Das sechste Jahr von CruelLamia (Wie weit würdest du gehen, um deine Liebe zu beschützen?) ================================================================================ Kapitel 6: Sectumsempra ----------------------- Es war Sonntag und Harry ließ es sich nicht nehmen, lange, sehr lange zu schlafen. Er hatte die letzten zwei Wochen viel zu wenig Erholung bekommen und konnte das langsam, aber sicher in seinen Gliedern spüren. Seine Zimmerkameraden hatten versucht, ihn zum Frühstück zu wecken und waren dabei mit ihrer Kreativität an ihre Grenzen gegangen. Es fing an, mit dem obligatorischen Bettdecke-wegziehen und Kaltes-Wasser-übern-Kopf-kippen, wurde ersetzt mit einem energischeren Weckheuler und gipfelte dann in einem Kitzelfluch. Aber sie hatten keinen Erfolg, da Harry einen Dauerprotego gezaubert hatte, als ihm die Gefahr seitens seiner Mitschüler gewahr wurde. Sie hätten ihren Freund sicherlich weiter als unfreiwilliges Versuchskaninchen genutzt, wenn sie nicht von der Aussage: „Ich glaube, ich weiß, warum Voldemort so böse geworden ist. Seine Freunde haben ihn bestimmt auch nicht ausschlafen lassen. Da muss man ja durchdrehen.“ doch ein wenig eingeschüchtert gewesen wären und schleunigst das Weite gesucht hätten. Harry war zufrieden und kuschelte sich wieder in seine Decke und schlief bis zum Mittag. Bis zu dem Augenblick als Harry ausgeschlafen, frisch geduscht und zurechtgemacht, in einem sexy Outfit im Gemeinschaftssaal aufgetaucht war, hätte sich niemand auch nur in die Nähe des Schlafsaals gewagt. Er streckte sich noch einmal genüsslich, dass wirklich jeder seine Bauch- und Brustmuskel bewundern konnte, setzte ein fröhliches Lächeln auf und fragte unschuldig: „Wollen wir zum Essen gehen? Ich habe riesigen Hunger.“ Die Anspannung, die bis eben noch im Raum geherrscht hatte, verflog augenblicklich. Alle waren froh, dass der Auserwählte wieder bessere Laune hatte.   Sie gingen alle zusammen in Richtung der Große Halle. Ginny schien zu versuchen, Harry mit ihren Blicken auszuziehen. Als das misslang, klammerte sich an seinen Arm. Er quittierte das mit einem genervten Stöhnen, welches aber geflissentlich von der Fünftklässlerin ignoriert wurde. Sie waren gerade vor den großen Flügeltüren angekommen, als sie auf eine Gruppe Slytherins stießen, angeführt von niemand Geringerem als Draco Malfoy. Sie blieben kurz stehen und musterten die Gryffindors vor ihnen mit unverhohlener Neugierde. Erst als ihr Prinz sich wieder in Bewegung setzte, schauten sie, eindeutig gespielt, desinteressiert in der Gegend herum, folgten ihm dann und drängelten dabei die Gruppe auseinander. Auch Ginny wurde von Harrys Arm weggedrängt. „Na, Potter! Für wen hast du dich denn so aufgebrezelt? Glaubst du, dass dich deine Angebetete so bemerken wird?“ Draco hatte so leise gesprochen, dass Harry große Mühe hatte, ihn zu verstehen. „Keine Sorge, Malfoy! Ich bekomme schon genau die Aufmerksamkeit, die ich will!“, flüsterte er genauso leise zurück und drehte sich dann ruckartig um, um mit den anderen an seinen Tisch zu gehen, wo schon das Essen auf sie wartete. ‚Mist! Wieso habe ich das gesagt? Das hätte ich mir verkneifen müssen. Ich muss besser aufpassen!‘   „Was war denn mit denen los?“, fragte Ron verwirrt und riss Harry gekonnt aus seinen Gedanken. „Keine Ahnung!“ „Sind die nicht immer komisch?“ „Zumindest haben die sich heute Morgen auch schon merkwürdig verhalten.“ „Ja, haben immer zu uns geguckt und getuschelt.“ „Die planen sicher etwas. Wir sollten die nächste Zeit noch mehr auf der Hut sein als sonst.