Unverhofft kommt oft von Miisha ================================================================================ Kapitel 5: Überraschungsbesuch ------------------------------ Es war jetzt eine Woche her, dass Joey seinen Sohn kennengelernt hatte. Seitdem war kein Tag vergangen, an dem er ihn nicht besucht hätte, auch wenn es manchmal nur für eine halbe Stunde möglich gewesen war. Mit Begeisterung hatte Yuuki ihm in der Zeit seine technischen Basteleien vorgeführt, sodass der Braunäugige immer nur staunend danebenstehen und ungläubig den Kopf schütteln konnte, da er selbst leider nicht allzu viel davon verstand. Mehr Spaß hatte da schon das Versteckspielen gemacht, wobei der Kleine den älteren Blondschopf immer ziemlich schnell gefunden hatte, da er die Wahrscheinlichkeit von Joeys Wahl einfach berechnet hatte. Der Braunäugige würde diese Fähigkeit ja fast schon als Mogeln bezeichnen, wenn es sich nicht gerade um seinen Sohn handeln würde. Außerdem war es einfach zu süß, wie sehr der Knirps sich freute, wenn er mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte und gegen dieses fröhliche Kinderlachen war der 19-jährige einfach machtlos. Joey musste nur aufpassen, dass dem Kleinen die Erfolge nicht zu Kopf steigen und er irgendwann vielleicht zu genauso einem überheblichen Besserwisser wie sein anderer Elternteil mutieren würde. Apropos Kaiba: Den hatte der Blonde zuletzt vor sechs Tagen gesehen, als der Arsch es doch tatsächlich gewagt hatte, am Sonntag noch vor ihm bei Yuuki zu sein! Der feine Herr war natürlich mit seinem Luxus-Schlitten gefahren, während der Blonde sich auf seinem alten Drahtesel den ganzen Berg hinauf abgestrampelt hatte! Noch immer knurrte Joey verärgert, wenn er daran zurückdachte. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn der alte Kotzbrocken ihm angeboten hätte, ihn mitzunehmen, da sie ja offensichtlich den gleichen Weg gehabt hatten… Dafür erinnerte er sich aber mit Genugtuung an seine kleine Revanche von Dienstagnacht:     - Rückblick -   Voller Vorfreude grinste der Blonde hämisch, als er noch einmal auf die Zeitanzeige seines Handys blickte. Ja, 3:10 Uhr schien ihm eine gute Zeit zu sein, um den reichen Schnösel mit dem Klingelton zu belästigen, den dieser sich selbst ausgesucht hatte. Und warum sollte nur Mister Möchtegern-Allmächtig das Recht haben, ihn aus dem wohlverdienten Schlaf zu reißen? Eben! Dafür war der Braunäugige sogar freiwillig so früh aufgestanden, nur um dem Anderen mal zu demonstrieren, wie das war. Flugs suchte er den Brünetten aus seinen Kontakten heraus und wählte die Nummer, um anschließend noch immer grinsend dem in diesem Moment gar so lieblichen Tuten zu lauschen. Bereits nach dem zweiten Klingeln wurde abgenommen. „Wheeler…“, erklang die dunkle, etwas raue Stimme des Verschlafenen und bescherte dem Braunäugigen einen überraschend angenehmen Schauer. „Ich hoffe für dich, dass zumindest dein Haus brennt, sonst Gnade dir Gott, denn ich werde es nicht tun!“, versprach Kaiba und man konnte selbst durch das Telefon die Zähne des anderen knirschen hören, so sauer war dieser. „Ähm..nicht ganz. Aber mir brennt da etwas unter den Nägeln. Zählt das auch?“, wollte Joey nun doch etwas verunsichert wissen. „Was willst du, Köter?“, ignorierte der aus dem Schlaf gerissene die Frage und stellte dafür unfreundlich seine eigene. Scheinbar hatte der Brünette gerade noch weniger Geduld als üblich, sonst hätte er jetzt sicher einen blöden Spruch auf seine Kosten gemacht. „Genau darum geht es. Ich möchte, dass du mich in Yuukis Gegenwart nicht als „Köter“ oder ähnliches beschimpfst oder mich sonst irgendwie mit einem Hund vergleichst.