Tsubasa Chronicle - Kyuketsu Hen von kentasaiba ================================================================================ Kapitel 11: Jene Person, die ich in meinem Traum treffen will ------------------------------------------------------------- Mokona hatte die Augen weit aufgerissen und projizierte das Bild direkt auf Höhe von Syaoran. Die Person mit der Brille am anderen Ende war bald darauf zu sehen. „Es ist schön, von dir zu hören, Syaoran.“, begrüßte Watanuki seinen Freund. Syaoran selbst nickte und begann den Gegenstand auszuwickeln, den er und die anderen im Tempel der Lascar gefunden hatten. „Ich wollte dich nicht stören, doch wir haben dieses magische Artefakt gefunden. Weißt du vielleicht, was es damit auf sich hat?“, versuchte er sein Glück. Er hielt es Watanuki entgegen und dieser begann, es eingehend zu studieren. „Ja, ich denke, ich bin mir sicher. Dabei handelt es sich um einen Traumfänger.“, verriet er. Syaoran knickte ein. „Äh… ja, soweit waren wir auch schon. Ich wollte eigentlich die Wirkung erfahren.“, erklärte er. Watanuki brachte ein Grinsen hervor. „Nein, das ist ja die Wirkung. Dabei handelt es sich nicht um einen Glücksbringer, sondern um einen Traumfänger im magischen Sinne. Mit ihm ist es dir möglich, den Traum einer Person deiner Wahl abzufangen und dich selbst in ihn zu schleichen.“, konkretisierte er. Syaoran runzelte die Stirn. „Zu so etwas ist es in der Lage? Mit anderen Worten, dieser Traumfänger besitzt dieselbe Fähigkeit wie auch Traumseher? Ich kann damit jeden Traum besuchen, den ich möchte?“, hakte er nach. Watanuki nickte. „Ja, das ist richtig. Allerdings ist die Magie in diesem Artefakt sehr schwach, beinahe schon erloschen. Sicher, weil es bereits sehr alt ist. Vermutlich… kannst du es nur ein einziges Mal benutzen.“, spekulierte er. Syaoran starrte es an und umklammerte es noch fester. „Nur ein einziges Mal?“, sprach er mehr zu sich selbst, als zu Watanuki. Dieser lehnte seinen Kopf zurück. „Es kann schön sein, eine geliebte Person wiederzusehen und sei es nur im Traum. Egal, wie weit wir voneinander getrennt sind, unsere Träume sind das, was uns verbindet. Also, Syaoran, zögere nicht es einzusetzen. Es ist auch kein Gegenwert nötig. Es ist einzig und allein ein Geschenk, das du dir selbst machst.“, entgegnete er. Syaoran nickte und bedankte sich. „Ich muss Schluss machen, mein Freund mit dem nichts sagenden Gesichtsausdruck von dem ich dir neulich erzählt habe, stattet mir gerade einen Besuch ab.“, entschuldigte er sich und beendete die Übertragung. Mokona ließ sich müde auf sein Kissen fallen und schlief gleich darauf ein. Syaoran tat es ihm gleich und machte es sich auf dem Bett gemütlich. Er hielt den Traumfänger in die Höhe und dachte nach. War es mit diesem magischen Ding möglich, den anderen Syaoran zu kontaktieren, so dass ihm der Junge endlich jene Frage stellen konnte, die ihm auf der Seele brannte? Doch er wusste nicht einmal, ob dieser überhaupt im Stande war zu träumen. Syaoran legte sich den Traumfänger, der an einer Kette befestigt war um den Hals und schloss die Augen. Nicht nur Mokona war aufgrund der Strapazen erschöpft, auch der Junge schlief ohne weiteres ein. Als Syaoran erwachte, spürte er eine Briese über sein Gesicht kitzeln. Doch sie war alles andere als kalt, sondern warm und vertraut. Ein Ort an dem