Alles fließt von fany10 ================================================================================ Kapitel 42: ------------ Na gut, das ist definitiv ein langes Kapitel, das steht fest. Extra für meine ganzen Kommentarschreiber natürlich :-) Bei so viel positiver Rückantwort, schreibe ich doppelt gern- oder überhaupt! Vielen Dank deshalb an alllllllllleeeeeeeeeee! Klingt wohl etwas abgestaubt und Tantenmäßig, aber: Und einen Schmatz an jeden ;D Um nicht zu sagen steckt in diesem Teil fast jeder in einer persönlichen Krise, die es umso schwerer macht, je näher sie dem letzten Akt ihrer Aufgabe kommen. Denn was passiert danach, wenn Sesshoumaru festlegt bis zum Äußersten zu gehen? Ja, was soll ich noch sagen, ich hoffe euch gefällt das Kapitel und verleit eurer Meinung schriftlichen ausdruck (denn das hinterlässt Eindruck) ;-) P.S.:Nächstes Mal werden sie vorraussichtlich die Brücke erreichen! Viele Grüße und viel Spaß, Fany ******************************* "Eins muss man Sesshoumaru lassen. Er kommt mit seinen Leuten weit herum und wird darüber hinaus immer eigenartiger" ,stellte Miroku fest,als die Gruppe den Schauplatz der Absonderlichkeiten schon weit hinter sich gelassen hatte. "Erst gabelt er Menschen und Halbdämonen auf, beides Geschöpfe bei denen sein Blut kalt bleibt und dann waren sie auch noch vor uns an dieser Höhle." "Ja" ,stimmte Inu Yasha zu, "ein Glück dass Sesshoumaru kein Interesse an den Splittern hat. Damit wäre unser Leben deutlich erschwert. Naraku reicht völlig als Konkurrent! Was seine Begleiter angeht, da kann man nie wissen zu welchen Missetaten er sie benötigt. Ich dachte erst, das Mädchen sei dazu da früher oder später mein Tetsusaiga für ihn zu halten, falls er es mir je hätte abnehmen können. Was für ein Dummkopf auch nur damit zu rechnen! Dabei nutzen ihm auch alle Halbdämonen dieser Welt nicht! Er wird es nie bekommen! Nicht über meine Leiche und den Schatten meiner Leiche!" "Sie liebt ihn nicht!" "Was?" ,sagten der Hanyou und der Mönch wie aus einem Munde. "Rina" ,antwortete Kagome gedankenverloren, wobei sie Shippous Beulen (kurz zuvor von Inu Yasha einkassiert) einrieb "Sie liebt diesen Ysidro nicht. Jeder Trottel hätte das erkannt!" Inu Yasha schlug sich die Hand auf die Stirn. "Ich glaub es nicht Kagome! Wir haben wichtige Dinge zu tun und zu besprechen und du redest von nicht vorhanden Liebesbeziehungen, die hier keinen interessieren?!" Er verdrängte ebenso wie Miroku die Tatsache, dass sie widerspruchslos geglaubt, was sie gesehen und gehört hatten. Dass es nur ein Possenspiel gewesen sein könnte, war ihnen nicht in den Sinn gekommen. "Aber sie hat Recht" ,schaltete sich Sango ein. "Rinas Augen spiegelten nicht wieder was sie gesagt hatte. Sie hat uns etwas vorgemach." "Eure Sorgen möchte ich mal haben" ,erklärte der Halbdämon, "und mir über solche Nebensächlichkeiten den Kopf zerbrechen! Man, dann ging's mir gut. Überhaupt, was....." "Jetzt wo ihr es erwähnt!" Miroku strich sich nachdenklich über sein Kinn, "ich hatte als alter Meister auch so ein Gefühl als wäre sie ihm nicht in diesem Maße zugetan" ,schwindelte er gerade heraus. "Miroku, du auch?" ,stöhnte Inu Yasha. "Was geht uns das alles an, so gut kennen wir sie nun auch wieder nicht! Wichtig ist nur dass wir einer Konfrontation entgangen sind und nun auf unserem Weg nach........" "Dank Rina und Ysidro" ,erklärte Kagome überzeugt, die verstanden hatte. Nicht so Inu Yasha. "Was willst du damit sagen?" Er blieb stehen. "Ach" ,sie winkte clever ab, "nicht so wichtig!" "Kagome!!" ,rief er ihr drohend nach. Sie lachte. "Ich dachte es interessiert dich nicht." "Na ja....." Kagome setzte Shippou auf ihr Fahrrad und seufzte ergeben zu einem anderen Thema. "Ich glaube fast sie mag tatsächlich Sesshoumaru." "Niemals!" Inu Yasha, der den Themenwechsel auf Grund seiner Ungeheuerlichkeit gleich annahm ohne es zu merken, brauchte gar nicht lange überlegen. Er lehnte diese Vorstellung vehement ab. Miroku schnippte mit dem Finger, "wusste ich's doch!" "Ja." Sango schaute auf die Wiese und blieb bei ihrem vorherigen Beobachtungsgegenstand. "Sie hat ihn so anders angesehen als den Halbdämon. Ehrlicher." "Du meinst, als sie plötzlich so weiß wie ein Laken wurde?" Shippou quatschte dazwischen, bereit in jedem Gespräch mitzuhalten. "Siehst du Inu Yasha" ,warf ihm Kagome vor, "sogar ein Kind bemerkt mehr als du!" "Was soll daran so toll sein zu sehen wenn jemand bleich wird? Jeder wird bleich im Angesicht mit Sesshoumaru. Außer mir natürlich!" "Was redest du da?! Sie war verliebt......