Der dritte Bund von lovelykotori (Saiyan Bond) ================================================================================ Kapitel 1: Saiyan Bond ---------------------- Lächelnd beobachtete Bulma ihren Sohn Trunks, der schreiend und winkend nach vorne rannte, als die Zeitmaschine bereits zu flackern begann und schließlich in dem zeitlichen Nebel verschwand. Noch nie hatte sie ihn so aufgeregt gesehen. Egal wie sehr er auch Tapion vermissen würde - das Schwert, das er als Geschenk von dem tapferen Krieger erhalten hatte, würde ihn noch einige Wochen glücklich machen. Für einen kurzen Augenblick sorgte sie sich, dass ihr Sohn sich mit dem Schwert gar verletzen könnte, doch dann fing sie sich. Immer wieder machte sie den Fehler Trunks als einen gewöhnlichen kleinen Jungen zu sehen. Jahrelang hatte sie ihn gebadet, gewickelt, seine aufgeschürften Knie gepflegt - es war ein Leichtes zu vergessen, dass ihr Sohn eigentlich die Macht hatte, die Erde zu zerstören. Sie seufzte und wunderte sich - nicht zum ersten Mal - wie ihr Leben hätte sein können, hätte sie sich nur mit gewöhnlichen Menschen umgeben. In der Ferne hörte Trunks auf zu winken und stand nun gerade da, noch immer den Blick auf den Himmel gerichtet. Dort hin, wo die Zeitmaschine gerade noch ein letztes Mal zu sehen war. Bulma runzelte die Stirn, während sie ihn beobachtete. Eine leichte Brise wehte und wühlte die Haare ihres Kindes auf. Für einen Moment sah sie nicht ihren kleinen, aufgeregten Sohn, sondern einen großen, ruhigen Mann... Sie blinzelte und die Vision verschwand wieder, aber die Epiphanie blieb. Sie keuchte und versuchte es auszublenden. Es war wohl das Schwert, das die Ähnlichkeit ausgelöst hatte... Abermals runzelte sie die Stirn und sah ihren Sohn etwas genauer an. Trunks war in letzter Zeit etwas gewachsen - sie würde mit ihm bald wieder einkaufen gehen müssen, um neue Klamotten zu beschaffen. Schon jetzt war er eine Miniaturversion seines Vaters, so wie er gebaut war ... er wurde so schnell erwachsen. Zu schnell. Es kam ihr vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie in sein winziges, neugeborenes Gesicht blickte und seinen Schwanz fühlte, wie dieser sich um ihr Handgelenk kringelte. Sie seufzte. Seine Kindheit war im Handumdrehen vergangen, wie es schien. Er würde nicht recht viel länger ihr kleiner Junge sein. Etwas unglücklich wandte sie sich ab und sah in den rätselhaften Blick von Vegeta. Er saß oberhalb von einem Schutthaufen - einige Meter entfernt - und beobachtete sie. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er anwesend war. Manchmal war er so distanziert, dass sie sogar vergaß, dass er überhaupt noch da war... Verärgert über sein Gestarre, drehte sie sich weg. Ob er bemerkt hatte, dass sie sentimental war? Trotz der Schlacht, in der sie sich gerade noch befunden hatten, schien der Kämpfer unverletzt. Doch selbst wenn er verwundet worden wäre, hätte er es ihr nicht gesagt. Spätestens, wenn sie ihn irgendwo bewusstlos liegen fand, würde sie wissen, ob er verletzt war oder nicht. Halb tot von Wunden, von denen er ihr nie erzählen würde. Im Laufe der Jahre hatte sie genug über ihn gelernt. Genug um zu wissen, dass er sich um sich selbst kümmern konnte. Selbst wenn er es nicht konnte ... nun ja ... das Schicksal oder vielleicht auch Dende würden es für ihn tun. Gott beschützte bekanntlich immer die Narren und Kinder, dachte sie gereizt. Narren und Kinder. Nur dass Vegeta kein Narr war. Sie spürte seine Augen auf ihr, als sie sich umdrehte und sich auf den Weg zu den Ruinen der Capsule Corporation machte. Während sie die Trümmer hinauf kletterte, ignorierte sie die Aufmerksamkeit, die er ihr schenkte. Sie war fast all seine Stimmungen und Blicke gewöhnt. Wenn er etwas Wichtiges zu sagen hätte, würde er es sagen. Wenn nicht, was es vergebene Mühe nachzufragen. Vegeta befasste sich erst mit Dingen, wenn er bereit dazu war. Außerdem hatte sie sich um wichtigere Dinge zu kümmern. Ihr Zuhause war in Trümmern und wie der Rest der Stadt ziemlich zerstört. Die Capsule Corporation war nicht gerade ganz oben in der Prioritätenliste, wenn es um den Wiederaufbau ging. Das bedeutete, dass sie mehr Glück hätte, wenn sie das Problem selbst in die Hand nahm. Die meisten Servo-Bots waren mit dem Gebäude vernichtet worden, aber wenn noch genug in eine der Lagerhallen vorhanden waren, könnten sie die Reparatur selbst vornehmen... Als sie auf eine heruntergefallene Platte emporstieg, um die zweite Ebene des halb abgerissenen Gebäudes zu erreichen, riskierte sie einen Blick und sah mit einer gewissen Überraschung, dass Vegeta aufgehört hatte sie anzustarren und stattdessen seinen Blick auf Trunk gerichtet hatte. Für die Blauhaarige war diese Beobachtung mehr als interessant. Obwohl er, auch wenn es nur subtil war, angefangen hatte seinem Sohn mehr Aufmerksamkeit zu zeigen, neigte er doch noch dazu den Jungen zu ignorieren, so als hätte er nichts mit ihm zu tun. Der Blick in seinem Gesicht ... seine Augen waren schmaler als gewöhnlich und in Gedanken versunken. Was ging nur in dem Kopf des Kriegers vor? Sie hoffte, dass er nicht daran dachte, mit Trunks wieder sofort trainieren zu gehen. Denn sie fand, dass ihr gemeinsamer Sohn sich etwas merkwürdig verhielt, nachdem er einige Tage alleine mit seinem Vater war. Vegeta brachte so richtig den Saiyajin aus ihm heraus, dachte sie etwas unwohl daran. Er hatte ihr erklärt, dass dies notwendig sei, für Trunks. Dass er ohne ein gesundes Ventil für seine natürlichen Kriegerinstinkte riskierte, die Kontrolle über seine Macht in einem gestressten Moment zu verlieren. Aber was er nicht gesagt hatte, aber Bulma vermutete, war, dass Vegeta selbst dieses Ventil genauso brauchte wie Trunks, wenn nicht sogar noch mehr. Schon vor Trunks' Geburt hatte er diese Angewohnheit, tagelang zu verschwinden, ohne dass sie je eine Ahnung hatte, wohin er gegangen war oder was er tat. Er tat es noch immer von Zeit zu Zeit, die meiste Zeit ohne seinen Sohn mitzunehmen. Wann immer er zurück kam, war er nicht anders als sonst. Jedoch konnte sie eine Ruhe in ihm spüren, so als ob sein wilder, innerer Dämon wieder zur Ruhe gekommen war, oder wenigstens für eine Weile. Vielleicht war dieses ganze Erlebnis im Endeffekt doch von Vorteil gewesen, dachte sie sich, als sie sich ihren Weg durch die von Schotter übersäten Korridore, im noch stehenden Teil des Gebäudes, bahnte. Ihr Haus war völlig zerstört, aber wenigstens hatten Vegeta und Trunks wieder einmal die Chance bekommen zu kämpfen. Zumindest die beiden würden sich für eine Weile entspannen. Nicht, dass sie irgendeinen Platz zum Entspannen hätten, dachte sie sich ärgerlich. Als sie in ihr Schlafzimmer kam, nahm eine leere Hoi-Poi-Kapsel, die sie mitgebracht hatte, heraus und eine breite Aufbewahrungskiste kam zum Vorschein. Bis die Reparaturen abgeschlossen waren, würden sie obdachlos sein. Nicht, dass es ein materielles Problem war - immerhin war sie eine Milliardärin. Sie würde einfach ein Hotel für eine Weile mieten. Dennoch tat es ihr weh, da sie ihr ganzes Leben in diesem Gebäude gelebt hatte. Ihr Vater hatte diesen Ort aufgebaut, ihr Sohn war hier geboren ... sie seufzte und hielt kurz inne, als sie ein gerahmtes Foto vom Boden aufhob. Das Glas war zerbrochen, aber sie schob die Splitter einfach beiseite. Es war ein Bild, das ihre Mutter von ihr und Trunks gemacht hatte, wobei Vegeta im Hintergrund ziemlich verärgert aussah. An jenem Tag hatte Vegeta seinen Sohn zum Vergnügungspark mitgenommen - sie konnte noch immer nicht glauben, dass er das gemacht hatte - und ihre Mutter hatte mit ihrem unwiderstehlichen Charme Vegeta davon überzeugt, lange genug still zu halten, damit sie ein adäquates Foto machen konnte. Typischerweise war sein Rücken zur Kamera gedreht. Sie seufzte und schüttelte ihren Kopf mit einem betrübten Lächeln. Nur Vegeta würde dies tun. Schnell hatte sie ihre Klamotten und ihre unersetzlichen Dinge von ihrem Schlafzimmer in die Kiste gepackt. Nachdem sie noch die letzten Kleidungsstücke von Trunks' Zimmer geholt hatte, nahm sie das Bild erneut in die Hand. Es wäre doch eine Schande, wenn dem Bild etwas passieren würde, noch dazu, wusste sie nicht, ob sie je erneut die Chance bekommen würde, ein Familienporträt mit Vegeta machen zu können. Doch ... wenn er es sehen würde, würde er sie bestimmt auslachen. Und das aus gutem Grund - sie würde gefühlsduselig werden. Trauern über den Verlust der Kindheit ihres Sohnes und des Hauses, Erinnerungen an die Vergangenheit - das war nicht wirklich sie. Vielleicht war das nur der Stress des heutigen Tages. Jedoch schob sie