Alles fließt von fany10 ================================================================================ Kapitel 27: ------------ Guten Morgen! (Naja, zumindest jetzt ist es noch Morgen) Zuerst, danke an alle Kommentarschreiber und Mitleser (viele französische Schmätzchen auf eure Wangen :-)) Dann....Moment, wo ist meine Abhakliste....ach ja, dann wollte ich mit jedem noch ein Wörtchen reden ;-) Vorher noch schnell eine kleine Voraussage: Im nächsten Kapitel werden sie die Höhle erreicht haben, allerdings gibt es noch einen zeitraubenden Streit..... An Lani: Hey, danke für den Kommentar! Kurz aber effektiv. Ich dachte schon, du wärest mir abhnaden gekommen und hast mich mit deiner Anne Neunberger verlassen. Puh! ;-) Ich hoffe, dir gefällt dieser Teil! An Shadowgirl: Na, du alter Haudegen?! (Kann man fast schon sagen, so lange kennen wir uns bereits) Ich muss meinen heutigen Hang zu ausschweifend, seniblen Emotionen ablegen.... Auf jeden Fall, danke für dein Lob! Wenn Sess Rina als Parterin ausgegeben hätte, wäre unter den Untertanen womöglich der Umkehreffekt von verlorenem Respekt eingetreten. Von da an wäre es dann wohl Trend sich einen Menschen zu halten, denn wer will mit seinem Lord nicht auf guten Fuß stehen? ;-) An vegetafan_14: Ich mag deinen Kommieröffnungsspruch und ich mag Hasenbraten (aber das nur so nebenbei) ;p Wirklich?! Sesshoumaru trinkt Blut? Wow, dann hab ich ihn nach dem 'Kampf' Mit dem Echsendämon ja ganz authentisch wirken lassen. Dass er die Tendenz dazu hat is' jedenfalls klar. Kann ich bestimmt noch mal gut gebrauchen in der Geschichte :-) Vielen Dank! An fiZi: Die Stelle mit den Augen verhält sich natürlich ganz beabsichtigt: Ja hast du denn in Bio nie aufgepasst?! Da ist doch der Hypothalamus der die Signale vom Gehirn in den Rest des Körpers sendet und bei Sess signalisiert er dann vielleicht 'gelbes Sehen', dass sich mit dem Körpertausch übertragen hat. Denn die Gehirne waren da die eigenen und.......o.k. ich geb's auf und beschämt zu, ich bin ein Trottel! Habe doch glatt und sauber diese Tatsache vergessen. Wenn du es nicht erwähnt hättest, wäre es mir wohl nie aufgefallen (wie peinlich ;o;) Ab jetzt muss ich doppelt aufpassen! Aber sobald du noch etwas Zweifelhaftes dieser Art findest, sag mir Bescheid! Danke für das nette Lob und hoffentlich bis bald! :-) An Aoko: Danke, Danke! ;-) Wie du heute sehen wirst, kommt Rina an die Trauben, aber nicht ohne Mißgeschick versteht sich. Zum Glück ist sie ein hartgesottenes Mädchen dass mit Sess so eben noch zurecht kommt, wenn er sie nicht gerade fressen will....... An ajiato: So, du mit deiner Höhle. Nächstes Mal ist es so weit und du kannst aufatmen, obwohl sich die Spannung -wenn ich es überhaupt schaffe eine aufzubauen- auf zwei bis drei Kapitel erstrecken wird. Fies? Ja, ja, doch schließlich muss ich aufpassen dass ihr mir nicht vor Langeweile abspringt! Da könnte einem glatt der Angstschweiß des Versagens ausbrechen und das versuche ich zu verhindern. Vielleicht kommen sie aber auch an, schnappen sich den Stein, freuen sich und gehen wieder! Na gut, hab mich vorher schon verraten.....auf alle Fälle vielen Dank und ich hoffe dir gefällt heutiges Kapitel! An grmblmonster: Das Känguru aus Tank Girl? Leider habe ich den Film nie gesehen, aber Bugs Bunny kenn ich natürlich. Obwohl der ja ziemlich gerissen, selbstbewusst und der ewige Gewinner ist- sehr im Gegnsatz zu 'unserem' Hasen. Bei dem hab ich mich voll und ganz an meinen eigenen zwei Kaninchen orientiert. Sie fallen fast in Ohnmacht wenn man sie nur anschaut. Im Moment befinden sie sich im Hungerstreik, da wir es gewagt haben, ihnen draußen ein extra komfortables Sommerquartier aufzubauen, dem sie nicht trauen -_- Mein Onkel hat schon oft angeboten sie zu schlachten (ein manchmal ungelogen korrupter Mann) aber dafür liegen sie