“ Harry ignorierte die hitzige Debatte über das merkwürdige Verhalten ihrer Hausfeinde. Er hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, was mit denen los war. Draco hatte ihnen anscheinend von Harrys Besuch bei dem Dunklen Lord erzählt und die Tatsache, dass er das überlebt hatte und sich ihnen anscheinend sogar angeschlossen hatte, sorgte für ein gewisses Interesse. Und alle brannten jetzt darauf, zu erfahren, was Harrys Sinneswandel verursacht hatte. Aber so würden sie nur unweigerlich Aufmerksamkeit darauf lenken, dass etwas nicht stimmte. Er würde mit ihnen reden müssen. Am besten so schnell, wie möglich. Solche Aufmerksamkeit war alles andere als gut. Die anderen Häuser könnten ebenfalls darauf aufmerksam werden, dass sich etwas verändert hat. Das musste er so schnell wie möglich verhindern. Aber wie könnte er es schaffen, mit allen gleichzeitig zu reden, ohne dass es auffällig wäre? Harry hatte absolut keine Lust, mehrere kleinere Grüppchen zu sich zu holen und dann immer und immer wieder das gleiche erzählen zu müssen. Und er wollte sich auch nicht darauf verlassen, dass einer oder ein paar wenige, seine Worte übermittelten. Bei Schlangen musste man aufpassen, dass sie nicht plötzlich nach einem schnappten. Am günstigsten wäre es, wenn er selbst in Slytherin sein könnte, aber… ‚Warum eigentlich nicht? Ich weiß ja, wo der Eingang ist. Das wäre am einfachsten und effektivsten.‘ Es gab nur einen kleinen Haken bei der Sache. Natürlich gab es auch Slytherins, die (noch) keine Todesser waren. Die mussten vorher verschwinden. Also musste er wenigstens eine Schlange vorher einweihen, damit diese sich darum kümmern konnte. Harry wusste auch schon ganz genau, wen er dafür einspannen wollte. Zufrieden mit seiner Idee widmete er sich ganz seiner Spaghetti in Kürbis-Rahm-Soße.   Als Harry fertig mit essen war, bemerkte er, wie sich ein paar Slytherins von ihrem Tisch erhoben und zum Ausgang gingen. In dem Moment, als sie die große Halle verlassen hatten, stand auch Harry auf, entschuldigte sich bei seinen Hauskameraden, er müsse noch in die Bibliothek und folgte dann den drei Slytherins Richtung Kerker. Sie hatten es glücklicherweise nicht eilig und so hatte er sie schon kurze Zeit später eingeholt. „Malfoy!“, rief er dem Blonden zu, dessen Bodyguards, Crabbe und Goyle, ignorierend. „Kann ich dich mal kurz sprechen?“ Angesprochener, drehte sich um und guckte skeptisch zu dem Gryffindor, konnte aber keine Feindseligkeit oder Arglist in dessen Augen erkennen. „Was willst du, Potter?“, fragte Malfoy in einem ebenso neutralen Ton. „Unter vier Augen.“ Erwiderte Harry und sah seinem Gegenüber dabei fest in die Augen. Draco nickte leicht und wandte sich dann zu seinen beiden Gorillas. „Geht schon mal vor und wartet im Gemeinschaftsraum auf mich!“ Sie gehorchten ohne Widerworte. Als beide verschwunden waren, gingen Harry und Draco eine Weile schweigend nebeneinander her. Plötzlich ergriff Harry den Umhang des Slytherins und zehrte ihn hinter eine Statue. „Was soll der Scheiß, Potter!“, fauchte dieser als er den Schock überwunden hatte. „Und wo sind wir hier?“ Harrys Augen blitzten belustigt auf, seine Stimme dagegen klang kalt und gelangweilt. „Wir sind in einem Geheimgang. Davon gibt es ein paar in Hogwarts. Ich dachte, hier können wir uns in Ruhe unterhalten, ohne dass uns irgendein neugieriger Idiot belauscht und mitbekommt, was wir besprechen bzw. auch keiner merkt, dass wir uns normal unterhalten. Das würde ein paar unliebsame Fragen aufwerfen. Findest du nicht?“   Draco musste einsehen, dass Potter Recht hatte, was nicht hieß, dass er ihn später nicht doch noch einen kleinen Fluch auf den Hals hetzen würde, als Rache dafür, dass er ihm so einen Schreck eingejagt hatte. Und außerdem hatte sie eh noch eine Rechnung offen. „Also was gibt es?“, seufzte er ergeben. „Das Verhalten deiner tollen Hauskameraden ist zu auffällig. Sie gaffen mich die ganze Zeit an und tuscheln. Es ist ein Wunder, dass noch kein anderer bemerkt hat, dass es meinetwegen ist. Alle denken bis jetzt, dass ihr etwas gegen das Haus Gryffindor plant. Aber was glaubst du, wie lange noch? Irgendwann begreifen sie, dass da nichts kommen wird und fangen dann doch an, euer Verhalten genauer zu hinterfragen. Und was passiert, wenn sie herausfinden, dass ich nicht mehr der liebe, nette Junge bin, der sie vor allem Übel der Welt beschützen will, sondern im Gegenteil, mich diesem Übel auch noch angeschlossen habe? Ich habe keine Lust wegen euch in Askaban zu landen. Obwohl ich dann mit euch allen gewiss nette Gesellschaft hätte. Glaub ja nicht, dass ich allein untergehen werde, wenn euer dämliches Verhalten mich verrät.