Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 42: Das Erwachen ------------------------ Sayo hatte ihn im letzten Moment gesehen. Es war dieser Drago gewesen, jedoch hatte er nur mit dem Griff des Schwertes zugeschlagen, jedoch hatte der Schlag sein Ziel nicht verfehlt und würde sie das Leben kosten. Sie rasten dem tosenden Meer entgegen. Sie wollte nicht sterben. Sayo presste die Arme um Sesshomarus leblosen Körper. Hoffentlich lebte er noch, aber das wäre egal, würde nichts passieren. „Bitte“, keuchte sie ängstlich und versuchte ihre Kraft zu sammeln. Der Wind zerzauste ihr Haar und riss an ihrer Kleidung, ihre Augen tränten, schnell kniff sie sie zu. Sie würden an den Felsen zerschellen und sterben. Immer mehr Kraft versuchte sie in sich zu sammeln, irgendwie musste sie es schaffen, irgendwie. Ihre Angst stieg ins unermessliche, während sie den Felsen immer näherkamen. Es musste ein Wunder geschehen, sonst war es aus. Als sie sich noch einmal anstrengte, spürte sie einen heftigen Schmerz. Erst dachte sie, sie war mit dem Rücken auf die Felsen getroffen, doch dann fühlte sie sich leichter, auch wenn sie noch fiel. Wie sie schnell merkte, wurde der Fall gebremst. Sie spürte Muskeln, von denen sie nicht gewusst hatte und öffnete die Augen. Sie war nicht tot. Instinktiv breiteten sie sich auf und stoppten den Fall immer mehr. Vorsichtig drehte sie den Kopf, dann erblickte sie sie. Flügel. Heißt das, sie war erwacht? Immer fester presste sie Sesshomaru an sich und versuchte den Fall noch mehr zu bremsen. Konnte sie hochfliegen? Doch sie fühlten sich so schwer an und ihre Muskeln schmerzten, es fühlte sich an, als würden sie von der Anstrengung reißen. „Bitte wach auf, Sesshomaru, ich kann uns nicht mehr halten!“, flehte sie unter ihren letzten Anstrengungen, bevor ihre Flügel nicht mehr dem Druck standhielten und der Wind sie nach hinten drückte. Ihr Fall wurde nicht mehr gebremst, es war noch genug Weg unter ihnen. Es würde bestimmt weh tun. Kurz bevor sie auf den Felsen landeten, stoppte ihr Fall. Erschrocken sog sie die Luft ein und blickte vor sich. „Sesshomaru.“ Er blickte sie an, sein Fell schlang sich um sie und langsam stiegen sie auf. Er schloss die Arme um sie und betrachtete ihre Flügel. „Flügel.“, hauchte er leise. Sayo schmiegte sich an seine Brust. Sie schmerzten höllisch. Schön über seine Faszination. Wie weh tat es dann, wenn sie abgeschnitten wurden? „Sesshomaru, du lebst.“ „So schnell sterbe ich nicht. Aber du hast Flügel…“ „Ja, ich wollte nicht, dass du stirbst und da sind sie mir gewachsen.“, hauchte sie leise und schlang die Arme um seinen Hals. Er sollte sie festhalten und nicht mehr loslassen. „Kannst du mir zufällig erzählen, wie sie denn aussehen? Ich habe noch nicht wirklich etwas sehen können und sie tun gerade so weh… Anscheinend gibt es noch eine neue Region, die ich jetzt trainieren muss.“ Sesshomaru blickte auf ihre Flügel. Sein Atem stockte. Das konnte doch nicht wahr sein. Er seufzte leise und grummelte etwas Unverständliches vor sich hin. Das konnte heiter werden. „Willst du es wirklich wissen?