Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 40: Unruhige Nacht -------------------------- Als nichts geschah, öffnete sie langsam die Augen wieder und schielte zu der Hand. Sie war in der Luft wenige Zentimeter von ihrer Haut entfernt gewesen. Ob in ihm noch er war? Warum erinnerte es sie an die Schöne und das Biest? Einem Märchen von einem Monster, dass im Inneren keins war, nur falsch verstanden. Aber konnte man das auf jedes Monster beziehen? Konnte sie ihn beruhigen, ihn zähmen? Auch sie hob nun langsam eine Hand und führte sie langsam zu seinem Gesicht. Er knurrte. Es erinnerte sie an den Monsterhund. Konnte es noch einmal funktionieren, wenn sie ihm bewies, dass sie ihm vertraute? Sie ließ sich nicht beirren von seinem Knurren und legte ihre Hand auf seine Wange. Sein Knurren verstärkte sich noch, doch sie strich sacht mit den Fingern weiter und fuhr die nun zackigen Linien nach. Es sah eigenartig aus, unmenschlich. Bestialisch. Monströs und grotesk.  „Schhhttt.“, flüsterte sie. Ihre Angst war immer noch da und würde wahrscheinlich nicht so schnell gehen, nur jetzt musste sie aufpassen. Als seine Hand ihr Gesicht berührte, zuckte sie zusammen, doch sie versuchte sich zu beruhigen, als er sie nur auf ihre Wange legte. Ihre Gelenke taten weh, sie konnte vor ihm einfach nicht mehr fliehen, es würde nicht helfen, nur alles schlimmer machen, er war die ganze Zeit dagewesen, hatte sie aber nicht angegriffen. Sie schluckte hart und legte auch ihre andere Hand auf seine andere Wange. Wenn es ein Gott gab, hoffte sie, dass er ihr beistehen möge. Mit ihrer Kraft könnte sie ihn verscheuchen, aber auch verletzen, was sie nicht wollte. Auch war sie sich nicht sicher, welchen Nutzen es hätte, denn sie war jetzt schon vollkommen entkräftet. „Sesshomaru“ Ein leises flüstern, ein Hauch. Dann schloss sie kurz die Augen, atmete tief durch, beugte sich vor und küsste ihn auf seine Oberlippe. Sie war straffgezogen und kühl. Vorsichtig öffnete sie die Augen und löste sich. Das Tier beobachtete sie genau. Er wollte sie, das wusste sie. Sollte sie sich ihm hingeben? Einem Tier? Doch sie liebte ihn eigentlich, musste sie diese Seite dann auch akzeptieren? Immer wieder käme sie, jeden Monat käme die Zeit, außer er würde lernen es zu kontrollieren. Oder sie könnte es unterdrücken. „Sesshomaru.“, ihre Stimme kratzte und ihr Herzschlag hallte in ihren Ohren wieder. Die Rüstung schützte sie, oder? Sie änderte die Position, sodass sie kniete und zog ihn an sich. Sein Körper zitterte, wahrscheinlich kämpfte er gerade. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie verletzen wollte, aber vielleicht wusste er es selbst nicht mehr. Wann war er im Leben schon in solch einem Moment wohl gewesen? Irgendwie schien es ihr, als wäre er Hilflos in diesem Moment. Sein Atem ging schneller als sonst und sein Knurren beunruhigte sie, doch was blieb ihr anderes übrig? Er wollte sie so sehr. Andere hätten sie wahrscheinlich einfach genommen und hätten sich nicht so kontrollieren können. „Sayo.“ ein heiseres Flüstern, tief und kaum bei dem Knurren zu hören, aber er schien wieder mehr da zu sein. Langsam strich sie seinen Rücken entlang und vergrub ihre Hände in seinem Nacken und kraulte ihn zärtlich. „Ich bin da.“, flüsterte sie zurück und küsste sein Ohr und seine Wange. Anscheinend musste sie sich beweisen, wenn sie ihn wirklich besitzen wollte. Unbedingt muss sie trainieren und stärker werden, damit sie ihn mehr in Schach halten konnte. Nicht nur er hatte seine Schwäche erkannt, nein auch sie hatte gemerkt, wie schwach sie sind. Sein Knurren verebbte und sie bemerkte, dass sein Gesicht wieder runder und flacher wurde. Eine Zunge ließ sie hochschrecken. Er leckte an der Seite ihrer Wange. Wahrscheinlich waren es die Tränenspuren, die er beseitigte. „Das Kitzelt.