[Volatile] - Inception von -Amber- (‚What if I fall?‘ ‚Oh, Darling! What if you fly?‘) ================================================================================ Kapitel 31: Something about us ------------------------------ *Eames* Die Hand, die Arthurs Hand hielt, schien leicht taub. Dennoch schien das Band zwischen ihnen unzerbrechlich. Er setzte sich auf und drehte sich in die Richtung seines Partners auf der anderen Liege. Er fühlte sich benommen und angetrunken, aber vor allem dominierte die eine, unmissverständliche Gewissheit: er würde Arthur nicht gehen lassen. Und er würde keine Sekunde mehr warten. Er half Arthur auf, nachdem sie sich die Infusionen entfernt hatten. Dann schlang er seine Arme erneut um den warmen Körper, der so perfekt zu seinem zu passen schien, küsste seinen Nacken, grub seine Finger gierig in Rücken und Hintern, des echten Arthur. ‚Half of a whole‘ – so hatte Mal es genannt. Und nun wusste er, was sie damit gemeint hatte. Dann hob er ihn hoch, wie er es erst vor kurzem in der Küche getan hatte und trug ihn zu seinem Bett. Das war vielleicht nicht das, was sie sich für diesen Abend vorgenommen hatten, aber mit Sicherheit das, was längst überfällig war. *Arthur* Als sich der Traum auflöste, kehrte die Unsicherheit zurück. Unsicherheit, ob das Erwachen etwas ändern würde. Unsicherheit, weil er Angst hatte, sein Verstand könnte beginnen, ihm all das wieder aufzuzählen, was noch nicht geklärt war. Und das war eigentlich viel und wog schwer. Doch Eames hielt ihn auch am Abgrund, wachte mit ihm zusammen auf, hielt ihn fest und warm. Und das unfassbare, ja schier berauschende Gefühl, dass die Zeit der Einsamkeit ein Ende fand, erfüllte ihn auch nach dem Aufwachen, zusammen mit dem unbändigen und zu lange unterdrückten Verlangen nach diesem Mann. Die Hand, die ihn hoch- und wieder in eine Umarmung zog, ließ seinem Verstand keine Zeit. Arthur spürte, wieviel mehr das hier war. Der Kuss im Traum war erregend gewesen, verlangend, lustvoll. Das hier war weit mehr. Die Hände an seinem Körper waren elektrisierend. Arthur ließ sich in den Kuss fallen, ließ sich treiben. Das erste Mal in seinem Leben, dass er bereit war, die Kontrolle herzugeben - soweit er es konnte. Als Eames Finger über seinen Rücken, die Wirbelsäule hinab strichen, erschauderte sein Körper. Im nächsten Moment fühlte er sich hochgehoben. Augenblicklich schlang er seine Beine um die Hüfte des anderen, seine Arme um den Hals, um die Arme des anderen zu entlasten. Sacht löste er denn Kuss, blickte Eames an. Dass jener ihn hob war sicher nicht das beste für seine Rippen. Aber offenbar wirkten die Schmerzmittel noch. Kurz meldete sich eine Stimme, die ihn fragte, ob das so gut war. Aber nichts würde sie aufhalten, sich endlich das zuzugestehen, was sie so lange begehrten. Er würde schon etwas sagen, wenn etwas nicht ging. Am Bett ließ Eames ihn sanft hinab, folgte ihm bereits. Arthur rutschte zurück, dem Blick nicht lösend. Wie ein Raubtier schien Tom ihm zu folgen und Arthur würde lügen, wenn behauptete, dass ihn dieser Anblick nicht mehr als erregte. Dieses Verlangen im Blick, das eigene im Blut. Arthur kam Eames etwas entgegen, kniete sich aufs Bett und küsste ihn sogleich gierig, seine Finger unter das Hemd gleiten lassend, über die weiche Haut nach oben. Er hatte diesen Körper schon so oft gesehen, so oft berührt, so oft gezeichnet. Nie aber hatte er ihn so intensiv wahrgenommen wie jetzt. Ungeduldig zog er am Shirt des anderen und zog esz schließlich kurzerhand über den Kopf. Er biss sich auf die Unterlippe, als seine Augen über den Oberkörper glitten. Waren da neuer Tätowierungen? Sacht