Rose der Liebe von Engelslady ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Ich sah ihn geschockt an. Woher wusste er das? Hatte er es mir angesehen? Ich war mir doch sicher, dass es mir niemand anmerken würde. Oder hatte Merle ihm was gesagt? Aber ich hatte ihr doch gesagt, dass sie es niemanden sagen soll, sie hatte es mir doch sogar versprochen. "Deswegen willst du kündigen, hab ich Recht?" Er stand mir so nah, er hatte es so leise gesagt und mit so einer Stimme die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich war nicht fähig mich zu bewegen oder etwas zu sagen. Sein Blick glitt über mein Gesicht. Sein Gesicht war meinem so nah, das sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Mein Herz schlug immer schneller, ich krallte mich mit den Händen an der Schreibtischplatte fest und drehte mein Gesicht zur Seite, meine Wangen glühten. Er weiß das ich mich in ihn verliebt habe, wieso tut er das? Warum ist er mir so nah, weiß er denn nicht was er damit bewirkt? Van wusste sehr wohl was er damit bewirkte. Er wollte dass sie ihm antwortete, doch sie sagte weiter hin nichts. Je länger er so dicht vor ihr stand, um so schwere fiel es ihm sich zurück zu halten. Am liebsten hätte er sie geküsst. Wie von selbst hob er seine Hand, umfasste ihr Kinn und drehte so ihr Gesicht sacht zu sich hin, sie sollte ihn ansehen. Er sah ihr tief in die Augen, diese smaragdgrünen Augen. Auf ihren Wangen lag ein roter Schimmer, ihr Mund war leicht geöffnet. Ein Blick auf ihre roten vollen Lippen und er konnte sich nicht mehr zurück halten. Langsam kam er ihrem Mund immer näher und dann passierte es. Seine Lippen berührten meine. Passierte das gerade wirklich, oder träumte ich das nur? Als er seine Hand von meinem Kinn nahm und sie in meinen Nacken legte und seine andere Hand sich auf meinen Rücken legte, war mir klar dass ich das nicht träumte, wir küssten uns wirklich. Ich schloss meine Augen, meine Hände ließen die Tischplatte los. Er löste den Kuss, ich öffnete meine Augen und sah in sein Gesicht. Seine Augen waren dunkler, etwas lag in ihnen. Ich kam nicht dazu zu überlegen was es war, denn er beugte sich zu meinen Hals runter und fing an ihn zu küssen. Die Hand auf meinem Rücken und die in meinem Nacken verschwanden. Sekunden später spürte ich seine Hände an meinen Hüften und er hob mich hoch, setzte mich auf die Tischplatte seines Schreibtisches. Er stellte sich zwischen meine Beine. Wieder legten sich seine Lippen auf meine, ein leidenschaftlicher Küss entbrannte. Passierte das gerade wirklich? Wieder küsste er meine Hals, plötzlich spürte ich wie eine Hand von ihm meine Bluse an meiner Schulter etwas zurück schob. Was tat er nur? Warum tat er das? Wenn das nur ein Versuch war um raus zu finden ob er richtig gelegen hatte, dass ich mich in ihn verliebt hatte, dann war das nicht gerade nett von ihm. Ich hatte meine Augen geschlossen und genoss seine Küsse. Dann drückte er meine Oberkörper mit seiner Hand etwas nach hinten. Bevor ich realisierte was er vorhatte, waren seine Hände schon dabei den ersten Knopf meiner Bluse zu öffnen. Ich öffnete meine Augen und sah ihn mit verschleiertem Blick an. Seine Atmung ging stoß weiße, seine Augen hatten sich verdunkelt und in ihnen lag so ein Verlangen und Begehren. Es klopfte plötzlich an der Tür, erschrocken und etwas panisch sah ich zur Tür. Ich hörte wie Van genervt auf stöhnte. Van verfluchte innerlich die Person, die vor der Tür stand und geklopft hatte. Musste er aus gerechnet jetzt gestört werden? Ausgerechnet dann wenn er die Frau die er so begehrte und liebt hier hatte, die halb auf seinem Schreibtisch lag und er teilweise sah was sich unter ihrer Bluse verbarg. Es klopfte ein zweites Mal an die Tür, kurz sah Van zu Hitomi die vom