Photograph von Yuna-hime ================================================================================ Kapitel 1: Angle ---------------- „Hast du schon gesehen was für Sportangebote es gibt? Verdammt Sakura, wir müssen unbedingt zu den Cheerleadern! Temari du musst auch mit!“ begeistert klatschte Ino ihre Hand gegen den Aushang und schaute aufgeregt zwischen ihren beiden Freundinnen hin und her. „Vergiss die Cheerleader, Ino. Schau dir doch mal lieber was wie Basketball an!“ murmelte Tenten und warf unauffällig einen Blick auf die halb volle Liste, mitten drin versteckte sich auch ihr Name. „Rede keinen Blödsinn, ich will mit süßen Pompons am Rand stehen um zu jubeln und nicht selbst verschwitzt übers Feld hechten.“ Und schon standen drei Namen, in Inos fein geschwungener Handschrift, auf der Cheerleaderliste. „Außerdem hab ich als Cheerleader die besten Chancen mit dem Quarterback zu knutschen.“ grinste sie und ließ ihren Kugelschreiber wieder in ihrer Tasche verschwinden. „Schön, ich will aber weder am Feldrand jubeln noch mit dem Quarterback knutschen, warum steht mein Name also auf dieser zickenverseuchten Liste?“ „Weil ich dich kenne meine Liebe und du erstens in dieser Uniform super heiß aussehen wirst und zweitens dich in keinen anderen Club eintragen würdest. Aber die extra Credit Points werden dir irgendwann deinen süßen Hintern retten.“ „Lass gut sein Temari, egal wie oft du dich streichst, sie wird uns sowieso immer wieder drauf schreiben. Mach's also wie ich und vergeig einfach das Probetraining.“ mit einem kurzen Zwinkern an ihre blonde Freundin wandte sie sich wieder Ino zu. „Ihr seit beide unausstehlich.“ brummte diese und harkte sich schließlich bei Hinata unter, die bis jetzt stumm den Schlagabtausch ihrer besten Freundinnen beobachtet hatte. „Und du Hinata? Für welchen Club willst du dich eintragen?“ „Ich weiß nicht, ich hab gedacht vielleicht die Schülerzeitung?“ „Ach Hina, komm schon! Sei mal ein bisschen mutig! Wir sind jetzt auf der Highschool und da kannst du nicht schon wieder in so einen langweiligen Club gehen!“ „Ino!“ ermahnte Tenten die Blondine und warf Hinata ein aufmunterndes Lächeln zu. „Ich hab deine Artikel immer gern gelesen, aber vielleicht hast du ja Lust dich noch wo anders ein zu schreiben?“ „I-Ich kann mir ja die Angebote nachher nochmal anschauen.“ murmelte sie und warf einen scheuen Blick zu der Yamanaka, die immer noch an ihrem Arm hing, sie aber zufrieden angrinste. „Kommen wir zu wichtigeren Themen. Wir sind erst seit zwei Wochen Freshman und ich komm jetzt schon nicht mehr in Algebra hinter her.“ seufzte Temari und warf frustriert ihren Kopf in den Nacken. „Frag mich mal, ich glaube ich Träume bald schon auf Französisch, wenn ich weiter so viel dafür lernen muss.“ brummte Sakura. Im Hintergrund erklang die Pausenglocke und schon machte sich der Schwall von Schülern der noch in den Fluren war auf in Richtung Klassenzimmer. „Wenn man vom Teufel spricht.“ brummte Sakura, strich sich ihre rosa Haare aus der Stirn und Schulterte ihren Rucksack. „Ihr habt auch Frei um 3, oder? Treffen wir uns vor der Sporthalle und gehen noch Kaffee trinken?“ Die anderen Vier nickten zustimmend und machten sich ebenfalls aufbruchsbereit. „Gut, dann sehen wir uns nachher.“ Mit schnellen Schritten liefen alle fünf in verschiedene Richtungen zu ihren Klassenzimmern. Sakura Pov. „Diese Vokabeln lernt ihr bitte bis Mittwoch nächster Woche, dort werden wir dann auch den ersten Test schreiben. Er wird sowohl Grammatik als auch euren Wortschatz prüfen. Ich wünsche euch viel Erfolg beim Lernen, ihr könnt gehen.“ Erleichtert schlug ich Buch zu und rieb mir ein paar Mal über den Nasenrücken. Französisch ist einfach nicht mein Ding. Langsam stand ich also auf und verstaute meinen Block und mein Buch, das ich wohl besser mit nach Hause nehmen sollte, in meinem Rucksack. Ich folgte meinen Mitschülern die sich tratschend in den Fluren verteilten. An den Cliquenkonstruktionen meiner Stufe hatte sich nicht viel geändert, hier und da waren mal ein paar Leute dazu gekommen, aber im Großen und Ganzen hingen immer noch die gleichen Leute miteinander ab. Nicht das ich das schlecht finden würde, meine Freundinnen sind wohl die besten die man sich wünschen konnte. Mit ihnen konnte man abfeiern, abstürzen, aufstehen und weiter machen. Wahrscheinlich sind wir auch deshalb schon seit Jahren so eng zusammen wie Pech und Schwefel. Als ich endlich die schwere Tür nach draußen aufdrückte, schien mir zuerst die grelle Sonne ins Gesicht. Ich war mehr als froh das ich nicht mehr die ätzende Schuluniform aus der Junior High tragen musste, dieser Filzrock war im Sommer unerträglich gewesen. Da war mir mein luftiges Sommerkleid doch deutlich lieber! „Sakura! Hier sind wir!“ Wie ein irres Huhn sprang Ino von einem Fuß auf den anderen und wedelte mit den Armen hin und her. Sie würde ein hervorragender Cheerleader werden. „Ich glaub sie hat uns gesehen Ino, noch ist sie schließlich nicht Blind oder Taub.“ motzte Temari und hielt den rechten Arm unserer Freundin fest, damit sie wohl endlich stehen blieb. Ich änderte also meinen Kurs und lief schnellen Schrittes zu den beiden rüber. „Wo sind Tenten und Hinata?“ „Chemie ist ausgefallen und dann sind die beiden schon los um uns einen Tisch im Seven Up's zu sichern.“ Wie so oft harkte Ino sich bei mir und Temari ein während wir das Schulgelände verließen. „Ihr glaubt nicht was ich gehört habe! Sasuke Uchiha hat mit seiner Freundin Schluss gemacht und ist offiziell wieder auf dem Markt, und da wir jetzt endlich bis zum Abschluss auf der gleichen Schule sind werde ich meine Chance nutzen und mir das Schnittchen schnappen!“ Ein kleines Augenverdrehen konnte ich mir nicht verkneifen. Ino schwärmte für Sasuke Uchiha seit sie ihn das erste Mal oben ohne gesehen hatte. Es war kein ernsthaftes Interesse, sie fand ihn einfach nur heiß und wollte ein bisschen Spaß, das gab sie zumindest immer zu. „Aber wenn ihr ihn euch klar macht wäre das auch noch akzeptabel. Hauptsache Karin und Rin bekommen ihn nicht.