ängstlich bleich." "Jetzt mach' aber mal nen Punkt Kagome" ,wetterte der Hanyou los, "wer kann sich denn schon in jemanden wie Sesshoumaru verlieben?! Nenn mich engstirnig, aber ich bin fest davon überzeugt: Das geht nicht! Unter keinen Umständen!" "Hunde im Allgemeinen. Ich frag mich auch immer wer dich lieben kann" ,entgegnete der Fuchsdämon und erntete eine schmerzhafte Kopfnuss bevor Kagome eingreifen konnte. "Sah jedenfalls nicht aus als würde sie ihn auch nur im Geringsten mögen, selbst wenn ihr das Katzenvieh egal war" ,setzte Inu Yasha wieder an, den das Ganze auf irgendeine unangenehme Art beschäftigte. "Vielleicht weiß sie es nicht" ,überlegte Sango laut. Der Halbdämon wurde ungeduldig. "Was weiß wer nicht? Sprecht nicht ständig in Rätseln verdammt!" Kagome verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Oh Inu Yasha! Sei doch nicht immer so schwer von Begriff!" "Schwer von Begriff?!" ,wiederholte er ungläubig. "Genau das meint sie" ,klärte ihn Miroku flüsternd auf. "Rina weiß vielleicht gar nicht richtig dass sie ihn mag" ,bestätigte Kagome Sangos Verdacht. "Also bitte" ,Inu Yasha lachte auf, "deine Ideen werden immer abgehobener! Wer weiß denn nicht wenn man jemanden mag? Ich weiß doch auch dass ich dich mag und...." Er begriff seinen Ausrutscher an der plötzlichen Stille ringsum und drehte sich hastig um, damit die errötete Kagome seine eigene Verlegenheit nicht sah. Shippou schaute von einem zum andern und runzelte die Stirn, als in ihm eine Frage aufkeimte. "Ich verstehe ja" ,fing er an, "dass wenn Sesshoumaru das Mädchen lieben würde, lauter Halbdämonen auf die Welt kämen...." "Sehr richtig Shippou! Gut kombiniert und doch einen Denkfehler im Schema. Man muss sich dazu nicht unbedingt lieben, wobei es schon besser wäre!" ,verbesserte ihn der Mönch zwischendurch. ".....was aber passiert wenn Inu Yasha und Kagome zusammen sind? Gibt es dann Halb- Halbdämonen?" "Du kleiner....." Inu Yasha war feuerrot drauf und dran den Fuchs mit Kopf nach unten in den Boden zu rammen, als Kagome ihn stoppte und versuchte das für sie weniger verfängliche Gespräch wieder aufzunehmen. "Stell dir vor was Sesshoumaru dazu sagt wenn er ihre Gefühle erfährt" ,schwärmte sie und faltete dabei die Hände. "Keh! Ich kann dir genau sagen was er antwortet. Entweder gar nicht oder ,Exitus, wir sehen uns in der anderen Welt'!" "Wie kannst du nur so unromantisch sein?" ,wütete die Miko, "glaubst du nicht dass er eines Tages seine Prioritäten andern wird?" "Was? Von töten in quälen?" "Nein du Dummkopf! Von töten in lieben!" "Lieben? Nein! Einen Menschen? Doppelt und dreifach Nein! Nicht Sesshoumaru!" "Warum nicht?" ,blaffte Kagome. ""Weil...er ist eben Sesshoumaru! Weißt du nicht mehr? SESSHOUMARU! Der, mit der ungebrochenen Leidenschaft alles niederzumachen! Er liebt niemanden außer sich selbst, alles andere verachtet er!" "So sehr kann er sie gar nicht verachten! Zumindest lebt Rina noch und verkrüppelt ist sie auch nicht!" "Noch nicht." "Er hätte es längst getan. Was sollte es jetzt noch?" ,fragte Kagome weise. "Vielleicht hebt er sich das Beste bis zum Schluss auf" ,schätzte Inu Yasha. "Und wo soll dieser Schluss sein?" "Äh...." "Ha!" Kagome lächelte triumphierend. "Na wenn er keine Lust mehr hat" ,griff der Hanyou aus der Luft, nicht bereit sich geschlagen zu geben. "Dann hat er aber schon lange Zeit Lust gehabt." Inu Yasha dachte an die Idee von Tetsusaiga und die Fähigkeit jedes Menschen es zu berühren. "Vielleicht dient sie ihm zu irgendetwas!" "Gott behüte!" ,warf Miroku ein und schlug ein Zeichen gegen den bösen Blick. "Doch nicht so etwas!" ,schrie Inu Yasha "Was meint ihr?" ,quäkte Shippou hilflos in die Runde. "Nichts verdammt!" "Gib doch zu dass sie Sesshoumaru etwas bedeuten muss Inu Yasha" ,forderte Kagome ihn etwas netter auf. "Nein. Nicht möglich!" Er verschränkte die Arme, "dass ist fern aller Realität. Ich glaube es nicht! Das nicht!" "Ich habe am Anfang auch nicht geglaubt dass du dich so für das Gute einsetzen kannst wie du es heute tust" ,gestand Kagome. Der Angesprochene versuchte seine peinliche Berührtheit zu verbergen und grummelte: "das ist was anderes!" "Manchmal passieren Dinge, von denen man am Wenigsten glaubte dass sie möglich wären" ,unterbrach Sango das Streitgespräch, während sie Kirara auf den Arm nahm. "Meine Rede Sango, meine Rede" pflichtete ihr Miroku bei und gesellte sich