Schreibtisch runter rutschte und nervös versuchte ihre Bluse wieder zu zu knöpfen. Van ging grimmig und genervt zur Tür, bevor er sie öffnete sah er noch mal zu Hitomi. Die versuchte ihrer Atmung wieder zu beruhigen. "Van, bist du da?," fragte die Person vor der Tür. Van öffnete die Tür und sah die Person die vor ihm stand mit bösem Blick an. Ich stand mit dem Rücken zur Tür und zupfte an meiner Bluse herum. Was zum Teufel war da gerade passiert? Jetzt würde ich es erst recht nicht verbergen können was ich für ihn empfand. Das was gerade zwischen uns passiert war hätte nicht passieren sollen. Wie sollte ich das von ihm gerade nur deuten? Empfand er auch was für mich, oder war das ein Spiel von ihm? "Van, na endlich machst du die Tür auf. Wieso hat das so lange gedauert? Was hast…" Merle hatte sich an Van vorbei gedrängt, als sie ins Zimmer trat und mich erblickte brach sie mitten im Satz ab. Van schloss die Tür und ging zurück zu seinen Schreibtisch, im vorbei gehen, nahm er die Kündigung von mir und schmiss sie in die Schreibtischschublade. Merle stand da und sah von mir zu Van. Irgendwas war hier seltsam, Hitomi sah so verlegen aus und ihre Wangen waren so gerötet. Van sah auch irgendwie anders aus. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie die beiden bei etwas gestört hatte. "Ich geh dann mal," sagte ich und ging auf die Tür zu. "Wir reden morgen noch mal," sprach Van und seine Stimme klang so rau. Ich drehte mich noch mal um und sah ihn an. Unsere Blicke trafen sich und ich nickte ihm zu, drehte mich wieder zur Tür und war dann auch schon eilig verschwunden. Van ließ sich in seinen Schreibtischsessel fallen, schloss die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Vor seinen Augen tauchten Bilder von gerade eben auf. Er war sich sicher, hatte es nicht an der Tür geklopft, wäre wohl mehr zwischen ihm und Hitomi passiert. "Van, unterbrich mich bitte wenn ich falsch liege. Aber, Kann das sein, das ich zu einem unpassenden Zeitpunkt an die Tür geklopft habe?" Van unterbrach seine Schwester nicht, er antwortete ihr nicht mal, zu sehr waren seine Gedanken bei Hitomi. Wenn seine Schwester doch nur nicht an der Tür geklopft hätte. Merle sah ihn warteten an, doch er sprach kein Wort. Also lag sie richtig, sie hatte zu einem falschen Zeitpunkt an die Tür geklopft. "Hat sie dir…?" "Die Kündigung geben? Ja hat sie." Van seufze, fuhr sich mit der Hand durch seine Haare und sah dann seine Schwester an. "Ich hab ihr gesagt dass ich weiß; dass sie sich in mich verliebt hat." "Du hast ihr aber nicht gesagt das du es von mir weißt, oder?" "Nein. Sie hat fast überhaupt nichts gesagt." "Hast du ihr weniges gesagt, dass du auch…?" "Nein hab ich nicht." "Van! Das ist doch nicht dein ernst! Du hast gesagt dass du mit ihr darüber sprichst," schimpfte Merle. "Ich konnte nicht. Ich kam nicht dazu." "Was soll das denn heißen?" "Merle es…" "Sie hat dir ihre Kündigung geben. Sie wird morgen gehen, verstehst du das? Sie ist…" "Wir haben uns geküsst," sagte Van und unterbrach Merle. "Ihr habt euch geküsst?" Merle sah ihren Bruder mit großen Augen an und sie bekam das Gefühl, dass es nicht nur ein Kuss war. "Ja. Ich… es…" Ich rannte in mein Zimmer, schoss die Tür hinter mir. Ich ging zu meinem Bett und setzte mich auf die Bettkannte. Mir war warm, sehr warm und das kam ganz bestimmt nicht vom Rennen. Meine Haut an meinem Hals, wo er mich geküsst hatte kribbelt immer noch. Ich fuhr mit den Fingern sacht über meine Lippen, immer noch konnte ich seine Lippen auf meinen spüren. Wollte er mir somit sagen das er auch was für mich empfindet? Was sollte ich tun? Meine Gefühle waren so durch einander, das ich nicht wusste ob ich bleiben oder morgen nachhause fahren sollte. Van hatte zwar meine Kündigung genommen, aber er hatte sie achtlos in seine Schreibtischschublade geschmissen. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Jedes Mal wenn ich die Augen zu machte, spielte sich das was im Arbeitszimmer zwischen mir und Van passiert war ab. Van saß hinter seinem Schreibtisch und nahm gerade ein Schluck aus seiner Kaffeetasse. Das war heute schon die achte Tasse Kaffee die er trank. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht, seine Gedanken hatten sich nur um Hitomi gedreht. Er hatte überlegt, wie er sie davon abhalten konnte zu gehen. Als er dann heute in aller Frühe in sein Arbeitszimmer ging, kam ihm die Idee. Schnell war er dann zu Merles Zimmer geilt, hatte wild an ihre Tür geklopft. Zwar war sie nicht sehr erfreut darüber, dass er sie so früh geweckt hatte. Aber als er ihr dann erzählt hatte, Hitomi davon ab zu halt zu gehen und er ihre Hilfe dafür braucht, war sie ihm nicht mehr so sehr böse das er sie geweckt hatte. Van hatte sogar seinen Fahrer in seinen Plan eingespannt. Sein Fahrer hatte ihn zwar verwirrt an gesehen, aber Van meinte nur zu ihm das er es noch erfahren würde warum. Zu Allen hatte Van heute Morgen gesagt dass er ihm heute frei gibt. Da Naria und Eria auch wieder da waren, gab er den beiden heute auch frei, mit der Begründung dass er heute nicht hier wäre und erst morgen Nachmittag zurückkommt. Jukarie war noch krank, sie würde erst in drei Tagen wieder kommen. Um Dryden brauchte er sich auch nicht kümmern, denn der war für ihn geschäftlich unterwegs und würde morgen Abend erst wieder kommen. Da Merle die einzige war die wusste was Van vorhatte, hatte sie sich nach seinem Besuch mit jemand Verabredet, also würde sie irgendwann in der Nacht zurück sein. Vor fünf Minuten war sein Fahrer bei ihm gewesen und hatte ihm gesagt dass er es erledigt hatte was er ihm aufgetragen hatte. Nun fehlte nur noch Merle mit ihrer Bestätigung, dass sie bei Hitomi war und ihr gesagt hatte dass er will dass sie heute noch ihre Arbeit macht. Ich war gerade fertig mit anziehen, als es an der Tür klopfte. Ich öffnete die Tür und Merle stand vor mir. "Darf ich rein kommen?," fragte sie. "Klar." Sie betrat mein Zimmer, ich schloss die Tür und sie drehte sich um. Sie sah meine Tasche, die schon fertig gepackt neben der Tür stand. Traurig sah sie mich an. "Du willst also wirklich heute gehen?" "Ja, es geht nicht anders. Ich hab ihm gestern die Kündigung gegeben," sagte ich. "Überleg es dir doch noch mal." "Merle, ich muss gehen. Ich kann so nicht weiter für ihn arbeiten, versteh das doch." Ich ging an ihr vorbei und nahm mein Handy vom Tisch um es in meine Tasche zu stecken. Merle würde mir fehlen, ich hatte sie lieb gewonnen. Auch Jukarie würde mir sehr fehlen, beide waren in der kurzen Zeit zu Freundinnen geworden. "Hitomi, ich soll dir von Van ausrichten das du heute noch deine Arbeit machen sollst." Ich seufze kurz auf, na ja irgendwie werde ich das heute schon überstehen. Falls er mir über den Weg läuft, werde ich ihm aus dem Weg gehen. "Ist gut, ich mach mich gleich an die Arbeit," sagte ich. "Hitomi, ich bin in ein paar Stunden nicht mehr da. Ich komme heute erst in der Nacht zurück. Also werden wir uns nicht mehr sehen." Ich sah sie an, ihr Blick war so traurig und ich spürte so einen kleinen Stich im Herzen. Ich hatte sie ins Herz geschlossen. Und es tat schon ein bisschen weh, sie dann nicht mehr wieder zusehen. Ich ging auf sie zu und umarmte sie. "Ich wünschte es wäre nicht so," sagte ich mit trauriger Stimme. "Niemand kann so was Vorhersehen Hitomi. Liebe kann man nicht ein und ausschalten wie einen Lichtschalter." Merle löste die Umarmung und sah mich mit traurigen Augen an. Eine viertel Stunde später, Hitomi war im Garten und war mit ihrer Arbeit