mir natürlich zu sehr am Herzen! Man, hab ich grad belangloses Zeug geredet. Was ich eigentlich sagen wollte: Vielen Dank :-) An Sanira: Diesmal ist dein Spürsinn gefragt! In vorliegendem Kapitel wird dir bestimmt etwas aufallen (noch gebe ich die Sache geheimnisumwittert). Ich konnte einfach nicht umhin wieder einmal ein wenig Libretto zu stehlen ;p. Sag mir -in einem deiner wirklich unvergelichlichen Kommentare- ob du's herausgefunden hast. Natürlich wäre es fast besser, du sähest keine Ähnlichkeiten, was wahrscheinlich nicht geschehen wird, da es trotz Umwandlung einigermaßen offensichtlich ist.....Aber nun zu den Fragen (meinem neuen Hobby) 1.Also ich find ja, dass Sess sehr musikalisch aussieht. Die Haare ein wenig wild gegeelt und heraus käme eine Kopie von Franz Liszt. Aber ich befürchte dass diese Gabe sehr ungefördert geblieben ist. Er kennt wohl nur noch ein paar Strophen von Liedern, die er von Inu Yashas Mutter aufgeschnappt hat. Vielleicht singt Rina ihm später öfter mal Gute Nacht Lieder (Der Mond ist aufgegangen....) um ihn auf den Gaschmack zu bringen. 2.Ja, da hast du vorausgegriffen, denn das wird unweigerlich passieren- dauert allerdings noch und wird ein riesen komplizierter Akt. 3.Sess trägt wohl weder Slips noch Boxershorts, sondern die traditionellen Unterkleider der damaligen Dämonenmode (von der ich leider nicht weiß wie sie ausgeshen hat). Immer auf dem neuesten Stand und in der besten Qualität versteht sich: 'Nimbus 1400 Underwear, weil er es sich wert ist' ;-) 4.Mmhhh, so lange sind sie noch gar nicht unterwegs, höchstens 1 1/2 Wochen, meine Erzählzeit ist nur so ausgedehnt. Wenn es später mal reinpasst, dann werde ich es vielleicht erwähnen (machen wir den armen Sess und seine Blutrünstigkeit fertig) Freue mich schon auf die nächste Fragen Herausforderung die du dir (und mir) stellst! Knuddldrücks zurück! Danke und bis dahannn! ;-) Tschüss, Fany **************************************** °Er kommt wirklich nie auf die Idee einem zu helfen. Aber ich schaff es auch alleine, wie immer. Ja, ich wollte nicht einmal dass er mir hilft!° Mit den letzten Gedanken, die Rinas Standhaftigkeit in diesen Dingen beweisen sollten, erreichte sie den Trauben vollen, ja fast überladenen Ast, brach ihn ab und kletterte geschickt wieder auf den Boden zurück. Alles lief wie geschmiert. Trotzdem musste sie sich auf die tückischen, morschen Äste konzentrieren, um nicht abzustürzen (was wäre das nur wieder für eine Blamage vor Sesshoumaru) und merkte dabei nicht den ungeladenen Besucher, der sich ihr in rasanter Geschwindigkeit näherte. Eine Spinne von wirklich ernst zu nehmender Größe krabbelte unbemerkt aus den Beeren in ihren Ärmel, als hätte sie das Ziel klar vor Augen. °Dieses Mahl war tatsächlich fantastisch, Hunger ist eben doch der beste Koch.........Was ist das?° ,dachte Rina kurz aber nicht sonderlich intensiv, als irgendetwas an ihrem Oberarm juckte. Aß jedoch selenruhig die köstlichen Trauben weiter, nachdem das Gefühl nachgelassen hatte und kam sich wie ein stinkreicher Römer vor. Sie bräuchte nur noch eine Liege-Couch und...... Bis dieses störende Gekrabbel von gerade eben am Rücken wieder auftauchte und ihr nun doch einige Aufmerksamkeit mehr abjagte, jetzt war es nicht länger so ganz geheuer. Ihre Hand kam nur mit Mühe an die kitzelnde Stelle und versuchte das unangenehme Gefühl zu dämpfen. "Das würde ich nicht tun." Rina sah Sesshoumaru, der plötzlich -natürlich gänzlich unerwartet- mit ihr gesprochen hatte fragend an und spürte zur selben Zeit -ebenso gänzlich unerwartet- einen stechenden Schmerz durch ihren Körper fahren. Mit einem Schrei sprang sie auf, zerquetschte die letzten paar ungegessenen Beeren und rannte wie wild durch die Gegend, in dem Versuch das bissige Etwas abzuschütteln. Weit kam sie allerdings nicht, denn der