Alles fließt von fany10 ================================================================================ Kapitel 50: ------------ Lasst euch Grüßen, zum 50. Male! Ich muss ja nicht erwähnen, dass ich mich sehr, sehr über eure Anfragen gefreut habe. Und darum bedanke ich mich vielmals für all die Kommentare, Mails, ENS und sogar GB Einträge!!!! Wie schon letztes Mal erwähnt, war der Adult Teil nicht zu deutlich beschrieben, einfach aus dem Grunde, weil ich es besser finde, wenn man sich auch noch etwas vorstellen kann. Meiner Meinung nach bleiben die Charaktere dann mehr "im Geheimen" und lassen trotzdem viel mehr erkennen als sonst. Wenn nun der ein oder anderen der Auffassung war, dass das Kapitel nicht hätte verschlüsselt werden müssen (wozu er durchaus das Recht hat!), so kann ich sagen, ich hab'S mir wirklich lang überlegt. Wollte jedoch kein Risiko eingehen -man weiß ja nie..... (bibber ;p) Da ich am Ende aber allen die es wollten den Teil geschickt habe und somit keinen außer mir besonders belastet habe, so denke ich, kann man mir verzeihen. :-) Oh, falls es bei einem nicht angekommen sein sollte, einfach nochmal melden. Einen riesen Dank also noch mal an alle und viel Spaß mit dem vorletzten Kapitel! In dem es dafür noch ein bisschen Schmus gibt und -ich konnte es nicht lassen- die arme Rina noch mal so richtig in Verlegenheit gerät. Warnung: Laaanges Kapitel! Hinterlasst mir eure Gedanken! ;-) Grüße, Fany **************************************** "Hey Sesshoumaru. Was machst du da?" Rina nuschelte im Schlaf und kicherte leise. "Ich liebe das." Alles andere war selbst für Sesshoumarus Ohren nicht zu identifizieren, während sie ihre Arme fester um seine schlanke Taille legte und den Kopf auf seiner Brust bettete. Es war später Morgen und es hatte wieder angefangen leicht zu schneien. Sesshoumaru war von sich überrascht gewesen, nachdem ihn ihre Worte geweckt hatten. Er war dem harmlosen, ja gesunden Bruder der Todes erlegen. Hatte geschlafen. Leicht genug jedoch, um als angenehmen Nebeneffekt die Nesteleien seiner Menschenfrau wahrzunehmen. Sein nun mehr wacher Blick fiel auf eben diese, die sich da lächelnd an ihn kuschelte. Mit dem zarten, weichen Körper den sie besaß. Wieder dachte er daran. Obwohl er mit einem gewissen Maß an Erfahrungen aufwarten konnte, hatte er solch eine Zusammenkunft wie mit ihr noch nie erlebt. Warum, wusste er noch immer nicht. Vielleicht lag es tatsächlich an ihrem Menschsein. An der Art wie ihr doch andersartiger Körper seinen aufnahm und darauf reagierte. Vielleicht erfuhr er aber auch nie wieso und eigentlich war es auch egal. Er legte einen Fingernagel einem Dolch gleich an Rinas Hals. Konnte die Vorgänge unter der pergamentartig dünnen Haut genau verfolgen. Und überlegte. Fast peinlich. Auf jeden Fall ungewöhnlich, was so ein sterbliches Geschöpf in ihm auslösen konnte, ohne es zu wissen. So völlig bar allem Bewusstseins, wie viel Macht auch sie in Wahrheit über ihn hatte. Er runzelte die Stirn. Mehr Macht als irgendjemand zuvor. Sein Ruf wurde durch eben diese Unwissenheit ihrerseits darüber gewahrt. Er hatte nicht vor es ihr zu sagen. Wie es war, so reichte es. Es stimmte dennoch. Er liebte und hatte deshalb die wohl größte Schwäche an sich entdeckt. Was er jedoch nicht für realistisch gehalten hatte, und diese Erkenntnis erstaunte ihn wirklich: das war es wert. Da war es auch zu übersehen, welcher Herkunft sie war. Dass einige ihrer Rasse schon panisch schrien und davonrannten wenn man sie nur schräg ansah. Oder sich zu viel auf ihre lächerlichen Fähigkeiten einbildeten. Eine gesunde Mitte gab es selten. Seine Einstellung zu ihnen hatte sich im Allgemeinen nicht geändert. Das war schließlich nie seine Absicht gewesen. Er wollte zu dem Menschen, den er bereits besaß, nur den einen hier noch. So hatte es sich ereignet. "Mmm. Das ist schön." Sesshoumarus abgeschweifte Gedanken fixierten sich wieder auf Rina, die ungebrochen im Schlaf lächelte. Sie drückte sich fester an ihn und wickelte ein Bein um seines, wobei das Fell ihr den Rücken hinunterrutschte. Inu Yashas Dasein wurde irgendwie stetig plausibler für seinen Halbbruder. Mit einem tiefen Seufzer erwachte das Mädchen, als hätte sie sein friedvolles Einsehen, samt den unkeuschen Hintergedanken empfangen. Sie schaute um sich, kurz nicht im vollen Bilde, was ihr verwirrter Gesichtsausdruck erkennen ließ. Sobald ihr Blick aber auf Sesshoumarus traf, klärte er sich augenblicklich und ermunterte sie erneut zum Lächeln. "Ich habe von dir geträumt. Das scheint mir die Regel zu werden" ,vermutete Rina und fuhr in eher kindlicher Einfachheit mit der Hand über den glatten, haarlosen Oberkörper des Dämons. Er nahm es ausdruckslos, aber mit einer gewissen Selbstgefälligkeit zufrieden hin. Rina seufzte wieder glücklich. "Hey" ,jauchzte sie plötzlich und sah Sesshoumaru an. "Es ist erst Morgen. Wer hat gesagt, dass ich mehr Ausdauer bräuchte!? Ich fühle mich kein Bisschen müde, obwohl wir......." Ihre plötzliche Verlegenheit wurde einmal wieder sichtbar, auch wenn sie es nicht wollte und wahrscheinlich gerade dann. Der Dämon musste beinahe ein kleines, belustigtes Lachen unterdrücken. Ihr Gebärden würde auf ewig unschuldig bleiben, ganz gleich was er mit ihr im Sinn hatte. Wie zu diesem Zeitpunkt. Und das, obgleich sie lediglich ungeschickt versuchte, das Fell wieder über sich zu ziehen. Es zerrte gehörig an seiner Selbstkontrolle. Seine unersättliche Dämonie in dieser Hinsicht war ihm schon manches Mal ein Dorn im Auge gewesen. Immer dann, wenn sie gerade höchst ungünstig auftauchte. Zum Ersten allerdings, kamen sie in Partnerschaft mit seinen anderen übernatürlichen Mächten und zum Zweiten waren sie jetzt durchaus nicht ungünstig. "Ich könnte dir Recht geben" ,begann er auf einmal, "wenn nicht schon vierundzwanzig Stunden zwischen deinem vermeintlichen Morgen und diesem hier vergangen wären." Rina klappte die Kinnlade herunter. Sollte das heißen, sie hatte einen ganzen Tag und eine weitere Nacht rumgelegen und tief geschlummert?! Oh man, das war ein Schlag gegen die Selbsteinschätzung. Sie brauchte ungelogen noch viel Übung. Noch nie hatte ihr das Üben jedoch so