Rise of the Dark von DarkAzura ================================================================================ Kapitel 10: Flucht ------------------ Mit einem überraschden Keuchen und klopfendem Herzen erwachte Hermine. Sie saß im warmen Sonnenlicht in einer Hollywoodschaukel im Garten der Anstalt. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie durch den Garten. Sie erblickte am Rande des Gartentors zwei weitere Patienten, die sich scheinbar angeregt unterhielten und nichts von Hermines peinlichem Traum mitbekommen hatten. Erst jetzt bemerkte sie neben ihrem beschleunigtem Puls die Wärme zwischen ihren Schenkeln. Errötend dachte sie an Einzelheiten ihres Traums. Sie schluckte schwer. Auch wenn es nur ein Traum war, so hatte es sich dennoch so...echt angefühlt. Genauso echt wie das Brandmal auf ihrem linken Unterarm. Hermine hatte mehr und mehr die Gewissheit, dass das keine normalen Träume waren. Sie vermisste Hogwarts. Dort würde sie nun die Bibliothek aufsuchen und darüber recherchieren. Seufzend erhob sie sich und beschloss heute früher zu Abend zu essen. Während sie durch den Garten zurück schlenderte, dachte sie über die letzten Träume nach. Sie erinnerte sich an eine Abhandlung über Träume von einem Muggel-Professor namens Krippner. Daraus ging sehr eindeutig hervor, dass Träume meist von Dingen und Ereignissen handeln, die theoretisch unmöglich oder in der Wachrealität unwahrscheinlich sind. Das beruhigte Hermine zumindest insoweit, dass ihre Trumerlebnisse mit Draco Malfoy in diese Kategorie fielen. Die Begegnung mit Voldemort und das daraus resuliterende Mal auf ihrem Arm wurde damit aber nicht erklärt. Astralreisen würden das schon eher erklären. Aber das war aus dem Bereich der Esoterik und irgendwie, trotz all der Magie um sie herum, konnte Hermine nicht so wirklich an Astralreisen glauben. Sie durchtrat die Tür zum großen Salon und roch flüchtig die Speisen des heutigen Abendessens. Kürbissuppe schien dabei zu sein. Sie bewegte sich zu einem Tisch und ließ sich mit Blick aus dem Fenster auf einem der Stühle nieder. Andererseits… und sie dachte wieder über Astralreisen nach, würde das sowohl den Traum mit Voldemort, als auch mit Malfoy erklären. Das beunruhigende daran war allerdings, dass dann sowohl Voldemort, als auch Malfoy einen ähnlichen Zugang zu dieser Bewusstseinsebene hatten wie sie. Während ein Pfleger ein Tablett vor ihr abstellte mit einer herrlich duftenden Kürbissuppe, einem kleinen Brötchen und einem Glas Wasser runzelte sie die Stirn. Voldemort war tot. Die Frage war, was kam danach? Sie rührte mit ihrem Löffel in der heißen, dampfenden Suppe und beobachtete die Dämpfe, die von ihr aufstiegen. Wenn der Tod die Lösung des Geistes vom Körper bedeutete und keine gemeinsame Vernichtung, dann wäre es nur logisch, dass der Geist einen Ort zum Verweilen braucht. Geister kehren zurück. Aber was bedeutete tatsächlich weitergehen? Oder war Voldemort nicht weitergegangen, sondern hing irgendwo dazwischen fest? Sie bezweifelte, dass er als Geist zurückkehren wollte, glaubte aber auch nicht, dass er dem Tod so einfach ins Auge blickte. Hungrig löffelte sie ihre Suppe. Und was war mit Malfoy? Der müsste momentan in Hogwarts sein, lebendig. Wie, wenn man wirklich mal eine Astralprojektion in Betracht zöge, kommt er in meine Träume? Sie schüttelte den Kopf. Angesichts der Lage waren ihre Träume keine Träume, das musste sie sich endlich eingestehen. Grimmig blickte sie in die orangene Flüssigkeit. Sie musste dringend zurück nach Hogwarts. Sie war davon ausgegangen, verrückt zu werden...besessen von ihren Träumen. Niemals hätte sie in Betracht gezogen, dass sie in...ja in was? In eine andere Welt? ...eine andere Bewusstseinsebene eindrang. Sie bschloss für die kommende Nacht erneut um einen Trank zu bitten. Der letzte war einige Tage her und sie