Das sechste Jahr von CruelLamia (Wie weit würdest du gehen, um deine Liebe zu beschützen?) ================================================================================ Kapitel 31: Mit anderen Augen ----------------------------- Draco stand einfach nur da und schaute Harry hinterher. Er fühlte sich, als hätte jemand einen Eimer Eiswasser über ihn ausgekippt und das Hoch, welches er eben gefühlt hatte, völlig weggespült.   Was war gerade passiert?   Er hatte völlig die Kontrolle über sich verloren. Mal wieder. Wie immer, wenn es um Harry ging. Draco erinnerte sich an Harrys letztes Date mit dieser unscheinbaren Hufflepuff Bones. Es war so leicht gewesen, die kleine Göre zu verunsichern. Hatte sie wirklich geglaubt, dass der Auserwählte ernsthaft an ihr interessiert war? Aber Harry hatte sich wirklich bemüht, sie vom Gehen abzuhalten. Die Erinnerungen, wie er nach Bones Hand gegriffen hatte, hatte ihn seitdem verfolgt und ihn jedes Mal vor Eifersucht kochen lassen. Dass Harry ihn weggeschubst hatte, als Draco versucht hatte, ihn zu küssen, hatte dabei auch nicht geholfen. Aber etwas hatte in diesem Moment ausgesetzt. Harry hatte so unglücklich ausgesehen und er hatte es wieder gut machen wollen. Sein Körper hatte mehr reagiert, als er wirklich darüber nachgedacht hätte.   Draco hatte nicht wirklich an die Möglichkeit geglaubt, dass Harry an ihm interessiert sein könnte. Nicht nach alldem, was zwischen ihnen vorgefallen war. Dass er mit ihm geflirtet hatte, war ein Spiel gewesen.   Zu Beginn.   Zumindest hatte er sich das eingeredet. Aber spätestens seit dem Kuss hatte er sich eingestehen müssen, dass da mehr war als die reine Lust nach diesem fantastischen Körper, dass er Harry für sich haben wollte.   Er hatte Harry danach noch intensiver beobachtet, um herauszufinden, ob der Kuss irgendetwas in ihm ausgelöst hatte. Aber da war nichts. Auch auf seine Flirtversuche hatte er nach wie vor nicht reagiert. Es war so frustrierend gewesen.   Es war, als hätte dieser gestohlene Kuss ihm das letzte bisschen Verstand geraubt. Er war Harry hoffnungslos verfallen. Draco begann dieses unbekannte Mädchen zu hassen, wollte unter allem Umständen herausbekommen, wer sie war. Er hätte seinen Auftrag erfüllt und sie an den Dunklen Lord verraten, auch in dem Wissen, dass er Harry damit das Herz gebrochen hätte. Und je mehr er versucht hatte, es herauszubekommen, umso mehr hoffte er, dass er es niemals schaffen würde, weil er ihm das nicht antun wollte.   Nachdem der Dunkle Lord ihn von seinem Auftrag abgezogen hatte, war er gleichermaßen erleichtert und wütend gewesen. Er hatte Harry nicht weh tun wollen, aber er wollte sie aus dem Weg haben. Wer auch immer sie war, sie hatte ihn nicht verdient.   Keines dieser Mädchen hatte Harry verdient. Diese kleinen arroganten Schlampen, die sich sonst was einbildeten, weil der berühmteste Zauber der Welt – nach dem Dunklen Lord natürlich – mit ihnen ausging. Sie alle sahen doch nur den Helden, den Auserwählten. Sie wollten den Ruhm, nicht den Zauberer.   Draco hätte ihnen allen am liebsten die Augen ausgekratzt. Aber keine war so schlimm, wie diese Weasley-Schlampe. Es war so peinlich, wie sie sich immer und immer wieder an Harry ranschmiss und es einfach nicht begreifen wollte, dass er kein Interesse an ihr hatte. Sie war genau wie Pansy.   An diesem Morgen war es aber anders gewesen. Harry hatte nicht so abweisend auf sie reagiert wie sonst. Im Gegenteil. Das hatte Draco misstrauisch werden lassen. Aber Harry war dann gegangen und er hatte sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht.   Wenig später war Draco mit Vincent und Gregory nach Hogsmeade aufgebrochen. Er wollte unbedingt wissen, wie das Date von Chang verlief oder besser gesagt, wie sie reagieren würde, wenn ihr die Ausmaße des Fluchs bewusst würden. Er hatte solange darauf gewartet. Chang hatte es nicht anders verdient und es war ihm eine Freude, Harrys Ex leiden zu sehen.   Er war nicht überrascht gewesen, Harry auf dem Weg in das Dorf zu sehen. Überrascht hatte ihn allerdings, dass Weasley bei ihm gewesen war. Sie hatten Date. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag und Eifersucht loderte in ihm auf. Es fühlte sich an, als würde Säure durch seine Venen fließen. Ihm fielen spontan mehrere Flüche ein, deren Wirkung er an ihr testen wollte. Aber er konnte sich gerade noch so zusammenreißen.   