Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 21: Männergespräche --------------------------- Sayo war sehr erschöpft gewesen. Der Schlaf tat ihr wirklich gut. Eng hatte sie sich an seinen festen warmen Körper geschmiegt und genoss die Wärme. Sesshomaru hielt sie, bis der Morgen anbrach. Er musste noch unbedingt ein paar Dinge klären und löste sanft ihre Hände von sich, ließ aber sein Fell dort, damit sie mit diesem Vorlieb nehmen konnte. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er aufstand und sich ankleidete. Eine atemberaubende Nacht war es gewesen. Er hatte sich gehen lassen. War er zu weit gegangen? Unbedingt musste er mit Ren darüber reden. Gestern war sie ganz anders gewesen und schien mit ihren Augen ihn verschlungen zu haben. Ihr Fleisch war so weich gewesen und hatte ihn aufgenommen. Sie hatten miteinander geschlafen, er musste wissen, wie er vorging, wenn sie doch schwanger werden würde. Sollte er diesen Schritt bereuen? Wahrscheinlich nicht, es hatte befreiend gewirkt, entspannend. Leider konnte er ihren Körper und ihre Lippen nicht vergessen. Mist, das sollte nicht so sein, dass es ihn so gefallen hatte. Vorher hatte er immer gehofft, dass dieses Schauspiel der Körper keine Auswirkungen auf ihn hatte und er danach nie wieder darüber nachdenken würde, doch er tat es. Leise verließ er den Raum und warf noch einen Blick auf sie. Ihr Atem ging zart und bewegte die Haare seines Fells. Als sie sich tiefer in das Fell schmiegte, drehte er sich schnell um, als sich etwas in ihm zusammenzog. Er sah sich um und schritt über den äußeren Weg zu Rens Büro. Eine Nymphe öffnete die Tür und kündigte ihn an. Sesshomaru betrachtete sie. Nein, bei ihr wollte er nicht über sie herfallen, aber das war normal, er war schon immer wählerisch gewesen. Er trat ein und ging zu Ren, der auf ein Kissen deutete und ihm einen Becher Sake eingoss. Mit einer Handbewegung von Ren, gab er der Nymphe zu verstehen, dass sie sie allein lassen sollte. Als sie weg war, seufzte Ren tief und wartete, bis Sesshomaru sich gesetzt hatte und einen Becher Sake zu sich nahm. „Du hast mit ihr geschlafen!“, meinte Ren anklagend und sah Sesshomaru ernst an. Sesshomaru hob eine Augenbraue und trank den Rest aus, bevor er den Becher abstellte. „Gestern hast du versucht mich zu überreden.“ „Gestern, als ich es dir sagte, wusste ich noch nicht, dass sie ein Phönix ist. Ich dachte sie ist höchstens ein Dämonenmischling, aber nicht so etwas. Du kannst doch nicht mit einem Phönix schlafen! Bitte sag mir wenigstens, dass sie es freiwillig tat.“ Sesshomaru knurrte. Was sollte das? Wollte Ren ihm jetzt etwas über Moral erzählen? Dieses Gespräch verlief falsch: „Sie wollte es und hat mich drum gebeten.“ Ren sackte zusammen und trank einen Sake. Warum schien er so erleichtert darüber zu sein? Ren war viel älter als er selbst. Schon seinem Vater hatte er Kleidung gemacht. „Wenigstens etwas. Phönixe sind selten. Es gab ein Vorfall, in dem Leben deines Vaters. Ein anderer Lord hatte versucht einen Phönix mit Gewalt zu nehmen. Er war sehr schnell tot. Es gab Unruhen im Land. Denk daran ein Phönix steht für Leben und Tod. Den Kreislauf. Sie sind frei und unabhängig und keiner sollte so ein Wesen besitzen. Wenn du mit ihr gegen ihren Willen geschlafen hättest, hätte ich dich getötet.“, hauchte Ren eiskalt. Selten sah Sesshomaru Ren auf diese Art. Er goss beiden noch etwas ein und sog die Luft ein. „Du würdest dich gegen mich auflehnen?“ „Ja. Würde ich. Einen Phönix zu schänden kostet einem das Leben. Sie ist ein nettes Mädchen. Nein eine Frau. Pass nur auf. Sie riecht nach dir, aber eigentlich steht sie über dir, auch wenn du der Lord bist, darfst du das nie vergessen. Behandle sie gut und verletz sie nicht mehr. Solange es sich nicht zeigt, was sie ist, hast du noch Zeit, aber wenn sie erwacht, kann eine Überschreitung problematisch werden. Phönixe stehen mittig zwischen allen Ländern und sorgen für das Leben. Das jetzt in den westlichen Ländern wahrscheinlich 3 Phönixe sind, kippt das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod in allen Ländern. Phenea müsste in unser Land gehören, jedoch dieser Akaya kann nicht von hier kommen. Schon seine Hautfarbe passt nicht zu unserem mäßigen Klima. Normal spiegelt ein Phönix sein Land wieder. Normal paart sich ein Phönix selten und die Kinder sind normal. Erst nach einiger Zeit kann wieder etwas hervorkommen, weshalb sie nicht wusste, was sie ist, denn wie sie sich benimmt, scheint es in der Zukunft niemanden mit Ahnung zu geben.