“ „Und was soll ich da deiner Meinung nach tun? Sie sind halt neugierig. Willst du ihnen das verübeln? Mich würde ja selbst brennend interessieren, was dich nun wirklich dazu bewogen hat, die Seiten zu wechseln. Mal ganz ehrlich! Wegen eines Mädchens wird es ja wohl nicht gewesen sein, auch wenn du das dem Dunklen Lord glauben gemacht hast.“ „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du das nicht verstehst, Malfoy.“, zischte Harry gefährlich zwischen zusammengepressten Zähnen, sodass Draco kein Zweifel blieb, dass er das Thema lieber fallen lassen sollte, wenn er unversehrt wieder hier raus wollte. „Ist ja schon gut! Jetzt sag endlich, was du von mir willst!“ Der Slytherin wurde immer gereizter. „Damit dieses Getuschel ein Ende hat, habe ich mir überlegt, euch heute Abend mal in eurem Gemeinschaftsraum zu besuchen und dann könnt ihr mich direkt fragen, was ihr wissen wollt, bevor das hier noch komplett ausartet. Und mir wäre es ganz lieb, wenn alle anwesend wären, natürlich mit Ausnahme der Nicht-Todesser. Und dafür brauche ich deine Hilfe. Könntest du bitte dafür sorgen, dass heute Abend, sagen wir Punkt 5 Uhr, alle da sind und wir ungestört reden können?“   Draco war sprachlos. Harry Potter, der Harry Potter hatte ihn, Draco Malfoy, gerade um einen Gefallen gebeten und sogar ‚bitte‘ gesagt. Und er wollte sogar freiwillig in die Schlangengrube kommen. Irgendetwas lief hier schief. Ja, er musste wohl träumen. Er merkte gar nicht, dass er mit den Gedanken abgedriftet war, bis eine Hand vor seinen Augen rumfuchtelte und nervige Schnippgeräusche machte. „Erde an Malfoy! Kannst du dich nicht mal ein paar Minuten konzentrieren? Ich hatte nicht vor, hier den restlichen Tag zu verbringen.“ „Ich habe nachgedacht!“, konterte der Blonde bissig. „Ach, sowas kannst du? Pass auf, dass du dich dabei nicht verletzt.“ „Pass bloß auf, Potter! Immerhin bist DU derjenige, der zu MIR gekommen ist, weil er MEINE Hilfe braucht. Solltest du da nicht ein bisschen netter sein?“ „Th! Ist ja nicht so, dass es nicht auch zu deinem Vorteil wäre, wenn schnell alles wieder in gewohnten Bahnen verläuft. Schließlich zieht ihr Slytherins auch ganz schön viel Aufmerksamkeit auf euch.“ Er konnte wie Wahrheit dieser Worte leider nicht abstreiten. „Ja, ja! Ist ja schon gut. Ich kümmere mich darum, dass alles bereit ist, wenn du kommst. Kann ich jetzt gehen? Ich weiß ja, dass viele deine Verehrerinnen jetzt gerne hier so eng bei dir stehen würden und sicher dafür auch gerne den ein oder anderen Unverzeihlichen aussprechen würden, aber ich bevorzuge doch lieber einen etwas größeren Abstand. Und ich denke, eine Dusche könnte jetzt auch nicht schaden.“, sagte er in seiner gewohnt arroganten Art. Harry hatte genug und schuppste den Slytherin einfach wieder auf den Gang hinaus. Der landete unsanft auf seinen Hintern. „Ey!“ Während Malfoy sich wieder aufrappelte, trat Harry gemütlich hinter der Statue hervor und sah belustigt auf seinen Rivalen. „Wir sehen uns dann heute Abend.“, meinte er noch, bevor er leise lachend den Gang hinunterlief. Mürrisch wandte sich Draco wieder Richtung Kerker. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er wegen Potter auf seinem Hintern gelandet war. Und nun müsste er sich etwas einfallen lassen, wie er die kleinen Nicht-Todesser-Plagegeister heute Abend aus seinem Kerker vertreiben konnte.   