heimlich ein paar Gegenstände in der Aufbewahrungskiste zur Seite und legte das Foto zwischen einige Kleider in der Nähe des Bodens, wo es nicht zu sehen. Es würde niemanden schaden, wenn man so etwas Einfaches wie ein Foto behielt. In diesem Augenblick jedoch hörte sie ein Geräusch und begann schnell und heftig die Kleidung über das Bild zu schieben. Sie sah schuldbewusst auf und erblickte Vegeta, wie dieser, von der Türe aus, sie ansah. Irgendwas stimmte nicht. ~*~ Vegeta beobachtete seinen Sohn, wie er das Schwert aus der Scheide hinter seinem Rücken hervor zog, es schwang und versuchte imaginäre Monster und Schatten anzugreifen. Dabei versuchte der Saiyajin no Ouji die böse Vorahnung, die über ihn gekommen war, zu ignorieren. Er wunderte sich, dass sein Sohn, egal in welcher Zeitlinie er sich befand, eine Vorliebe für das Schwert hatte. Es war nicht so, dass er sich sorgte. Wenn er sich richtig erinnerte, gab es viele Saiyajins, die sich irgendwann in ihrem Leben instinktiv zu einer bestimmten Waffe angezogen fühlten. Es war definitiv keine Schande eine zu verwenden. Wenigstens war Trunks' Schwert mehr elegant als der Stab - Nyoi Bō - den Kakarott verwendete. Es war passender für den Sohn seines Blutes. Naja, es war nicht ganz egal. Aber wenn der Junge sich zu dem Schwert hingezogen fühlte, würde Vegeta ihn nicht stoppen. Außerdem war er in dem letzten Kampf mehr als effektiv damit umgegangen. Auch wenn ihm die Tatsache gefiel, dass Trunks eine neue Stufe seiner Entwicklung als Krieger erreicht hatte, war da etwas, was ihn ablenkte. Ihm war Bulmas Blick nicht entgangen. Die Art wie sich weg gedreht hatte, nachdem sie Trunks eine Weile gemustert hatte. Sie wirkte unglücklich ihren Sohn aufwachsen zu sehen, oder nicht? Er lachte etwas amüsiert in sich hinein. Manchmal konnte diese Frau wie eine typische Saiyajin sein und doch war sie nur ein Mensch. Vegeta vergaß hier und da, dass diese Rasse eine Neigung zur Sentimentalität hatte. Menschen waren solch schwache Geschöpfe, vermutlich war es nur selbstverständlich, dass sie zu Dingen oder Personen verbunden fühlten. Die Unvermeidlichkeit des Schicksals schien sie in gewisser Weise zu stören. Kinder wurden nun mal erwachsen - das war das Wesen der Dinge. Bulma war so gesehen sogar darauf vorbereitet. Immerhin hatte sie eine Vorschau darauf bekommen, wie ihr Sohn als junger Mann aussehen würde - und trotzdem wäre es ihr lieber, wenn Trunks für immer ein Kind bliebe. Kakarotts dumme Frau war genauso in Bezug auf ihre Söhne, somit teilte der andere Saiyajin das selbe Problem mit ihm. Vegeta fragte sich, ob alle menschlichen Frauen so waren, wenn sie Kinder hatten. Oder ob Kakarott und er die am wenigstens normalen Frauen gefunden hatten. Der Gedanke war ihm schon öfter gekommen, aber wenigstens war seine Frau hübscher. Er bewegte sich von dem Schutthaufen weg und versuchte sein merkwürdiges Gefühl zu enträtseln. Es war mehr als dieser Zusammenbruch, der oft nach seinem Kampf folgte. Wenn er länger darüber nachdachte, erkannte er, dass dieses Gefühl schon seit mehreren Tagen präsent war. Dieses Gefühl, das langsam im Hinterkopf wuchs. Es war nicht die Schlacht, die das Bewusstsein seiner Empfindung ausgelöst hatte ... es war etwas anderes. Etwas kürzliches, subtileres. Vegeta konnte es nicht festlegen, egal wie sehr er es auch versuchte. Er seufzte irritiert und fokussierte sich auf die Verwüstung rund um ihn. Er hatte wichtigere Überlegungen als vage Vorahnungen und nebulöse Fantasien. Es konnte ihm nicht weniger egal sein, dass der Rest der Stadt in Schutt und Asche lag, aber musste das Monster sein Zuhause zerstören? Auch wenn er es Kakarott übel nahm, dass er die Kreatur erledigt hatte, musste er zugeben, dass der andere Saiyajin es wenigstens auf eine befriedigende Art und Weise getan hat. Es war passend, dass das Monster noch etwas gelitten hatte, bevor es starb, nachdem was es alles getan hatte. Es würde einige Zeit dauern, bis die Capsule Corporation wieder bewohnbar war. Plötzlich fiel ihm genervt auf, dass der Gravitationsraum im Teil des Hauses lag, das zerstört wurde. Genau das ärgerte ihn am allermeisten. Das und die Zerstörung der Küche, denn im nächsten Moment stellte er fest, dass er hungrig war. Zähneknirschend stand er auf und sprang aus dem Trümmerhaufen heraus und klopfte sich die Asche von seinem Anzug. Trunks stoppte seinen Angriff auf einem gefallenen Baum, da ihm die Bewegung seines Vaters aufgefallen war. Er ließ das Schwert wieder in der Scheide verschwinden, während er auf den Älteren zu rannte. Vegeta lächelte beinahe, als er sah, dass der Junge bereits gelernt hatte, das Schwert wieder zurückzustecken, ohne hinzusehen. „Papa! Hast du gesehen, wie ich dem Monster den Schwanz abgeschnitten hatte?“ „Ja. Das war nicht schlecht. Deine Form braucht jetzt noch etwas Arbeit.“ Der Junge mit den blauen Augen nickte erwartungsvoll und Vegeta runzelte die Stirn, als er die Anzeichen sah. Das Kind war eindeutig am Beginn seines Wachstumsschubs. Mit seinen zehn Jahren war er etwas früh dran, aber menschliche Kinder wuchsen angeblich auch über Nacht - Trunks war immerhin ein halber Mensch. Für einen kurzen Moment machte er ein finsteres Gesicht. Das war der Preis dafür, dass er seinen ausgewachsenen Sohn aus der Zukunft gesehen hatte - er wusste jetzt bereits, dass sein Junge einmal größer sein würde als er. Verdammt, tja. Vielleicht hatte Bulma dieselben Anzeichen wie er gesehen. Moment - vielleicht war sie deswegen so bestürzt. Der Fliederhaarige plauderte nebenbei über Tapion, während Vegeta nur halbherzig zuhörte, ohne sich auch nur im Geringsten um den seltsam aussehenden Mann zu kümmern, mit dem sich Trunks für eine kurze Zeit so verbunden hatte. Als Krieger war Tapion mutig, aber lächerlich. Von größerer Bedeutung für ihn war Bulma. Es geschah selten, aber wenn sie im Begriff war, in eine ihrer periodischen Depressionen zu verfallen, musste er das Schweigen und Trübsal blasen für einige Tage aushalten. Vielleicht war das der Grund für sein seltsames Gefühl gewesen. Er verstand ihr Problem nicht – was war schon dabei, wenn ihr Sohn auf einmal erwachsen wurde und ihr Haus zerstört war? Er seufzte verärgert und verschränkte seine Arme. Menschen. Frauen. Trunks zupfte an seinem Arm und er sah zu ihm hinunter. „Was?“ „Mama ist verärgert, oder nicht?“, fragte der Junge. Vegeta blinzelte ihn an. Trunks war oft so verunsichert, dass man leicht vergaß, dass er einen scharfen Geist und ausgezeichnete Beobachtungskenntnisse für ein Kind in seinem Alter hatte. So wie es sich natürlich für einen Sohn von ihm gehörte. Vegeta zuckte nur mit seinen Schultern. „Sie ist immer über irgendetwas verärgert. Du kennst deine Mutter doch.“ „Aber dieses Mal ist es anders, oder nicht? Ich meine, sie ist nicht nur verärgert, was das Haus angeht. Es ist noch etwas anderes.“ „Wie soll ich das wissen?“, antwortete Vegeta genervt. Der Junge war genauso hartnäckig wie seine Mutter. „Wir bekommen heute ganz sicher nichts zu essen, so viel ist sicher.“ Trunks' Sorge zeigte, dass ihn die Aussicht auf Hunger im Moment nicht besonders störte. Er betrachtete seine Mutter nachdenklich und faltete unbewusst seine Arme, wie sein Vater, ineinander. „Ich glaube, dass sie einsam ist“, erklärte er. „Nicht wie die meisten Menschen einsam, aber trotzdem … ich weiß auch nicht.“ Alleine? Vegeta runzelte die Stirn, als er Trunks' Worte hörte. Wie konnte sie nur alleine sein? Trunks war meist bei ihr und er selbst war das letzte Jahr auch mehr bei ihr gewesen, als die Jahre zuvor. Eine weitere unsinnige Sache, die von Menschen ausging, entschied er. Die waren doch alle beknackt. „Sie wird drüber hinwegkommen“, antwortete Vegeta schnell, nicht wollend, dass sein Sohn seine Unsicherheit mitbekam. Trunks seufzte und streckte seine Arme über seinen Kopf und lächelte, als er plötzlich spürte, wie sein Arm den Griff des Schwertes berührte. „Vielleicht. Ich bin jedenfalls nicht mehr einsam – ich habe Oniichan. Son Goten hatte recht – es ist schön einen Bruder zu haben.“ Er sprang davon, zog erneut das Schwert und schrie dabei, als er es schwang. Vegeta zuckte zusammen. Kein Wunder, dass die Saiyajins ihre Kinder auf andere Planeten geschickt hatten. Diese Gören konnten ziemlich die Nerven beanspruchen. Ein vertrautes Aufflackern von Ki, das sich näherte, fing seine Aufmerksamkeit und er sah zum Himmel, um Kakarott vom Himmel fallen zu sehen. „Yo, Vegeta“, begrüßte ihn der andere Saiyajin und er hatte nur ein Grunzen als Antwort parat. Kakarott – Vegeta hasste dessen idiotischen Menschennamen Goku – sah erstaunt auf die Ruinen der Capsule Corporation, während er seine Hände auf seine Hüften legte und flüsterte. „Oh, Vegeta. Dein Haus ist ja total zerstört!