wenig ausgemacht, oder besser, so viel Spaß. Wie abgesprochen fühlte Rina Sesshoumarus Hand, die ihren Schenkel hinaufkletterte und auf ihrem Rücken pausierte, um sie zu ihm herunterzudrücken. Aber Rina entschied sich, den Schalk zu spielen und ihn noch ein wenig zu ärgern. Wann hatte sie denn dazu Gelegenheit gehabt? Nachdenklich schaute sie deshalb in die Wolken, deren Inhalt sie unter der Kuppel doch nicht erreichen konnte und legte den Finger auf die Lippen. "Weißt du, dass ich mich dir noch gar nicht vorgestellt habe? So richtig?" Rina lachte ihn an wie ein kleines Kind. "In Wirklichkeit heiße ich nämlich gar nicht wie ich heiße." Sie machte eine kurze Pause, in der sie sich an etwas zu erinnern schien. "Weißt du noch. Nicht lange bevor wir Kyto zum ersten Mal getroffen haben? Da hab ich dir nahezu aaaalllles über mich erzählt und dir auch meinen Namen gesagt. Erinnerst du dich?" Sie sah ihn mit erwartungsvoll aufgerissenen Kuhaugen an. Seine Hand noch immer auf ihrer Wirbelsäule, die sich zu jeder Stunde nach der Berührung sehnte, war jetzt bewegungslos. "Ja" ,antwortete er einfach und brachte sie schon damit zum Strahlen. "Kannst du ihn mal sagen?" ,bat Rina ihn scheu, sich trotz allem bewusst wen sie da vor sich hatte. Es war ja nicht, als wären all die vergangenen Monate nie gewesen. Er war noch immer Sesshoumaru, Herrscher über die westlichen Länder und bei Zeiten recht reizbar. Der antwortete nicht und machte sie mit seinem ungemütlich durchdringenden Blick nervös. War er jetzt sauer? "Bitte" ,versuchte sie es erneut, womit sie doch noch die Früchte erntete. Der Dämon nannte sie schnell und präzise bei ihrem kompletten Namen. Obwohl nur einmal zuvor vernommen, wusste er ihn fehlerlos auszusprechen. Die Weise aber, wie sich ihr für ihn höchst fremdartiger Name anhörte wenn er ihn sprach, war überwältigend. Von der Betonung her vollkommen perfekt, konnte er einen Akzent durch die seltsame Buchstabenkombination doch nicht gänzlich verhindern. Das ließ Rina nun doch die Zurückhaltung vergessen und sie drückte dem Dämon den wohl lautesten Schmatz, der je geschmatzt wurde auf den Mund. Auf einen Satz wie ,Sesshoumaru, du bist so süß und schnuckelig' ,verzichtete man weise. Da blieb sie dann wonnevoll an seiner Schulter liegen und ließ die kürzlich vergangenen Geschehnisse noch einmal Stück für Stück revue passieren. So ganz konnte sie es fast nicht glauben. Es war zu schön um wahr zu sein und doch war es das zweifellos. Sonst würde man schließlich nicht Sesshoumarus Hand fühlen, die auf ihrem Rücken lag, seinen kaum hörbaren Atem, der feste Herzschlag, beinahe synchron mit ihrem. Zwei Herzschläge, schlugen wie einer....... Bis ihr etwas in den Sinn kam und die Stimmung augenblicklich trübte. "Sesshoumaru." Rina setzte sich dicht neben seine liegende Gestalt und suchte wortlos seine Hände, um sie mit ihren zu verschränken. Er ließ es sich gefallen. Schüchtern betrachtete sie seine langen schlanken Finger, die mit ihren schmalen, aber viel Kleineren verschlungen waren. Etwas bedrückte ihr Gemüt und der Dämon musste nicht lange auf die Auflösung warten. Rina schien betreten und starrte wie hypnotisiert auf die Hände. "Was ist wenn.........wenn ich irgendwann ein Kind erwarten sollte?" Jetzt war es raus. Sie wappnete sich mit den Gedanken an das Schlimmste. Selbst wenn Sesshoumaru sie liebte, so war ein Hanyou, weder Obst noch Gemüse, doch noch ein anderes Kaliber. Zu hoffen blieb nur, dass er nicht etwas sagte wie ,dann schneiden wir es heraus, bevor es zu wachsen beginnt.' Dafür hatte er eine Genfrage parat. "Was ist dann?" Sie sah ihn zögernd an. Seine Haare wunderbar auf dem Fell über dem Boden ausgebreitet, die schönen Gesichtszüge, die goldenen Augen mit ihrem ureigenen Hang zum unbeteiligten Erscheinen. Wie ein in diesem Moment auf die Erde gefallener Engel. Mitreißend. Aber was für eine nicht helfende Frage?! "Na wenn........" Unruhig rutschte das Mädchen auf ihren Versen hin und her, wobei sie versuchte, seinem Blick stand zu halten. "Dann würde es doch einen Halbdämon geben. Genau wie Inu Yasha. Und dann......." "Nein." Sesshoumaru hatte sich unglaublich schnell und doch ohne die geringste Hektik aufgesetzt. Er drängte sie mit ihren noch immer ineinander verschlungenen Händen auf den Rücken zurück. Auf Grund dessen löste sich sein weißes Fell wieder von ihrem Körper und gewährte ihm freie Sicht auf ihre weichen Kurven. Sesshoumaru küsste sie leicht auf die Lippen. Seine Zärtlichkeiten ab und an, verwunderten Rina selbst jetzt noch von Zeit zu Zeit. "Meine Nachkommen werden immer stärker als Inu Yasha sein. Mögen sie mein mächtiges Dämonenblut ganz haben, oder nur zur Hälfte" ,sagte er überzeugt und schlug andere Wege mit seinen Küssen ein. Bereits weniger zärtlich, als viel mehr begehrlich. Heiß und forndernd. Rina fragte sich, wie sie es jemals ohne diese Gefühle hatte aushalten können? Seine -sehr selbstbewusste- Antwort hatte das Übrige getan. Trotzdem schaffte sie es ein "Hör' erst zu!" zu formulieren und erreichte damit unerwartet ein halblebiges Innehalten seinerseits. Das Mädchen holte bebend Luft. "Ich kann überhaupt nicht denken wenn du das machst" ,gab sie ehrlich zu, "aber etwas muss ich dich vorher noch fragen!" Rina ignorierte Sesshoumarus wandernde Finger so gut es eben ging, während sie bereits nicht anders konnte, als den Rest ihres Anliegens zu seufzen. "Wenn........wir das Glück haben sollten......einen Jungen zu bekommen, dann........dann können wir ihn.....doch Gabriel Alexander Bastien Rudolf Eugen.........Maximilian Ludwig Sesshoumaru nennen, oder?" Der Dämon schien gar nicht zugehört zu haben, denn er zeigte weder Namensinteresse, noch entgegnete er das Geringste. Stattdessen aber tat er etwas, wodurch sich die ausgeklügelte Namensreihenfolge in ihren Gedanken langsam auflöste und den gegen nichts einzutauschenden Empfindungen Platz machte. "Und......wenn es ein Mädchen wird" ,brachte Rina zu ihrem eigenen Erstaunen noch hervor, "dann....." Weiter kam sie leider nicht, denn der Vater Gabriels in spe, versiegelte ihren Mund sehr wirkungsvoll. "Dann.....