“ „Du redest über ihn als wäre er ein Gegenstand Ino, Menschen kann man nicht besitzen.“ „Ach Sakura, mach dich locker. Ich will ihn ja auch nicht besitzen … ich will lediglich ein bisschen mit ihm spielen.“ Grinsend schüttelte ich den Kopf, Ino würde sich wohl nie ändern. Sie war zwar erst 16 aber die Blondine war auf jeden Fall kein Kind von Traurigkeit. „Dann spiel mal schön, aber heul dich nicht bei mir aus, wenn er dich abblitzen lässt.“ kam es schließlich von Temari. „Ihr werdet mich noch beneiden, merkt euch meine Worte.“ Das Schulgelände war schon länger hinter uns und die Straßen von Miami waren gefüllt mit Menschen. Hier und da erkannte ich ein paar Mitschüler, der ein oder andere grüßte kurz und wandte sich dann wieder seinem eigenen Gespräch zu. „Da vorne sind die beiden!“ Ino löste sich von meinem Arm und lief auf unsere beiden Freundinnen zu, schmiss ihre Handtasche unter den Tisch und ließ sich auf einen der freien Stühle fallen. Temari und ich folgten langsamer und setzten uns schließlich zu den anderen am Tisch. „Da seid ihr ja, ich hatte schon befürchtet ihr habt uns vergessen.“ Tenten schob sich ihre Sonnenbrille auf der Nase zurecht und wank eine der Kellnerinnen zu sich heran. „Was kann ich euch bringen? Eiskaffee ist heute das Angebot des Tages, es gibt für den Preis von einem gleich zwei!“ Hinata warf mir sofort einen Blick zu, sie liebte alles was mit Kaffee zu tun hatte ebenso sehr wie ich. „Dann hätte wir das einmal gerne.“ Die rothaarige Frau tippte auf ihrem kleinen Gerät meine Bestellung ein und wandte sich dann den anderen zu. „Ich hätte gerne einen IceTea, Waldfrucht wenn's geht.“ „Ich hätte gerne ein stilles Wasser mit Zitrone.“ Als letztes legte Ino die Karte weg, die sie sich gerade erst genommen hatte. „Für mich bitte eine Ice-Schokolade.“ „Sehr gerne, mein Kollege bringt Ihnen die Bestellung gleich an den Tisch.“ Als die Kellnerin verschwunden war, lehnte sich Temari zurück in den Korbstuhl und schloss genießerisch die Augen. „Wisst ihr Mädels, bei dem Wetter sollten wir Freitag dringend an den Strand fahren. Ich könnte Mum fragen ob sie mir das Auto leiht, dann fahren wir direkt nach der Schule los.“ „Gute Idee! Ich war schon seit zwei Wochen nicht mehr auf dem Board!“ begeistert strahlte Tenten uns an. „Ich muss eigentlich lernen.“ In diesem Moment hasste ich meinen Französischkurs noch mehr als sonst auch schon. „Du musst aber mit Sakura! Nimm dein Buch doch einfach mit und lern am Strand! Wir stören dich auch nur im Notfall!“ „Ich kann mich da doch gar nicht konzentrieren.“ „Ich verscheuche persönlich jeden heißen Kerl der deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte.“ Mit einem belustigten Schnauben stieß Temari Ino in die Seite, „Ich dachte Sasuke Uchiha ist das Ziel deiner Begierde und nicht irgendein Beachboy. Außerdem denke ich nicht das Sixpack's und stramme Waden Sakuras größtes Problem ist.“ „Ich leg mich doch nicht auf einen Kerl fest Temari, ich begutachte die Auswahl und nehme mir das Beste raus. Im Moment ist das beste Sasuke, aber das heißt ja nicht das kein anderer ihn von seinem Thron stoßen kann.“ „Du bist unmöglich Ino.“ lachte ich und nahm den Kellner der gerade mit unseren Getränken kam mein Glas ab. „Ist das also ein Ja?“ Tenten nippte an ihrem Getränk und warf mir einen abwartenden Blick zu. „Als könnte ich euch da allein hinlassen.“ „Verdammt Sakura jetzt leg das Buch zur Seite, du kannst auch morgen noch weiter lernen.“ Murrend ließ ich das Buch sinken, darauf bedacht das es nicht den Sand berührte. „Ich hab gesagt ich komme mit und lerne hier. Du warst einverstanden und jetzt benutz das Sonnenöl und röste dich noch ein bisschen weiter.“ „Ino hat Recht Sakura, ich hab dich alle Vokabeln gestern und heute abgefragt und die saßen perfekt. Die Grammatik kann auch bis morgen warten, so viel ist es doch nicht.“ Entschlossen zog Tenten mir das Buch aus den Händen und warf es in ihre Strandtasche. „Hey!“ empört richtete ich mich auf und warf meiner braunhaarigen Freundin einen giftigen Blick zu. „Das war wirklich nicht cool Ten!“ Grinsend reichte sie mir die Flasche mit dem Sonnenöl anstatt zu antworten. Nach kurzem Zögern griff ich schließlich danach und begann schweigend meine blasse Haut damit einzureiben. Ich wollte schließlich nicht als blasseste Freshman aller Zeiten ins Jahrbuch eingehen. Hin und wieder tröpfelte ich etwas Öl in die Handfläche von Ino, wenn sie sie mir verlangend entgegenstreckte. Ansonsten ließ ich erstmals seit mindestens einer Stunde meinen Blick über den Strand wandern, es war schon spät am Nachmittag, fast halb sechs um genau zu sein, und viele Leute packten so langsam ihre Sachen zusammen. Nur die jüngeren Leute genossen noch die letzten brennenden Sonnenstrahlen. Im Augenwinkel erkannte ich eine Gruppe Jungen und Mädchen aus unserer Schule, sie waren zwei Klassen über uns und ab und zu sahen sie zu uns herüber. Ob sie wohl wussten das wir auf die gleiche Schule gingen? Seit ich Freshman war hatte ich das Gefühl mehr oder weniger beobachtet zu werden, als würde man auf den ersten Fehltritt warten. „Sakura, starr die Leute nicht so an, das ist unhöflich.“ Hinatas tadelnder Tonfall passte nicht zu dem leichten Rosaschimmer auf ihren Wangen. Aber auch auf meine Wangen schlich sich ein Rosaschimmer, mir war vollkommen entgangen das ich wohl wirklich etwas gestarrt habe. „Ach Hinata, hab dich nicht so. Ich bin froh, wenn die Süße mal was anderes anstarrt als ihr blödes Französischbuch.“ Mit schelmischen Grinsen lehnte sich Ino zu Temari rüber und nickte zu der kleinen Gruppe herüber. „Scheinbar fand einer der Typen Sakuras Gaffen auch nicht so schlimm.“ Schnell schielte ich, dieses mal etwas unauffälliger, zu der Gruppe herüber und nahm tatsächlich einen jungen groß gewachsenen Mann war der auf uns zu kam. Er war quasi der perfekte Surferboy und seine braunen Haare wehten in der leichten Brise verwegen in sein Gesicht. Fehlte nur noch das Surfbrett oder das Rettungsboard unter seinem Arm und er hätte glatt bei Baywatch mitspielen können. „Heiß.