strichen die Finger über die malträtierte Stelle. Ob es wirklich ging? Fragend sah er Eames an, während seine Hand weiter hinab glitt und über den Hosenbund strich. *Eames* Schon als er Arthur hochhob spürte er leichte Schmerzen in der rechten Seite. Unangenehm, aber erträglich. Als er ihn auf dem Bett herabließ, um kurzerhand ebenfalls auf die Matratze zu kriechen, zogen sich weitere kleine Wellen stechenden Schmerzes durch seinen Oberkörper. Er entschied sich dafür Arthur kurzerhand mit weiteren Küssen zu übersehen; es tat gut, es lenkte ab. Nur für den Moment. Das, was sie da hatten, war so flüchtig, dass er nicht wusste, ob es noch da sein würde, wenn er sich nur für eine Sekunde von ihm abwendete. Als Arthur ihm schlussendlich aus dem Oberteil half und die blau-grünen Stellen berührte, musste er sich damit auseinandersetzen. Er war eingeschränkt und es nervte ihn, aber er war ja auch selbst Schuld daran... in gewisser Weise. Er sah hinab auf Arthurs Hand, die die malträtierte Stelle berührte. »Geht schon«, murmelte er. »Sei einfach sanft, auch wenn's schwer fällt.« Er grinste. Er hätte nie geahnt ausgerechnet so etwas zu Arthur zu sagen, wenn sie kurz davor waren, intim miteinander zu werden. Neben dem Hämatomgemälde und kleineren und größeren Narben, hatte Eames auch an Tinte zu gelegt, seit Arthur ihn das letzte mal oben ohne gesehen hatte. Das Tribal auf dem rechten Arm und die Masken mit dem Spruch auf der Brust waren alt (zwischen 15 und 17 Jahren). Auch bekannt war der Wolfskopf auf dem linken Oberarm und Londons Skyline darunter, wenn auch nicht ganz so alt. Einzelne Buchstaben und Zahlen, die auf den ersten Blick keinen Sinn zu ergaben schienen, waren ergänzt worden. Kleine Kreuze, Krähen, Spielkarten. So wie auch Arthurs Initialen, ein wenig versteckt, aber sichtbar auf seinem linken Schlüsselbein. A.D., was genauso gut für anno Domini stehen könnte. Daneben das Jahr, indem er nach New York gekommen war. Natürlich auch das Jahr, in dem sie sich das erste mal begegnet waren. Auch Arthur war schnell von seinem Hemd befreit; ein Knopf musste dran glauben. Bevor sich Arthur jedoch weiter an seinem Hosenbund zu schaffen machen konnte, drängte Eames ihn wieder zurück in die Kissen. Dass es zu einem kleinen Dominanzkampf kommen würde, war ihnen wohl beiden klar gewesen und Eames wusste noch nicht, ob ihm seine Verletzung dabei eher Vor- oder Nachteile einbringen würde. Das kam wohl ganz auf seinen Point Man an. Im Augenblick hatte er jedoch die Oberhand. Mit dem Mund liebkoste er gierig Arthurs Brust, während sich seine Hände nun selbst an dessen Hosen zu schaffen machten. Sein Verlangen danach ihn zu spüren, alles von ihm, mit allen Sinnen, verzehrte ihn und er rutschte weiter nach unten, wo seine Lippen erst seinen Bauchnabel und dann seine sacht hervortretenden Hüftknochen streiften und küssten. Mit den Händen streichelte er dabei ungeduldig Arthurs Oberschenkel und die eindeutige Beule in seiner Hose. Sein letzter Blow-job lag zwar ein Weilchen zurück, aber so was war wie Radfahren; man verlernte es nicht. Wozu brauchte man eigentlich einen Würgereflex? *Arthur* ‚Sei einfach sanft, auch wenn's schwer fällt.