näher an ihre Seite als nötig. "Keh! Das Mädchen täte mir leid wenn sie etwas für Sesshoumaru empfinden würde." Sango und die Miko lächelten und zwinkerten sich wissend zu. Keiner der beiden sprach das Thema wieder an. Kagome aber dachte noch lange darüber nach. Ganz gleich was sie in Gegenwart von Inu Yasha alles behauptet hatte, die Zweifel waren groß. Natürlich konnte man nichts von vornherein ausschließen, aber auch sie kannte Sesshoumaru. Je länger sie grübelte, umso unsicherer wurde sie. Konnte ein Dämon wie er, der so rücksichtslos und grausam all seine Ziele verfolgte wirklich einen Menschen in sein Herz schließen? So wie sie Inu Yasha? Diese Frage war unbeantwortbar für sie und für alle hier. Dann war da wieder das warum nicht? Und das, was Sango gesagt hatte. Damit hatte sie vollkommen Recht gehabt. Alles war möglich. Vielleicht auch in diesem Fall. Vielleicht. Kagome hoffte aufrichtig, dass es so war. Für sie und ihn. Eines Tages würden sie erfahren was geschehen war. Bis dahin konnte man ohnehin nichts ändern. Das Gefühl dass sich ihrer bemächtigte war wirklich mächtig. Mächtig bedrückend. Das wiederum war mächtig untertrieben, denn was auch immer in Rina vorging, es war fast zu stark um ,nur' ein Gefühl zu sein und doch war es als solches definiert. Angst und.....Angst. Das ließ es wohl am Treffensten beschreiben. Ein kleines bisschen mit Reue gewürzt, ganz unverstädnlicherweise. Wer sollte Reue empfinden für etwas, dass höchstens ein Zehntel alles Geschehenden wett gemacht hatte?! Sie war so dumm. Rina hatte mit Ysidro eines der seichtesten Verbrechen begangen -vor allem im Blickwinkel der Verbrechen des Gestraften. Trotzdem fühlte sie sich schäbig. Im Ansatz, aber es störte. Sie löste ihren festgefahrenen Blick auf einen vereisten Sesshoumaru, sah sich Ysidro an und wusste, ihm tat nichts leid. Das sagten ihr seine ernst zusammengefurchten Augenbrauen und das kaum sichtbare aber eindeutig von sich überzeugte Zucken um seinen Mundwinkel. Wenigstens brauchte sie dann nicht die volle Ladung Schuldgefühle auf sich nehmen, dass sie ihn praktisch dazu verführt hatte, dem Hundedämon in den Rücken zu fallen. Jetzt, jetzt hatten sie die Konsequenzen zu tragen, wie herzlos und grausam sie sein mochten. Sollte er sie auch mit dem Kopf voraus in einen Hornissenbau stecken. Rina schluckte, diese Vorstellung war zwar alles andere als angenehm, aber immerhin besser als ausgepeitscht zu werden, oder etwas weggeätzt zu bekommen, oder..... "Tod." Dieses eine, apokalyptische Wort, Sinnbild der menschlichen Urängste, die Abrechnung des Lebens, das Ende, riss sie brutal aus ihren ohnehin alptraumhaften Geistesausflügen. Es gestaltete sich umso brutaler, desto klarer ihr wurde, wer es fallen gelassen hatte. Es war nicht etwa der selbstlose Vorschlag Ysidros gewesen und auch nicht ihre innere Stimme. Sesshoumaru hatte es gesagt. Ruhig und gefühllos wie er immer war. Rinas Mund stand offen, ihr Gesicht entgleiste. Ysidro blieb gelassen. "Tod?" ,fragte das Mädchen leise nach, wie um sich zu vergewissern, dass diese Aussage tatsächlich hier ein Thema war. "Sobald Rin wieder in meinem Besitz ist, werdet ihr sterben" ,vervollkommnete Sesshoumaru sein Vorhaben ohne mit der Wimper zu zucken. Rina wurde das ganze Ausmaß und mit ihm die ganze Sicherheit dass geschehen würde was er sagte, klar. Obgleich es bei weitem nicht das erste mal war indem sie den Tod erwartete oder zumindest ins Auge fasste, war es etwas erschreckend anderes es als sichere Tatsache zu hören. Ohne Hoffnung. Wie ein Berg den man nicht mehr drehen konnte. Nein! Vielleicht war sie nicht mehr zu retten, aber..... "Es war meine Idee allein" ,gab Rina zu und trat ohne zu Zögern an Sesshoumarus Seite. Sie fühlte sich wie von einer Lawine überrollt. "Ich habe Ysidro dazu überredet, ich habe es gewollt und ihn als Werkzeug benutzt es durchzuführen. Er ist unschuldig!" Beinahe wurde sie laut über diese Sachlichkeit. "Ihn so zu strafen wäre großes Unrecht!" "Ich entscheide was Unrecht ist und was nicht" ,entgegnete Sesshoumaru tatsächlich bissig. Rina verkrampfte die Hände in ihre Kleidung. "Tut mir leid es sagen zu müssen, aber Euer Bewusstsein von Recht scheint mir zu leiden wenn Ihr an diesem Urteil festhaltet." Ehe sie noch genau wusste was sie tat, packte sie den Youkai am Handgelenk und sah ihm eindringlich in die Augen, die sich sofort verengt hatten. "Ich......bitte........um....ich bitte um Gnade für ihn! Ich....." "Rina lass!" Ysidro