wollte nicht unvorbereitet in diese Träume eintauchen. Inständig hoffte sie, dass Malfoy sich beeilte und ihr auch tatsächlich half. Am anderen Morgen erwachte Hermine gut erholt. Sie hatte auf ihre Nachfrage hin tatsächlich einen Trank erhalten und die Nacht ohne nur einen einzigen Traum durchgeschlafen. Gut gelaunt machte sie sich nach dem Duschen auf zum Frühstück. Sie wählte den gleichen Platz von gestern, denn sie mochte den Blick aus dem Fenster in den Garten. Das Laub wurde langsam aber sicher herbstlich und schimmerte schon in verschiedenen Braun- und Rottönen. Sie hatte gerade ihr Frühstück beendet, als ein Pfelger auf sie zukam. „Miss Granger. Sie haben Besuch!“ Verwirrt blickte Hermine in das Gesicht des Pfelgers, das sie nett anlächelte, sie hörte kaum wie er weitersprach: „Eigentlich sollten sie ja noch eine Weile keinen Kontakt nach Außen pflegen, um ihre Psychose in den Griff zu bekommen, aber wir dachten, dass der Besuch ihres Verlobten sie vielleicht zur Mitarbeit motiviert. Hermines Kehle wurde mit einem Schlag Staub trocken. Ver- was??? „Er wartet im Garten auf sie!“ Damit wies er zum großen Fenster. Hermine wandte wie in Zeitlupe den Kopf und starrte auf den Mann, der dort zwischen den Beeten stand. Sein schwarzer Anzug hob sich deutlich von der bunten Farbenpracht des Gartens ab. Einzig das hellblonde Haar schien in der Sonne des beginnenden Tages zu leuchten. Sie versuchte ihre Verwunderung hinunterzuschlucken. Das war sein Plan?? Sein grandioser Plan? Sie erhob sich und spürte wie die Wut in ihr aufstieg. „Danke“, murmelte sie zwischen zusammengepressten Zähnen dem Pfleger zu. Sie konnte nicht fassen, dass er mit so einer beschränkten Nummer hier rein kam! Niemand, der ganz bei Sinnen ist, würde ihm diese Story abkaufen! Sie stapfte durch den Garten und mit jedem Schritt wurde ihre Wut größer. Als sie bei ihm ankam und er sie bemerkte, schloss er sie so schnell in eine Umarmung, dass Hermine erneut die Augen vor Verwunderung aufriss. „Spiel mit!Oder willst du, dass wir aufliegen! Wir werden beobachtet“, hörte er sie an seinem Ohr raunen. Vorsichtig legte sie die Arme um ihn. Ihr Blick wanderte zurück zum Fenster und tatsächlich! Er hatte Recht. Nicht nur der Pfleger stand immernoch an dem Tisch, an dem Hermine gesessen hatte, sondern auch die Empfangsdame und jemand von der Leitung betrachteten sie argwönisch durchs Fenster. „Verpass mir bitte nicht wieder eine Ohrfeige, ja?“, sagte er, bevor er die Umamrung lockerte und sie tatsächlich, hier in diesem Garten, in der Realität, auf dem Planeten Erde, küsste. Sie schloss widerwillig die Augen und hoffte inständig, dass das ihre Zuschauer zufrieden stellte. Sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, ob ihr der Kuss gefiel, ob es genauso war, wie in ihren Träumen. Zu sehr belastete sie die Anspannung der Situation, die Angst vor dem Entdecktwerden. Sie wollte hier raus, sie MUSSTE hier raus. Als sie sich voneinander lösten, bemerkte sie aus dem Augenwinkel, dass sich die Zuschauer tatsächlich entfernten. Sie spürte, wie Malfoy nach ihrer Hand griff und sie zu der Hollywoodschaukel hinzog. „Sie haben meinen Zauberstab!“, platzte Hermine heraus, als sie endlich saßen. „Haben sie nicht“, antwortete Draco ruhig. Konnte sie nicht erstmal für einen Moment still sein? Er musste erstmal verarbeiten, dass er das gerade tun musste. Er hatte Granger geküsst, in aller Öffentlichkeit...Naja zumindest in aller Öffentlichkeit dieser Anstalt. Außerdem war er noch ziemlich nervös von dieser ganzen Aktion. Er schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Um ihre Fragen abzuwürgen, öffnete er leicht sein Jacket. In seiner Innentasche steckte ihr Zauberstab. Die Leute hier waren echt sehr vertrauensseelig. Ein einfacher Accio hatte genügt. Er hatte gewusst, dass alle Blicke Grangers Reaktion verfolgen würden und hatte ihn auf dem Weg in den Garten einfach ausprobiert. Gewagt. Aber es hatte geklappt. Sie wollte danach greifen und er fing ihre Hand in der Bewegung ab. „Spinnst du?