aeternum... von Teiko- ((Ewig)) ================================================================================ Kapitel 3: ...nos (uns) ----------------------- „Sieh dir das an!“ Die Rothaarige tat wie ihr befohlen und begutachtete die Probe, die die Konoha-Nin aus den Wurzeln ihres Fundus extrahiert hatte. „Du hattest Recht, das ist erstaunlich.“ „Nicht wahr?“ Sie konnte spüren wie ihre Wangen vor lauter Freude glühten und wollte die Augen gar nicht abwenden. Nach diesem Bestandteil hatte sie jahrelang gesucht. Chiro-sama hatte ihr einst von dieser Pflanze erzählt. Anlass genug, sich diese einmal genauer anzusehen. Und sieh an, sie wurde tatsächlich fündig. „Heißt das, dass du das Gegengift jetzt fertig stellen kannst?“ Sie nickte etwas abwesend. Ihre volle Konzentration lag noch immer auf der Pflanzenfaser die sie so eben entschlüsselt hatte. „Wow. Jetzt verstehe ich deine Begeisterung für Gegengifte.“ Das leichte Kichern verriet ihr, dass Karin das lediglich aus reiner Ironie von sich gab. Zurecht, wenn man bedachte, dass sie jetzt seit ihrem Abreisetag damit beschäftigt war und das war eben nun einmal schon fast 1 Jahr her. Ihre ungebrochene Faszination zu diesem Thema hatte sich jedoch tatsächlich ausgezahlt. Sie musste Tsunade-sama hier von berichten. Das sie es im Land der Reisfelder gefunden hatte würde sie zwar kaum verwundern, dennoch, sie würde Luftsprünge machen. Hier wuchs eine Reihe wirklich außergewöhnlicher Heilkräuter. Wie sollte sie all diese in nur noch so kurzer Zeit untersuchen können? Sie entnahm weitere Proben mit einer schmalen Pinzette und gab diese vorsichtig in eine klare Flüssigkeit. Diese würde die Fasern in ihre weiteren, einzelnen Bestandteile zersetzen. Und… „Sakura.“ Seine Stimme durchbrach ihre Konzentration. Sie drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm herum. „Du solltest dich nicht zu lange hier aufhalten.“ Sie lächelte ihm entgegen. Ja das wusste sie. Irgendwie. Aber ihre Neugierde war zu groß. „Ich konnte die Faser der Pflanzenwurzel vollständig und unversehrt entnehmen.“ Sie hoffte ihn mit ihrem grenzenlosen Enthusiasmus anzustecken. Was wie immer misslang. „Sakura? …….Komm.“ Sie seufzte und flehte Karin förmlich mit ihren Blicken an ihr zu helfen, doch wie immer stieß sie damit auf Granit. Am liebsten hätte sie sich an diesen Stuhl gekettet. „Ich räume hier schon alles sorgfältig auf, Sakura. Ruh du dich am Besten aus.“ Sie strafte sie mit einem Blick ab und folgte ihrem Mann aus dem Labor. „Du brauchst mehr Ruhe. Du als Medic-Nin solltest das wissen.“ „Ja ja. Das kommt gerade von dir.“ Sein Blick wurde fester und duldete keinen Widerspruch, was sie Schnauben ließ. „Ich weiß. Schon gut.“   Seit einem Jahr war sie mit ihm auf Reisen. Gott, was sie alles erlebt und gesehen hatte. Es war atemberaubend. Sie verstand, warum es ihn stets weg zog, raus aus dem Dorf, welches ihn in die Enge trieb. Auch sie war vollkommen verzaubert gewesen von den Bildern die sich ihr boten und so genoss sie die Reise in vollen Zügen. Sie bestiegen Berge im Nord-Westen des Erdreiches, die meilenweit in den Himmel ragten. Sie überkreuzten das riesige Meer, hinüber bis nach Kaminari no Kuni und von dort segelten sie weiter bis zum Land des Wassers, genauer gesagt, pausierten sie eine Weile in Kirigakure. Nach einigen Wochen der reinen Informationsbeschaffung seitens Sasuke, machten sie sich auf den Weg zurück zum westlichen Kontinent um Hi no Kuni einmal zu umkreisen. Sie betrat zum ersten Mal Amegakure und, naja, sonderlich begeistert war sie von dieser Stadt nicht aber der Aufenthalt war