kam näher und zog warnend an ihrem Ärmel, "komm, es hat doch keinen Sinn!" "Nein!" Sie drückte Sesshoumarus Armgelenk stärker. "Nein Sesshoumaru-sama, bitte! Ysidro handelte auf meinen Geheiß hin. Nehmt das Urteil zurück. Seid einmal nicht so wie Ihr immer seid." Es war nur noch ein Flüstern, sie konnte Ysidros Tod nicht auf sich nehmen. Niemals! Sesshoumarus Haut war seidig unter ihren Fingern, doch sie spürte wie sich seine Sehnen fast unmerklich anspannten. Rina wollte noch etwas sagen, ja viel mehr noch, doch in diesem Augenblick, drenun fest im Griff hatte. Damit schleuderte er sie mit der -für ihn geringen Kraft- eines Stieres von sich. Ysidro direkt hinter ihr konnte den Fall bremsen und sie sank mit ihm zu Boden. Sesshoumaru ragte bedrohlich über ihnen als wäre er Zeus persönlich. Rina hatte ihre Zweifel ob der höchste Gott der Griechen überhaupt stärker gewesen war. "Ich werde es nicht dulden mein Vorhaben durch einen Menschen und einen Halbdämon scheitern zu lassen, in dem sie sich dazu berufen fühlen, als Denunzianten aufzutreten." Äußerlich war der Lord der westlichen Länder ein Pol der Gleichgültigkeit, aber Rina spürte seinen inneren Kampf sie nicht hier und jetzt hinzurichten. Die Abfälligkeit mit der er ,Menschen' sagte, stach ihr unerklärlich tief ins Herz. Warum? Es war kein Geheimnis wie er von ihrer Gattung dachte.....und doch....bestritt sie einen eigenen Kampf. Den, nicht in fruchtlose Tränen auszubrechen, denn die waren wohl das Letzte um Sesshoumaru umstimmen zu können. Wenn es überhaupt etwas gab, was die Macht dazu hatte. "Aber....." Der Hundedämon schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab, wissend was sie zum wiederholten Male zur Sprache bringen würde. "Er ist schuldig wie du. Er wird sterben. Wie du." Damit drehte er sich endgültig um und die Sache war für ihn besiegelt. Ysidro half Rina auf die Füße, die noch immer nicht glauben wollte was Sesshoumaru bestimmt hatte, so ganz ohne darüber zu schlafen. Das machte man schließlich bei so wichtigen Dingen! Ja, man hatte stets damit rechnen müssen und auf eine gewissen Art und weise hatte sie es auch. Bei Gott, sogar das Angebot ihrerseits sie zu töten war einst gefallen. Doch jetzt. Jetzt wo es praktisch offiziell war, wo nichts die Rücknahme betätigen konnte, wo man direkt damit konfrontiert war. Da setzte es ganz anderes in Gang. Vor längerer Zeit schon hatte sie töricht damit begonnen zu glauben, es bestünde die Chance, dass er sie nicht umbringen würde, egal was sie tat. Schon so lange war waren sie nun zusammen unterwegs. Beinahe ein halbes Jahr, aber ihr kam es wie eine Ewigkeit vor. Sie würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ein Leben ohne ihn davor nicht existiert hatte. Irgendwie dachte sie.....sie dachte.........Zur Hölle mit dem was sie dachte! Es war ja doch immer falsch, weil man Sesshoumarus Verhalten nicht einschätzen konnte und weil sie hoffnungslos blauäugig sein konnte! "Rina, wein doch nicht!" Sie schaute einem Ysidro mit bekümmerter Miene ins Gesicht, der ihr über die Wange strich. Sie weinte?! Langsam fuhren ihre Fingerspitzen über die Augen. Sie waren nass. Wirklich. Sie hatte es nicht einmal bemerkt. Nun, da sie es allerdings wusste und der Hanyou sie ansah als hätte man allen Grund zum Weinen, musste Rina sich stark zusammenreißen nicht in lautes Schluchzen auszubrechen. Sesshoumaru hatte das Todesurteil verhängt. Er war sauer. Sesshoumaru war wirklich sauer. Wütend wie schon lange nicht mehr. Der Mensch und die halbe Katze waren Schuld daran. Schuld an Gefühlen die er nicht haben durfte. Sie verdienten es mit jeder Faser ihres Seins zu sterben. Nicht so sehr wegen ihrer lächerlich durchschaubaren Aufführung, mit der sie versuchten Inu Yasha zu besänftigen, als viel mehr durch das, was es in ihm weckte. Es war wertlos, niedrig, es hatte Macht über die Schwachen, Hilflosen, war die Geißel aller Minderwertigkeiten. Es war Eifersucht.Tiefe, bohrende Eifersucht. Sesshoumaru kannte das Gefühl, erfahren oft genug als Kind. Niemals jedoch so umgreifend wie heute. Das Schlimmste an dieser, für ihn weit unter seiner Würde stehenden Empfindung war, dass man sie absolut nicht begründen konnte. Sinnlos. Wie der Mensch, dieser verfluchte Mensch, den Bastard in die Arme genommen hatte, erlogene Liebesgeständnisse entgegengebracht, ihn sogar geküsst hatte. All das war so laienhaft gespielt gewesen, dass es beinahe schmerzte und dennoch. Trotz dieser unumstößlichen