Rise of the Dark von DarkAzura ================================================================================ Kapitel 23: Der Kuss -------------------- Hermine sah ihn völlig verdutzt an, bevor ihr langsam die Röte ins Gesicht stieg. „Warum fragst du sowas?“, erwiderte sie aufgebracht und drehte sich von ihm weg. Die Erinnerungen an Dracos Küsse und das, was sie sonst so in ihren nächtlichen Zusammenkünften getrieben hatten, strömte über sie hinweg und ließ ihren Körper erschaudern. „Hermine…“, zerriss Harry ihre Gedanken und sie spürte, wie er ihr eine Hand auf die Schulter legte. Unwillkürlich zuckte sie zusammen und sah zu ihm auf. Er lächelte sie an, doch es wirkte irgendwie gequält, was verständlich war, da sie hier immerhin von Harrys Erzfeind sprachen. „Ich meine in der Realität“, sagte er sanft. Damit spielte er wohl auf Hermines Beinah-Übernachtung mit Draco im Raum der Wünsche an. An diesem Abend hätte sie ihn küssen sollen, doch sie hatte sich, feige wie sie war was zwischenmenschliche Interaktionen anging, nicht getraut. Beklommen schüttelte sie den Kopf und wand den Blick von ihrem besten Freund ab. „Ha!“, rief Harry aus und der fast schon triumphierende Klang seiner Stimme ließ Hermine stirnrunzelnd aufblicken. „Hast du jetzt irgendeine geheime Wette gewonnen, oder was?“, fragte sie bissig, „Oder freust du dich nur, dass wir so weit doch nicht gegangen sind?“, setzte sie missbilligend hinzu. Harry drehte sich frech grinsend zu ihr um und hob abwehrend die Hände: „Auch wenn ich die Vorstellung echt furchtbar finde, wie ihr beide“, und er unterbrach sich für ein wirklich kindisches Würggeräusch, „so könnte genau das unsere, oder eher Malfoys Rettung sein. Du musst ihn küssen!“ „Du hast zu viele Disney-Filme geguckt!“, sagte Hermine kopfschüttelnd, während McGonagall hinter ihr „Zu viele was?“ murmelte. „Tagesphrophet titelt: Voldemort weggeküsst! Dass ich nicht lache!“ Doch Harrys ernster Blick ließ ihren Zynismus ersterben. „Voldemort versteht keine Liebe! Und wenn du Dracos Körper aufrichtig küsst, könnte Voldemort das so ablenken, dass Draco die inneren Mauern zerbrechen kann!“ „Einen ähnlichen Versuch wollte ich mit Mr. Malfoy durchführen, der allerdings dazu führte, dass Voldemort ihnen ein Leid antun wollte, Mrs. Granger“, berichtete die Schulleiterin von ihrem ersten Versuch Hermine zu befreien. „Ihr seid verrückt! Wo in eurem Plan habt ihr denn Voldemorts Reaktion einkalkuliert? Glaubt ihr, dass ich einfach ins eine Zelle marschiere und ihn küsse?“ Sie blickte von einem zum anderen und sah entsetzt wie Harry betreten zu Boden blickte und Minerva angestrengt an ihrem Ärmel zupfte. „Ihr seid wahnsinnig!“, Wut schäumte in ihr hoch, sie ging verzweifelt auf und ab und schüttelte dabei ständig den Kopf. Doch allmählich begriff sie, dass ihre Wut einen anderen Ursprung hatte. Sie ärgerte sich über sich selbst. Sie war im richtigen Moment zu feige gewesen, Draco zu küssen. Und nun sollte sie ihn gezwungenermaßen küssen. Noch dazu, dass es zwar sein Körper war, aber nicht seine Seele, die sie da küssen sollte. Was für ein erster Kuss soll das bitte sein! Ihre Augen brannten. Energisch schüttelte sie den Kopf, um die Tränen wegzublinzeln. Sie wollte nicht weinen. Irgendwann verharrte sie in ihrem stetigen auf und ab. Sie musste Draco retten, sonst würde es nicht mal einen ersten richtigen Kuss geben. Also musste sie es versuchen und ihren Stolz und ihre Angst beiseiteschieben. Harry war neben sie getreten und griff nach ihrer Hand. „Komm!