Rise of the Dark von DarkAzura ================================================================================ Kapitel 11: Zurück ------------------ Malfoys Sorge, dass sie zusammen gesehen werden, war völlig unbegründet und doch fand Hermine Granger es nett, dass er so besorgt um sie war. Auch dass er sie bis zum Büro ihrer Hauslehrerin gebracht hatte, war eine nette Abwechslung zum fiesen, ewig beleidigenden Draco Malfoy. Aber nicht nur sein Umgang mit ihr hatte sich verändert, sondern auch sein Äußeres. Er war nicht mehr so geleckt wie früher, trug sein Haar nicht mehr penibel nach hinten frisiert und sein Gesicht zierte ein Ansatz eines blonden Bartes. Abgesehen vom dunklen Schatten um seine Augen, sah er wirklich gut aus. Hermine schüttelte den Kopf, um die Gedanken an den Slytherin zu verdrängen. Sie atmete tief durch und klopfte an die Tür von Professor McGonagall. Sie hörte Stuhlbeine über den Boden scharren, bevor sich die Tür öffnete und die Professorin in der Tür stand. „Guten Morgen, Professor!“, begrüßte Hermine sie freundlich. „Miss Granger!“, rief diese erstaunt aus und öffnete die Tür gänzlich, „Kommen Sie doch herein!“ Sie deutete auf die Stühle vor ihrem Schreibtisch. Hermine begab sich zu einem der Stühle, während McGonagall die Tür schloss. „Es freut mich außerordentlich, sie endlich begrüßen zu dürfen! Ihre Sachen habe ich hier!“, und sie deutete auf Hermines Schrankkoffer in der Ecke. „Ihr Kater trollt derweil über das Gelände“, hörte sie die Professorin sagen. „Danke, Professor!“ Hermine war erleichtert wieder hier zu sein. „Nun, um ehrlich zu sein, habe ich mir ein wenig Sorgen gemacht, Miss Granger!“ Hermine blickte in das Gesicht der Hexe vor ihr und las darin Besorgnis, aber auch einen Anflug von Ärger. Mit hängenden Schultern blickte Hermine auf ihre Hände. „Es tut mir leid!“, sagte sie kleinlaut, bevor sie ihrer Hauslehrerin die ganze Geschichte erzählte. Einzig die Veränderung in ihren Träumen ließ sie aus. Sie besprach mit ihr ebenfalls, wie sie die Anstalt daran hinderten, nach Hermine eine Fahndung auszuschreiben. Professor McGonagall siegelte während Hermine ihr Büro verließ gerade einen Brief, in dem sie dem St. Mungo erklärte, dass von Hermine keine Gefahr ausging und sie, falls man nicht von einer Fahndung Abstand nehmen würde, man die Presse von den unzureichenden Maßnahmen der Anstalt informieren werde. Mit etwas leichterem Herzen machte sich Hermine auf zum Gemeinschaftsraum. Sie dachte gerade darüber nach, was ihre Freunde zu Malfoys Befreiungsaktion sagen würden und was sie lieber weglassen würde bei ihren Erzählungen, als sie geradewegs in Draco hineinlief. Bevor sie sich entschuldigen konnte, zog er sie in einen leeren Klassenraum und schloss die Tür hinter ihnen. „Es wäre mir lieber“, begann er ohne Umschweife, „wenn du deinen Freunden nicht erzählst, wie du hierhergekommen bist“, sagte er und blickte dabei aus dem Fenster. Hermine zog fragend die Augen nach oben. „Keine Sorge, ich werde es ihnen nicht detailliert erzählen“, sagte sie lächelnd. Er drehte sich so schnell zu ihr um, dass sie erschrak. „Nein! Ich möchte, dass du es gar nicht erzählst!“, sagte er barsch, während er einen Schritt auf sie zumachte. Hermine neigte den Kopf zur Seite und sah ihn fragend an. „Da tust du einmal was Gutes und willst nicht, dass man es weiß?“ Kopfschüttelnd betrachtete sie ihn genauer. Er wirkte gehetzt und müde und trotzdem angsteinflößend. „Bitte!“, sagte er durch zusammengebissene Zähne. Vor Verwunderung zog Hermine die Augenbrauen nach oben. „Okay!“ Jetzt blickte Malfoy sie zum ersten Mal in diesem Gespräch wirklich an. Es schien als habe er nicht damit gerechnet, dass sie seiner Bitte nachkommen würde. „Tu nicht so verwundert! Du hast mich da raus geholt, da ist es ja wohl das Mindeste dir diesen Wunsch zu erfüllen, zumal du Bitte gesagt hast!“ Malfoy nickte und wollte an ihr vorbei den Raum verlassen. Aus einem inneren Impuls heraus griff sie nach seinem Arm. Er erstarrte bei ihrer Berührung. Wahrscheinlich war für ihn die ganze Sache unerträglich, er hatte einem Schlammblut geholfen, dachte Hermine bitter. Und nicht nur das, er hatte sie geküsst! „Ich danke dir wirklich!“, sagte sie leise und mied seinen Blick. „Mach kein großes Ding draus, Granger!