Nur kurz hatte Draco es genießen können, wie Chang zusammengebrochen war. Die ganze Zeit hatte er im Hinterkopf, dass Harry mit dieser anderen Schlampe verabredet war. Zu gern wäre er mit zurück ins Schloss gegangen, aber er musst ein Auge auf sie halten. Es konnte doch nicht sein, dass Harry lieber mit dieser rothaarigen Göre zusammen war als… nun ja… mit ihm.   Natürlich wusste Draco, dass Harry kein ernstes Interesse an ihr hatte. Sie war nichts weiter als ein Zeitvertreib, eine Ablenkung. Doch der Gedanke daran, dass er sie küssen könnte, machte ihn fast wahnsinnig.   Draco war ins Dorf gegangen, um sie zu beobachten. Er war immer nervöser geworden, als sie nicht hinterherkamen. Waren sie doch mit zurück ins Schloss gelaufen? Sie hatten nicht den Eindruck gemacht, als ob sie ihr Date abbrechen wollten.   Sicherheitshalber war Draco zurückgegangen. Er wäre geradewegs zurück zur Schule gelaufen, wären ihm nicht die Fußabdrücke in der noch leicht feuchten Erde aufgefallen, die zu einem Seitenweg um Hogsmeade herumführten.   Angespannt war er den Spuren gefolgt.   Es hatte Draco einiges an Willenskraft gekostet, seinen Zauberstab bei sich zu behalten. Aber dafür hatte es Weasley ihm auch ohne Zauberei so leicht gemacht. Er hatte nur nicht bedacht, dass er Harry damit verletzten könnte.   Als er Harry so vor sich hatte stehen sehen, so verloren und verzweifelt, hätte er alles getan, um ihn wieder glücklich zu machen. Er hatte sich selbst nicht wiedererkannt. Draco hatte noch zuvor in seinem Leben so für jemanden gefühlt.   Etwas hatte in ihm ausgesetzt. Plötzlich konnte Draco nur noch daran denken, Harry zu küssen. Er wollte wieder diese Lippen schmecken, diese Süße, die ihn alles andere vergessen ließ. Er wollte vergessen, dass nicht er es war, den Harry wollte, wollte vergessen, dass er ihn gerade so unglücklich gemacht hatte, wollte sich einen Moment lang der Illusion hingeben, dass Harry doch ihm gehörte.   Harry hatte ihn nicht wieder weggeschubst. Im Gegenteil. Harry hatte den Kuss mit einer Intensität erwidert, dass er das Verlangen und die Verzweiflung hatte schmecken können. Es war so berauschend gewesen. Draco hatte den störenden Stoff zwischen ihnen verfluchte, wollte Haut auf Haut spüren und Harrys harten, pulsierenden Schwanz in seinen Händen.   Die Erinnerungen brachten Dracos ganzen Körper zum Zittern. Nicht sicher, ob er seinen Beinen trauen konnte, lehnte er sich an die Wand und ließ sich hinabgleiten. Er schloss seine Augen und sah sofort Harrys Gesicht vor sich. Seine Augen waren so dunkel gewesen und hatten dennoch gefunkelt, wie ein Smaragd. Sie waren voller Lust und Begierde. Zu schade, dass er sie nur so kurz sehen konnte.   Er wollte das wieder haben, Harrys Körper an seinen gepresst, diese wundervollen Augen auf ihn gerichtet, nur auf ihn. Aber Draco war einfach nicht, was Harry wollte. Er war weggerannt und hatte Draco allein und verwirrt zurückgelassen. Wahrscheinlich hasste er ihn jetzt nur noch mehr als zuvor.   Ein kleines Wimmern entschlüpfte seiner Kehle. Worin hatte er sich da nur hineinmanövriert? Draco erkannte sich selbst nicht wieder. Niemals in seinem Leben hatte er sich so mies und verloren gefühlt. Und an all dem war Harry schuld. Er wollte ihn dafür hassen. Wie viel leichter wäre es doch, wenn er Harry noch hassen könnte, wenn er nicht diese Sehnsucht nach diesem elenden Narbengesicht verspüren würde.   Aber so ging das nicht weiter. Er musste mit jemanden drüber reden.   Es gab nur einen Zauberer, der dafür in Frage kam.   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Draco rappelte sich auf und ging zurück ins Schloss. Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt – ‚Wie lange habe ich hier gesessen?‘ – und tauchte die Landschaft in unwirkliche Farben, leuchtend wie auf einem frisch gemalten Landschaftsgemälde, auf dem die Farben noch nicht getrocknet waren.   Alle Schüler, die ihm auf seinem Weg entgegenkamen, machten einen großen Bogen um ihm. Seine Maske war zerbrochen und was darunter zum Vorschein kam, war noch beängstigender als die kalte Fassade des Eisprinzen von Slytherin. In diesem Zustand war er unberechenbar.   Seine Schritte hallten leise durch die Flure im Kerker. Die Kerzen gaben nur spärlich Licht, als würde selbst das vor ihm zurückschrecken und sich in der Dunkelheit verkriechen.   Endlich war er an seinem Ziel angekommen. Der Weg war ihm so lang vorgekommen, aber jetzt, da er vor der Tür stand, wünschte er sich, er hätte noch ein bisschen länger Zeit. Was sollte er sagen?   Bevor er seine Meinung ändern konnte, hatte er Hand gehoben und klopfte an die Tür.   