Buraindodēto 1 - Blinddate 1 von Kibo-kamichan (Hi no yure - Feuerschwingen) ================================================================================ Kapitel 9: Annäherung --------------------- Sayos innerstes zog sich zusammen. Vorsichtig öffneten sich ihre Lieder und ihre blinden Augen sahen direkt auf das Fell, was durcheinandergeraten war, da sie sich so fest hineingekrallt hatte. Lag sie wirklich auf ihm? Zart griff sie nach ihrem Hals, berührte die wunde Stelle und zuckte schmerzerfüllt zusammen. Es tat wirklich höllisch weh, aber wahrscheinlich war es immer noch besser, als dass er sie gegen ihren Willen genommen und vergewaltigt hätte. Wahrscheinlich hätte letzteres sie getötet, wenn sein Körper sich an sie gepresst hätte. Unter Schmerzen schluckte sie, verlagerte ihr Gewicht und bemerkte, dass er sie mit seinem Körper eingeschlossen hatte. Als sie sich aufsetzte, stabilisierte ein Bein ihren Halt, sonst wäre sie wahrscheinlich runtergefallen. Sie fühlte sich einfach nur schwach und niemand hatte ihr geholfen. Hätte das Amulett sie nicht schützen sollen? Wahrscheinlich war sie nicht wirklich in Gefahr gewesen, denn seine Aura schien ein bisschen Sorge auszustrahlen und war nun mehr durchschaubarer. Hatte er seine Aura verborgen, weil er sie nicht töten wollte, sondern verängstigen wollte, was nicht ging, wenn sie erkannte, dass er ihr nichts Unverzeihliches antun wollte? Leise seufzte sie und strich über das fluffige und zerzauste Fell. Es beruhigte sie, wie auch die Tatsache, wieder etwas im übertragenen Sinne zu sehen. Irgendwie verstand sie die anderen nun, dass sie die Nacht fürchteten. Die Dunkelheit, die einem alles vor einem verbarg. „Wach?“, fragte eine tiefe und maskuline Stimme. Er erhielt nur ein zartes Nicken mit schmerzverzerrten Blick. Sie lehnte ihren Kopf gegen das Fell und blickte nach oben in seine Augen. Golden glänzten sie. Ob es das Gold war, was ein normaler Mensch sah? Ihre Angst vor ihm war immer noch da, doch hatte er sie behütet. Es verwirrte sie schon etwas, wie er mit ihr umging und sich selbst widersprach. „Wieso wurdest du ohnmächtig?“, fragte er und blickte in eine andere Richtung. Langsam verstand sie sein Verhalten. Er schien wahrscheinlich sich selbst nicht leiden zu können, wenn er menschliche Gefühle an den Tag legte. „Hautkontakt ist für mich nicht leicht. Meine Haut ist sehr empfindlich. Meine Finger sind nur leicht empfindlich, aber der Rest meines Körpers… Meine Sinne sind verstärkt…“, flüsterte sie leise und betrachtete ihn. Ihre Beine lagen auf seinen und sein aufgestelltes Bein gab ihr kaum Bewegungsfreiheit. Einerseits war es schön, aber auch beängstigend. „Hn.“ Sie folgte seinen Augen und betrachtete ihn. Ihre Angst verflog langsam, trotz des Schmerzes. Er war eigenartig. Versuchte er nur den starken bösen Mann zu spielen? „Tut mir Leid… Ich hab es übertrieben… und tut mir Leid… diese Finsternis machte mir so große Angst… Nie habe ich verstanden was sie meinten, bis jetzt.“ Sesshomarus Aura veränderte sich. Entspannter. Hatte er sich wirklich Sorgen gemacht?   Er versuchte zu verarbeiten, dass die Finsternis schlimmer gewesen war als sein Angriff. Unglaublich, was sich diese Frau anmaßte. Leicht lehnte sie sich noch etwas an sein Fell und fuhr mit den Fingern durch die einzelnen Haare. „Ich werde mich ab jetzt zurückhalten. Du hättest mich töten können oder mir schlimmeres antun können. Dein Blick hat es mir klar gemacht… In meiner Zeit ist alles anders. Es gibt Brutalitäten, aber wir haben Gesetzte und Polizisten. Es ist ungewohnt. In meiner Zeit durfte ich keine Schwäche zeigen, sonst hätten sie alles mit mir getan. Eine Blinde ist ein wunderbares Opfer, weil sie meinen, sie könnte sie nicht identifizieren. Doch in dieser Zeit scheint es mir wohl demnächst den Hals zu kosten, weil es keinen Schutz gibt.