“, fragte er missmutig und strich zart über ihre Innenflügel. „Jahhh…“, keuchte sie halb und wurde rot. Konnte es sein, dass sie dort so empfindlich war? Bestimmt nur, weil sie frisch gewachsen waren. Ihr Gesicht presste sie an seine Brust. „Es sind 2 Paare. Der obere und untere haben dieselben Muster. Wahrscheinlich nach Pheneas Art teils. Deine Flügel haben einen goldgelben Rand. Die kurzen Ansätze sind von außen nach innen rot, gelb, Rot, Schwarz. Und die äußeren haben noch eine Reihe Federn. Schwarze mit blauen Spitzen.“ Erschrocken riss sie den Kopf hoch und knallte gegen sein Kinn. Während ihr ein Schmerzlaut entfuhr, löste er nur eine Hand und rieb sich das Kinn still: „Verarsch mich nicht Sesshomaru!“ „Tu ich nicht. Ehrlich.“, brummte er. „Rate, wieso ich so missmutig geworden bin.“ Sie blickte in sein Gesicht, hoffte ein Lächeln zu entdecken, doch nichts. Anscheinend sprach er die Wahrheit. Ihr wurde schlecht, dass hieße nämlich, dass sie mit ihren „Vater“ rumgeknutscht hatte… mit Zunge! Sie könnte Kotzen bei dem Gedanken, aber sie wollte auch die Flügel sehen, denn sie hatten ihn fasziniert. Als sie oben waren, suchten beide nach dem Angreifer, doch dieser schien schon geflohen zu sein. Irgendwie beruhigte es sie. „Es war dieser Drago… hoffentlich geht es den andren gut, vielleicht hat er mich verwechselt.“, flüsterte sie heiser und wollte ihn nicht loslassen, die Flügel waren einfach zu schwer. Als Sesshomaru auf dem Boden ankam, bemerkte er ihr Gewicht. Sie war wohl sehr erschöpft und er konnte sich vorstellen, dass diese Flügel nicht gerade leicht waren für einen untrainierten Rücken. Er stützte sie vorsichtig und betrachtete sie. Er nickte und schnupperte. Dieser Mann war wie ein Schatten gewesen, konnte er ihn nicht riechen? Müsste er nicht nach Leiche riechen? „Wir müssen nach den anderen schauen.“, meinte er ernst und flog mit ihr. Sein Fell wurde länger und er glitt mit ihr durch die Luft, das würde das ganze erstmal leichter machen. Phenea? Hachidori, seid ihr okay? Ja, wieso? Ist bei euch … oh, ist das wahr? Du bist erwacht, nicht wahr? Ja, wir wurden aber angegriffen, von Drago! Wir kommen zu euch. Wir müssen etwas klären… Drago? Hier war er nicht. Wir halten die Augen offen und herzlichen Glückwunsch. Sayo seufzte: „Sie sind okay. Ich habe mir vorhin schon gleich gedacht, dass da etwas läuft. Darum wollte ich von denen weg, nachdem sie mir erklären wollten, wie das alles funktioniert und so. Es tut mir wirklich leid wegen vorhin und bitte vorsichtig mit meinen Flügeln, die sind gerade so empfindlich, ich muss mich daran erstmal gewöhnen. Sesshomaru nickte sacht und küsste ihre Stirn: „Du siehst verändert aus. Drückt deine Rüstung zufällig an der Brust?“ Knallrot blickte sie an sich runter, ließ seinen Hals los und betastete ihre Brust. Das durfte doch nicht wahr sein. Waren die größer? Auch der Rest ihres Körpers schien weiblicher geworden zu sein. Sie verzog die Lippen zu einem Schmollen: „Na Super.“ „Ich find es nicht übel.“, knurrte er leise und küsste ihre Nase. Sie nieste und rieb sich die Nase. Dieser Mann. „Verzeihst du mir?“ „Muss ich wohl, vorher gibst du nicht auf. Verzeihst du mir? Jetzt sollte ich lernen mich unter Kontrolle zu halten, sonst wirst du mir Feuer unter den Hintern machen. Deine Macht ist um einiges gestiegen. Man spürt es wirklich extrem. Um dich herum scheint die Luft zu flimmern.