𝗟𝗲𝗺𝗼𝗻𝗮𝗱𝗲 von Crispie ([ ʀɪʀᴇɴ | ᴇʀᴇʀɪ ] ♥) ================================================================================ Kapitel 2: Break The Ice ------------------------ „Ihr wollt was?“ Armin saß im Schneidersitz auf seinem Bett und blickte seinen besten Freund mit verständnislosen himmelblauen Augen an. „Du willst mich gerade auf dem Arm nehmen, stimmt´s?“ Er wurde jedoch eines Besseren belehrt, als Eren mit einem Grinsen auf den Lippen seinen Kopf schüttelte und sich durch die Haare fuhr. „Nein. Das haben wir wirklich so entschieden.“ Es war der nächste Tag nach seinem Treffen mit Levi und noch immer fühlte es sich unbeschreiblich an. Alles war genau nach seinen Vorstellungen verlaufen – sogar um Meilen besser, als erwartet. Sein Idol war Sex pur und schon bald durfte er sich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen – einmal mit ihm vor der Webcam zu stehen. Dass ihn Levi mit höchster Wahrscheinlichkeit vor ihrem gesamten Publikum sein Gehirn rausvögeln würde, war für ihn der heilige Gral. „Ich verstehe ja irgendwie, dass du dich auf die Zusammenarbeit mit ihm freust...“, begann der Blonde. „Aber willst du dich ernsthaft mit jemanden vor der Kamera präsentieren, den du kaum kennst?“ Eigentlich wusste Armin, dass er bei ihm auf taube Ohren stoßen würde. Wenn sich Eren Jäger etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann würde er es bis zum bitteren Ende durchziehen. „Levi ist doch kein Fremder! Schließlich habe ich ihn persönlich getroffen. Außerdem wird er bestimmt nicht etwas tun, was ich nicht möchte. Das hatte er mir mehrere Male selbst versichert.“ Ein lauter Seufzer entwich aus der Kehle des Anderen. Wie befürchtet, würde sich der Brünette nicht umstimmen lassen. Er hatte es wenigstens versucht. „Wie du meinst, aber sag nicht, ich hätte dich vorher nicht gewarnt.“ Eren hielt mit der linken Hand sein Smartphone und scrollte die Bilder seines Idols auf dessen Profil auf Tumblr durch. Die neuen Bilder, die ihm dort sofort ins Auge stachen, ließen beinahe sein Glied steif werden. „Glaub mir...der Typ ist es wert, auf jedes Risiko einzugehen.“ ** Die kommende Woche war möglicherweise die Längste in Erens bisherigen Leben gewesen. Seine Vorlesungen zogen sich wie Kaugummi in die Länge und auch das Camen bereitete ihm etwas Schwierigkeiten. Es fiel ihm schwer vor der Kamera zu masturbieren, wenn er wusste, dass ihn schon bald noch etwas viel, viel geileres erwarten würde. Natürlich hatte er die Abmachung mit Levi nicht vergessen und ließ sich sofort am Montag von einem Arzt eine Bescheinigung ausstellen, was seinen gesundheitlichen Zustand betraf und schickte seine Dokumente mit einem Scan an Levis E-Mail Adresse. Dieser schickte ihm wenige Minuten später ebenfalls das ärztliche Dokument mit der Nachricht: »Wie abgemacht, schicke ich dir auch meins.« Wie zu erwarten, war jenes ebenfalls negativ auf irgendwelche Krankheiten und so könnte ihr Projekt ohne Probleme starten. Er hatte auch dafür gesorgt, dass alle seine Fans und Zuschauer über die große Show mit Levi informiert wurden, wobei viele von ihnen ziemlich aus dem Häuschen gewesen waren. Für dieses Ereignis wurde sogar fleißig Werbung auf seiner Webseite und Tumblr getätigt. Vermutlich erwähnte er in jeder seiner Shows, wie lange es noch bis zum großen Tag dauern würde. Als der Tag schließlich kam, beschloss Eren den schnellsten Weg zu nehmen und wieder mit dem Zug zu fahren. Zuvor musste er Armin allerdings das Versprechen abnehmen, ihn zu kontaktieren, sobald er angekommen war. Erleichtert saß er nun auf seinen Sitz und warf einen kurzen Blick nach oben zu seiner Reisetasche, die auf den Gittern ihren Platz gefunden hatte. Er hatte nicht genau gewusst, was genau er anziehen sollte, also entschied er sich für ein lässiges schwarzes Oberteil, einer grauen Jeans und weißen Chucks. In seiner Tasche befand sich seine Kleidung für die Nacht und die üblichen kleinen Utensilien, wie Zahnbürste oder Handtuch. Trotz seiner Aufregung wegen des heutigen Tages, hatte Eren etwas Schlaf im Zug nachholen können und hatte davor den Wecker auf seinem Handy so eingestellt, dass dieser ihn fünfzehn Minuten vor seiner Ankunft wecken sollte. Das Klingeln seines Weckers riss ihn aus dem Tiefschlaf. Schnell versuchte er sich noch auf der Zugtoilette etwas herzurichten. Als der Zug in New York einfuhr, überflog er die Menschenmenge, die auf die Passagiere wartete. Etwas Abseits des Tumultes entdeckte er schließlich Levi, welcher mit einem dampfenden Pappbecher von Coffee-Fellows in der linken Hand stand und ihn mit der anderen kurz den Arm anhob. „Na, hattest du eine gute Reise gehabt, Balg?