Harry ging unterdessen in die Bibliothek, – nicht ohne vorher seinen Tarnumhang, den Brief und seine Schulsachen zu holen – um die nächsten vier Stunden bis zu seinem Auftritt in der Schlangengrube mit Hausaufgaben und Lernen zu verbringen. Nur wenige Schüler waren da, was aber nicht sehr verwunderlich war, denn immerhin war Sonntag und schönes Wetter. Da hatte keiner Lust, seine wertvolle Zeit, in einer staubigen Bibliothek mit alten Büchern zu verbringen. Das kam Harry gerade recht. So konnte er sich wenigstens auf seinen Lieblingsplatz, in der hinteren Ecke der Bibliothek setzten. Dort konnte er unauffällig und ungestört arbeiten. Und so schaffte er es, bereits nach drei Stunden mit allem fertig zu sein. Er überlegte, was er die restliche Stunde noch machen konnte. Es lohnte nicht, sich noch seinen privaten Recherchen zu widmen, da er dazu neigte, darüber die Zeit zu vergessen. Er überlegte, was er später zu den Slytherins sagen sollte. ‚Sie werden wissen wollen, warum ich die Seiten gewechselt habe und das werde ich ihnen unter keinen Umständen erzählen.‘ und hoffte dabei zum wiederholten Male, dass Draco nichts in dieser Richtung erwähnt hatte. Er würde ihnen auch deutlich zu verstehen geben müssen, dass mit ihm nicht zu spaßen war und dass sie ihn ernst nehmen müssten. ‚Na das sollte kein Problem werden. Hauptsache, Draco verscheucht vorher alle Babyschlangen.‘ Ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. Harry hatte überhaupt keine Zweifel, dass das Oberhaupt des Hauses Slytherin das schaffen würde. Aber neugierig, wie dieser das bewerkstelligen wollte, wurde er jetzt schon. Er griff nach seinen Tarnumhang. Er könnte ja jetzt schon in die Kerker gehen und sich alles in Ruhe anschauen und Punkt fünf Uhr, wenn Draco bis dahin seinen Auftrag erfüllt hatte, würde er sich zu erkennen geben. ‚Dieser Auftritt wäre auf jeden Fall slytherin-like.‘ Die Entscheidung war getroffen und so zog er sich schnell seinen Tarnumhang um und schlich aus der Bibliothek zu den Kerkern.   Er musste ein Stück laufen, um den Eingang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum wieder zu finden. Er war vor vier Jahren zwar schon einmal hier gewesen, aber die Wege in den Kerkern sind verschlungen und weit. Und der Gemeinschaftsraum lag immerhin unterhalb des Großen Sees. Aber er konnte deutlich spüren, als er sich ihm näherte. Er blieb neben dem Eingang stehen. Nur ein kahle Mauer, wie jede andere hier unten. Kein Portrait, keine Statue, nichts, was darauf hindeuten würde, dass sich dahinter die Räume des Hauses Slytherin befanden. Man musste schon sehr schlau und gewitzt sein, um sich hierher zu finden. Dass Crabbe und Goyle noch nicht verloren gegangen waren, war ihm ein Rätsel.   Harry wartete geduldig, bis jemand hinein oder hinaus gehen wollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich endlich der verborgene Eingang und ein heulender Erstklässler kam herausgerannt. Harry war so überrascht, einen Slytherin weinen zu sehen, dass er fast die Gelegenheit hätte verstreichen lassen. Kurz bevor der Eingang wieder verschlossen war, schlüpfte er in den Gemeinschaftsraum. Er wurde von einem leicht diffusem Licht empfangen genommen, das in sanften Grüntönen den Raum leicht erhellte. An den durch Zauber verstärkten Fenstern konnte er kleine Fische erkennen, die sich im Schwarzen See tummelten. Dieser Raum hatte schon etwas Magisches. Harry hatte aber keine Zeit, diesen Augenblick richtig in sich aufzunehmen, da er schnell drei weiteren Erstklässlern ausweichen musste, die wie der erste weinend aus dem Gemeinschaftsraum rannten. Erst jetzt begann Harry, seine Umgebung richtig wahrzunehmen. Der Raum war voller Slytherins und es wurde lautstark diskutiert. „Draco! Kannst du mir mal verraten, was das alles soll? Ich wollte noch vor dem Essen in die Bibliothek!“ „Und ich wollte mich noch mit der Kleinen aus Ravenclaw treffen.“ „Kann ich mich nicht einfach wieder ins Bett legen?“ „HALTET DIE KLAPPE!“, sagte jemand laut und energisch von weiter hinten. „Ihr werdet noch alle, früh genug erfahren, um was es geht. Und jetzt helft mir gefälligst, diese kleinen Bälger rauszuwerfen!“   Draco war genervt. Draco war richtig genervt. Seine Stimme und seine Haltung sprachen Bände, obwohl sein Gesicht die gleiche Kälte ausstrahlte, wie sonst auch. Aber allein sein Blick und seine schneidende Stimme sorgten dafür, dass alle Slytherins parat standen und keiner wagte mehr Widerworte zu geben. Bis auf ein paar vorwitzige Erst- und Zweitklässler, die offensichtlich noch nicht begriffen hatten, wer hier das Sagen hatte. Aber ein Blick zu Crabbe und Goyle genügte und schon wurden diese Störenfriede am Kragen gepackt und aus dem Raum geworfen. „Und nicht vergessen,“, rief Draco hinter ihnen her „ihr kommt erst nach dem Abendessen wieder hier rein.