“ murmelte Tenten und schob ihre Sonnenbrille ein kleines Stück nach unten um über den Rand zu schauen. „Hey, ihr seid doch Freshman an der Miami State High School oder?“ Der Junge blieb genau vor uns stehen und sah zu unserer kleinen Gruppe durch seine Sonnenbrille hinunter. „Ja das sind wir. Und du bist im Football Team wenn ich mich richtig erinnere. Offense Line oder?“ Ino lächelte kokett zu dem Jungen hoch und lehnte sich wie Tenten eben zurück. Grinsend fuhr sich der Typ durch die Haare, „Da kennt sich jemand gut aus.“ „Man muss ja informiert bleiben. Aber kommen wir zu den interessanten Dingen, was führt dich zu uns? Etwa unser rosahaariges Schnittchen hier?“ „Nein eher die heiße Blondine mit der ich mich gerade unterhalte.“ Er kratzte sich am Hinterkopf und legte seinen Blick kurz auf mich, sein Lächeln wirkte echt und entschuldigend. „Sorry.“ Ich stimmte in sein Lächeln ein und wank locker ab, „Ich nehm's dir nicht krum.“ Er zwinkerte mir nochmal kurz zu und wandte sich dann wieder zu Ino. „Also, ich hab morgen das Strandhaus meiner Eltern am Balde East Side River und würde dich gerne einladen. Ähm, also deine Freundinnen können natürlich auch kommen.“ Ich kannte meine beste Freundin, an der Art wie sie ihre Sonnenbrille vom Haar auf die Nase hat gleiten lassen, wie sie ihren Rücken ein wenig zu sehr durch bog und das leicht arrogante Lächeln, das alles sagte mir das sie schon jetzt entschieden hatte auf diese Party zu gehen. Aber sie wollte noch ein wenig spielen. „Ich weiß nicht … morgen wollten wir eigentlich, ach was war das noch, naja auf jeden Fall bin ich mir noch nicht sicher ob wir kommen können. Da musst du vielleicht noch ein paar überzeugende Argumente liefern.“ Unsicher huschte sein Blick von Ino zurück zu seinen Freunden, die wie auf Kommando anfingen zu Gröhlen und zu Pfeifen. „Ähm also, es gibt Alkohol und einen Pool. Der DJ hat eben auch schon zugesagt und alle wichtigen Leute werden da sein, vom Football Team bis zu den Cheerleadern. Ihr werdet fast die einzigen Freshman … normalerweise kommen die Neuen nicht gleich auf so eine exklusive Party.“ Ino warf einen überflüssigen Blick in die Runde, Temari stellte gedanklich wahrscheinlich gerade schon ihr Outfit zusammen, und nickte kaum merklich, worauf Ino sich dann wieder an den Surferboy vor uns wandte. „Schön wir werden es schon irgendwie einrichten. Ino Yamanaka, du kannst mir bei Instagram die nötigen Infos schreiben.“ „Oh, ja gut dann mach ich das. Ich bin übrigens Kiba … “ „Alles klar Kiba … wir sehen uns. “ Unterbach Ino den jungen Mann, der sie verdattert dabei beobachtete wie sie sich nach hinten auf ihr Handtuch nieder ließ und ihre Sonnenbrille in den heißen Sand neben sich warf. Nach einigen Sekunden schien er sich aber wieder gefangen zu haben und setzte wieder sein Zahnpastalächeln auf. „Das wird mega, ich versprech es dir.“ Kurz wank Kiba auch dem Rest von uns ehe er sich umdrehte und zurück zu seinen Freunden joggte. „I-Ich glaube ich kann morgen nicht mitkommen. Mein Vater wird das nie im Leben erlauben.“ Schmunzelnd drehte Ino ihren Kopf zu Hinata, die nervös an ihrer Unterlippe kaute. „Wir sagen einfach wir machen einen Filmabend bei mir zuhause. Und da meine Eltern nicht da sind gibt es auch keinen, der das dementieren könnte.“ „Ino, ich weiß auch nicht ob das so gut ist, meine Mum … naja du kennst sie doch, wenn es in den Wahlkampf geht.“ Da meine Mum für ein Amt im Senat kandidierte, um ihre zweite Amtszeit anzutreten, war sie das komplette Gegenteil von sich selbst. Normalerweise würde sie mich quasi nötigen auf diese Party zu gehen und Spaß zu haben, aber wenn der Wahlkampf anstand dann war sie ein nerviger Kontrollfreak, der sämtliche Fehltritte von sich fernhalten wollte. Dies schloss dann sowohl meinen Dad, meine drei Geschwister und mich ein. Sally, meine ältere Schwester entging dieser Folter, da sie vor über einem Jahr ausgezogen war um Politik in Washington zu studieren. „Auch deine Mum wird das nie erfahren, Saku! Ich weiß das deine Mama die nächsten zwei Monate durchdreht aber was soll man den bitte gegen einen harmlosen DVD Abend einwenden?“ Hinatas Blick kreuzte meinen, ich wusste genau so gut wie sie das wir sowieso auf dieser Party landen würden. Ein wenig Lust hatte ich ja schon das konnte ich nicht leugnen, auch wenn das bedeutet das ich den ganzen Samstagvormittag mit lernen verbringen würde. „Der Blade East Side River ist nicht weit weg von mir, wir könnten hinlaufen und für den Rückweg nehmen wir einfach ein Taxi. Keiner unserer Eltern wird merken das wir je da waren, aber wir werden trotzdem die coolsten Freshman unserer Stufe werden.“ Ein fast schon träumender Ausdruck zierte nun Temaris Gesicht die sich neben Ino gelegt hatte. „Wir haben so lange von der High School geträumt Mädels, dann lasst es uns auch zu einer unvergesslichen Zeit machen.“ „Mum? Dad? Ich bin wieder da!“ Ich warf meine Tasche auf den Marmorboden des Flurs und kickte meine Flip Flops gleich hinterher.“ „Schätzchen? Wie war es am Strand? Hattet ihr Spaß?“ mein Vater steckte seinen Kopf durch die Küchentür und wank mich ins Zimmer. Ich schlenderte also in Richtung Küche und ließ mich schließlich an der Esstheke nieder. „Ja hatten wir. Und wie lief es bei euch? Ist Mums Team bereit?“ Dad verdrehte nur die Augen lächelte dann aber ein wenig und schob mir ein Glas Cola rüber. „Du kennst deine Mutter, sie ist immer bereit wenn es um ihre Karriere geht. Also ja, das Treffen ist gut gelaufen, die letzten Leute sind erst vor einer halben Stunde weg.“ Ich nahm einen großen Schluck aus dem halb vollen Glas und wischte mir fahrig mit dem Handrücken über den Mund. „Sehr schön … sag mal Dad, kann ich morgen vielleicht bei Ino schlafen? Sie hat uns zu einem DVD Abend eingeladen und ich würde wirklich gerne hin.