“ „Stimmt. Es schien sie wirklich zu verwirren, dass es hier Dämonen gibt. Wahrscheinlich ist es für sie ein Albtraum. Sie erzählte mir von Polizisten, wohl etwas wie Wachen, die die Schwachen schützen und Brutalitäten nicht akzeptieren. Eine friedliche Welt.“ Ren nickte und trank noch einen Becher: „Sie versteht nicht mal, dass wir teils so locker mit dem Tot umgehen können. In ihrer Zeit scheint sie nicht vom Tot umgeben zu sein, da scheint es seltener zu sein, als hier. Am liebsten hätte sie sofort jemanden gerettet und ihr Leben gegeben.“ Sesshomaru nickte still und ließ einen Rest Sake in seinem Becher hin und her schwappen. Er bereute nicht mit ihr geschlafen zu haben. „Hast du eine Idee, warum sie blind ist? Dieser Akaya hatte sehen können und gestern Abend, als sie entkräftet war, hatte sie Pupillen und mich gesehen. Sie war vollkommen irritiert, sie meinte jede Kraft ist weg und schien erst mich nicht zu erkennen. Sonst wäre es nie so weit gekommen, normal ist ihre Haut so empfindlich, dass sie schnell ohnmächtig wird.“, erklärte er und trank den letzten Schluck aus, bevor er sich noch einmal nachgoss. „Hmm. Da hast du recht. Akaya war nicht blind. Ein Phönix kann in deine Seele sehen, jedoch bin ich noch nie in das Vergnügen gekommen. Aber sie schien in mich zu sehen. Auch ihr Geruch war stark, während dieser Akaya keine der Nymphen anzog, während wir willenlos bei Sayo wurden. Es könnte sein, dass sie unbewusst von Anfang an ihre Kraft benutzt hat. Es könnte eine Art Schutz sein, denn Phönixe sind heilig und in unserer Zeit, braucht man so etwas, damit man sich von Gefahren fernhält. Da es aber keinen Phönix in der Zukunft gibt, oder Schriftrollen, weiß sie es vielleicht nicht. Gestern hat sie all ihre Kräfte eingesetzt. Sie ist jung und wahrscheinlich war es all ihre Macht, weshalb sie ihre Fähigkeiten nicht mehr einsetzen konnte, die wahrscheinlich die ganze Zeit Kraft in Anspruch nehmen.“, murmelte Ren nachdenklich und trank auch noch ein Becher voll Sake. Wenn es stimmte, tat sie es wirklich unbewusst. „Wir werden sehen. Jetzt weiß sie von ihren Kräften und hat sie alleine kanalisiert, denn der Stein hatte nicht mehr richtig funktioniert. Sie muss dann wohl viel trainieren. Dieser Akaya wird auch nicht Ruhe geben, bevor er sie hat.“, hauchte Sesshomaru und ließ sein Blick Richtung seines Gemaches schweifen. Ob sie noch schlief? Ren folgte seinem Blick und lächelte. Der große böse Mann hatte einen Schwachpunkt, jedoch würde er es ihm nicht gleich verraten, dass sein Verhalten anders war, als es sein sollte, wenn es nur um Spaß ging. Diese Frau war auch wirklich interessant und immer mehr öffnete sich ihre Knospe. Ihre Art fesselte auch ihn. Sie hatte ihn geheilt und ihm in die Seele geblickt. Ein ängstliches Schäfchen, was sich an einen Wolf krallte und diesen um Hilfe bat und nicht die Gefahr wahrnahm. Sie schien eine Kämpferin sein und seine Kreation würde ihr bestimmt stehen. Sayos Blick, wie sie Sesshomaru ansah. Normal bei diesen Würgemahlen, hätte jede Frau Angst vor ihm gehabt, doch sie machte Scherze und gab mit ihm an, als würde sie nicht verstehen, dass er sie hätte töten können. Vielleicht war das die Macht des Phönixes, der einem in die Seele blickte. Wahrscheinlich hatte sie erkannt, dass er keine Tötungsabsicht gehegt hatte. Es musste Sesshomaru wurmen über sie keine Macht zu haben. Noch nie hatte ihn einer durchschaut und doch schien er jetzt ruhelos zu sein und blickte ständig kurz zum Gemach. Beschützerinstinkt. Sein Vater war