Alles fließt von fany10 ================================================================================ Kapitel 47: ------------ Also. Ihr hattet viel Glück, denn ich hatte dieses Kapitel schon länger geschrieben und mich bei so vielen Anfragen dazu entschlossen, es heute schon hochzuladen. Das Ende vom Letzen war wirklich oberfies. Viel will ich nicht verraten, denn ihr lest es ja selbst. :-) Es gibt noch diese eine große Wendung, die erstens abzusehen war (gebt zu, ihr habt's vergessen gehabt, oder? ;p) und zweitens die Ausschlaggebende ist! Knabbert an diesem Kapitel, denn ich werde sehen, ob ich dieses Wochenende noch eines hochladen kann. Es werden nun defninitiv 50, höchstens 51 Kapitel werden, wie vorausgesagt. Eine liebe Bitte noch dazu: Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich auch bis zum Ende noch weiter so gut mit Kommentaren unterstütz wie bisher! Es wird noch einiges kommen, dass euch vielleicht freuen wird. (Geheimniss....;-)) Vielen Dank und Spaß am Lesen! Bis so bald es geht, Fany ****************************** In größter Hast, unerbittlich vorangetrieben von einer inneren Macht, stolperte, lief und rannte Rina vollends zurück zu dem Ort, an dem vor nicht allzu vielen Stunden die verheerende Auseinandersetzung stattgefunden hatte. Das Donnern des Flusses war jetzt laut zu hören. Gleich war sie am Ziel. Verflucht waren ihre, von der Kälte steif gewordenen Glieder. Ein Wunder, dass keine Eiszapfen an den Haaren hingen. Dafür lief ihr die Nase. Umso mehr, desto eiliger sie sich zwang voranzukommen. Erschwerend dazu, man musste sich erst einen Weg durch das Unterholz bahnen um an die Brücke zu gelangen, die zumindest noch stand. Es kam ihr so vor, als würde sie nie ankommen. Als hätte Sesshoumaru sie kilometerweit geworfen, oder als flüchte die Brücke vor ihr. Ungehobeltes Ding! Rina kam und kam nicht näher und es war doch so dringend! Sie musste ihn finden! Ihm helfen wenn sie konnte. Das würde sie schon hinbekommen, sie müsste es! Wenn man etwas wirklich musste, ging es bekanntlich auch in den meisetn Fällen. Aber eben nur in den Meisten. Es war seltsam ohne ihn in der Nähe, waren sie die letzten Wochen doch immer beieinander gewesen. So nah. Falls der Kampfplatz wirklich vor ihr zurückwich, die Sträucher taten es nicht und peitschten pausenlos in ihr Gesicht. Das hinterließ mehr Spuren bei ihr, als der eigentliche Kampf. Weil Sesshoumaru auf sie aufgepasst hatte. °Weil er hatte aufpassen müssen° ,dröhnte es in ihren Ohren. "Ist doch egal!" ,antwortete Rina sich, "was zählt das schon? Tatsache ist, er hat aufgepasst. Ob aus Zwang oder nicht ist jetzt nicht von Bedeutung! Egal! Egal!" Sich so belügend, erreichte sie, schwer keuchend und um einige harmlose Schnitte und Dreckspritzer reicher, ihr Ziel. Und war maßlos enttäuscht. Da war niemand. Keine Menschenseele und was noch viel schlimmer war, keine Dämonenseele. Sich einigermaßen zur Ruhe gerufen, betrat sie besonnen die leere Fläche an der gerade eben doch so viel geschehen war. Dank dem milchigen Mondlicht, erkannte sie außer den Löchern in denen die Pfähle gesteckt haben mussten, noch tiefe Kerben, die durch die Blitze aus Symons Kraftfeld entstanden waren. Aber keinen Sesshoumaru. Nicht das mindeste Anzeichen dass er je hier gewesen sein könnte. Er war es aber verdammt und es musste doch wohl eine Spur geben! Rina suchte systematisch die ganze beeinträchtigte Gegend ab, sank immer wieder in die vom Schnee überdeckten Löcher und fiel. Aber da war keine Zeit um liegen zu bleiben, so verlockend der Gedanke auch war. "Es muss etwas zu sehen sein! Es muss!" Nur undeutlich nahm sie die ungünstige Abwesenheit ihrer Decken wahr, die sie vor der puren Wintereinwirkung geschützt hätten. Dem Schnee war der optimale Zugang in ihren Nacken gewährt, als sie fast auf den Knien, ja, eigentlich krabbelnd, einen Hinweis zu finden hoffte. Und dann hatte sie ihn. Oder auch nicht. Eine wagere Spur gab es nicht. Frisches Blut. Es könnte von jedem sein. Schimmerte blass rötlich durch den Neuschnee. Das Mädchen wischte ihn zur Seite. Viel war es