Elbenland von bad_lover ================================================================================ Kapitel 16: 16. Larion wo bist du? ---------------------------------- 16. Larion wo bist du? "Schön, dass du wach bist, Alex", sagte Felagund mit dem einen Lächeln im Gesicht, das Alex so sehr vermisst hatte. Auch sie musste lächeln. "Wie geht es meinem Mädchen?", fragte er. "Papa, bitte, hör auf damit. Wann gewöhnst du dir endlich an mich bei meinem Namen zu nennen", widersprach Alex. "Schon gut, Alex", meinte ihr Vater, "also, wie geht's dir?" Alex grinste. "Mir geht es relativ gut, danke", erwiderte sie. Felagund setzte sich auf den Sessel, auf dem vor kurzem noch Martha gesessen war. Sanft strich er ihr über die Wange. Langsam bewegte Alex ihre Hand zu der ihres Vaters. Sie legte die ihrige auf die seine und hielt sie fest. Kleine Tränen traten Felagund in die Augen. "Ich bin ja so froh, dass du endlich wieder wach bist." Mit diesen Worten schloss Felagund Alex sanft in die Arme. Ein leichter Schmerz durchzuckte sie aber die Elbin ignorierte den Schmerz. Sie war so froh wieder von ihrem Vater in die Arme genommen zu werden, dass es ihr egal war. Kleine Tränen rannen ihr über die Wangen und sie hielt ihren Vater so fest in den Armen, wie sie es vermochte. Als Felagund seine Tochter wieder losließ fiel diese wieder sanft ins Bett. Ein verduzter Gesichtsausdruck machte sich breit. "Ich... ich wollte sitzen bleiben", begann Alex und starrte vollkommen verwirrt zu den anderen hoch. Sebastian sah traurig zu Boden. "Was... was ist mit mir los?", fragte sie. Sie hatte versucht, sich wieder aufzusetzen, aber irgendwie wollte ihr Körper nicht mitgehen. Sebastian trat vor. "Thaleara hat mir gesagt, dass das eintreten würde. Aber ich hatte gehofft, du würdest davon verschont bleiben", meinte er. "Thaleara? Wer ist Thaleara und wovon redest du...", begann Alex. Sie stutzte. "Sebastian?! Du bist es wirklich! Sebastian!" Mit einem Schlag hatte sie vergessen, dass ihr Körper wie gelähmt war. Die Freude über das Wiedersehen ihres Cousins war zu groß. Sie versuchte abermals sich aufzusetzen -was abermals misslang- und streckte die Arme nach ihm aus. Sebastian trat vor und nahm Alex in die Arme. Kleine Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. Sebastian hielt sie sanft fest. Es war für beide ein wunderbares Gefühl wieder vereint zu sein. Felagund und Larion standen daneben und kamen sich irgendwie überflüssig vor. Zwischen den beiden schien eine Harmonie zu walten, die man nicht brechen konnte. Und die auch niemals brechen würde. Nach einer schier unendlich langen Zeitspanne trennten sich die beiden wieder. Sebastian ließ Alex vorsichtig auf die Kissen hinunter. Sie seufzte. "Kannst du mir jetzt erzählen, was mit meinem Körper los ist, Sebastian?", fragte sie. Alex hatte keine guten Gedanken bei der Sache, aber sie musste es wissen. Der Angesprochene sah zu Boden. Als er zu sprechen begann hob er ihn wieder. "Thaleara ist die Heilerin, die uns hier alle geheilt hat. Und sie hat mir gesagt, dass es sein kann, dass du Muskelschwund bekommst. Weil du zu lange gelegen bist. Wir sollen dir helfen, alles wieder aufzubauen, aber es wird nicht leicht, meinte sie", sagte er traurig. Alex schloss die Augen. "So weit ist es also gekommen", begann sie, "wie viele Tote?" "3." "Verletzte?" "Alle restlichen plus eine." Alex stutzte. Wieso "plus eine?" War noch jemand erschienen? "Wer denn?", fragte sie. "Lucy", meinte Sebastian, "sie war die, die uns alle entdeckt hat. Wir verdanken ihr unser Leben." Sebastian lächelte still in sich hinein. Lucy... "Oh, dann müssen wir uns aber noch bei ihr bedanken. Du musst mir dann alles genau erzählen, aber nicht jetzt. Ich bin noch ein wenig müde", erwiderte Alex. Sebastian nickte ihr zu und daraufhin schloss sie wieder die Augen. Die drei Elben ließen Alex schlafen. Felagund