“ Er sah sich betont langsam um, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Könntest du vielleicht mal lächeln, du sitzt hier mit deinem Verlobten“, sagte er und konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Sie blies die Backen auf und verschränkte die Arme. „Wurde ja auch langsam Zeit, dass du mich besuchen kommt, Darling!“ Sie begann zu kichern. „Das ist echt bescheuert!“ Jetzt lachte sie und klopfte ihm auf den Arm. „Genauso wie deine Anzeige!“, entgegnete er grinsend und stimmte dann in ihr Lachen mit ein. Das Lachen tat gut, das Adrenalin der vergangenen fünf Minuten wich und von außen sahen sie einfach aus, wie ein lachendes Paar. Bis hierhin war einfach. „Ich nehme mal an, dass man hier nicht apparieren kann, oder?“ Granger bestätigte seine Vermutung mit einem Kopfschütteln. Logisch, im Grunde war das hier ein Krankenhaus. „Dann wird der nächste teil etwas komplizierter. Wie schnell kannst du laufen?“, fragte er. „Klar! Wir laufen einfach über die Grneze und..“ Sie verstummte, als sie in sein ernstes Gesicht blickte. „Das ist dein Plan?“ Er zuckte mit den Schultern. „Hast du ne andere Idee?“ Sicher nicht, denn sonst hätte sie keinen Hilferuf im Tagesproheten gestartet. „Wir schlendern verliebt durch den Garten, du zeigst mir das Gelände, ganz in Ruhe und dann am Tor, laufen wir. Lass auf keinen Fall meine Hand los!“, sagte er eindringlich. Er sah ihr bestimmt in die Augen. Die roten Flecken vom Lachen waren verschwunden. Tatsächlich wirkte sie nun etwas blass um deie Nase. Sie nickte aber schließlich. Gemeinsam erhoben sie sich von der Schaukel und Granger hakte sich beim ihm unter. Sie erzählte ihm, wie konnte es anders sein, über die Geschichte des Gebäudes und der Gründung der Anstalt. Sie wies auf einige Gebäudeteile, die wohl schon sehr alt waren und einige Neuere. Keiner beachtete sie, während Granger ihm was von der eigentlichen Faszination dieser Einrichtung, die Muggeltechniken und Zauberei einsetzte, um psychische Leiden zu lindern. Funktioniert ja super, dachte er sarkastisch, in Anbetracht dessen, dass er sie hier entführen musste. Noch zwei Meter war das Haupttor entfernt. Bisher hatte ihnen niemand mehr einen Blick gewürdigt. Seine Anspannung wuchs. Sie drehten sich zum Tor, ein großes, altes Eisentor, über das Hermine natürlich auch eine Geschichte wusste. Am Rand stand ein älterer Pfelger. „Vertrau mir!“, hörte er Granger flüstern und schon ließ sie seinen Arm los und ging auf den Pfelger zu, der sicherlich nicht aus Spaß hier stand, dachte sich Draco. Mürrisch ging er hinterher. „Ich würde ihm gern den alten Muggelbrauch am Zaun zeigen!“, hörte er Granger besonders freunldich sagen. Der alte Pfleger lachte. „Ja das ist wirklich ein seltsamer Brauch. Gehen Sie nur Miss Granger!“ Verdutzt ließ sich Draco nun von Hermine weiter ziehen, durch das Tor. Er spürte die Barriere schwinden und wäre am liebsten sofort verschwunden, sie zog ihn aber in Richtung Zaun. Das Tor war nun zwischen ihnen und dem Pfleger und versperrte die Sicht. Er sah ihr Nicken und apparierte mit ihr. Hart kamen sie auf der staubigen Strasse zwischen Hogsmead und Hogwarts aus. Lächelnd blickte Granger zu ihm hoch: „Danke!“, sagte sie, doch er hörte es kaum. Sein Blick blieb an ihren Lippen hängen. Er nickte nur zur Antwort. „Ich geb dir ne halbe Stunde Vorsprung, damit du nicht mit mir gesehen wirst.“, sagte er und blickte dabei den Hügel hinauf. „So ein Quatsch!“ kam ihre promte Antwort und er spürte wie sie seinen Arm packte und den Hügel hinauf zog. Schulterzuckend gab er auf. Es war ihr Ruf. Seiner war sowieso dahin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)