nicht, aber genug um einen Menschen nach solch einem Verlust in Lebensgefahr schweben zu lassen. Zu wem gehörte es? Hatte es gehört? Man konnte nicht darauf bauen, dass in Symons Adern schwarzes Blut geflossen war, oder (sie verdrängte sie Idee eiligst) noch floss. Es konnte also seines sein, doch genauso gut Sesshoumarus. Es war nicht einmal ausgeschlossen, dass es von einem anderen Tier stammte. Das hier brachte sie nicht weiter. Rina wünschte sich, irgendetwas Hilfreiches zu sehen, die Ungewissheit machte sie wahnsinnig! Sie stand in einer Sackgasse. Es war ihr unmöglich, die ganze Nacht hier hocken zu bleiben und das nicht nur, weil es nach Mondstand nicht später als zweiundzwanzig Uhr sein konnte. Eben so undiskutabel war es jedoch, die Suche aufzugeben. An Ruhe war nicht zu denken bis sie nicht wusste, wie es um Sesshoumaru stand. Ganz ohne Zweifel war er hier irgendwo, man konnte ihn bloß nicht sehen. Das hatte man davon wenn man sich weiß anzog, das erschwerte den Rettungskräften die Suche. Zu allem Übel schob sich eine Wolke vor die einzige Lichtquelle und ließ sie damit so gut wie erblinden. "Sesshoumaru-sama!" Rina rief im Nassen herumtastend, seinen Namen. Nur einmal aber, nachdem die Antwort das Geheule diverser Wölfe auf Beutezug gewesen war. Resigniert ließ sie sich der Länge nach fallen, schlug auf dem Schnee auf, der nichts dazu sagte, und schluchzte. Tränen waren hier nicht ganz nutzlos, sie waren wenigstens warm. Auch wenn sie zugeben musste, eine unverbesserliche Heulsuse zu sein. Aber bitte! Wer machte schon durch, was sie gerade ertragen musste?! Das Ertragene schwand in den Hintergrund, als sie es sah. Erst verschwommen, dann klarer. Rina strich sich mit dem Ärmel über die Augen. Nicht ganz hundert Schritte entfernt, leuchtete etwas Helles im Dunkeln. Diesmal war es nicht der Schnee. Oder konnte sich der gesammelt an einem Baum lehnen? Warum war es ihr nicht früher aufgefallen? °Weil es früher nicht da gewesen war, darum!° ,dröhnte es in ihrem Schädel. Warum es so war oder warum nicht, jetzt war es da und nur das war von Bedeutung. Rina stand auf. Bewegte sich erst zögernd. Noch war nicht vollkommen klar, ob er tatsächlich der war, den sie sich unter der Gestalt erhoffte. Jeder weitere Schritt kostete mehr Überwindung, das Tosen des Flusses wurde wieder leiser, das Umfeld somit geräuschloser. Was wenn es ein beliebiger hungriger Dämon war? Sie musste zuerst Sesshoumaru finden, bevor sie sich mit so einem einließ! Es konnte nicht sein, dass er nur wegen so einem...... Doch da verschwand die Wolke langsam und der Mond gab sein Licht frei. Auf Sesshoumaru. Tatsächlich. Mit einem Freudenschrei, den sie nicht mehr zurückhalten konnte, rannte Rina den Rest durch den knirschenden Untergrund und kam atemlos an. Vergessen war die Kälte. Er war hier, wieder in Menschenform. "Sesshoumaru-sama! Endlich hab' ich Euch gefunden! Alles sah so gleich aus, niemand war mehr da! Ich dachte schon Ihr.....Sesshoumaru-sama?" Sie hielt inne und schaute auf die regungslose Figur des Hundedämons. Wirklich regungslos. "Sesshoumaru-sama.........könnt Ihr mich hören?" Das Mädchen kniete sich neben ihn. Die kurze Freude war sofort verflogen. Die Angst kehrte mit ebenso beängstigenden Sprüngen aus der Versenkung zurück. Der Dämon hatte die Augen geschlossen, sein Oberkörper lehnte gerade an der festen Rinde einer mächtigen Tanne. An seinem Hals waren tiefe, jedoch schon verkrustete Wunden. Dort wo Symon ihn gebissen hatte. Die Veletzungen aus der Schlacht, an denen sie nicht unschuldig gewesen war. Sein Fell und die Kleidung waren bei weitem auch nicht unbeschadet davon gekommen. An mehreren Stellen mischte sich die dunkelrote Flüssigkeit mit Dreck und Schnee. Er schien aber nirgendwo wirklich ernsthaft verletzt zu sein. Alles schien halb verheilt. Aber was zählte schon das Äußerliche? Leute starben andauernd ohne dass man es ihnen ansah! Sie starben! Das Wort ohne Bedeutung. Es musste nun doch auf den Plan gerufen werden. Tod. Der Höhepunkt ihrer Panik war erreicht. Durch ein einziges, dummes Wort, dass so viel Einfluss hatte. Auf alles. War sie zu spät gekommen? Nein! Oh nein, nein. Mit zittriger Hand berührte Rina Sesshoumarus Wange, die ebenso kalt war wie ihre eigene Haut. Oder kälter? Sie fuhr mit den Fingerspitzen an den farbigen Streifen entlang, wie sie es nie gekonnt hatte. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn es so geblieben wäre. Vielleicht.........vielleicht aber hatte er auch die Fähigkeit sich selbst in ein heilendes Koma zu versetzen?! Ja, vielleicht. Wenn sie bis jetzt noch nicht wusste, dass bei ihm alles möglich war, hätte sie nichts verstanden. Aber sie hatte. Vorsichtig legte sie ein Ohr an die Stelle, wo jedes Herz schlagen musste. Ein Vorteil der fehlenden Rüstung. Doch es war nichts wahrzunehmen. Rina hielt den Atem an, presste ihr Ohr nachdrücklich an den feinen Stoff. Etwas musste sich doch tun. Doch Nichts. Nichts. "Sesshoumaru......" Kalter Schweiß brach ihr aus. Es durfte nicht sein! Wo sie doch so lange nach ihm gesucht hatte! Wo sie doch..... Verzweifelt brach sie erneut in leise Tränen aus und fing an, den Dämon an den Schultern zu rütteln. "Sesshoumaru! Du kannst nicht einfach wegsterben! Was bildest du dir ein?!" Unbemerkt war sie in eine persönlichere Anrede gerutscht, das Wenigste, dass ihr jetzt wichtig war. Da war Wut. Wut, dass er sie allein gelassen haben könnte. Nicht allein hier in der Nacht, im Wald, im Winter. Nein, allein im Herzen. Zwischenzeitlich haltlos schluchzend schlug sie schwach und trostlos gegen seinen Brustkorb und schrie ihn an. "Was soll werden wenn du tot bist?! Du hast noch nicht alle Aufgaben erfüllt! Du......du......ich weiß ja gar nicht wo du den Stein und den Krug für Kyto versteckt hast. Hörst du?! Ich kann Rin nicht allein zurückholen." Rina sagte es, obgleich sie wusste, dass die Kleine für sie verloren war und die Gegenstände für Kyto damit wertlos. So knapp vor dem Ziel hatten sie die drei Meter Grenze überschritten. Ob sie allein, oder sie zusammen, es gab keine Chance. Aber sie, Rina war noch da und schon deshalb die Hoffnung, dass die Sätze seine Seele festhielten. Dass das möglicherweise etwas war, was ihn vom Sterben abhielt. Denn dass es bereits geschehen sein könnte, daran war nicht zu denken. Er war doch sonst so korrekt, unerledigte Dinge gehörten einfach nicht zu ihm. Was war nur mit ihm los?! "Rin wäre doch furchtbar enttäuscht, wenn du nicht kommen würdest um sie wieder mitzunehmen. Sie..........sie liebt dich so viel mehr als mich. Lass sie nicht allein Sesshoumaru! Und.....lass mich nicht allein!" ,wisperte Rina und nahm Sesshoumarus bewegungslosen Kopf in ihre Hände. "Bitte, bitte! Sei nicht tot! Nicht........tot!" Das Mädchen drückte ihre salzig feuchte Wange an die des Dämons und flüsterte in sein Ohr. Seine Haare strichen über ihre Stirn. "Du darfst nicht gestorben sein. Das erst wäre die Krönung aller Ungerechtigkeiten die ich durch dich jemals erleiden musste." Sie schluckte, "weil ich nicht wüsste was tun und weil ich doch überhaupt nichts kann und weil ich.......weil ich........weil ich dich....." "Du hattest Recht." Die Zeit stand still. Was zum? Rinas Augen weiteten sich, der Puls dröhnte in ihrem Kopf. Langsam löste sie sich von Sesshoumaru und schaute ihm ins Gesicht. Die grenzenlose Überraschung musste in ihren Zügen stehen. Er sah sie an, mit denselben kühl goldenen Augen wie immer. Aber vor allem mit Lebendigen. Rina konnte noch nicht einmal lachen, so unglaublich war sein ganz normaler Anblick. War sie ins Dellirium gefallen? Sesshoumaru nahm ihre Hände an den Gelenken von seinem Kopf und hielt sie fest. "Sesshoumaru du....Ihr? Es geht Euch gut? Warum habt Ihr......wart Ihr die ganze Zeit über....ich meine....ich dachte...." Stottern war die letzte Zeit wohl zu einem Berufssport geworden. Am Liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, egal was er dazu gesagt hätte. "Es war deutlich was du dachtest" ,sagte er, fuhr mit dem Zeigefinger über seine Wange und starrte auf die nasse Feuchtigkeit ihrer versiegten Tränen. "Und du hattest Recht" ,fuhr er, sich wiederholend fort, "ich habe noch nicht