nötig gewesen und durchaus ein Erfolg. Sasuke konnte die Informationen, die er bereits in Kirigakure gesammelt hatte, zu ihrem Ursprung verfolgen und die Gruppierung feindlicher Shinobi, dank Karins Hilfe, erfolgreich zerschlagen und seine Mission beenden. Was sie schließlich nach Ta no Kuni führte und zum eigentlichen Grund ihrer eigenen, kleinen aber feinen Mission, die ihr ihre alte Sensei als Bedingung, sie trotz ihrer Bedenken gehen zu lassen, auf die Nase gebunden hatte. Und all diese Erlebnisse, alles was sie auf dieser Reise gesehen hatte war schier unglaublich und spektakulär gewesen. Dass er sie überhaupt mitgenommen hatte kam ihr damals so wahnsinnig unwirklich vor und hier stand sie nun mit ihm.   Nur einen Monat nach ihrer Hochzeit waren sie aufgebrochen. Natürlich gab es keine riesige Feier mit vielen Gästen. Er hätte es gehasst und ihr war es egal gewesen. Solange er da war, brauchte sie ja auch niemand anderen. Naruto war dabei und bei Weitem auch genug gewesen, angesichts dessen, dass er manchmal eben war, wie er war. Kakashi hatte sie als Oberhaupt des Dorfes schlussendlich getraut. Und so richtig begriffen hatte sie es erst mit ihrer Unterschrift auf dem Papier. In diesen Sekunden veränderte sich ihre gesamte Welt. Auf einen Schlag war nichts mehr wie zuvor und das verlangte von ihr ihren ganzen Mut. Sie musste alles ablegen. Ihren alten Familiennamen. Ihre Clanzugehörigkeit, selbst ihre Kleidung. Von diesem Punkt an war sie eine Uchiha. Unwiderruflich und unbestritten. Das sollte auch ruhig jeder wissen, wenn es nach Sasuke ging. Auf ihrem Rücken prangte seitdem das Wappen seines und nun auch ihres Clans. Und sie würde es mit Stolz tragen. Ihre Liebe war besiegelt, festgehalten auf einem Stück Papier. Schwarz auf weiß.   Seit etwas mehr als einem Monat verbrachte sie nun ihre Zeit damit verschiedenste Pflanzen zu untersuchen. Während er die Gegend nach weiteren brauchbaren, neuen Informationen zu verschiedensten Gerüchten absuchte. Dafür ließen sie sich in einem der vielen Verstecke von Orochimaru nieder. Der sie zum Glück, bis jetzt, mit seiner Anwesenheit verschonte. Sie schickte gedanklich ein Stoßgebet gen Himmel und seufzte kurz etwas hoffend, was durchaus nicht unbemerkt blieb. „Sakura, Mitleid erregen macht keinen Sinn.“ Sie blickte ihm erstaunt entgegen. Als ob das ihre Absicht gewesen war. Jeder wusste schließlich das Sasuke Uchiha kein Mitleid empfand. Zumindest nicht was das hier anbelangte. „Das wollte ich damit gar nicht bezwecken. Ich musste nur daran denken, dass Orochimaru zum Glück noch nicht den Weg hier hierhergefunden hat.“ Sein leichtes Schmunzeln, ließ ihre Wangen erneut etwas glühen. „Selbst wenn, hast du nichts zu befürchten.“ Gott, wenn das nur so einfach wäre.   Er öffnete die Tür zu ihrem kleinen Zimmer und steuerte sie geradewegs auf das große Bett zu. „Alles in Ordnung?“ Sie nickte. „Das ist es schon die ganze Zeit über. Mach dich nicht so verrückt. Karin ist schließlich da und sieht nach mir.“ Nach 8 Monaten die sie allein verbringen konnten, hatten sie ihre Hilfe gebraucht. Seitdem begleitete sie die Beiden. Anfangs hatte sie Bedenken, immerhin wusste sie über die Gefühle der Rothaarigen für Sasuke durchaus Bescheid. Unbegründet, wie ihr im Nachhinein klar wurde. Karin akzeptierte seine Entscheidung und war für Sie irgendwie zu einer guten Freundin geworden. Wie gesagt, sie passte ja schließlich darauf auf, dass es ihr stets gut ging. Was zugegeben irgendwie doch etwas von Nöten war. Seit 5 Monaten wussten sie es. Naja, wusste sie es. Anfangs hatte sie all ihre Mühe gehabt das alles für sich zu behalten. Sie wusste er würde schlagartig so reagieren, wie er es eben momentan tat. Und gerade weil ihr im Grunde ihr Stolz im Weg war, konnte sie so gar nicht mit diesem Wachkommando um sich herum umgehen.   