Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 22: Unüberwindbare Mauern --------------------------------- Sesshomaru war wütend, aber verbarg es. Liebe? Er liebte sie doch nicht. Nur weil er mit ihr geschlafen hatte? Dass er sie schützte lag nur daran, dass er sie brauchte um alle zu besiegen. Es war nicht mehr. Würde nie mehr sein. Ren erzählte Unsinn. Gefühle waren ihm doch fremd. Nie würde er es so weit kommen lassen. Er betrat den Raum und erstarrte. Langsam schloss er die Tür und wendete nicht den Blick von ihr ab. Dort saß sie, der Yutaka nur grob um sich gezogen, entblößte sie viel zu viel Haut. Sie schien immer noch sehr müde, ihre Augen waren halb geschlossen und sahen ihn verschlafen an. Ein undefinierbares Lächeln zierte ihre Lippen. Sanft, als wäre sie einem Gott persönlich begegnet. Warum war sie so glücklich. Sie blickte ihn einfach nur an. Was war mit ihr? Langsam ging er auf sie zu und hob die Hand. „Sayo.“, fragte er leise und kniete sich vor sie. Mit seinen Händen schloss er ihren Yutaka richtig, wobei er seine Hand länger als er sollte auf dem Knoten ruhen ließ. War sie wirklich da? Sie schien es nicht wirklich. Schlief sie im Sitzen? Ein Schluchzen zerriss die Stille und zerrte an ihm. Was hatte sie denn? Er legte eine Hand auf ihre Schulter und versuchte ihre Augen zu ergründen, dann sah er es. Ihre Pupillen verschwanden nach und nach. Er zog sie an seine Brust, damit sie sich beruhigte. War es ihr so wichtig? Vorher hatte sie davon geredet, dass sie mehr konnte als andere und jetzt machte es sie traurig? „Sayo. Das sind deine Fähigkeiten. Du kannst das kontrollieren lernen. Dann siehst du immer, wie du gerade willst.“, hauchte er leise und seufzte. Hatte Ren recht? Er musste es herausbekommen. „Wirklich?“, fragte sie heiser und tränende Augen blickten ihn an. Er nickte und erstarrte. Sie lächelte wieder, weinte, aber lächelte. Sie drückte sich kurz an ihn, bevor sie von ihm abließ. Sacht betrachte sie ihn. Es war wieder wie vorher, aber wenn sie es kontrollieren lernte, würde sie ihn öfters so sehen. Sie rieb sich die Tränen von den Wangen und biss sich auf die Unterlippe. „Sayo. Du solltest zu Ren gehen, um deine Sachen abzuholen. Er wird sie zu Ende anpassen. Dann trainieren wir.“, meinte er und stand auf. Er durfte ihr nicht mehr so stark nachgeben, sonst würde er sich doch noch Gefühle für sie eingestehen. Sie war nur Mittel zum Zweck für ihn. Am Ende ginge sie wieder in ihre Zeit. Er sollte es ihr so leicht wie es ging machen. Sayo blickte ihn leicht schmollend an: „Was ist denn jetzt bitte kaputt?“ Sein Blick wanderte kurz über sie, während sie aufstand. Sie roch wirklich nach ihm, nach seinem Körper. Die Zeugen seiner Leidenschaft. „Das fragst du? Es war doch klar, dass es keine Gefühle gibt. Du wusstest es. Jetzt geh.“, brummte er und sah sie so kalt an, wie er konnte. Ihr verletzter Blick ging nicht so einfach an ihm vorbei. Gestern war es anders gewesen, als sie morgens aufgewacht war. Ganz anders, als zu vor. Auch wenn er es nicht gerne sich eingestand. Es behagte ihn nicht, ihr auf diese Art weh zu tun, doch es gab keine Zukunft für sie. Ren hatte recht. Es würde nur Krieg bringen und sein Land stand vor ihm. Sie schluckte, stellte sich vor ihn mit durchgedrückten Rücken und starrte ihn an. Trotzig streckte sie das Kinn nach vorne. Auch wenn ihre Pupillen nicht da waren, merkte er den anklagenden Blick. Unbedingt musste sie gehen, bevor er es sich noch anderes überlegen würde. „Arschloch!“, fauchte sie und pfefferte ihm eine. Dann stapfte sie wütend nach draußen und knallte die Tür zu. Sesshomaru stand dort und seine Wange bekam einen roten Ton. Nicht gerade zart ihr Schlag, aber er glaubte es verdient zu haben. Ren würde schon alles regeln, auch wenn er Ren nicht traute, schien er der Meinung zu sein, ihr dürfte nichts geschehen.   Sayo rannte zu Rens Büro und riss die Schiebetür auf. Die Nymphe erschrak und huschte schnell an ihr vorbei nach draußen, während Ren auf einem Kissen saß und sein leicht offener Kimono seine Brust entblößte. „Sayo?