alle Aufgaben erfüllt." Jetzt lächelte Rina doch, viel zu glücklich um sauer über seine Verstellung zu sein. Das würde sich wahrscheinlich später einstellen, wenn ihr wieder einfiel was sie alles gesagt hatte. In ihrer Angst. "Ja" ,stimmte sie zu, wobei sie sich wieder über die Augen strich, "ja genau. Ich war wirklich der Meinung gewesen, Ihr.........ach, zu dumm von mir so etwas in Betracht zu ziehen!" Ihr Sprechen hörte sich verschnupft an und sie fühlte sich irgendwie wackelig, aber gut. So froh und leicht! Wie nach dem Aufwachen eines Alptraums, wenn man gemerkt hat, dass es nicht mehr als das gewesen war. Ehrlich. Wie hatte sie an Sesshouamrus fast- Allmächtigkeit zweifeln können? Zu verrückt. Sie wollte ihn jetzt so viel fragen. Wo Symon geblieben war, und Tenseiga, wann sie aufbrachen. Und überhaupt was nun zu tun war, nach dem Unglück mit den drei Metern. Warum er es getan hatte. Schon die allein füllten eine Mammutfrage aus. Oh, wenn sie nur fünf Zungen zum Fragen hätte! Aber seine eine kam ihr zuvor. "Dein Ende steht noch offen. Meine unerfüllte Aufgabe." Das Mädchen hielt in ihrer Bewegung, sich über die Augen zu fahren inne und ließ den schützenden Ärmel kurz vor ihrem Sichtfeld, bevor sie ihn senkte. Nach einer ersten Woge an komplettem Unverständnis, kam langsames Begreifen. Und dann doch nicht. Entgeisterung. Da war kein Funke seines schwarzen Humors. Er meinte es ernst. Vollkommen. So viel stand fest. Noch immer schneite es friedlich, unendlich viele kleine Kristallsterne, aber Rina schenkte ihnen keine Beachtung. Wie sollte sie auch? Das war Sesshoumaru. Keinerlei Heiligkeit vor der Situation. Vor irgendeiner. Während sie kaum erfasst hatte, welch Glück ihr durch sein Leben beschieden war, brach er alle Regeln der Ordnung, indem er wie auf einer Speisekarte die nächste Nummer vorlas. Hoffentlich war sie mehr als nur der Aperitif. Noch wusste Rina nicht, wie passend dieder Vergleich gewesen war. Oh ja, das stand noch offen. Daran jedoch war nicht gedacht worden, als sie die verhängnisvollen Sätze sprach. Natürlich war jetzt sichtbar, woher der Wind wehte. So scharf, dass er einem ins Gesicht schnitt. Nun, da Rin verloren war, brauchte er sich nicht mehr an die Bedingungen halten. Die Abmachungen die sie vor dem Schlimmsten bewahrt hatten. Rina hatte es vergessen und bei allen guten Geistern, das wäre ihr als Allerletztes in den Sinn gekommen. Hier und jetzt. Ihm nicht. Sie saßen im knöchelhohen Schnee, nur abgeschirmt durch die Nadeln einer Tanne. Hatten gerade den verbissensten und gewaltigsten Kampf, den zumindest sie je miterlebt hatte, ausgestanden und er verlangte nur danach, seine ,guten Vorsätze' einzulösen. Zu tun, was er vor Tagen? Wochen? Monaten? zu tun angekündigt hatte. Welch Wendung. Welch schnellste Wendung die man sich ausmalen konnte. Einerseits war es nicht zu fassen und auf der anderen Seite jedoch, passte es zu Sesshoumaru. Zu Sesshoumaru, dem Dämon. Sie war mit der wahnsinnigen Angst um ihn gekommen, war froh dass er noch lebte. Unbeschreiblich froh. Würde es bleiben, obwohl sein Tod ihr Leben bedeutet hätte. Jetzt? Hatte sie jetzt Angst um sich selbst? "Und?" Rina sah ihm fest in die Augen und strich sich das schmutzige Haar aus dem Gesicht. "Sofort? Mit Eurem verblieben Schwert oder doch lieber der Giftklaue? Mir soll alles Recht sein. Ich bitte nur um eines. Macht es schnell und schmerzlos. Alles andere hätte selbst ich nicht verdient." Sie verzichtete ganz auf den Versuch ihn umzustimmen, den, so nutzlos er sein würde, die Meisten doch noch in Anspruch genommen hätten. Wenn nichts anderes mehr möglich war. Es würde auch nostalgisches Gerede nichts helfen, nach dem Schema: 'weißt du denn nicht mehr was wir alles zusammen durchgestanden haben? Das wird dir sicherlich leid tun. Überleg doch.....' Nein, sie hatte keine Angst um sich. Erstaunlich, aber so war es. Unerklärlich klar. 