Dämon, der ganz offensichtlich keine Lust hatte den Ping Pong Ball zu spielen, packte sie an den Schultern und drückte sie bäuchlings auf den Boden. Ja war ihm denn nicht klar, dass die Vorboten des Untergangs die Hände nach ihr ausstreckten und sie zu durchstoßen versuchten?! Der Boden war an dieser Stelle ziemlich hart und ihr Hüftknochen nun wahrscheinlich eingedellt, aber darauf konnte sie später noch genauer eingehen, jetzt waren da erst mal akutere Probleme. "Es tut weh! Es beisst! Es zwickt! Es muss weg! Es muss weg! Bitte, bitte! Sie dürfen mich nicht holen kommen!" Wie war das noch mit der Blamage vor Sesshoumaru? Sie wand sich unter seinen Händen und versuchte stöhnend und jammernd wieder an ihren Rücken zu kommen. Da sah er aufs Neue die Spinne, diesmal aus ihrem Kragen krabbelnd, machte eine Hand von dem Mädchen los und ließ mit dieser einen einzigen, grausamen Gifttropfen auf das Tier fallen, dass sich augenblicklich von der Mitte heraus auflöste. Rina hatte die letzten Bewegungen des Vieches noch mitbekommen und verfluchte den Fakt, dass es gerade eine Spinne sein musste. Diese achtbeinigen Monster waren für sie einfach verabscheuungswürdig, obwohl es bis jetzt eigentlich ungerechtfertigt war. Nur weil sie ekelhaft aussahen, mussten sie nicht ekelhaft sein. Dieser Vorfall hier, widerlegte anderes. Der Rücken brannte. Schweren Herzens stand sie gezwungenermaßen wieder ruhiger auf, nachdem Sesshoumaru sie sozusagen entlassen hatte, stellte sich mit schleppenden Bewegungen hinter ihn und zog ihre Sachen bis zur Hälfte herunter. Rina musste sich den Schaden ansehen, ob es ihr gefiel -und das tat es sicherlich nicht- oder eben nicht. Was man jedoch versuchte, wie sie sich auch drehte und wendete, sie konnte nichts sehen. Vielleicht war ein gigantisches Loch nahe der Wirbelsäule, in die die Spinne ihre Babys gelegt hatte. Dann würden bald Hunderte von kleinen Viechern über ihre Haut rennen, gediehen durch ihr warmes Fleisch und......... "Sesshoumaru-sama?" Tja nun, da hatte sie es. Wollte ihn nichts mehr fragen, wollte nicht mehr mit ihm reden und jetzt war es schon wieder so weit. Ein Zusammentreffen von unglücklichern Begebenheiten. Aber man sollte schließlich nicht in der Vergangenheit leben und genauso wenig in der Zukunft. Die Gegenwart war wichtig und nur die zählte. Vor allem im Moment, denn Rina wollte auf keinen Fall die Brutstätte von späteren Monsterspinnen werden. An Gliedertiervergiftung wollte sie allerdings auch nicht sterben und diese Befürchtungen brachten einen dazu, sich mit einer halbnackten Hinteransicht vor den Dämon zu setzten. Was tat man nicht alles wenn man verzweifelt war?! "Sesshoumaru-sama, k.......könnt Ihr bitte mal schauen! Sind da, sind da....." ,sie schluckte, "was ist da?" Nie im Leben hatte Rina es für möglich gehalten, dass sie mal soweit gehen musste ihn zu fragen was sie für Blessuren aufwies. Wenn man daran dachte, wie viele sie schon von eben ihm einstecken musste, zweifelte sie daran, ob gerade das Richtige getan wurde. Und je länger keine Antwort kam, desto unsicherer wurde sie. Schaute er überhaupt hin? Umdrehen war vielleicht keine gute Idee. Darauf wartete er möglicherweise nur....... "Eine Wunde" ,sagte er in einem 'na und wenn schon du Mimose- Ton'. °Oh, das ist doch gleich beruhigender..........und genauso viel nichtssagend. Das oh Lord, habe ich mir auch noch zusammenreimen können. Hohlkopf. Na gut, gnadewaltend lassender Hohlkopf!