“ Beim zweiten Gedanken traf der Name doch zu. Ein idiotischer Name für einen Idioten. Was zur Hölle machte er hier und überhaupt – er sollte eigentlich völlig fertig nach dem Kampf mit diesem Monster sein … „Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, du Idiot. Was willst du hier?“ „Na ja..., Chichi hat gesagt, dass euer Zuhause total derangiert ist und du und deine Familie keinen Platz zum Leben habt. Also dachte ich, ich biete euch … Ihr seid herzlich willkommen bei uns zu bleiben, bis alles wieder repariert ist.“ Vegeta funkelte ihn an und plötzlich schien es, als ob in Kakarotts Hirn etwas Klick machen würde. Denn im nächsten Moment dachte er daran, WEN er eigentlich ansprach. Er lachte schelmisch und legte eine Hand hinter den Kopf. „Oh. Äh … ich glaube nicht … Ich dachte nur, ich sollte fragen.“ „Wir können um uns selbst kümmern.“ „Ich weiß, ich weiß. Sag wo ist eigentlich Bulma?“ „Woher soll ich das wissen? Ich bin nicht ihr Aufpasser.“ Kakarott sah ihn verwirrt an. „Du kannst sagen, wo ich die ganze Zeit bin, aber nicht wo deine Frau ist?“ Vegeta faltete seine Arme und funkelte ihn erneut an. „Das ist etwas anderes. Du und ich haben gegeneinander gekämpft.“ „Ach wirklich? Na ja … okay ….“ Kakarott streckte sich ein wenig, dann zuckte er zusammen, als ein gequetschter Muskel ihn schmerzte. „Aua, das tut weh …. Nun, ich gehe jetzt nach Hause, ihr seid ja sowieso mit Arbeit hier zugedeckt. Chichi wird auch das Abendessen bald fertig haben.“ Der Magen des anderen Saiyajins knurrte laut, als ob er ihm sagen wollte, dass er Hunger hatte. Unbewusst ballte er seine rechte Hand zu seiner Faust, jedoch sagte er nichts. In diesem Moment lief Trunks vorbei, seine Augen weit aufgerissen, während er seine beiden Idole, die zusammenstanden, ausspionierte. „Goku-ojisan!“ Kakarott kicherte und strich über Trunks' Haare. Vegeta unterdrückte seinen Ärger. Dass ein Sohn des königlichen Hauses von Vegeta in solch unwürdiger Weise behandelt wurde … aber Trunks genoss es und Vegeta verkniff sich einen Kommentar. „Trunks, du und Goten habt heute wirklich gut gekämpft“, sagte Kakarott und die Brust des Jungen schwoll vor Stolz. „Ich wollte nur Oniichan helfen“, antwortete Trunks grinsend. „Wo ist Son Goten?“ „Son Gohan hat ihn mit nach Hause genommen. Er war noch etwas zittrig von dem Kampf.“ Trunks' Lächeln verschwand und seine Augen füllten sich mit Sorge. „Ist er okay?“ „Es geht ihm gut. Du weißt doch, dass er genauso hart im Nehmen ist wie du.“ Trunks wandte sich zu Vegeta, noch immer etwas besorgt. „Papa ...“ Kakarott sah ihn ebenfalls an. „Du weißt, wenn du und Bulma nicht bleiben wollt, Trunks ist immer willkommen.“ Vegeta machte genervt ein finsteres Gesicht und seufzte. „Von mir aus, macht, was ihr wollt.“ Trunks hüpfte auf und ab, bedankte sich bei seinem Vater und zog sofort zu dem Haus der Sons davon. Kakarott kicherte und sah zu, wie er für einen Moment in der Ferne schrumpfte. Dann runzelte er die Stirn und wandte sich Vegeta wieder zu. „Er kann so lange bleiben, wie er will, das weißt du. Aber wo werden Bulma und du heute bleiben?“ „Das geht dich einen feuchten Dreck an.“ Missmutig sah er zu dem anderen Krieger. Kakarott schien etwas angeschlagen zu sein, aber sonst unverletzt. „Ich nehme an, du hast es dieses Mal mit dem Super Saiyajin der Stufe drei nicht übertrieben.“ „Nein. Recht viel länger und ich hätte es wohl. Was ist mit dir? Bist du okay?“ „Mir geht’s bestens. Du weißt - es braucht schon mehr als ein beliebiges Monster braucht, um mich zu stoppen.“ Kakarott grinste ihn an und Vegeta lächelte unwillkürlich zurück, wissend, dass der andere Krieger sich auch an ihre Kämpfe gegen Majin Buu erinnerte. „Nun pass auf dich auf“, sagte Kakarott, während er langsam in die Luft aufstieg, um langsam aber doch den Ort zu verlassen. „Du bist der einzige Prinz der Saiyajins, den wir haben“, grinste er und winkte. Vegeta nickte zurück und sah dem anderen Saiyajin zu, wie er wegschoss, zurück zu seinem Zuhause. Vielleicht war Kakarott doch nicht so dumm, wie er immer dachte. Als er sich umdrehte, sah er auf die Stadt zu und bemerkte, dass die meisten Brände, die von ihrer Schlacht übrig geblieben waren, gelöscht waren. Das war zwar ein Rennen der Schwächlinge, aber diese Menschen konnten unglaublich fleißig sein, wenn sie es wollten. Wahrscheinlich würden sie die ganze Stadt innerhalb weniger Wochen wieder zu ihrem ursprünglichen Zustand verhelfen. Es war eine Schande, dass sie nicht alle wie Bulma waren, denn dann würde das innerhalb weniger Tage vonstatten gehen. Aber dieser Gedanke regte das seltsame Gefühl wieder an und er runzelte die Stirn. Bulma war die Quelle seines Gefühls. Abrupt erkannte er, dass Kakarott ihm eine Erklärung gegeben hatte. Er schnaubte. Der andere Saiyajin sollte sich wirklich aus den Angelegenheiten der anderen heraus halten … jedoch hatte er recht. In Schlachten hatte er gemeinsam mit Kakarott gekämpft, jedoch teilte er ein Zuhause mit seinem Sohn und Bulma. Und dennoch war die Verbindung mit seinem früheren Rivalen stärker. Vegeta seufzte und verstand so langsam, was falsch war. Er hätte es wissen müssen... Nein, er wusste es bereits und hatte es nur die ganze Zeit vermieden. Es brauchte das ahnungslose Geschwafel eines Low-Level-Kriegers, damit er es sich eingestand. Verdammt. Er schloss seine Augen für einen Moment. War er bereit dafür? Konnte er es tun? Der Saiyajin no Ouji war so vielen Bedrohungen der Galaxie entgegengetreten und hatte sie besiegt. Er hatte sogar den Tod zweimal erlebt. Und nichts hatte ihn so gestört wie das jetzt. Aber … er öffnete seine Augen. Er würde keinen Frieden finden, wenn er sich nicht damit befasste. Er würde verdammt sein, würde Kakarott ihn auch in diesem Punkt übertrumpfen würde. Also … wo war Bulma? Er hob sich in die Höhe, auf die sie zuletzt geklettert war, und runzelte die Stirn, als er um sich sah. Das Gebäude war viel instabiler, als er gedacht hatte. Diese Ebene sah so aus, als würde sie jede Sekunde zusammenbrechen. Hatte sie den Schaden nicht bemerkt? Nein, er kannte sie. Sie hatte es bestimmt gesehen, vermutlich einfach nur ausgeblendet. Verdammt, für eine Nicht-Kriegerin begab sie sich gern in Gefahr. Frustriert knirschte er mit seinen Zähnen und versuchte sie zu finden. Sie war, wie er zunächst erwartet, in ihrem Schlafzimmer und sammelte Gegenstände, die sie vermutlich für unersetzlich hielt. Er sah sie schweigend an. Es gab nichts in der Aufbewahrungskiste, das nicht ersetzt werden konnte. Sie bemerkte nicht einmal, dass er dort stand. Sie schien zu sehr von etwas eingenommen zu sein, das sie in ihren Händen hielt. Vegeta verengte seine Augen. Es war dieses verdammte Bild, das er hasste. Jenes, wo Bulmas Mutter ihn überredet hatte, so dazustehen. Sich so hinzustellen, wie sie es wollte, war der einzige Weg gewesen, die Frau zum Stillschweigen zu bekommen. Aber Bulma hielt es so in der Hand, als ob es ihr etwas bedeutete... Plötzlich bückte sie sich, um das Bild wegzulegen, so als ob sie es verstecken wollte. Vegeta machte ein finsteres Gesicht. Ihre Sentimentalität würde sie noch umbringen. Menschen! Frauen!, dachte er wieder. „Was machst du hier?“, forderte Vegeta eine Erklärung. Bulma schien ihr schlagendes Herz zu beruhigen. „Du hast mich zu Tode erschreckt, Vegeta!“, schnauzte sie ihn an. Man merkte ihr förmlich an, dass sie sich nicht wohlfühlte, dass er sie mit dem Bild gesehen hatte. „Das ganze Gebäude ist kurz davor jeden Moment zusammenzubrechen und du bist zurückgekommen, um …“ Er schritt ins Zimmer und schaute auf die Kiste, aus der er eine seltsam aussehende Erscheinung herausnahm. „... einige Kleider und nutzlosen Plunder mitzunehmen. Bist du verrückt geworden?“ Sie riss es ihm wütend wieder aus der Hand. „Das ist kein Plunder. Das ist meine erste Erfindung.“ „Also was ist das?“ „Es ist ein tragbarer Encapsulator. Ich habe es eines Tages für meinen Vater gemacht.“ Vegeta verzog sein Gesicht, so wie es das immer tat, wenn ihm etwas komisch vorkam. Beschützend hielt sie das Gerät an ihre Brust und steckte es in die Kiste, weit weg von ihm. Er seufzte irritierend und wandte sich der Kiste zu, indem er den Knopf drückte, um diese einzukapseln. „Ich war noch nicht fertig!