“ „Ich denke das-“ „Kommt nicht in Frage.“ Meine Mutter lehnte in der Tür und fixierte uns beide. „Morgen Abend ist euer Breefing! Schon vergessen?“ „Mai, warum ziehst du den Termin nicht ein wenig nach vorne und lässt deiner Tochter ihren Spaß. Ino wird dir sicherlich nicht böse sein, wenn du erst gegen acht bei ihr bist, oder?“ „Nein, nein! Das macht ihr bestimmt nichts aus!“ pflichtete ich meinem Vater schnell zu und sah wieder hinüber zu meiner Mutter, die unzufrieden an ihrer Unterlippe kaute. „Du weißt wie wichtig dieser Wahlkampf für uns ist Sakura, oder? Bitte sag mir, dass du weißt, das es für die Familie unerlässlich ist an einem Strang zu ziehen.“ Seufzend nahm ich mein Glas zur Hand und ließ mich vom Hocker rutschen. „Ich weiß das Mum, und ich zieh auch mit an deinem Strang, aber ich will auch mein eigenes Leben genießen.“ Ich blieb vor ihr stehen und ließ ihre Musterung über mich ergehen. „Na schön. Dein Vater bringt dich morgen Abend zu Ino. Verschieben kann ich den Termin zwar nicht mehr, aber dafür wirst du eine extra Stunde von mir persönlich bekommen.“ Dankend drückte ich ihr einen Kuss auf die Wange und huschte an ihr vorbei. Damit wäre mein Problem geklärt, abgesehen von der Frage was man zu einer High School Party überhaupt anzieht, hoffentlich lief es bei Hinata ebenso gut. Als ich mein Zimmer betrat, schnappte ich mir sogleich die Fernbedienung für meine Anlage und ließ ein wenig Ed Sheeran im Hintergrund laufen, während ich mich vor meinen Kleiderschrank stellte und Gedankenverloren einen Bügel nach dem anderen von links nach rechts schob. Das eine war zu schlicht für eine Party, das andere zu aufgedonnert, und alles dazwischen gefiel mir irgendwie auch nicht mehr. Nach über einer halben Stunde ließ ich mich frustriert aufs Bett fallen und blies mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Und da dachte ich bis vor einer Stunde noch das der Französischtest mein größtes Drama diese Woche werden würde, aber diese Kleiderkrise war eine mittlere Katastrophe. Ino konnte ich nicht fragen, denn auch wenn ich nicht übermäßig dick war so hatte ich doch ein wenig mehr auf den Rippen zu bieten wie meine beste Freundin. Von Hinata und Tenten wusste ich das sie ebenfalls nichts außergewöhnliches Partytaugliches im Schrank hatten und Temari würde so aufdrehen, dass ich lieber nicht fragen wollte. Mit einem frustrierten halblauten Schrei ließ ich mich rückwärts auf die weiche Matratze fallen und presste mir eins der vielen Kissen aufs Gesicht. „Du bist doch gerade mal im ersten Jahr und schon verzweifelst du an der High School?“ Ich nahm das Kissen von meinem Gesicht und sah zu meiner Schwester, Savannah stand in der Tür und blickte zu mir rüber. Sie war zwei Jahre älter als ich und besuchte ebenfalls noch die High School, allerdings hatte sie meine Eltern überreden können, sie auf die Mädchenschule in der Gegend zu schicken, weiß der Himmel was sie dort wollte, sie meinte nur es würde auf Bewerbungen fürs College nachher besser aussehen. „Du hast ja keine Ahnung!“ brummte ich und stützte mich auf meinen Unterarmen hoch. „Vielleicht kann ich dir ja helfen?“ Sie trat ins Zimmer, schloss die Tür und hüpfte zu mir aufs Bett. Auffordernd sah sie mich an, begann mit einen ihrer langen blonden Haarsträhnen zu spielen. „Du darfst Mum und Dad aber nichts davon erzählen!“ Ein verstehendes Grinsen schlich sich auf ihre rosa bemalten Lippen. „Ahh … es geht also um einen Jungen?“ „Nein!“ leicht rot um die Nase schüttelte ich energisch den Kopf, „Es geht um eine Party morgen Abend.“ „Hm … mindestens ein genauso guter Grund um unsere Eltern ein bisschen anzuflunkern. Also wo liegt das Problem?“ „Ich … also die ist halt schon morgen Abend und ich weiß nicht was ich anziehen soll. Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt irgendwas Passendes im Schrank habe. Wir waren noch nicht auf vielen Partys und meine erste auf der High School möchte ich nicht gleich als am grässlichsten gekleidetes Mädchen betreten.“ Schmunzelnd warf Savannah selbst einen Blick hinüber zu meinem offenen Kleiderschrank. „Soll ich dir was leihen? Ich hab mir auch immer Sally's Klamotten geborgt! “ „Sav, du und Sally haben auch die gleiche Größe. Ich sehe in einer 36 aus wie eine Wurst in Pelle!“ „Das stimmt doch gar nicht! Ich hab bestimmt was Schönes für dich im Schrank!“ „Savannah bitte! Ich hab keine Zeit dafür das du mein Ego streicheln willst!“ murrte ich und ließ den Kopf ein bisschen hängen. Wie gesagt ich war nicht dick, aber mit einer 38/40 doch etwas kräftiger gebaut als die anderen Weiber in meiner Familie. Meine Schwester konnten wirklich Essen was sie wollten, sahen in jedem Kleid mit jedem Schnitt und jeder Farbe super aus und ich leider nicht. Übel nahm ich ihnen das nicht, aber in solchen Situationen wünschte ich mir das ich mich einfach genauso an Savannah's Schrank bedienen könnte, wie sie es bei Sally gekonnt hatte. „Hey, lass den Kopf nicht hängen Schwesterchen! Dann gehen wir morgen Früh eben noch ein bisschen Shoppen!“ „Ich hab keine Zeit, mein Test … “ „Du bist seit einer Woche nur am Lernen. Die High School soll Spaß machen und keine einzige Folter sein. Reinhängen ist ja gut aber du brauchst definitiv mehr Spaß!“ Seufzend und wohlwissend das ich sowieso mit meiner Schwester in der Mall stehen würde, nickte ich schließlich und lächelte ihr dankbar zu. „Was würde ich bloß ohne dich machen, Sav.“ „Hinata, du siehst hübsch aus.“ Lächelnd zupfte die Schwarzhaarige an ihrem Top herum, definitiv nicht ihr eigenes. Ich würde eher auf Inos Garderobe tippen. Aber der schwarze leicht glitzernde Stoff passte wirklich gut zu ihr. „Dankeschön Sakura. Du siehst aber auch sehr hübsch aus.“ „Da kann ich ihr nur zustimmen.