“ Still hörte er ihr zu und musste an Kagome, das Menschenweib denken. Auch ihr schien es egal zu sein, welche Position der ihr gegenüber bekleidete. Sie hatte bei ihren ersten Treffen ihr Leben aufs Spiel gesetzt, ohne an jegliche Konsequenzen zu denken. Am Ende hatte sie Inu Yasha auch angefahren, dass er sie zu beschützen hätte. Die Frauen der Zukunft waren stark und starrsinnig. Anscheinend hatte sich die Machtposition in der Zukunft verschoben. Hier hatte eine Frau nichts zu melden und in der Zukunft? Er hatte sich bisher nicht dafür interessiert. Doch dann dachte er an seine dämonische Mutter. Kalt und majestätisch hatte sie sich von niemanden etwas sagen lassen. War stark und mächtig und löschte alles aus, was ihr in den Weg kam. Waren Menschenfrauen auch so in der Zukunft? Gesetze und Polizisten schützten sie dann vor Männer wie ihm. Er durfte keine Schwäche zeigen wegen seiner Stellung, doch sie schien es auch nicht zu dürfen, aber aus dem Grund, weil sie blind war. Jedoch hatte er schon sehr wohl mitbekommen, dass sie auf ihre eigene Art sehen konnte. Wahrscheinlich mehr als ein normaler Mensch, doch schien ihr keiner zu glauben. Vielleicht war dann die Zukunft nicht viel besser, wenn sie als perfektes Opfer gesehen wurde. Auch redete sie von schlimmeren Dingen. Er hätte wirklich grässlicher sein können, doch er war es nicht gewesen. Ihre Hilfe wurde dummerweise benötigt, sonst hätte er sie womöglich getötet. Doch würde er sich merken, dass anscheinend die Berührung selbst sie mehr gequält hatte als sein Würgen, doch er musste darauf achten, dass sie nicht wieder ohnmächtig werden würde. Es war wirklich unpraktisch. „Akzeptiere deine Position.“, meinte er eiskalt und betrachtete sie herablassend. „Ja. Werde ich.“, meinte sie Kleinlaut und rieb noch einmal über sein Fell. „spürst du das eigentlich?“ Ein leises Knurren. Sie seufzte. Wieder keine Antwort, nur das ihr langsam immer allgegenwärtig scheinende Knurren aus seiner Kehle. „Er ist nicht angewachsen.“ Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte ihn an. Sie glaubte sich verhört zu haben. Er hatte ihr wirklich auf ihre Frage geantwortet. Dann strich sie noch etwas weiter über das Fell und brachte es wieder in ein annehmbares Aussehen, bevor sie sich weiter aufsetze und etwas an seiner Rüstung lag. Sein Herz war ruhig und stetig. Wie sein wahres Äußeres wohl war? Auf einmal ließ er sein Bein sinken, schnell hielt sie sich an seiner Rüstung krampfhaft fest, damit sie nicht abrutschte. Als es unten war, ließ sie sich langsam herabgleiten, rutschte aber aus und wäre beinahe gefallen, jedoch griff sein Arm nach vorne und hielt sie am Ellenbogen fest. Sie sog die Luft tief ein und spürte seine warme Haut sacht durch die Bluse. Ihr Herz schlug schneller und sie beeilte sich vom Felsen zu kommen, sodass er sie loslassen konnte. Sayo atmete tief durch und rieb über ihren von seiner Wärme glühenden Ellenbogen.  „Sehr empfindsam.“ „Ja.