Schulfieber von Karokitty (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 48: Part 1 Amano und Kando - Abschnitt 7 ------------------------------------------------ I Ich legte die Hände auf den Rand und drückte mich hoch. Alles an mir war taub und ich wollte nicht wissen wie blau meine Lippen oder sonstige Dinge an mir waren. „Ichi. Ich hab mit Fumi Schluss gemacht.“, sagte Gen sehr ernst. „Was?“, fragte ich verwirrt und wand mich um. Auch er machte sich daran aus dem Becken zu steigen. „Vor einigen Tage hab ich mit ihr Schluss gemacht. Wegen dir und weil es einfach zu kompliziert war. Sie war... Und ich werde die Tage bei Direktor Yuudai um eine Versetzung auf eine andere Schule bitten.“. Ich lachte kurz unter Zittern und hielt ihm die Hand zur Hilfe hin. „Hör auf Witze zu machen, du bist echt schlecht darin.“, lachte ich. Er nahm sie nicht an und stemmte sich selbst aus dem Becken. „Das ist kein Scherz.“, raunte er und sah mich nicht dabei an. „Ich werde die Klasse und die Schule verlassen.“ „Das ist echt nicht witzig!“, gab ich von mir und es klang weit aus weniger wütend als ich wirklich war. „Sag mir ins Gesicht das du gerade zum ersten mal Bullshit von dir gibst, nur um mich auf den Arm zu nehmen!“, forderte ich. „Ichi, ich werde die Schule wechseln, weil ich es nicht aushalte in deiner Nähe zu sein.“, gab er zu und ich schüttelte den Kopf. „Du verlangst von mir etwas was ich nicht kann und ich kann dich nicht dazu zwingen Gefühle für mich zu haben.“ „Gen! Lass das!“, schnaubte ich. „Ich habe Gefühle für dich und die letzten Tage haben mehr geschmerzt als der Zeitpunkt an dem mir die Erkenntnis kam, wie ich wirklich zu dir stehe.“, redete er einfach weiter und fasste sich dabei an die Brust. „Halt die Klappe!“ „Der Moment in dem ich aber auch wusste was alles kaputt gehen könnte, wenn du rausbekommen würdest, das ich in dich verliebt bin. Es ist alles so gekommen wie ich es mir gedacht hatte. Ich kenne dich halt besser als jeder andere.“, gab er von sich und seine Stimme war dabei ein wenig leiser geworden. „Ich hab gesagt halt die Klappe!“, schnauzte ich sehr viel lauter und griff dabei in das tropfnasse Hemd von ihm. „Du stellst alles auf den Kopf und dann willst du dich einfach verpissen?! Das geht nicht!“, platzte es aus mir raus. „Glaubst du wirklich, du wärst mir nicht auf einer richtig beschissenen Art und Weise wichtig? Oder das ich dich gegen jemand anderes ersetzen würde, wenn du einfach verschwindest?! Nein! Die Lücke kann keiner schließen! Aber nur zu!! Hau ab! Mach es wie meine Mom! Es wäre nicht das erste mal dass mich wer hängen lässt, der mir wichtig ist! Das wissen wir beide!“,schnauzte ich und stieß ihm gegen die Brust. „Ichi...“ Ich rieb mir mit dem Handrücken über die Nase. Dabei merkte ich erst wie sehr meine Hände zitterten. In meinem Kopf rauschte das Blut und in meinen Gedanken explodierten förmlich die Gefühle. Wut, Frustration, Ratlosigkeit und die Angst das er wirklich abhaute. Meine Nase lief noch mehr. „Ich werd dir das nicht verzeihen! Wer braucht dich schon! Scheiße! So ein Dämlicher Scheiß!“, keifte ich ihn an. Gen strich sich über die Stelle welche ich getroffen hatte und schien kurz zu überlegen. Ich rieb mir noch einmal durch das Gesicht, machte dabei die Augen zu, als ich etwas an meinen Schultern fühlte und leicht nach vorne gezogen wurde. Kalt und nass drückte sich Gen an mich, ich fühlte seinen Hals an meiner Stirn und einen seiner Arme um um meinen Schultern. Die andere Hand legte sich auf meinen Kopf, versuchte er darüber zu streichen, was jedoch die Nässe in den Haaren verhinderte. „Genauso wie früher. Du Nervensäge... Du weißt echt einfach nicht was du willst oder?“, raunte er. Ich zog geräuschvoll die Nase hoch. „Red keinen Quatsch!