“, fragte er ihn kurzerhand, nachdem Eren mit eiligen Schritten zu ihm gestoßen war und ihn mit seinen leuchtenden Augen gemustert hatte. Er zuckte mit den Schultern und folgte ihm zum Ausgang. „Gar nicht so übel.“ Obwohl er nach Außen hin relativ entspannt wirkte, kribbelte es in seinem Inneren unheimlich. Eren starrte ihn für einen kurzen Moment an und musste hart schlucken: Levi war einfach perfekt. Selbst bei seiner geringen Körpergröße, strotzte er nur vor Selbstbewusstsein und Respekt. Von seinem eleganten Kleidungsstil brauchte der Jüngere erst gar nicht reden. Dagegen fühlte er sich selbst wie frisch vom Müllcontainer eingekleidet. Seine Begeisterung wurde durch den Anblick von Levis schwarzen Landrover verschlimmert – sein persönlicher Traumwagen. Während dieser die Reisetasche in den Kofferraum verfrachtete, beobachtete er Eren fragend mit einem Seitenblick. Er konnte ja nicht ahnen, dass sein Besuch dermaßen aufgeregt war, dass sein Herz laut gegen seine Brust schlug. Die Fahrt bis zum Haus verlief sehr still. Bis auf das Autoradio, welches über die aktuellsten Nachrichten in New York berichtete, sagte keiner von ihnen auch nur ein Sterbenswörtchen. Mit jeder Minute wurde Eren unruhiger und schon bald erreichten sie die Einfahrt zu Levis Garage. Bevor sie jedoch ausstiegen, platzierte er einen Arm um den Beifahrersitz und zog eine Augenbraue nach oben. „Zum Teufel, Balg! Du musst mal lockerer werden.“ Eren versteifte sich bei den Worten des Älteren und wandte seinen Kopf zu ihm. „Ich werde dich buchstäblich in wenigen Stunden deinen Verstand rausficken, dagegen sind Drogen ein Witz. Aber dafür musst du dich wohlfühlen. Beim Chatten und unserem ersten Treffen ging es dir doch gut, also was ist das Problem? Der Angesprochene stieß einen zittrigen Atemzug aus, von dem er nicht einmal wusste, dass er ihn überhaupt besaß. Natürlich hatte Levi recht. In den letzten zwei Wochen, als sie übers Internet kommunizierten, war alles in bester Ordnung. Auch bei ihrem ersten Treffen letzte Woche war alles zu seiner besten Zufriedenheit verlaufen. Aber jetzt, wo er wusste, dass er in Kürze mit diesem Gott gemeinsam vor der Kamera auftreten und mit ihm hemmungslosen Sex haben würde, kamen erste Selbstzweifel auf, ob er überhaupt dafür der richtige Mann war. Levis sturmgraue Iriden sahen ihn von der Seite an. Er wartete noch auf eine Antwort – eine Antwort, die er ihm nicht wirklich geben konnte, weil er selber keine Ahnung hatte, was in seinem Kopf alles vor sich ging. Seine Gedanken waren völlig durcheinander. Völlig unerwartet, überbrückte Levi den verbliebenen Abstand zwischen ihnen und ließ seine Finger über Erens Hals gleiten, ehe er ihn zu einem intensiven Kuss zu sich zog. Die Haut des Brünetten brannte wie Feuer und seine smaragdgrünen Augen begannen vor Leidenschaft zu strahlen. Jedoch mussten sie sich aufgrund von Luftmangel mit einem angehauchten Stöhnen trennen. Und das nicht einmal für drei Sekunden. Denn sofort zog Levi sein Gesicht zu sich und nahm seine Lippen in Beschlag. Eren konnte spüren, wie die Zähne seines Idols an seiner Unterlippe knabberten, um sich endlich Zugang in seine Mundhöhle zu verschaffen – mit Erfolg. Lautes Keuchen entwich aus ihren Mündern...ließen ihre Zungen umkreisen und sich gegenseitig schmecken. Alles woran Eren denken konnte war, wie weich die Lippen des Anderen waren und wie gut sich dessen Finger in seinen brünetten Haaren fühlten. Schließlich beendete der Schwarzhaarige ihren Kuss, indem er ein letztes Mal mit seiner Zunge über Erens Unterlippe fuhr. Noch immer saß dieser mit großen Augen, rotem Gesicht und keuchendem Atem in seinem Sitz und starrte nach wie vor den Älteren berauscht an. „Bist du nun in der Lage dich wie ein normaler Erwachsener zu benehmen oder nicht?“ Das musste er sich nicht zweimal sagen lassen. „Alles Roger. Ich war nur vorhin etwas neben der Spur.“ Ein Schnauben stieß aus Levis Kehle. Vermutlich ein Versuch, um ein Lachen zu unterdrücken. Mit einem Ruck öffnete er die Autotür. „Wenn du jetzt schon überwältigt bist, dann warte ab, bis du meinen Schwanz gesehen hast.“ Schon stolzierte er den Weg zur Tür seines Hauses hinauf, während Eren seinen Kopf zurückwarf und ihn wiederholt gegen seine Kopfstütze schlug. „Verdammt...der Typ macht mich wahnsinnig!“, stöhnte er frustriert auf und versuchte den Drang seines Kopfkinos auszublenden. Er schnappte sich seine Tasche vom Kofferraum und folgte seinem Gastgeber mit wackeligen Beinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)