Glitzer ist auch eine Waffe von DarkRapsody (Eine Geschichte auf dem Lolitaplaneten) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Tapfer hält sie die letzte Stellung, es gilt eine ganze Nation zu verteidigen. Alles steht auf dem Spiel, wenn sie diesen Standpunkt jetzt verlässt und den Gefangenen außer Sichtweite lässt. “Verdammt…” nervös auf den Fingern kauend läuft das rosahaarige Mädchen vor dem Gefängnis auf und ab. Die Invasion hat angefangen. Schon seit längerem ist der Kampf um den wichtigen Kristallrohstoff auf ihrem Planeten ausgebrochen, denn auch andere Nationen wollen dieses magische Wundermittel haben. Wofür man es am Ende benutzt, ist jedem selbst überlassen. Der Nagellack splittert ja schon fast ab, also ermahnt sie sich die Finger wieder still zu halten und den Gefangenen genau im Blick zu behalten. Sieht eigentlich ganz unscheinbar aus. Die dunklen Haare sind stylisch zur Seite gegelt, der Blick scharf und aufmerksam. Dem Körperbau und der Hautfarbe nach zu urteilen, ist es ein Mensch. Mittlerweile ist diese Spezies am Aussterben, aber vor dem Gesetz werden auch keine gefährdeten Arten begnadigt. “Nette Hörner hast du da auf deinem Kopf.” meint die Gefangene und setzt ein freches Grinsen auf die schmalen Lippen. “Ein Gondo? Oder doch etwas anderes?” Wütend dreht sich die junge Frau zu der unverschämten Gefangenen um. “Dich geht das gar nichts an, du bist still und denkst weiter über deine Taten nach.” Mit verschränkten Armen dreht sie ihr wieder den Rücken und überlegt, ob es vielleicht doch besser ist, nach ihren Kameraden zu sehen. Aber wer weiß, was Menschen alles können? So unscheinbar sie auch sein mag, in ihr können gefährliche Kräfte schlummern und sie am Ende den Kragen kosten. Gedankenverloren streicht sie über ihre Hörner, sie sind verschlungen und so vertraut weich. Auf einmal wird die Tür rechts von ihr aufgerissen und einer ihrer Kameraden stürmt die Treppen hinab. Das rosafarbene Kleid ist mit Glitzer befleckt und ein wenig zerissen. “Lumina, was ist los?” erschrocken hüpft sie fast auf der Stelle davon. “Wir brauchen dringend Hilfe! Die Invasion wird immer stärker und wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen! Unser Kommander ist verschwunden und immer mehr im Trupp Eins sind verletzt!” Hinter ihr verschränkt die Gefangene die Arme. “Gut, ich gehe mit. Was ist mit ihr?” sie deutet lässig hinter sich auf die dunkelhaarige. “Nimm sie mit. Wir brauchen jede Hilfe.” Lumina ist schon wieder bei den Treppenstufen und flitzt nach draußen. “Du hast gehört, auf mit dir und raus dort!” Der Mensch springt auf und rennt zu den Gitterstäben. Sehr aufmerksam beobachtet sie ihre Wärterin, wie sie den Schlüssel aus dem Tässchen hervorkramt. Mit einem Klicken geht das Schloss auf und die Eiserne Tür schwingt beiseite. Ohne ein Wort geht sie vor und geht die Treppe vor. Ein wenig Angst hatte sie schon, wer weiß was sie dort draußen erwartet? “Gibts hier auch sowas wie Waffen?” fragt die Dunkelhaarige. “Waffen? Wir haben unsere Magie. Aber ich denke, ihr Menschen habt eure eigenen Kraft.” Der Wind weht ihr entgegen, als sie das Verlies verlässt. Der Himmel ist voller Farben, wie ein wild durchgerührter Regenbogen. Ein Wächterhund im Weltraumanzug kommt auf sie zugeflogen. “Sollte die Gefangene 201 nicht weiter eingesperrt bleiben?” “Ist eine Anweisung von Lumina.” beruhigt sie den kleinen Bulldogge. “ER SPRICHT! DER HUND HAT GESPROCHEN!” Voller Angst versteckt sich die Gefangene 201 hinter ihr und starrt den Hund vor ihr an. “Ist das nicht vollkommen normal?” der Hund legt den Kopf schief. “Nein, das ist es nicht! Wo bin ich hier überhaupt? Das ist ja verrückt!” Für sie schienen fliegende sprechende Hunde im Weltraum nicht normal zu sein, also würde der Rest der Welt sie wahrscheinlich genauso erschrecken. “Dann bleibe am Besten einfach hier. So bist du mir keine Hilfe.” Sie zupft ihre Kleidung zurecht und atmet tief ein. Truppe Eins dürfte nördlich auf den blauen Wolkenfeldern sein, die Invasion über den Hauptweg stoppen. Aber vorher sollten sie im Hauptquartier vorbeischauen und sich eine Waffe schnappen. Wenn die Gefangene überhaupt mit Waffen umgehen kann. “Halt ruhig wenn ich dich