Er dauerte nicht lange und das alte Holz wurde mit einem leisen Quietschen aufgeschoben.   Schwarze Augen schauten ihn fragend an. Draco fühlte sich auf einmal wieder wie der siebenjährige Junge, der im kindlichen Leichtsinn eine teure Flasche Elfenwein zerbrochen hatte und sich aus Angst vor seiner Mutter zu ihren Gast geflüchtet hatte, weil er der Meinung war, dass sie ihn nicht vor anderen bestrafen würde. Snape hatte ihn damals mit dem gleichen Blick angeschaut. Er hatte Draco sofort angesehen, dass er etwas angestellt hatte.   Draco hatte damals zwei Dinge gelernt. Zum einen, dass seine Mutter nicht davor zurückschreckte, ihn vor anderen zu bestrafen, und zum anderen, dass er immer zu Snape gehen konnte, wenn ihn etwas bedrückte.   Snape ging ein Stück zur Seite und ließ Draco eintreten. „Was ist passiert?“   Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, fing Draco an zu erzählen. Die Wörter flossen ganz von selbst aus seinem Mund. Es war merkwürdig, mit jemanden über seine Gefühle zu sprechen, vor allem, wenn man sie selbst nicht so genau verstand. Aber es tat gut, sich alles von der Seele zu reden, was ihn die letzten Wochen beschäftigt hatte. Aber die Anspannung ließ dennoch nicht nach.   Snape hörte ihm aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen und Draco war dankbar dafür. Als er geendet hatte, holte Snape zwei Becher aus einem Schrank und füllte beide mit heißem Wasser aus einem Kessel, der neben der Feuerstelle stand. Anschließend warf er ein paar getrocknete Blüten hinein und reichte Draco einen.   „Kamille. Zur Beruhigung.“, beantwortete er Dracos unausgesprochene Frage.   Draco nahm ihn entgegen und schlang dankbar seine kalten Fingen und den warmen Becher. Bis jetzt war ihm gar nicht aufgefallen, wie kalt ihm war. Erst als er den Becher in seiner Hand zittern sah, wurde ihm bewusst, dass er die Ursache war. Er folgte Snape, der zum Kamin ging und setzte sich in den angewärmten Sessel. Ihm war immer noch kalt.   Er starrte einen Moment lang in dem Kamin, aber das Feuer brannte ihm zu hell und tat ihm in den Augen weh. Schnell wandte er sich wieder ab und schaute zu Snape. Sein Professor starrte ebenfalls in die Flammen. Er schien in Gedanken versunken. Seine Finger trommelten sanft gegen seinen Becher, als ob er mit einer Entscheidung ringen würde.   Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis Snape endlich seinen Blick löste und Draco anschaute. Entschlossenheit stand ihm ins Gesicht geschrieben.   „Wusstest du, dass ich letztes Jahr versucht habe, Harry in Okklumentik zu unterrichten?“   Was auch immer Draco erwartet hatte, was er jetzt hören würde, das war es ganz sicher nicht. Er schüttelte nur verwirrt seinem Kopf. Was hatte das damit zu tun?   „Der Schulleiter hatte mich darum gebeten. Harry hatte das zweifelhafte Vergnügen, jedes Mal, wenn der Dunkle Lord ein Übermaß an Emotionen zeigte, in dessen Bewusstsein gesogen zu werden. Dumbledore nahm an, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis er das bemerkt und dann zu seinem Vorteil nutzen würde.“   Ein kleines Puzzleteil fand seinen Platz. Deswegen hatte Dumbledore Harry letztes Jahr immer ignoriert. Er wollte dem Dunklen Lord nicht noch zusätzlichen Anreiz geben, in Harrys Kopf einzudringen. Aber wie war das überhaupt möglich? Der Dunkle Lord konnte natürlich von seinen Anhängers Besitz ergreifen, das wusste Draco. Aber das hier war etwas völlig anderes.     „Nun, wie du dir vielleicht vorstellen kannst, war ich zur damaligen Zeit nicht die beste Wahl, um ihn zu unterrichten. Auch wenn wir unserer Differenzen in der Zwischenzeit bereinigt haben, war unser Verhältnis damals… nennen wir es… kompliziert.“   Ja, Draco konnte sich noch gut daran erinnern. Aber seit Harry übergelaufen war, hatte sich das Verhältnis zwischen Snape und Harry verbessert. Das war ein weiterer Grund, warum Draco jetzt hier war. Zu wem hätte er denn sonst gehen können, um über seine Gefühle für Harry zu sprechen?   Am Anfang hatte er angenommen, dass es wegen eines Befehles vom Dunklen Lord war, dass die beiden sich jetzt besser verstanden, zumindest im Privaten. Wäre Draco nicht darauf angesetzt gewesen, Harry genau zu beobachten, dann wäre ihm bestimmt nicht aufgefallen, dass das da mehr sein musste, dass sich ein leichtes Einverständnis, vielleicht sogar eine beginnende Freundschaft zwischen den beiden entwickelt hatte. Etwas verband die beiden Zauberer miteinander und Draco spürte eine leichte Eifersucht in sich aufsteigen, schüttelte das Gefühl aber schnell wieder ab.   „Wie ich erwartet hatte, war Harry außerordentlich schlecht. Er versuchte nicht einmal, es zu lernen. Dumm und faul. Ich sah nur, was ich sehen wollte und habe nicht bemerkt, dass ich selbst zu einem großen Teil die Schuld an seinem Scheitern trug.“ Eine leichte Verbitterung schwang in der Stimme mit, die bis jetzt ruhig und neutral gewesen war.   Plötzlich zeigte Snape ein kleines Lächeln, welches so gar nicht in seine Geschichte passen wollte. Draco wollte schon nachfragen, als Snape weitersprach.   „Aber Harry ist vor allem eins: stur. Trotz seiner mangelnden Erfolge und scheinbarer Talentlosigkeit für die Hohe Kunst der Okklumentik, wollte er seine Gedanken und Erinnerungen vor mir verbergen. Also entwickelte er eine neue Form der Okklumentik. Ich habe vorher noch nie von so einer Technik gehört und wenn mir das jemand erzählt hätte, hätte ich felsenfest behauptet, dass so etwas unmöglich wäre.“   Jetzt wurde Draco hellhörig. Eine neue Art der Okklumentik?   „Unter meinem – wie ich zu meiner Schande gestehen muss – brutalen Ansturm auf seinen Geist, schaffte er es, kleine Details in den Bildern und Gedanken, die ich ihm entriss, zu verändern. Ich hatte es zu Beginn gar nicht bemerkt. Bis ich eine Erinnerung von seinen Eltern gesehen hatte. Ich weiß gar nicht, warum er versucht hatte, diese Bilder vor mit zu verbergen.“ Snape lachte.   Snape lachte!   „Seine Mutter hatte in dieser Erinnerung schwarze Haare und sein Vater rote. Das sah so lächerlich aus. Ich war so geschockt, dass ich sofort von ihm abließ.“   Augenblicklich wurde Snape wieder ernst und sah Draco direkt in die Augen. Dieser intensive Blick ließ ihn stocken und er musste schwer schlucken. Er fühlte sich gerade wie ein kleines Kaninchen, das gleich vom großen bösen Wolf verschlungen werden würde.   „Ich muss darauf bestehen, dass das unter uns bleibt, Draco. Ich habe niemanden davon erzählt. Nicht Dumbledore und auch nicht dem Dunklen Lord. Und sie dürfen das auch niemals erfahren. Hast du mich verstanden?“   Draco nickte zögerlich. „Aber was hat das alles mit mir zu tun?“ Er verstand das alles nicht. Sicher, es war eine sehr interessante Geschichte gewesen, aber was hatte das mit seinen Gefühlen für Harry und dessen Aussichtslosigkeit zu tun?   „Verstehst du es wirklich nicht?“ Snape seufzte. „Harry hat eine viel wirkungsvollere Methode gegen Legilimentik entwickelt als Okklumentik. Bei Okklumentik, weiß der Anwender, dass der andere sich schützen kann. Bei Harrys Methode sind seine Gedanken und Erinnerungen weitestgehend geschützt, weil er seinen Angreifer quasi belügt. Er weiß nicht, dass er belogen wird, weil er nicht mal an die Möglichkeit denkt. Er glaubt alles, was er sieht und kann mit falschen Informationen gefüttert werden. Sollte der Dunkle Lord das jemals erfahren, dann würde er doch alles anzweifeln, was er in Harrys Geist gesehen hat. Auch die Tatsache, dass Harry die Seiten wegen eines Mädchens gewechselt hat. DERJENIGE, den Harry zu schützen versucht, wäre nicht länger sicher.“   Wenn überhaupt war Draco jetzt nur noch verwirrter.   Snape seufzte schwer, dann sprach er leise weiter, beinahe ein Flüstern. „Draco. Es gab niemals eine sie. Es warst immer du gewesen. Harry hat deinetwegen die Seiten gewechselt.“   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Gedanken verloren lief Draco durch das Schloss. Er hatte sich noch lange mit Snape unterhalten. Noch immer schien ihm der Gedanke so absurd. Harry sollte in ihn verliebt sein? Hätte er das nicht bemerken müssen? Er hatte ihn so intensiv beobachtet. Er hatte mit ihm geflirtet. Aber von Harry war nie auch nur die kleinste Reaktion gekommen. Konnte er wirklich so blind sein?   Er versuchte, sich alle Momente wieder in Erinnerung zu rufen. Aber so sehr auch suchte, er fand einfach nichts, was Snapes Behauptung bestätigen würde. Mit Ausnahme des heutigen Tages. Der Kuss, der Sex. Draco hatte Harrys starke Reaktion auf seine Verzweiflung geschoben, dass er nicht mit seiner Geliebten zusammen sein konnte. Wenn Draco aber so darüber nachdachte, könnte er damit gemeint sein. Draco selbst kann sich nicht vorstellen, dass Harry Gefühle für ihn hat, wie sollte es andersherum anders sein, wenn man sich ihre gemeinsame Vergangenheit anschaute? Ihre gemeinsame Vergangenheit, die jegliches Aufkommen solcher Gefühle im Keim ersticken sollte. Auf beiden Seiten.   