'Tod' bedeutete in diesem zusammenhang anderes. Weniger zerstörerisch, weniger endgültig, einfach weniger. Dass er so viele Gesichter hatte. Sie spürte gar nichts. Suchte nach einem Gefühl, fand es nicht. Kein Leid, kein Verlust, keine Reue, keine Furcht. All das wäre ohnehin sinnlos, selbst wenn es sich hätte einstellen lassen. Vielleicht weil Rina wusste, so hatte es wohl früher oder später kommen müssen. Von Beginn an. Es war zeitlich begrenzt gewesen. Ihr Leben. Nur war der Schlußstrich nicht in so einem Augenblick zu erwarten gewesen. Aber wann waren Dinge wie diese schon zu erwarten? Nie. Also war es ebenso gleich ob in einer düsteren Kapelle samt Requiem oder unter einer Tanne im Schnee. Im wunderbar Weißen. Bei und durch den Einzigen, den sie auf der Welt noch hatte. Sie trauerte nichts nach. Vielleicht war es besser so. Diesem, nicht neuen Gedanken, war sie treu geblieben. Sesshoumaru regte sich nicht, als er monoton antwortete. "Schmerzlos ja, schnell nein." Sogar noch in ihrer Hinrichtung musste sie Kompromisse eingehen. Rina senkte den Kopf und starrte auf ihre Hände, die Sesshoumaru noch immer hielt. Sie fühlte sich taub, leer, ausgebrannt. Und gleichgültig. "Warum nicht? Schnell und schmerzfrei ergänzen sich bei mir. Wie kann der Tod langsam, aber schmerzlos sein?" Dann lachte sie kurz und tonlos auf, "habt Ihr Euch ein paar Giftpfeile von Symon geliehen? Wie edelmütig Sesshoumaru. Es mir so leicht zu machen. Wo ich doch das Vergehen in mir habe, Mensch zu sein." Eigentlich wäre es durch das Fallen des Namens durchaus angemessen gewesen, nach dem Verbleib des Brückenwächters zu fragen, aber wieso auch? Wenn er tot war, dann standen die Chancen auf ein Wiedersehen in der Hölle äußerst günstig. "Nein" ,antwortete Sesshoumaru, "ich brauche das Blut." "Tatsächlich." Rina schaute nicht auf, aber die Vorstellung war mehr als erschreckend, wühlte die sich in ihr breit gemachte Gleichgültigkeit ein wenig auf. Nicht genug jedoch, um sie zu einer Entgegnung zu bringen. "Falls du es in Betracht ziehst zu fliehen" ,begann der Dämon plötzlich, "will ich dich wissen lassen, dass ich eine gewisse momentane Schwäche nicht leugne, du es aber dennoch keinesfalls schaffen würdest, dein Schicksal abzuwenden." "Tatsächlich." Das war wohl eines der letzten Dinge aus denen sie sich etwas versprach. Seine Blutarmut, die erfahrungsgemäß schon vor dem Kampf mit Symon bestanden hatte und jetzt ins Unermessliche gestiegen sein musste, ließ sich exzellent mit seinen ursprünglichen Plänen für sie verbinden. Eine glorreiche Allianz, die nicht lange auf ihre Verwirklichung warten ließ. Nicht unmöglich, dass er es sie ganze Zeit schon so vorgesehen hatte. Sie war seine Reserve gewesen. Er hatte auch eine gehabt, Symon hatte sie nur früher schon benutzt. Sesshoumaru riss ruckartig an ihren Handgelenken, so dass sie aus dem Sitzen nach vorne auf die Knie flog. Rina ließ es geschehen wie eine willenlose Puppe, die sich doch war. Ihr Kopf prallte gegen die Schulter des Hundedämons, der wohl mit ein wenig mehr Widerstand gerechnet hatte, als er seine Hand auf das untere Ende ihrer Wirbelsäule legte. Damit war er in der Lage sie an sich zu binden, ohne das ihr eine Chance der Flucht geblieben war. Die sie nie ergriffen hätte. Wäre dieser Geste nur eine andere Bedeutung zugekommen, doch sie diente dieser. Der Praktischen. Nichts Liebevolles steckte in der Art, wie er ihren Kopf nach hinten schob und ihn wortlos, unmissverständlich zum Bleiben aufforderte. Nicht um alles in der Welt hätte Rina versucht, ihm auch nur mit der geringsten Drehung entgegenzuwirken. Wozu noch. Er wollte dass sie starb? Einverstanden. So lange er lebte. Sie fühlte Sesshoumarus Atem auf der dünnen Haut ihrer Kehle, spürte die unnatürlich langen Zähne an der magischen Stelle, wo die Hauptschlagader pulsierte. Der traditionelle Weg also. Warum nicht? Dort maß man den Puls, darauf schoss man, da schnitt man und da biss man. Es war immer dasselbe. Bei allen Ärzten, in allen Schlachthöfen, bei allen Jägern und in allen Büchern. Das Mädchen hoffte, sie konnte es endlich hinter sich bringen. Falls Sesshoumaru glaubte, ihr mit seinem merklichen Zögern eine gnädige Frist einzuräumen, so wusste er nicht, wie wenig sie die brauchte. Im Gegenteil. Es sollte