mitnehme, ich darf dir keine Auskunft über deinen Aufenthaltsort geben. Solange du deine Anweisungen erfüllst, gebe ich das weiter und vielleicht kannst du damit deine Gewalttaten wieder gut machen.” Sie wartet gar nicht auf die Antwort sondern stürmt sofort los in Richtung Westen, der große Turm des Hauptquartiers leuchtet meterweit über dem bunten Himmel. “Das hier ist richtig krass. Wie ein Lolita-Planet, als ob einfach tausend Einhörner gekotzt hätten!” kommentiert 201 von hinten. “Einhörner können nicht kotzen. Das ist doch klar.” schnappt die junge Frau zurück und rennt weiter voraus. “Du siehst ja selbst aus wie eines! In deinem Rüschenkleid und den Hörnern, fehlt dir noch ein Regenbogenschweif mit Schleifen und das Bild ist perfekt!” “Sei endlich still, hier gilt es einen Kampf zu gewinnen und nicht die einhörner zu beleidigen. Wenn die das mitbekommen, würden sie dich in das Weltall kicken mit ihren wunderbar samtigen Hufen.” 201 fragt erst gar nicht nach, woher sie wissen will, wie sich Einhornhufe anfühlen. Die Bäume sehen aus wie große flauschige Schafwollen-Ballen und das Gras schimmert wie Regenbögen je nachdem wie das Licht darauf einfällt. Wahrscheinlich sind die Flüsse und Seen passend Rosa und schmecken nach Zuckerwatte.Auf dem Weg zum Quartier schließen sich zwei weitere Hunde (verschiedener Rassen, der eine kleine ist ein Rauhaardackel und der andere sieht aus wie ein Labrador mit übergroßen Ohren) beide in einem silbernen Weltraumanzug. Das hier ist wie ein schlechter Traum. “Wir sind gleich da, nimm dir die erst beste Waffe und dann folge mir! Es gilt ein paar Aliens von dem Nachbarplaneten zu vertreiben. Sie wollen unseren Glitzer beanspruchen, aber das lassen wir ohne weiteres natürlich nicht zu!” Außer Atem stemmt 201 ihre Arme auf die Knie und holt tief Luft. Der Turm ist einfach ein richtiger Turm wie aus My Little Pony, diese Serie hat ihre Schwester früher zu oft gesehen woher sie leider sich zu gut an die Figuren erinnern kann. Die Tür macht ein filmreifes “wusch” als sie sich öffnet und den Blick ins Innere ermöglicht. “Wieso sind alle Waffen...so niedlich?” fragt die Gefangene und sieht sich sichtlich irritert im Raum um. Die Bögen sind überwiegend rosa oder anderen Pastellfarben, mit kleinen Flügeln und Herzen verziert. Die Schwerter leuchten leicht glimmernd und sehen so gar nicht gefährlich aus. “Nimm dir was und schau dass du genug Munition dabei hast!” 201 hört nur mit halben Ohr hin, als sie die Treppen nach oben entdeckt. Ein verheißungsvolles Leuchten lockt sie nach oben. “Dort sollst du nicht hin das ist was anderes!” doch hört die Schwarzhaarige nicht im Geringsten auf sie. Das Leuchten stammt von einem Meterhohen Glas, in dem eine (natürlich) pink schimmernde Substanz schwimmt. “Was ist das denn? Das ist ja abgefahren! Kann man das benutzen?” Sie presst ihre Hände an das Glas und grinst breit über beide Wangen. “Bleib weg davon!” Auf einmal ist sie neben ihr. “Warum? Weißt du, was das hier kann?” Darauf zuckt das Mädchen mit den Hörnern nur mit den Schultern. “Darum wird ja so gekämpft, wir benutzen es eigentlich nur für unsere Kleidung. Aber die Invasion ist aufgrund dieses Glitzers hier, damit sie daraus ihre Waffe machen können.” 201 überlegt theatralisch. “Dann schnapp dir doch eine verdammte Waffe und fülle sie mit Glitzer! Schlage deinen Feind mit den eigenen Waffen. Kann man überhaupt in so einem Lolita-Kleid kämpfen?” fragt 201 die gehörnte Frau im Rüschenkleid. “Das hier, “ sie deutet auf ihren Aufzug, “ist eines der besten Kampfanzüge die man bekommen kann. Bietet überirdisch viel Schutz, sieht schön aus und gibt es in verschiedenen Farbvariationen.” 