“ Er drehte sich wieder zu seinen Kameraden um. „Sonst noch jemand da, der nicht hierher gehört? Pansy, Millicent, Daphne! Ihr durchsucht noch mal alle Mädchenschlafräume. Theodore, Miles, Adrian! Ihr macht das gleiche bei den Jungs. Seid gründlich!“ Beeindruckt beobachtete Harry, wie selbst die beiden Siebtklässler Draco aufs Wort gehorchten. ‚Anscheinend hat er wirklich alles im Griff und hat seinen Titel „Prinz von Slytherin“ nicht für umsonst.‘ Bereits nach wenigen Minuten waren die sechs Schüler wieder zurück. „Niemand mehr da.“, sagte Pansy. „Bei uns war auch keiner mehr.“, bestätigte Adrian.   Die meisten Slytherins waren schon vor einer Stunde geflüchtet, als Draco lauthals verkündet hatte, dass sie zu verschwinden haben. Nur die paar wenigen Nachzügler, die noch nicht wirklich begriffen hatten, wie das hier lief, hatten gewagt, Draco zu ignorieren. Sie dürften es jetzt aber gelernt haben, nachdem er ihnen offen mit den schlimmsten Flüchen gedroht und sie hatte hinausschmeißen lassen. „Verrätst du uns jetzt endlich, was los ist?“ Draco schlenderte zu seinem Lieblingssessel, von dem aus er den ganzen Raum überblicken konnte, ließ sich elegant hineinfallen, so dass er ein Bein über eine Armlehne geschwungen hatte, starrte das kleine Grüppchen vor sich ruhig an und setzte dann ein teuflisch fieses Grinsen auf. „Wir bekommen gleich Besuch. Und zwar von niemand Geringerem als Harry Potter.“ Ungläubig starrten die Slytherins ihren Prinzen an. „Das glaube ich nicht.“ „Du machst doch Witze!“ „Harry Potter soll sich wirklich freiwillig in unsere Schlangengrube begeben? Allein?“ „Weiß der überhaupt, wo der Eingang ist?“ „Wie will der denn hier reinkommen?“ „JETZT SEID MAL FÜR EINEN MOMENT STILL!“ Draco hasste diesen Krach. Mussten diese Idioten denn alle durcheinander reden? „Er hat mir heute Mittag gesagt, dass er hier um 5 auftaucht. Es passt ihm anscheinend nicht, dass ihr so viel Aufmerksamkeit erregt. Ich habe keine Ahnung, ob er weiß, wo unser Eingang ist oder wie er hier reinkommen will. Er hat mich nicht danach gefragt, also habe ich ihm auch nichts gesagt. In ein paar Minuten werden wir’s ja sehen. Solange werdet ihr euch doch noch gedulden können.“ Und wieder war Harry erstaunt, wie gut Draco seine Leute im Griff hatte. Keiner wagte es auch nur noch einen Mucks von sich zu geben.   Harry schaute auf seine Armbanduhr und stellte zufrieden fest, dass es endlich 5 Uhr war und er sich zu erkennen geben konnte. Dazu stellte er sich in die Mitte des Raum, verkniff sich ein Grinsen, als er sich die überraschten Gesichter vorstellte und zog sich den Tarnumhang über den Kopf. Kaum hatte er sich zu erkennen gegeben, flog ihm bereits ein Fluch entgegen, den er aber noch rechtzeitig mit einem „Protego!“ abschirmen konnte. Er schaute sich um, um herauszufinden, wer ihn denn verfluchen wollte und entdeckte Blaise Zabini, der mit schreckgeweiteten Augen zu Harry schaute und seinen Zauberstab erhoben hatte. Die umstehenden Slytherin schauten verwirrt zwischen Harry und Blaise hin und her, teilweise geschockt, weil der Gryffindor so plötzlich aufgetaucht war, verwirrt, weil Blaise einen Zauber auf diesen gerichtet hatte, wütend, weil Harry den Fluch so leicht blocken konnte und unschlüssig, weil sie nicht wussten, wie sie sich jetzt verhalten sollten. Nur Draco Malfoy saß noch immer lässig auf seinem Platz und schaute scheinbar desinteressiert auf die Szene vor sich. Harry empfand diese Szene mehr als komisch und musste sich erneut ein Lachen verkneifen. „Zabini!“, sagte Harry mit einem bösartigen Grinsen auf dem Gesicht. Alle – bis auf Draco – hielten die Luft an. „Ich bin froh, dass wenigstens einer hier so gute Reflexe hat, um einen möglichen Überraschungsangriff abzuwehren. Aber du solltest vielleicht noch zwischen Freund und Feind unterscheiden lernen.