jetzt, auf der Stelle vollzogen werden! Ungehindert und gezielt wie einst, drangen die Zähne schließlich in ihr sofort nachgebendes Fleisch. Tief. Es wäre zu untersuchen gewesen, was Sesshoumaru unter schmerzlos verstand. Als kleinen Piecks hätte man es nicht abtun können. Rina konnte das reflexive Zucken, dass durch ihre Nerven fuhr nicht unterdrücken, wenn sie das vorgehabt hätte. Die Eiskristalle landeten auf ihren Haaren, in ihrem Gesicht. Nichts war zu hören außer ihrem gemächlich flacher werdenden Atem und auch der Puls hatte aufgehört Überstunden abzuarbeiten. Alles war friedlich. Eine angenehme Ruhe breitete sich in ihr aus, sie schien zu schweben. Ihre Gedanken begannen endlich unklar zu werden, gaben ihre Arbeit auf, Gedanken zu sein. Auch ihre Muskeln strebten dem schönen Nichtstun entgegen. Sie musste sich keine Sorgen machen umzufallen, denn Sesshoumaru hielt sie ja. Wenn Rina daran dachte, wie sie es gehasst hatte früher bei jedem kleinen Unwohlsein zur Ader gelassen zu werden, musste man beinahe lächeln. Dort hatte sie mit ansehen müssen, wie das ureigene Blut in eine Schüssel lief, während der jeweilige Heiler versuchte, unnötige Ablenkungsgeschichten zu erzählen. Hier fühlte sie nur. Den allerleichtesten Sog durch Sesshoumarus Lippen, denn ihr Lebenssaft schien sich freiwillig zu ergießen, wohin er auch gelenkt wurde. Ihr Schicksal hatte sich eindeutig entschieden. Im Grunde war es nicht grausam. Im Grunde war es gnadenvoll. Unter allen Arten zu sterben, war es die, die sie sich ausgesucht hätte. Jetzt, da sie sie kannte. Sie wollte ihn nur noch einmal sehen. Ganz kurz. Für einen letzten Augenblick, der ihr im Grunde nichts einbringen würde, den Rina aber unbedingt haben wollte. Unbedingt. Ihre Hände erhoben sich zögerlich. Sesshoumaru hatte den Menschen lange beobachtet, wie er im Schnee vergebens nach Spuren suchte, mit sich selbst sprach, ehe er sich ihm zu erkennen gab. Warum? Oder warum nicht? Auf Beides könnte er eine Antwort haben und deshalb hoben sich die Fragen auf. Er hatte beschlossen es jetzt zu beenden. Jetzt, nachdem er sie noch einmal angesehen hatte. Die zierliche Gestalt der Sterblichen, mit den viel zu offenherzigen und gutgläubigen Augen. Sein Frieden, seine Vorsätze, ja sein Inneres, war niemals in größere Gefahr gekommen, als in diesen Minuten. Wenn sie jetzt nicht starb, wenn er sie jetzt nicht umbringen würde, dann bestand die mächtig und mächtiger werdende Wahrscheinlichkeit, dass es nie geschah. Aber es musste. Oder nicht? Und wenn nicht, hoben sich die Möglichkeiten dann auch auf? Sesshoumaru wusste nicht mehr -oder hatte es nie gewusst- warum er sich anfänglich leblos gestellt hatte, als er schließlich zuließ, dass sie ihn entdeckte. Naheliegend war, dass es ihm seine Eitelkeit vorgeschrieben hatte. Vielleicht damit er sah, wie sie reagierte. So allerdings war es nicht zu erwarten gewesen. Gleichwohl Sesshoumaru sich ihren Gefühlen zu ihm relativ sicher gewesen war, so hatte er bis dahin doch nicht verstanden, wie ernst und tief sie waren. Er fand es in ihren Worten und Gesten, die ihm die Wahrheit ins Gesicht geschrien hatten. Und der er nicht entkommen konnte. Sie hatte geweint. Nicht einfach nur Tränen, die die Menschen so oft vergossen, aus den lächerlichsten Gründen. Es waren Tränen um ihn gewesen und um ihn allein. Sie bat ihn, Rin nicht zu verlassen und sie nicht. Sie nicht. Sein Herz hatte sich dabei schmerzhaft zusammengezogen. Ein hassenswertes, verabscheuungswürdiges Gefühl, dass ihn in den Spiegel seiner Schwäche schauen ließ. Da war ihm das kindische Verstellen nicht mehr möglich gewesen. Er konnte es nicht zulassen, die Schwäche, das Gefühl. Überfiel sie mit seiner sofortigen Absicht, ihr das Leben zu nehmen. Zu warten bis das Mädchen ihn berührt hatte, war falsch gewesen. Man konnte noch so erfahren und weise sein, Dummes machte man immer wieder. Jeder und überall. Niemand war dagegen gefeit. Nicht einmal er. Die Kunst lag darin, es zu verbergen. Das Töten bereitete ihm Schwierigkeiten. Eine Sünde in sich, nie würde es jemand erfahren. Sie