° Mehr gestand Rina ihm nicht zu, aber aufgeben würde sie trotzdem nicht. Jetzt standen die Chancen zum Weiterfragen recht gut. "Ja, aber.....ist es schlimm? Wird es sich nicht entzünden oder hat die Spinne mir etwas......etwas eingepflanzt? Bei ihrer eigenen Überlegung, ja Überzeugung konnte man wirklich sagen, lief es ihr schon wieder eiskalt den Rücken runter und die Nackenhärchen stellten sich auf. Hoffentlich diagnostizierte er nicht, alles sei voller Eier und man könnte es höchstens wegätzen. Mit grünem Gift. Wie die Spinnenmutter, so ihre Brut. Sesshoumaru überlegte kurz, ob er ihr sagen sollte, dass ihr Leben in den nächsten Morgenstunden vorbei sein würde, denn ihr Gehabe war fast unterhaltsam und wäre es möglicherweise in steigerndem Maße, wenn sie dachte, dem Ende zuzugehen. Fakt war, diese Spinne galt zwar als aggressiv und deren Bisse schmerzten die niederen Lebensformen, doch damit hatte es sich auch schon. Sie war absolut ungefährlich und könnte nicht einmal eine Ratte vergiften. Trotz der respekteinflößenden Körpergröße. Das Mädchen machte sich tatsächlich Sorgen, andernfalls hätte sie sich nie die Blöße gegeben ihn nach dem Ausmaß einer Verletzung zu fragen oder gar den ungeschützten Rücken zu präsentieren. Nach allem was er sie hat glauben machen, müsste sie in ständiger Angst und Gewissheit leben, er könnte jeden Moment über sie herfallen, um die restliche Kleidung auch noch wegzureißen. Oder ein Stück aus ihrem Rücken heraustrennen um es zu fressen. Da wo die Nieren waren könnte nebenebi bestimmt ein wenig entbehrt werden. Menschen waren so berechenbar. "Dort tut es weh" ,stellte er stattdessen zielgenau fest und drückte mit einem nadelgleichen Fingernagel gandenlos dagegen. "ARGGHH......JA!" ,winselte Rina und machte ein Hohlkreuz um seiner Hand zu entgehen. Als die Schmerzwelle langsam nachließ, unter der schwer zu keuchen war, zeigte sie sich leicht pikiert. °Dieser elende, sadistische Sauhund will mich nur leiden sehen. Er wusste genau dass es brennt! Jeder Depp wüsste es nach meinem Auftritt!° Sie hielt vehement eine Träne zurück, die sich im Augenwinkel schon gebildet hatte und nach Freilassung schrie, zog mit den vorsichtigsten Bewegungen und nach vorne durchgedrückter Wirbelsäule den Stoff wieder hoch. °Wenigstens hat er mir eine unbrauchbare Antwort gegeben!°, dachte sie ironisch. "Warte." Sesshoumaru bewegte sich hinter ihr. Rina hielt dank seines Befehls (der nicht von Mitleid sprach) sofort inne und konnte für nichts garantieren, sollte er noch einmal ihr Spinnennest berühren. Er tat es dennoch. Doch sie spürte verwirrender weise kein Brennen, keine Spannung, kein Schmerz. Nur kühle Erleichterung. Dann konnte man ja noch mal ein Auge zudrücken. Vor allem in diesem Fall. Seine schlanken Finger rieben krallenlos irgendetwas Schleimiges auf den Biss und es fühlte sich gut an. Sehr gut. Am Liebsten hätte sie ihn aufgefordert, ihren ganzen Rücken ein wenig zu kraulen, das hatte sie schon immer gemocht. Genau wie ihr Großvater, der jedem Enkel der bereit war ihn einige Minuten zu krabbeln, ein wenig Geld gegben hatte. Sesshoumaru hielt inne. Was, schon? Da war doch sicher noch ein Teil den er vergessen hatte einzureiben! Zwischen ihren Schultern juckte es nämlich plötzlich auch ganz gewaltig. Obwohl, dann hätte sie womöglich noch angefangen zu schnurren. "Es wird nichts passieren. Dieser Pflanzenextrakt wird den lächerlichen Schmerz schmälern. Wage es nicht auch noch einen jammernden Ton von dir zu geben, oder du wirst dir wünschen, zehn Spinnen der gleichen Sorte hätten dich gebissen." Das mit dem Kraulen konnte sie demnach vergessen, nicht dass sie jemals diesen Wunsch vor ihm geäußert hätte.......wo war Jaken wenn man ihn mal brauchte? "Dann kommen also keine Babys aus der Wunde?" ,fragte das Mädchen noch während sie sich vorsichitig anzog, obschon ,es wird nichts passieren' solche Sachen eigentlich klarstellten. Trotzdem wollte sie es ganz, ganz sicher wissen, schließlich.......es waren Spinnen! Erst reagierte er nicht und sie dachte schon, dass das ganz, ganz sicher eben warten musste bis die Zeit es ganz, ganz sicher werden ließ, doch Sesshoumaru gab sich Ehre. "Nein. Schade, dann wäre einem Menschen wenigstens einmal eine sinnvolle Aufgabe zugekommen." Ach ja! Der erste Teil, der Kurze, der war wichtig! 