Tsubasa Chronicle - Kyuketsu Hen von kentasaiba ================================================================================ Kapitel 8: Erkenntnis --------------------- „Subaru-niisan! Ich glaube… ich rieche Seishirou-sans Blut!“, schrie Hokuto aufgeregt. Ihr Bruder stimmte ihr zu. Scheinbar hatte er die Witterung ebenfalls aufgenommen. „Wenn wir es von hier aus riechen können… dann dürfte Seishirou-san verletzt sein. Wir müssen uns beeilen!“, entschied er. Das musste er Hokuto kein zweites Mal sagen, deren Sorge sich kontinuierlich steigerte. Sie trieben ihre Pferde weiter an und ließen den Hügel, auf den sie sich befanden bald hinter sich. Nicht nur ihr Geruchssinn, auch ihr Gefühl sagte ihnen, dass sie sich dem Schatzjäger immer mehr näherten. „Hokuto! Ich nehme mehrere Personen wahr! Bleib dicht bei mir!“, warnte der Vampir-Zwilling. Seine Schwester versprach es ihm und kurz darauf erreichten sie ein weites Feld. Trotz ihrer guten Augen, mussten sie diese anstrengen um alles auszukundschaften. Ein einigem Abstand vor sich erkannten sie eine stehende Person und weitere am Boden. Anhand des zeichnenden Geruchs, war sofort wahrzunehmen, dass es sich dabei um Unvollkommene handelte. Doch es war kein Lebenszeichen mehr von ihnen auszumachen. Jene Person die sie besiegt hatte… stand ihnen nun gegenüber. Sofort sprangen die Vampire von ihren Pferden ab und rannten auf sie zu. Dass Seishirou stark war, daran hatten sie nie gezweifelt. Aber um sie herum lagen ein halbes Dutzend Unvollkommene und ihr Gast war noch nicht einmal bewaffnet. „Seishirou-san! Ist alles in Ordnung? Wieso sind Sie dennoch los, obwohl wir Sie gewarnt haben?“, fragte Hokuto. In ihrer Stimme schwang Zorn und Sorge zugleich mit. „Ich… habe lediglich versprochen, dass ich es mir überlege. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es auf einen Versuch ankommen lasse. Denn egal… ob ich in jenen Ruinen diesen mir wichtigen Gegenstand finde, oder nicht… ich habe kaum etwas zu verlieren.“, erzählte er. Subaru konnte nicht glauben, was er da von sich gab. „Nichts zu verlieren? So ein Blödsinn! Immerhin steht dein Leben…“ Weiter kam er nicht, denn Seishirou begann erneut zu husten und brach schließlich sogar zusammen. Subaru und Hokuto eilten zu ihm, doch er war bereits auf dem Boden aufgeschlagen. Die Vampire knieten sich neben ihn und versuchten so gut es nur ging, ihm zu helfen. „Seishirou-san! Was ist los, es geht dir schon seit einer Weile nicht gut, habe ich nicht recht?“, redete Subaru auf ihn ein. Hokuto starrte ihn verwirrt an. „Was? Ist er denn nicht nur vom Kampf durch die Unvollkommenen verletzt?“, hakte sie nach. Doch ihr Bruder schüttelte nur den Kopf. „Nein, riechst du es denn nicht? Das Blut in seinem Körper verhält sich eigenartig. So wie während unseres ersten Treffens. Es war nicht, weil er aus großer Höhe fiel, sondern weil er nach seiner Landung bewusstlos wurde. Und dieses ständige Bluthusten… er ist krank, merkst du das nicht?“ Hokuto wollte dies erst nicht glauben, doch das Blut, das sich inzwischen in Seishirous Mund gesammelt hatte, ließ keine Zweifel zu. „Das meinten Sie also… als Sie sagten, Sie hätten nichts mehr zu verlieren.“ Seishirou nickte schwach. „Ja, das ist richtig. Das einzige, das ich noch zu verlieren habe… ist Zeit. Und natürlich meinen Traum. Die Bakterien an den zahlreichen Artefakten, die sich sammelte… haben mich krank gemacht. Mir war von Anfang an klar, dass es keine Heilung gäbe und mein Tod nur eine Frage der Zeit wäre. Deshalb richtete ich meinen Wunsch an die Hexe der Dimensionen und war auch ohne Widerrede bereit, mein rechtes Auge dafür herzugeben.“, erzählte er. Das Herz der Vampire schlug nun deutlich schneller. „Das heißt… Sie werden wirklich sterben, Seishirou-san? Gibt es… denn nichts, was wir tun können?“, flehte Hokuto. Nun zierte ein flüchtiges Lächeln Seishirous Gesicht. „Die Ruinen… sind sie noch weit entfernt?“, wollte er wissen. Weder Subaru, noch Hokuto konnten glauben, dass er sich noch immer darauf versteifte. „Ja, mindestens noch einen halben Tagesritt. In deiner Verfassung würdest du sie nicht mehr erreichen. Also bitte erlaube uns, doch zurück zum Schloss zu bringen. Dort können wir womöglich etwas für dich tun.“, bat Subaru eindringlich. Es war Seishirou anzusehen, dass er nicht allzu glücklich über diesen Weg war. Noch dazu schien er zu bezweifeln, dass die Vampire wirklich etwas beisaßen, mit dem sie ihn heilen, oder sein Leiden zumindest lindern konnten. „Hokuto, hilf mir, ihn auf das Pferd zu stemmen. Wir reiten zurück zum Schloss, auch wenn wir es vor Tagesanbruch sicher nicht mehr schaffen. Aber wenn er hier liegen bleibt, ist das seinem Zustand auch nicht weiter dienlich.“, entschied Subaru. Seine Schwester stimmte ihm zu und gemeinsam begannen sie, Seishirou aufzurichten. Sie transportierten ihn zurück zu den Pferden, das Gesagte noch in den Ohren. Seishirou würde sterben. Der Mann, den sie erst vor kurzem getroffen hatten, der ihnen aber bereits eine Menge bedeutete. Als sie soweit waren, ritten sie los, auch wenn ihnen eines klar war. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)