“, keuchte sie vor Wut. „Du bist es jetzt“, er hob sie hoch und warf sie trotz ihrer Proteste über die Schulter. So hielt er sie fest, während er mit der anderen Hand nach den Hoi-Poi-Kapseln griff, um dann das Gebäude zu verlassen. Als sie draußen waren, ließ er sie wieder runter und drückte ihr die Kapseln in die Hand. Sie ballte mit einer Hand eine Faust und überlegte kurz, ob sie ihn schlagen sollte. Jedoch unterließ sie es, da es beim letzten Mal rein gar nichts gebracht hatte, außer dass ihre Finger wehtaten. „Du wagst es …“ In diesem Moment gab es hinter ihnen ein tiefes Rumpeln, wie der Donner vor einem Sturm, aber es waren keine Sturmwolken am Himmel. Vegeta faltete nur seine Arme und blickte sie an. Sie sah sich um und erkannte plötzlich, dass das Geräusch von den Resten ihres Hauses kam. Sie schauderte, als der letzte stehende Teil der Capsule Corporation nun völlig in sich zusammenbrach. Bulma starrte auf die aufsteigenden Wolken aus Staub und fühlte ein seltsames Gefühl in ihrer Magengegend, als sie realisierte, dass sie wenige Sekunden davor noch dort gewesen war. Dass sie tot sein könnte … Schuldig blinzelte sie zu Vegeta, aber auch dankbar und er sagte nichts, auch wenn ein 'Ich hab's dir doch gesagt' angebracht gewesen wäre. „Wie lange wird es dauern, bis es wieder gebaut werden kann?“, fragte er und drehte sich um, um die Trümmer zu betrachten und ihre Bestürzung zu ignorieren. „Ahem … die Versicherungsgesellschaft sagte, dass die Konstrukteure morgen mit der Arbeit anfangen werden. Diese sollten innerhalb einer Woche fertig sein. Eine dieser Vergünstigungen der Millionen Zeni Versicherungspolice.“ Er nickte, als ob er sich sorgte. „Gut, das wird es tun.“ Er wandte sich wieder ihr zu, und sie runzelte die Stirn aufgrund seiner kryptischen Aussage und sah sich dann um. „Was … und wo ist Trunks?“ „Ich hab ihn zu Kakarott geschickt, wo er die nächsten Tage bleiben kann. Er ist bereits weg.“ „Was? Aber … Ich habe keinen Übernachtsrucksack oder etwas Ähnliches für ihn zusammengestellt ….“ „Bulma, wie oft hat der Junge bei den Sons schon die Nacht verbracht? Er hat sogar seine eigene Zahnbürste dort. Ihm geht’s gut. Also komm jetzt.“ „Kommen... ? Wohin?“ Er seufzte verärgert und verdrehte die Augen. „Wir können wohl kaum hier bleiben, oder? Ich nehme dich irgendwo anders hin.“ Sie starrte ihn an. Irgendwo anders? Meinte er den geheimnisvollen Ort, zu dem er verschwand, wann immer er nicht bei der Capsule Corporation war? Er wollte sie dorthin bringen? So sehr ihre Neugierde sofort angeregt wurde, seufzte sie und verschränkte ihre Arme. „Vegeta, ich muss hier bleiben. Ich muss den Umbau beaufsichtigen und …“ „Deine Eltern können das machen.“ „Aber da ist noch das Aufsichtsgremium ...“ „Das bereits gewöhnt ist, dass du ab und zu ein paar Tage weg bist wegen ein paar beliebigen Abenteuern. Die können das alles für eine Weile ohne dich schaukeln.“ „Aber ...“ „Frau, es gibt keinen logischen Grund für dich hier zu bleiben. Nun komm schon!“ Dann schwang er sie wieder in seine Arme, ohne auf ihre Zustimmung zu warten. Sie hatte nur genügend Zeit, die Hoi-Poi-Kapsel in ihre Tasche zu stecken und einen Arm um seine Schulter zu werfen, bevor er losflog. Er war so verdammt ungeduldig... Sie war noch neugieriger als zuvor. Vegetas Verhalten war in der Tat seltsam, er war selten so hartnäckig, wenn es um etwas ging. Es war eher seine Art, dass er etwas einmal offerierte und dann nie wieder, wenn man sein Angebot ausschlug. Es war also wirklich alles andere als typisch. Aber seine Ankündigung und seine Absichten schienen mehr einer Forderung als einer Bitte gleichzukommen … somit würde er sie so oder so mitnehmen. Das war sehr merkwürdig … er führte irgendwas im Schilde – aber was? Als sie so dahin flogen, sah sie ein Profil an und wie üblich konnte sie nicht aus seinem Gesichtsausdruck herauslesen. Er sah verärgert aus, doch er sah immer verärgert aus. Sie knirschte mit ihren Zähnen und versuchte sich zu entspannen, weil sie wusste, dass sie sowieso nichts ausrichten konnte, wenn er mal über etwas entschieden hatte. Es war so seltsam mit einem Mann zusammenzuleben, den sie eigentlich nicht wirklich kannte, selbst nach zehn Jahren. Oh, natürlich wusste sie von seinen Gewohnheiten und ein wenig von seinen Gedanken … Aber er erlaubte ihr nie den wahren Vegeta zu sehen. Den einen, den sie von Zeit zu Zeit sah und nie länger als einen Augenblick in Erscheinung trat, wenn er sein Schutzschild kurz vernachlässigte. Der wahre Vegeta, wusste sie, war es, der es nach dem schrecklichen Kampf gegen Cell dazu gebracht hatte, wieder mit ihr zu leben. Zehn Jahre lang war er bei ihr geblieben, auch wenn er oft den Eindruck machte, dass er von ihr genervt sei. Der wahre Vegeta war es, der sie davon abgehalten hatte, ihn zu verlassen und jemand anderen zu finden – dutzende Male. Sie seufzte und machte es sich etwas gemütlicher in seinen Armen. Sie fand, dass es gut war, dass er sie noch immer faszinierte. Vermutlich wäre es ihr nach zehn Jahren mit einem anderen Mann langweilig geworden. Das Leben mit Vegeta war vielleicht alles, nur nicht langweilig. Sie ruhte ihren Kopf auf seiner Schulter aus und sah sich um. Sie liebte es mit ihm zu fliegen, auch wenn sie nie danach fragte. Bulma nutzte die gelegentlichen Möglichkeiten, die sie bekam, mehr als voll aus. Sie schaute hinunter zur Erde und zappelte ein wenig, um einen besseren Blick zu bekommen, da sie in wenigen Sekunden eine Stadt überfliegen würden. Der Wind rauschte an ihnen vorbei, der nur ein wenig von seiner Aura gedämpft wurde und sie lachte, als sie durch ein Tal schossen, Berge sah, die so schnell an ihr vorbei fuhren, dass es nur ein leichtes Flackern in ihren Augen war. Das war nur ein weiterer Grund, warum sie bei ihm blieb. Welcher gewöhnliche Mann hätte ihr das geben können? Der Saiyajin blickte sie an und plötzlich spürte sie, wie er sich ein wenig verlangsamte, als er sie etwas versetzte. Einen Augenblick später baumelte sie unter ihm, nur von seinen Armen gehalten. Sie schnappte nach Luft, aber sein Griff war fest. Sie wusste, dass er sie nicht loslassen würde. Und dann lächelte er sie auf diese boshafte Weise an … die Art, wie er es so oft tat und dann hob er ab. Er hob so richtig ab. Die Blauhaarige quietschte, als sie durch den Himmel schossen, die Wucht war so groß, dass ihr Körper entzerrt wurde. Sie lachte und streckte ihre Arme zur Seite, so als ob sie fliegen würde. Schließlich sah sie nach unten und die Illusion war komplett. Sie konnte sich wahrlich vorstellen, dass das ihre Kraft war, die sie über das Ackerland so schnell trug. Abermals flackerte es so schnell an ihr vorbei, dass es wie eine Vision war, wie die die Wälder, die mit dem nächsten Blinzeln kamen und wieder verschwanden. Sie jauchzte laut, als sie die Schallbarriere durchbrachen und sie hörte die kraftvolle Erschütterung des Überschallknalls um sich. Dann waren sie auf einmal über dem Ozean, wo das Meer um sie herum zwei Mauern aufgebaute, wie ein Durchgang, durch den sie flogen, begleitet von großen Wellen, die sich aufwärts krümmten und eine Art Tunnel kreierten. Er drehte ein und sie schloss fast ihre Augen, als sie auf einmal auf eine Welle zurasten, die so groß war, dass sie einen riesigen Öltanker kentern könnte. Als ob sie es gewusst hätte, wölbte sich die Welle über sie zusammen, vervollständige den Tunnel um sie herum. Gerade als der Tunnel aus Wasser in sich zusammenbrach, brüllte Vegeta und schoss mit so einer Wucht heraus, dass sie es gerade noch in die Freiheit schufen. Bulma jubelte triumphierend und sie flogen weiter. Nach einer Weile, nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, blickte sie zu ihm hinauf. Es war so untypisch, dass er solche Dinge tat. Er war fast … nett. Sie runzelte die Stirn und schüttelte ihren Kopf. Sie konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal nett gewesen war. Wenn überhaupt. Selbst sein jetziges Verhalten hatte vermutliche ein paar Hintergedanken, sie lächelte jedoch nur. „Angeber!“ Erneut lächelte er, ohne, dass er sie auch nur ansah, und holte sie wieder zu sich hinauf, sodass er sie auf seinen Rücken trug. Ganz langsam, während sie sich an seinem Hals festhielt und dann wieder löste. Es war ein gutes Timing, sie hatte bereits angefangen zu ermüden und somit ruhte sie sich dankbar aus, indem sie sich etwas gegen ihn lehnte, während er weiter flog. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte sie letztendlich. Er war still für einen Moment und dann zeigte er nach vorne. „Dorthin.