren hat, hätte er mich übler zurichten können. Ich bekomme schnell blaue Flecken.“ „Er sitzt seine Strafe ab.“ „Endlich kommen wir der Sache näher. Wo? Ich will ihn sehen. Es steht mir wohl zu.“ „Du lässt nicht locker…“, stöhnte er genervt, „Ich bringe dich hin.“ „Danke.“ Ren starrt sie betrübt an. Was dachte er nur? „Meinst du wirklich, du willst ihn wiedersehen?“ Die Frage überrascht sie und sie nickt nur. Er war der erste Mann, für den sie etwas dergleichen empfand. „Ja.“, meint sie bestimmt. Ihr Gesicht wurde weicher und Tränen traten in ihre Augen. Sie zog sich ordentlich an und wischte sich die Tränen mit einem Tuch von Ren ab. Nichts anderes wollte sie. Ihn sehen und umarmen. Ihm sagen, dass sie es überleben würde und sie einen Weg finden würden. Ren schien immer bedrückter, je weiter sie vorankamen. Hatte er ein schlechtes Gewissen? Würde ihr gefallen, was sie sehen würde? Sie konnte sich Sesshomaru nicht vorstellen, dass er freiwillig eine Strafe absitzen würde. Wahrscheinlich würde er mit Sake hinter Gittern hocken und gelangweilt dreinblicken. Es war schon alles in Ordnung. Was sollte passieren? Er war ein Dämon, der sich nichts gefallen ließ. Vor einem Wasserfall an einem Berg blieben sie stehen. Ren setzte sie ab, als sie jedoch los eilen wollte, hielt er sie fest und sah sie eindringlich an. „Hasse mich nicht. Es gibt Regeln und ich führe die Strafe aus.“ Sie starrte ihn verwirrt an. Hassen? Strafe?  Was meinte er damit? War es doch viel schlimmer? In Windeseile riss sie sich von Ren los und stürmte in die Höhle hinter dem Wasserfall. Wo war er? Ren trat hinter ihr herein, doch sie sah sich nur um und erkannte die Folterinstrumente und dann das Blut an dem Kreuz und am Boden. Sie schluckte schwer. Ein Rasseln und Schaben ließ ihren Blick in den hinteren Teil der Höhle wandern. Da war etwas. Weißes Haar. Sie stürmte los und blieb schockiert vor dem Etwas stehen. War Sesshomaru das? Sein Haar hing ihm ins Gesicht und fiel in Strähnen über seinen Körper. Viele Haarsträhnen hatten einen roten Touch. Sie kniete sich hin. Seine Arme waren durchgestreckt. Als sie merkte, wie sich seine Brust hob und wieder senkte, beruhigte es sie, doch sie erschrak, als sie all diese Wunden sah, die seinen ganzen Körper, außer sein Gesicht zeichneten. Sie schluckte schwer und spürte Ren in ihrem Rücken. „Wieso heilt er nicht?“, brachte sie unter Keuchen hervor und legte zitternd eine Hand auf Sesshomarus Wange. „Die Fesseln machen ihn sterblich. Er sollte wissen, was du empfunden hast. Dämonen empfinden kaum Schmerz.“ Rens Stimme war schneidend und kalt. „Wenn es dich beruhigt. Er hat sich freiwillig seiner Strafe gestellt.“ Sie fuhr herum, aber ließ ihre Hand an seiner kalten Wange. Tränen liefen ihr über die Wange. Er war wegen ihr verletzt worden. Sie beugte sich vor und lehnte ihre Stirn gegen seine. Sein Atem war flach und seine Stirn kochend heiß. Er hatte Fieber. „Er hat Fieber...“, flüsterte sie ängstlich und starrte Ren an. Seine Wunden hatten sich wahrscheinlich entzündet, weil es hier so feucht war. „Ich will eine Schüssel mit Wasser und ein Tuch! Ich will ihn abnehmen!“ „Seine Strafe ist nicht beendet. Aber ich bringe dir deine Schale. Doch er bleibt so wie er ist.“ Sie schluckte und wartete, bis er ihr das gewünschte gebracht hatte. Zärtlich wischte sie mit dem kalten Tuch über sein Gesicht. Er stöhnte leise auf und wurde langsam wach. Sein Blick war vernebelt und halb geschlossen. Seine Augen schienen ihr so leer und verloren. Sah er sie wirklich? „Sayo… wärst du nur echt.“ Seine Augen schlossen sich wieder. Ihr Herz schmerzte. Hatte er etwa so hohes Fieber, dass er sie schon öfters gesehen hatte? Sie wusch ihn zärtlich weiter und küsste seine Stirn und dann vorsichtig seine Lippen. Er erwiderte es nicht wirklich. „Ren, geh bitte raus, ja?“ Ren nickte und ging. Diese Szene berührte ihn, aber er hatte seine Aufgabe und konnte keine Regel für ihn oder sie biegen oder gar brechen. „Sesshomaru, ich bin echt.“, hauchte sie leise und wusch sachte seine Wunden. Er zuckte immer wieder zusammen, doch sie mussten gereinigt werden. Als sie sich umblickte, bemerkte sie, dass Ren auch Alkohol mitgebracht hatte. „Das wird weh tun.“, hauchte sie. Schnell suchte sie etwas und schob es unter seinen Hintern, sodass er darauf saß und seine Arme etwas Entspannung bekommen konnten. Vorsichtig umrundete sie ihn und erstarrte. Seine Brust hatte schon schlimm ausgesehen, doch sein Rücken war ein Massaker. Jetzt war klar, warum er in einem solch schlimmen Zustand war. Vorsichtig kniete sie sich hinter ihn und goss den Alkohol über seine Schultern. Er schrie und zerrte an seinen Handschellen. Seine Handgelenke waren blutig. Sie schluckte schwer und goss mehr Alkohol rüber, bevor sie auch vorne über ihn den Alkohol goss. Seine Schreie versetzten ihr immer wieder einen Stich. Noch nie hatte sie ihn schreien gehört. Es machte ihr Angst. Als sie mit dem Waschen fertig war, setzte sie sich vor ihn. Er sah etwas abgemagert aus, seine Lippen waren trocken. Sie kippte die Schale am Wasserfall aus, wusch sie und füllte sie erneut. Dann ging sie zu ihm und hielt ihm die Schale an den Mund. Als sie versuchte ihm welches einzuflößen, lief es nur an seinem Kinn hinab. Er war vollständig dehydriert. Sie sah sich um, dann trank sie selbst etwas und beließ es im Mund. Vorsichtig beugte sie sich vor, öffnete seine Lippen leicht und küsste ihn, wobei sie ihm das Wasser langsam einflößte. Gierig schluckte er. Die Halbe Schale gab sie ihm zu Trinken auf diese Art und Weise. Sie wusste, sie würde bei ihm bleiben und seine Strafe würde sie mit absitzen. Langsam strich sie seine Haare zur Seite. Der Wunsch sich an ihn zu schmiegen war riesig, doch sie wusste, es würde ihm Schmerzen bereiten. Kurz blickte sie nach draußen. Dann versuchte sie an den Handschellen zu zerren. Würden sie nur aufgehen. Er würde genesen und alles wäre gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)