überlege ich ihn mir.........wenn es so weit ist......." ,flüsterte Rina, wobei ihren Lippen ein entzücktes Aufstöhnen entfuhr. Sie schenkte Sesshoumaru wie zuvor alles was sie besaß. Gab sich ihm vorbehaltlos hin, als er den Vorteil seiner Position ergriff und ihre Handgelenke über ihrem Kopf festhielt. So verging die Zeit wie im Fluge. Ohne Rücksicht auf Stunde, Wetter oder gar Umfeld. Als plötzlich...... "Und ihr habt mir erzählt, euch läge nichts aneinander." Es verstrichen einige Sekunden, ehe Rina die Worte einer fremden und doch bekannten Stimme erreichten. Unwillkürlich fuhr sie wie unter einem Schlag zusammen und mühte sich erfolglos ab, ihren unregelmäßigen Atem zu normalisieren. Den Teil hatte Sesshoumaru schon hinter sich und blieb ruhig. Fast unverschämt ignorant ihrem Besucher entgegen. Das noch, trotzdem er ihn nicht früher hatte kommen hören, oder riechen können. Bis er dann direkt neben ihnen hockte. Als Rina es endlich über sich bringen wollte, demjenigen in die Augen zu sehen, der sie in solch verfänglicher Situation erwischt hatte, sah sie dafür zuerst, dass Sesshoumaru aufrecht über ihr stand. Angekleidet. Es war ihr zum tausendsten Male unheimlich wie er es anstellte, sich in Dimensionen zu bewegen, die sie nicht einmal bemerken ließ, wenn er sich von ihr löste. Das hatte er nämlich ganz gewiss und sie darüber hinaus hier splitternackt liegen lassen. Zur Ansicht von dem, der gerade gesprochen hatte. An Sesshoumarus Manieren musste noch gefeilt werden, so viel war sicher. "Aber Sesshoumaru, Junge! Sei doch nicht so aufgebracht nur weil wir euch unterbrochen haben. Morgen ist auch noch ein Tag und all die andern danach stehen euch ebenso zur Verfügung. Den Heutigen fürchten wir, müsst ihr uns widmen. Es gibt wichtige Dinge zu erledigen, die nicht gerne warten" ,verkündete die Stimme heiter. Rina bedeckte sich in Windeseile mit dem Fell, dass Sesshoumaru ihr zumindest gelassen hatte. Ob es ihm genauso peinlich war wie ihr? Neeeiiiinnnn! "Ach du meine Güte" ,röhrte da wieder der Fremde und schnalzte mit der Zunge. "Hab ich dir nicht schon viel eher geraten dir die Fingernägel zu schneiden Sesshoumaru? Sie ist ja mit Kratz- ,und Beißwunden geradezu übersäht!" "Kyto?!" Die in Person saß im Schneidersitz gemütlich neben Rina. Die erste Überlegung die der jungen Frau bei dem Anblick der Alten kam, war die alles Nebensächlichste. War sie wirklich so voller Kratz- ,und Bisswunden? Sie sah zu Sesshoumaru auf, dessen Blick nichts widerspiegelte. Die Entstehung davon hatte sie gar nicht bemerkt. Der zweite Punkt schon, entfachte große und bei Gott berechtigte Wut. Wie konnte sie es wagen, ihnen so unbekümmert entgegenzutreten, nach allem was die Vettel ihnen angetan hatte?! Die drei Meter, der Krug, der glänzende Stein und zur Krönung, Symon! Sie verdiente das Grausamste. Aber vor allem anderen. "Wo ist Rin?!" Rina bemühte sich kühl zu sprechen, hatte jedoch ein paar Probleme mit der noch leicht unbeständigen Stimme. "Rin?" Kyto tat, als höre sie den Namen zum ersten Mal und machte das Mädchen noch wütender. "Ja, Rin! Tu nicht so als wüsstest du nicht von wem ich spreche! Wir wollen sie zurück! Was dich nicht sonderlich wundern dürfte, nachdem was wir dafür auf uns genommen haben. Drei Meter, oder nicht!" "Wenn wir es nicht besser wüssten" ,mutmaßte Kyto, wobei sie ein faltiges Auge zukniff, "dann würde ich meinen, du bist aus seltsamen Gründen erzürnt, meine Liebe." Erzürnt?! Rina war der Weißglut nahe. Warum nur stand Sesshoumaru einfach so da und unternahm rein gar nichts? Die Alte schmunzelte. "Och, das werden wir schon noch raus finden, nicht wahr Kota?" ,plapperte sie vergnügt ihrer imaginären Zwillingsschwester zu. "Lass mich zuerst mal sehen, in welcher Verfassung du bist" ,fuhr sie fort und streckte eine knorrige Hand nach Rina aus. Die wich automatisch zurück. Kyto war mehr als nur unberechenbar und mächtiger als nur mächtig. Ihr war alles zuzutrauen. Davon war offenbar auch Sesshoumaru überzeugt. Denn er bewegte sich endlich und mit dem unverkennbaren Ziel, die Alte von Rina fernzuhalten. Leider nur, war das nicht alles worauf es ankam. Kyto lächelte wohlwollend. "Rühr dich nicht Sesshoumaru! Folge unserem Rat. Kota täte es ebenso leid wie mir, sollte hier Unangenehmes geschehen." Rina sah Sesshoumarus lodernden Hass in seinen Augen ob dem Befehl, den der alte Mensch ihm so selbstverständlich gab. Als wäre er nichts weiter als ein Knappe der darauf wartete, seinen Herrn zu bedienen. Trotzdem blieb die Miene des Dämons ausdruckslos wie immer, während er dem Rat notgedrungen folgte. Hungrig auf den Augenblick wartend, an dem sie irgendeinen Fehler beging. Darüber machte sich das Zielobjekt jedoch keinerlei Sorgen. Denn sie fetzte Rina freundschaftlich in die Wange und tätschelte ihren Kopf. "Der gute, alte Sesshoumaru" ,begann sie unvermittelt, wobei sie ein breites Repertoire an Cremes, Salben und Kräutern um sich herum ausbreitete. Wo das alles gelagert gewesen war blieb ein Rätsel, denn sie hatte weder Tasche, noch Korb oder sonst etwas bei sich. "Der reagiert nämlich, wenn überhaupt nur auf Drohungen. Ist ja dann sehr konsequent wenn es um das Ausschalten ihm unliebsamer Personen geht." Kyto seufzte. "Hast ja Recht Kota. Ich weiß auch nicht wieso, aber......ich glaube, wir sind solch unliebsame Personen für ihn. Jaaaaa, Undank ist der Welten Lohn!" "Undank?!" Rina glotzte die faltenreiche Frau an wie eine Kuh mit sechs Beinen. "Das ist doch wohl unerhö....." "Psst! Bist du aber still! Du verschnaufst es ja kaum. Wir hätten später kommen und euch noch eine Weile euren Liebeswonnen überlassen sollen. Bis zur nächsten Pause wenigstens. Mm, ein organisatorische Fehler! Merk ihn dir Kota!" Damit fing die Alte an, einer hochroten Rina, eine dicke weiße Salbe auf den Hals zu schmieren. Kyto machte die für das Mädchen unmöglich peinliche Situation -ein Eklat!