“ Bulma versuchte etwas ausfindig zu machen, aber seine Augen waren um so viel besser als die ihrigen, dass sie es schließlich aufgab, als sie nichts anderes als Wasser ausmachen konnte. Sie würden gleich ankommen. Bulma seufzte. Nur Dende wusste, wo er sie mitnahm. Wenigstens hatte sie noch ihre Hoi-Poi-Kapseln mit all ihrer Kleidung und den meisten ihrer Notwendigkeiten. So berauschend der Flug auch gewesen war … Sein Körper war warm und stark unter ihr. Sie grinste vor sich hin und fragte sich, ob sie ihn später vielleicht überzeugen konnte, ein anderes Spiel zu spielen … Schließlich verengte sie ihre Augen und konnte nun doch etwas in der Ferne sehen. Er drehte etwas ein, als sie näherkamen und Bulma realisierte, dass es eine Insel war. Eine ziemlich Große sogar, an der einen Seite war ein in sich zusammengebrochener Vulkan. Über den Seeweg war es nicht möglich diese Insel zu erreichen, denn sie war von allen Seiten von zerklüfteten Steinen, die aus dem Meer ragten, umgeben. Außerdem wurden die Ränder der Insel noch von schieren Klippen von glänzendem, schwarzem Vulkangestein begrenzt. Vegeta wurde langsamer und machte kleinere Kreise, als er zur Landung ansetzte. Bulma bekam nun einen besseren Blick auf die Insel und bemerkte, dass hinter den Klippen ein überraschend schöner Platz war, der von einem dichten, grünen Wald bedeckt, mit kleinen Wasserläufen und Wasserfällen verschmolzen war und in einen See verlief. Der Ort hier war komplett abgeschottet. Soweit sie das sehen konnte, würden hier auch nicht alsbald Touristenzentren entstehen, so wie die Landschaft aufgebaut war. Vegeta sank nach unten, bis er am äußeren Rand des Sees neben einem kleineren See, auf einer Art natürlichen Terrasse, zum Stehen kam. Bulma keuchte und trat von ihm weg, um die Aussicht zu bestaunen. Sie konnte die gesamte Insel von hier aus sehen, die sich mehrere Meilen in alle Richtungen erstreckte. Auf der Terrasse, auf der sie standen, hatte sich das vulkanische Gestein in eine Art schmalen Strand aus schwarzem Sand verwandelt, das von massiven Palmen umschlossen war. Diese bogen sich leicht durch die Brise und die Blätter der dicken Wendel der Palmen wurden dabei sanft in das Wasser getaucht. Weiter oben auf einem Berg hatte der Wasserfall seinen Ursprung, der damit den See unter sich füllte. Der Wind blies erneut, mit dem Duft des Ozeans und dem Parfum der tausenden Pflanzen, die sich auf der Insel befanden. Sie schloss ihre Augen und atmete die Luft ein und aus, zitternd vor Freude. Noch nie hatte sie in ihrem Leben so etwas Süßes gerochen. Bulma vernahm sie ein Geräusch hinter sich und drehte sich um, nur um zu sehen, dass Vegeta sich von ihr abgewandt hatte und eine schmale Treppe hinaufging, die sie vorher nicht bemerkt hatte. Es war keine wirkliche Treppe, es war nur perfekt zugeschnittenes Obsidian, das Vegeta da nach oben schritt und auf einmal verschwand ihr Gefährte in der Vegetation, die den Rest der Stufen verhüllte. Sie wollte beginnen nach ihm zu rufen, plötzlich unsicher an diesem seltsamen Ort zu sein. Doch sie hielt sich zurück und beschloss die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Aber … er verhielt sich merkwürdig, selbst für Vegeta. Ihre Neugier war geweckt worden. Sie kam nicht umhin zu fühlen, dass etwas nicht in Ordnung war … Nach einem Moment stieg sie ebenfalls die Treppen hinauf, um ihm zu folgen. ~*~ 'Kann ich das wirklich tun?', wunderte sich Vegeta. Er hörte, wie Bulma ihm nachging, und seufzte resigniert. Er hatte die Entscheidung jetzt schon gefällt, eigentlich hatte er es schon vor Jahren getan. Er musste es nur noch akzeptieren. Aber … Vegeta seufzte erneut. Sein Vater war nicht in der Lage dazu gewesen, diesen letzten Schritt noch zu tun und auch nicht dessen Vater vor ihm, aber … Er schnaubte. Sein Vater war ein Feigling und ein Narr gewesen, das zählte also nicht. Kakarott hatte es vielleicht gemacht, aber … Kakarott war nicht wirklich ein normaler Saiyajin. Mit seinen menschlichen Zügen wäre es ihm wohl ein Leichtes gewesen … Der Saiyajin no Ouji ächzte gereizt. Der schwierigste Schritt, den ein wahrer Krieger machen konnte, war wohl jener, den ein Dummkopf mit Leichtigkeit machte. Verdammt! Er schob den Gedanken zur Seite. Es war besser sich auf der Hier und Jetzt zu konzentrieren. Der Saiyajin erreicht den Eingang der Höhle und atmete, fast schon entspannt, als er durch den Torbogen ging. Egal wie sehr er auch die Capsule Corporation mochte, dieser Ort hier war so viel näher an der Idee von Heimat für ihn. Er fragte sich, ob sie es mögen würde – plötzlich schnaubte er. Seit wann waren die Gefühle dieser Frau so wichtig für ihn geworden? Aber er wusste die Antwort bereits. Ihre Gefühle waren ihm schon viel länger wichtig gewesen, als er es je zugeben würde. Es war Zeit, die Wahrheit in mehr als einer Hinsicht zu begegnen. Also hörte er aufmerksam zu, als Bulma hinter ihm eintrat und aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Er erlaubte sich ein wenig Selbstzufriedenheit über ihre Reaktion. Insgeheim hatte er gewusst, dass sie es mögen würde. Immerhin hatte er einen Haufen Arbeit in den Ort über die Jahre gesteckt, bis es schließlich in einem geeigneten Zustand war. Es war endlich würdig seine Residenz genannt zu werden. Die hohe gewölbte Höhle war perfekt gewesen, als er die Insel gefunden hatte und obwohl er sich zunächst unbehaglich gefühlt hatte, genoss er es später umso mehr hier einzukehren. Natürlich musste er selbst handwerkliche Arbeiten verrichten, um die Höhle entsprechend umzubauen, es gab ja sonst niemanden. Es war ein besonderer Platz, er hatte nie groß Interesse daran gehabt jemand anderen mitzubringen. Nicht einmal Trunks. Doch das war bevor jetzt. Vegeta ging zu einem der Schränke und durchsuchte dort den Vorrat an Hoi-Poi-Kapseln. Dies war eines der wenigen Dinge, die er nicht mit seinen eigenen Händen gemacht hatte. Er wählte eine aus und als diese sich ausbreitete – ein kleiner Kühlschrank kam hervor - schob er diesen mit seiner Zehe auf den richtigen Platz und drehte sich zu seiner Gefährtin um. Bulma ging herum und berührte die Dinge, so als ob sie ihren Augen nicht ganz trauen würde. Vegeta lächelte, als sie ihre Hände über seine von Hand gemachten Schränke streifte, die selbst gebauten Stiegen in den nächsten Stock hinauf ging und durch das Fenster sah, das er in den Fels gehauen hatte. Sie kehrte wieder nach unten zurück und begutachtete den Futon, den er mit pflanzlichen Fasern gefüllt hatte. Vermutlich würde er nicht so weich sein, wie das Bett, das sie normalerweise gewohnt war. Jedoch würde es trotzdem ausreichen. Endlich wandte sie sich an ihn und er war amüsiert zu sehen, dass er sie mit seinem Unterschlupf völlig aus der Fassung geworfen hatte. „Dies … du ...“, wurde sie ruhig und kicherte ein wenig. „Ich glaube, ich bin ein bisschen sprachlos.“ „Der Tag, an dem du sprachlos bist, ist ein wundersamer Tag für die Menschheit“, sprach er affektiert, faltete seine Arme und drehte sich zum Eingang zurück. „Es gibt Essen im Kühlschrank. Ich bin so lange auf der Jagd und komme gleich zurück.“ „Es gibt Essen im Kühlschrank, ich komme zurück, ich gehe auf die Jagd.“ „Jagd?“ Sie klang überrascht, aber nicht übermäßig. Sie war es gewöhnt, dass er hier und da jagen ging, jedoch war sie gerade nicht allzu sehr begeistert darüber. „Aber … sind hier gefährliche Tiere?“ Er konnte die Irritation in ihrer Stimme hören und schmunzelte. Sie verstand nicht, warum er jagen ging, wenn es sowieso Essen im Kühlschrank gab. Es war interessant, ihre Art war nicht immer so pastoral gewesen … aber sie sollte sich freuen. Vegeta war bereits dabei das Ritual, so gut es ging, den heiklen menschlicheren Empfindungen anzupassen. „Es gibt welche, aber die kommen den Berg nicht so weit nach oben“, antwortete er. „Du solltest hier sicher sein, wenn du dich nicht unterhalb des Sees aufhältst.