Gewissheit, fühlte er dieses schändlichste aller Gefühle. Obwohl er wusste. Ein Zustand der sich über den Geist stellte, ein Zustand der keine Rücksicht auf irgendeine Vernunft nahm, ein verbotener Zustand. Etwas dass in dieser Form jedem Geschöpf irgendwann anhaftete, bis auf ihn. So WAR es gewesen. Die Vererbung Tetsusaigas an seinen jähzornigen Halbbruder, ja, das war der Eifersucht wert gewesen, der Neid auf Objekte. Doch dieses Mal. Dieses Mal war es Missgunst auf Lebendes gewesen. Auf Lebendes dass solches nicht verdienen sollte. Es hatte ihn viel zu sehr belästigt, übermannt sogar. Das Gefühl der auf jemand anderen gerichteten Aufmerksamkeit der Menschenfrau als auf ihn. Und es war nicht die Tatsache, dass man symbolisch und ziemlich miserabel versuchte, ihm das Eigentum abtrünning zu machen. Nein, es war die Tatsache der Eifersucht auf ungegenständlicher Ebene, zwischen Menschen, Dämonen, Tieren. Zwischen Geschlechtern. Es tauchte in der Verkleidung des möglichen Verlusts eines Geliebten auf. Einer Geliebten. Griff nach seinem Inneren und verbreitete sich rasend schnell wie ein Seuche, gegen die er bisher immer immun gewesen war. Dieses sein Empfinden war unverzeihlich und er brachte es ohne einen Zweifel -denn den gab es nicht- in direkte Verbindung zu seinem Verhalten vor nun mehr fünf Tagen. An dem er das Mädchen nicht hatte den Wölfen überlassen können oder wollen. Da war die Auflösung des Rätsels, dass er sich dort gestellt hatte, noch früher als erwartet und unliebsamer als vorgestellt. Damals jedoch ging die Gewalt von ihm aus, er hatte die Situation mit all den Wendungen gelenkt. Heute war ihm das Steuer entrissen worden, der Mensch hatte aus eigenem Antrieb gehandelt. Sesshoumaru war sich dessen so sicher, wie er zu der Überzeugung gelangt war, dass sie dem Katzendämon nicht mehr als platonische Freundschaft entgegenbrachte. Egal wie zugetan sie sich ihm zeigte. Diese Sicherheit aber, hatte ihn vor Stunden nicht davon abgehalten beinahe die stets bestehenden Drei Meter zu überwinden und die Katze vor den Augen der Anwesenden zu zerlegen. Auf die grausamste Art. Haltlos. Wiedereinmal hatte sich seine systematisch aufgebaute Selbstkontrolle bezahlt gemacht, von außen war ihm nichts anzumerken gewesen. Mit samt der durch Erfahrung und Beobachtung aufgestellten Theorien und der Voraussicht auf die möglichen Folgen, hatte er das einzig Vernünftige beschlossen. Sie mussten sterben und vor allem das Mädchen. Schleichend durchkrochen ihn Empfindungen für den Menschen, die drohten über das kontinuierlich bestehende Maß der rein körperlichen Begierde hinauszuwachsen. Es vielleicht schon getan hatten. Ungeachtet dessen was sie war und dieses Risiko war Sesshoumaru nicht bereit einzugehen. Das wohl einzige an dass er sich erinnerte nicht eingegangen zu sein. Freundschaft oder gar Liebe waren ihm fern und waren es immer gewesen. Derlei Dinge machten schwach, verletzbar. Liebe war töricht. Das hatte er beobachtet, die ganzen Jahre über. Zuletzt bei Inu Yasha. War er mit seiner Frau nicht ununterbrochen in Schwierigkeiten nur weil er ihren Verlust nicht ertragen könnte?! Wenn die Zeit reif war und die Umstände stimmten, dann hatte Sesshoumaru vor, sich eine Frau rein dämonischer Abstammung zu nehmen. Um den Erhalt der Blutlinie Willen und nichts mehr. Sollte man ihr mit dem Tod drohen auf Grund der Annahme ihn damit erpressen zu können, so würde er niemanden davon abhalten zu tun was sie tun wollten. Er hätte gehabt was er wollte. Wäre da erst niemand der seinen Anforderungen entspräche, sei's drum. Ein Nachkomme war für ihn nicht wichtig, nur eine Notwenigkeit die eintreten könnte wenn es sich ergab. Der Mensch aber zog ihn in eine vollkommen irrationale Richtung. Nicht dass sie die Macht dazu gehabt hätte ihn zu irgendetwas zu bringen. Doch schaffte es das Mädchen langsam und in der Tat unbewusst, dass er sich selbst dazu brachte. Jedes Mal wenn sie ihm näher als gewöhnlich kam, konnte er ihren beschleunigten Herzschlag ausmachen, die Differenz auf den Schlag genau. Fast immer lief ein Schauer durch ihren Körper, der die Schläge unregelmäßig werden ließ. Sie sah ihn nie frei von Gefühlen an. Auch in ihrer größten Wut waren da Emotionen, die ihm zugetan waren. Außer Angst. Sie konnte sie so schlecht verstecken. Er kannte all ihre Ausdrücke und Verhaltensweisen. Er kannte den Menschen zu gut um nicht zu wissen, dass auch er ihn bis zu einem gewissen Grad einzuschätzen