“, flüsterte er leise und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Sie nickte stumm und ließ sich von Harry aus dem Krankenflügel ziehen. Die Tränen, die sie eben zurückgehalten hatte, bahnten sich nun einen weg und liefen leise ihre Wangen hinab. Bilder ihrer Begegnungen mit Draco zogen an ihr vorbei, rissen Erinnerungen an die Oberfläche, die ihr Herz schmerzhaft aufklopfen ließen. Der Kloß in ihrem Hals wurde größer und sie konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. Doch Harry tat ihr den Gefallen, sie nun nicht anzusehen, sondern zog sie beständig weiter durch die dunklen Gänge des Schlosses. Während sie Treppe um Treppe und Gang um Gang entlang gingen, nahm sie ihre Umgebung nur durch einen Schleier war. Vor ihrem inneren Auge sah sie Draco, wie er inmitten der Gartenanlage der Klinik stand und sie von dort befreite, sie sah sich mit ihm kurz vor den Toren von Hogwarts und konnte nicht unterscheiden, ob es die Erinnerung an den Traum oder die Wirklichkeit war. Sie schluckte, als ihre Erinnerung zum See trieb und ihre Haut brannte, als sie an Dracos Berührungen dachten, die ihr Zentrum erschütterten. Und die Bitterkeit ließ sie aufkeuchen, dass sie all diese Gefühle, die sie gerade durchströmten, Draco nie gesagt hatte, geschweige denn gezeigt. „Wir sind da!“, riss Harrys leise Stimme sie aus ihren Gedanken. Als sie ihn ansah, sah sie all das Mitleid und die Zuneigung ihres besten Freundes in seinen Augen. Sie versuchte unter den Tränen ein Lächeln zustande zu bringen, doch sie befürchtete, dass es mehr einer Fratze glich. „Du bekommst ihn zurück!“, flüsterte Harry und zog sie in eine Umarmung. Sie atmete bebend aus und schlang die Arme um Harry. Jemand, der sie nicht kannte, hätte behauptet, dass diese Umarmung zu lange dauerte für beste Freunde. Doch das war Hermine egal. Sie tankte Kraft in Harrys Armen und fühlte sich geborgen. Sie hatten so viel zusammendurchgemacht. Er war für sie wie ein Bruder und sie hatte ihn nie mit romantischen Gefühlen betrachtet. Anders als Ron, der ihr in seiner Eifersucht eine Affäre mit Harry angedichtet hatte. Oder Rita Kimmkorn, die wohl überhaupt kein Verständnis von Freundschaft zwischen Jungen und Mädchen hatte. Oder Dumbledore, der diesem Irrtum auch schon anheimgefallen war. Zaghaft löste sich das Mädchen aus der Umarmung. Sie war sich nicht sicher, ob sie für das, was sie vorhatte, jemals genug Kraft haben würde. Sie konnte dieses Zusammentreffen nicht hinauszögern, doch sie hatte einfach keine Ahnung wie sie vorgehen sollte. „Schau nicht zu!“, bat sie deswegen ihren besten Freund. Harry nickte. Und dann trat Hermine in das Verließ. Dracos drahtiger Körper lag ausgestreckt auf der Pritsche, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er blickte nicht auf, als sie eintrat und bewegte sich auch sonst nicht. Seine Lippen waren leicht spöttisch gekräuselt, ganz Draco. Hermine setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Falls er schlief, war es vielleicht ganz einfach. Sie konnte sich einfach vorstellen, dass es Draco war, der dort schlief. Ohne einen verirrten Geist Lord Voldemorts. Sie kniete sich zaghaft neben die Pritsche und beugte sich langsam über sein Gesicht. Ihre Haare fielen hinab und umgaben ihr Gesicht wie einen Vorhang. Sie sah nur noch Dracos Gesicht, seine geschlossenen Augen, die gerade Nase und seinen wunderschönen Mund. Sie konzentrierte sich auf seine Lippen, strich sich mit der Zunge nervös über ihre eigenen und beugte sich weiter hinunter. Ihr Herz pochte wieder schmerzhaft gegen ihre Rippen. Ihr Atem ging schneller, ob vor Aufregung, Angst oder Erregung wusste sie nicht einzuordnen. Ihre Nasen berührten sich für einen kurzen Augenblick und dann passierte es. Plötzlich machte Draco die Augen auf, doch seine sonst so sturmgrauen Augen blitzten für einen kurzen Moment rot auf und die Kälte darin erschrak Hermine so sehr, dass sie zurückweichen wollte. Doch da spürte sie schon seine starke Hand an ihrem Oberarm, die sich brutal schloss und sie daran hinderte Abstand zu gewinnen. „Was wird das, kleines Schlammblut?