“, schluckte sie ihre Angst herunter und betrachtete den Mann, der auf einer höheren Position saß. Das Licht rückte ihn wirklich ins rechte Licht. Sie musste sich ihm unterordnen. Ohne ihn wäre sie tot und wäre sie nicht dankbar, wäre sie auch tot. Was für eine großartige Zwickmühle… Auf einmal vernahm sie das Plätschern eines Baches. Schnell drehte sie sich um, während ihr Pferdeschwanz durch die Luft tanzte. Erschöpft ließ sie sich am kleinen Fluss nieder und schaufelte sich Wasser ins Gesicht und rieb ihren Hals. Dabei wurde ihre Bluse nass, jedoch war es ihr egal, wie viel er sehen könnte. Sie wollte einfach nur das kühle und frische Wasser spüren. Sie ignorierte sogar das Knirschen der kleinen Kieselsteine, als er neben ihr landete und sie anstarrte. Irgendwann würde sie sich schon an seine Anwesenheit gewöhnen. „Essen besorgst du dir selbst.“, stellte er klar und schien sie komplett zu sondieren. Sayo warf ihre Haare nach hinten zusammen mit ihrem Kopf und sah ihn an: „Ich habe noch einiges dabei für ein paar Tage. Gejagt habe ich noch nie.“ Er nickte. Da war Rin einfacher gewesen, sie war selbstständiger. Nun hatte er eine Frau am Hals, die nicht einmal Essen für sich selbst beschaffen konnte. „Kannst du kämpfen? Ich meine nicht die Macht des Amulettes.“ „Ein bisschen Selbstverteidigung. Meine Eltern konnten mir nicht glauben, dass ich sehen kann und haben mir jegliches Waffentraining verboten, da ich jemanden hätte erschlagen können. In unsere Zeit sind Waffen tragen auch verboten. Jedoch würde ich es schon gerne lernen, aber bräuchte wahrscheinlich dabei Hilfe. Dein Schwertkampf schien wie ein Tanz, würde ich das versuchen, sähe ich aus wie ein Tölpel und der Gegner würde mich auslachen.“ Er nickte nur. Ohne Jaken, musste sie sich irgendwie verteidigen. Am eigenen Leib hatte er bemerkt, dass sie sehen konnte. So wie sie ihn beobachtet hatte, schien sie nicht gerade blind zu sein, sonst hätte sie, als er baden ging, nicht weggesehen. Manchmal wusste sie jedoch, wie sie seinem Ego schmeicheln konnte. Es könnte amüsant werden, ihr dabei zuzusehen, wie sie versuchte wie er zu kämpfen. Ihr Körper war schwach. Wahrscheinlich würde sie ein großes Schwert nicht mal halten können. Ein Katana wäre möglich, dünn und leicht, aber vielleicht könnte ein Speer einfacher für ihre Lage sein, da sie nicht wirklich für einen Nahkampf ausgelegt war. Sayo stand auf und betrachtete ihn: „Würdest du, Sesshomaru, mir den Kampf beibringen? Ich möchte selbst kämpfen können. Das Amulett hilft mir nur gegen Zombies, aber nicht gegen andere Monster. Ich weiß, dass ist viel verlangt… Ich werde alles tun, was du von mir willst. Na gut fast alles.“, bettelte sie leicht und verneigte sich ehrfürchtig vor ihm. Er betrachtete sie eingehend. Es würde gut sein, ihr eine Waffe zu besorgen und sie zu trainieren, damit sie ihm nicht im Weg stehen würde oder sofort ihr Leben verlor, wenn er nicht zur Stelle war. Denn wenn sie starb, würde das Amulett ihm nichts mehr nützen. „Nun gut. Dafür wirst du folgsam sein und meine Anordnungen nicht in Frage stellen. Behalte deinen Spielraum, aber übertreibe es nicht.“, hauchte er eiskalt auf sie herab, wendete sich ab und ging seines Weges.   