“, zischte ich leise und konnte seinen Herzschlag fühlen, welcher so schnell ging das es mich überraschte. Mir lief das Blut warm in den Ohren. So blieb er mit mir eine kleine Ewigkeit stehen. Ich zog ein paar mal die Nase hoch, zitterte leicht vor Kälte, oder war es Gen der Zitterte? Ich konnte es nicht so zuordnen. Als ein lautes Niesen von ihm kam, zerriss es den Moment. „Wir sollten schnell zum Zimmer... Meine Zehen und Finger sind ganz taub...und du holst dir noch den Tod.“, seufzte er und ich drückte mich sachte weg. Drehte mich schnell weg um nach meinem Shirt und begann die anderen Sachen zu suchen. G Eine kleine Spur auf Wassertropfen führte vom Dach der Schule, zu den Heimzimmern im anderen Gebäude und war das Einzige recht vergängliche Zeugnis davon das wir dort gewesen waren. Auf Zehenspitzen waren wir umher geschlichen, kurz der Aufsicht aus dem Weg gegangen und dann in unser Zimmer verschwunden. Ichi schwieg vor sich hin, verschwand als erster recht schnell in das Bad und lies mich solange alleine im Zimmer zurück. Das rauschen von Wasser war zu hören, als ich mich aus den kalten nassen Sachen pellte und mit einem Handtuch die Haut trocken rieb. Schwachsinn da ich eh gleich duschen wollte, aber so verkühlte ich mich wenigstens nicht vollständig. Dann sprang auch schon die Tür auf und Ichi kam mit einer Wasserdampfwolke in den Raum hinein. Er seufzte laut auf und teilte mir recht kurz mit das er fertig wäre, was ich mit einem leichten nicken beantwortete. Leises Rauschen... Sonst konnte ich nichts hören. Fühlte wie das Wasser an mir runter lief, seine Hitze an mir ab gab und anschließend in dann Abfluss verschwand. Das warme Wasser auf der Haut tat gut, wärmte mich und lies mir aber auch Zeit zum nachdenken. Über Ichis Reaktion und wie es nun weiter gehen sollte. Wie es jetzt um uns stand und was er von meinen Plänen hielt. Allerdings fand ich keinerlei Lösung. „Die scheiß Kälte geht gar nicht mehr weg! Meine Zehen sind immer noch wie Eisklumpen.“, fluchte Ichi und schlang seine Decke um sich. „Ich hab die Heizung schon voll aufgedreht, aber irgendwie...“ „Vielleicht ziehst du daraus eine Lehre.“, ging es mir über die Lippen und schob dabei den Schrank auf. „Du schon wieder. Ich weiß nicht was du hast, war doch ziemlich lustig. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr mit dir...“, murrte er und zog die Decke enger. „Zumindest kann ich mich nicht wirklich daran erinnern.“ „Lassen wir uns überraschen ob das eine Lungenentzündung wert war. So wie ich dich kenne wirst du dir genau das eingefangen haben.“, seufzte ich nahm einen warmen Pullover aus dem Schrank und zog ihn recht zügig über, da ich seine Augen auf meinem Rücken fühlen konnte. Oder war es das was ich mir wünschte? Wie erbärmlich! Ich schnaufte kurz, stieg in die dicke Jogginghose und drehte mich mit dem Handtuch in der Hand um. Für eine Sekunde machte es den Eindruck als hätte Ichi den Kopf gedreht, aber wahrscheinlich hatte ich es mir nur eingebildet und so setzte ich mich auf den Futon, sah mich kurz nach meinen Handy um, als mir einfiel das es noch in der Tasche war. Streckte mich gerade nach dieser... „Was ich gesagt hab meine ich ernst. Gen. Wenn du abhaust werde ich dir das nicht verzeihen!“, hörte man es aus der Decke. Ich stoppte in meinen Bemühungen. „Ich kann nicht glauben das du einfach alles wegwerfen willst!“, knurrte Ichi und starrte mich dabei zornig an. Ein wenig erstaunt setzte ich mich wieder zurück. Ich hatte eher damit gerechnet dass er der Sache aus dem Weg ging. „Wie ungewöhnlich für dich das du von dir aus den Konflikt angehst.“ „Wa..Warum sollte ich das nicht!! Es beschäftigt mich, okay?!“, zischte er. „Nein, aber sonst läufst du doch immer weg.“ „Damit du in der Zwischenzeit wirklich abhaust! Vergiss es!“schnaufte Ichi laut. „Du hast wegen mir mit deiner Freundin Schluss gemacht und dann machst du einfach den Rückzieher?! Was stimmt mit dir nicht?“, knurrte er und ein Nase hochziehen war zu hören. Ich verzog das Gesicht. Ichi war schon immer ein Idiot was ich bisher ignoriert hatte, aber jetzt gerade, konnte ich das nicht brauchen. „Muss ich es dir wirklich noch einmal sagen!