Rise of the Dark von DarkAzura ================================================================================ Kapitel 3: Fragen ----------------- Draco saß alleine am Ende des Tisches der Slytherins. Lustlos stocherte er in seinem Essen herum. Er hatte die ganze Zeit nach Granger Ausschau gehalten, aber nun musste er begreifen, dass sie nicht nach Hogwarts zurückgekommen war. Seine grimmige Euphorie aus dem Zug war verflogen. Er konnte sich nicht bei ihr entschuldigen, weil sie nicht da war. Er rammte die Gabel in ein Stück Fleisch und schob es sich in den Mund. Er warf einen flüchtigen Blick zu Potter und dem Wiesel und schnaubte verächtlich. Da saßen sie in trauter Zweisamkeit (er ignorierte an dieser Stelle gern, dass Potter eine Freundin hatte) und schienen vergessen zu haben, dass ihre beste Freundin fehlte. Nachdem Draco sein Essen beendet hatte, knallte er das Besteck auf den Tisch und erhob sich. Mit zielsicheren Schritten steuerte er auf den Gryffindor – Tisch zu. „Hallo, Potter!“, knurrte er. „Was willst du, Malfoy?“, bekam er als Antwort vom Jungen, der überlebte zurück. „Ich wundere mich nur, wo das Gehirn eures Trios ist und wie ihr ohne sie überhaupt geschafft habt zu essen“, entgegnete er giftig. Er wollte vor Potter nicht schwach wirken, er wollte nicht, dass irgendjemand wusste, dass er Granger tatsächlich vermisste. „Was geht dich das an, Malfoy. Damit du sie wieder mit entwürdigenden Begriffen beleidigen kannst?“ Das Wiesel war aufgesprungen und stand mit geballten Fäusten vor ihm. „Immerhin frage ich mich, wo sie ist, wohingegen ihr scheinbar ohne sie klar kommt.“ Mit diesen Worten kehrte er den beiden den Rücken und verließ die große Halle. Fanden sie es nicht seltsam, dass Granger nicht in Hogwarts war? Wussten sie, wo sie war? Aber wie konnte er sie fragen, ohne dass es verdächtig wirken würde? Grübelnd begab sich Draco in den Gemeinschaftsraum, ignorierte Zabini, der ihm zu winkte und ging direkt in die Schlafsäle. Am anderen Morgen betrat Draco sehr früh die große Halle. Er hatte nicht gut geschlafen und von verrückten Dingen geträumt. Er schüttelte in Erinnerung daran seinen Kopf und versuchte so die Gedanken wie eine lästige Fliege zu verscheuchen. Während des Frühstücks kamen wie immer die Eulen und verteilten die Post. Er fing seine Ausgabe des Tagespropheten auf und bezahlte die Eule. Da sich ohnehin niemand neben ihn setzte, hatte er genug Platz, die Zeitung auf dem Tisch auszubreiten und gleichzeitig zu frühstücken. Er gluckste belustigt, als er die Anzeige von "The Wizard Love Page“ las. Wie verzweifelt musste man sein, wenn man in einer Anzeige die große Liebe suchte. Doch scheinbar gab es mehr verzweifelte Hexen und Zauberer als er gedacht hatte. Bei einer Anzeige verschluckte er sich fast an seinem Speck, weil ein Zauberer nach einer Hexe suchte, die „gern etwas mehr Haare haben darf“. Er schüttelte den Kopf. Eklig. Dann fiel sein Blick auf eine Anzeige mit einer engen, sauberen Handschrift. Er las sie und stutze. Sein Blick suchte Potter und das Wiesel auf der anderen Seite der Halle. Aber die beiden hatten keinen Propheten aufgeschlagen, sondern schienen über einen Witz von Ginny zu lachen. Er senkte den Kopf und las erneut die Worte auf dem Zeitungspapier. „MuggelMädchenMine“? Das konnte kein Zufall