“ Er schaute in die braunen Augen seines Angreifers und sein Grinsen wurde eine Spur breiter. „Oder siehst du mich etwa als Feind?“ Blaise Lippen verzogen sich kurz zu einem kleinen arroganten Lächeln und er steckte seinen Zauberstab wieder weg. Sie nickten sich kurz in gegenseitigem Einverständnis zu. Jetzt schienen sich auch wieder die anderen Slytherins aus ihrer Starre zu lösen. „Potter!“, kam es aggressiv von Miles Bletchley. „Wie zum Teufel bist du hier hereingekommen?“ „Durch den Eingang.“, erwiderte Harry unbeeindruckt. „Verarsch mich nicht! Wer hat dir das Passwort verraten?“ „Alter, jetzt beruhige dich doch mal!“ Pucey hielt seinen Hausgenossen zurück, als dieser seinen Zauberstab gezückt hatte und ihn auf Harry richtete. „Das ist doch völlig egal. Er ist jetzt hier. Mich würde eher interessieren, ob es stimmt, was Draco gesagt hat, ob er wirklich die Seiten gewechselt hat.“ Und dann schaute er zu Harry. „Zeig uns dein Mal!“ Harry zog eine Augenbraue nach oben und schaute den Slytherin an. „Nein!“ „Wieso nicht?“ „Weil ich es nicht an der gleichen Stelle habe wie ihr.“ Ein hämisches Lachen folgte. „Na klar! Es ist IMMER auf dem linken Unterarm. Wen, glaubst du, kannst du mit so was verarschen?“ „Wohl jeden, der kein Hirn im Kopf hat, so wie du!“ Harry musterte Pucey mit kaltem Blick. „Ich bin nicht wie ihr von anderen Todessern umgeben, denen es scheißegal ist, ob mein Mal zu sehen ist oder nicht. Ich bin immer noch in Gryffindor. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber wir haben dort Gemeinschaftsduschen und wir schlafen auch nicht jeder für sich in einen Raum. Es würde doch sehr auffallen, wenn ich plötzlich mein Verhalten ändern würde und immer alleine duschen gehen oder immer etwas Langärmeliges anhaben würde. Was glaubst du, wie lange würde es dauern, bis jemand misstrauisch wird? Dann hätte ich mich schneller verraten als du „Dunkler Lord“ sagen könntest. Also hat Voldemort mich an einer anderen Stelle gezeichnet. Und ich werde mich bestimmt nicht vor euch ausziehen, um dir das zu beweisen.“ „Ich glaube dir kein Wort. Und ich habe ganz sicher keine Lust, mich von dir verarschen zu lassen.“ Pucey zog blitzschnell seinen Zauberstab und feuerte einen Fluch nach dem anderen auf Harry ab. Seine Kameraden taten es ihm gleich. Doch alle Zauber prallten an Harry ab und flogen durch den weiten Raum, zerstörten in bunten Lichtblitzen die Einrichtung des Slytheringemeinschaftsraumes. Nur Blaise hielt sich im Hintergrund und Draco hing weiter in seinem Sessel und zuckte mit keiner Miene. Er hatte ebenfalls einen magischen Schild hochgezogen, damit die von Harrys Schild abgelenkten Flüche ihn nicht treffen konnten. Harry stand einfach nur ruhig da, provozierend gelangweilt. Dieser Anblick machte die Slytherins aber nur noch wütender und sie verdoppelten ihre Anstrengungen, den Schutzschild ihres Gegners zu schwächen. Doch dieser wollte einfach nicht nachgeben. Plötzlich hörte er, wie jemand „Sectumsempra“ schrie. Harry kannte diesen Fluch nicht, wusste aber instinktiv, dass er schwarzmagischer Natur war. Diese Art von Fluch hätte einen einfachen Protego leicht durchbrochen. Aber Harrys Schild war kein einfacher Protego und so prallte auch dieser Fluch ab und wurde direkt auf Dracos Kopf umgelenkt. Dieser reagierte blitzartig, stieß sich von der Sessellehne ab und kam hart auf dem kalten Steinboden der Kerker auf. Harry sah geschockt auf die Rückenlehne des Sessels. In der Höhe, wo nur wenige Sekunden zuvor noch Dracos Kopf gewesen war, klaffte jetzt ein riesiger Schlitz, der sich diagonal über die gesamte Lehne zog und durch den man problemlos hindurchsehen konnte. Schlagartig war es so still in dem Raum, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Draco fand als erstes seine Stimme wieder. „Spinnst du, Bletchley!“ Ihm waren alle Gesichtszüge entglitten. „Du hättest mich fast erwischt.“ „Ich habe doch nicht auf dich gezielt.