“, forderte der Blonde schließlich, da er nicht wollte, dass sein Sohn ihn wegen dieser Sprüche irgendwann vielleicht nicht mehr ernst nahm. Kurz war es still in der Leitung. „Und wegen so etwas Belanglosem störst du mich mitten in der Nacht? Hättest du mich das nicht auch am Tag fragen können?“, wollte Kaiba genervt wissen, da das in seinen Augen natürlich nicht wichtig war. „Nein, kann ich nicht. Schließlich wirst du haufenweise Termine vorschieben, die wichtiger sind als das.“ „Ich muss keine Termine vorschieben. Stell dir vor, die habe ich tatsächlich. Und  ich wüsste nicht, warum mich deine kleinen Sorgen interessieren sollten.“ Wütend knurrte der 19-jährige in den Hörer. „Na, hör mal! Bloß weil du so ein überdimensioniertes Ego hast, bedeutet das schließlich nicht, dass die Interessen anderer Leute weniger wert sind. Außerdem geht es hierbei nicht nur um mich. Du weißt doch sicher, dass Kinder es sich zunutze machen, wenn die Eltern sich nicht einig sind.“, appelierte der Blonde an den Verstand des Anderen. „Und du wirst dich doch wohl kaum von dem Kleinen an der Nase herumführen lassen wollen. Deshalb schlage ich einen Waffenstillstand vor: Ich bin netter zu dir und du zu mir, sodass Yuuki nicht denkt, irgendeiner von uns wäre das schwache Glied in der Kette.“ „Es ist ja wohl klar, dass du das schwache Glied bist.“ „Was soll das heißen?! Und darum geht es überhaupt nicht.“, knurrte der Jüngere abermals aufgebracht. „Fein. Du willst also, dass wir zukünftig auf Beleidigungen in Yuukis Gegenwart verzichten. Und du meinst, das schaffst du?“, wollte der Brünette skeptisch wissen. „Wenn du mich nicht ständig reizt, dann sicher.“, erwiderte Joey bestimmt. „Solange Yuuki es also mitbekommen könnte, soll ich nicht darauf reagieren, wenn sich ein Kommentar geradezu anbietet.“, stellte der Ältere noch einmal nüchtern fest. „Du hast es erfasst.“, bestätigte der Blonde nickend, auch wenn Kaiba das nicht sehen konnte. „Ich seh noch nicht, wo da der Vorteil für mich ist.“, musste der Blauäugige bemerken und ließ sich wieder zurück in sein Bett sinken. „Es gibt ja auch keinen. Sieh es als meinen Wunsch an, den ich frei habe.“ „Hm..früher als erwartet. Also gut, ich werde mich zurückhalten und dem Jungen seine Illusionen von dir lassen.“, versprach der Brünette und warf einen kurzen Blick auf seinen Wecker. „Kann ich dann endlich weiterschlafen oder hast du noch mehr Mitteilungsbedarf?“, fragte Kaiba süffisant. „Also, wenn du so fragst…“, hob der Jüngere an, hörte da aber schon das monotone Tuten in der Leitung.   - Rückblick Ende -     Noch immer musste Joey mit dem Kopf schütteln, sobald er daran dachte, dass der Ältere einfach aufgelegt hatte. Das war so typisch Kaiba, dass er es eigentlich hätte ahnen müssen. Nebenbei bemerkte er, dass ein paar der Kunden ihn mit merkwürdigen Blicken ob seines so häufig wechselnden Mienenspiels bedachten, da er gerade im Bio-Laden stand und Ware in die Regale sortierte. Ertappt lächelte der 19-jährige den Leuten verlegen zu. Eigentlich mochte er ja die Samstags-Schichten, da er an diesen Tagen vorher nicht schon im Ausbildungsbetrieb gewesen war und somit noch mehr Energie hierfür hatte. Allerdings konnte er in Zukunft samstags nicht mehr ausschlafen, da er seit heute immer morgens mit der Arbeit begann, um den Rest des Wochenendes mit seinem Sohn verbringen zu können. Aber die Aussicht darauf, trieb ihn schon frühzeitig aus dem Bett. Auch freute er sich schon sehr darauf, wenn er den Kleinen bald aus der Kita abholen können würde. Nicht ohne Stolz dachte der Blonde daran, dass er den alten Griesgram dazu hatte überreden können, diesem - seinem - Wunsch zu entsprechen. Das konnten schließlich nur die Wenigsten von sich behaupten! Gerade als er gut gelaunt neue Tomaten in den Korb der Auslage legte, hörte er auf einmal einen freudigen Ausruf und spürte kurz darauf, wie sich kleine Ärmchen um sein Bein schlangen. Etwas erschrocken und auch verwundert schaute der Blonde an sich hinab, um das so plötzlich aufgetauchte Klammeräffchen identifizieren zu können. „Hallo, Papa!