Aber nach mehreren Wochen der aufdringlichen Morgenübelkeit blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm die frohe Botschaft zu überbringen. Und seitdem konnte sie keinen Schritt machen, ohne, dass er sie bis aufs Kleinste beobachtete. Sie drehte sich zum Spiegel und hob ihr Oberteil an, um den Blick auf ihre kleine Wölbung frei zu geben. Er lächelte, wahrscheinlich ohne es überhaupt zu bemerken aber nichts auf der Welt machte sie zurzeit glücklicher als dieses Lächeln. Sie fuhr leicht mit der rechten Hand darüber, ließ sie grün aufleuchten, bis sie den Herzschlag des kleinen Wesens in ihrem Bauch ausfindig machen konnte. „Es geht ihm gut.“ Er nickte auf ihre Erkenntnis hin und ließ sich auf seiner Seite des Bettes nieder und sie tat es ihm auf ihrer Seite gleich. „Kannst du es denn immer zu spüren?“ Etwas perplex drehte sie sich zu ihm. „Naja, die meiste Zeit über, ja. Ich spüre das Chakra das in ihm heran wächst. Es unterscheidet sich von meinem, glaube ich. Ich denke, es ist deinem sehr ähnlich.“ Leichte Verwunderung machte sich auf seinen Zügen breit. „Meinem?“ Sie nickte. „Immer wenn du in der Nähe bist, beruhigt es sich etwas. Es spürt deine Anwesenheit.“ Wieder lächelte er und ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Der Stolz in seinen Augen, über das kleine „Etwas“ in ihrem Bauch ließ seinen sonst so neutralen, emotionslosen Gesichtsausdruck um so vieles weicher erscheinen. Er war ihr so viel näher als all die Monate und Jahre zuvor. Rein emotional gesehen, natürlich. Es schien ihr, als würde er sich endlich ein wenig mehr öffnen, dieses kleine Glück das in ihr wuchs ließ sein Eis weiter schmelzen. „Hoffst du es wird ein Junge, Sasuke-kun?“ Überrascht blickte er zu ihr auf. War ihm diese Frage etwa unangenehm? Zumindest dachte sie immer, dass nur ein Junge, ein männlicher Nachfolger, ein Stammhalter für ihn in Frage käme. Oder hatte er den Wunsch seinen Clan wieder aufzubauen etwa gänzlich verworfen? Wenn sie so recht darüber nachdachte, hatten sie sich nie über diesen Sachverhalt unterhalten. Zugegeben, sie hatten allgemein nie über Nachwuchs gesprochen, bis es eben einfach zu diesem Kind kam das in ihr heranwuchs. Sie hatte einfach angenommen er würde sich Kinder mit ihr vorstellen können. Sonderlich überrascht oder geschockt war er damals über das Geständnis ihrer Schwangerschaft nicht gewesen, rückblickend betrachtet. Er reagierte weitaus gefasster als sie es für möglich gehalten hatte. Sogar ein kleines Lächeln konnte sie damals auf seinen Lippen erkennen. Ja, da war sie sich sicher, er hatte sich gefreut. Trotz alle dem in ihr keimte Angst auf. Was, wenn das alles nicht seinem Plan entsprach? Wenn ihn all das hier überforderte, wenn sie ihn überforderte mit ihren Bedürfnissen? Was, wenn er eines Tages wieder einfach gehen würde? Er bemerkte ihre Unsicherheit und legte behutsam, seine einzig ihm gebliebene Hand auf ihre kleine Wölbung. „Keine Ahnung.“ Sie blickte ihn skeptisch entgegen und wartete auf eine ausführliche Erklärung. „Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht.“ Sie musste kichern, obwohl es in dieser Situation mehr als unangebracht war, weshalb sie sich schützend eine Hand vor ihren Mund hielt. Es fiel ihm natürlich trotz allem auf und sein Blick wandelte sich in Missmut. „Entschuldige, aber genau das habe ich mir vor ein paar Minuten auch gedacht.