vermochte. Schon jetzt so gut wie Jaken, der dazu viele Jahre gebraucht hatte. Ein schwaches Menschlein dass sie war und immer bleiben würde. Dass ihn mit eben dieser Schwäche veränderte wie es Rin getan hatte, nur auf einem ganz anderen, keinesfalls akzeptablen Weg. Darum und darum allein würde er sie töten müssen. Er würde es nicht seinem Vater gleich tun. Er hörte wie sie weinte. Es gefiel ihm nicht, aber sie konnte es tun bis aller Unsinn aus ihr heraus war. Es störte ihn nicht oder vielmehr, es durfte ihn nicht stören. Der Unterschied dazwischen war groß und für ihn im ungünstigsten Fall unüberbrückbar. Es bestärkte ihn in seinem Urteil. Nun beeinträchtigte ihn zu guter Letzt auch noch das Plärren eines einzigen Menschen, wo er bereits ganze Horden heulender Sterblicher ungerührt passiert hatte. Er verkniff es sich die Hand zur Faust zu ballen. Es war Abend geworden. Der Rest des Tages war in beharrlichem Schweigen zäh dahingeflossen. Nicht einmal Ysidro war in der Stimmung Witze zu reißen. Er kickte lediglich die ganze Zeit Steine vor sich hin. Verstörenderweise umspielte wiederholt ein Lächeln seinen Mund. Ein Zynisches. Als wüsste er etwas dass sie zu gegebenem Zeitpunkt noch zu retten vermochte. Einerseits hoffte Rina darauf und andererseits doch wieder nicht. Denn eines war gegenüber Inu Yasha keine Lüge gewesen. Sie wollte bei Sesshoumaru bleiben und diese Erkenntnis stürzte sie in tiefe innere Verzweiflung. Der Dämon hatte in der Tat ungewollt, ja sogar das Gegenteil davon, einen Platz in ihrem Herzen eingenommen. Einen beträchtlich Großen in einem scheinbar dem Irrsinn verfallenen Organ. Den Größten vielleicht. Rina hatte sich so sehr und so oft gewünscht dass es nicht passieren möge. Nicht mit ihm. Einem Dämon. Einem grausamen Dämon der seine Gemütsbewegungen besser bewachte als die Kronjuwelen es wurden. Einen Dämon der keine Ahnung von ihren gefährlichen Gedanken hatte. Einen Dämon, der sie töten würde. Bald. Ihre Augen brannten. Sie musste furchtbar aussehen. Rotgefleckt und geschwollen. Aber was machte das schon? Jetzt nichts mehr. "Mit eurem Tempo werden wir in sechs Tagen unser Ziel erreichen" ,verkündete Sesshoumaru wortkarg und setzte sich nieder wo er stand. Die Bedeutung war klar, es war Abend um Abend die selbe. Hier würden sie für die Nacht bleiben. Rina war es recht, sie wollte ihre Gefühle aller Art, das ganze Spektrum einfach wegschlafen. Auf dass sie nie wiederkehrten, was natürlich Utopie war. Sie legte sich. Neben ihr fing Ysidro an zu rascheln und kramte einen Block und einen Stift aus den Tiefen seines Mantels. Entgegen Rinas anfänglichem Willen, streckte er ihr den Block lächelnd zu. "Wie findest du? Aber sein ehrlich!" ,schalt der Hanyou sie freundlich und hob ihr Kinn an, damit sie sich nicht weiter in ihre Decken vergrub. Seinem fragenden Blick konnte Rina trotz allem Weltenschmerz nicht ausblenden und es wäre auch ungerecht gewesen. Mühsam rappelte sie sich auf die Knie, holte rasselnd Luft und nahm den Block. "Was ist mit ihm passiert" ,wollte sie leise wissen. Der Einband war an mehreren Stellen zerschlissen und durchlöchert, teilweise dreckig. Sie strich vorsichtig darüber. "Termiten" ,antwortete er wie selbstverständlich. Es zeigte sich offensichtlich was er damit ansprach. Rina schlug das Deckblatt nach hinten und ihr blieb augenblicklich die Atmung stehen. Da war Shippou. Es sah unübertrieben so aus, als wäre da wirklich der kleine Fuchsdämon. Er schien sie jeden Moment anspringen zu wollen, so lebendig gezeichnet war er, obwohl in schwarz weiß. "Moment..." ,nuschelte Ysidro und verpasste dem Gemälde mit einer Sorte Kohlestift den letzten Schliff. "So" ,nickte er zufrieden, "wusste doch dass noch etwas gefehlt hatte." "Atemberaubend" ,presste Rina hervor und betrachtete entzückt das Bild. "Das muss es wohl sein" ,neckte der Hanyou, "ich dachte gerade du wolltest tatsächlich aufhören zu schnaufen." "War es das was du heute gezeichnet hast, als Sango dich bewachte, mein ich?" Sie sah ihn an. Wer hätte einen solchen Künstler hinter dem verrückten, aufgedrehten Katzendämon erwartet? "Ja!" Er nickte und blätterte auf die nächste Seite, auf der Kirara ihr in voller Pracht und Größe entgegenblitzte. Nicht um eine Strich weniger perfekt als das Vorige. "Und das" ,schloss er, ein wenig Stolz in der Stimmer, der zu tiefst berechtigt war. "So schön" ,murmelte Rina und fragte mit einem Blick ob sie sich die anderen, sich in dem Block befindenden Bilder auch