“, brummte sie leise und seufzte. Dann nahm sie etwas Abstand von seinem Gesicht und betrachtete ihn. Er war fast wieder normal, nur seine Augen hatten noch ihren tierischen Schein, aber seine Züge waren wieder entspannter. War sie vielleicht über den Punkt hinaus und der Geruch ebbte ab? Oder hatte ihre Angst den Geruch vernichtet? Langsam ließ sie eine Hand aus seinem Nacken gleiten und strich über sein Gesicht, bis seine Hand ihre ergriff und er ihren Handrücken küsste. Dann zog er sie an sich und schloss einen Arm um sie. Er drückte sie beinahe zu fest, doch sie ertrug es. Irgendwann würde es anders enden, sie musste einen Weg finden, wie sie das verändern konnte, für ihn. Für sie. Sein Atem war jetzt wieder ruhig, aber was wäre die nächsten Tage? Sein Kopf schmiegte sich an ihren und schien sie nicht mehr loslassen zu wollen. So verging die Nacht, sie saßen aneinandergeschmiegt und er hielt sie einfach. Sein Zittern ebbte nach und nach ab. Irgendwann war sie eingeschlafen, aber sie wusste nicht mehr wann, jedoch wachte sie auf, in seinen Armen, an dem Baum gelehnt. Vorsichtig betrachtete sie sein Gesicht. „Du bist wach, oder?“, fragte sie leise. Langsam und stetig öffneten sich seine Augen. flüssiges Gold. Er war wieder er selbst, doch er blieb still und betrachtete sie nur. Er wusste, er hatte ihr etwas Unverzeihliches beinahe angetan. Hatte die Kontrolle verloren. Sowas schaffte nur sie. Er hatte überlegt einfach zu gehen, doch er konnte sie nicht so einfach verlassen. Was war das nur für ein Gefühl gewesen? Sein Monster hätte sie töten können, doch sie hatte ihn besänftigt. Würde sie es wieder schaffen oder würde er eines Tages erwachen und hätte ihr die Kehle aufgeschlitzt? Niemals würde er sich dem ergeben. Eine Herausforderung, die er meistern würde. „Wie geht es dir?“, hauchte er leise und sah weg. Er konnte sie nicht anschauen bei der Frage, er wollte ihren Blick nicht sehen. „Fragst du das wirklich? Mir tut alles weh. Muskelkater vom Sex, Muskelkater vom Laufen und einige Schrammen.“ Er blickte sie an, sie hatte nicht wirklich anklagend geklungen. Verwirrung machte sie breit, als sie lächelte. Rin hatte das damals schon getan und jetzt sie auch noch. Er würde viel gut machen müssen. Er strich ihr eine Haarlocke zur Seite und näherte sich ihrem Gesicht, als sie nicht wegzuckte, küsste er sie zärtlich auf die Lippen. Jeden Moment genoss er. Eigentlich hätte sie wie jeder andere weichen müssen, doch das tat sie nicht, wenn sie ihre Angst besiegen konnte, konnte er auch seine besiegen. Niemals würde er sie verletzen, dass versprach er sich. Nicht nur sie musste trainieren, auch er. Nach einer Zeit ließen sie voneinander ab. Ein langer, unschuldiger Kuss, dann stand er mit ihr im Arm auf und trug sie langsam über die Wiese. „Wünsche?“ „Onsen. Der Herr, bitte bringen sie mich zum Onsen.“, hauchte sie und lehnte sich an. „Dann darfst du mich massieren und mich verwöhnen. Das bist du mir schuldig. Wir müssen unbedingt deinen Drang unterdrücken und ich meinen Geruch. Ich werde Phenea und Hachidori um Hilfe bitten.“ Er nickte leicht und suchte. Normal würde er sich das nicht gefallen lassen, doch sie hatte alles Recht der Welt dazu, denn er hätte sie beinahe gegen ihren Willen genommen. Würde sie ihn hassen, könnte sie jetzt dafür sorgen, dass er sterben würde. Als sie ankamen, badeten sie im Onsen und Sesshomaru massierte ihren schmerzenden Körper und verarztete sie anschließend, während er sie immer wieder küsste. Ihm kam es vor, als würde er sie um Entschuldigung bitten wollen, auch wenn sie ihm anscheinend verzieh, hatte er gestern ihre Angst gerochen und auch ihre Tränen. Würde sie es vergessen können? „Sesshomaru. Hör auf damit.“, murrte sie nach einiger Zeit und drückte ihn weg. Er sog die Luft tief ein und erstarrte. „Das ist kindisch, wie du dich benimmst.“ Sie ging zu ihm und umarmte ihn. Jetzt war sie froh, dass er keine Rüstung trug. Seine Muskeln spannten sich an unter ihrer Berührung. „Du musst nicht so sanft sein, ich zerbreche nicht und ich bin dir nicht böse. Ja ich hatte Angst, hab es vielleicht immer noch. Aber ich habe entschieden dich zu lieben und dann muss ich doch akzeptieren wer du bist, wie du bist und was du bist. Vertraust du mir?“ Er nickte leicht. „Dann glaub mir, dass ich es dir schon sage, wenn ich Abstand will.“ Sie beugte sich hoch und biss ihm leicht in die Unterlippe, bevor sie sich von ihm löste und ihre Rüstung einsammelte. „Bleibst du da angewurzelt stehen, oder suchen wir endlich dieses Monster?“ Kurz verzog er die Lippen zu einem zarten Lächeln, bevor er ihr beim Ankleiden half und sie sich vorbereiteten, aufzubrechen. Er würde ihr Vertrauen. Sie tat es zumindest, was ihn wirklich faszinierte. Hosted by Animexx e.V. 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