“, entgegnete Bletchley gelassen. „Woher hätte ich denn wissen sollen, dass der Fluch von Potters Schild abprallt? Der hätte sauber hindurchgehen müssen.“ Draco schaute seinen Gegenüber verständnislos an. „Dir ist schon klar, wer das ist? Harry Potter! Der Junge, der lebt und einfach nicht tot zu kriegen ist. Wie, glaubst du, hat er bisher jeden Kampf mit dem Dunklen Lord überlebt? Glück? Ich bin ja auch der Meinung, dass der schon immer mehr Glück als Verstand hatte. Aber denkst du wirklich, er würde immer noch leben, wenn er keine schwarzmagischen Flüche abwehren könnte? Ich glaube nicht, dass er zufällig Jahrgangsbester in Verteidigung gegen die Dunklen Künste geworden ist. Und ich wette, so gut, wie er sich vor schwarzmagischen Flüchen schützen kann, kann er sie bestimmt auch anwenden. Ich würde an deiner Stelle sehr vorsichtig sein. Und jetzt reicht es langsam mit dem Kindergarten hier. Potter IST ein Todesser. Egal, ob oder wo er das Dunkle Mal hat. Ich habe ihm selbst beim Dunklen Lord gesehen und der hat es mir selbst gesagt. Oder willst du etwa behaupten, ich lüge?“ Blechtley entschied sich klugerweise den Mund zu halten, sah aber nicht so aus, als hätte er begriffen, was Draco ihm erklären wollte und starrte stattdessen hasserfüllt auf Harry.   Harry selbst starrte noch immer wie betäubt auf den Schnitt. Das Gespräch sickerte nur langsam in seinen Kopf. ‚Doch! Ich hatte bisher immer nur Glück gehabt. Den Schildzauber habe ich doch erst vor einer Woche oder so gefunden. Und das war auch bloß reiner Zufall gewesen. Hatte doch eigentlich nach was ganz anderem gesucht.‘ Er starrte weiter auf die Lehne. Bilder drängten sich langsam in seinen Kopf. Er sah Draco dort sitzen, wo der Fluch eingeschlagen war. Er sah, wie der Slytherin nicht schnell genug hatte reagieren können. Er sah, wie der Fluch Dracos Kopf getroffen hätte und dieser nun von einem diagonalen Schlitz… Die Erkenntnis sickerte unendlich langsam in sein Bewusstsein und ihm wurde schlagartig schlecht. Draco hätte tot sein können. Hätte der blonde Slytherin nicht schnell genug reagiert, wäre er jetzt nicht mehr am Leben. Langsam wandte er den Blick von dem Sessel ab und schaute zu der Gruppe, die noch immer leicht geschockt zusammengedrängt dastand. Harry fixierte Bletchley, hob blitzartig seinen Zauberstab und schon war der arrogante Slytherin in der Luft und an die Wand hinter ihm geschleudert. „Bist du wahnsinnig?“ Harry sprach gefährlich leise. „Wenn du mit schwarzen Flüchen nicht umgehen kannst, dann benutze sie nicht. Du hättest einem deiner Freunde ersthaften Schaden zufügen können. Du hättest jemanden töten können.“ Harry verengte seine Augen zu Schlitzen. Blechtley schien langsam zu begreifen, in was für ein gefährlichen Situation er sich befand. Sein Arm zuckte, doch bevor er einen Zauber sprechen konnte, hatte Harry ihn bereits durch einen Schlenker seines Zauberstabs an die Wand gepinnt. Keine Sekunde später fing der Junge an, zu schreien. „Was hast du getan?“, schrie Pansy Parkinson aufgebracht. Harry lachte leise. „Nicht viel. Nur eine kleine Illusion auf seine Augen gelegt. Er sieht, wie der Fluch, den er auf mich geschickt hatte, auf ihn zukommt. Er muss zusehen, wie er seine Haut aufschneidet und er langsam verblutet. Immer und immer wieder. Ich schätze, das sollte der Fluch bewirken?“ Er erwartete keine Antwort. Die geschockten Gesichter waren Antwort genug. Alle starrten ihn fassungslos an. DAS hätten sie dem Goldjungen, dem Liebling Dumbledores, niemals zugetraut. Der Spitzname Sankt Potter war wohl nicht länger passend. Selbst Draco hatte seine Mühe, aufgrund dieser Eröffnung seine Maske aufrechtzuhalten. Die Minuten verstrichen, in denen nur das jämmerliche Kreischen des Slytherins zu hören war. „Lasst euch das eine Warnung sein, mich nicht zu unterschätzen. Malfoy hat recht. Ich kann mehr schwarzmagische Flüche, als ihr denkt. Und ich habe keine Scheu, sie einzusetzen, wenn ich es für notwendig halte.