- noch schlimmer, in dem sie eine Lupe aus ihrer Schürze holte und ihre Haut dicht unterhalb des Kinns betrachtete. "Na ja" ,meinte sie an den stoischen Sesshoumaru gewandt. "Wenigstens hattest du den Anstand das kleine Ding nicht so zuzurichten, dass ihre Haut bleibende Schäden davonträgt." Und lachend zu Rina gedreht, die das Fell krampfhaft um sich zusammenhielt, sagte sie: "Keine Sorge also! Der liebe Sesshoumaru ist sehr auf deine Gesundheit bedacht und verhältnismäßig zart mit dir umgegangen." Kyto runzelte die Stirn, "auch wenn du aussiehst als hättest du eine tiefschürfende Auseinandersetzung mit einem tollwütigen Frettchen ausgetragen. Kota......" Sie drehte sich nicht um, "gib mir doch mal die Creme mit dem roten Schraubverschluss. Schnell wenn's geht, unser Feuer im Ofen zu Hause geht bald aus." Sekunden vergingen. Schließlich langte sie selbst nach einer Tube. "Du bist ein faules Stück von einer Schwester. Schäm dich was! Nehmt es ihr nicht übel" ,redete sie nicht entmutigt weiter, "aber sie ist den ganzen Tag schon schlecht drauf, weil ich uns heute Morgen keinen Apfelkuchen gebacken habe. Ich hab viel lieber euch ein Stündchen zugeschaut, ihr wart gerade so günstig in der Nähe meines Anwesens." Den letzten Satz hatte Rina zu Gute ihres unbedingten Seelenheils absolut nicht empfangen. Da waren sie mit dem Monster, dass ihnen die letzten Monate so schwer als nur möglich gemacht hatte und konnten nichts anderes tun, denn ihrem Gerede zuzuhören. Es musste doch einen Weg geben, um....... "So!" Kyto knackte mit den Fingern, "jetzt zur nächsten Station, Purzelbär. Mach mal den weißen Riesenmuff da von dir weg!" Rina dachte ihren Ohren nicht zu trauen und kroch weiter an Sesshoumarus Füße zurück. "Auf keinen Fall!" Damit entfachte sie in Kyto einen wahren Lachanfall, der sie husten ließ wie verrückt. Mit Tränen in den Augen gluckste sie: "Da ist nichts, was nicht alle Anwesenden schon kennen würden, mein Schatz. Oh, Sesshoumaru, ist sie nicht süß?! Jetzt aber genug geziert" ,beschloss die Alte freudig. "Wir wollen dir doch nur helfen. Unsere Salben lassen die Male auf deiner Haut ruck zuck verblassen. Binnen weniger Stunden werden sie fort sein. Um anderen Platz zu machen!" Dann lachte sie wieder kehlig und wischte sich über die Augen. "Da ist nichts. Ich komme schon zurecht!" Anders wusste sich Rina nicht zu verteidigen. Die Alte war komplett irre! Anmaßend irre! "Ach nein?" ,grinste Kyto und zog ihr das Fell mit einer blitzartigen Bewegung weg. Viel mehr als ein Empörungsschrei blieb dem Mädchen nicht übrig, bevor die alte Frau sie bereits wieder voll salbte. Rina wollte das alles nur träumen und bald aufwachen. "Brust, Hüften, Schenkel sehen ja beinahe noch übler aus als dein Hals" ,informierte sie Rina dabei kritisch, ehe sie kopfschüttelnd fortfuhr. "Nach unserer Theorie haben Männer, und ins Besondere wohl die dämonischer Abstammung, eine Art Mutterkomplex!" Kyto nickte entschlossen vor sich hin, während sie sich an Rinas Bauch machte und seufzte. "Unser Leben lang konnten wir das beobachten. Hier und dort und dort und hier. Oder wie erklärst du dir Sesshoumaru, deine ausgeprägte Neigung, an dem Mädchen zu knabbern und sie anzunuckeln?!" Sie schielte zu dem Dämon hoch und schwenkte den Zeigefinger hin und her. "Ja, wir kennen das. Wir kennen das." Rina wollte auf der Stelle im Erdboden versinken und verstand nicht, warum Sesshoumaru nicht den gleichen Wunsch hatte, denn er hätte sicher die Macht dazu. Sie drückte sich hilflos an sein Bein. "Oh" ,rief Kyto dann aus, "gut dass du dich drehst Kind, den Rücken hätten wie beinahe vergessen. Ha!" Plötzlich lachte sie wieder leise und verständnisvoll. "Wir spüren deine Angriffslustigkeit, Dämon. Denk dran und nimm es hin, wenn auch dein Vertrauen zu uns fehlt. Du brauchst dir keine Sorgen um deine Frau zu machen. Außer natürlich du befürchtest, dass sie vor Scham gleich ohnmächtig wird. Das wäre im Bereich des Möglichen." Rina hasste Kyto so sehr, dass es fast wehtat und hoffte bitterlich, ihr keinmal mehr im weiteren Leben begegnen zu müssen. Die Alte hatte den nicht vorhanden Takt eines Urteufels. "Tatam" ,trällerte dieselbe, "fertig mit dir!" Sie verpasste Rina einen Klaps und begann mit einem "jetzt könntest du mir aber mal helfen, Kota" ,ihre Utensilien wegzuräumen. Jedes Döschen, Tube und Fläschchen verschwand in einer anderen Öffnung ihrer Kleidung. Schnell zog Rina sich an Sesshoumaru hoch und blieb so nahe an ihm stehen, wie die Anatomie es im Moment zu ließ. Den Kopf an seiner Brust verborgen, rührte sie sich nicht. Er war so galant und legte einen wärmenden Arm um sie. Hätte damit die ganze Salbe verschmiert, wäre sie nicht mit dem Zusatz ,schnell einziehend' versehen gewesen. Kyto ließ er dabei keinen Augenblick außer Sichtweite. Die war just darin versunken eines der Fläschchen zu untersuchen und murmelte: "Schon zwei Jahre abgelaufen. Riech' mal Kota! Stinkt wie ein Sack voller ungewaschener Socken." Nicht ganz drei Minuten später, nach ein paar "ach da war es! Hätten wir ja lange suchen können" ,wischte sie sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und drehte sich erstaunlich gelenkig für ihr Alter um. "Geh' ma'!" Kyto bückte sich, hob Rinas zwischenzeitlich längst getrockneten Kimono auf und schleuderte in mit viel Elan Richtung Sesshoumaru, der ihn ohne sichtbare Muskelanstrengung auffing. Dann erinnerte sie unangenehm an Symon, der wenigstens keine so schrille Stimme gehabt hatte, indem sie Sesshoumaru wieder anlachte. "Du kannst dein Schnucki Putzi jetzt wie eine Puppe anziehen. Sie ist zu schockiert von unseren gut gemeinten Absichten um die Wettereinwirkungen zu spüren." Sie beäugte bei diesem Stichwort den Platz und hob gönnerhaft den Daumen. "Sauberer Schutzschild Sesshoumaru! Wir hätten es nicht besser machen können, obwohl er in der rechten Ecke ein wenig schwächelt. Da zieht's rein. Kommt wahrscheinlich von dem zusätzlichen Kraftverbrauch, den du aufwenden musstest, als du........." "Ich kann mich sehr wohl selbst anziehen!" ,unterbrach Rina, in unguter Vorahnung was Kyto hatte sagen wollen. Löste sich von dem schützenden Arm, nahm ihre sieben Sachen in die Hand und tat das Angekündigte. Warum war Kyto nur so redegewandt wie eine Schankmagd mit unsittlicher Lebensauffassung? Warum nur musste gerade ihr das passieren? Warum?! War wahrscheinlich eine der Urfragen der Menschheit. Keiner hatte eine Ahnung wohin sie Kyto wahllos folgten. Sie war uncharakteristisch wortlos durch den Schnee