‘ Arthur musste unwillkürlich grinsen. „Kommt drauf an, wie brav du bist…“, raunte er und blickte von den Hämatomen auf, musterte die Tätowierungen. Viele Geschichten… Er kannte kaum eine. Als er im Training vor Urzeiten einmal nach dem Wolfskopf gefragt hatte, hatte er nur einen blöden Spruch geerntet, der direkt unter die Gürtellinie ging, woraufhin er nicht weiter nachgefragt hatte. Ob die Tätowierungen ähnlich zu bewerten waren, wie seine Zeichnungen? Erinnerungen, Verarbeiten, Festhalten. Als er das A.D. las, die Jahreszahl, begriff er nicht gleich, bezog es nicht auf sich. Dass es das Jahr war, in dem jener mit Dream Sharing begonnen hatte, in dem sein Leben einen neuen Inhalt bekommen hatte, war ihm klar. Für ihn war es ja auch wichtig. Es bedeutete Thomas viel, in dieser Branche zu arbeiten. Er war gut darin, konnte sein Talent ausleben. Ein prägendes Ereignis, ein wichtiges Jahr. Doch bevor er weiter über die Buchstaben nachdenken konnte, wurde ihm stürmisch das Hemd ausgezogen und kaum passte er nicht auf, wurde er nach hinten gedrückt. Die Küsse auf seinem vergleichsweise langweiligen Oberkörper lenkten ihn ab, die Hände an seiner Hose nur noch mehr. Sein Rücken drückte sich durch und er genoss die Berührungen, während seine Hände fahrig über die Schultern strichen, durch das Haar, das er so gerne berührte. „Ngha!“, keuchte er, als Thomas‘ Hand über seine Erregung strich. Er merkte, dass sich die Augen automatisch geschlossen hatte, während die Küsse tiefer wanderten. Das fühlte sich gut an, sehr gut. Arthur hob die Hüfte, als Thomas ihm schließlich die Hose öffnete und sie hinunterstreifte. Er blickte an sich hinab, sah den Blick, mit dem Tom ihn musterte. Es war seltsam. Nach so langer Zeit, die sie sich kannten (und begehrten) nun nackt vor ihm zu liegen. Einen Moment fühlte Arthur die altbekannte Unsicherheit in sich hochkriechen, dieses Gefühl, ob er gut genug wäre, ob er Tom genügen könnte. Dessen Blick verriet es deutlich. Arthur schluckte bei dieser Erkenntnis, spürte sein Herz heftig gegen die Brust schlagen. Ehe er etwas tun konnte, ehe er sich irgendwie flüchten oder selbst das Ruder übernehmen konnte, beugte sich Tom über ihn, liebkoste seine Erregung und wischte jeden klaren Gedanken damit aus seinem Hirn. Arthur stöhnte kehlig auf, seine Finger krallten sich in das Laken und er musste sich beherrschen, seine Hüfte nicht gegen den anderen zu drängen. Das Gefühl, das sich von seinen Lenden ausbreitete, war unfassbar und einige Momente genoss er einfach nur, so verwöhnt zu werden. Sein Körper wand sich unter der Berührung. Das Problem war nur. Wenn es so weiterging, wäre das hier alles schneller vorbei, als ihm lieb war. Wie lange hatte er keinen Sex mehr gehabt? Es fiel ihm verdammt schwer, als er sich aufrichtete. Allein die Augen wieder zu öffnen, an sich hinab zu sehen und bei diesem Anblick den Willen aufzubringen, sich aufzurichten, kostete ihn verdammt viel Kraft. Aber er wollte das hier nicht zu einer einseitigen Sache werden lassen. Er wollte etwas anderes. Seine Hand glitt in das Haar des anderen, krallte sich darin fest und zog ihn mit sanfter Bestimmtheit nach oben. Seine glasigen Augen fixierten die überraschten des anderen. Seine Finger fuhren sacht an der Schläfe und die Wange hinab, hoben das Kinn an. „Du hast noch viel zu viel an“, knurrte er dunkel. „Bin für Gleichberechtigung…“ Damit packte er ihn am Oberarm und drückte ihn zur Seite, deutete ihm nach oben zu rutschen. Sein Blick folgte der Bewegung hungrig. Dann drehte er sich zur Seite. Während er sich mit einer Hand abstützte, strich die andere über den Oberkörper hinab zur Hose, zog diese schließlich über die Hüfte hinab und ihm aus. Unverhohlen musterte Arthur den schönen Körper des anderen, die Finger einer Hand fuhren über dessen Bein nach oben, die Innenseite des Oberschenkels hauchzart hinauf, bis er schließlich mit sachtem Druck über die Hoden, dann die Erregung des anderen streichelte. Er blickte ihn an, nahm mit einem zufriedenen Lächeln die Reaktionen auf die süße Folter wahr. „Sanft genug?