201 verdreht ihre Augen und schnappt sich einen kleinen Handblaster in pastelllila. Passend verziert mit einem kleinen Stern am Griff, nachladen kann man mithilfe eines kleinen leuchteten Hacken am Ende der Waffe. Es sieht einfach super seltsam aus, aber sie lässt sich nicht beirren und lässt ein wenig Glitzer in die Waffe laufen. Überrascht aber skeptisch sieht die Wächterin ihr dabei zu und nimmt nach einem kurzen Zögern die gefüllte Waffe an. “Wenn das nicht funktioniert, wirst du dafür geradestehen müssen!” warnt sie 201, aber diese füllt ihre Waffe unbeirrt auf und schnappt sich im Vorbeigehen noch eine der Herzverzierten Bögen von der Halterung an der Wand. “Los, zeig mir den Weg! Ich wollte schon immer mal in einem Kampf um das Weltall kämpfen.” Fröhlich grinsend winkt sie der jungen Frau vorzugehen. Vor der Tür schweben die drei Hunde, aber sie winkt ihnen nichts zu sagen. Anscheinend ist noch niemand von diesem seltsamen Volk auf die Idee gekommen, die Waffen gegen andere zu wenden? “Dort ist der Scooter mit dem wir schneller am Ziel sind.” Sie deutet auf einen kitschigen blauen Miniscoote, vorne prangt ein großer glitzernder Stern. “Wie wollen wir dann dort hinfahren? Nehmen wir etwa die Regenbogenautobahn?” “Nein, nur die Schnellstraße. Jetzt rein da!” Immer noch fragt sich 201 wie man in so einem Kleid mit einfach viel zu vielen Rüschen überhaupt kämpfen will, aber vielleicht klärt sich das noch. Dieses kleine peinliche Teil hat überraschend viel Geschwindigkeit drauf. Unter ihnen fliegt ein Regenbogen vorbei, den sie als Untergrund verwenden. Weiter unten fliegen die bunten Bäume und das Gras vorbei. “Gibt es hier auch Städte?” brüllt sie gegen den Wind an. “Natürlich, aber gerade ist keine Zeit für Sightseeing, Gefangene!” 201 muss sich ständig das Haar aus dem Gesicht streichen, denn der Wind peitscht überraschend scharf in ihr Gesicht. Langsam schweben mehr und mehr fast klischeehafte blaue Wolken über und neben ihnen, dann sieht auch sie das große Feld. Eine Menge fliegender Hunde im Anzug fliegen zwischen mehr Mädchen in Lolita-Kleidern. Teilweise sind die Schleifen größer als die Frisuren auf den Köpfen der Kämpferinnen. Mit ihren Spielzeughaften Waffen schießen sie auf kleine grüne Wesen mit langen Armen und deformierten Köpfen. “Auf die soll ich schießen?” fragt sie noch einmal und zückt ihre Waffen. “Natürlich, was glaubst denn du?” die Lolita zückt ihren Blaster und schießt auf die Aliens. Der Glitzer explodiert und lässt die grünen Wesen unter einem Schrei zerfallen. Die anderen sehen überrascht zu ihnen hinüber. “Schaut nicht so, macht hin!” schreit 201 sie an und schießt einem Alien eine geballte Ladung Glitzer in sein hässliches Gesicht. Aus ihren Hosentaschen kramt sie noch einen Kaugummi aus, denn sie sofort auspackt und in den Mund schiebt. Der lächerliche kleine Glitzerblaster verteilt Freude und Liebe über den Gegner. Tatsächlich sind die Mädchen sehr geübt darin, mit diesen Kleidern und kleinen Absätzen sich fragil zu bewegen und einige Moves auszuführen. Eine steht ein wenig höher auf einer Wolke und zielt mit einem Schirm auf die Gegner. Dieser schießt Kanonen, die bei dem Auftakt einige Gegner auf einmal auslöschen. Mittlerweile macht es ihr sogar Spaß, Gerechtigkeit aus Glitzer regnen zu lassen. Ein Schuss hier, dann ein anderer dort. Zwischen all den seltsamen Spezies die Hörner und Kleider schick finden, dazu noch die Hunde in Weltallanzügen. Irritierend. Mit einem Zug holt sie ihren Herzbogen hervor und schießt einige Aliens in den hinteren Reihen in ein anderes Universum. Tatsächlich scheinen sie unsicher zu werden und nach einigen weiteren Explosionen von Glitzer fliehen einige der grünen Wesen vom Feld. Mittlerweile haben die Lolis den Vorrat an dem seltsamen Glitzer weitergereicht und kreieren wunderschöne Explosionen aus Glitzer. Voller Zufriedenheit stemmt 201 ihre Arme in die Hüfte. Ein glitzerndes Chaos und fliehende Gegner, dieser Adrenalinrausch ist einfach wunderbar. “Wir wollen euch nicht wieder auf unserem Planeten sehen!” schreit das Mädchen, das vorhin Lumina genannt wurde mit einem großen Megafon den Aliens entgegen. Daraufhin fliegt eine große Glitzerbombe, die einem pinken Herz explodiert. Erschrocken drehen sich die Invasoren um und suchen das Weite. “Yes!” Die Wächterin steht auf einmal neben ihr und reißt ihre Fäuste in die Luft. “Ich dachte nicht, dass ihr Lolis auch so ausflippen könnt und ein mächtiges Chaos veranstalten!” “Du hast unsere Spezies mächtig unterschätzt wie ich deine!” ruft sie und grinst breit. 201 sieht auf den Blaster hinab in ihren Händen, der nun fast leer ist. “Glitzer ist eben auch eine Waffe.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)