der Wind warm war? Das konnte doch nur… Der Junge schlug die Augen auf und starrte in den Himmel. Er war blau, wie in so vielen Welten. Es war seine Nase, die den Sand in der Luft wahrnahm. Er setzte sich auf und erkannte, dass er sich nicht in seinem Bett befand. Der Untergrund war steinig und hart. Und er befand sich im Freien. Als er seinen Blick schweifen ließ, erkannte er schließlich, wo genau er sich befand. Die Bauten und Gebäude waren ihm sehr vertraut, immerhin hatte er hier eine Menge Zeit verbracht. Er war durch Yuuko an diesen Ort gelangt und hatte hier ein zweites zu Hause gefunden. Dann vernahm er Schritte hinter sich. „Bist du es… Syaoran-kun?“, hörte er die vertraute Stimme. Sofort erhob er sich und wand sich um. „Du… bist kein Teil meines Traums, oder?“, fragte das Mädchen vor ihm. Syaoran lächelte und verneinte. „Nein, das bin ich nicht. Ich bin wirklich hier… Prinzessin.“ Nun gelang es auch dem Mädchen zu lächeln. „Das ist schön. Aber… wie ist das möglich Syao… nein… Tsubasa-kun, nicht wahr?“ Syaoran schüttelte langsam den Kopf. „Nein, ist schon in Ordnung. Syaoran ist völlig in Ordnung. Ich habe beschlossen, diesen Namen weiterhin zu tragen… so lange meine Reise noch andauert.“, erwiderte er. Das Mädchen nickte verstehend. „Gut! Dann werde ich für dich solange Sakura sein.“, entschied sie. Syaoran musste lachen. „Aber das wart Ihr doch schon immer für mich. In der Vergangenheit… und auch in der Zukunft werdet Ihr das sein. Sakura.“ Die Prinzessin nickte erfreut und genoss zusammen mit Syaoran die Aussicht. „Werde… ich dich in Zukunft öfters in meinen Träumen antreffen können?“, wagte sie es zu fragen. Der missmutige Gesichtsausdruck von Syaoran nahm ihr die Antwort allerdings vorweg. „Nein, das wird leider nicht möglich sein. Tut mir leid.“ Sakura nickte traurig und griff sich an die Brust. „Denkst du oft… an den anderen Syaoran und die andere Sakura?“, fragte sie. Syaoran seufzte nur. „Sehr oft. Und wie ist es mit Euch?“ Sakura schloss die Augen. „Ja, natürlich frage ich mich wie es ihnen geht. Aber… ich habe noch Fai-san, Kurogane-san und auch Moko-chan. Und ich habe meinen Bruder Toya und Yukito-san. Und die Menschen im Clow-Königreich. Und… ich habe dich Syaoran.“, antwortete sie. Ihr Gegenüber schmunzelte. „Wenn Ihr so aufrichtig zu mir seid… würde ich am liebsten für immer hier bleiben und nie mehr aufwachen.“, gestand er. Sakura sah ihn etwas mussmutig an. „Aber das müssen wir. Wir müssen aufwachen und uns den Dingen stellen. Hast gerade… du das vergessen, Syaoran?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein, das habe ich nicht. Vielleicht… für einen kurzen Moment. Aber habt keine Angst, ich habe nicht vergessen wie man nach vorne sieht. Trotzdem ändert das nichts daran… ich es genießen möchte, solange ich hier bin. Gibt es etwas Bestimmtes, das Ihr tun möchtet? Immerhin ist das hier ein Traum. Es ist alles möglich, was wir uns vorstellen zu vermögen.“ Sakura gab ihm recht und setzte sich. Dann nahm sie Syaorans Hand und zog ihn zu sich. „Ich möchte einfach hier mit dir sitzen und dem Wind lauschen. Ist das für dich in Ordnung?“, wollte sie wissen. Syaoran nickte unverzüglich. „Ja, sehr gerne. Sakura.“ So verbrachten sie den Rest ihres Traums damit, dem Wind des Landes Clow zu lauschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)