akzeptierte es kommentarlos. Verwunderlich. Jetzt weinte sie nicht mehr. Ihr köstliches Blut füllte seinen Mund, rollte heiß seinen Hals hinunter, obwohl ihre Haut so kalt war und die kleinen Kratzer immer blasser werden ließen. Vernichtete sie damit. Machte ihren Körper sterblich und sterblicher. Nur er hielt sie noch. So sehr es ihn stärkte, so sehr reute es ihn und trieb zur Eile. Sesshomaru beeilte sich um einen Menschen zu töten. Er wusste wieso und es warf eine ewig bestehende Frage in ihm auf. Konnte er sie überhaupt töten? Warum versank er nicht im Hochgefühl? Wie sonst. Er wusste wieso. Warum wollte er nicht was er tat? Er wusste wieso. Wie konnte sie ihn so quälen? Nein, nicht sie quälte sie ihn, sondern er sich selbst. Seit wann tat er, was er nicht wollte? Er tat es nie. Sesshoumaru brach ab, konnte nicht weiter gehen, schaffte es nicht. Sah auf die kleinen Wunden, die er ihr zugefügt hatte und das Blut, das lautlos weiter sickerte. Warm und süß. Er wollte es haben und fand sich doch unfähig sich den Rest zu nehmen. Konnte nicht weiter gehen. Schaffte es nicht. Zwei Hände berührten ihn sanft am Kopf und forderten ihn leise dazu auf, den Besitzer anzusehen. Einem unbekannten Drängen folgend, trafen sich seine Blicke mit denen seines Opfers. Oder das, das es hätte sein sollen. Nach allen Regeln der Dämonie. Rina lächelte, obwohl es ihr schwer fallen musste den Kopf aufrecht genug zu halten, um Sesshoumarus Blick zu erwidern. Aber sie sah nur ihn, jede verflossene Sekunde wurde zu einer Ewigkeit. Und lächelte. "Tut mir leid" ,sagte sie in einem schnellen Atemstoss, für den sie die verbliebene Kraft gesammelt hatte. "Tut mir leid wegen Eures Schwertes. Ich.....ich wollte es nicht verlieren. Nein." Ihr Bewusstsein hing an dem berühmten seidenen Faden und der wurde getrennt. Rina dachte daran, dass sie sterben würde, ohne dass Sesshoumaru wusste was sie für ihn empfunden hatte. Besser so. Es wäre ihm ohnehin gleichgültig gewesen und das hätte ihr weh getan. Es zu hören, anstatt der unbewussten Gewissheit, die sie hatte. Der Dämon, sich alledem sehr wohl bewusst, sah sie noch immer an. Ihr Herzschlag kaum mehr zu hören, das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwunden. Überhaupt alles was sich in menschlichen Zügen zeigen konnte. Sesshoumaru stoppte die Blutung gekonnt, Rotes färbte den Schnee. Tropfen so klein wie Stecknadelköpfe und doch so deutlich zu sehen. Alles war ihm deutlich. Dann tat er etwas, dass er nie zuvor in seinem Leben getan hatte und auch nie mehr danach. Der Dämon schaute in den schneienden Himmel, mit dem Mädchen im Arm und sprach zu jemandem, den es nicht mehr gab. Seine Stimme gab keine Emotion preis, nur die Worte, die durch die Nacht hallten. "Verdammt seist du Vater! Verdammt! Siehst du was dein Erbe aus mir gemacht hat? Sie lebt! Ich kann sie nicht töten. Nicht mehr. Bist du jetzt zufrieden?" Er ballte seine Hand und schlug mit der Faust in das weiche Weiß. Die Ähnlichkeit dieser Geste zu Inu Yasha störte ihn nicht. Seine Haare fielen über Rinas Schulter, als er den Kopf senkte. Er blickte auf den Schnee, der in seiner offenen Hand dahinschmolz. Gleich seines letzten, wankelmütigen Widerstandes. Seine Hand schloss sich fest. Nur Wasser noch lief sein Handgelenk hinunter. "Ein Mensch Vater. Am Ende ist es ein Mensch der mich besiegt. Ein Mensch der mich besitzt. Es ist ein Mensch, den ich........" °........liebe.° Liebe. Wort und Empfindung der Menschen. Ein Gefühl dass ihm so nie zu Teil geworden war und doch wusste Sesshoumaru genau, es war wahr. Das Eingeständnis allein. Kein Verdrängen mehr. Er liebte das Menschenmädchen, trotz allem was er versuchte hatte um das Unvermeidliche abzuwenden. Seine Bemühungen waren gescheitert, von Anfang an dazu bestimmt. Darum hatte er sie in dem Kampf mit Symon von sich geschleudert. Ohne nachzudenken. In einem Anflug von unerklärlicher Angst um das Mädchen. Er und Angst. Aber da war sie gewesen, grauenvoll und erniedrigend. Hatte ihn in der Hand gehabt. Nichts anderes hatte seine Gedanken in diesem Moment beherrscht. Nicht die