“, fragte er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. Schließlich beugte er sich vor, fing die so begehrten Lippen ein und küsste Tom gierig, während er nun beherzt zugriff und die Erektion in seiner Hand massierte. Seine Lenden drängten sich gegen die Hüfte des anderen, rieb sich an ihr. Dieser Körper, dieser Kuss, dieser Mann war berauschend. Nichts war vergleichbar. Spielerisch sog er die Unterlippe des anderen ein, knabberte an dieser, bevor er den Kuss löste, in der Bewegung innehielt und Eames ansah. „Ich will dich spüren“, raunte er gegen die Lippen. Heißer Atem rann über seine. „Tief in mir.“ Sie sahen sich einen Moment an. Kurzerhand schob er sein Bein über Eames Körper, drehte sich auf den anderen ohne den Blick zu unterbrechen. Ihrer beider Erektionen rieben aneinander, während er sich aufrichtete und schließlich auf Eames hinabblickte. Nein, so ganz konnte er die Kontrolle nicht abgeben. Vermutlich war das der einfachste Kompromiss: er bestimmte das Tempo, behielt die Kontrolle - dafür durfte Eames seinen Körper haben (unabhängig davon, dass Toms Rippen so auch geschont wurden) *Eames* Als sie sich das erste mal begegnet waren, hatte Eames sich Arthur beim Sex, wie ein Reh im Scheinwerferlicht vorgestellt. Und vielleicht wäre es damals so gewesen. Heute jedoch händelte er einen gänzlich Anderen. Selbstbewusst, sexy, auf seine Art und Weise makellos. Dass sie gerade wirklich das taten, was sich Eames bereits seit ihrer ersten Begegnung vor fast acht Jahren wünschte, war so surreal, dass er ernsthaft daran zweifelte, wach zu sein. Als träumte er noch immer, aber nicht mit Arthur zusammen, sondern allein in einem piekfeinen Hotel in Italien, während er den Ständer seines Lebens hatte. Den Ständer hatte er tatsächlich und in Anbetracht all der Eindrücke, die auf ihn einrieselten – Geschmack, Geruch, gepaart mit den lustvolle, kehligen Lauten und den ach so bekannten provokanten Sprüchen – musste er einsehen, dass es wirklich passierte. Schlimmer noch; es passierte und er konnte es nicht zur Gänze auskosten, da er ein Handicap hatte und immer wieder mit Stichen in der Seite kämpfen musste. Als er sich bei ihrem Stellungswechsel dann auch endlich von seiner Hose befreite, ließ Arthur ihn jedoch einiges an Schmerz vergessen, als er selbst anfing sein bestes Stück zu massieren. Sie langgliedrigen Finger, die er an Arthur schon immer begehrt hatte, bearbeiteten seine Erektion gekonnt, während Eames sich seinerseits beteiligte, Arthur zu befriedigen. ‚Sanft genug?‘ Er grinste in ihren Kuss hinein, knabberte und biss ihm verschwörerisch in die Lippe. Der würde sich umsehen, wenn er wieder fit war, dachte er. Die Provokationen musste er vielleicht jetzt auf sich sitzen lassen, aber bald würden die Rippen wieder verheilt sein. Als Arthur sich nun auf ihn rollte, um aufzusitzen, konnte Eames kaum an sich halten. Seine Hände wanderten rastlos und gierig über den wunderschönen Körper, die perfekte Haut. Jedes Muttermal ein Meisterwerk. So viel von ihm zu spüren, machte ihn wahnsinnig und weckte all die verdrängten Sehnsüchte; all das schmerzhafte Verlangen, dass sich im Laufe der Jahre vielleicht hin und wieder von verletztem Stolz dominiert wurde, aber nie verschwunden war. Eher im Gegenteil. Er rückte noch etwas nach hinten, trotz leichter Schmerzen durch den Kraftaufwand. Mit Kissen und Lehne im Rücken, saß er einigermaßen aufrecht und obwohl Arthur noch immer auf ihn herabsah, waren sie sich so nah wie noch nie. Seine Hände wanderten massierend über Arthurs Rücken, hinunter zu seinen Hüften, die er eng an seine drückte. Weiter bis er lustvoll in seine Pobacken griff und sie spielerisch