Der Schlüssel zu meinen Herzen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Die Unendlichkeit ist unendlich, oder nicht? ------------------------------------------------------- Die Unendlichkeit ist unendlich, oder nicht? Die Braunhaarige wurde von einem nerv tötenden Geräusch geweckt. Müde drehte sie sich auf die Seite, sah ihren Wecker an, schaltete ihn aus. Traurig realisierte, das die andere Seite des Bettes leer wahr. Die junge Frau seufzte resigniert, es war also nur ein Traum gewesen. Der neue Tag hatte begonnen, sie gähnte nochmal herzhaft und schälte sich aus dem Bett. Wieso oft hatte sie das Gefühl etwas zu vermissen, doch bevor dieses Gefühl die Oberhand gewann schob sie es beiseite. Traurig sah die junge Frau auf ein Foto von ihrem Exfreund und der Tochter, dass auf ihrem Nachtschrank neben der Nachtlampe stand. Die Trennung war schon vier Monate her, trotzdem konnte und wollte sie das Foto nicht wegstellen, dafür waren der junge Mann und das Mädchen ihr viel zu wichtig. Beide hatten beschlossen weiterhin gute Freunde zu sein und das bekamen sie auch sehr gut hin. Sie kümmerten sich immer noch gemeinsam um die Kinder. Die beiden Kleinen waren ein Herz und eine Seele, Bruder und Schwester, beste Freunde, man konnte sie nicht voneinander trennen und das wollten sie auch nicht. Die Eltern der Kinder waren vor der Beziehung, die dreieinhalb Jahre dauerte, auch sehr gute Freunde gewesen und hatten viel erlebt, nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der Digiwelt. Beide waren eines der Acht auserwählten Kinder gewesen. Die junge Frau ging ins Bad duschte und machte sich Tagfertig. Ein dezentes Makeup, die schulterlangen Haare zum Fischerzopf geflochten. Ihre Kette und die Uhr durften natürlich nicht fehlen. Ein frischer Duft von Lilien durchzog den Raum als sie ihr Parfüm auftrug. Sie entschied sich für einen langen hellgrünen Rock und einer weißen Bluse und fertig. Der Tag würde wieder sehr anstrengend werden, da war sie sich sicher, schließlich kamen heute noch Neuankömmlinge und das war immer turbulent. Das machte ihr aber nichts aus, die junge Frau liebte ihren Beruf. Nachdem die Braunhaarighe einen Kakao für ihren Sohn und für sich einen Tee gekocht hatte deckte sie den Tisch. Müsli mit Joghurt und Blaubeeren für den Jungen, ein Croissant mit Marmelade für sich. Schnell holte sie die Zeitung, legte diese auf den Frühstückstisch. Die 25-jährige ging in das Kinderzimmer um ihren 5-jährigen Sohn zu wecken. Liebevoll betrachtete sie ihn wie er noch seelenruhig in seinem Bettchen schlummerte, sie ging zu ihm hin, gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen! Zeit zum Aufstehen mein Engelchen“ sie lachte leise auf, als die die gerümpfte Nase sah und gab ihm einen Kuss. Jeden Morgen war es das gleiche Spiel, jetzt würde er gleich anfangen zu schimpfen und irgendwann würde sein Plüschtier durch die Luft fliegen. „Mama, lass mich in Ruhe, ich will noch schlafen“ murrte der Junge die Braunhaarige an. Diese schmunzelte und dachte sich `ganz der Papa, der mag das frühe Aufstehen auch nicht`. Dabei zog sich ihr Herz zusammen, ja der Kleine kam in vieler Hinsicht nach seinem Vater. Nicht nur die Augen, sondern auch von Charakter entwickelte er sich immer mehr nach ihm, sogar das sportliche Interesse hatte der Kleine von seinem Vater geerbt. „Ich weiß, dass du