“ Sie räusperte sich. „Naja, ich dachte vielleicht willst du unbedingt einen Jungen. Als Nachfolger, naja, eben als Erben und ihn nach deinem Bruder benennen.“ Sie schnitt ein schwieriges Thema an aber das wollte sie wissen. Entweder sie hatte diese Unterhaltung damit beendet oder er ließ sich, dem Kind zu liebe, darauf ein. Er richtete sich auf und sie tat es ihm gleich. So saßen sie sich genau gegenüber. Ihr und ihm entging keine Reaktion die sich in ihren Gesichtern widerspiegelte. „Itachi?“ Sie nickte. Er schwieg. Erst nach einigen Minuten ergriff sie wieder das Wort. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht an ihn erinnern.“ Doch auf seinem Gesicht erschien ein Schmunzeln. Welches sie ungemein irritierte. Wieso war das denn amüsant? „Das kam mir bis jetzt nicht in den Sinn. Wie kommst du darauf?“ „Ich, eh naja, also….“ Wie kam sie denn darauf? Bis jetzt dachte sie immer, in seinem Leben habe es nie etwas Wichtigeres gegeben als seinen Bruder. Da war es doch nur logisch, dass er ihm in dieser Weise gedenken wollte, oder? Klang das kitschig? Zu kitschig für Sasuke? Sie mochte den Gedanken, hatte sich quasi schon mehr oder weniger darauf eingestellt. Eigentlich, hatte sie Itachi auch stets gemocht zumindest soweit sie ihn kennen gelernt hatte. Seine Ideologie, seine Denkweisen konnte sie nachvollziehen. Er und sein Leben bildeten den Grundgedanken ihrer Klinik. Ihr kam es nicht irrsinnig vor aber warum war es ihm nie in den Sinn gekommen? Ihm, der so wahnsinnig an seinem Bruder gehangen hatte, ihn förmlich vergöttert hatte? „Es hätte Bedeutung, meinst du nicht?“ Sie konnte ihm deutlich ansehen, dass ihn dieses Thema beschäftigte. Er dachte darüber nach, seine Augen verrieten es ihr. Wieder war es einige Minuten still um sie. „Diesem Kind seinen Namen zu geben, nein. Nein, dass hätte keinerlei Bedeutung.“ Es schockierte sie ein wenig, dass er diesen Gedanken, diese Idee, für abwegig hielt. Sie legte ihren Kopf etwas schief, hielt ihn an seine Gedanken weiter auszuführen. „Meine Familie hinter mir zu lassen, war nicht einfach. Das weißt du. Dazu gehört eben auch mein Bruder, Sakura. Die letzten Jahre habe ich stets nur in der Vergangenheit gelebt. Wurde von ihr gelenkt, nichts war wichtiger gewesen. Ich habe nicht vor mich noch weiter davon beeinflussen zu lassen, nein. Unser Kind wird frei sein.“ Sie mochte den Gedanken, es veranlasste sie dazu zu lächeln. Sie mochte seine neuen Denkweisen. Er wirkte so erwachsen und sie war sich plötzlich absolut sicher, dass sie das schaffen würden. Ihr ursprünglicher Gedanke über das Geschlecht war wie weg gepustet. Ihr Kind würde frei sein. Frei, in seiner Entwicklung und in seinen Gedanken. Frei, zutun was immer ihm in den Sinn kam. Nicht gebunden an die Traditionen des Uchiha-Clans. Nicht gebunden an die Vergangenheit. Wen interessierte schon ob es ein Mädchen oder Junge werden würde? Ihr wurde bewusst, warum sie nie darüber nachgedacht hatten. Es war so unwichtig gewesen, angesichts all der Dinge, die sie gemeinsam erlebt hatten. Allein die Tatsache, dass in ihr ein Kind heranwuchs war doch schon unglaublich genug. Automatisch hob sie ihre beiden Finger an und tippte ihm wie selbstverständlich auf die Stirn. Diese Geste war mittlerweile zu einer Art Tradition herangewachsen und sie war sich sicher, allein durch diese Geste war Itachi, sein Bruder, immer bei ihnen. Zumindest aber veranlasste es beide zu einem echten Lächeln.   Aeternum tuus Aeternum mea Aeternum nos   -   Ewig dein Ewig mein Ewig uns Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)