“ Dann drehte er sich um, um zu verschwinden. Als er die Stiegen nach unten ging, stellte er fest, dass die Sonne bereits am Untergehen war. Bald würde ein Vollmond am Abendhimmel aufsteigen. Gut, denn das war auch Teil des Rituals, auch wenn er seinen Schwanz nicht mehr hatte. Es schien, als ob alles perfekt zusammenpasste … er sah es als eine Art Beweis, der ihm mitteilte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Natürlich nur in der Theorie, denn sie konnte immer noch ablehnen … Er verschwand in den kühlen Schatten des Waldes und schob seine Gedanken beiseite. Wenn sie ablehnte, dann tat sie es eben. Vegeta würde nur irgendwie damit umgehen müssen. Aber nun war nicht die Zeit sich über solche Dinge zu sorgen. Er war ein Saiyajin und die Jagd ging los. ~*~ 'Ich kann es einfach nicht glauben', dachte sich Bulma, als sie die Erforschung von Vegetas Höhle abschloss. Dass er so einen Ort bauen konnte, mit seinen eigenen Händen … dass er so eine schöne Insel auswählen konnte, auf der er dies tat … und dass er sie hier herbringen würde … Sie stand am Eingang der Höhle und fasste die polierte Glätte des rauen Steins an. Irgendwann musste er den Torbogen mit seiner Kraft erweitert haben. Der Ort war primitiv, im Vergleich dazu, was er sonst gewohnt war. Aber es hatte alle Annehmlichkeiten, die ein Asket wie Vegeta wollen würde. Ihr genügte es. Immerhin hatte sie schon schlimmer gehaust, wenn sie an ihre alten Dragon Ball Jagden zurückdachte. In der Tat war es gar luxuriös verglichen zu einigen Orten, wo sie sich sonst schon mal über die Jahre ausgeruht hatte … Das war alles so seltsam. Das konnte nicht ihr Vegeta sein, der Mann, der seinen eigenen Sohn ignoriert hatte, bis sein Kind alt genug zum Kämpfen war. Der Mann, der auch sie routinemäßig ignorierte, außer wenn er etwas Bestimmtes wollte … das war beinahe eine andere Person. Aber … nein. Es wäre völlig töricht von ihr, zu versuchen, etwas aus seinem merkwürdigen Verhalten herauszulesen. Er hatte etwas vor, sie wusste das, jedoch nicht was und sie konnte nicht einmal ergründen. Wahrscheinlich wäre es nur reine Zeitverschwendung für sie gewesen, es überhaupt zu versuchen. Überhaupt, da war diese ganz wunderschöne Insel, die es zu entdecken gab. Sie nahm eine ihrer Hoi-Poi-Kapseln heraus, die sie benutzt hatte, um ihre Habseligkeiten von Zuhause einzupacken und aktivierte sie. Aus der Kiste, die zum Vorschein kam, nahm sie etwas Komfortableres zum Anziehen heraus. Zu ihrer Freude stellte sie fest, dass sie ihren Bikini eingepackt hatte, zog sich diesen sofort über und griff nach einem Handtuch. Der See war einfach zu schön, um darauf zu verzichten und es war ein langer, seltsamer Tag gewesen. Eine kleine Runde schwimmen würde ihr bestimmt helfen, um sich wieder auf andere Gedanken zu bringen. Der See war klar und seicht und man konnte bis zum Boden hinunter sehen. Als sie dort ankam, sprang sie sofort hinein. Es war genauso abkühlend und belebend, wie sie es erwartet hatte und sie frohlockte, wie sie es schon seit Jahren nicht mehr getan hatte - solange zu schwimmen, bis sie komplett erschöpft war und dann auf dem Rücken am Wasser zu treiben, um die verbleibende Sonne zu genießen, die ihren Körper wärmte. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie in die Nähe der Küste getrieben war, bis ein Schatten über sie fiel. Erschrocken öffnete sie ihre Augen, um zu bemerken, dass Vegeta, der am Rande des Sees stand, zurückgekehrt war. Wie lange war er bereits dort gestanden und hatte sie schweigend beobachtet? Sie hatte keine Ahnung, aber im Grunde war es ihr auch egal. Tatsächlich mochte Bulma es sogar - die Art, wie er sie oft anstarrte, nichtssagend, manchmal für Stunden. Solange er nie eine andere Frau auf die gleiche Weise anstarrte, würde sie nichts dagegen haben. Die Blauhaarige blickte zu ihm hinauf, seine Gestalt hob sich schemenhaft vom Sonnenlicht ab. Er war verschwitzt, schmutzig und völlig mit dunklen Flecken von Schlamm bespritzt. Aber als sie seine Hand sah, begriff sie, dass es vermutlich nicht Schlamm war, den sie da sah. Er schleppte etwas hinter sich her, das sie nicht identifizieren konnte. Das Einzige, was sie sicher sagen konnte, war, dass es groß und pelzig und vor Kurzem erst gestorben war … Sie schluckte unruhig. Seine Jagd war wohl erfolgreich gewesen. Sein Gesicht war ausdruckslos und er schaute zu ihr hinunter. Nach einem kurzen Augenblick ließ er das Ding fallen und drehte sich weg. Sie beobachtete ihn neugierig, während er sich auszog, seine Handschuhe und Stiefel auf den Boden fallen ließ und dann selbst ins Wasser stieg – mit seinen restlichen Klamotten. Vegeta tauchte sofort unter, kam an die Oberfläche einen Moment später zurück und rubbelte sich den Dreck und das Blut von seiner Haut und seiner Kleidung. Bulma sah eine Gelegenheit und grinste in sich hinein. Träge legte sie ihre Hände hinter ihrem Kopf und ließ sich dorthin driften, wo sich ihr Gefährte gerade wusch, so als ob es rein zufällig geschah. Er hatte bereits den größten Teil des Schmutzes und Drecks entfernt, als sie auf ihn zutrieb – mit einem unschuldigen aber einladenden Ausdruck in ihrem Gesicht. Er blickte hinunter, pausierte das Schrubben, während seine Augen gemächlich nach unten wanderten, um ihren Körper zu begutachten. Was auch immer es war, dass ihn vor zehn Jahren zu ihr hingezogen hatte – sie hatte es noch immer. Sie richtete sich auf, bis sie gerade im brusttiefen Wasser stand, steckte ihre Hände hinter ihrem Rücken und lächelte ihm ins Gesicht. Die Art, wie sie in ansah, war so typisch Bulma, wie sie schamlos mit ihm flirtete. Der Saiyajin no Ouji senkte seine Arme und sah ihr in die Augen und … drehte sich weg, schwamm zurück zum Ufer und ließ sie alleine im Wasser stehen. Sie starrte ihm ungläubig hinterher, als er aus dem Wasser stieg und die Treppe hinauf zu seiner Höhle entlang ging, während er seinen “Fang” hinter sich herzog. Die Blauhaarige stierte ihm noch einen langen Augenblick hinterher, bevor sie begann vor sich hin zu fluchen – alles andere als ladylike. Sie hätte es wissen müssen. Man konnte immer darauf vertrauen, dass ein Saiyajin Essen dem Sex vorzog. Gereizt stieg sie aus dem Wasser und trocknete sich ab. Sie scheuerte ihre Haut fast wund, so fest rubbelte sie, da sie innerlich kochte … Aber trotz ihres Ärgers war sie auch besorgt. Es war untypisch für ihn so eine offensichtliche Einladung auszuschlagen, besonders nicht zu jenem Zeitpunkt. In der Vergangenheit war er nach einem Kampf oder einer erfolgreichen Jagd immer mehr amourös gewesen als sonst - heute hätte er beides gehabt. Vielleicht stimmte etwas nicht … Nein. Sie machte sich vermutlich umsonst Gedanken. Vegeta hatte sich bereits den ganzen Tag merkwürdig verhalten, es war immerhin ein bizarrer Tag gewesen. Es musste so sein. Die Sonne war untergegangen. Bulma wickelte das Handtuch um sich selbst und kehrte nun auch zu der Höhlenkammer, die in einem warmen goldenen Licht eingetaucht war, zurück. Vegeta hatte die Fackeln, die an der Wand hingen, angezündet. Zu ihrer Überraschung erzeugten die flackernden Flammen eine gemütliche Atmosphäre. Sie hatte nie dran gedacht, das Wort 'gemütlich' mit Vegeta zu assoziieren. Während sie zum Bett ging, beobachtete sie, wie er sich neben der erschlagenen Kreatur von vorher hinkniete. Was auch immer mit ihm los war, es hatte seinen Appetit offensichtlich nicht beeinträchtigt. Noch immer verärgert über seine Zurückweisung von vorher, zog sie ihre Knie bis zu ihrer Brust. „Du wirst dieses Ding nicht hier drinnen schlachten, oder?“, fragte sie gereizt. Seine einzige Antwort bestand nur darin, ihr einen merkwürdigen Blick zuzuwerfen und seine Hand zu heben, um einen Teil Ki darin zu offenbaren und zu formen. Das Ki veränderte sich und der Saiyajin schuf sich eine scharfe Schneide, um damit seine Beute mit ein paar schnellen Bewegungen auszuweiden. Bulma schluckte, als sich aufgrund des Ekels etwas in ihrer Kehle rührte. Sie wandte sich bewusst weg zu dem Futon und versuchte ihre Übelkeit zu unterdrücken, während sie ihm den Rücken zeigte. Wenn er dachte, dass sie mit ihm schlafen würde … „He, Bulma.“ Ah, scheinbar erinnerte er sich, dass er auch sprechen konnte. „Was?“, fragte sie genervt. „Hast du bereits gegessen?“ „Nein, danke“, schnauzte sie ihn sarkastisch an. „Ich bin nicht all zu hungrig im Augenblick.“ Er bewegte sich hinter ihr und sie vernahm ein leises Brummen. Die Blauhaarige fühlte das vertraute Prickeln in ihrem Nacken, als er wieder seine Ki-Energie manipulierte – für einen Moment war es stillschweigend. Dann zuckte sie vor Schreck zusammen, als die Lichter bei den nahestehenden Fackeln ausgingen. Sie drehte sich überrascht um, nur um zu sehen, dass er über dem Futon stand. Mit etwas Dunklem und Tropfendem, das auf einer kleinen Holzplatte in seiner Hand lag. Sie wandte den Kopf ab und empörte sich. „Würg! Vegeta, kannst du nicht draußen essen oder so was?“ Er schaute nur auf sie herab und sie verzog abermals die Augenbrauen überrascht. Ein seltsamer Ausdruck, den sie nicht deuten konnte, war auf seinem Gesicht zu sehen und es alarmierte sie sofort. Da war etwas .. wahrlich Seltsames, so wie er sie ansah, irgendwie bedeutsam … Plötzlich hockte er sich hin, nahm den Gegenstand von der Platte und hielt ihr die Hand hin. „Das ist für dich.“ Sie starrte ihn an, dann seine Hand. Vegeta hielt ihr ein Stück Fleisch von seinem früheren Besitzer hin, das noch immer dampfte – kaum tot. Erneut blickte sie ihn wieder an. Sein Gesicht war teilweise im Schatten, jedoch konnte sie seine Augen deutlich sehen. Der Saiyajin beobachtete sie aufmerksam, als ob es das Wichtigste in der Welt sei, dass sie sein Opfer annehme … „Ach … Vegeta ...