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Sie schien ihm wirklich wütend. Hatten sie sich gestritten? Sayo rannte zu ihm, was ihn überraschte und warf sich an seine Brust. Sie weinte und zitterte. Ren legte seine Arme um sie und suchte etwas halt, da er beinahe umgekippt war. Sacht strich er über ihr Haar und seufzte. Jetzt bekam er glatt ein schlechtes Gewissen. Wie hatte er nur mit ihr beredet? Warum hatte er nicht etwas gewartet? „Sayo, rede mit mir. Was ist passiert?“, hakte er noch einmal leise nach und hob ihr Kinn ab. Dicke Tränen quollen aus ihren leeren Augen, ihr Gesicht verzog sich schmerzhaft. Sie beruhigte sich etwas und umarmte ihn noch mal. Diese Frau wusste wirklich nicht, wie es in dieser Zeit war. „Er ist ein Arschloch, ein Mistkerl! Wixer!“, fluchte sie und krallte sich an ihn. Sie schüttelte sich angewidert und sah hoch. „Ich bin so dumm!“ „Ach Sayo.“, murmelte er und drückte sie fest an sich. „Was ist denn vorgefallen? Erzähl es mir bitte. Vielleicht hilft es die Worte eines Außenstehenden zu hören. Was ist vorgefallen? Du bist keine Jungfrau mehr. Hat er dich vergewaltigt?“ Sayo schüttelte den Kopf: „Nein… Das hat er nicht. Am Ende habe ich ihn glaube eher dazu verführt, weil ich nicht aufgegeben habe. Aber es war auch so… so schön…. Wie er mich angesehen hat. Als würde nur ich noch in seiner Welt existieren und er hat auf mich geachtet. Er hatte gesagt, ohne Gefühle, ich sollte mir nichts einbilden. Aber nach dem Angriff, war ich zu den Onsen… Ich schlief ein und er hat mich gehalten, bis ich nachts wach wurde. Er war so anders. Ich habe seine Aura nicht gesehen, vielleicht war es das, warum ich auf ihn reingefallen bin, aber er war so zärtlich und sanftmütig, als wäre ich etwas Besonderes…“, murmelte sie und hielt sich fest. Ren erschauerte. Soweit hatte sich Sesshomaru ihr geöffnet? Er hatte seinen Blick gesehen, aber wie war er nur in der Nacht bei ihr gewesen? Hatte er sich getäuscht? Es war nicht gestattet, aber er hatte eher mit einer Leidenschaft gerechnet, war es so viel mehr gewesen? „Du bist etwas Besonderes. Sehr besonders sogar, also denk nichts Falsches. Nur bedenke deinen und seinen Stand. Du kommst nicht von hier. Auch wenn es Gefühle gibt, würdest du wieder heim gehen oder?“, fragte er sacht und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Ich weiß nicht… Noch nie jemand hat mir gegenüber Interesse gezeigt. In meiner Zeit bin ich ein Sonderling. Nichts Besonderes, so wie du hier sagst. Ich war immer einsam, doch gestern fühlte ich mich geborgen. Weißt du, er hat mich gehalten an seiner Brust und es war…atemberaubend, die Küsse und Liebkosungen. Dieser kalte Mann, der so arschig zu mir gerade war, war so sanft und hat mich zu nichts gedrängt. Hat mir eine andere Seite gezeigt. Ich kann diese Augen nicht vergessen, die mich so ansahen, als wäre ich wirklich die einzige… Als wir zurück sind, hat er die Nacht neben mir geschlafen und mich gewärmt. So sicher fühlte ich mich nie… Und dann… dann… kam er wieder… ich war traurig und er kam zu mir und sagte, dass ich wieder normal sehen kann, wenn ich trainiere, aber auf einmal wurde er kalt wie Eis und sagte mir, dass ich nicht vergessen darf, dass es keine Gefühle gibt. Wie soll ich das nur verstehen? Eben noch zart und besorgt, dann auf einmal ein Mistkerl.“ Ren schluckte und strich Sayo übers Haar. Sie hatte ihn übergangen. Sesshomaru war ihm auch schon ausgewichen. Beide waren sich teils ähnlich, aber auch teils nicht. „Hör mir bitte zu.“, meinte er bestimmt und zog ihr Gesicht an sich: „Du stehst weitaus höher als Sesshomaru jetzt. Gestern war gestern. Heute ist heute. Du bist ein Phönix. Er ist ein dämonischer Lord, aber du stehst viel höher. Deine Bestimmung ist, über das ganze Land zu wachen. Nicht über das westliche nur. Nein über ganz Japan. Vergiss ihn einfach. Wenn hab deinen Spaß mit ihm. Aber Liebe darf nicht bestehen, denn das würde Krieg bedeuten. Ein Phönix ist ungebunden. Für die Einsamkeit bestimmt, auch wenn es traurig ist. Damals als sein Vater regierte, gab es bei jemand anderen ein Vorfall. Ich weiß nicht, ob es Phenea war, aber der damalige Phönix war verliebt in einen Mann und blieb bei ihm. Es gibt ein Gleichgewicht. Man kann es so schaffen, aber die Eifersucht der anderen Länder war groß, sodass sie sich auflehnten. Man redete davon, dass sie gefangen gehalten und missbraucht wurde. Solche Gerüchte entstehen schnell, keiner weiß wie es wirklich war, aber dieser Mann starb und in seinem Land herrschte lange ein Krieg, bis jemand anderes sein Platz einnahm.  