“, begrüßte ihn sein Sprössling freudestrahlend. „Hab ich dich erschreckt?“ „Yuuki!“ Freudig überrascht ließ Joey die Tomaten stehen und beugte sich hinunter, um den kleinen Blondschopf hochzuheben und herzlich an sich zu drücken. „Was machst du hier?“, wollte der Braunäugige trotz aller Freude dann aber doch wissen. Er konnte sich schließlich nicht vorstellen, dass der Kleine plötzlich einfach ausgebüchst war. „Wir haben ihn vorhin abgeholt. Und er hat sich so darauf gefreut, dich zu sehen, dass er schon aus dem Auto gehüpft ist, kaum dass wir angehalten hatten. Wir werden wohl zukünftig ein Schloss am Kindersitz anbringen müssen.“, erklang da die lachende Stimme einer bekannten Person hinter ihm. Noch immer mit Yuuki auf dem Arm drehte der Blonde sich zu dem Sprecher um und erkannte neben Mokuba auch dessen großen Bruder. „Was heißt „Ihr habt ihn abgeholt“? Das mit dem Sorgerecht kann doch unmöglich schon durch sein. Die Beantragung ist schließlich noch nicht mal eine Woche her.“, wollte Joey ungläubig wissen. „Du vergisst, von wem du sprichst.“, erwiderte der ältere Kaiba und hob bedeutungsvoll eine Augenbraue. Verblüfft fiel Joey auf, dass er das tatsächlich für einen Moment vergessen hatte und erinnerte sich plötzlich auch wieder an die „Geldspende“ des Älteren, die den Vorgang ja hatte beschleunigen sollen. „Oh, bitte entschuldige, dass ich im Maßstab von uns Normalsterblichen gedacht habe.“, meinte der Jüngere daraufhin übertrieben theatralisch. „Dir sei verziehen.“, erwiderte der Größere gönnerhaft und nickte dem Anderen dabei wohlwollend zu. Augen verdrehend wandte Joey sich wieder an seinen kleinen Sohn, den er noch immer im Arm hielt. „Das ist ja eine schöne Überraschung, dass ihr mich hier besucht.“, gab er lächelnd zu. „Nachher wollte ich eigentlich noch zu dir, aber womöglich habt ihr schon was vor?“ Fragend wanderte der Blick des Blonden zurück zu dem jungen Firmenleiter. Doch bevor dieser darauf antworten konnte, plapperte der Jüngste in der Runde bereits begeistert los. „Papa Seto will mir seinen Vergnügungspark zeigen. Da kann man mit gaaaanz tollen Sachen fahren, weißt du?“ Freudestrahlend warf der Junge dabei seine Ärmchen in die Luft, um zu zeigen, wie toll die Sachen doch waren. Schnell hielt der Braunäugige das Kind etwas fester, damit es ihm nicht plötzlich aus den Armen fiel. Etwas überrumpelt nickte der Angesprochene zustimmend. „In Kaiba Land gibt es wirklich eine ganze Menge zu entdecken. Ich war vor ein paar Jahren mal mit meinen Freunden da.“, erzählte der ältere Blondschopf, während er in die vor Vorfreude strahlenden blauen Augen seines Kindes sah. „Du wirst sicher eine Menge Spaß dort haben. Allerdings werden wir uns heute dann wohl leider nicht mehr sehen können, da man von dort nicht so schnell wieder weg will.“, erklärte der Braunäugige schließlich mit einem bedauernden Lächeln, da er nun doch keine Zeit mit Yuuki verbringen können würde. „Komm doch einfach mit. Wir laden dich ein.“, meinte da Mokuba plötzlich und ignorierte einfach rigoros den mahnenden Blick seines älteren Bruders, der bei dessen Vorschlag abrupt den Kopf in Richtung des Schwarzhaarigen gewandt hatte. So etwas konnte sich auch wirklich nur Mokuba ungestraft erlauben. Scheinbar war er noch nicht ganz seiner rebellischen Phase entwachsen. „Au ja! Das wird bestimmt noch lustiger!