noch schlafen willst, aber es wird Zeit, sonst kommen wir beide zu spät und Frühstück musst du auch noch essen. Also hopp aus den Federn und ab ins Bad, sonst hole ich den kalten Lappen“ lachte die Mutter ihren Jungen an. „Grr, ist ja schon gut, hast gewonnen, aber du bist gemein“ gab sich der Braunhaarige geschlagen und schmiss sein Plüschtier nach seiner Mutter. Diese schmunzelte hob es auf und meinte nur noch das der Kleine innerhalb von 20 Minuten, gewaschen und angezogen, in der Küche zum Frühstück erscheinen sollte und ging aus dem Zimmer. „Mama ich bin fertig“ rief der Junge stolz kam in die Küche und setzte sich an den Tisch. Seine Mutter las gerade die Tageszeitung und wurde ganz blass als sie die Titelstory las: „Sensation NBA Star Takeru Takaishi wird Trainer des ortsansässigen Basketballvereins Der 26-jährige hat sich dazu entschieden seiner Wahlheimat Amerika den Rücken zukehren und möchte wieder in seinem Heimatland Fuß fassen. Auf die Frage warum er diesen Schritt wagte meinte Takaishi das er sich neuen Aufgaben stellen möchte und er seine Heimat vermisste. Die Erfolge sprechen eindeutig für ihn. Mit den Miami Heats feierte er einmal den Titel, auch ist er mit den Amerikanern Weltmeister und Vizeolympia Sieger geworden. Unser Verein kann also nur gewinnen, mit Takaishi als Trainer.“ „Was mache ich jetzt nur, wenn er wieder vor mir steht?“ murmelte die junge Frau laut vor sich her. „Mir mein Frühstück geben ist doch ganz einfach Mama“ erklang auf einmal eine piepsige Stimme neben ihr. Verwirrt starrte sie auf ihren Gesprächspartner, sogar die Stimme klang ein wenig nach seinem Vater. „Klar, wie konnte ich das auch nur vergessen“ lachte sie als sie sich wieder gefangen hatte. Gedankenversunken gab sie dem Jungen sein Essen, ihr war der Appetit richtig vergangen. Die Braunhaarige merkte einen Stich in ihrem Herzen, sie war zu verletzt von den ganzen Ereignissen. Traurig schlucke sie ihre Gefühle runter, verbannte sie ganz tief in ihren Herzen und war fertig für den Tag. Nachdem der Junge fertig gefrühstückt hatte und die junge Frau ihren Tee getrunken hatte rief sie noch schnell ihren Exfreund an und sagte ihm, dass sie jetzt losfahren und sie das Mädchen abholen wollte. „Los kleiner Mann, es geht in die Vorschule Abmarsch, vorher müssen wir aber noch Youri holen, Paps hat schon um Acht Dienstbeginn.“ Lachend gab sie ihm die Jacke und Schuhe und zog sich selber an. Nachdem die Beiden fertig waren schnappte sie sich den Schlüssel und die Taschen und sie verließen die Wohnung. Nachdem der Junge geklingelt hatte machte ein kleines Mädchen die Tür auf, sie war genauso alt wie er. Sie hatte schwarze Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren und dunkelbraune große Augen und im Gegensatz zu dem Jungen eine ruhige in sich gekehrte Art. „Hallo kleiner Schatz na, hast du gut geschlafen? Wo ist denn Papa?“ liebevoll umarmte sie die Kleine. Da hörte sie schon die vertraute Stimme „Ok, ich bin in zehn Minuten da. Auf Wiedersehen“. „Hallo, ja habe ich. Da ist er“ grinste das Mädchen sie an. „Wie immer sehr beschäftigt“ schob sie noch schnell hinterher. Er schnappte sich seine Tasche eilte durch die Wohnung zum Flur. Als er die Frau und den Jungen sah umschloss sich ein aufrichtiges Lächeln seinen Mund. „Guten Morgen ihr zwei, wie geht´s euch?