genauso gewesen und hatte diese Menschenfrau nie wirklich aus den Augen gelassen. Das könnte aber auch Sesshomarus Verhängnis sein und Sayos, da Sesshomaru diesen Tag nie hatte komplett auslöschen können. Er und sein Halbbruder gingen nicht mehr so stark aufeinander los, aber damals war er vor dem Unfall anders gewesen. Vor dem Mord an seinem Vater. Er war lebendiger gewesen. Schon ein arroganter Mistkerl, aber damals war er noch nicht zu fürchten gewesen. Erst nach dem Tod seines Vaters war seine Mimik regelrecht erstarrt. Er hatte gekämpft für seine Position und nie klein beigegeben. Sich in Kriege gestürzt und sein Stolz hatte ihn weit gebracht, doch gestern war er anders gewesen. Er war unkonzentriert gewesen, als er auf Akaya los ging und hatte nicht akzeptiert, dass es keinen Sinn machte, bis Sayo sich eingemischt hatte. Auch wenn sie ihm guttat, konnte er nicht damit umgehen. In dem Sinne war er wie ein Kind, das keine Ahnung hatte und nicht überlegt hatte. Dieser Akaya wollte Sayo und ein Kind zeugen, welches wahrscheinlich ein Phönix war. Noch nie hatte er von so einer Vereinigung gehört. Wenn aber Akaya bemerkte… „Ren. Über was denkst du nach?“ Ren sah auf und seufzte, Sesshomaru hatte ihn rausgerissen aus den Gedanken: „Ich denke nur an Akaya, der mit ‚deiner‘ Sayo schlafen will. Bisher sind Phönixe in dem eigenen Gebiet geblieben. Ich frage mich, ob aus so einer Verbindung direkt ein Phönix hervorgehen würde. Und was er tut, wenn er bemerkt, dass du ihm zuvorgekommen bist. Schlimmer, wenn sie schwanger wird.“ Sesshomaru knurrte. Er konnte diesen Namen nicht ab: „Akaya? Ich werde mit dem klarkommen. Niemand kommt in mein Land und tötet ungestraft meine Untertanen. Entweder verjage oder töte ich ihn. Er wird die Finger von Sayo lassen.“ Ren schüttelte den Kopf. Wie er seine Andeutungen umgangen hatte. Sein Stolz konnte ihm den Hals kosten. Anscheinend verstand er nicht, dass ein Phönix etwas anderes wie ein Dämon war. Wenn müsste Sayo schon kämpfen und stark werden, aber Sesshomaru alleine hatte keine Chance. „Sesshomaru. Akaya ist ein anderes Kaliber. Du brauchst Sayos Hilfe. Du solltest aber fürs erste die Finger von ihr lassen. Wenn sie schwanger wird, wird Akaya sehr wütend sein. Das würde den Kampf extremer machen und eine schwangere Frau sollte nicht kämpfen. Frauen werden schwanger unausstehlich. Wenn du immer noch mit ihr schlafen willst, nimm eine meiner Nymphen. Sie beherrschen die Kunst perfekt und lenken dich ab.“ Sesshomaru blickte auf und starrte Ren an: „Nein.“ „Nein, was?“, fragte Ren irritiert und sah ihn an. „Ich werde die Dienste deiner Nymphen nicht benötigen.“ „Liebst du sie?“, fragte Ren vorsichtig und beobachtete ihn. Es musste sein. Sesshomaru sah noch einmal nach hinten und dann ihn an. Er schwieg und trank noch ein Becher Sake: „Ich liebe nicht. Liebe ist eine Schwäche. Beischlaf ist unwichtig, bzw. deine Nymphen entsprechen nicht meinen Vorstellungen.“ Ren lachte und trank noch ein Becher: „Du kannst aber Sayo nicht als deine Favoritin sehen. Sie ist keine Konkubine. Schon gar nicht dein Eigentum. Wenn du sie wirklich nicht liebst, beweis es. Trainiere sie fachmännisch und behandle sie wie jeden, bedenke aber ihre Stellung. Dann glaub ich dir.“ Es war mies von ihm, aber Sesshomaru war stolz genug um ihm nun zu beweisen, dass es stimmte. Somit würde er die Finger von Sayo lassen. Irgendwie tat Sayo ihm leid. Aber es war besser so, dass nichts Engeres zwischen ihnen entstand. Der Kampf würde gefährlich sein und anstrengend. Ablenkung war genau das Falsche, was zwischen ihnen stehen sollte. Aber er verstand Sesshomaru, was Sayo betraf. Sesshomaru stand auf und sah Ren an: „Ich empfehle mich.“ Dann war er gegangen und ließ Ren zurück. Ren ließ sich auf die Dielen fallen und seufzte. Er und sein Vater waren sich so ähnlich. Majestätische Frauen, sanft und ohne Angst. Sesshomaru würde ihn auslachen, aber Ren hatte lange genug gelebt um die kleinen Veränderungen war zu nehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)