spreizte. Er wollte ihn in sich spüren und Eames wollte nichts mehr, als dieser reizvollen Aufforderung nachkommen. Er befeuchtete seine Finger in dem er sie sich in den Mund schob, während einer kurzes Kuss-Pause (es fiel ihm schwer damit aufzuhören). Dann führte er die feuchten Finger an Arthurs Eingang zurück, den er damit sanft zu bearbeiten begann. Währenddessen rieben ihre Glieder durch die kreisenden Bewegungen ihrer Hüften automatisch aneinander, was Eames einen Schauer nach dem nächsten bereitete. *Arthur* Arthur ließ Tom die Zeit sich so zu betten, dass er bequem lag. In dieser leicht aufgerichteten Position schien es für ihn gut zu gehen. Arthur war nicht minder zufrieden und küsste Eames, während dessen Hände über seinen Körper strichen. Arthur stützte sich mit einer Hand an der Lehne, die andere streichelte durch das Haar, die Halsbeuge hinab über das Schlüsselbein, die Brust des anderen, um den so begehrten Körper zu erkunden. Seine Finger glitten die Konturen seiner Muskeln entlang. Neckend massierte sein Daumen schließlich über die Brustwarze des anderen. Als Toms Hände seinen Rücken hinab massierten, musste Arthur den Kuss lösen, stöhnte auf, streckte sich und drückte das Kreuz durch, sank damit tiefer in Eames‘ Schoß. Die Augen hatte er genießend geschlossen. Das berauschende Gefühl, das so leicht bei Berührungen an seiner Wirbelsäule ausgelöst wurde, jagte durch seinen Körper. Aber es war weit intensiver als je zuvor, als bei all den anderen, mit denen er das Bett geteilt hatte. Als er die kräftigen Hände an seinem Hintern spürte, öffnete er einen Moment die Augen. Hm, das fühlte sich gut an. Ein zufriedenes Schmunzeln lag auf seinen Lippen. Sein Blick glitt zu der Jahreszahl, zu dem A.D.. Etwas irritierte ihn daran und es fiel ihm erst jetzt auf, dass er es schon öfters erneut betrachtet hatte. Er konnte jedoch nicht benennen, was es war. Ihre Lippen trafen sich wieder mit unstillbarem Verlangen. Später würde ihm bewusst werden, wie viel Ehrlichkeit aus diesem Kuss allein sprach, wieviel Sicherheit ihm diese Küsse gaben. Sie drückten all das Verlangen aus, das er selbst seit ihrer ersten Begegnung gespürt hatte und noch immer spürte. Damit waren sie gleichzeitig auch Zeugnis ihrer Dummheit, besonders seiner. Doch darüber nachzudenken blieb ihm jetzt keine Zeit. Das alles fühlte sich viel zu gut an, war viel zu betörend. Ihre Körper, so nah aneinander, ihre Erregung, ihre Lust, die sie mitriss und jeglichen Gedanken an anderes wegwischte. Die Finger an seinem After ergänzten den Eindruck, wie sehr Eames ihn wirklich wollte, wie sehr er ihn begehrte. Er hatte das Gefühl, kostbar zu sein, begehrt, und gleichzeitig wurde ihm mit Respekt begegnet. Das konnte er nicht von allem Sexpartnern sagen. Gerade am Anfang war er bei dem Versuch, Erfahrungen zu sammeln, meist bei Typen gelandet, die wenig Rücksicht nahmen. Es war schmerzhaft, erniedrigend - zum Abgewöhnen gewesen. Er löste den Kuss einen Moment und holte Gleitgel in seinem Nachttisch. Er brauchte es zwar viel zu selten, aber war ja nicht so, dass er nicht ausgestattet wäre… Arthur genoss die Berührungen, spürte die Finger, die ihn vorbereiteten. Spürte ihrer beider Erregung. Den Kuss hatte er gelöst, um etwas zu Luft zu kommen. Nun wanderten seine Lippen den Hals hinab, knabberten an der so weichen Haut, sacht biss er hinein, wenn Eames in ihn eindrang. Seine Hüfte bewegte sich den Fingern entgegen, bis er das Gefühl hatte, dass es reichte. Dann entzog er sich der Hand, richtete sich etwas auf. Er wurde ungeduldig, wollte ihn endlich spüren. Ganz ohne das nur für den Moment unangenehme Ziehen ging es ohnehin