“ grinste Temari und hackte sich für den Weg aus dem Wohnzimmer bis in den Flur bei mir ein. Savannah und ich waren heute Morgen tatsächlich noch in die Mall gefahren und hatten etwas gefunden – eine hellblaue Off Shoulder Bluse die man am rechten Saumen mit einem lockerem Knoten etwas aufpappen konnte und eine schwarze Jeans mit leicht zerrissenen Stellen über die Beine hinweg verteilt. „Macht euch nicht die Mühe euch zu setzen Ladys, unser Fahrer ist in wenigen Sekunden hier.“ meinte Ino als Hinata sich schon auf der Treppe ins Obergeschoss niederlassen wollte, und reichte ihr lieber die halb volle Sektflasche. „Wen hast du denn jetzt eigentlich organisiert um uns zu fahren?“ neugierig lehnte sich Tenten in den Türrahmen zwischen Wohnzimmer und Flur. „Mein Bruder hat sich erbarmt uns zu fahren. Und keine Sorgen, seine Lippen sind versiegelt.“ Grinsend schlüpfte ich in meine Stiefeletten, der Absatz brachte laut meiner Schwester und zwei Verkäuferinnen meinen Hintern sehr Vorteilhaft zur Geltung und streckten meine kurzen Beine. Mir war nur wichtig gewesen das ich darauf lange stehen, laufen und tanzen konnte. Gerade hatte ich den silbernen Reißverschluss an der Rückseite der schwarzen Schuhe geschlossen hupte auch schon ein Auto vor dem Haus. Alle nacheinander schnappten wir uns unsere Taschen von der Kommode und liefen hinaus in den Vorgarten, den schmalen Kiesweg bis zur Straße hinunter. Inos Bruder lehnte schon an seinem weißen Wagen und öffnete uns die Hintertür nachdem er uns kurz begrüßt und ein Foto von uns gemacht hatte. Tenten hatte auf dem Schoß von Temari Platz genommen und umklammerte die Sektflasche wie einen Rettungsanker. „Sagt mal wie kommen fünf Freshman eigentlich auf eine solche Party?“ Inos älterer Bruder Max, hatte selber erst seinen Abschluss gemacht und trat sein erstes Semester im College an. „Mit knappen Bikinis wie sonst.“ lachte Temari und zwinkerte ihm kokett zu. „Du hattest bestimmt ein paar gute Argumente.“ grinste er ihr über den Rückspiegel zu. Ino schnaufte einmal empört über diesen Kommentar, sagte aber weiter nichts dazu. Über die Zeit hatte sie sich dran gewöhnt, dass ihr Bruder liebend gerne mit allem flirtete was nicht bei drei auf dem Baum ist und das Temari sich es nicht nehmen ließ ihn in diese Richtung hin gerne zu reizen. „Es waren eher die Argumente deiner Schwester die uns diese Einladung beschert haben. Aber wen wundert das?“ klinkte sich nun auch Tenten mit ein. Max sah kurz zu Ino herüber, „Manchmal glaube ich, ich sollte all deine knappen Klamotten gegen Rollkragen und bodenlange Röcke austauschen.“ „Halt die Klappe Max, du bist doch derjenige der alles bespringt, was nicht bei drei auf dem Baum ist.“ „Das ist was vollkommen anderes!“ „Jaja, mach dich locker und schau auf die Straße. Das ist nur eine Party und nicht die Versteigerung meiner Jungfräulichkeit.“ Kichernd nahm ich Temari die Sektflasche ab und genehmigte mir einen großen Schluck der prickelnden Flüssigkeit. „Da gibt es ja auch nicht mehr viel was man versteigern könnte.“ hörte ich Max von vorne noch brummen. Als eine kurze undefinierte Stille das Auto übernahm, drehte Ino schließlich das Radio lauter und Hinata neben mir begann im Takt der Musik ihre Fingerkuppen auf ihrem Oberschenkel tanzen zu lassen. „Hier wären wir.“ Die Musik von draußen übertönte das Radio und bunte Lichter hingen überall in den Bäumen, die andere Straße entlang gepflanzt waren. „Tut mir nur einen Gefallen. Ruft mich an, wenn ihr abgeholt werden wollt oder nehmt euch ein Taxi. Wenn Footballer oder Schwimmer euch nach Hause fahren wollen, verspreche ich euch meinen sie damit ihr zuhause und nicht euers. Passt auf eure Drinks auf und-“ „Max! Das ist nicht unsere erste Party, klar?!“ unterbrach Ino schließlich ihren Bruder. „Nein Ino, das ist eure erste Party. Glaub mir alles davor waren Kinderveranstaltungen. Es gibt schon einen Grund warum hier eigentlich nur die höheren Semester eingeladen sind. Also tu einfach was ich sage. Ich will nicht, das du deinen Ruf schon im ersten halben Jahr vollkommen versaust, weil du dich wie ein leicht zu habendes unreifes Mädchen aufführst.“ Die beiden Geschwister sahen sich tief in die Augen bis Ino schließlich seufzte und nickte. „Na schön, wir sind brav, aber bitte erspar mir deinen Moralvortrag. “ „Das wollte ich hören, Schwesterherz.“ „Danke fürs fahren Max!“ schüchtern lächelte Hinata den Älteren an und folgte dann Temari und Tenten, die schon ausgestiegen waren. Auch ich und Ino verließen das Auto und sobald die letzte Tür zu war, fuhr der weiße Wagen die Straße weiter hinunter. „Ich weiß, ja nicht wie es euch geht Mädels, aber ich denke wir werden heute viel zu viel Spaß haben.“ Mir ist es etwas unangenehm, ich kenne kaum jemanden auf dieser Party außer meine Freundinnen. Und genau diese waren gerade weit und breit nicht zu sehen, oder in Beschlag. Also versuchte ich möglichst lässig auf dem Sofa zu sitzen, und mir einfach nicht anmerken zu lassen das ich gar nicht so richtig wusste was ich eigentlich hier machen sollte. Max hatte schon recht, auf den 'Partys' auf denen wir sonst waren, sind nicht mal halb so viele Leute gewesen, die Musik war nicht so Laut und es ist auch nie so viel Alkohol geflossen. Hier jedoch wurde eine Flasche nach der anderen geöffnet, es gab Trinkspiele soweit das Auge reichte und es wurde geflirtet was das Zeug hielt. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Hinata, die sich mit einem älteren Jungen unterhielt, oder er sich mehr mit ihr, wenn man es genau nahm. Kaum zu glauben, sogar die kleine schüchterne Hinata hatte hier mehr Spaß als ich. Erleichtert stellte ich ein kaum merkliches Brummen im Inneren meiner Handtasche fest, und im nächsten Moment hatte ich schon mein Handy heraus gekramt und öffnete den Chat mit meinen Geschwistern. Savannah: Wie läuft deine Party Sakura? Hier ist es zum Erschießen! Kenji: Party? Auf was für einer Party treibst du dich rum? Sally: Ich hoffe, du machst dem Namen Haruno alle Ehre, ich hab schließlich als Partymonster die Schule verlassen und Kenji ist auch ganz gut dabei. Schmunzelnd tippte ich meine Antwort: Eine Party am Balde East Side River, von irgendeinem Kiba. Geb mein Bestes euch zu vertreten, brauch aber vielleicht doch noch ein paar Tipps beim nächsten Mal. Ich sendete die Nachricht zwar ab, aber raus ging sie nicht. Wahrscheinlich war das Netz überlastet mit all den Handys hier. Einige Sekunden starrte ich noch auf mein Handy, bis ich es schließlich seufzend in die Tasche zurücksteckte und mir gelangweilt ein paar Haare aus dem Gesicht wischte. Sally hatte Kenji und sich schon ganz richtig beschrieben, sie waren Partymonster und so ziemlich überall eingeladen. Wäre mein großer Bruder nicht auf einem 3-monatigem Schüleraustausch, dann wäre er bestimmt auch hier. Nur wüsste er wie man sich zu verhalten hat, wie man mit Leuten ins Gespräch kommt und er würde zu hundert Prozent jedes dieser bescheuerten Trinkspiele kennen. Ganz im Gegensatz zu mir. „Sakura! Hey Süße, komm rüber!“ Inos Stimme drang gegen den Lärm zu mir durch, sodass ich mich nach hinten drehen musste um sie zu sehen. Dort stand sie mit einigen großgewachsenen Typen zusammen, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte konnte ich als Kiba ausmachen, also denke ich mal wird sich das Team um sie versammelt haben. Unsicher ob ich gerade zu einer Rettungsaktion aufbrach, erhob ich mich mit meinem fast leeren Bier das noch auf dem Tisch stand, und lief auf die Gruppe zu. Angekommen wurde ich überschwänglich von Ino begrüßt und auch so gleich vorgestellt. „Das hier ist Sakura Haruno! Sakura das sind Naruto und Neji, Gaara kennst du ja.“ „Haruno … bist du die Schwester von Kenji?“ der Blonde der mir eben als Naruto vorgestellt wurde, begutachtete mich von oben bis unten. „Ja … das bin ich wohl.“ „Krass! Wir sind in einem Team!“ lachend klopfte er mir ein paar Mal auf den Rücken, „wie kommt es das ich dich noch nicht kenne.“ „Wahrscheinlich hast du mich bis jetzt einfach übersehen.“ Schulterzuckend nahm ich den letzten Schluck meines Bieres. „Ach du wärst mir doch schon aufgefallen mit deinen verrückten Haaren. Wie kommt man darauf sie sich in Rosa zu färben?!“ „Das ist ein Gendefekt, sie kann nichts dafür.“ übernahm Ino das Antworten für mich. „Krasser Scheiß!“ Fasziniert nahm er eine meiner Haarsträhnen und begutachtete sie ein wenig. „Sakura, ich will mir was zu trinken holen … kommst du mit?“ Mit einer auffordernden Geste hielt er mir seinen leeren Becher entgegen. „Ähm klar.“ Zufrieden schnappte er sich meinen Arm und zog mich von Naruto weg, der das Schulterzuckend hinnahm und sich wieder Ino zuwandt. „Tut mir leid, wenn Naruto aufdringlich wirkt, er ist einfach wie er ist.“ murmelte mein Begleiter als wir schließlich in der Küche ankamen. Hier war es angenehm ruhig, wenn die Tür zu war. „Schon Okay, er scheint ja sehr nett zu sein. Kenji spricht nur gut über ihn.“ Murmelte ich genau so leise zurück, ließ meinen Blick suchend über die vielen Flaschen gleiten. Gab es denn nichts ohne Alkohol? „Was brauchst du?“ „Wasser wäre nicht schlecht.“ Grinsend deutete er auf den Wasserhahn an der Spüle. „Das ist nicht euer Ernst.“ „Die meisten Leute wollen alles aber kein Wasser auf so einer Party.“ seufzend schnappte ich mir einen der roten Becher und ließ etwas Leitungswasser reinlaufen. „Falls jemand fragt sagst du einfach es wäre Vodka.“ „Als wäre es eine Schande Wasser zu trinken.“ „Kleine, das ist eine Schande.“ Er selbst füllte sich gerade etwas Bourbon in seinen Becher, ging zum Kühlschrank und holte eine Dose Cola heraus. „Also, du scheinst ja nicht gerade Spaß zu haben, oder?“ „Ist das so offensichtlich?“ „Du trinkst Wasser mit einer Miene als würdest du es mir gleich ins Gesicht schütten, also ja es ist sehr offensichtlich.“ „So schlimm ist es auch wieder nicht.“ murrend verschränkte ich die Hände vor der Brust und lehnte mich gegen die Spüle. „Oh doch. Also was sorgt dafür das die kleine Haruno hier keinen Spaß hat? Ich kenne sowohl Sally als auch Kenji und sie schienen mir beides ziemlich Party begeistert. Und wenn ich dich bei uns zuhause sehe, wirkst du auch nicht gerade wie ein Kind von Traurigkeit“ „Ich hab es mir einfach anders vorgestellt. Ich dachte ich würde mit meinen Freundinnen tanzen und Spaß haben.“ „Und warum tanzt ihr dann nicht und habt Spaß? Obwohl wenn ich das anmerken darf, Ino scheint ziemlich viel Spaß zu haben.“ „Ich hab keine Ahnung, die anderen hab ich sowieso aus den Augen verloren.“ Schmunzelnd kam mir Gaara ein gutes Stück näher, nahm mir meinen Becher aus der Hand und tauschte ihn stattdessen mit seinem aus. „Hey! Was soll das?“ „Ich sorge dafür das du Spaß hast. Vertrau mir, das wird noch ein guter Abend.“ Wiederwillig sah ich dabei zu wie er mein Wasser wegschüttete und stattdessen seine Mischung von eben wiederholte. „Und jetzt raus mit dir. Ich will nicht das Temari mir vorwirft ich hätte mich nicht vorbildlich um dich gekümmert.“ „Jaja.“ Ich ließ mich von ihm nach draußen schieben, seine Hand verweilte auf meinem Kreuz bis wir wieder bei den anderen angekommen waren. „Ah da bist du ja wieder! Kiba hat gefragt ob wir nächste Woche zu seinem Spiel kommen. Du begleitest mich doch oder?“ „Babe, damit waren eher Temari oder Hinata gemeint, nicht unbedingt Haruno oder die andere.“ Sein leises Nuscheln sollte wohl eigentlich in der lauten Musik untergehen, ich bekam trotzdem jedes Wort mit. Auch Ino's Antwort, die mich daran erinnerte warum dieses Mädel meine beste Freundin war. „Mich gibt es nicht ohne Sakura, und auch nicht ohne Tenten. Wenn du damit nicht klarkommst, dann tuts mir leid, aber so heiß bist selbst du nicht.“ Überrascht verzog Kiba das Gesicht bevor er sich dann mit aufgesetztem Lächeln zu mir wandte. „Ich würde mich freuen, wenn ihr kommt. Naruto hält euch sicher ein paar Plätze frei.“ „Ich weiß nicht, ich will dir nicht die Aussicht auf der Tribüne versauen. Aber ich lass es mir durch den Kopf gehen.“ Ich nahm einen kräftigen Schluck aus meinem Becher, einen Dank an dieser Stelle an Gaara das hier eine gute Portion Bourbon drin ist, als Ino meine Hand ergriff. „Lass uns tanzen gehen, ich hab Temari und Hinata eben auf der Tanzfläche gesehen!