losgestapft und sie waren ihr ebenso wortlos gefolgt. Rina mit ein wenig mehr Mühe als sonst, denn ihre Beine machten den Dienst nicht so gut wie gewöhnlich. Sie schienen ihr Körpergewicht nicht mehr alleine übernehmen zu wollen und wackelten von Zeit zu Zeit wie bei einem kürzlich geborenen Rehkitz. Gut, dass der Kimono so lang war und die seltsam zitternden Beine verbarg. Mit einem Wackelpudding verglichen zu werden, würde ihr gerade noch fehlen. "Was ist los Rina Kind? Schwabbelig auf den Füßen?" Ihr wäre lieber gewesen, Kyto hätte ihr Schweigezölibat länger aufrechterhalten. Wenn sie den Mund aufmachte, musste man sich auf das Übelste gefasst machen. Zu Recht! "Aber das ist so normal, wie dass die Wäsche in der Sonne trocknet" ,fügte die alte Frau unbekümmert hinzu, während sie wie ein Riesenkarnikel über einen Stein sprang. Es gehörte erschossen! "Die Liebe ist das Leben, Mädchen. Ihre Stimme das Pochen unserer Herzen" ,schwärmte Kyto poetisch. "Doch Liebe ist auch anstrengend. Zumindest manche Durchführungen davon." Erschossen, Fell abgezogen, ausgenommen, zerstückelt, gebraten........ "Ist wie beim Bergsteigen!" Kyto setzte alles auf die hohe Kante. "Erst kraxelt man auf einen kleinen Hügel. Dann auf einen Größeren. Danach nimmt man sich den ersten harmloseren Aufstieg vor, steigert sich und erklimmt auf der letzten Stufe schließlich einen mächtigen Berg!" Die Alte zeigte auf das nahe Gebirge und zog belustigt die Augenbrauen zusammen, als sie feststellte: "Du hast dich gleich dem Mächtigen verschrieben und bekommst jetzt die Quittung." ............ Es war die pure Demütigung! Kytos lautes Lachen hallte in Rinas Ohren wider, die einfach nicht fassen konnte, wie unverfroren die Alte war. Jenseits aller Grenzen. Schlimmer noch als Sesshoumaru. Schlimmer wahrscheinlich als jeder Dämon. "Wir.......w....." Die prustende Frau bekam sich nicht mehr ein. "Wir wollten nur.......nur dein Gesicht sehen.........und es wäre uns einen ganzen.........ganzen Reisigsack wert gewesen! R.......Richtig, Kota?" Rina kniff verärgert, mit feuerroten Wangen die Lippen zusammen. Erschossen, Fell abgezogen, ausgenommen, gestückelt, gebraten......... "Aber s'is wirklich wahr!" Kyto war dabei sich wieder zu fangen. "Wie das Bergsteigen, hmm, ja, wie das Bergsteigen. Kletterst du gerne?" Der Alten standen die Tränen der Freude in den Augen, als die das Mädchen beobachtete. "Wie viele Tage hättet ihr Zwei denn noch so weitergemacht, bevor ihr euch um das kleine Kind gekümmert hättet?" ,fragte Kyto ungeniert, machte somit klar auf was sie anspielte und erntete eine ungetrübte Welle der Abneigung von Rina. Dennoch versuchte sie, sich zu rechtfertigen. "Wie viele Tage noch? Das ist wohl übertrieben. Es waren ja gar keine Tage" ,murmelte das Mädchen hörbar vor sich hin. "Wären es aber geworden wenn wir uns nicht eingemischt hätten!" Kyto drehte knackend ihren Kopf hin und her, "das haben wir gesehen. Und überhaupt, steigt man immer wieder auf Berge, wenn man mal die berauschende Aussicht vom Gipfel aus genossen hat." Die Sprecherin überging Rina, die ihr Gesicht in Sesshoumarus Fell begraben musste, weil sie sicher war, niemals röter gewesen zu sein. "Also Sesshoumaru ist ein leidenschaftlicher Bergsteiger" ,räumte die Alte nimmer müde ein. "Wir kennen ihn ja schon......ach, immer und ewig, auch wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Wie gesagt, hat er eine -hier sprechen Kenner!- hervorragende Kletterausrüstung, die ihn dazu befähigt........" "Wer bist du wirklich?" Na endlich! Musste es erst so weit kommen, dass Sesshoumaru sich einschaltete. (Wenn auch in sehr gleichgültigem Tonfall). Mindestens genauso wichtig: War hier etwa seine Schmerzgrenze erreicht? Rina hatte es gar nicht für möglich gehalten, dass die existierte und tadaaa! Im richtigen Augenblick schaltete sie sich ein. Nein, nicht im Richtigen, im Letzten. Seine Frage war übrigens auch von Interesse. Die Luft knisterte vor Erwartung. Überdeckte beinahe den Zorn und die Verlegenheit. Beinahe. "Wir?" Kyto lächelte gütig, als erscheine gerade ein Heiligenschein über ihrem Kopf. "Zwei alte Weiber, die die Blüte ihrer Jahre bereits hinter sich haben. Zwei Menschen. Zwei Außenseiter. Zwei Zauberkünstler. Zwei Hellseher. Oder........" Sie drehte nicht gerade geheimnisvoll eine graue Haarsträhne um ihren Finger, "...die Vergangenheit. Oder die Zukunft. Oder die Gegenwart. Oder vielleicht sogar alles zusammen?" Kyto breitete die Arme aus und inhalierte tief den Duft des Winters, bevor sie rau lachte: "Oder nichts von alledem. Und hey, Sesshoumaru! Wir haben bemerkt dass du das Thema wechseln wolltest, du Schlingel. Warum bist du nur so bescheiden? Darauf kommen wir noch mal zurück. Aber nicht jetzt. Schaut!" In einem Aufwasch war für die Alte offenbar alles geklärt, oder was?! Von wegen! Sie wussten nun genauso wenig wie zuvor. Oder waren noch verwirrter. Sie war alles oder nichts! Alles oder nichts! So konnte sich jeder vorstellen. Das war wie lebendig oder tot, wie stark oder schwach, wie schlau oder dumm.......... Überdies sah Rina doch wie automatisch nach der Aufforderung in die angewiesene Richtung. Sesshoumaru bewegte im Zeichen der Askese nur die Augen. Aber beide sahen sie. Kytos Hütte. Zuletzt verlassen vor vielen, vielen Tagesreisen, weit entfernt. Nur warum stand sie dann hier? An was sollten sie eigentlich zuerst denken?! Was zuerst verstehen?! "Ist es nicht superb?" Kyto schlug verliebt die Hände zusammen und seufzte tief. "Endlich hab ich meine Immobilie wo ich sie immer haben wollte." Jetzt erst bemerkte Rina wo sie wieder waren. Nach all der nervenaufreibenden Bergsteigergeschichte war sie blind mitgelaufen und hatte nicht realisiert, dass sie unmittelbar vor der Brücke standen. Die Brücke um die es gegangen war, zumindest der Aufleger dafür. Symons Brücke, oder die, die er für sich beanspruchte. Jetzt war er tot. So ging es. Das Tosen des Flusses war nicht mehr auszublenden, nun wo man sah, wie das reißende Gewässer die Steine abschliff und Gehölz unbestimmter Herkunft mitzog. Von Pfählen oder gar Leichen war nicht die geringste Spur geblieben. Als wäre nichts davon je hier