beschäftigt. Van stand am Fenster seines Arbeitszimmers und sah zu Hitomi, ein Grinsen lag auf seinen Lippen. Seine Schwester stand neben ihm. "Dein Plan ist aber schon etwas hinterhältig und gemein." "Nur ein bisschen," sagte Van und grinste weiter. Merle hatte schon Recht, das sein Plan hinterhältig war, aber ihm war einfach nichts Besseres eingefallen. Natürlich hätte er auch einfach zu ihr gehen können und mit reden. Aber so blieb ihr nichts anderes übrig als zu bleiben. Es war halb Sechs am Abend, ich war mit meiner Arbeit fertig. Ich war Van heute nicht begegnet, etwas erleichtert war ich schon darüber, aber zum größten Teil war ich auch ein bisschen traurig darüber ihn nicht noch mal gesehen zu haben. Tief im Herzen wollte ich ihn noch ein letztes Mal sehen, ihm noch einmal in diese rotbrauen Augen schauen. Doch leider ließ er sich nicht ein einziges Mal blicken, er hatte mich heute nicht mal zu sich gerufen. Und die Rose im Garten, die erst nicht erblühen wollte, war nun soweit, das ihrer Blühte sich stück für Stück öffnete. Aber leider werde ich sie nicht mehr blühen sehen. Bevor ich den Garten verließ, sah ich noch mal zu dieser Rose. Immer noch hatte ich das Gefühl das diese Rose etwas anders war als die anderen. Als ich die Rose ansah, war ich verwirrt. Das konnte doch nicht sein? Wieso ließ sie auf einmal den Kopf hängen. Ich befühlte die Erde drum herum. Die Erde war noch feucht, als konnte es nicht daran legen, das sie kein Wasser bekommen hatte. Auch andere Dinge konnte ich ausschließen, die der Grund dafür sein könnten. Ich seufze und ging aus dem Garten. Ich hatte mein Zimmer betreten und schnappte mir meine Tasche, verließ das Zimmer wieder und ging langsam den Flur bis zur Treppe lang. Innerlich hoffte, nein wünschte ich mir dass Van jeden Augenblick die Treppe hoch kommt. Aber als ich dann unten in der Eingangshalle war und zur Eingangstür ging, war mir klar dass ich vergeblich gehofft hatte. Ich öffnete die Tür, ich ging dann die Treppe runter um zu meinem Auto zu kommen. Niemanden hatte ich gesagt dass ich gekündigt hatte und heute gehen würde. Niemand wusste es, außer Merle und Van. "Hitomi!," hörte ich vor mir. Ich sah verwundert auf und erblickte Merle, sie stand an einem Auto. Dieses Auto hatte ich noch nie hier gesehen. Ich lächelte, also konnte ich doch noch jemanden auf Wiedersehen sagen. Merle rannte auf mich zu. "Ich kann dich doch noch verabschieden," sagte sie. "Ich dachte du wärst nicht mehr da." "Eigentlich wäre es auch so gewesen, leider hat sich mein Abholer etwas verspätet." Sie zeigte mit dem Kopf Richtung Auto hinter ihr. Ich lächelte sie etwas traurig an. Ich werde sie vermissen. "Also dann Hitomi, es war mir… mir eine Freude dich… dich kennen gelernt zu haben. Ich… werde… werde dich…," schluchze sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. Ich nahm sie in die Arme, mir kamen die Tränen. "Mir auch. Du…ich… werde dich…" Ich konnte nicht weiter sprechen. Meine Tränen liefen über meine Wangen. Ich löste mich von ihr, und ging zu meinem Auto. Ich öffnete den Kofferraum, schmiss meine Tasche rein, schlug die Klappe des Kofferraumes zu und ging zur Fahrertür, machte sie auf stieg ein und schloss die Autotür. Weinend und schluchzend saß ich hinter dem Lenkrad. Ein paar Sekunden saß ich so da, wischte mir dann die Tränen aus dem Gesicht und startete den Wagen. Doch was war das? Mein Auto sprang nicht an, das konnte doch nicht wahr sein. Ich versuchte es fünfmal, aber mein Auto wollte einfach nicht anspringen. Erschrocken zuckte ich zusammen, als es an der Fahrertürscheibe klopfte. Es war Merle, ich ließ das Fenster runter und sie fragte mich was los ist. "Mein Auto will nicht anspringen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)