“, murrte ich, da ich es langsam leid war! „Du bist so ein verdammt dummer Schwachkopf!“, zischte ich und so schnell wie ich bei ihm war ,konnte er nicht reagieren. Stattdessen zerrte ich ihm die Decke vom Kopf, sah in sein erstauntes Gesicht und gab ihm einen leichten stoß, so dass er Rücklings auf die Matte plumpste. „Fuck!“, entwich es ihm. Ich beugte mich über ihn, stützte mich mit dem Armen links und rechts neben seinen Schultern ab und nahm ihm damit jeden Weg zu fliehen oder wegzulaufen. Sollte er mir eine reinhauen, dann war das so! Dann hatte ich es verdient! „Ich bin in dich verliebt.“, sagte ich sehr langsam und bestimmt. Seine Stirn zuckte einige male, als würden einige Gedanken hin und her blitzen, als er auch schon rot anlief. Ich ließ mich auf die Ellenbogen sinken. Legte meinen Kopf neben seinen. „Stell dir vor du siehst jemanden, ständig... jeden Tag und jedes mal schlägt dein Herz wie wild. Aber du weißt das die Person niemals dasselbe für dich fühlen wird wie man selbst und das du ihr niemals so nahe sein kannst, wie du es dir wünschst.“, seufzte ich ein wenig. Ich fühlte seine warme Wange an meiner. Hatte den Geruch seines Duschgels in der Nase und fühlte dabei wie mein Herzschlag so schnell war, das es schon anfing in der Brust zu schmerzen. Ich hasste es.. Hasste mich selbst dafür. Meine Stirn berührte die Matte und sank noch ein wenig tiefer. „Es war okay... “ „Hmm?“, gab ich nur als Laut von mir. Zwei Handflächen pressten sich gegen meine Brust und versuchten mich hoch zu schieben. Ich gab dem nach und stütze mich wieder mit den Händen auf der Matte ab. Verlegen mit einer ernsten Miene sah er mich nicht an, sondern zur Seite. Eine der Hände gingen von meiner Brust weg und Ichi rieb sich durch das Gesicht. „Der Kuss! Der... Es war Okay. Ich hab immer gedacht ich würde dann voll abkotzen bei nem Typen. Bei dir ist es aber was anderes. Ich mein... ach keine Ahnung!“, plapperte er angespannt und ich schnaufte ein bisschen, unterdrückte dabei ein Lachen. „Aha. Bei mir ist es also was anderes? Und warum?“, fragte ich nach. Ein bisschen über sich selbst erschrocken sah er kurz zu mir hoch. Ichis Mund ging einmal auf und zu, also würde er nach Worten suchen. „Immer diese scheiß Fragen! Keine Ahnung! Weil du es bist! Weil ich dich schon ewig kenne und ich weiß das es dir ernst ist. Du gehst immer alles mit 100% an! Dafür beneide ich dich echt. Auch wenn das für deine Verhältnisse ne echt lahme Nummer war. Rum knutschen ist wohl nicht so dein Ding.“, murrte er. „Weil es das erste mal für mich war...“, gab ich zu. „Erzähl kein scheiß! Du und diese... Wie hieß sie noch?“ „Fumi.“ „Ja genau! Du wirst doch mit ihr... Du weißt schon! Du bist doch mit ihr zusammen gewesen!“, wurde er hektisch und ich schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. „Wir hatten einige Treffen und ich führte sie aus. Die meiste Zeit redete sie und ich hörte zu.“ „Was zum... Gen! Was stimmt nicht mit dir!!! Sie war echt süß! Kein Kerl könnte da seine Finger bei sich behalten und ihr habt nicht mal rum geknutscht oder gefummelt?! Ich mein...! Hallo?!“ Für ihn schien das sehr unvorstellbar. Für mich nicht. Ich hatte die ganze Zeit über kein Interesse an ihr gehabt und fühlte mich weder emotional, noch körperlich zu ihr hingezogen. Sie hatte das nie hinterfragt und fühlte sich sogar geschmeichelt. „Du bist ein richtiger Gentleman!“, hatte sie gelächelt. „Oha! Dann hast du mit mir...“, lachte er los. „Lach nicht!“, zischte ich und konnte fühlen wie mir die Unsicherheit in die Wangen stieg. „Sorry... aber das ist zu komisch.“, gluckste er. „Okay. Dann revidiere ich die Aussage und sag das es gut war. Für das erste mal war es nicht schlecht, aber ausbaufähig nach oben ist es auf jeden fall!“. Ich verzog die Stirn. Fasste nach seinem Kinn. Für eine Sekunde zögerte ich. Aber was hatte ich noch zu verlieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)