Wenn man es so betrachtet, dient Sesshomaru dir und nicht andersherum. Du bist wirklich etwas Besonderes, aber keiner von euch sollte vergessen, wo euer Stand ist.“ Sayo schaute ihn ungläubig an und ihr Herz zog sich zusammen. Konnte es sein, dass er diese Geschichte auch Sesshomaru erzählt hatte? Ihm klar gemacht hatte, was für ein Verhängnis alles wäre? Wollte er Frieden bewahren? Sie musste es genau wissen… „Hast du ihm das auch gesagt?“, funkelte sie ihn böse an und schob sich von ihm weg. Ren seufzte und sah sie betrübt an: „Natürlich. Ich bin nicht nur ein Schneider. Als du ein Mensch noch warst, war es anders, aber jetzt wissen wir, was du bist. Deine Sicherheit ist das Wichtigste. Hätte er dich missbraucht, hättest du es gesagt, ich hätte ihn getötet, auch wenn es mein Leben gekostet hätte. Du bist jung und noch sehr naiv. Diese Zeit ist anders als deine friedliche. Hier herrscht ständig Krieg und manche suchen nur einen Grund, um an den Thron eines anderen zu kommen. Es reicht, dass sein Vater für eine Frau gestorben ist.“ Sayo horchte auf: „Wie ist er gestorben?“ „Naja, er verliebte sich in eine Frau, eine Prinzessin. Der damals amtierende Inu no Taisho liebte sie über alles, auch wenn sie ein Mensch war, besuchte er sie oft, bis sie schwanger wurde. Er beschützte das Land, sonst hätte er sie wahrscheinlich mit sich genommen. Er konnte sie auch nicht bei seinen Dienern lassen, sie hätten sie einfach getötet und die Dame wollte im Schloss bleiben und ihm keine Sorgen bereiten. Naja sie war schwanger und eines Nachts wurde Inu Yasha geboren, der Hanyou. Das schlimme war, ihr treuster Krieger konnte es nicht ertragen, denn dieser Mann liebte sie und konnte nicht mit ansehen, dass sie ein Kind von diesem Daiyoukai haben würde. Er entschied für alle, dass sie sterben musste und keiner setzte sich zur Wehr. Der Inu no Taisho hingegen hatte einen harten Kampf hinter sich gehabt mit einem Drachen, den er nur hatte bannen können. Er war schwer verletzt und hätte ruhen müssen, auch Sesshomaru konnte seinen Vater nicht aufhalten und der Inu no Taisho beeilte sich zu ihr zu kommen. Seine Wunden rissen weiter auf und wurden schlimmer, das Schloss brannte und die Angst war wahrscheinlich übermächtig für sein liebendes Herz. Er kam in ihre Gemächer und belebte sie mit Tensaiga, dem Schwert des Lebens, denn er liebte diese Frau. Einmal kann man jemanden damit retten. Er gab ihr ein Mantel und sagte ihr den Namen. Der Krieger war da und sie floh mit dem Kind. Sein Vater kämpfte und starb beim Kampf, denn das Schloss brach zusammen. Sesshomaru konnte sich das nie verzeihen. Es nicht seinem Vater verzeihen oder seinem Halbbruder. Damals war er anders gewesen. Immer noch ein arroganter Mistkerl, er kommt nach seiner Frau Mutter, aber er zeigte Gefühle. Doch danach waren sie weg. Kalt und bestimmt ging er seinen Weg. Zog in den Krieg und metzelte jeden Gegner nieder, damit er seine Stellung untermauern konnte. Jetzt ist er Daiyoukai und kein schlechter muss ich sagen. Ich weiß nicht, was zwischen euch war, doch glaube ich nicht, dass er zu Liebe fähig wäre, dafür sitzt der Schmerz zu tief. Denk nicht, dass an uns jeder Tot einfach vorbei geht, manches bleibt bestehen, egal wie kühl wir uns geben. Denk an deine Zukunft. Hier ist sie nicht. Hier ist eine dunkle Welt, binde dich nicht durch eine Dummheit an sie.  Ihr kennt euch nicht mal. Er ist doch eigentlich ein wildfremder Mann, den du nur begehrst, weil er dich nicht abweist.“ Sayo schluckte. So war es also genau geschehen. Irgendwie fand sie es traurig, wie sein Vater gestorben war. War er deswegen so abweisend gewesen? Hatte Ren ihn daran erinnert, welches Schicksal ihn erwartet? War es so schlimm, sich nähe zu wünschen? War ihr bestimmt, niemals jemanden für sich zu haben, der einen liebte und für einen da war? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)