stand nach einiger Zeit wieder auf und ging hinaus. Es war Abend geworden. Ein kalter Wind wehte die restlichen Blätter von den Bäumen und ließ ihn frösteln. Er stand auf der Terrasse und dachte nach. Thaleara hatte ihm dasselbe erzählt wie Sebastian, aber er hatte noch weniger damit gerechnet. Ihn beschäftigte vieles. Lange Zeit stand er einsam und gedankenversunken dort draußen. Schließlich war es Martha, die ihn hereinholte. Larion war in der Nacht wieder bei Alex. Diese war schon viel gesünder als sie es zugegeben hatte. Am Nachmittag war sie einfach zu geschockt gewesen um mit jemandem reden zu wollen. Aber als alles ruhig war und nur mehr Larion bei ihr war, konnte sie nicht mehr anders. Sie musste von irgendjemandem erfahren, was wirklich passiert war als sie getrennt wurden. Larion erwies sich als guter Erzähler. Er rekonstruierte alles genau. Alex konnte sich ein gutes Bild von dem machen, was passiert war. Viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum. Wo waren diese Wesen hergekommen? Wie kam es, dass sie nie aufgefallen waren? Warum widersetzte sich dieser Mann allem? Sie verstand es einfach nicht. Doch während sie das alles zu verstehen versuchte, geriet sie plötzlich in den Bann von Larions Augen. Seine Augen waren so schön... sie versank darin, hörte ihn gar nicht mehr reden sondern nickte nur mehr. Larion bemerkte das schließlich. "Alex?", fragte er leise. Langsam streckte Alex eine Hand nach ihm aus. Vorsichtig strich sie ihm über die Wange. Ihr Gesicht war gezeichnet von dem hübschesten Lächeln, dass Larion je gesehen hatte. Wie konnte ein Mädchen nur so lieblich lächeln? Erstaunt sah er sie an und lächelte schließlich auch. Sanft legte er seine auf ihre Hand. Nun, da er ihre Hand hielt, wirkte sie noch zerbrechlicher als vorher. Alex Hand fühlte sich an wie Seide. Die Haut war sehr weich und glatt. Die beiden sahen sich für einen Augenblick in die Augen. Dann schloss Alex lächelnd die Augen und hob ihren Kopf so weit sie konnte. Larions Verlangen, sie jetzt zu küssen, war unglaublich groß. Doch wollte sie das wirklich? Er war im Schwanken. Hatte sie vielleicht schon einen Verlobten? Er wusste es nicht. Was passierte, wenn sie einen hatte? Er wurde leicht rot im Gesicht. Alex wartete weiter. War das nicht schon genug Aufforderung gewesen? Wie sehr hatte sie sich dazu überwinden müssen. Warum tat er nicht weiter? Warum folgte er ihr nicht? Aber nun, da sie den ersten Schritt schon getan hatte, fiel es ihr nicht mehr besonders schwer, ihm einen zweiten Anstoß zu versetzten. Vorsichtig zog sie seinen Kopf näher zu sich. Nun ging Larion auch mit. Er konnte der Versuchung nicht mehr widerstehen. Sie war einfach zu süß. Wenn sie es so sehr wollte, konnte es gar nicht anders sein... Sie öffnete die Augen als sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. In ihren tiefblauen Augen spiegelte sich ihre Sehnsucht wieder. Larion sah das ganz genau. Einen kurzen Moment herrschte eine große Spannung zwischen ihnen. Schließlich überwand Larion die letzten Zenitmeter zwischen ihnen und berührte sanft ihre Lippen... Als Alex den nächsten Morgen aufwachte, bekam sie einen Schock. Wo war Larion? Sie lag auf einer Seite des Bettes, auf der anderen war Larion gelegen. Sie hatte ihn überredet bei ihr zu bleiben, doch nun war er verschwunden. Aber wohin? Vielleicht war er einfach schon aufgestanden. Alex atmete auf. Doch irgendetwas in ihrem Kopf sagte ihr, dass dem nicht so war. Sebastian lag schlafend auf seinem Bett. Aber das andere Bett war leer. Wo war Larion? "Sebastian??!!", rief sie. Alex legte alle Kraft, die sie hatte, in ihre Stimme, doch trotzdem konnte sie nicht wirklich laut rufen. Aber sie hatte Glück. Sebastian schlief nur leicht und wachte auf. Verschlafen hob er den Kopf und sah auf. "Ach, du bist es, Alex...", murmelte er. Schlaftrunken drehte er sich