sein. Aufgeregt suchte er in seiner Tasche nach einem Federkiel. Man musste einfach genau über der Anzeige schreiben, um auf sie zu antworten. Er schrieb: Der Goldjunge und das Wiesel sind vielleicht nichts für dich. Wo bist du? Bin zum Regelbrechen bereit. Drachenjunge Fast schon vergnügt faltete er die Zeitung und machte sich bereit, um in den Unterricht zu gehen. Er betrat das Klassenzimmer zu Verwandlungen als erster und sah Professor McGonagall ebenfalls schon am Pult einige Gegenstände arrangieren. „Guten Morgen, Professor!“, sagte er höflich. McGonagall schaute nicht auf, während sie antwortete: „Guten Morgen, Mister Malfoy.“ Draco ging zögerlich zum Pult nach vorn. „Ähm…Professor, ich habe da eine Frage.“ Er nestelte am Gurt seiner Tasche herum. „Wissen Sie wo Miss Granger ist? Mir ist aufgefallen…“ Doch weiter kam er nicht, denn die Professorin hob den Kopf und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Und warum, Mr. Malfoy, sollte ich Ihnen das mitteilen?“ Draco überlegte, kam aber zu dem Entschluss, dass wenn er eine Antwort haben wollte, er wohl die Wahrheit sagen musste. „Es ist so…ich…“, er atmete tief durch, „ich wollte mich bei ihr entschuldigen.“ Er brach ab und blickte auf den Boden. „Sehen Sie mich an, Mr. Malfoy“, hörte er die schneidende Stimme von McGonagall ihn auffordern. Langsam hob er den Kopf und sah in ihre durchdringenden Augen. Er schluckte, weil ihm dieser Blick schon ein wenig Angst bereitete. Plötzlich atmete McGonagall hörbar aus. „Sehen Sie Mr. Malfoy, auch wenn ihr Anliegen so ehrenhaft ist, ich weiß nicht, wo Miss Granger sich gegenwärtig aufhält. Ich weiß nur, dass sie mich ersucht hat, das Schuljahr etwas später beginnen zu dürfen", erklärte sie ihm. Draco war verwundert, dass sie ihm überhaupt eine Antwort gab, dass er zur Antwort nur nickte und sich auf seinen Platz setzte. „Aber, Mr. Malfoy!“ Draco zuckte zusammen. „Ja, Professor?“ „Ich begrüße ihren charakterlichen Wandel und hoffe, dass sie diesen Weg weiter verfolgen.“ Draco war so perplex, dass er ein „Danke“ murmelte und seine Bücher herausholte. Er überhörte sogar, dass das Wiesel in als Streber betitelte, als er mit Harry das Klassenzimmer betrat. Den Rest des Tages hing der junge Malfoy seinen Gedanken nach. Wo konnte sie nur stecken, dass sie es sogar McGonagall nicht anvertraute. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass auch Potter und Co. nicht wussten, wo sich Hermine aufhielt. Er konnte es gar nicht erwarten zum nächsten Morgen. Er hoffte, dass sie auf das Inserat geantwortet hatte. Eine leise zweifelnde Stimme in ihm, wies ihn zynisch darauf hin, dass es vielleicht gar nicht Hermine war, die das Inserat geschrieben hatte. Doch er schubste diesen Einwand in die hinterste Ecke seiner Gedanken. Als er beim Abendessen extra am Gryffindor – Tisch vorbei zu seinem Tisch ging, hoffte er neue Informationen aufzuschnappen und hörte auch sogleich Ron entsetzt ausrufen: „Wie McGonagall weiß auch nicht, wo sie ist?“ Scheinbar hatte Potter die gleiche Idee wie er gehabt. Malfoy hatte also Recht. Auch ihre besten Freunde wussten nicht, wo sie war. Die Frage war nur, wieso? Wo konnte sie sein, dass sie es niemandem anvertraute? Und was hatte dieses Inserat auf sich? Hosted by Animexx e.V. 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