Doch er war sich sicher, dass Snape ihn nicht belogen hatte. Was hätte er davon? Draco wusste, dass Snape ihn nicht belogen hatte, egal, wie schwer es ihm fiel, die Wahrheit zu glauben. Wichtig war jetzt nur eins, er musste zu Harry. Und er hatte auch eine ziemlich genaue Vorstellung, wo er ihn finden würde.   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Wie Draco erwartet hatte, fand er Harry auf dem Astronomieturm. Die Ausgangssperre hatte gerade begonnen und glücklicherweise hatten sich alle Schüler daran gehalten, zumindest war Draco niemandem begegnet.   Als Draco hinaus auf die Plattform trat, wurde er von einem starken Wind erfasst, der kalt in sein Gesicht blies. Er ließ sich davon aber nicht beirren und schaute sich um. Harry saß auf dem Boden, an die alte Steinmauer des Turms gelehnt, die Beine von sich gestreckt und starrte vor sich hin. Etwas zog sich bei diesem Anblick schmerzhaft in seinem Inneren zusammen.   Draco ging auf Harry zu, blieb dann aber neben ihm stehen, unsicher, was er sagen sollte.   „Harry.“ Seine Stimme war so leise, dass Draco sich wunderte, ob er ihn überhaupt gehört hatte.   Aber Harry musste ihn gehört haben, denn er drehte sich zu ihm um.   Draco stockte der Atem. Harry sah genauso aus, wie er sich fühlte. Völlig verloren, verwirrt und so, so müde. Er kniete sich hin und streckte vorsichtig seine Hand aus, als wäre Harry ein scheues Kätzchen, das bei einer zu hastigen Bewegung reißausnehmen könnte. Seine Fingerspitzen strichen über Harrys Wange und Draco beobachtete mit Erstaunen, wie Harry sich in seine Berührung lehnte.   „Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich es sein könnte.“   Harry reagierte nicht, aber der Blick in seinen Augen sagte alles, was Draco wissen musste. Er lehnte sich nach vorne, bis sich ihre Lippen trafen.   Dieser Kuss war so ganz anders als der Stunden zuvor. Er war so vorsichtig. Als wäre dies ihr erster Kuss und sie würden beide austesten, wie weit sie bei dem anderen gehen konnten. Draco genoss ihn deswegen nicht weniger. Er mochte, wie sich Harrys Lippen an seinen anfühlten. Weich und warm, trotz der Kälte um sie herum. Er fuhr mit seiner Zungenspitze den schmalen Spalt entlang, der sich widerstandslos öffnete. Kurz glaubte Draco einen schwach salzigen Geschmack wahrzunehmen, aber Harrys Zunge, die seiner entgegenkam, drängte den Gedanken beiseite.   Draco vergrub seine Finger in Harrys Haare, um seinen Kopf noch weiter zu sich zu ziehen. Er brauchte mehr. Harrys Süße erfüllte seine Sinne. Es war viel zu leicht, sich diesem Rausch hinzugeben.   Plötzlich wurde er von zwei Händen gepackt und nur einen Augenblick später saß Draco auf Harrys Schoß, Harrys Arme um seine Taille geschlungen. Der Kuss wurde hitziger. Er brauchte mehr. Draco schlang seine Arme um Harrys Nacken und begann sein Becken zu bewegen, angespornt durch die Hände, die zu seinem Arsch gewandert waren und ihn kneteten.   Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle. Aber es war nicht genug. Er wollte, nein er musste Haut auf Haut spüren. Er musste ihn fühlen, um sich sicher zu sein, dass das wirklich passierte. Ungeduldig zehrte er an Harrys Pullover. Es war ihm egal, ob er ihn zerreißen würde. Das Ding musste einfach nur weg. Harry schien das ähnlich zu sehen, denn es dauerte nur einen Bruchteil einer Sekunde und Harry hatte den Kuss gelöst und sein Oberteil über den Kopf gestreift. Es lande irgendwo auf dem Boden und war vergessen.   Draco nutzte die Gelegenheit und stürzte sich auf Harrys Hals, der immer noch empfindlich von ihrem früheren Aufeinandertreffen war. Harry stöhnte laut auf, während Draco sich Harrys Hals hinabarbeitete.   Eine Windböe blies über sie hinweg und ließ Harry kurz erzittern. Erst jetzt bemerkte Draco, wie kalt Harrys Körper war. Er griff nach seinem Zauberstab und wollte einen Schutz um sie erreichten, war aber nicht willig, von Harrys abzulassen. Nach dem dritten erfolglosen Versuch, die Zauber ohne Worte hinzubekommen, gab er auf. Er konnte sich nicht konzentrieren, wenn Harry so köstlich unter seiner Behandlung wimmerte. Widerwillig löste er sich von Harry. Er öffnete schnell seinen Umhang, hielt ihn hoch und sprach dann den Zauber, der ihn eine Barriere gegen den kalten Wind verwandelte. Der Umhang flatterte über ihnen, sie selbst waren aber geschützt.   Dracos Oberteil war das nächste Kleidungsstück, dessen er sich entledigte und umfunktionierte. Fünf Sekunden und zwei Zaubersprüche später war daraus ein sehr weicher Teppich geworden, der mit einem Wärmezauber belegt war. Mit einem Ruck zog er Harry darauf und kletterte wieder über ihn.   