“ „Gut und du scheinst ja mal wieder im Stress zu sein, am frühen Morgen“ meinte sie gelassen, es kam ihr so vertraut vor. An die Kinder richtete sie „Wir müssen uns beeilen, seid ihr fertig?“ Der Junge und das Mädchen nickten eifrig, der Mann zog sich seine Schuhe an und nahm sich die Schlüssel. „Bist du dir sicher, das alles in Ordnung ist? Du siehst aus als würdest du zusammenbrechen. Hast du gefrühstückt?“ sorgenvoll sah er die junge Frau vor sich an. „Nein Paps, hat sie nicht, Mama hat nur Tee getrunken“ rief der Junge dazwischen. Ernst sah er die Braunhaarige an „Was ist los?“ erwartungsvoll sah er sie an „Ich möchte nicht, dass das wieder so endet wie vor ein paar Jahren, du weißt, dass das verdammt eng war“ er zog sich die Jacke über und sah sie mit so einem prüfenden Blick an das sie ertappt zusammen zuckte. „Es ist alles Ok, ich hatte heute Morgen nur ein paar Bauchkrämpfe, mehr nicht“ ein kläglicher Versuch von ihrem aufgebrachten Gemütszustand abzulenken. „Ok, du weißt, dass Bauchkrämpfe auch entstehen, wenn man nichts isst, oder…“ er hatte sie durchschaut und sie merkte es, also fiel ihr nur noch eine Ausrede ein um Ruhe zu haben. „Du müsstest auch wissen, dass eine Frau in einer bestimmten Zeit auch Bauchkrämpfe haben kann. Es ist alles gut und können wir jetzt los, ich will nicht zu spät kommen“ kam es bissig von ihr rüber. Der junge Mann zog den Kopf ein, die Tonlage gab ihm zu verstehen, dass sie mehr als schlecht gelaunt war. Schließlich gab er sich geschlagen. Streit am frühen Morgen und dann noch vor den Kindern – das kam überhaupt nicht in Frage. „Ich nehme deine Ausrede mal so hin, aber Sorgen darf ich mir noch machen?“ kommentierte er daher nur und sie merkte, dass ihr kein Glauben geschenkt wurde und nickte ertappt. „Ich wünsche euch einen schönen und vor allem ruhigen Tag. Falls was dazwischen kommt meldest du dich, ok?“ fragend sah er die Frau an gab den Kindern einen Kuss und umarmte sie freundschaftlich und platzierte einen klitzekleinen Kuss auf ihre Wange. „Pass gut auf dich auf und iss was. Es wird nicht immer so ausgehen wie damals“ flüsterte er ihr ins Ohr. Dann drehte sich der Mann um, als er ihr Nicken vernahm, und ging schnellen Schrittes auf sein Auto zu. Sie fuhr die Kinder in die Vorschule, die neben ihrer Arbeit lag und ging dann selber zur Arbeit. Die ganze Zeit über ging ihr eine Sache nicht aus dem Kopf, wieso hat er nichts gesagt. `Verdammt, wir waren doch Freunde, wieso ist das alles so gekommen? So wie es jetzt ist wollte ich es nie. Ich habe ihn verloren, eigentlich habe ich durch meine Feigheit alles weggeworfen` hallten die Vorwürfe in ihrem Kopf. Tränen traten in ihre Augen als sie an ein bestimmtes Ereignis dachte sie fasste sich an ihre Kette, das letzte Geschenk von ihm. Vergangenheit Sie waren in ihrem Zimmer und es war ihr 18 Geburtstag. „Alles liebe zum Geburtstag“ lachend zog er sie in eine Umarmung, darauf bedacht seinen linken Arm hinter seinen Rücken zu lassen. Gab ihr einen Kuss auf die Wange, als sie sich lösten zauberte er einen kleinen Blumenstrauß, aus weißen Lilien und orangenen Rosen, hinter seinen Rücken hervor. Ein aufrichtiges Lächeln zierte ihr Gesicht und ihre Augen funkelten wie Sterne. „Danke, du bist einfach der Beste“ gab sie fröhlich von sich. „Ok, wenn dir die Blumen reichen, kann ich ja dein Geschenk wieder mitnehmen oder du drehst dich um und schließt