“ „Das ist die beste Idee des Abends.“ Zufrieden schweifte mein Blick noch kurz zu Temaris älterem Bruder, der mir grinsend zuzwinkerte und mir kaum merklich zu prostete. Gemeinsam quetschten wir uns durch die Menge an Menschen die im großen Wohn-Esszimmer auf Tischen, Sofas und allem anderen tanzten was nicht wegräumt oder voll gestellt ist war. „Da seid ihr ja! Wir haben euch draußen schon überall gesucht!“ herzlich drückte Temari uns bevor sie weiter ihre Hüften zum Takt der Musik bewegte. „Wo ist Tenten?“ „Die ist draußen und unterhält sich sehr angeregt mit einem gut aussehenden Typen.“ „Na da sollten wir dann wohl besser nicht stören.“ „Und deswegen musst du dich auch tadellos benehmen, Sakura! Es sind nur ein paar Wochen bis der Wahlkampf vorbei ist. Ich brauch diese Wahl, das ist mir wirklich wichtig. Also tu mir den Gefallen und präsentiere dich einfach als das liebenswürdige gut erzogenes Kind, das du bist. Keine Eskapaden, weder mit deinen Freundinnen noch mit irgendwelchen Jungs, klar?“ Dank der Party durfte ich mir nun den ganzen Vortrag der Wahlvorbereitung am Dienstagmorgen anhören. Ich hatte eine ganze Stunde eher aufstehen müssen, ich wusste das Mum das tat um mich zu 'bestrafen', weil ich nicht da gewesen war und somit den geforderten Einsatz nicht gezeigt hatte. Aber das hatte scheinbar nicht gereicht, denn jetzt durfte ich mir den gleichen Mist jetzt nochmal beim Mittagessen anhören. „Ich hab das schon verstanden, Mama. Ist ja nicht so als wäre das die erste Wahl die ich mitmache.“ Zufrieden strich sich meine Mum eine lose Strähne hinters Ohr und begann damit ihren Blazer akribisch nach Fuseln abzusuchen. „Gut, ich erwähne das auch nur weil deine Schwestern in deinem Alter angefangen haben sich mit Typen rum zu treiben und einen drauf zu machen, aber da muss ich mir bei dir ja in keinerlei Hinsicht Sorgen machen.“ Savanah verdrehte nur die Augen und wandte sich kopfschüttelnd ihrer Müslischale zu. „Sakura könnte genauso einen drauf machen oder sich wen klären, wie ich und Sally.“ „Sei nicht albern Sav, Sakura ist nicht so wie ihr zwei! Iss dein Müsli, dann kann euer Vater euch wegbringen.“ Als meine Schwester noch was sagen wollte legte ich kurz den Zeigefinger vor meine Lippen, es war egal was sie sagte, es würde nichts an Mums Ansichten ändern. „Komm schon Sakura, ich flechte dir noch die Haare.“ brummte sie dann schließlich und stand mit einem Ruck vom Tisch auf. Schnell folgte ich ihr in den Flur wo sie mich auf eine Treppenstufe drückte und sich selbst eine Stufe darüber positionierte. „Mum ist so unfair zu dir! Lass dir das doch nicht immer gefallen!“ seufzend lehnte ich mich zurück als Sav etwas an meinen Haaren zog, „Ich weiß dir passt das nicht, aber es ist leichter es zu ignorieren als sich deswegen aufzuregen.“ Sie warf mir den ersten Zopf nach vorne über die Schulter bevor sie sich der zweiten Seite zuwandte. „Außerdem hab ich genug Spaß, das weißt du doch.“ aufmunternd tätschelte ich den Fuß meiner Schwester. „Ich weiß … aber es regt mich trotzdem auf.“ Auch den zweiten Zopf hatte sie schnell fertig geflochten und stand langsam auf. „Ich hol Dad, warte hier.“ Während ich wartete zog ich mir schon mal meine Schuhe über und griff nach meiner Tasche die auf dem Treppenabsatz stand. Mit einem gezielten Griff beförderte ich mein Handy heraus. Wir sind schon da, halte dir einen Platz frei. Kuss Ino. Dazu hatte sie mir noch ein Foto geschickt das die wirklich gute Aussicht über das Spielfeld zeigte. „Sakura? Dad sagt, wir sollen uns schonmal ins Auto setzen.“ Lächelnd stand sie schon wieder neben mir und zog mich hoch. „Sag mal Savannah, warum gehst du eigentlich zu dem Spiel? Ich meine du hast doch gar nichts mit den Teams zu tun, oder?“ „Ich schau mir einfach gern die heißen Kerle der anderen Schulen an. Der einzige Nachteil einer Mädchenschule ist das man dort als hetero schlecht jemanden kennenlernen kann.“ Gemeinsam setzten wir uns auf die Rückbank, Dad kam ebenfalls gerade aus der Haustür und steuerte auf unseren Jeep zu. „Außerdem muss ich meine kleine Schwester doch im Auge behalten.“ nuschelte sie kurz bevor Dad sich ins Auto setzte. „Ihr seht sehr hübsch aus Mädchen.“ Zuckersüß lächelte Sav unseren Vater an, der uns durch den Rückspiegel ansah. „Danke Daddy!“ Man konnte es nicht anders sagen, meine Schwester war definitiv der Sonnenschein meines Vaters. Auf dem Weg zur Schule sah ich den ein oder anderen Schüler mit Trikot oder Bemalung auf den Gehwegen, alle in Richtung Sportplatz. „Seit vorsichtig, wenn ich euch abholen soll ruft einfach an. Ansonsten viel Spaß.“ „Danke Dad!“ mit einem Ruck schubste ich die Tür des Wagens auf und stieg aus. Die ersten paar Meter liefen Savannah und ich noch gemeinsam, bis wir auf eine Gruppe ihrer Freundinnen trafen. „Du musst nach dem Spiel nicht auf mich warten, Hinatas Mum bringt mich zurück.“ „Sehr gut! Viel Spaß!“ Lächelnd winkte ich ihr und ihrer Clique, machte mich dann aber schnell auf den Weg. Nichts gegen die Freundinnen meiner Schwester, aber die waren mir manchmal einfach zu … zu Girly und zu anstrengend. Nicht das meine Freundinnen nicht Girly und Anstrengend waren, aber auf eine bessere Art und Weise. Vorbei an den vielen Menschen lief ich bis zur Tribüne und hielt erstmal Ausschau nach meinen Freundinnen. Aber unter all diesen Menschen war es gar nicht so leicht sie auszumachen. Naja, bis zu dem Moment wo Ino mich wohl entdeckt hat und wie eine verrückte anfing mit den Armen in der Luft herum zu fuchteln. „Und ich hab Sav's Freunde als anstrengend bezeichnet.“ murmelte ich leise, lief dann aber die schmale Treppe an der Tribüne hoch und quetschte mich zu den Anderen durch. „Da bist du ja endlich! Du hast schon die Cheerleader verpasst! Es fängt jeden Moment an!“ „Sorry, aber ich musste mir nochmal Mums Foltervortrag zur Wahl anhören.“ „Hauptsache du bist jetzt da.