“, pflichtete der Jüngste natürlich gleich bei, während sein anderer Erzeuger mühsam beherrscht die Augen schloss und sich genervt die Schläfe rieb, als würde er Kopfschmerzen bekommen. Da der Brünette aber sonst nichts weiter sagte, erlaubte sich Joey ein vorsichtiges Lächeln. „Also wenn ich wirklich mit darf, sag ich natürlich nicht „Nein“.“, nickte er schließlich, warf aber sicherheitshalber doch noch einmal einen prüfenden Blick zu dem ältesten Kaiba. Dieser hatte seine Augen bei Joeys Antwort wieder geöffnet und erwiderte genervt den Blick des Jüngeren. Als ob er es dem Anderen jetzt noch verwehren könnte, wo er doch längst überstimmt war und Yuuki sich gerade voll überschwänglicher Begeisterung an den Blonden drückte. Wider aller Erwartungen war er ja schließlich kein Tyrann. Zumindest nicht privat. „Sehr schön.“, meinte Mokuba zufrieden. „Bis wann arbeitest du noch? Dann holen wir dich ab und können anschließend gleich los.“ „Das klingt gut. Meine Schicht geht noch bis 12 Uhr.“, stimmte der ältere Blonde gut gelaunt zu. Das rettete ihm doch glatt den ganzen Nachmittag. Verstehend nickte der Jüngere und streckte seine Arme nach seinem kleinen Neffen aus. „Komm, Yuuki. Wir schauen mal, was wir Leckeres für‘s Abendessen finden.“ Begeistert von dieser Idee, da er mit entscheiden durfte, ließ der Dreijährige sich bereitwillig von seinem Vater auf dem Boden absetzen, griff nach der Hand des Älteren und zog diesen sogleich zu einer Auslage mit lustig aussehendem Gemüse. Kurz sah Joey den beiden nach, bevor er sich an den Blauäugigen wandte und diesen verwundert fragte: „Ihr kocht selbst?“ Jetzt schon wenig an der Unterhaltung interessiert warf der Angesprochene dem Blonden nur einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu, bevor er sich wieder auf seinen Bruder und seinen Sohn konzentrierte. „Selten.“, fiel daher auch die knappe Antwort aus. Wobei es schon ein Wunder war, dass er überhaupt eine bekommen hatte. Der Andere schien immer noch nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein. Aber, um ehrlich zu sein, wann war er das jemals? „Mit euren Kochkünsten ist es wohl nicht so weit her, weshalb ihr das Risiko einer Lebensmittelvergiftung nicht so oft eingehen wollt?“, konnte der Jüngere es sich nicht verkneifen grinsend zu fragen. „Pass bloß auf, Köter. Sonst kriegst du die Reste.“, kam es prompt zurück. Verärgert runzelte der Blonde die Stirn. „Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass du mich vor Yuuki nicht so bezeichnen wirst.“ „Das gilt nur, solange er es auch hören kann.“, bemerkte Kaiba mit einem fiesen Grinsen. Überrascht schnappte der Jüngere vor lauter Unglauben nach Luft. „Dann ergänze ich hiermit, dass es auch keine Beleidigungen gibt, solange er in Sichtweite ist.“, forderte Joey und verschränkte bestimmend die Arme vor der Brust. „Zu spät. Dein Gefallen ist bereits zu den vorher genannten Bedingungen eingelöst worden.“ „Du verlogener…“ „Ich kann nichts dafür, wenn du dir vorher nicht genug Gedanken über deine Forderungen gemacht hast.“, wiegelte der junge Firmeninhaber ab. Noch bevor der Blonde etwas wenig Schmeichelhaftes darauf erwidern konnte, hörte er die Stimme seines Chefs nach ihm rufen. „Katsuya!“ Ertappt drehte sich der Gerufene nach diesem um und erwartete einen bösen Blick, da er schon seit einigen Minuten nur herumgestanden und gequatscht hatte. „Komm schon, Junge, die neue Lieferung ist da.“ Durch die Reihen von Regalen näherte sich ein klein gewachsener, älterer Herr, der mit seinem lauten Ruf auch die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich gezogen hatte. Verwundert sahen auch Mokuba und Yuuki zu ihnen herüber, was Joeys Chef, Herr Yamamoto, jedoch nicht weiter zu stören schien. „Das ist super!“, antwortete der Blonde ehrlich erfreut. „Ein paar Kunden hatten bereits gefragt, wann wir die neue Ware bekommen. Ich werde sie gleich durchsehen und dann einräumen.