“, stammelte sie, als sie das Fleisch noch einmal genauer begutachtete. Seine Hand schwankte nicht und er sagte auch nichts dazu. Erneut schluckte sie. Jetzt gerade wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass er zu seinem üblichen Verhalten zurückkehrte. Dass er aufhörte, sich so seltsam zu verhalten und ihr, wie üblich, die kalte Schulter zeigte. Bulma verstand Vegeta, sie wusste, wie sie mit ihm umzugehen hatte, konnte sogar seine Reaktionen vorhersagen – manchmal. Sie hatte im Laufe der Jahre eine Art Verständnis entwickelt. Mit den Grenzen, die sie sich füreinander gesetzt hatten, war sie komfortabel geworden. Dieser neue, intensive Vegeta, der Dinge erschuf und nicht zerstörte und sie als Frau scheinbar auch um sich haben wollte – sie verstand diesen Vegeta überhaupt nicht. Er überschritt zu viele dieser Grenzen auf einmal und sie fühlte sich nicht bereit dazu. Aber … sie sah wieder zu ihm auf und zitterte. Der Blick auf seinem Gesicht war so anders als seine übliche Kälte oder das Grinsen … Das war keines seiner Psychospielchen, doch ... was bedeutete es...? Sie wurde an Zeiten erinnert, wo sie ihn ab und an dabei ertappt hatte, wie er sie verschieden ansah. Ein Blick, der einmal sanfter war, einmal mehr intensiver, so wie er sie jetzt gerade ansah … und sie errötete plötzlich unerklärlich. Es war so viel leichter mit ihm klarzukommen, wenn er ein arrogantes Arschloch war. Er verlangte nichts von ihr, dass sie nicht bereit war zu geben. Aber wenn er so wie jetzt war, spürte sie, wie er die imaginäre Wand, die sie um sich aufgebaut hatte, zu zerstören im Begriff war. Ohne diese Wand war sie verwundbar – und nur er, der Krieger, der er war, wusste, wie er sie brach. Vegeta hatte es noch nie getan, sie hatte auch nie gedacht, dass er es tun würde. Vielleicht hatte sie es nie gewollt, dass er dazu fähig war, denn sie fürchtete die Möglichkeit. Sie hatte ihn immer gefürchtet. Und doch … so sehr sie die Aussicht erschrak, genauso sehr fasziniert war sie davon, wie von ihm. Es gab schon immer einen Teil von ihr, der ihr flüsterte, wann immer sie ihren Schutzwall vernachlässigte, der sich gewundert hatte, was passieren würde, wenn Vegeta sich dafür entschied, sich ihr zu offenbaren. Würden sie sich in einer normalen, dummen Beziehung wiederfinden? Sie wusste es besser, aber wäre es das entgegengesetzte Extrem? Vegeta wählte nicht einfach Dinge aus, er erhob Anspruch. Bis jetzt hatte er keinen Anspruch auf sie gehabt – und sie hatte immer gedacht, dass sie dies nicht wollte. Aber sie hatte genügend Einblicke in seine Seele bekommen, die sich im Innersten seiner dicken Schale befand, dass sie nichtsdestotrotz.... Trotzdem mehr sehen wollte... Bulma realisierte, dass seine Opfergabe alles war, was sie annehmen musste. Scheinbar war dieses Ding in seiner Hand mehr als nur ein Stück Fleisch, das von Blut getränkt war. Sie seufzte. Sie konnte noch nie einer echten Herausforderung widerstehen. Um ihre Nervosität zu verstecken, kicherte sie ein wenig und setzte sich schließlich auf. Kurz sträubte sie sich, als sie runter auf seine Hand starrte. „Ich nehme nicht an, dass es wie Huhn schmeckt, oder?“ Seine Lippen zuckten, aber er lächelte nicht, als er seine Hand hob. Sie beugte sich etwas nach vor und biss zart zu, während sie versuchte nicht daran zu denken, was sie da eigentlich aß. Noch schwieriger war darüber hinwegzusehen, wie er bei ihrer Tätigkeit zusah. Sie schluckte so schnell sie konnte, ohne zu kauen - und trotz ihrer Bemühungen kam sie nicht umhin, die Wärme des Fleisches, das scharfe, salzige Blut zu bemerken … Der Saiyajin nahm seine Hand weg, nachdem sie ihr Stück aufgegessen hatte. Abwesend biss er selbst noch ein Stück ab, bevor er es wieder auf die Platte legte und diese neben das Bett legte. Kauend schaute er sie stumm weiterhin an. Bulma schluckte und sah zu ihm hinauf, um zu sehen, dass er sie leicht anlächelte. „Also?“ Sie erwiderte das Lächeln etwas schwach. „Ich nehme an, das ist ein etwas gewöhnungsbedürftiger Geschmack … etwas nur für Kenner.“ „Mmh, kann sein.“ Abermals sah sie ihn an, er hatte seine Augen gesenkt und schien mit sich selbst zu kämpfen, um überhaupt ein Wort herauszubringen. Vegeta? Vegeta hatte ein Problem etwas zu sagen? Aufgrund ihrer Beobachtung beschloss sie es ihm leicht zu machen und ihm die Möglichkeit zur Erklärung zu geben. „Also … willst du mir vielleicht sagen, worum es hier geht?“ Vegeta sah sie an und runzelte die Stirn, bevor er seufzend fortfuhr. „Scheinbar habe ich keine andere Wahl“. Erneut senkte er seinen Kopf. „Es war … wichtig, dass du diese Opfergabe annimmst. Eine Tötung zu teilen ist Bestandteil des Rituals. Eigentlich hättest du mir helfen müssen bei der Erlegung, aber ich habe die Vorschriften etwas umgangen.“ Die Blauhaarige zitterte, schob jedoch jeden negativen Gedanken sofort beiseite. „Ritual? Was für ein Ritual? Wovon redest du?“ „Es ist ...“, er atmete aus und begann von Neuem. „Du hast mir einmal gesagt, dass es dir seltsam erscheint, dass Saiyajins ihre Kinder nach der Geburt in andere Welten schicken und ich habe dir daraufhin erklärt, dass uns Blutsverwandtschaft nicht so wichtig sei. Aber das bedeutet nicht, dass es keine Bindungen gibt, die wir nicht respektieren. Es gibt … drei Bindungen, die ein Saiyajin-Krieger in seinem Leben machen kann. Die meisten Kämpfer machen einen oder manchmal auch zwei, aber alle drei – das ist selten. Ziemlich selten sogar.“ Ihr Gefährte schaute sie an, als wollte er sicherstellen, dass sie auch aufmerksam zuhörte. Was sie auch tat – mit beiden Ohren. Bulma hatte das Gefühl, dass es wichtig war und er wiederholte sich niemals. Zufrieden blickte er wieder hinunter. Die Erste ist die Bindung mit dem Feind. Im Kampf oder bei der Jagd, der Feind ist alles für einen echten Kämpfer – der Maßstab, gegen den er sich selbst prüft – das Ziel, das seinem Leben Sinn gibt. Ich habe diese erste Bindung so bald gemacht, dass ich mich nicht einmal mehr daran erinnern kann, welchen Feind ich als Erstes getötet habe. Ich war nur ein Junge … aber ich erinnere mich noch immer an das Gefühl … es war so mächtig, dass ich den Rest meines Lebens damit verbrachte, es immer wieder zu suchen. Immer wieder. Es kann viele Feind-Bindungen geben. Jedes Mal wird so eine Bindung gebrochen, sobald ein Kampf gewonnen wurde.“ Vegeta lächelte. „Kakarott war die mächtigste Feind-Bindung, die ich je eingegangen bin. Was ironisch ist, alles in allem.“ Bulma blinzelte. „Warum?“ „Weil die zweite Bindung die der Kameraden ist – jenen, die gemeinsam in den Kampf ziehen, auf derselben Seite kämpfen. Die meisten Saiyajins finden diesen Bund mit anderen Mitgliedern innerhalb ihrer zugeordneten Kampftruppe. Das Team wird zur Familie und zu Freunden, alles in einem. Einst dachte ich, dass ich diesen Bund mit Nappa gefunden hatte – vor langer Zeit. Jedoch bedeutete Nappa mir eigentlich gar nichts. Zunächst hatte ich es nicht einmal realisiert, das kam erst viel später. Das erste Mal war mit Trunks.“ Trunks … er konnte nicht den zehn Jahre alten Jungen meinen, den sie aufgezogen hatten. „Oh. Diesen süßen Jungen aus der Zukunft ...“ Vegeta schnaubte. „Er war nicht so verdammt süß. Du hast ihn nicht einmal richtig gekannt. Egal – er war jedenfalls der Erste. Kakarott der Zweite. Ich hätte niemals gedacht, mit ihm eine Bindung einzugehen. Aber als wir gegen Buu gekämpft haben … Kakarott ist ein Narr, aber ich würde keinen anderen an meiner Seite mehr vertrauen.“ Er sah sie finster an. „Und wenn du ihm das je sagst, gebe ich ihm mehr Bilder von dir, für diese kleine Sammlung, die er für diese alten geilen Säcke hat.“ Bulma starrte ihn entsetzt an. „Versuch das ruhig und du wirst für einen Monat auf der Couch schlafen und auch nichts zu essen bekommen.“ Der Saiyajin lächelte nur und sie fing sich wieder. Dieses Lächeln schien gar zärtlich zu sein. Sie musste wohl Dinge sehen. „Du hast gesagt, es gibt drei Bindungen“, sagte sie plötzlich nervös. Er nickte schwerfällig, während sein Lächeln langsam verschwand. „Der Dritte .. ist der Bund mit einem Gefährten.“ Die Blauhaarige versteifte sich und blickte erstaunt drein. Er erwiderte ihren Blick, sein Gesicht war emotionslos, aber seine Augen fixierten sie mit einer Heftigkeit, die ihren Kern erschütterte. „Es gibt viel mehr, als nur mit jemandem zu leben oder sogar ein Kind mit ihm oder ihr zu haben“, fuhr er fort. „Viel mehr.“ Bedeutete dies, was sie dachte, dass es bedeutete? Meinte er das ernst? „Vegeta ...