“ lächelnd tätschelte Hinata mein Knie und Blickte dann zurück zum Spielfeld. „Hier.“ Tenten lehnte sich an Ino vorbei und reichte mir eine kleine Flasche Wasser. „Danke.“ die kühle Flasche war richtig angenehm auf meiner aufgeheizten Haut. „Da kommen sie! Oh Gott Kiba sieht richtig heiß aus in dem Aufzug!“ Tatsächlich liefen die Spieler unserer Schule unter ohrenbetäubenden Jubel und Gekreische auf, ihre Helme hatten sie noch in der Hand. Und ja, ich konnte Ino nicht absprechen das Kiba gut aussah. Jeder der Spieler hatte sich zwei schwarze Striche ins Gesicht gemalt, wohl als Kriegsbemalung oder so. Ich würde nicht behaupten, dass ich mich wahnsinnig gut auskannte mit Football, die Grundregeln und der Sinn war mir geläufig, aber ich war mehr ein Saison Zuschauer. Den Superball schaue ich unwahrscheinlich gerne mit meinen Freundinnen aber davor schau ich nur wenn es sich es gerade ergibt. Und hier ist es wohl auch nicht der Sport an sich der mich herbringt, sondern eher meine Freundschaft zu Ino und die Zugehörigkeit der Schule. So verfolgte ich auch eher weniger Interessiert das Geschehen, tratschte zwischendurch ein bisschen mit Hinata, die dem ganzen auch nicht so viel abgewinnen konnte und spielte an meinem Handy. Kenji, auch wenn er eigentlich im Schwimmteam der Schule war, wollte schließlich genau über das Spiel informiert werden. „Kiba hat mir eben geschrieben ich soll ihn in der Halbzeit treffen, wenn der Coach mit ihnen fertig ist. Kommt ihr mit?“ „Süße, du weißt schon das er nur dich sehen will und wir nur das nervige Anhängsel sind?“ „Das ist mir durchaus bewusst Temari. Aber genau darum geht es. Er soll nicht denken es wäre einfach mich zu bekommen.“ grinsend zwinkerte sie uns zu und zog uns der Reihe nach auf die Beine. „Ich glaube da haben wir jetzt wohl keine andere Wahl mehr.“ seufzte Tenten folgte Ino die schon auf halben Weg hinunter zum Spielfeld war. „Ich glaub das alles nicht.“ brummte ich und folgte den Zweien mit den anderen. Wie wir schon vermutet haben, sah Kiba eher wenig begeistert aus als wir alle fünf angestiefelt kamen. Ein paar seiner Team Kollegen stießen ihn grinsend an und deuteten in unsere Richtung. „Hey Ino!“ mit einer herzlichen Umarmung begrüßte der Braunhaarige sie und drückte lang und fest an sich. Ino, betont lässig, tätschelte ihm kurz auf den Rücken und machte sich dann aber schnell von ihm los. Kurz schweifte der Blick von Inos Verehrer zu uns, mehr als ein kurzes Nicken bekamen wir aber nicht. „Ich geh mir was zu trinken holen.“ murmelte Tenten und schnappte sich ohne groß zu fragen meinen Arm um mich mit zu ziehen. „Das Ganze ist doch zum kotzen, ich wette mit dir gleich sind unsere Plätze weg! Und wir konnten so super sehen! Nur weil Ino mit ihrer Hupfdohle rumschmachten will. Das kann sie auch gut genug ohne uns.“ „Ich weiß … aber Ino ist eine Naturgewalt die ich nicht heraufbeschwören möchte.“ grinsend stieß ich Tenten in die Seite, „Aber weißt du was, damit du bessere Laune bekommst, geb ich dir eine Cola aus. Und ganz nebenbei kannst du mir dann mal von dem Typen auf der Party erzählen.“ „Das mit der Cola nehme ich dankend an, aber bei dem Typen gibt es echt nicht viel zu erzählen.“ „Ach komm schon Ten! Ihr habt euch so lange unterhalten!“ „Ja, weil wir über Sport diskutiert haben und du weißt wenn ich mich da erstmal in Rage rede, kann ich nicht mehr aufhören.“ Gemeinsam stellten wir uns an der kleinen Schlange vor der Getränketheke an. „Das kann doch nicht wirklich alles gewesen sein.“ „Glaubs oder Glaubs nicht, mehr als das und den höflichen Smalltalk gab es nicht. Aber er war sowieso der Meinung das Frauen im Sport nichts taugen, also sowieso uninteressant.“ „Was für ein Idiot.“ brummte ich und bestellte schnell zwei Cola, als wir endlich dran waren. Wenig später war ich fünf Dollar leichter und dafür in Besitz von einer eisgekühlten Cola. Zurück zum Team und zu den anderen wollten wir beide noch nicht, also setzten wir uns noch ein wenig in den Schatten neben der Tribüne und ließen den ganzen Trubel kurz in den Hintergrund rücken. „Ich wünschte ich hätte meine Kamera dabei.“ murmelte ich und beobachtete ein paar Cheerleader die einige Räder schlugen oder mit ihren Sprüngen und Rufen versuchten die Stimmung für die zweite Halbzeit wieder anzuheizen. „Kannst du nicht mit deinem Handy ein paar gute Schüsse machen?“ „Ja schon … aber mit meiner Kamera wäre es noch besser gewesen.“ „Na komm schon Saku, du machst ein paar schöne Fotos und ich geh schon mal schauen wo die anderen sind.“ Lächelnd drückte sich Tenten aus dem lauwarmen Gras hoch und zog mich dann gleich wieder mit auf die Beine. „Na schön … schreib mir wo ihr ungefähr sitzt.“ Also trennten sich unsere Wege und während Tenten die Treppe der Tribüne hoch joggte, blieb ich am Rand stehen und machte mein Handy Einsatzbereit. Ich schoss einige ganz passable Aufnahmen von den Cheerleadern und vom Auflaufen der beiden Teams. Ich war auch ziemlich überrascht das ich niemanden sehen konnte der hier mit einer richtigen Kamera Fotos machte, in den ganzen High School Filmen die ich mir mit Ino und Temari eine Woche vor Schulbeginn reingezogen habe, ab es immer einen Typen der alles fürs Jahrbuch festgehalten hatte. Tatsächlich machte ich auch noch in den ersten Minuten der Zweiten Hälfte einige gute Fotos. Es gelang mir wirklich coole Momente einzufangen und als ich schließlich genug hatte machte ich mich auf den Weg zu den anderen. Tentens Beschreibung war dabei übrigens keine große Hilfe. „Mensch Saku, wo warst du denn?“ zischte Ino als ich mich an ein paar pöbelnden Mitschülern vorbei gequetscht hatte und mich schließlich neben Ino setzte, die ein wenig zur Seite rückte. „Ich hab noch ein paar Fotos gemacht, sorry. Aber ich hab auch ein paar gute von Kiba für dich.“ Ich reichte ihr mein Handy und während sie über den Bildschirm wischte schaute ich aufs Spielfeld. Wer konnte den schon ahnen das ein paar Fotos so viel ändern könnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)