'Nein'. Selten hörte sich ein Nein so gut und erlösend an. Alles andere war eben Sesshomarus Spleen. So könnten alle Abende ausklingen, mit einer ungefährlichen Attacke, einem lindernden Pflanzensaft und einer Beleidigung -die wenigstens nicht persönlich gegen sie gerichtet war. Darum konnten sich dann die Dämonenjäger kümmern, wenn die Zeit reif war. Wäre der Hundedämon nicht der Hundedämon gewesen, hätte sie ihm einen dicken Schmatz auf die Wange gegeben und ,Schlaf schön Sesshoumaru-sama' gesagt. Da der Hundedämon aber der Hundedämon war, drehte sie sich ab, immer darauf bedacht den Rücken nicht zu belasten, wickelte sich in die Decken und murmelte dabei ein "Danke, Nacht." Er erwiderte nichts. Eines musste sie am nächsten Morgen doch bedrückt vermerken. Wer auch immer für Träume zuständig war, dieser jemand meinte es nicht gut mit ihr. Die Nacht war ein Fiasko gewesen. Diesmaliger Alp war jedoch zumindest nicht so verwirrend wie der in Kytos Hütte, denn hier wusste sie genau wo solche Gedanken herkamen. Allerdings fehlte das Bewusstsein von letztem Mal und so war das Erlebnis in dem Moment die pure, furchtbare Realität...... Rina fand sich im Schlaf in einem gigantischen Saal mit Unmengen von Kerzenleuchtern, die alles in schummriges, fast romantisches Licht tauchten. Ihre Person selbst war nicht zugegen, vielmehr sah sie alles als anonymer Beobachter. Der Raum war voll von Dämonen (erschreckender weise und irgendwie unpassend zur Romantik -was für ein Stilbruch) und scheinbar nur mit denen, die im kleinen Finger schon so viel Kraft hatten wie zwanzig ausgewachsene Männer. Da war nicht die geringste Ahnung woher sie das wusste, sie wusste es einfach, zugeflüstert bekommen vom Herr der Träume als kleines Extra. Er war zu gütig. Mitten unter ihnen war Sesshoumaru, aber sein ewiger Diener war weit und breit nicht zu sehen. Das war das Erste was ihr seltsam vorkam: Sesshoumaru ohne Jaken?! Da hätte man eigentlich schon an einen Traum denken müssen, es war zu verdächtig. Quaki schien ihm allerdings nicht sonderlich zu fehlen, denn dafür war er von gut der Hälfte aller anwesenden Damen umringt, die bis auf die Letzte ziemlich umwerfend aussahen. Auch die Parfüm Ladys waren zugegen. Zweite, suspekte, von ihr jedoch nicht erkannte Tatsache. Der weißhaarige Dämon blieb distanziert, kühl und über die Maßen hoheitsvoll. Hätte er jede der Frauen nacheinander geküsst, in den Arm genommen oder was auch immer, dann wäre es ihr vielleicht bewusst geworden nur zu träumen, doch so kam ihr das ganz realistisch vor. Wieso gerade so eine Szene vorkam wollte sich Rina im Nachhinein lieber nicht ausmalen. Der springende Punkt war ein leerer, ellenlanger Esstisch. Nicht einmal Besteck oder Teller waren vorhanden, geschweige den Servietten oder irgendeine Verzierung. Nur der blanke Holztisch um den zahllose Stühle verteilt waren. Wie bei 'Die Reise nach Jerusalem' setzten sich plötzlich alle außer dem Hundedämon und schlugen im Takt mit der Faust auf das Holz bis es zu vibrieren begann. Der Tisch musste ganz offenbar auch dämonisch sein, dass er das aushielt. Einer der Anwesenden stand auf, klärte seinen Hals und ließ somit Ruhe einkehren. Seine Blicke glitten vom einen zum anderen. Er selbst erinnerte sie an den Glöckner von Notre Dame, der -so waren die Gerüchte- sich auf Grund eines Zigeunermädchens und seiner unerwiderten Liebe zu ihr in den Tod gestürzt hatte. Was man damit sagen wollte, dieser Dämon war ausgesprochen hässlich und gewann Frauenherzen sicher nicht durch sein Aussehen. Nun, es gab anderes um zu überzeugen. Hier schien er jedenfalls ein wichtiges Horn zu spielen und man respektierte ihn. "Wir haben uns alle hier versammelt, weil unser guter alter