Something just like this von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 29: ------------ Vor dem Seminarraum verabschiedete sich Jules von Jay. „Ich hole dich dann später wieder hier ab, ja?“, er gab ihm einen Kuss. Seufzend sah ihm Jules hinterher. Das Seminar gestaltete sich als zähflüssig. Gedanklich war er sowieso bei Luan. Warum musste er immer alles versauen? „Lesen Sie die Unterlagen, die ich ihnen ausgeteilt habe, aufmerksam durch. Sie sind auf jeden Fall prüfungsrelevant. Wir sehen uns dann nächste Woche. Bis dahin.“ Unterlagen? Jules blickte auf seinen Tisch. Sein Banknachbar hatte ihm das Blatt nicht weitergegeben. „Mist“, fluchte er innerlich, sprang auf und bat den Dozent um eine weitere Kopie. Der zog missbilligend eine Augenbraue empor, tat Jules letztendlich jedoch diesen Gefallen. „Wie schade“, sein Banknachbar kicherte. „Wie meinst du das?“, Jules war irritiert. Zuvor war ihm dieser Typ nie aufgefallen. Nun richtete er seine Augen direkt auf ihn und schnaufte verächtlich. „Ich hätte nichts dagegen, wenn du durch die Prüfung saust. Solche Leute wie du, haben es nicht anders verdient.“ Der Kerl räumte sein Zeug zusammen und wollte gerade verschwinden, was Jules nicht ohne Weiteres zuließ. „Wir kennen uns doch kaum … was hast du gegen mich?“, fragte der Blonde. Sein Banknachbar, ein nerdig wirkender, rundlicher, blasser Typ, der an sich aussah, als könnte er keiner Fliege etwas zu Leide tun, wand sich um. „Warum, willst du wissen? Du stellst andere in ein schlechtes Licht und täuscht sie. Denkst du echt, so was macht nicht die Runde? Da hast du dich aber geschnitten!“ Plötzlich dämmerte es Jules: Flo steckte hinter alldem. Wie sollte es auch anders sein. Der Nerd hatte keine Lust auf die Fortsetzung des Gesprächs und verließ fluchtartig den Bereich. „Was wollte der denn von dir?“, erkundigte sich Jay, der geradewegs auf ihn zu kam. „Ach, nichts weiter“, Jules schüttelte den Kopf. Seine Lust über diesen Vorfall zu reden, hielt sich in Grenzen. „Lass uns zur Mensa gehen.“ „Wie du meinst“, säuselte Jay. Seine Hand umfasste die von Jules. Erneut folgten ihnen einige neugierige Blicke. Selbst in der Mensa waren sie nicht ungestört. Ein paar von Flos Leuten inklusive seiner eigenen Wenigkeit saßen nur ein zwei Tische von ihnen entfernt. „Vielleicht sollten wir woanders hin gehen“, flüsterte Jules seinem Gegenüber zu. „Willst du dich etwa vor ihm verstecken?“, gab Jay zurück. „Hmm“, Jules wirkte alles andere als selbstbewusst. Das kannte er gar nicht von ihm. Normalerweise bot er Flo die Stirn, komme was wolle. Seit gestern schien Jules allerdings wie ausgewechselt zu sein. Unter dem Tisch holte Jay sein Handy hervor. Jules schien das alles nicht zu bemerken. Stattdessen schielte er zu Flos Tisch. Ein ohrenbetäubendes Lachen schallte ihnen von diesem entgegen. Zugegebenermaßen genossen sie ihr Mittagsessen unter den Bedingungen beide nicht. Da sie Flo aber nicht gewinnen lassen wollten, blieben sie. „Ich habe jetzt noch ein Tutorium“, sprach Jules im leisen Tonfall. „Zur Prüfungsvorbereitung.“ „Alles klar. Soll ich dich zum Raum begleiten?“ „Wenn du magst … .“ Sie standen auf. „Oh lala“, pfiff einer von Flos Freunden. „Schaut mal, wer da kommt.“ „Nicht beachten, einfach nicht beachten“, ermahnte sich Jules selbst. „Hey“, schrie ein anderer aus der Gruppe. Jay und Jules setzten ihren Weg fort. „Bist du sicher, dass ich nicht bei dir bleiben soll?“, flüsterte der Schwarzhaarige seinen Partner ins Ohr, als sie endlich vor dem Raum standen. „Klar, die haben sich doch verzogen“, Jules zwang sich zu einem Lächeln. Flo und Konsorten hatten sie unter kindischen Gelächter noch einige Zeit verfolgt, bis sie es schließlich aufgaben. Richtig wohl war Jules dabei nicht. Jay zur Last fallen wollte er jedoch auf keinen Fall. Also drängte er ihn förmlich, seiner Wege nachzugehen. Jules verspürte ein ungutes Gefühl dabei. Und er sollte recht behalten. Am Ende des Tutoriums erwartete ihn ein hämisch dreinblickender Flo. „Ohne Bodyguard?“, er grinste. „Ich hätte echt gedacht, dass er heute den ganzen Tag an dir kleben bleibt. Er scheint ja richtig besorgt um dich zu sein.“ „Halt doch die Klappe“, fuhr Jules ihn an. „Oh, so aufmüpfig?“ Er hatte echt keine Lust auf Flos Provokation. Dieser ließ nicht locker. „Ihr scheint euch ja ziemlich mit der Kleinen gezofft zu haben, oder? Ich war lange mit Jay befreundet, ich sehe ihm genau an, wenn es ihm nicht gut geht. Du wirkst ebenfalls wie ein Zombie. Tja, aber was soll ich sagen? Karma schlägt eben zurück. Glaubst du denn ernsthaft, Luan hätte so etwas Krankes mitgemacht … wie eine Dreierbeziehung mit euch einzugehen?“ Flo streute weiter Salz in die Wunde. Seine Trumpfkarte gegenüber Jules spielte er außerdem aus: „Na, wer weiß … sie steht ja auch auf einen Cuntboy. So was kann gar nicht normal sein. Wer dann wohl der Aktive wäre, sie oder du? Bestimmt hat sie irgendeinen Schaden, dass sie auf so etwas wie dich steht – weder Fleisch noch Fisch.“ Jules ballte die Fäuste. Ihm war egal, wenn Flo ihn beleidigt, aber ging es um Jay und Luan war das etwas anderes. „Hey, hast du nicht noch eine Extra Nachhilfestunde?“ Jules blinzelte. Es war Jay, der nun hinter Flo aufgetaucht war. „Ich bin doch nicht du“, Flo lachte auf. „Vor lauter Transensex mit dem Cuntboy leidet die Uni völlig bei dir. Anstatt dich auf deine Prüfungen vorzubereiten, lebst du lieber deine perversen Triebe an diesem Ding da aus.“ Sein ehemaliger Kumpel zeigte auf Jules. „Lässt du dich schon von hinten nehmen? Wie ist das so? Pass besser auf, wer weiß, was es sich eingefangen hat, um sich diese Abart zu finanzieren, ich denke … .“ Wums! Mit einem Knockout ging Flo zu Boden. Über ihm stand ein wütender Jay, dessen Blick nahezu in Flammen stand. Er setzte zu einem weiteren Tritt an, aber Jules hielt ihn auf. Um sie herum hatte sich eine schaulustige Menge gebildet. „Herr Raye“, schrie eine tiefe, männliche Stimme, die Jules als Jays Dozenten identifizierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)