gewesen. Lediglich unzählige Löcher im Boden erzählten von den Ereignissen, die Rina schon wie lange vergangen vorkamen. Doch das waren sie nicht. Kyto schwang ihren Stützstock und rannte beinahe los. "Kommt! Kommt! Hinüber! Hinüber!" Schon überquerte sie die ersten Bretter der Passierung und überlachte das Tosen des Wassers. "Auf in die gute Stube. Los Kota, wer zuerst da ist!" "Wir können einfach die Seile durchtrennen und Kyto abstürzen lassen, oder?" Rina wusste die Antwort auf ihre Frage bereits und suchte darum nicht nach Reaktion. Stattdessen atmete sie genervt auf und folgte Kyto. Obwohl die Brücke nicht wackelte, nicht morsch war und auch sonst sehr komfortabel, war ihr mulmig zu Mute. Simpler weise herüber zu spazieren, nachdem so viele genau dafür gestorben waren. Oder nur, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort erwischt worden waren. Es gab sich eben irgendwie seltsam. Wenn auch Kyto die Heiligkeit der Brücke schmälerte, indem sie wie ein Ping Pong Ball hin und her sprang. Die Hütte stand am Rand der Klippe, genau neben dem Übergang. Gleich einer Süßigkeitenbude als Anhängsel bei der neuesten Attraktion. Umrahmt von Wald. Die Alte brüllte ihnen von der anderen Seite zu. "Sesshoumaru" Kannst du nicht lindern was du verschuldet hast und dein Herzblatt tragen? Sie ist viel zu langsam!" Man muss nicht erwähnen, dass Rina darauf sehr viel schneller wurde und die Heiligkeit vergaß. Sie wollte wie schon zahllos verpasste Male an diesem Tag, Kyto ihren Unmut versichern, als die ihr Handgelenk nahm und den knorrigen Arm um ihre Schulter legte. "Schon mal eine so wundervolle Aussicht gehabt? Außer der auf dem Gipfel?" Nur eine minimal unbedeutende Bewegung und Kyto läge auf dem sehr weit entfernten Grund ihrer Aussicht. Es wäre so einfach. Ein Schubs und sie wären die Sorge los. Ein Schubs..... "Als wir noch jung waren, Kota und ich, da waren wir das erste Mal hier und verliebten uns unsterblich. In genau dieses Fleckchen Erde und wussten....." Sie klopfte sacht mit ihrem Stock auf den grünen Boden, ".......dies würde der Ort sein, and dem wir unsere letzten, glücklichen Jahre verbringen werden. Ja so sollte es sein!" Rina beobachtete die Frau, die mit einem Lächeln auf den Lippen in Gedanken versunken war und konnte sich nicht vorstellen, eben noch mit Mordideen gegen sie gespielt zu haben. Sie war doch nur eine einfache........ "Das Klima hier ist nämlich gut für unser Rheuma, so ganz nebenbei, müsst ihr wissen. Aber dann machte sich dieser Knilch mit Vorliebe für Nichtfarben und seinen Riesenzahnstochern hier breit" ,hakte Kyto plötzlich ein. "Verschandelte das entzückende Naturschaubild mit diesen abstoßenden Toten. Außerdem......" Sie wandte sich abrupt ab und stiefelte an Sesshoumaru vorbei Richtung Holztür. "Dieser Gestank! Er wäre ja in der Wäsche hängen geblieben wenn man sie zum Trocknen aufgeleint hätte. Erst die Krater im Boden! Was denkt ihr euch, wie viele Rosen wir pflanzen müssen, damit es nicht mehr wie im Krieg aussieht?!" Ihr Kopf erschien grinsend an der Tür, "Apropos. Wir haben uns überlegt euren Lagerplatz der vergangenen Tage einzuzäunen und Eintritt zu Besichtigung zu verlangen. Schau nicht so entgeistert Rina! Stellt euch nur vor, was für eine Kultstätte das werden könnte! Ein Schild mit der Aufschrift: 'Der Ort, an dem Mensch und Dämon sich endlich fanden. Bitte nichts anfassen!' "Wir sind aber nicht die ersten gewesen" ,zischte Rina, "allein schon Sesshoumarus Vater....." "Ich weiß, ich weiß!" Kyto verschwand wieder im inneren ihrer Behausung, "aber ihr seid die Ersten, die eine Gedenktafel dafür bekommen und Profit daraus schlagt! Außerdem ist eure Geschichte spannend und nicht selten äußerst haarsträubend. Wird gut ankommen! Fünfzig/ Fünfzig, wenn ich mich um alles Organisatorische kümmere? Na?" "Solltest du es wagen, Kyto!!" Schallendes Gelächter drang bis zu ihnen. "Oh Kind! Fein, fein, vielleicht später einmal, wenn du Mutter bist und die Wichtigkeit von wahren Mythen erkannt hast. So müssen wir eben noch ein wenig warten bis wir uns neue Vorhänge leisten können. Nicht wahr Kota? Die Vorhänge können warten! Was? Ja, wie recht du hast! Das vorläufig Wichtigste ist, dass der für die Welt untragbare Symon erledigt ist." "Dieses Problem hast du vortrefflich lösen können, indem du uns dazu missbraucht hast" ,schaltetet sich Rina nun sauer ein. Hatte sie eben noch Schuldgefühle an den Mordgedanken verschwendet, die hatten sich jetzt in Luft aufgelöst. "Wieso?" ,fragte die Alte überrascht, wieder halb herausgetreten, "hättest du ihn gerne noch weiter töten und noch mehr Kinder dem selben Schicksal entgegen gehen lassen?" "Nein, natürlich nicht!" Rina begab sich neben den scheinbar unbeteiligten Sesshoumaru. "Natürlich hätten wir ihn auch so gestellt, stimmt's Sesshoumaru?" Der Blick den er ihr dann zuwarf, passte nicht ganz in diese Überzeugung und sie überging ihn geflissentlich. Klagte darum: "Aber du hast und dazu gezwungen und uns an drei Meter gebunden und..........oh, ja, Ysidro! Wie konntest du........" "Erst einmal Schatz" ,unterbrach die Alte mit einem mehrmals geflickten Teekessel in der Hand. "Weißt du so gut wie wir, dass ihr niemals hergekommen wärt um Symon zu stoppen. Wenn er Sesshoumaru nicht gerade eine Schriftliche Beleidigung geschickt hätte. Zweitens.........Kota! Nicht die Tassen, nimm die Guten, die ohne Sprünge! Wo war ich? Ach!" Sie fuchtelte mit den Armen, "jetzt kommt doch endlich rein. Eure Aufbruchsstimmung macht uns ganz und gar nervös." Wenn sie auch nur erhofften einen Anhaltspunkt über Rins Aufenthaltsort zu ergattern, so blieb dem Paar nichts anderes übrig, als der halbwegs Irren in das Dunkel der Hütte zu folgen. "Oh Sesshoumaru! Duck dich wenn du...." Rina wollte ihn warnen, in Erinnerung an ihre unliebsame Begegnung mit dem Türrahmen, als sie im Körper des Dämons gesteckt hatte. Doch der stand bereits beulenlos an ihrer Seite. "Einen Tee?" Kyto wartete keine Antwort ab, sondern fing augenblicklich zu brauen an. "Könntet ihr uns noch mal sagen, über was wir gerade gesprochen hatten? Es ist uns doch tatsächlich kurz entfallen." "Ysidro" ,knirschte das Mädchen mit den Zähnen, "und