zu ihr. "Was gibt es denn?", fragte er. "Wo ist Larion?", fragte Alex hilfesuchend. "Larion? Der müsste eigentlich bei dir sein... ist er nicht da?", antwortete Sebastian. Alex schüttelte verzweifelt den Kopf. "Was weiß ich, wo er ist... vielleicht ist er hinaus gegangen", meinte er und drehte sich wieder um, er wollte weiterschlafen. "Aber...", begann Alex, doch sie setzte ihren Satz nicht fort. Das beunruhigende Gefühl mochte nicht von ihr weichen. Sebastian hatte zwar geschafft, es ein wenig zu schwächen, aber ganz verschwinden wollte es nicht. Wohin war Larion wirklich verschwunden? Er hätte ihr doch zumindest eine Nachricht hinterlassen können ... Traurig sah Alex zu Sebastian. Dieser schlief scheinbar schon wieder prächtig. Sie seufzte. Dann schloss sie die Augen wieder. Alleine konnte sie im Moment nicht aufstehen, so viel war sicher. Trotzdem versuchte sie es noch ein Mal. Sie spannte alle Muskeln in ihrem Körper an und mobilisierte alle ihre Kräfte. Langsam hob sich ihr Körper von der Matratze. Alex bemühte sich noch mehr und saß schließlich aufrecht im Bett. "Sebastian!!! Ich hab's geschafft!!!", rief sie voll Freude. Mit einem Mal war das Fehlen Larions nicht mehr so wichtig. Vielmehr drängten sich Gedanken der Freude in ihren Kopf. Sie hatte es geschafft, sie hatte sich aufgesetzt. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sebastian richtete sich ein weiteres Mal auf. Erst sahen seine Bewegungen etwas widerwillig aus, als er aber entdeckt hatte, was Alex geschafft hatte, sprang er freudig auf und lief zu ihrem Bett. Sein Lächeln strahlte über sein ganzes Gesicht. Die Freude, die er für seine Cousine empfand, war nicht zu übersehen. Sanft schloss er diese in seine Arme. "Komm! Gehen wir ein wenig spazieren, was meinst du? Ich helfe dir dabei", sagte er lächelnd. Alex nickte freudig. Sie war so glücklich, dass Sebastian ihr diesen Vorschlag gemacht hatte, dass ihr kleine Tränen kamen. Die Füße hatte Alex jedoch noch nicht so weit unter Kontrolle, wie sie es sich erhofft hatte. Als sie versuchte, die Beine aus dem Bett zu schwingen, hatte sie dabei fast keinen Erfolg. Ihre Beine bewegten sich ein paar Zentimeter. Ihr fröhlicher Blick wich einem enttäuschten. Sebastian bemerkte dies sofort. "Sei nicht gleich traurig", tröstete er sie, "du bist ein wenig zu ungeduldig." Er lächelte ihr aufmunternd zu. Alex nickte. Doch ihre Stimmung besserte sich dadurch nicht wirklich. Betrübt sah sie in die Gegend. "Dann können wir wohl doch nicht spazieren gehen...", sagte sie traurig. "Aber sicher doch. Ich sagte ja, ich helfe dir, oder?" Sebastian legte den Kopf ein wenig schief und sah sie lächelnd an. Behutsam griff er unter ihre Schultern und hob sie ein wenig hoch. Ihre Füße taumelten ein wenig weiter und waren nun über der Bettkante. Sebastian setzte seine Cousine dort hin. Dann holte er ihr ihre Kleidung. Er versprach Alex bald wieder zu kommen und ging in ihr Zimmer. Schnell fand er den Ort, an dem Alex die Hose aufhob, die er ihr geschenkt hatte. Auch ein T-Shirt nahm er ihr mit. Mit diesen Sachen ging er wieder in den großen Raum. Alex wartete schon aufgeregt auf ihn. Sie hatte es sehr eilig hinaus zu kommen. Sebastian hatte alle Mühe, sie anzuziehen, denn sie versuchte, das ganze mit hektischen Bewegungen zu beschleunigen. Die Arme konnte die Prinzessin schon recht gut bewegen, wenn auch ihre alte Kraft, die in ihnen gelegen hatte, fehlte. Nach einigen Minuten war sie schließlich fertig bekleidet. Sebastian legte Alex Arm um seine Schulter und half ihr aufzustehen. Das klappte sogar schon recht gut. Nur alleine stehen konnte das Mädchen noch nicht. Deshalb ließ Sebastian ihren Arm auf seiner Schulter und konnte sie somit gut genug stützen, damit die beiden herumgehen konnten. Besonders viel nahmen sich die beiden nicht vor. Sie spazierten erst einmal aus dem Krankensaal