ansehen durfte. Er strahlte. "Ich bitte darum!" Sie brauchte eine ganze Stunde bis sie alle Portraits so lange angesehen hatte, wie sie es verdienten. Sehr lange. Es mussten an die Hundert sein. Ihr Staunen wuchs, als sie sogar einige bekannte Gestalten sah. Die Welt musste tatsächlich klein sein. Nach Jaken, der mit grimmiger Haltung und Kopfstab abgebildet war, fand sie unter den ihr Bekannten auch den Hasendämon, der sie vor dem Brückenwächter gewarnt hatte. Dazu hin mit nicht weniger als vierzig Minihasen um sich herum. Vielleicht war er es doch gewesen, dem Ysidro beinahe hinterher gesprungen war- und deshalb auch das Interesse an ihm. Wann hatte er ihn wohl abgezeichnet? Auf drei extra Seiten lächelten ihr die Erddämoninnen anzüglich entgegen. Jede auf eine andere aufreizende Art. Von Brandnarben durch ihre erste Begegnung keine Spur mehr. Rina hatte das Gefühl, sie würde sie mit ihren extremen Parfümüberdosen nur durch den kopierten Anblick riechen können und keuchte. Widerstand aber dem großen Drang sie Sesshoumaru zu zeigen. Sie und die Genauigkeit mit denen sie den Betrachter fesselten. "Ich kenne sie. Wir sind ihnen Bereits zweimal über den Weg gelaufen. Oder sie uns. Woher...." "Reisen über Reisen, Modelle über Modelle! Die drei Hübschen waren übrigens vollauf begeistert mit meiner Absicht sie graphisch festhalten zu wollen." "Das glaub ich sofort" ,grinste Rina, ein wenig aufgeheitert. "Haben sie dir keine eindeutigen Angebote gemacht?" "Oh ja" ,schnurrte Ysidro und begann sich fast obszön auf dem Boden zu kugeln, "ich habe sie angenommen. So etwas trifft man nicht alle Tage!" "Ja.....ja natürlich....nicht" So waren ihre Worte, aber sie war gelinde gesagt entsetzt. Äußerst bedenklich. Was hatte sie erwartet? Dass er im Zölibat lebte? Sicherlich nicht. So hatte er vor seinem Tod wenigstens noch das scheinbare Vergnügen gehabt, im Gegensatz zu ihr. Würde sie ein Gedenkstein bekommen, so musste jemand ,ungeöffnet zurück' einritzen. Schließlich war da Sesshoumaru und es versetzte ihr wieder einen Stich, so vollkommen getroffen waren seine Züge. Nur die Pose stimmte nachdenklich. Ausdruckslos starrte der Dämon den Beobachter von oben herab an und hatte sein Schwert gehoben, war im Begriff zuzuschlagen. Es war nicht das Schwert des Lebens. Rina hoffte nicht dass Ysidro die Fähigkeit der Zukunftsvorhersage beherrschte. Obwohl man kein Medium sein musste um zu wissen, dass nach dem Winter der Frühling kam. Am Liebsten hätte sie Ysidro um das Bild gebeten, aber niemals in Sesshoumarus Gegenwart und die war nicht wegzudenken. Einen Grund zum Wundern gab es allerdings. Warum hatte der Hanyou sie nicht gezeichnet? Damit sollte nicht gesagt sein, dass sie eines Bildes wert gewesen wäre. Aber Jaken war schließlich auch drauf und jede Menge andere Viecher -in menschlicher und tierischer Gestalt- die nicht gerade wie Aphrodite oder Adonis aussahen. Es kam ihr nur seltsam vor, weil, na ja, sie war seine gute Freundin und wieso sollte man den näher Stehenden nicht wenigstens einen kleinen Platz einräumen, um sie so zu verewigen? Natürlich würde sie ihn das nie fragen, aus reinem Taktgefühl schon nicht, aber etwas anderes, Unverfänglicheres dass ihr aufgefallen war. "Warum sind Inu Yasha und seine anderen Freunde nicht abgebildet?" Ysidro zuckte mit den Schultern, "keine Zeit gehabt. Ich wurde auf die Bühne gerufen." "Ach so!" Dabei beließ es das Mädchen, auch wenn sie sich überlegte nach welchen Kriterien er bei der Zeichenreihenfolge vor ging. Rina hätte Inu Yasha weitaus interessanter gefunden als Kirara oder Shippou. Vielleicht waren sie einfach nur im geeigneten Zeichenwinkel gestanden. War eigentlich auch egal. Die Bilder waren schön und das sagte sie ihm auch zum bestimmt zehnten Mal bevor Rina wirklich im Sitzen einschlief. Tief und traumlos, wofür man dankbar sein konnte. Viel Verstand war nicht nötig um zu wissen wie die Träume ausgesehen hätten. "Jetzt, da Ihr Euch endgültig für unser Schicksal entschieden habt Sesshoumaru-sama" ,sprach Ysidro ihn an, als Rinas Atem flach und gleichmäßig geworden war. "Nehme ich mir die Freiheit zu fragen was ich unter milderen Umständen nicht gewagt hätte." Sesshoumaru rührte sich nicht und der Hanyou war es zufrieden, fuhr fort. "Warum habt Ihr sie nicht zu Eurer Frau gemacht?" Der Angesprochene würdigte ihn keines Blickes, ganz zu schweigen von einer Antwort. Ysidro war es einerlei. "Ja, sie ist ein Mensch. Wahrhaftig. Und ich kann mir darum