Sesshoumaru hier" ,und Besagter zeigte auf den neben ihm Stehenden, "uns eine Überraschung versprochen hat." Die Meute nickte daraufhin mit den Köpfen und wandte sich vor Erwartung unruhig auf ihren Stühlen. "Nun denn" ,fuhr der Glöckner fort, "lasst uns hören was er uns zu sagen hat und hoffen, dass seine Überraschung es wert war aus allen Teilen des Landes anzureisen!" Wieder Zustimmung der anderen und Quasimodo räumte den Platz für Sesshoumaru, der hoch erhobenen Hauptes an den Kopf der Tafel schritt. Ja, das war er. "Meine Feinde, Verwandte, Bekannte, Artgenossen und Dummschwätzer die ihr seid!" Bei seiner Einführung ging ein Lachen durch die Halle und Rina wusste nicht direkt wieso, war er nicht eben gerade ziemlich beleidigend gewesen? Scheinbar nicht, die Leute klatschten und ließen ihn dann schließlich weiter reden. "Ich begrüße euch alle, obwohl ich ebenso gut hätte auf euch verzichten können, doch meine Pflichten als Herrscher über die westlichen Länder binden mich zu Zeiten auch an weniger vergnügliche Dinge." Wow, dass er so mit denen umspringen konnte, das war schon ein dickes Ding. Immerhin waren es ziemlich viele und alle zusammen......ob er die schaffen würde.... "Ich frage euch nun" ,er hob seine Stimme leicht an und erntete gespannt verblüffte Gesichter, "haben wir je genug davon die Menschen zu töten?" "Nein!" ,kam die sich durch und durch einige Antwort der anderen, wobei manche wieder mit der flachen Hand auf den Tisch schlugen. Viele nickten sich im Einklang zu. Er fuhr fort. "Und ich frage euch, haben sich unsere Methoden bewährt? Sind unsere Ziele klar? Haben wir nicht alle Schranken die uns halten konnten zerstört? Sollen die Menschen vor uns im Staub kriechen, bis sie es nicht mehr vermögen aufzustehen?" Seine Fragen wurden immer euphorischer konnte man fast sagen, mit jedem Satz buchsierte er sich und die Gäste in eine mehr und mehr ausgelassene Stimmung, die einige von ihnen sogar aufstehen ließen um damit ihr überzeugtes Ja zu unterstützen. Irgendwie wurde das alles unheimlich. Mit seinem letzten Aufruf waren auch die letzten, etwas gesetzteren Dämonen nicht mehr zu halten. "Jetzt wollen wir alles, alles und ganz, die Welt gehört uns!" Die Zustimmung dazu ging wie ein Brüllen durch die Halle und war bestimmt noch kilometerweit zu hören. Sie schienen alle überzuschnappen. Nur Sesshoumaru war, obwohl seiner im Gegenzug zu sonst fast überschwänglichen Rede, der Einzige der ruhig dem Geschehen zusah. Man konnte nicht sagen was er fühlte, doch jeder der nicht scheintot war konnte sich ohne Schwierigkeiten vorstellen, dass es ein irre Gefühl sein musste von anderen umjubelt zu werden. Ja, das wurde er. Plötzlich hob der Dämon die Hand und alles verstummte augenblicklich, nur noch der von der Aufregung schwere Atem der anderen war zu vernehmen. "Heute Abend" ,fing er erneut an und lief zu einer riesigen, großen, verschnörkelten Tür, "werden wir diesen Sieg der Jahrhunderte gebührend feiern, mit einem auserwählten Opfer, das sogar einem Hasen schmecken würde." Zu diesem verhängnisvollen Zeitpunkt wandelte sich Rinas Standpunkt. Bei seinen letzten Worten wurde ihr klar und klarer, dass sie nicht länger nur unerkannter Zuschauer sein konnte. Der Hase......das war wohl der Punkt, an dem ihre Augen geöffnet wurden, geöffnet werden mussten. Von einer Sekunde auf die andere sah sie nichts mehr, alles war dunkel, nicht ein Lichtstrahl erhellte irgendetwas dort, wo auch immer sie jetzt war. Dann konnte sie Schritte hören, die sich näherten. Gleichmäßig und leise, aber hörbar. Natürlich hörbar um die Angst zu steigern, der Herr der Träume lässt grüßen. Die Tür ging auf. Das hieß, jemand machte sie auf und Kerzenschein flutete erst über ihre Beine, dann immer höher, bis sie vollkommen im Licht stand. Sie selbst war hinter der reich verzierten