überhaupt die ganze Angelegenheit mit den ohne Übertreibung lebensgefährlichen Aufgaben. Oder anders gesagt, der Grund warum du uns Rin genommen hast." Ihr Blick ging dabei wieder und wieder durch das ungeräumige Zimmer -es gab nur eines- ,auf der Suche nach einer Spur des Kindes. Aber vergebens. Kyto setzte sich ächzend auf einen quietschenden Stuhl. "Kota, pass auf, lass den Tee nicht länger als zwei Minuten ziehen!" Sie seufzte friedlich und streckte die dünnen Beine aus. "Ysidro war eine Überraschung. Wir lieben Überraschungen! Wir wollten eure Reaktion sehen, wenn er seine Maske fallen lassen würde. Der Hauptgrund allerdings war, Symon eine letzte Gelegenheit zu geben, den Triumph zu kosten. Tee jetzt raus Kota!........Alles muss man selbst machen." Sie stand geplagt auf. "Nicht dass er viele in seinem Leben hatte" ,fuhr sie fort. "Wenn man es richtig betrachtet...." Die Alte leerte den Tee in sechs Tassen, "dann war er trotz seiner Sünden eine tragische Gestalt. Er hatte selten Glück und bekam nie was er wollte. Anerkennung. So suchte er, sich selbst zu beweisen. Und der Welt. Nur auf dem falschen Weg. Die kurze Überlegenheit dir gegenüber Sesshoumaru, als er von dir unerkannt bei euch war, gab ihm ein wenig seiner verlorenen Zufriedenheit zurück." "Was?!" Rina stemmte zornig die Hände in die Hüften, "er lachte ja beinahe ununterbrochen! Melancholisch kam er einem nun wirklich nicht vor! Jetzt sag nur noch, er lachte um nicht weinen zu müssen." Kyto lächelte wehmütig, wobei sie die Tassen auf dem Tisch verteilte. (Wo hatte sie nur einen neuen her, nachdem ihn Rina das letzte Mal zertrümmert hatte?) "Meinst du Kind? Deine Jugend nur entschuldigt dich. Und unser Alter uns. Denn unser eigentliches, persönliches Interesse galt Sesshoumarus Verhalten, dass sich auf Grund eines Rivalen ändern musste. Es war ja zu nett, wie........." "Kyto!" Rina drehte sich mit einem Ruck zur Tür. Jemand anderes hatte gesprochen? Hatte sie geträumt? Sie hatte für einen Moment gedacht......." Da ging die knarrende Holztür auf und in seinem Rahmen stand die kleine Rin. Lachend, mit roten Bäckchen, dem Streifenhörnchen Kiti auf der Schulter und ein paar Ästen in den Händen. "Rin!" ,schluchzte Rina fast und erreichte damit, dass die auf Sesshoumaru und sie aufmerksam wurde. "Wer.....wer seid ihr?" ,brachte das Kind erstaunt heraus. Rina schaute Kyto an, Entsetzen war ihr ins Gesicht geschrieben. Sesshoumaru blieb ungerührt. Da lachte die Alter laut heraus. "Entschuldigt meine Lieben. Wir konnten unserem inneren Schweinehund -verzeih die Wortwahl Sesshoumaru- nicht widerstehen. Wir trugen Rin auf, euch diesen kleinen Streich zu spielen. Genehmigt zwei Damen eine Torheit mehr in ihrem Leben!" Wenigstens das hatte sich sofort aufgeklärt, dachte sich Rina ob diesem verdammt unnötigen Witz, als sie auf Rin zurannte, auf die Knie fiel und sie in die Arme schloss. Das Reisig fiel auf den Boden. Sesshoumaru sah zu, wie Rina sich lange nicht bewegte und beinahe Rins Kleidung aufweichen ließ. Nicht zum ersten Mal war sichtbar, dass er ohne Zweifel einen besonders emotional gesteuerten Menschen zu seiner Frau genommen hatte. Ironie des Schicksals, die ihm wahrscheinlich die Ergänzung zu ihm selbst gegeben hatte. In jeder Hinsicht. "Warum weinst du denn Rina?" ,fragte das Kind unschuldig. Die schob sie wortlos von sich und drehte das schwarzhaarige Mädchen zu Sesshoumaru. Sie sah gesund aus, stellte er fest, nachdem Rin sich an seine Hose geklammert hatte und ihn mit großen Augen ansah. "War euer Urlaub schön?" ,wollte sie mit verstärktem Griff um sein Bein wissen, nicht die kleinste, überschwemmende Wiedersehensfreude Rinas in ihrer Frage. Ein wenig mehr hätte man schon erwarten können. Kinder waren manchmal wirklich grausam, vor allem wenn man sich durch deren Verhlaten einigermaßen überflüssig vorkam. Keine Regung zeigte sich in Sesshoumarus Zügen, aber er legte seine Hand auf ihren Kopf, als wollte er sagen : ,schön dass wir dich wiedersehen und dass du unversehrt bist'. Rin lachte. "Kyto hat gesagt, dass ihr bald wieder kommen würdet, weil ihr gerade ein bisschen frei für euch zusammen haben wolltet. Aber so lange wart ihr ja gar nicht weg." Oh, das tat weh. Rina schielte wütend zu Kyto. Sie waren eine halbe Ewigkeit weg gewesen. Was hatte sie mit dem Kind in der Zeit angestellt? Wahrscheinlich bis über beide Ohren verwöhnt. War ja auch nicht schwierig wenn man an Sesshoumarus Lebensstandart gewohnt war. Das war ein Gedanke, darauf musste sie später noch einmal zurückkommen. "Was ist mit dem Bruch der drei Meter?" Es war ein Glück Rin wiedersehen zu können, doch was nutzte das, wenn sie sie hier lassen mussten. Rina wartete angespannt auf Antwort. Die Gefragte massierte ihre Schienbeine und winkte ab. "Ach die! Die waren nur dazu da, um eure Beziehungsentwicklung zu beschleunigen." Sie sagte es so locker daher, dass man ihr am Liebsten eine gescheuert hätte. "Zusammengefunden hättet ihr so oder so, auf die eine oder andere Art, früher oder später" ,fuhr die Alte fort. "Da dachten wir uns, Kota, Kyto, dachten wir uns, beschleunigt den unvermeidlichen Vorgang doch ein wenig. Helft der Natur nach. So ist es gekommen. Schau dich um, ist es nicht wunderbar!" Während Rina es tatsächlich als wunderbar empfand Sesshoumaru anzusehen, weil sie wusste dass sie beisammen waren, überlegte sie, ob Kyto mit Absicht die selben Worte benutzt hatte wie einst Symon. "Ja, das habe ich. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass seine Nachhilfe in die Hose gegangen ist, unsere nicht. Lag wohl an der Lebenserfahrung. Und nun, trinkt euren Tee bevor er kalt wird!" Es durfte im Grunde nicht wundern. Die Alte konnte Gedanken lesen. Nein, es durfte nicht wundern. Doch Rina ließ sich bei dieser Erkenntnis blass auf einen Stuhl fallen und legte den Kopf in die Hände. Kyto sprach erneut, wobei sie frisches Holz in den Ofen schob. "Es verhält sich sogar so, dass wir euch das Kind noch nicht wiedergegeben hätten, wenn ihr die Abstandsbegrenzung nicht überwunden hättet. Es wäre ein Zeichen gewesen um uns zu sagen, dass ihr noch nicht so weit gewesen wärt wie wir es zu diesem Zeitpunkt geplant hatten. Reizend war es im Besonderen, als wir sahen, ihr wart überreif. Eure Schicksale sind längst unlösbar miteinander verschmolzen gewesen." "Willst du damit zugeben" ,brauste Rina auf, obgleich sie nur zu gern hörte was Kyto ans Licht brachte, "wir hätten dir das ganze gewünschte Zeug bringen können, die drei Meter unter Mühen aufrechterhalten und du hättest uns erst recht nicht gegeben was abgemacht war?!" "Ja allerdings" ,antwortete die alte Frau einer Ungläubigen. "Und wenn wir gerade dabei sind. Dürfen wir um die Aushändigung der zu besorgenden Objekte bitten? Oh, genau Kota, danke. Eins noch zuvor!" Sie erhob sich. Zu frivol. Wieder einmal hatte sich mit wenigen Worten alles gedreht. Was sollte man davon halten? Und vor allem von Kyto? Sie hatte ihnen im Grunde nur geholfen, wenn auch mit reichlich rigorosen Mitteln. Hatte mitbewirkt, den Schlund zwischen Dämon und Mensch schneller zu überwinden. Als nächstes würde sich zeigen, dass sie die gute Fee persönlich war. Rina hätte sich liebend gern in ein stilles Kämmerlein zurückgezogen, um das zu verarbeiten. Alles systematisch durchgehen um jeden noch so verschlüsselten Zusammenhang zu entdecken, um jedes Vorgehen Kytos zu deuten und abzuwägen. Nur dieses Kämmerlein fehlte ihr und die Zeit, denn die Alte hatte noch mehr auf Lager. Tja, wenn sie schon mal in Gang gekommen war, konnte sie wohl nichts mehr aufhalten. Rin setzte sich strahlend auf Rinas Schoss und Kiti glotzte sie mit aufgerissenen Augen an. "Ich war jeden Morgen mit Kyto im Wald, Holz sammeln. Da haben wir ganz viele Tiere gesehen!" Die Kleine war beinahe aus dem Häuschen und fuchtelte wild mit den Händen. "Dann gab es warme Schokolade zu Trinken. Abends sind immer die Glühwürmchen gekommen und wir haben ganz viele Spiele gespielt, Kyto, Kiti und ich!" Ihr Redefluss wäre noch lange nicht versiegt gewesen, aber Kyto, lächelnd bei den Erzählungen Rins, öffnete den quietschenden Schrank neben ihrem Bett (und dem Kotas). Sesshoumaru, der hinter Rina gestanden hatte und so tat als gehe ihn das alles eigentlich nichts an, machte einen Schritt nach vorne. Denn Kyto zog ein Schwert aus dem morschen Holzgebilde. Es handelte sich selbstverständlich nicht um irgendein Schwert. "Tenseiga!" ,rief Rina verwundert aus und warf Rin fast runter, als sie sich halb erhob. Die Alte fackelte nicht lange herum, warf Sesshoumaru sein Erbe zu. "Das will ich meinen" ,grinste sie. "Nachdem Sesshoumaru den Kampf gewonnen hatte, begab er sich auf die Suche nach dir Rinchen und scherte sich nicht um das gute Stück. Es lag so traurig unter dem Schnee, dass wir es einfach mitnehmen mussten. Aber keine Bange Junge" ,krächzte die Alte beim Laufen. "Wir haben es den Rest des Abends hin und her gewiegt und ihm erklärt, warum du es nicht sofort holen konntest." Sie wackelte nah an den Dämon heran, legte die Hand an den Mund und wisperte: "Wir haben ihm einen kleinen Bären aufbinden müssen, indem wir vorgaben, dass du die Tage bitterlich um seinen Verlust geweint hast." Ihre Augen zwinkerten ihm zu, "du musst ihm ja nicht sagen was du wirklich getan hast." "Und dann sind wir auf einen Berg gestiegen, bis ganz nach oben auf den Gipfel!" Rin, als das Kind dass sie war, hatte den Kopf noch randvoll mit Erlebnissen, die unbedingt an den Mann gebracht werden mussten. "Es ist soooooooo toll hier! Und gestern...........warum bist den denn so rot, Rina?.......da durfte ich auf einem sehr kleinen, süßen Pony reiten. Und überall waren Blumen, sooooooo viele! Rote mit gelben Flecken, Gelbe mit blauen Streifen, lila......." "Schätzchen" ,unterbrach Kyto sie liebevoll. "Magst du nicht noch ein bisschen mit Kiti draußen spielen? Wir haben hier noch ein paar Sachen zu bereden. Rin schmollte, "aber Sesshoumaru-sama und Rina sind doch erst gekommen." Die Alte nahm sie lachend von Rinas Schoss uns setzte sie auf den Boden. "Es dauert nicht lange, Würmchen. Außerdem glauben wir, einen Waschbären vor unserer Türe zu hören......" "Wirklich!?" Die Kleine war praktisch schon zur Tür hinaus, da drehte sie sich noch einmal um und machte ein einsichtiges Gesicht. "Es macht mir nichts mehr aus, wenn ihr eigene Kinder bekommt" ,sagte sie gütigst zu Rina und Sesshoumaru. "Kyto hat mir alles erzählt und jetzt freue ich mich sogar darauf! Ich kann ihm dann ja alles beibringen, wir können zusammen Glühwürmchen anschauen und auf..........." Sie redete noch als sie bereits um die Hausecke gebogen war. Rina fragte sich klopfenden Herzens, was genau Kyto Rin alles erzählt hatte, oder wie genau. "Na höchst genau und komplett alles natürlich" ,entgegnete die auf Rinas Befürchtungen. "Schließlich ist sie alt genug um wenigstens davon zu hören. Und bitte!" Sie schaute die beiden kopfschüttelnd an, "dankt uns lieber. Wir haben euch ein kleines Fiasko erspart. Ich weiß nicht wie du es ihr erklärt hättest Rina Schatz, aber du wärst vermutlich zehnmal vom Thema abgekommen weil du nicht gewusst hättest, wie zu vermitteln, ohne es vermitteln zu müssen." "Wär' ich nicht!" Kyto kicherte abwesend bei Rinas fast bockiger Antwort und fuhr ungehindert fort. "Nach deiner Beschreibung Sesshoumaru, wenn du jemals eine abgeliefert hättest, so fürchte ich, hättest du das arme Kind in Angst und Schrecken versetzt." Sesshoumaru stritt nichts ab. Die Alte ergriff die Chance. "Nun, nun Sesshoumaru. Nachdem dein Schwert wieder an Ort uns Stelle verweilt, das Kind sich gesund und munter vor der Tür mit einem Waschbären unterhält und deine Frau zu deiner Linken an dir klebt, ist die Zeit der Übergabe sehr passend, findet ihr nicht?" "Ich klebe nicht an ihm" ,ereiferte sich Rina, die Kytos Klugschwätzerei lange schon satt hatte. "Oh doch, das tust du" ,versicherte die Alte und mixte irgendetwas Wässriges am Herd zusammen. "Und es passt ihm wunderbar in den Kram." Das Mädchen schaute schnell an Sesshoumaru hoch und fürchtete schon, er würde die verrückte Frau dafür mit seiner Peitsche von hinten durchbohren. Aber das war selbstverständlich Unsinn. Er hätte es längst tun können, oder vielleicht war es unmöglich ihr ein Leid zuzufügen. Fortsetzung folgt ein letztes Mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)