“ Und damit zog er sich von ihr los und ging. Den ganzen Weg zum Gemeinschaftsraum dachte sie an Draco Malfoy. Sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, warum er ihr geholfen hatte. Bei der Fetten Dame angekommen, sagte sie nur „Venemosa Tentacula“ und trat ein. Wie erwartet, war der Raum nur von einigen Erst- und Zweitklässlern besucht, die anderen waren in Hogsmead, der Bibliothek oder irgendwo auf den Schlossgründen. Sie ging in den Mädchenschlafsaal und packte ihre Sachen aus. Der Schrankkoffer war dank der Hauselfen mittlerweile hier oben. Am späten Nachmittag, als Hermine es sich mit einem Buch vor dem Kamin bequem gemacht hatte, kamen nach und nach Schüler von ihrem Ausflug nach Hogsmead zurück. Lachend und quatschend kamen sie durch das Portrait mit Tüten voller Zonkos Zauberscherze oder Süßigkeiten aus dem Honigtopf. Endlich erblickte sie auch den roten Schopf von Ginny dicht gefolgt von Harrys ewig verstrubbeltem Haar. Sie klappte ihr Buch zu und wartete, bis ihre Freunde sie entdeckten. Ein wenig war sie erleichtert, dass Ron nicht bei ihnen war. „Das Peinlichste, was ich je gesehen habe!“, hörte sie Ginny sagen und sah, wie Harry vor Lachen losprustete. Dann entdeckte er seine Freundin und rief freudig: „Hermine!“ Mit schnellen Schritten war er bei ihr und sie umarmten sich. Erleichtert wieder hier zu sein, drückte sie ihren besten Freund fest an sich. Er roch nach Sonne und Butterbier. „Ich hab dich vermisst!“ Harry nahm sie bei den Schultern und schob sie von sich, um sie genau zu mustern. „Geht es dir gut?“, fragte er und Besorgnis lag in seiner Stimme. „Ja!“, antwortete sie ehrlich. Dann umarmte Ginny sie stürmisch. „Ron ist ein Idiot!“, murmelte Ginny direkt an ihrem Ohr. „Ist schon okay!“ Die Erinnerung an sein Beenden der Beziehung versetzte ihr zwar einen Stich, aber sie hatte erkannt, dass es besser so war. Trotzdem war sie froh, dass Ginny auf ihrer Seite war. „So! Und jetzt erzähl, was das Peinlichste war, was du gesehen hast!“ Ginny und Harry prusteten erneut los. Seamus hatte ein Date mit Romilda Vane und hat sich komplett mit Butterbier eingesaut! Es sah so unfassbar komisch aus. Das ganze Drei Besen hat gelacht.“ Und wieder lachten die beiden, als just in diesem Moment ein stark nach Butterbier riechender Seamus durch das Portrait kam. Finster blickte er die beiden an. „Jaja, sehr lustig!“, sagte er mürrisch und begab sich sofort zu den Schlafsälen. Danach setzten sich die drei am Kamin zusammen und Harry erzählte, was in den ersten Wochen alles geschehen war. Anders als in den letzten Jahren, gab es keine Todesdrohungen, entlaufene Mörder oder geheime Objekte, die Harry von seiner Schullaufbahn abhalten konnten. Einzig Malfoys Fragen nach Hermine schien ein größeres Thema gewesen zu sein. Hermine fühlte sich gerade richtig wohl, alles war wie früher. Lächelnd betrachtete sie gerade ihre Freunde, als das Portrait wieder aufschwang und sie Ron eintreten sah. Er lachte scheinbar gerade über einen Witz von Dean, als sich ihre Blickte trafen und das Lachen verschwand. Sie bemerkte, wie er fiederhaft nach einem Ausweg suchte, diese unangenehme Begegnung zu vermeiden. Schließlich kapitulierte er vor sich selbst und kam lustlos zu ihnen getrottet. „Hey!“ sagte er rau. „Hey!“, antwortete Hermine betont freundlich. Sie lächelte zaghaft und schien damit bei Ron sämtliche Bedenken einer möglichen Szene zu vertreiben. „Auch den Weg gefunden?“, versuchte er die Stimmung mit einem Scherz zu lockern. „Jaah! Ich bin zu Fuß gekommen. Fliegende Autos waren leider aus!“ stichelte sie Ron in Erinnerung an ihr zweites Jahr. Und alle stimmten in ein fröhliches Lachen ein in Erinnerung an den Tag, an dem Harry und Ron mit dem verzauberten Ford Angila nach Hogwarts geflogen waren. Sie verfielen in das Erzählen von alten Geschichten, wie der Schneeballschlacht, bei der die Weasley Zwillinge Quirrell beschmissen hatten oder an Hermines Katzengesicht, oder aber an Malfoys Verwandlung in ein Frettchen. Sie war zurück! Erst zu späterer Stunde machten sie sich auf in ihre Schlafsäle. Während Hermine in ihren Pyjama stieg, verflog die gute Laune des Abends. Was würde die Nacht bringen? Wie würden ihre Träume sein? Sie hoffte, dass sie es an den See schaffte und nicht wieder die Folter durchstehen musste. Seufzend zog sie die Vorhänge zu. Sie beschloss, dass niemand von ihren immer noch anhaltenden Alpträumen etwas wissen musste und sprach Schutzzauber auf ihre Vorhänge. Mit zittriger Hand legte sie den Zauberstab unter ihr Kopfkissen und legte sich hin. Alles war ihr lieber, selbst ein Sextraum mit Malfoy, als erneut in diesem Salon zu liegen… Und sie schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)