nicht vorstellen dass Ihr sie angemessen respektieren oder gar lieben könntet, aber das Körperliche ist nicht daran gebunden Sesshoumaru-sama. Ihr müsst das Mädchen nicht töten. Sie würde da sein wenn Ihr nach ihr verlangt. Ihr Leben wäre mehr Eures als bisher und doch hätte sie es zumindest noch." Der Halbdämon legte seine Fingerspitzen aneinander und wartete, nicht umsonst. Sesshoumaru sprach. "Du behauptest durch deinen Halbblutstand ein Menschenkenner zu sein" ,stellte er fest, "lächerlich! Menschen sind in den meisten Fällen die etwas mit Liebe zu tun haben, sehr sensibel." Er sprach das Wort ,Liebe' wie triefendes Gift aus. "Viel hast du nicht verstanden wenn du denkst dass die Sterbliche sich mit körperlichem Sklaventum abgeben würde. Sie würde daran zu Grunde gehen. Langsam." Jetzt sah der Hundedämon Ysidro voll an. "Das tätest du ihr an? Du? Es wundert mich. In der Tat, es wundert mich. Doch vielleicht weißt du auch einfach gar nichts über das wahre Wesen der Menschen und redest ins Blaue wie gewöhnlich." "So, und Ihr wisst es, ja?!" ,hakte Ysidro nun doch leicht erzürnt nach. Sesshoumaru saß da wie zuvor, unbeteiligt. "Ja" ,antwortete er einfach, abschließend, ohne seine Überzeugung zu begründen. "Ich frage mich, wieso Ihr sie dann schont. Ich bin auch Teil eines Dämons, nicht so dumpfsinnig wie Ihr denken mögt. Ich weiß dass Ihr sie begehrt. Was berührte es Euch also wenn sie langsam einginge wie eine austrocknende Topfpflanze anstatt schnell, wie Ihr es bereits durchblicken ließet tun zu wollen?! Was ist es dass euch abhält?" "Das ist nicht deine Sache" ,entgegnete Sesshoumaru gefährlich leise. "Oh, ein Geheimniss. Geheimnisse sind zu vielem gut, nicht wahr? Habe ich jemals erwähnt dass mir die Menschen egal sind?" ,gab Ysidro im Gehen zu. Nicht gewillt länger über Sesshoumarus Inneres zu philosophieren. "So egal wie Euch würde ich beinahe behaupten. Selbst wenn ich eines Tages aufwachen würde und kein Einziger mehr da wäre, was würde es schon ändern? Nichts für mich!" Kurz blieb er noch einmal stehen und drehte sich in einer waschechten, auf halbem Weg geöffneten Pirouette zu Sesshoumaru um. "Und trotzdem tut mir das Mädchen leid. Ich bedauere es persönlich, denn ich befürchte, es mag Euch. Dafür gibt es keinen Beweis und bei aller Weisheit auch keinen Grund, aber etwas sagt mir, dass es so ist. Traurig aber wahr. Ah, warum müssen die schönsten Legenden immer die Traurigsten sein?" Er schaute auf Rinas halb verdecktes Gesicht, der Rest war in den Decken verborgen. Sesshoumarus Blicke wanderten Ysidros nach. "Noch etwas" ,fügte der Hanyou breit grinsend hinzu, "glaubt nicht dass Ihr mich dermaßen leicht erledigen könnt, wenn es Euch gerade passt. Das wollte ich Euch schon lange raten, es schien mir bis dato jedoch nie der passende Moment. Es wird Euch nichts bringen auf Eure ureigenen Kräfte zu vertrauen. Nicht mit ihr als Ballast, zu dessen Ausbügelung ich ja wohl bestellt war- mehr oder weniger!" Er schwenkte zu Rina herum, deren zusammengerollte Gestalt sich unter den Decken leicht hob und senkte. "Ich bin stärker als es vielleicht den Anschein hat" ,lächelte Ysidro weiter. "Was Ihr wie ich hoffe längst bemerkt haben solltet. Um mich ohne Sorge bei Seite schaffen zu können nur weil ich gerne Theater spiele, oder aber weil Ihr Eure Abneigung von Anfang an hattet kund geben wollen.....dafür müsste das Mädchen zuerst aus dem Weg geräumt werden. Und das mein Freund wird nicht in Euren Plan passen wenn es so weit ist. Schließlich kenne auch ich die Bedingung, mit der sie bis hierhin über die Runden gekommen ist, wie ich annehmen darf. Das, 'so weit' wird bedauerlicherweise oder als Glücksfall gesehen warten müssen." Der Hanyou tippte sich nachdenklich an die Stirn. "Erfüllen wir den ausdrücklichen Wunsch der alten Hexe und besuchen wir mit unmissverständlichem Begehr wie abgemacht zuerst die Brücke. Ich mag es nicht wenn sich die Ereignisse auf diese Art und weise überstürtzen. Wenigstens nicht wenn ich damit zu tun habe. Eure Zustimmung dazu nehme ich als gegeben. Wer weiß, vielleicht erledigt sich alles von selbst und einer von uns -oder wir beide- verlassen diesen Ort nicht mehr lebend. Dann war die ganze von mir aufgestellte und von Euch verachtete Rede umsonst. Was soll man machen, es geht wie es will. Schlaft schön Sesshoumaru-sama, die Nacht wird kalt." Damit verschwand er geräuschlos im Wald. Fortsetzung folgt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)