heraus. Obwohl er jeden Tag gelüftet wurde, roch man förmlich, dass dort Kranke gelegen hatten. Der Garten vor dem Schloss schien den beiden angebracht und so bewegten sie sich in den Arealen des Schlosses fort. Langsam aber doch gewann Alex auch in ihren Beinen wieder ein Gefühl und konnte sie besser bewegen, wenn sie es auch nicht schaffte, selbstständig zu stehen. Doch da es schon fast Winter geworden war, bleiben die beiden nicht lange draußen. Nach kurzer Zeit saßen die beiden wieder drinnen vor dem Ofen und wärmten sich am Feuer. Alex hatte ein paar Schritte alleine machen können, doch viel mehr war ihr nicht gelungen. Trotzdem war sie stolz auf diese Schritte. Sie hatten sich einen Tee machen lassen und saßen nun mit Felagund, Martha und Lucy gemeinsam am Feuer. Larion war weiter abwesend. Als Alex ihre Eltern darauf ansprach, meinten beide, sie wissen auch nicht, wo er sein könnte. Sebastian machte sich weniger Sorgen. "Wahrscheinlich streunt er irgendwo draußen herum. Er hat gemeint, er macht das gerne", meinte er und damit war das Thema abgeschlossen, nur nicht für Alex. Sie grübelte weiter herum. Lucy hatte sich an Sebastians Seite gesetzt und wohnte dem Gespräch eher schweigend bei. Doch sie schien trotzdem aufmerksam zuzuhören. Alex warf immer wieder Blicke zu ihr und es wurde ihr klar, warum sie nicht nach Hause gehen wollte. Offensichtlich hegte sie Gefühle für Sebastian, doch das passte Alex weniger. Sie sprachen viel über Alex Aktion und was dort genau passiert war. Schmerzlich mussten sich Alex und Sebastian wieder an die Momente erinnern in denen sie fast ihr Leben verloren hatten und auch Lucy wurde schließlich ein wenig gesprächiger. Sie berichtete das Ganze aus ihrer Sicht. Danach schwiegen alle eine wenig betroffen. Ganz fassen konnten sie das Geschehene noch nicht. Wie konnte so etwas passiert sein? Felagund stand schließlich auf. "Ich werde das Ganze mit den Feldherren und anderen Fürsten besprechen", meinte er und entschuldigte sich. Martha lenkte dann das Gespräch auf eine Richtung, die Alex überhaupt nicht ausstehen konnte. Sie sprach sie darauf an, dass es "langsam" Zeit war, zu heiraten. Genervt gab die Tochter zurück, dass sie sich schon melde, wenn sie den Richtigen gefunden hat. Sie war ohnehin schon gereizt, doch als Lucy sich dann an Sebastian kuschelte und dieser einen Arm um sie legte, platzte Alex der Kragen. An der Lehne des Sofas zog sie sich hoch, schleppte sich schnell zu den Stiegen und ging wütend die Treppe hinunter während sie sich am Geländer festhielt. Wie konnten sie ihr das nur antun? Erst ihre Mutter und dann auch noch Sebastian. Bisher hatte sie nichts gegen Lucy gehabt, doch es störte sie, dass sie Sebastian so nahe stand. Martha, Sebastian und Lucy, die Alex zwar noch nachriefen, sie solle doch bleiben, schafften es nicht sie mit Worten zurückzuhalten. Alex schien durch ihre Wut neue Kräfte gewonnen zu haben, die sie antrieben. Doch sie folgten ihr nicht. Martha wollte ihrer Tochter erst nachgehen, doch Sebastian hielt sie davon ab. "Es hat keinen Sinn im Moment. Geh später zu ihr, wenn sie sich wieder beruhigt hat", sagte er und überredete die leicht besorgte Mutter zu bleiben. Alex war blind vor Wut. Sie ging einfach immer weiter die Stiegen hinunter ohne darauf zu achten, wohin sie eigentlich ging. Sie war sauer auf ihre Mutter, da sie schon wieder dieses Thema angesprochen hatte obwohl sie wusste, dass Alex es nicht mochte und sie war sauer auf Sebastian, da Lucy ihm anscheinend so viel bedeutete. Immer weiter ging sie die Stiegen hinab und merkte nicht, wie sie langsam in die Kellerregionen kam. Plötzlich blieb sie stehen. Seit wann waren die Gefängnisbereiche wieder in Betrieb genommen worden? Alex wunderte sich. Die unteren Teile des Hauses waren früher zum Festhalten und Foltern von Gefangenen erbaut worden, doch Alex hatte noch nie erlebt, dass sie benutzt wurden. Doch es war eindeutig. Alles war recht sauber und nicht mehr so verstaubt, wie sie es zuletzt gesehen hatte. Es war feucht hier unten und der Geruch stach unangenehm in der Nase. Die Wände waren alt und vermodert. An manchen Stellen trat das Wasser aus der Wand hinaus. Alex hatte sich als kleines Kind immer vor diesem Bereich gefürchtet. Selbst, wenn die Tür, die die Gefängnisbereiche versperrte, immer geschlossen war. Vorsichtig überwand Alex die letzten Meter zwischen sich und der Tür. Sofort klammerte sie sich an die Türklinke. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Vorsichtig öffnete sie die schwere Trennwand. Doch sie schien leichter, als sie aussah. Mit einer kleinen Anstrengung konnte Alex die Tür öffnen und trat ein. Gesprächsfetzen traten an ihr Ohr. Die Männer, die hier unten waren, schienen alle mitsamt nicht sehr glücklich darüber zu sein. Es mussten 2 oder 3 sein, das schloss Alex aus den Stimmen. Das Mädchen lugte den Gang entlang. Zu ihrer Verbitterung musste sie feststellen, dass das einzige, was sich von den Wänden abhob, Fackeln waren, die weit oben und außerhalb ihrer Reichweite angebracht waren. Kurz überlegte Alex. "Hallo??!!", rief sie laut in den Gang hinein. Ihre Stimme hallte lange wieder. Ein leichter Schauder lief ihr über den Rücken. Die Stimmen verstummten. "Einer von euch soll sofort herkommen!", rief Alex in einem befehlenden Ton, den sie eigentlich nicht oft gebraucht, aber gut konnte. Eine kurze Zeit regte sich überhaupt nichts. Dann vernahm sie wieder leise Gesprächsfetzen und schließlich hörte sie das, was sie wünschte. Schwere wiederhallende Schritte bewegten sich auf sie zu. Alex war sehr nervös. Der Schatten kroch um die Ecke und schließlich stand ein recht großer Elb vor ihr. Sein Gesicht war von Narben gezeichnet und man konnte nicht sagen, dass er eine Schönheit war. "Prinzessin!", sagte er und verneigte sich leicht, "was führt Euch hierher?" "Wen haltet ihr hier gefangen?", fragte sie kalt. Der Angesprochene schwieg kurz. "Folgt mir", sagte er dann, ging auf sie zu und stützte sie beim Gehen. Der Elb redete kein einziges Wort, während er Alex den Gang entlang führte. Als er bei seinen Kollegen ankam, die Alex verwirrte Blicke zuwarfen, führte er sie an die Gitterstäbe und meinte: "Geht einfach weiter entlang. An den Gitterstäben könnt Ihr Euch festhalten. Die letzte Zelle..." Alex war sehr verwirrt durch den seltsam traurig angehauchten Ton des Elben. Sie sah sich nach ihm um, doch blickte sie nicht mehr an. Vorsichtig begann Alex sich an den Gitterstäben entlang zu hanteln. Sie ging weiter bis zur letzten Zelle, wie er es gesagt hatte. Mit erstarrtem Gesicht und offenem Mund stand Alex vor der besagten Zelle. Sie konnte sich nicht rühren. Verzweifelt stand sie davor. In ihre Augen traten Tränen. Tränen der Wut, Tränen des Entsetzens und Tränen über das, was sie sah. Nur mit einer Hose bekleidet, an den Händen an Ketten aufgehängt. Der Körper schien leblos in seinen Fesseln zu hängen. Nur das ständige Heben und Senken seiner Brust verriet, dass noch Leben in ihm steckte. Über seinen Oberkörper und seine Arme waren lange Striemen, die noch bluteten. Es waren Wunden von Peitschenhieben. Das Haar fiel ihm in einigen Strähnen über die Schultern und ins Gesicht. Am ganzen Körper schwitze er und zitterte doch zugleich von der Kälte und Feuchte, die hier herrschte. Larion war ein erbärmlicher Anblick. Kommentar: ich weiß, ich bin furchtbar gemein, weil ich genau hier aufhöre ;P Aber ich tus *muahaha* der arme Larion... das war aber schon sehr sehr lange geplant. Ich hoffe, ich habs spannend genug gemacht.... Aber alex ist auch arm... wie kommt Larion bloß da runter? Und wieso ist er dort? Das schreib ich euch beim nächsten Mal erst ;P oder hat irgendwer vermutungen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)