Tür gewesen und nun stand Sesshoumaru vor ihr. Rina hatte es geahnt. Der, der gerade eben noch von der Weltherrschaft getönt hatte und noch schlimmer, der, der von einem Opfer gesprochen hatte. Ihre Hände waren mit Spinnenweben gebunden und um ihren Hals lag schwer eine Kette aus den wahrscheinlichen Machern der Fesseln. Die Tiere hielten zwar zusammen und doch bewegte jedes für sich seine acht Beine auf ihrer Haut. Hätte der Hundedämon nicht seine Hand nach ihr ausgestreckt und sie vollends in den Raum gezogen, womit der Alp ein wirklicher Alp wurde, wäre sie wohl in Ohnmacht gefallen. Jetzt konnte Rina es nicht mehr, wie sie entsetzt feststellte. Irgendetwas hielt sie davon ab, so oft sie auch die Augen verdrehte und versuchte das Bewusstsein zu verlieren. Die Menge grölte und ließ sie vor Schreck zusammenfahren. Da fiel ihr erst auf, dass sie eine Art weißes Laken anhatte (das erinnerte sie unglücklich an die Kleidung, die man den durch Verbrennen zum Tode Verurteilten anzog). Es war nicht nur viel zu breit und ließ sie darin wie ein fette Qualle aussehen, dazu hin war auf Vorder- wie Rückseite auf allen Sprachen die sie kannte in schönen großen Buchstaben zu lesen: ,Iss mich!' Sesshoumaru setzte plötzlich und äußerst gelassen fest, dass seine ungeduldiger werdenden Gäste alles von ihr haben konnten außer dem Herz, das würde er für sich selbst beanspruchen. Es erinnerte schwach an einen Ausruf wie: 'Feigen, Datteln und Melonen, wer als erster da ist darf sich selbst belohnen!' Wie konnte er so etwas in ihrer Gegenwart nur sagen? Hätten sie das nicht schon vorher ausmachen können, um ihr armes, bald zerkautes Herz zu schonen? Sie dachte an ,sollen die Menschen vor uns im Staub liegen, bis sie es nicht vermögen aufzustehen?' und wusste, dass ihre Wünsche nicht in den Plan der Dämonen passte. Der Hundedämon fletschte seine Zähne, was sich als sehr grausam gegenüber der Seele des Opfers zeigte, riss ihren Ausschnitt auf, das Licht erlosch und..........sie wachte auf. Es war schon früher Morgen und wer jetzt noch nicht aufgewacht war, der tat es durch eine junge Frau, die plötzlich vom Schlaf in die Höhe schoss, ihre Kleidung zusammenhielt und herzerweichend rief: "Nein! Bitte fresst mich nicht! Ich tue alles was Ihr wollt!" "Tatsächlich" ,drang eine kaum merklich belustigte, allzu bekannte Stimme zu ihrem noch bestürzten Bewusstsein durch. Sie fasste sich an die leicht feuchte Stirn und kehrte langsam in den vollwachen Zustand zurück. Das Gefühl von einer Nachtmär aufzuwachen und zu wissen, dass es -zumindest gegenwärtig- auch nicht mehr war als das, ließ sich als unbeschreiblich definieren. Eine ungeheuere Erleichterung, die mit nichts zu vergleichen ist, durchströmt den ganzen Körper und es wird einem herrlich leicht ums Herz. Oh, sie hatte es noch! Wenn die erste Freudenwelle vorüber ist, kehrt man allerdings ziemlich schnell wieder in die Realität zurück und die zeigte sich mitunter nicht sehr erstrebenswert. Sesshoumaru stand schon zum Aufbruch bereit und Jaken, der seinen Meister am Liebsten niemals aus den Augen ließ, demnach ebenso. Dabei war noch nicht einmal die Sonne aufgegangen. War ja schon seit sie ihn kannte eine Schwäche des Youkais gewesen. Ein waschechter Nachtschwärmer, kein Wunder dass er so blass war. War das möglich? Sie dachte von ihm als wären sie alte Burggrabenfreunde. Eines war ihr trotz dem nachhängenden Gedanken ihres Todeskleides mit dem Horrorschriftzug nicht entgangen. Er, der mit Emotionen äußerst diskret umgehende Dämon hatte doch unbestreitbar amüsiert geklungen. Nur so schwach, dass es so gut wie keiner als das erkannt hätte, doch wenn man Tag und Nacht gezwungenermaßen ununterbrochen zusammen war, dann entwickelte man schon eine gewisse Sensibilität für den anderen. So sehr man sich auch dagegen sträuben wollte. Sie ließ sich das kurz durch den Kopf gehen. °Kann es sein? Hat seine Stimme für den kleinen Bruchteil einer Sekunde etwas anders geklungen als sonst? Anders als gleichgültig oder verärgert? Kann es wirklich sein? War da der Funke von Belustigung...........Warum? Ich möchte fast schwören, es gab schon witzigere Augenblicke für ihn als mich dumme Sachen sagen zu hören. Es muss solche Situationen gegeben haben! Wieso gerade jetzt? Lässt er am Ende Stück für Stück seine Maske fallen?