nicht. Es machte ihm nichts aus. Süßer Schmerz machte ihm nichts aus, im Gegenteil. Er kippte in der Hüfte etwas, so dass er die Erektion des anderen an seinem After spürte. Seine Augen ruhte auf Eames‘ Gesicht. Er wollte sehen, wie Tom reagierte, während er sich nun auf ihn setzte. Er spürte, wie das harte Glied in ihn eindrang. Langsam ließ er sich hinabsinken, ließ sich Zeit, sich an ihn zu gewöhnen, ihn in sich aufzunehmen. Sein Blick verschwamm, als sich seine Augen langsam genießend schlossen. „Ngh“, entwich ihm ein Keuchen, als er schließlich in seinem Schoß zur Ruhe kam. Sacht bewegte er sich. Dann zwang er sich die Augen wieder zu öffnen, genoss das Gefühl mit Tom verschmolzen zu sein. Er küsste ihn sanft. „Du fühlst dich gut an“, raunte er in den Kuss und kippte leicht das Becken, um sich erneut zu bewegen. Beobachtete wieder das Minenspiel des anderen bei der Bewegung. Der Moment war so schön, mit Tom vereint zu sein. Erneut merkte er, wie sein Blick zu den Buchstaben wich und die Jahreszahl. Arthur hielt in der Bewegung inne. Als ob jemand ihm die Augenbinde abgenommen hätte, erkannte er endlich, was ihn daran wunderte. AD – Anno Domini. Er hatte Eames nicht wirklich als christlichen Menschen wahrgenommen. Aber AD konnte noch etwas anderes sein – die Initialen Arthur Darling zusammen mit dem Jahr ihrer ersten Begegnung. Arthur strich mit den Fingern darüber, dann blickte er auf, sah Eames irritiert an. Die Ruhe, die im Blick des anderen lag, war Antwort genug. Arthur schluckte. Sein Herz schlug hart gegen seine Brust. Sein Atem wurde flach ob der Erkenntnis, die so viele Gefühle in ihm auslöste, dass ihm schier schwindelte. Und in diesem Moment wurde ihm klarer denn je, dass das hier längst überfällig war, dass er viel zu lange unbegründete Angst gehabt hatte. Denn er wusste mehr denn je: I need you more than anything in my life I want you more than anything in my life I'll miss you more than anyone in my life I love you more than anyone in my life (https://youtu.be/VRMTJQa3erg) Und das galt nicht nur für ihn, es war beidseitig. Für diesen Moment war ihm das mehr als bewusst. Ob er es verinnerlichen konnte, würde sich zeigen. Arthur beugte sich vor, versiegelte endlich wieder die schönen Lippen und keuchte ob der Bewegung sogleich in den Kuss. Dann begann er sich langsam auf Tom zu bewegen, erst vorsichtig, sanft, bald intensiver und schneller. Es fühlte sich gut an, richtig und verdammt gut - alles. Platon hatte recht mit seiner Theorie des Kugelmenschen. Für jeden Menschen gab es ein passendes Gegenstück, das einen erst wirklich wieder ganz werden ließ. Das erste Mal seit 30 Jahren fühlte Arthur sich wieder komplett. *Eames* Eames schloss die Augen und biss sich genüsslich auf die Unterlippe, als er endlich eindringen durfte.‘„Du fühlst dich gut an.‘ Ein tiefer, zufriedener Laut entkam und grinste gierig in ihren Kuss hinein, um zuzustimmen. Arthur wusste was er wollte und nahm es sich und Eames durfte sich zurücklehnen und genießen (und seine Frakturen schonen). Reglos liegen bleiben konnte er jedoch auch nicht. Seine Hüften bewegten sich rhythmisch gegen die von Arthur. Eine Hand hatte die schmale Hüfte im Griff, half ihm auf und ab zu gleiten, während sein Daumen massierenden Druck auf ihn ausübte. Die andere Hand; inklusive ein paar Tropfen Gleitgel; hatte Arthurs Glied umgriffen, das sich zwischen ihren Körpern lustvoll in seine Richtung reckte. Immer wieder entkamen ihm bärige Stöhnlaute tief aus seiner Kehle. Die Irritation in Arthurs Blick hatte Eames absehen können. A.D. – er hatte sich bewusst für diese Doppeldeutigkeit entschieden. Vielleicht um