einfach die Augen“ gab er amüsiert von sich. Sie schmunzelte drehte ihm den Rücken zu. Der junge Mann prüfte mit einem Blick über ihre Schultern, ob sie auch wirklich die Augen geschlossen hatte und öffnete dann eine kleine Schatulle, nahm den Inhalt heraus und hoffte ihr würde es gefallen. Mit einer sanfte Bewegung schob er die Haare auf der einen Seite hinter ihr Ohr und legte ihr etwas um den schlanken Hals, ein leisen fluchen entfuhr ihm als er den Verschluss nicht schließen konnte und lies sie schmunzeln. Als er es geschafft hatte ging er um die junge Frau herum und begutachtet sein Werk. Sie saß perfekt, es war wirklich das perfekte Geschenk, er drehte sie noch ein wenig bevor sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spürte „Kannst die Augen aufmachen wenn du möchtest“ flüsterte er ihr zu und zauberte ihre eine Gänsehaut im Nacken. Der junge Mann hatte sie zu ihrem Spiegel an ihrem Kleiderschrank gedreht und trat zur Seite. Mit großen Augen sah sie auf die filigrane Silberkette die nun ihren Hals zierte. Ihr Blick blieb an dem Anhänger hängen. „Eine liegende Acht…“ über den Spiegel schaute sie dem jungen Mann in die Augen „…sie heißt Unendlichkeit…“ sprach sie leise. Entschlossen nickte er und erwiderte ihren Blick „Genau, Unendlichkeit. So wie unsere Freundschaft nie enden wird“ wobei er bei dem Wort Freundschaft zögerte. „So hast du mich immer bei dir, auch wenn ich nicht da bin“ grinste er frech. „Danke dir, sie ist wirklich wunderschön“ die Frau drehte sich um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Eine Geste, die sich irgendwann eingeschlichen hatte und beide wollten diese nicht missen. Zu Weihnachten hatte sie ihm dann ein Lederarmband mit dem Unendlichkeitssymbol geschenkt. „So kannst du mich auch nicht mehr vergessen und ich bin auch immer bei dir“ kommentierte sie ihr Geschenk als sie sein überraschtes Gesicht sah. Beide lachten. Das war auch der Grund warum sie die Kette noch trug, so war er immer bei ihr. Gegenwart Die Braunhaarige fühlte sich leer, verfluchte sich selber. Sie dachte, dass sie diesen Abschnitt in ihrem Leben hinter sich gelassen und damit abgeschlossen hatte, doch sie wurde eines Besseren belehrt. Die junge Frau hat ihn gehen lassen und das war ein Fehler, den sie bereute, als sie gemeinsam diese Entscheidung getroffen hatten. Warum musste auch alles nur so kommen, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde sie anders reagieren. Ihr Leben wäre anders verlaufen, vielleicht wäre es einfacher. Sie wollte, dass er sein Traum leben konnte und hatte dabei den größten Fehler ihres Lebens gemacht und er war nicht wiedergutzumachen. Das war es endgültig, jetzt würde sie alles verlieren. Sie musste sich jetzt Allem stellen und dann musste sie mit dem Urteil leben, das er fällen würde. `Die Unendlichkeit ist und endlich. Manchmal findet sie aber auch ein Ende, nämlich wenn die Unendlichkeit zur Endlichkeit wird. Es gleitet mir alles aus den Händen, ein Fehler und alles ist weg` diese Vorwürfe gingen ihr durch den Kopf. „Kannst du heute bitte länger bleiben, Koto ist krank“ riss eine Kollegin sie aus den Gedanken. „Ich gebe dir in einer halben Stunde Bescheid, ich telefoniere mal schnell“ Die junge Frau ging in den Pausenraum und kramte ihr Handy raus, suchte eine Nummer und wählte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)