drei Meter, nicht der Feind, nicht Rin oder sonst etwas. So wahnsinnig oder genial die alte Frau mit dem Amulett auch war, so sicher war sich Sesshoumaru immer gewesen, dass sie Rin nicht ein Haar krümmen würde. Egal ob sie die Bedingungen brachen oder aufrechterhielten. Er erkannte Böses, wenn er es sah und Kyto gehörte nicht dazu. Sein Sinn stand ihm nur nach Rache, ob sie Gutes oder Böses traf spielte für ihn keine Rolle. Der einfachste Weg zu ihr, war verschüttet, aber es gab andere. Das Kind würde er so oder so wieder bekommen. Das hatte er sich geschworen und so würde es sein. Er war stark und entschlossen genug die Alte zu finden. All das aber, hatte warten können. Nur die schwindende Sicherheit einer einzigen Person nicht. Einer nur. Wie konnte ein Geschöpf für jemanden anderen von solchem Wert sein? Sicher blieb für ihn, was er immer schon gewusst hatte. Die ganze Zeit hatte er Recht behalten. Es beeinträchtigte die Kämpfe negativ für den, dessen Herz ihm nicht mehr allein gehörte. Plötzlich waren zwei Körper zu schützen, zu heilen. Zwei, die dem Angreifer die besten Voraussetzungen schafften. Ein wenig noch und Sesshoumaru hätte ihr Leben beendet, um dem vorzugreifen. Für immer. Denn Tenseiga war unauffindbar. Er fühlte die Anwesenheit seines Schwertes nicht länger, es war wie vom Erdboden verschluckt. Aber sie lebte, wie er es entschieden hatte. Keine Bitterkeit eines Versagens erfüllte den Hundedämon. Es war endgültig. Er hatte sich die letzte Chance gegeben zu handeln, wie es zu ihm gepasst hätte und hatte doch halb und halb gehofft, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. In all seiner Nüchternheit war es dann geschehen und akzeptiert. Möglicherweise schon, bevor er sich selbst den Kampf angesagt hatte, der spätestens jetzt verloren war. Zu Beginn hatte er die sich entwickelnde Anziehung zwischen ihnen einfach verdrängt, wie er es mit allem machte, dass nicht sofort zu beseitigen war wenn man es wollte. Doch es starb nicht, es wuchs. Bis er die unbegründete Eifersucht gegenüber Ysidro empfand und in Wut auf sie und sich selbst den einizigen, noch offenen und für ihn annehmbaren Ausweg einschlug. Man konnte noch so erfahren und weise sein, Dummes machte man immer wieder. Jeder und überall. Niemand war dagegen gefeit. Nicht einmal er. Aber er würde es verbergen. Indem er die Flucht am Ende gemieden hatte, als er seinen übermächtigen Gefühlen unterlag. Ein neuer Weg lag nun vor ihm. Er ging nur die, die er sich selbst schuf und das hatte er hiermit. Im letzten Moment. Rina wimmerte leise, als Sesshoumaru ihr den schneefeuchten Kimono bis auf das Unterkleid auszog, sie dann an sich drückte und sein Fell um sie beide schlang. Sie war kalt, die Lippen bläulich verfärbt, das Herz schlug schwach, aber regelmäßig. Und so ging Sesshoumaru einen Schritt über sich hinaus, denn er hieß sein Versagen, das hier den korrekten Sinn des Wortes nicht wiedergeben konnte, willkommen. Fühlte vielleicht Erleichterung. Der Dämon säuberte die gutartigen Schnitte und Striemen auf der Haut ihres Gesichts und den Händen mit seiner Zunge, legte Rinas Kopf in seine warme Halsbeuge und vergrub seine Nase in ihren Haaren, schloss die Augen. Oder Freude. Wie ähnlich er seinem Vater doch war. Was wohl passiert wäre, wenn das Mädchen nie aufgetaucht wäre? Ob er irgendwann so tief gesunken wäre um wie ein zweitklassiger Dieb eine Menschenfrau zu entführen, nur weil das Blut seines Vaters in ihm pulsierte. Oder ob er bis zu seinem Ende so weitergelebt hätte wie zuvor? Er würde es nie herausfinden, denn die Dinge lagen, wie die Dinge eben lagen. Obwohl ganz bestimmte Dinge die da mehr oder minder lagen, wie Espenlaub bei Windstärke zehn zitterten. Noch, denn seine gestohlene Wärme würde sich auf sie übertragen, so lange ihr Körper brauchte, um den Raub durch ihn wieder nichtig zu machen. Wie er auch fühlte, eines würde sich nie ändern. Menschen waren hilfebedürftige, lachhaft schwache Wesen und brachten zu Zeiten doch eigentlich Unmögliches fertig. Fortsetzung folgt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)