sich selbst einen Ausweg zu zugestehen, falls er es je bereuen sollte Arthur kennengelernt zu haben. Leider war ihm ungefähr ein Jahr nachdem er sich hatte stechen lassen klar geworden, dass er vor sich selbst nicht wegrennen konnte. Er wusste was es bedeutete und so wie Arthur ihn ansah und küsste, wusste er es auch. Er spürte, dass sich eine Anspannung in Arthur löste und simultan dazu löste sich auch etwas in Eames. Vielleicht hatten sie sich nun endlich den letzten Beweis geliefert, den es gebraucht hatte. Vielleicht war jetzt endlich alles gut und sie konnten ein einziges mal einander genießen. Wenn auch nur bis zum Morgengrauen. Schmerz hin oder her, Eames konnte nicht an sich halten und steigerte seine Bewegungen simultan zu Arthurs, bis sie sich in einem verstörenden perfekten Einklang miteinander befanden. Ihre Küsse wurden unkontrollierter, die neckenden Bisse fester, die Laute undifferenzierter, bis Eames den warmen Samenerguss in seiner Hand spürte und sich daraufhin auch endlich erlaubte zu kommen. Eine warme Welle durchzog ihn, gepaart mit einem erstickten Laut. Er hielt ihn eng bei sich, während er den kurzen Augenblick seines Höhepunkts genoss. Danach sank er kraftlos zurück in die Kissen, atmete schwer, sein Herz pochte wie wild und seine Haut fühlte sich klebrig feucht an, vor Schweiß und Sperma. Er packte sich seinen Partner und behielt ihn eng bei sich, als befürchtete er, dass er sich gleich in Luft auflöste, nachdem sie sich endlich ihren Trieben hingegeben hatten. Als wäre Arthur derjenige, der ihn so viele male verlassen und im Regen stehen gelassen hatte. Er hielt ihn fest und atmete. Dann küsste er seine Stirn und schloss die Augen. Er hatte Schmerzen, aber das war OK. Nichts konnte den unendlichen Frieden dieses Augenblicks brechen. *Arthur* So, wie ihre Körper sich perfekt ineinander zu schmiegen schienen, so harmonisch passten sich diese auch in einen Rhythmus. Arthur genoss, wie er auf dieser Welle der Lust getrieben wurde. Mit jeder Bewegung, mit jedem Auf und Ab ließ er sich mehr fallen, schaffte es mehr seinen Kopf abzuschalten. Die Hand an seiner Erregung, Eames, der immer wieder tief in ihm versank, ihre Küsse, das Stöhnen, das den Raum erfüllte. Als er spürte, dass die Welle ihn zu jenem so lieblichen Abgrund trug, in den er nur zu gerne fiel, war sein Kopf seit langem einfach leer, seine Gedanken nur bei ihrem verschmolzenen Körper. Heiser stöhnte er auf, den Kopf im Nacken, als er sich gegen Eames‘ Hand bewegte und sich ergoss. Sein Unterleib spannte sich an, den Moment in die Länge ziehen wollend, bewegte er sich weiter und spürte schließlich, wie auch Tom in ihm kam. Langsam verebbten die Bewegungen und er spürte, wie Eames ihn festhielt. Es war seltsam und er zögerte einen Moment, bevor er der Umarmung nachgab und sich in die kräftigen Arme sinken ließ. Vermutlich hätten sie ihn ohnehin nicht entkommen lassen. Eigentlich war er so gar kein ‚Nach dem Sex Kuschel‘-Typ, war er nie gewesen. Die Zigarette danach war eine verlockende Ausrede nach bedeutungslosem Sex. Das hier war aber kein bedeutungsloser Sex. Das hier war vollkommen anders. Arthur spürte dem Kuss auf seiner Stirn, der ihn von diesen Gedanken wegführte. Er atmete tief ein, entspannte sich beim Ausatmen. Alles war anders: der Sex, die Gefühle in ihm, ihr something. Aber er zwang sich, zunächst nicht darüber nachzudenken, sondern einfach diesen warmen Körper an seinem zu spüren. Er hörte den Herzschlag des anderen, seinen Atem, der langsam wieder zur Ruhe kam. Das alles war anders als das, was er bisher hatte. Es war vollkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)