Schnell blickte sie auf und folgte ihm. Brav ging sie hinter ihm, hielt ein wenig Abstand und versuchte ihn nicht zu stören. Wenigstens erkannte sie an seiner Aura, dass er einverstanden war. Sie würde jetzt genauer auf seine Aura achten, um nicht noch einmal in die Gunst seiner Krallen zu kommen. Ihr Hals würde bestimmt noch etwas länger schmerzen und ihre offene Kleidung ließ ihr nicht mal die Möglichkeit es zu verstecken. Es sah wahrscheinlich nicht gerade schön aus. Sie löste elegant ihren Pferdeschwanz, suchte ein weiteres Haarband und machte sich zwei Zöpfe, wobei sie erst recht tief die Haare zusammenband und beide Zöpfe über die rechte und linke Schulter nach vorne baumeln ließ, in der Hoffnung, dass sie die Würgemahle vor anderen Augen verbergen würden. Sesshomaru beobachtete unbemerkt ihre Bewegungen. Wahrscheinlich würde er auch andere Kleidung ihr besorgen müssen. Wo war er nur hineingeraten? Wahrscheinlich würde er seinen Schneider aufsuchen und würde sie am besten mitnehmen. Er konnte es nicht leiden, aber es war am einfachsten für sie Waffe und Kleidung zu finden, da sie wahrscheinlich keinen Kimono anziehen würde und er auch nicht praktisch zum Kämpfen wäre. Sein Blick wanderte zu ihr und er blieb stehen. Diesmal blieb sie auch sofort stehen und blickte ihn fragend an. Er konnte sich noch nicht ganz an diese leeren Augen gewöhnen, die ihn doch sahen, aber ihm die Möglichkeit nahmen ihre Gefühlslage genau zu erahnen. Er musste ihr ganzes Gesicht jedes Mal betrachten, was ihn gegen den Strich ging. Ihnen blieb keine Zeit den ganzen Weg zu Fuß hinter sich zu lassen, weswegen er sich fürs Fliegen entschied. „Halt dich an mir fest.“ Sie nickte leicht verwirrt, ging auf ihn zu und überlegte, wo sie sich halten sollte und warum. Sollte sie die Arme um ihn schlingen? Um seinen Bauch oder um seinen Hals? „Wofür soll ich mich festhalten?“, fragte sie leicht schüchtern und war sich unsicher, was er vorhatte. Wieder ein leises Knurren, dann senkte er sich zu ihr herab und sie spürte, wie sich seine rechte Hand an ihren Hintern drückte. Kräftig sog sie die Luft ein und krallte sich an seinem Fell fest. Er hob sie leicht an, sodass sie auf seiner Hand saß. Als sie protestieren wollte, blickte sie herab und bemerkte, wie der Boden sich entfernte. „Was?“, keuchte sie und rückte dichter an ihn heran, hielt sich fester und spürte, wie er sie leicht hoch warf um ihre Position auf seinem Arm zu verbessern. Sie flogen. „Fliegen wir?“, brachte sie mit großen Augen hervor und traute sich nicht nach unten zu sehen. Nie war sie bisher geflogen und sie war sich unbeschreiblich unsicher, ob sie es aushalten würde. Der Fall hatte ihr gestern gereicht und nun war sie wieder hier oben. Jetzt sollte sie den Mund halten, sonst würde sie wirklich tief fallen. Als sie aufblickte, vernahm sie noch ein kurzes Nicken. Anscheinend belustigte es ihn wieder, wenn sie seine Aura interpretierte. Sie blickte nur ihn an, was ihm schnell bewusstwurde und einen fragenden Blick einbrachte. „Ich glaube ich habe Höhenangst… Als ich gestern gefallen bin, war es mir unangenehm. Auch wenn ich sehen kann, kann ich nur bis in eine bestimmte Entfernung sehen.“ Sie meinte ihn fies lächeln zu sehen. Wunderbar, er hatte eine weitere Schwäche von ihr erkannt und wahrscheinlich würde er sie auch so weiter ärgern, wenn sie aufmüpfig wurde.   Der Flug dauerte eine Zeit und da sie sich nicht bewegen konnte, schlief sie nach einiger Zeit ein und schmiegte sich leicht frierend an sein Fell. Diese Frau irritierte ihm immer wieder, aber wenigstens verhielt sie sich ruhig und redete nicht wie Rin oder Jaken wie ein Wasserfall. Das kam ihr wenigstens zugute, dass sie seine Wortkargheit akzeptierte und nicht nachbohrte, wenn er einmal nicht antwortete. Als er bemerkte, dass sie noch mehr fror, flog er etwas tiefer, sodass die Temperatur stieg und ihr zittern weniger wurde. Er schloss den Arm fester um sie, sodass sie weniger Wind abbekam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)