Harrys überraschten Aufschrei wurde sofort von Dracos Mund gestoppt. Ein Stöhnen rang sich aus ihren beiden Kehlen, als sich ihre Oberkörper berührten. Draco stützte sich nur wenig ab, wollte so viel von Harrys Haut wie möglich an seiner fühlen, ignorierte dabei, wie kalt sie war.   Draco drückte sein Becken kreisförmig nach unten, genoss dabei jedes Stöhnen, das er mit seinem Mund abfangen konnte. Er spürte, wie Harrys Finger sich kurz in seinen Haaren verkrallten, bevor sie auf Wanderschaft gingen. Sie glitten über seine Schultern zu seinen Oberarmen. Harrys Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in seinen Trizeps, als Draco sein Becken wieder nach unten stieß.   Draco knurrte und intensivierte den Kuss noch mehr. Es war eine Tortur so ruhig zu bleiben, während Harrys Hände seinen Körper erkundeten. Sie wanderten den Weg zurück, strichen über seine Schulterblätter und dann seinen Rücken hinab. Als sie dem Bund von Dracos Hose erreicht hatten, schlüpften sie hinein und begannen Dracos Arsch zu massieren.   Ein tiefes Stöhnen, beinahe schon ein Grollen entkam Dracos Kehle. Das war einfach zu viel. Er schob seinen Hintern kurz in die Hände, die ihn so wundervoll kneteten, löste sich dann von Harrys Mund und schob sich ein Stück nach unten. Harrys Hände rutschten aus seiner Hose und ein Laut des Protestes war von Harry zu hören. Er ignorierte es.   Er knabberte Harrys Hals entlang, glitt immer tiefer, leckte ein paar Mal über die Stelle, in die bei seinem früheren Orgasmus gebissen hatte. Harry japste und keuchte unter Dracos Ansturm und Draco genoss es. Er würde alles tun, um das immer und immer wieder zu hören.   Draco arbeitete sich weiter Harrys Körper hinab. Er massierte jede Stelle der kalten Haut, bis sie wieder warm wurde. Es war berauschend, wie sich Harrys Körper seinem entgegenstreckte, als wäre er genauso ausgehungert nach seinen Berührungen wie Draco selbst. Mit Sicherheit sogar noch mehr, wenn man die Umstände bedachte.   Harrys Brustwarzen standen steif ab und bettelten um Aufmerksamkeit. Draco kam dieser stummen Aufforderung nur allzu gern nach. Harry zog scharf die Luft ein, als er sanft in eine Knospe biss. Es dauerte nicht lange und sie war dunkelrot und glänzte feucht von Dracos Speichel.   Draco sah nach oben und ihm blieb die Luft weg. Harry sah einfach atemberaubend aus. Seine Augenlider waren nur halb geöffnet und Draco bedauerte es fast, dass es so dunkel war und er nicht die grüne Iris sehen konnte. Harrys Atem ging stoßweise aus dem leicht geöffneten Mund. Seine Lippen waren zerbissen und wirkten viel dunkler als normal. Auch sie waren feucht und glänzten schwach. Draco wollte nach oben rutschen und sie küssen, aber sein Schwanz in seiner Hose drückte schmerzhaft gegen den Stoff und er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde.   Er schwor sich, sich das nächste Mal mehr Zeit mit der Erkundung von Harrys makellosen Körper zu lassen, während er sich weiter hinabgleiten ließ, bis er an der Hose angekommen war. Schnell hatte er den Kopf geöffnet und die störenden Kleidungsstücke nach unten geschoben.   Harrys Schwanz sprang ihm entgegen. Er lehnte sich ein Stück zurück, um den Anblick völlig zu genießen. Es war so dunkel, trotzdem konnte Draco das Schwarze Mal an Harrys rechtem Oberschenkel ausmachen. Er fuhr es mit seinen Fingerspitzen nach, bevor er einen sanften Kuss dagegen drückte.   „Dracooo…“, wimmerte Harry leise. Das war das erste, was er seit ihrem Streit gesagt hatte.   Draco schaute hoch und sein Blick blieb dabei auf Harrys Schwanz hängen. Die Spitze war dunkel und Lusttröpfchen traten aus dem kleinen Loch aus. Er leckte mit seiner Zunge darüber. Am Rande bekam er mit, wie Harry seinen Kopf bei der Berührung in den Nacken warf. Draco selbst entließ ein tiefes Stöhnen aus seiner Kehle. Der Geschmack war überwältigend. Er wollte mehr.   Harry zuckte unter ihm, sein Stöhnen und Keuchen kam immer abgehackter. Als sein Becken nach oben schnellte, nutzte Draco die Gelegenheit und verschlang Harrys Schwanz in einem Zug. Harry schrie auf. Draco konnte beobachten, wie Harry seinen Kopf hin und her warf, während er seinen immer wieder an diesem Schwanz auf und ab gleiten ließ.   Sein eigener Schwanz zuckte in seiner Hose. Der raue Stoff engte ihn schmerzhaft ein. Ohne seinen Mund von Harrys Penis zu lösen, fummelte er hastig an seine Hose herum. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, bis er sich endlich daraus befreit hatte. Etwas umständlich und leider nicht ohne, dass er sich doch kurz von Harry trennen musste, zog er sich die Hose aus. Ein Schauer überlief ihn, als sein vernachlässigter Schwanz mit der kalten Luft in Kontakt kam.   Harry griff nach ihm und Berührung allein reichte aus, dass er fast gekommen wäre. Aber das war ihm nicht genug. Widerwillig löste er Harrys Hand von seinem Schaft. Ein tiefes Grollen löste sich daraufhin aus Harrys Kehle, was in Dracos Ohren unglaublich sexy klang.   Draco führte Harrys Hand an seine Lippen und saugte gleichzeitig seinen Mittel- und Zeigefinger in den Mund. Die ganze Zeit über beobachtete er Harry, wie er sich dabei genüsslich über die Lippen leckte und Draco mit gierigen Blicken verschlang.   Harry strampelte mit seinen Beinen und versuchte, die Hose, die Draco um seine Knöchel gelassen hatte, loszuwerden. Aber bevor er sie abstreifen konnte, hatte Draco sich auf seine Beine gesetzt. Harrys Proteste erstarben auf seinen Lippen, als Draco erneut, seinen Schwanz in den Mund nahm. Harrys Hände fanden ihren Weg in Dracos Haare, zogen an ihnen und massierten seinen Kopf.   Draco ließ sich ein bisschen dirigieren, bevor er wieder die Kontrolle übernahm. Dieses Mal ging er gemächlicher vor. Er knabberte kurz an Spitze, ließ dann seine Lippen den Schaft hinabgleiten. Mit der rechten Hand hielt er Harrys Schwanz an Ort und Stelle, damit in Ruhe jede einzelne Ader mit seiner Zungenspitze nachfahren konnte. Oben angekommen, saugte er einmal den Schwanz komplett in seinen Mund, um gleich darauf das Spiel zu wiederholen. Er ließ sich Zeit und brachte Harry weiter und weiter um den Verstand. Harry keuchte und stöhnte und hin und wieder glaubte Draco, seine Namen von diesen sündigen Lippen schlüpfen zu hören.   Es war zu verführerisch einfach so weiter zu machen, bis Harry in seinem Mund kam, aber das war nicht, was Draco wollte. Das Bedürfnis diesen Schwanz – Harry! – in sich zu spüren, war zu groß.   Schnell leckte und saugte er an seinen Fingern, bis sie völlig nass waren. Dann schob er seine Hand zwischen seine Beine. Er umfasste seinen Schaft und pumpte zweimal, verschaffte sich durch die Reibung kurz Erleichterung. Dann wanderte sie weiter, an seinem Sack vorbei, bis er das kleine Loch gefunden hatte. Er umspielte es kurz mit seinen Fingern, aber er hatte jetzt keine Geduld, um es zu genießen und sich richtig vorzubereiten. Gleich mit beiden Fingern drang er in sich ein und begann sich zu weiten.   Er war zu hastig und es brannte ein wenig, aber zu fühlen, wie Harry die Kontrolle verlor und versuchte immer und immer wieder in seinen Mund zu stoßen, spornte ihn nur noch mehr an. Draco konnte es kaum erwarten, diesen Schwanz in seinem Arsch zu haben.   Es dauerte nicht lange, nachdem Draco einen dritten Finger dazu genommen hatte, und Draco verlor den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung. Er wollte Harry und er wollte ihn jetzt.   Ein letztes Mal leckte er über Harrys Erektion und kletterte dann auf ihn. Draco küsste Harry tief und leidenschaftlich, während er sich über ihn positionierte. Harry schaute ihn überrascht an, als Draco sich aufrichtete, sein Anus genau über Harrys Schwanz.   Langsam senkte Draco sich herab. Harry verdrehte seine Augen und warf seinen Kopf in den Nacken. Seine Hände schnellten nach vorne und packten Draco fest an den Hüften.   Draco keuchte. Sein ganzer Körper war von einem feinen Schweißfilm bedeckt. Vorsichtig begann er sich zu bewegen, ein kleines Stück hinab und wieder hinauf, ein Stückchen tiefer und wieder hinauf, noch ein bisschen tiefer und wieder zurück. Es stach ein wenig, aber dafür konnte er jeden Zentimeter von Harry spüren und Draco genoss es. Er sah dabei Harry die ganze Zeit in die Augen.   Harry biss sich fest auf die Unterlippe und Draco konnte sehen, wie schwer es ihm fiel, still zu halten und sich nicht zu bewegen.   Endlich hatte Draco sich soweit entspannt, dass er sein Tempo beschleunigen konnte. Er umklammerte Harrys Hände, die immer noch an seinen Hüften lagen, um sich selbst zu ankern. Immer schneller und schneller bewegte er sich, fickte sich selbst auf Harrys Schwanz, ließ ihm kaum eine Chance, in ihn zu stoßen. Der Griff um seine Hüften wurde stärker, zwang ihn, sich Harrys Wünschen anzupassen. Harry stellte seine Beine an und veränderte den Winkel. Draco schrie laut auf, als Harrys Schwanz diesen einen Punkt traf, der ihn Sterne sehen ließ.   „Harry, ja! Mehr!