° Das Mädchen merkte nicht mehr, wie sie den hochgewachsenen Dämon mit leicht vor Erstaunen geöffnetem Mund ansah, zu stark philosophierte sie jetzt über Sesshoumaru. So wie sie es noch nie zuvor getan hatte. Fragen über Fragen waren ihr Ergebnis °Was eigentlich ist unter dieser Maske? Kann er auch anders sein? Für sich allein, wo ihn keiner sieht? Wenn er die perfekte Beherrschung ablegt und sich fallen lässt? Fallen in die Arme der Unwichtigkeit seines Auftretens...........Aber vielleicht ist das auch alles Unsinn und er ist der, der er eben ist. Äußerlich wie innerlich. Der Unnahbare, ohne Gefühle auskommende und somit ewig einsame Sesshoumaru, grausamer Herrscher der westlichen Länder. Ohne Zweifel, endgültig, für immer?° Sie stand auf, sah ihm für wenige Sekunden in die Augen, die wie immer waren. Ausdruckslos. Und doch schienen sie keineswegs nichtssagend zu sein. Auf keinen Fall. Nicht für sie, für Rina. °Nein, ein Wesen wie er es vorgibt zu sein, gibt es nicht! Kann es nicht geben! Jeder der ohne Gefühle und mindestens einem Hauch von Liebe hier existiert, hat umsonst gelebt. Kann nicht so leben. Er klang nur ein wenig, ein Nichts von einem wenig amüsiert und doch reicht das um zu zeigen, um mir zu zeigen, dass auch er nicht umsonst lebt. Das da Emotionen sind, tief in ihm, vielleicht für alle Ewigkeit abgeblockt und verschlossen. Aber sie sind da! Sie sind da!° Und das erste Mal, das aller erste ungeteilte Mal, lächelte sie ihn an. Richtig, wie man einem lieben Freund zulächelte. Rina hatte das dringende Bedürfnis dazu und die untrügliche Eingebung, er würde ihr kein weißes Laken kaufen und sie auf den Speiseplan seiner Festivitäten setzen. Und doch, es gab noch mehr, dass ihn ab und an bei Menschen überraschte. Das hier. Warum hatte sie gelächelt? Sie war schließlich nicht das kleine Kind das Rin war. Das Kind, das ihn vergötterte. Das Kind, dem er als einzigstes Wesen auf der Welt nie ein Leid zufügen würde, egal was kam. Rin. Seine Rin! Dieses Exemplar da aber, war nicht völlig schutzlos -obwohl nahe dran-, war nicht so vertrauensselig zu allem und jedem. Sie wusste wer er war, was er tat, was er tun könnte. Jetzt oder später. Das Mädchen war keineswegs sicher vor ihm und auch das wusste es. Trotzdem lächelte sie ihn an. Gerade eben, einfach so, ohne Grund. Warum? Es war ihm, sollte ihm, vollkommen egal sein, aber es beschäftigte ihn. Nur ein wenig, doch schon viel zu viel für seinen Geschmack. Es überhaupt als Gegenstand der geringsten Überlegung hinzunehmen war beinahe strafbar. Doch tat er es. Warum? Sesshoumaru wandte sich ab. Nun ja, vielleicht waren Menschen nicht immer so durchschaubar, zumindest dieser hier nicht. Sie gingen weiter. Keine verängstigten Hasendämonen mehr, keine kampferprobten Spinnen und von keinem ein Wort, bis sie nach nicht einmal einer knappen Stunde an dem See der Seen ankamen. Der mit der Grotte, der mit den Steinen, der den sie brauchten. Die Sonne war gerade aufgegangen und hatte allen Nebel endgültig vertrieben. Es war ein glasklarer Morgen, der einem alles beinahe unerträglich scharf vorkommen ließ, nach den letzten wolkenverhangenen Tagen. Rina erkannte jedes Geäst wieder, als wäre es erst gestern gewesen und als wäre nicht schon so unheimlich viel dazwischen geschehen. Fortsetzung folgt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)