“, keuchte sie erstaunt. Er streckte seine Hand aus und fasste sie so, dass sie diese nicht mehr zurückziehen konnte. „Das ist es, was ich dir geboten haben“, erzählte er ihr. Bulma schluckte, als sie seine Augen genauer ansah - sie glühten wie schwarze Kohlen. „Und das ist es, was du akzeptiert hast.“ Abrupt berührte sein Geist den ihren. Sie schnappte nach Luft – sie hatte die telepathischen Fähigkeiten der Saiyajins vergessen, verborgen, außer in bestimmten Momenten … aber das war ihre geringste Sorge. Denn jetzt in diesem Moment öffnete er sich ihr komplett – keine imaginären Wände, keine Fassaden, gar nichts. Sie war fast überwältigt von der Essenz von ihm. Das war der wahre Vegeta, von dem sie immer nur kurze Augenblicke gesehen hatte, schwelend und dunkel und aufgewühlt wie der Rauch aus einem Ofen, gerade so weit offen, um gerade nicht zu explodieren. Er war dunkel, schrecklich, schön und überwältigend – Stolz, Zorn, Gewalt, Blutrausch und tausend andere Emotionen, die so schnell an ihr vorübergingen, dass sie nicht einmal alle nennen konnte. Sie konnte sie nur erleben und für einen Moment, konnte sie 'ihn' erfahren und alles, was er war. Aber er war mehr, soviel mehr als diese oberflächlichen Dinge – sie grub an ihnen vorbei und fand, was er vor sich selbst die ganzen Jahre versteckt hatte. Seine Geheimnisse … Den Großteil seines Lebens, von Stolz geschützt, er musste sich ihnen stellen und mit ihnen verfahren. Seine Angst vor Schwäche, Unzulänglichkeit … seine schreckliche Angst unwichtig zu sein. Er musste gebraucht werden, mehr als alles andere. Und er brauchte all die Dinge, die auch andere Leute brauchten, Kameradschaft, Vertrauen und einen Ort, den er zu Hause nennen konnte. Und er brauchte sie. Es war so tief und mächtig, ein Impuls wie alle anderen, ohne Grund und Logik, es war einfach da, unausweichlich, unwiderlegbar. Er brauchte sie. Also bot er im Austausch für sie … sich selbst an. Und auf einmal realisierte sie, dass sie ihn liebte. Sie bot sich selbst auch an, schüchtern, und er nahm sie sofort an. Sie war ihm auf so vielen Ebenen ebenbürtig. Ihre eigenen Ängste und Ungewissheiten waren bedeckt von Stolz, fast so groß, wie sein Stolz war. Ihre größte Angst – ihre Unabhängigkeit zu verlieren, schwach zu sein – war etwas, das er komplett verstand. Sie fühlte, als er sie sah, ein kühles klares Licht, das gegen seine Dunkelheit schien, nicht zerstörend oder konkurrierend, sondern verstärkend durch den Kontrast. Als er, zu ihrer vollständigen und totalen Überraschung, sie stärkte. Sie brauchte diese Stärke. Sie brauchte ihn. Als Bulma wieder zu sich selbst kam, war sie desorientiert und zitterte, während Vegeta sich vor Schmerz neben ihr krümmte und verzweifelt nach Luft schnappte. Diese ganze Empfindung, seinen Geist zu teilen, war verschwunden, als hätte es sie nie gegeben … Aber sie konnte etwas anderes fühlen … tief, subtil und unzerbrechlich, etwas zwischen ihnen. Das war es, was er ihr offeriert hatte und was sie angenommen hatte. Die dritte Bindung. Sie war nun sein, ohne Debatte, an ihm gekettet für das restliche Leben. Es hätte ihr Angst bereitet, wenn er es vorher erklärt hätte, aber nun … da es nun festgenagelt war, verstand sie warum. Sie war sein … aber er war auch ihrs. Die Blauhaarige wunderte sich für einen Moment, dass es sein Stolz überhaupt zugelassen hatte, sich auf diese Weise zu binden. Aber dann lächelte sie, drehte ihren Kopf, um nach ihm zu sehen. Seine Augen waren fest verschlossen und seine Stirn furchte sich, benetzt mit Schweiß, so als ob das Schmieden ihrer Bindung all seine Kraft genommen hatte – und es vermutlich auch so war. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, was für eine Überwindung es für ihn gewesen sein musste, sich so ganz zu öffnen. Aber sie verstand, was es bedeutete. Sie streckte ihre Hand aus und berührte sein Gesicht, leicht mit ihren Fingern und er öffnete seine Augen daraufhin vorsichtig. „Du weißt, du hättest es mir einfach geradeaus sagen können und dir wäre etwas Mühe erspart geblieben“, neckte sie ihn. Seine Brauen zogen sich in vertrauter Miene zusammen, er setzte sich auf und griff nach der Holzplatte neben dem Bett. „Worte bedeuten gar nichts“, erwiderte er sorglos und nahm einen Bissen. „Ihr Menschen verlasst euch zu viel auf Worte.“ Sie hörte, was er sagte und lächelte. Alles hatte sich zwischen ihnen verändert - jetzt - und fürwahr hatte sich auch nichts geändert. Doch plötzlich ertappte sie sich dabei, wie sie auf das Fleisch in seiner Hand starrte. Erinnerte sich an den Geschmack, salzig-süß auf ihrer Zunge … Im Affekt griff sie nach oben und zog seine Hand zu ihr zurück, nahm zierlich das letzte Stück und aß es auf. Vegeta starrte sie an, als sie ihre Finger ableckte und sie blinzelte sie ihn überrascht an. „Was?”, fragte sie ihn. „Es ist nicht so, als ob du genug übrig hättest?“ Noch einen Moment fixierte er sie, bevor sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Du kannst nicht einmal richtig essen, Frau. Da ist überall Blut auf deinen Lippen.“ Bulma blinzelte erstaunt und wollte nach oben greifen, um ihren Mund abzuwischen. „Oh ...“ „Warte, ich mach das.“ Bevor sie überhaupt nur reagieren konnte, beugte er sich nach vor und streichelte ihre Lippen mit den Seinigen, gerade genug, um jede Spur von Blut, die er ausmachen konnte, wegzuwischen. Er hatte sie noch nie auf diese Art und Weise geküsst. Unwillkürlich begann sie langsam und genießerisch, diesen Kuss zu erwidern … als er sich plötzlich zurückzog und sie errötend wie ein kleines Mädchen zurückließ. „Es gibt da noch eine Sache, die wir tun müssen, bevor das Ritual zu Ende ist“, flüsterte er ihr zu, seine Augen glänzend im Feuerlicht. „Denkst du, wir sollten es jetzt vollenden?“ Sie grinste zurück und leckte ihre Lippen. Also darauf hatte er gewartet. „Ja, ich denke schon. Und wenn es das ist, was der Geschmack des Blutes mit dir macht … dann muss an dem rohen Fleisch etwas dran sein.“ „Oh, da ist etwas daran. Und … Bulma ...“ „Hmm?“ „Von nun an, holst du es dir selbst.“ ~*~ Vegeta blickte über die Insel hinaus, als sich die Morgendämmerung näherte, und er erlaubte sich ein großzügiges Maß an Selbstzufriedenheit. Das Gefühl, das ihn geplagt hatte, dass etwas nicht stimmte, war verschwunden und alles wieder in Ordnung. Genau genommen war er mit sich selbst im Reinen, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Alles hatte sich verändert … und doch gar nichts. Er schloss die Augen, als eine Brise durch den Höhleneingang blies, und dem Geruch des Meersalzes und des Waldes Einlass gewährte. Und der Geruch der Beute. Er feixte und blickte zurück zu der schlafenden Gestalt auf dem Futon hinter ihm. Er fragte sich, ob er sie dazu bringen könnte, mit ihm zu jagen. Er trat auf den Futon, kauerte sich neben sie und legte seinen Kopf auf seine Hand, um sie einen Augenblick zu betrachten. Es war wahrlich erstaunlich, welche Kraft diese schwache, kleine, menschliche Frau über ihn hatte. In Wahrheit, jetzt wo die Bindung tatsächlich vorhanden war, war es nicht anders als zuvor, als sie schon eine gewisse Macht über ihn hatte … Aber nun wusste sie davon und konnte diese Macht nutzen, wie sie es für richtig hielt. Die Aussicht darauf störte ihn nicht so, wie er es zunächst gedacht hatte, dass es sein würde. Immerhin hatte er dieselbe Macht über sie. Und lächelnd dachte er sich selig, dass er kein Problem damit hatte, diese auch zu benutzen. Natürlich müsste er sie ziemlich bald gebrauchen. Sie würde nicht sonderlich erfreut sein, wenn sie herausfand, dass er sie wieder geschwängert hatte. Nein – er berichtigte seine Aussage – sie würde erfreut sein. Alles wäre in bester Ordnung. Das war der Grund, warum er es getan hatte - als Geschenk für sie – aber sie würde nicht erfreut reagieren. Vermutlich würde sie aufhören für ihn zu kochen und einige Tage nicht mit ihm schlafen. Er akzeptierte das, sie hatte immerhin auch ihren Stolz. Aber bis sie es herausgefunden hatte, würde er den Mund halten. Er hatte sich an sie gebunden, aber er war nicht dumm. Er stand wieder auf und ging hinüber zu der Aufbewahrungskiste, die sie mitgebracht hatte, und griff hinein, um das Foto herauszuziehen, das sie am Boden versteckt hatte. Dumme, sentimentale Frau. Er zog das Bild aus seinem Rahmen und konzentrierte sich für einen Moment, wobei er seine Kraft benutzte, um das geknackte Glas zu schmelzen und wieder zu verschweißen, sodass der Rahmen wieder ganz war. Dann ersetzte er das Bild und stellte das Foto auf die Mitte des Tisches in der Mitte des Raumes. Es gab keinen Grund, solche Dinge zu verstecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)