“ Die Schreie wurden immer leiser. Der Junge hatte wohl einfach keine Kraft mehr. Seine Kehle musste auch schon völlig ausgetrocknet sein. Er würde die nächsten Tage kaum Stimme haben. Glück für ihn, wenn er ungesagte Zauber beherrschte, aber Harry bezweifelte es.   „Wenn jetzt keine weiteren Unterbrechungen kommen, würde ich gerne mal über das sprechen, weswegen ich hierher gekommen bin.“ Harry schaute jedem einzelnen in die Augen und vergewisserte sich, dass er wirklich die gesamte Aufmerksamkeit von jedem hier in diesem Raum hatte. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für euch ungemein spannend ist, zu erfahren, warum ich die Seiten gewechselt habe. Aber ich werde es euch nicht sagen und ihr werdet es auch nicht herausbekommen, indem ihr mich beobachtet. Ich bin nicht so dämlich und unvorsichtig, dass ich mich so einfach verraten würde. Und das solltet ihr auch nicht sein, wenn ihr noch länger in Voldemorts Diensten stehen wollt. Es bringt also absolut nichts, euch so komisch den Gryffindors gegenüber zu verhalten. Die wissen nämlich noch weniger als ihr, nämlich gar nichts. Ihr zieht nur die Aufmerksamkeit auf uns und damit auf mich. Das kann ich absolut nicht gebrauchen. Und da ihr jetzt einen winzigen Vorgeschmack bekommen habt, wozu ich fähig bin, denke ich, dass wir uns verstanden haben.“ Das war keine Frage. Er erwartete das jetzt einfach. „Beim nächsten Mal wird es Konsequenzen geben. Und ob es dann bei einer Illusion bleibt, kann ich euch nicht versprechen.“ Angespannt schauten die Angesprochenen zu dem Jungen an der Wand hoch, der nur noch ein gequältes Wimmern von sich geben konnten, schauten aber schnell wieder weg. Die meisten wagten nicht, Harry anzusehen, nickten aber, um zu zeigen, dass sie verstanden hatten. ‚Wer hätte gedacht, dass Slytherins mal so friedlich wie Minimuffs sein können?‘ Er drehte sich zu Draco. Sie nickten sich kurz zu. Eine Welle der Erleichterung durchströmte ihn. Er hatte große Mühe den aufkommenden Impuls, Draco zu umarmen, zu unterdrücken. Er war so unendlich froh, dass dieser so geistesgegenwärtig gewesen war und rechtzeitig vom Sessel gerutscht war; so froh, dass dieser noch lebte. Aber der Gedanke daran, was hätte passieren können, ließ schon wieder Übelkeit in ihm aufsteigen. „Finite incantatem!“ Harry drehte sich zu seinem Opfer und ließ den Illusionszauber und den Jungen selbst von der Wand fallen. „Das nächste Mal wird es für dich ganz sicher nicht nur eine Illusion sein. Hast du mich verstanden?“ Miles Blechtley war erschöpft und die Erinnerungen an diese Folter ließen ihm Tränen in die Augen schießen. Es kam nur noch ein ersticktes Wimmern über seine Lippen. Harry nickte und sprach schnell ein paar Reparaturzauber. Schon sah der Gemeinschaftsraum wieder aus, wie vorher. Nur auf dem Sessel erinnerte eine schwarze Narbe, wo der Fluch eingeschlagen war. Harry hätte den Sessel am liebsten in Flammen aufgehen lassen, aber er riss sich zusammen, warf den Tarnumhang über und verließ den Gemeinschaftsraum der Schlangen, in dem jetzt eine unangenehme Stille herrschte. Sicher hatte niemand mit diesem Ausgang des Treffens gerechnet. Zum Essen wollte Harry jetzt ganz sicher nicht gehen. Nach dem, was gerade passiert war, konnte er seinen Schulkameraden nicht in die Augen sehen, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Er musste sich erst wieder beruhigen. Außerdem hätte er jetzt sowieso keinen Bissen herunterbekommen. So entschloss er sich, seinen Brief gleich abzuschicken. Vielleicht hatte sich Hedwig ja schon ausreichend erholt.   Erst als er an der Eulerei angekommen war und sich sicher war, dass sich niemand in seiner Nähe befand, kam er unter dem Tarnumhang hervor. Hedwig kam wie immer sofort zu ihm geflogen und machte es sich auf ihrem Lieblingsplatz, seiner linken Schulter bequem. Gedankenverloren schaute Harry in die einsetzende Dämmerung. Er konnte beobachten, wie sich 10 riesige Raben laut krächzend aus dem Verbotenen Wald erhoben und versuchten die letzten Strahlen der Sonne zu verschlucken, noch bevor diese gänzlich untergegangen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)