“, schrie er und Harry kam seiner Aufforderung nach, stieß immer wieder zu und traf zielsicher immer wieder den gleichen süßen Punkt.   Draco konnte nicht mehr. Er ließ sich nach vorne fallen und küsste Harry stürmisch, krallte sich in die schwarzen Haare und zog bei jedem Stoß stärker daran.   Harrys Hände waren unterdessen weitergewandet, vergruben sich in seine Arschbacken und zogen sie auseinander. Draco hatte nicht geglaubt, dass das möglich wäre, aber Harry schien jetzt noch tiefer in ihn einzudringen.   Draco konnte nicht anders. Er biss wieder zu und traf wieder die gleiche Stelle wie das Mal davor. Harry schrie auf, aber es klang alles andere als schmerzhaft. Fingernägel bohrten sich in seinen Hintern und jetzt war es Harry, der immer schneller und schneller zustieß.   „DRACO!“ Es klang so ekstatisch, wie Harry seinen Namen rief. Er wollte seinen Namen nie wieder anders ausgesprochen hören.   Er spürte, wie sein Orgasmus näher kam. Es fehlte nicht mehr viel.   „Harry, bitte…“ Draco erkannte seine Stimme kaum wieder. Sie war belegt und klang so bedürftig.   Aber Harry wusste, was er wollte. Er ließ seinen Arsch los, vergrub die eine Hand in Dracos Haaren, mit der anderen umklammerte er seinen Schwanz.   Draco wollte sich von Harrys Mund lösen und erneut aufschreien, aber Harry hielt ihn an Ort und Stelle und schluckte gierig jedes Stöhnen und jeden Schrei, der sich aus Dracos Mund stehlen wollte.   Harry drückte stärker zu und Draco glaubte, er müsse sterben. Er war hoffnungslos überfordert mit den ganzen Gefühlen, die auf ihn einströmten. Eine Träne löste sich aus seinen Augen und erst als sie auf Harrys Wange fiel, erbarmte er sich und bewegte seine Hand.   Draco wurde schwarz vor Augen, als er endlich kam. Er spürte, wie sich seine Muskeln um Harrys Schwanz zusammenzogen. Harry ließ von ihm ab und keuchte überrascht auf, gefolgt von einem tiefen langgezogenen Stöhnen.   Er konnte spüren, wie sich Harry in ihm ergoss. Ein Gefühl, das Draco normalerweise als widerlich empfand, aber im Augenblick konnte ihn nichts weniger stören.   Sie lagen beide auf dem Boden, versuchten wieder zu Atem zu kommen. Draco hatte seinen Kopf auf Harrys Brust gelegt und Harry hatte beide Arme um ihn geschlungen. Die kalte Luft trocknete ihren Schweiß und der sanfte Wind, der durch Dracos nachlassenden Zauber gedrungen war, wehte den Geruch nach Sex von ihnen. Beide wussten, dass sie sich nur einen kurzen Augenblick gestohlen hatten.   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Sie gingen schweigend nebeneinander her. Harry konnte hin und wieder Dracos Blicke auf sich spüren, aber er ignorierte es. Er war im Moment nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen und er wusste auch nicht, was er zu Draco sagen sollte.   Draco wusste alles. Er kannte Harrys Gefühle und schlimmer. Er erwiderte sie. Ein gefundenes Fressen für Voldemort. Er brauchte Zeit, um sich zu überlegen, wie es weiter gehen sollte.   Viel zu schnell waren sie am Eingang zu den Kerkern angekommen. Draco blieb vor ihm stehen und zwang Harry, ihn anzusehen. Sorge spiegelte sich in seinen Augen wider. Harry tat das einzige, was ihm in diesem Moment einfiel. Er lehnte sich nach vorne und küsste Draco. Draco erwiderte den Kuss augenblicklich. Er schlang seine Arme um Harrys Körper und hielt ihn so fest, als ob er ihn gar nicht mehr würde loslassen wollen.   Aber irgendwann war der Moment vorbei. Harry löste sich aus der Umarmung und schaute in diese wunderschönen hellgrauen Augen. In dem schwachen Kerzenschein wirkten sie beinahe silbern. Er schloss seine Augen, als er Dracos Hand an seiner Wange spürte und ihn sanft streichelte. Mit einem letzten Kuss – ein unausgesprochenes Versprechen – drehte sich Draco um und verschwand in den Irrgängen der Kerker Hogwarts.   Harry wartete einen Moment, bis er sicher war, dass Draco ihn nicht bemerken würde, dann folgte er ihm. Er war in letzter Zeit so oft hier gewesen, dass er den Weg im Schlaf finden würde.   Draco ging geradewegs in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Harrys Ziel lag einen Gang davor. Er klopfte vorsichtig an die Tür. Das Geräusch war sehr dumpf, als würde das alte Holz jeden Laut verschlucken. Aber derjenige im Innern musste ihn trotzdem gehört haben, denn er lief zur Tür und öffnete sie.   Harry spürte die schwarzen Augen auf sich, sah aber nicht auf.   „Du musst ihm Okklumentik beibringen.“, flüsterte er.   Ohne auf eine Reaktion zu warten, drehte Harry sich um und ließ seinen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)