“, sagte Lord Voldemort und packte auch ihren anderen Arm. Und schneller als sie blinzeln konnte, war sie es plötzlich, die auf der Pritsche lag, eingequetscht unter Dracos Körper. Mit einem Bein hatte er sich zwischen ihre Schenkel geschoben, sein Becken drückte hart auf ihres und sein irrer Blick fixierte Hermine und weidete sich an ihrer Panik. „Kommst wohl mit dem gleichen Plan daher, wie dein Lover! Als ob das hier mein Schwachpunkt wäre!“ Brutal riss er ihren Pullover auseinander, gefolgt von ihrer Bluse. Die Knöpfe flogen quer in alle Richtungen. Hermine starrte entsetzt auf ihren Oberkörper. Seine Hand löste sich von ihrem Oberarm und griff nach ihrem BH. Hermine handelte instinktiv und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Doch statt von ihr abzulassen, lachte Voldemort auf und warf dabei den Kopf in den Nacken. „ich mag es, wenn sie sich wehren! Glaubst du nicht, dass ich in all den Jahren nie körperlichen Gelüsten nachgegangen bin?“ Er verpasste seinerseits Hermine eine Ohrfeige, die ihren Kopf brutal zur Seite fliegen ließ und riss dann ihren BH einfach nach oben. „Und dabei ist es mir auch völlig egal, ob ich eine Hexe oder ein Schlammblut vor mir habe. Du bist sowieso schmutzig, wie eine Hure, dann kann ich dich auch so gebrauchen!“ Hermine war wie in Trance, überwältigt von so viel Grausamkeit und dem Wirrwarr ihrer eigenen Gefühle. Immer wieder musste sie sich sagen, dass das nicht Draco vor ihr war. Und doch sah sie seinen Körper, sein Gesicht so dicht über ihr, verzerrt vor Irrsinn und Lust ihr wehzutun. Doch der seelische Schmerz, den er ihr zufügte, wurde plötzlich unterbrochen. Es fühlte sich an, als ob sie innerlich verbrennen würde. Er drang tief in sie ein ohne Rücksicht auf sie oder ohne abzuwarten, ob sie dafür bereit war. Brutal schob er ihre Schenkel auseinander und stieß in sie ein. Hermine legte den Kopf zur Seite, weinte Tränen vor Wut und Schmerz und versuchte ihn nicht anzusehen. Doch plötzlich hielt er inne, verharrte, scheinbar abwartend. Sie blickte auf. Draco, nein Lord Voldemort, hatte sich an die Brust gegriffen und keuchte schwer und für den Bruchteil einer Sekunde, sah er sie an. Doch es waren nicht die rot glänzenden irren Augen, es waren sturmgraue, die voller Selbsthass und Mitleid auf sie herabblickten, als ob sie um Verzeihung flehen würden. Hermine schob ihren Oberkörper nach oben, fasste Dracos Gesicht mit beiden Händen und presste ihre Lippen auf seine. Anfangs spürte sie den Widerstand, das Unbehagen und den Kampf Lord Voldemorts, doch dann war da nur noch die Weichheit seiner Lippen. Langsam löste sie sich, wagte nicht ihn anzusehen. Ein unkontrolliertes Zittern begann sich in ihrem Körper breitzumachen. Plötzlich war er weg, hatte sich aus ihr zurückgezogen und lief fluchend im Ram umher. Hermine schlang die Arme um sich. Schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Plötzlich spürte sie, wie eine Decke um sie geschlungen wurde und sah auf. Was sie sah ängstige sie noch mehr als die roten Augen Lord Voldemorts. Draco war fuchsteufelswild. Seine Hände zitterten ebenso wie sie selbst. „Das wird nie wieder passieren!“, sagte er, während er sie eindringlich ansah. „Das verspreche ich!“ Er erhob sich und hämmerte gegen die Tür. Und als die Tür polternd geöffnet wurde und fast aus den Angeln brach, zerbrach auch in Hermine etwas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)