“ „Gut.“, nickte Herr Yamamoto zustimmend, bevor ihm plötzlich das Kind auffiel, welches wieder näher gekommen war und sich nun schüchtern an die Beine des älteren Blonden drückte, während es sich mit einer Hand an dessen Hosenbein festhielt. Irritiert blinzelte der ältere Mann und schaute mehrfach zwischen Vater und Sohn hin und her. „Ist das dein Junge?“, wollte er schließlich interessiert wissen. „Ähm..ja.“, gab der Braunäugige zu und rieb sich wie immer etwas verlegen lächelnd über den Hinterkopf. „Ich wusste gar nicht, dass du ein Kind hast.“, bemerkte sein Chef verwundert und musterte Yuuki wieder nachdenklich. „Na ja. Immerhin hat die Schnalle dich nicht angelogen, so ähnlich wie dir der Kleine sieht.“, meinte Herr Yamamoto und bemerkte dabei gar nicht, wie sein Angestellter plötzlich rot anlief. Joey wurde ein bisschen anders bei dem Gedanken daran, dass Kaiba alles hören konnte, wo dieser doch gleich neben ihm stand. Wobei auch streng genommen der Jüngere die besagte „Schnalle“ war… „Ich sag es ja immer wieder: Verlass dich bei der Verhütung nie auf Frauen. Benutz immer Kondome! Den ganzen Ärger ist das bisschen Spaß nicht wert.“, lamentierte der Inhaber weiter, wobei dem Blonden jetzt auch noch am ganzen Körper vor Scham heiß wurde. Welcher Spaß denn bitte?! Der einzige Spaß, der Kaiba und ihn je verbunden hatte, waren ihre gelegentlichen Duelle gewesen, wenn er den Größeren überhaupt dazu hatte bewegen können. Ansonsten fielen ihm nur noch ihre regelmäßigen Wortgefechte ein, bei denen es so manches Mal durchaus hitzig zugegangen war. „Und nun komm, damit wir rechtzeitig fertig werden.“, riss Herr Yamamoto seinen Angestellten aus dessen Gedanken und machte sich bereits auf den Weg ins Lager. Peinlich berührt wandte der Blonde sich wieder den anderen zu. „Tja…ich werd‘ dann mal, Leute. Wir sehen uns ja nachher.“, erklärte er immer noch etwas verlegen und konnte Kaiba dabei nicht in die Augen sehen. Stattdessen beugte er sich flugs zu seinem Sohn hinunter und strich diesem liebevoll über den kleinen Blondschopf. „Bis nachher. Ich freue mich schon auf unseren gemeinsamen Ausflug.“, lächelte er den Kleinen an und erhob sich wieder. „Warum hat dein Chef dich vorhin „Katsuya“ gerufen?“, wollte Mokuba noch verwundert wissen, während er Yuuki schon mal vorsorglich wieder an die Hand nahm. „Ach das.“, winkte Joey lässig ab. „Herr Yamamoto hat es nicht so mit ausländischen Sachen, weswegen er mir kurzerhand diesen Namen verpasst hat. Das stört mich aber nicht weiter. Immerhin bin ich schon froh, dass er mich trotz meiner blonden Haare eingestellt hat.“, grinste er fröhlich und hob die Hand zum Abschied, bevor er sich umwandte und nun seinem Chef schnell in den hinteren Teil des Ladens folgte. „Bis nachher, Papa.“, rief Yuuki dem Braunäugigen noch winkend hinterher. „Wir sollten dann auch mal schauen, was wir noch mitnehmen, damit wir nachher nicht hetzen müssen.“, dirigierte der Schwarzhaarige seinen Neffen langsam wieder hinüber zum Gemüse. Joey hörte noch, wie der Kleine plötzlich fragte: „Onkel Mokuba, was ist denn eine Schnalle?“ „Ein Schuhriemen.“, antwortete stattdessen der junge Firmenleiter trocken. Er konnte nicht riskieren, dass sein Bruder womöglich rumstotterte und Yuuki so merkte, dass da noch mehr dahinterstecken könnte. Dafür war sein Sohn einfach zu clever. „Und Kondome?“ „Luftballons für Erwachsene.“ „Warum nur für Erwachsene?“ „Weil die sich ganz schwer aufpusten lassen.“ Halb belustigt, halb verzweifelt, da er Kaibas eisige Blicke im Rücken spüren konnte, biss sich Joey auf die Unterlippe. Das würde der Ältere ihm sicher doppelt heimzahlen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)