“ Seine Hand strich über ihren Rücken und zog sacht an ihren Haaren, bevor er leicht ihre Flügel berührte. Sie keuchte auf und versuchte die Flügel zu entfernen von seiner Hand, doch es ging nicht. Zu ihrem Glück hörte er auf, als er merkte, dass es ihr unangenehm war. Sie würde ab jetzt mehr zu ihren Gefühlen stehen. Sie war erwacht, es gab kein Weg zurück in ihr früheres Leben und auch wenn sie schwanger werden würde, würde sie das Kind behalten, auch wenn er nicht bei ihr sein konnte. Vielleicht lebte er auch da in der Zukunft und würde sie dann finden. Aber das war jetzt unwichtig. Drago war wichtig und der Kampf gegen das unbekannte, was Phenea auslöschen wollte. Seit wann war sie nur so egoistisch geworden? Als sie vor den anderen landeten, schauten sie nicht schlecht. Sayo löste sich von Sesshomaru und brüstete sich vor ihnen: „Ihr müsst mir nicht zufällig etwas erklären? Das schwarz und blau in meinen Flügeln kommt wohl von nichts. Ihr seid ertappt. und Hachidori, versuch ja nichts mehr bei mir.“ Phenea schluckte: „Oh. Ja, da war was, aber das ist privat und… naja… ich… herzlichen Glückwunsch.“ Hachidori grinste nur und schaute neckisch zu Phenea: „Sayo, ich bin nicht mehr hinter dir her, keine Sorge, aber ich finde es interessant, ich habe es nicht erwartet. Schade, dann geht das auch nur über Generationen… Aber deine Flügel sind wunderschön, ich bin stolz auf dich und Fienchen auch, oder süße?“ Phenea starrte Hachidori wütend an: „Hey! Nur weil das jetzt rauskommt, gibt es dir nicht gleich das Recht, mich als deine Süße zu bezeichnen! Und ja, ihre Flügel sind schön, sie kommen nach mir!“ „Interessant nur, dass Sayo gekommen ist um eigentlich Phenea vor Hachidori zu beschützen und jetzt kommt raus, dass die beiden für die Zeugung meiner Braut zuständig waren.“ Sayo wurde rot, auch die anderen beiden. Wobei die andere beiden wahrscheinlich nicht das Wort Braut gehört hatten. Seit wann hatte er das entschieden? Sie waren nicht für die Ewigkeit bestimmt und jetzt nannte er sie so? Ihr wurden die Beine weich. Sollte das seine Art eines Heiratsantrags sein? Sayo spielte mit einer Haarsträhne und gluckste leise. Es machte sie glücklich irgendwie, aber hatte er das ernst gemeint? Vorsichtig schielte sie zu ihm hin und erhaschte ein Heben seiner Augenbrauen. Vielleicht hatte Sesshomaru auch nur einen Spaß machen wollen, weil Hachidori so etwas gesagt hatte. „Du, Sesshomaru?“, flüsterte sie und zog an seinem Ärmel, bevor sie ihm dicht an das Ohr rückte: „War das Spaß, oder meintest du das gerade ernst mit der Braut?“ Leicht amüsiert betrachtete er: „Als was willst du es denn sehen?“ Sie schluckte: „Ich wäre es gerne.“ Sie schaute ihn knallrot an, doch war sie sich immer noch nicht sicher, wie er dachte. Schnell ließ sie ab und sah zu den andere beiden: „Was machen wir jetzt? Anscheinend hat Drago mich und dich, Phenea, verwechselt. Wobei er wollte Sesshomaru beseitigen und ich wurde nur mitgerissen.“ Phenea seufzte und ging zu Sayo und umarmte sie: „Wegen mir gerätst du jetzt in Gefahr, das war nicht so geplant. Tut mir leid. Ich werde mich um ihn kümmern.“ Sayo spürte, wie tieftraurig Phenea war. Es ging ihr gar nicht gut. Aber wie würde sie sich fühlen, würde ein verstorbener Liebster wiederauftauchen und anfangen ihr weh zu tun? Sie drückte Phenea fest an sich und knuddelte sie. „Phenea, mach dir keine Sorge. Wir stehen das gemeinsam durch. Darum hast du mich doch um Hilfe gebeten. Ich kam aus einem anderen Grund, aber ich habe es dir versprochen und du musst mir doch beibringen, wie das alles funktioniert.“, erklärte sie liebevoll und strich Phenea die Haare aus dem Gesicht. Sie waren sich in vielen Dingen ähnlich und jetzt könnte sie vielleicht einmal akzeptiert werden. Auch wollte sie, dass Phenea in der Zukunft leben würde, dann wäre sie nicht mehr alleine. Diese ganzen egoistischen Gedanken, doch sie wollte nicht mehr alleine sein. Nie wieder. Sie hatte sich schon so sehr daran gewöhnt. „In Ordnung.“, flüsterte Phenea und drückte Sayo noch einmal fest an sich. „Wir sollten euch jetzt erstmal alleine lassen, damit ihr reden könnt. Wir gehen erstmal zurück und planen dann weiter. Anscheinend werden wir hier nicht gebraucht. Hachidori, lass uns erstmal zurückkehren. wir haben ein Hühnchen zu rupfen.“ Sie ließ Sayo los und ging zu Hachidori. Ihr Blick war vielsagend. Sie war selbst verwirrt und wollte in Ruhe mit Hachidori darüber reden. Vorsichtig strich sie über Hachidoris Bauch, sodass die anderen es nicht sehen konnten und sah ihn betrübt an. Verwirrung machte sich in ihr breit. Sie war nicht schwanger oder? Hieße das, sie würden sich näherkommen? Dann musste sie doch noch etwas länger gelebt haben, oder? Wenn er der indirekte Vater war. Irgendwas stimmte nicht oder konnte sie sich in diesen grausamen Mann verlieben, der sich ihr ausgeliefert hatte? „Bring mich bitte in Sesshomarus Schloss.“ „Gerne.“, hauchte er und verbeugte sich vor den anderen. „Haltet die Augen offen. Es ist sicherer, sie heim zu bringen, sie scheint mir schockiert zu sein, ich bin es aber auch. Ihr kommt wohl alleine zu recht. Wir werden sehen, wie wir weiter machen. Wenn du noch was rausbekommst, sag es mir bitte, Sesshomaru.“ „Ich konnte ihn bisher nicht riechen oder spüren. Jemand mächtiges muss ihn verbergen. Denkt nach, wer es sein kann, denn er scheint ja einen Groll zu hegen gegen Phenea.“, meinte Sesshomaru und blickte zu Sayo hinab. Er war umsonst auf diesen Hachidori wütend gewesen. „In Ordnung. Pass du auf meine ,Tochter` auf, sonst setzt es was.“, grinste Hachidori und strich Phenea über den Nacken. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke, dass sie anscheinend mehr als einmal sich verwöhnen würden. So gern wollte er sie unterwerfen und ihr zeigen, wie gut es sich anfühlen konnte, wenn sie ihm nur die Zügel in die Hand gab. Vielleicht gab es ja doch eine interessante Zukunft. Er zog Phenea dicht an sich und seine Flügel schlugen fest. Sayo seufzte bewundernd, wie einfach er aufstieg und mit ihr davonfliegen konnte, während sie regelrecht einen Krampf gehabt hatte. Irgendwann konnte sie das auch. Fliegen. Auch als sie am Horizont fast verschwunden waren, schaute sie immer noch hinterher. Sehnsüchtig schloss sie die Augen und versuchte die Flügel zu heben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)