P.S. Du hast deinen Hund vergessen von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ~ Narutos Sicht ~ Ich lief gerade durch die Straßen Konohas, als ich aus einer Seitenstraße ein leises Geräusch hörte. Augenblicklich wurde meine Aufmerksamkeit darauf gezogen und ich war neugierig, wo die Geräusche herkamen. Auch wenn ich es eilig hatte, so konnte ich meine Neugier doch nicht bändigen und ging in die Gasse. Es dauerte wenige Momente bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Je näher ich den Lauten kam, desto genauer konnte ich feststellen, dass es ein kleiner Hund war, der jaulte. Wieso setzte man sie hier aus? Als ich vor einer kleinen Kiste stand, sahen mich zwei schwarze Knopfaugen an und ich kniete mich davor. Mit einer Hand fuhr ich über den kleinen Kopf des Tieres und ich mir zerriss es fast das Herz, als ich wieder gehen wollte und das Jaulen lauter wurde. Ich hob den kleinen Hund hoch und hielt ihn dicht an meinen Körper gedrückt, allerdings hoffte ich, ich würde dem Kleinen nicht weh tun. Ich öffnete meine Jacke etwas, damit der Kleine hineinschlüpfen konnte. Die Kälte, die sich durch die Stadt schlich, kroch augenblicklich in meine Knochen und ich begann zu zittern. Wenn mir schon derartig kalt war, wie kalt musste dann dem kleinen Hund sein? Doch mir wurde bewusst, dass ich mich beeilen musste. Ich rannte die Straßen förmlich entlang und versuchte, den mir entgegenkommenden Menschen auszuweichen, so gut es mir gelang. „Oh man“, kam ich nach einiger Zeit atemlos bei meinem Ziel an und sah kurz durch den Kragen in meine Jacke, doch der kleine Hund schien noch immer wohlauf zu sein. „Wie soll ich das erklären?“ Ich klingelte und nur wenige Sekunden später wurde mir auch schon die Tür geöffnet und rabenschwarze Augen blickten mir entgegen. „Da bist du ja endlich. Hab gedacht, du hast den Weg nicht mehr nach Hause gefunden“, sagte mir mein Gegenüber und seine Miene, war wie immer, eiskalt und unnahbar. „Sorry, ich hab … noch etwas erledigen müssen...“, fuhr ich mir entschuldigend durch das Haar, senkte den Blick und lief an dem Uchiha vorbei. „Jetzt komm rein. Es ist kalt“, brummte er mir entgegen und ließ mich im Flur allein. Ich öffnete meine Jacke und setzte meinen kleinen Begleiter auf den Boden. Neugierig sah er sich um und dann blickte er wieder zu mir. Seine schwarzen Augen sahen mich direkt an und mein Herz schlug automatisch schneller. Ich ließ mich neben ihm auf den Boden nieder und zog meine Schuhe aus, stellte sie zur Seite und hob meinen neuen Begleiter auf die Arme. In genau diesem Moment war ich gespannt, wie Sasuke auf den Kleinen reagierte. Bei den Vorstellungen, wie Sasuke reagierte, musste ich grinsen. Ich lief aber nicht ins Wohnzimmer, sondern in die Küche und holte eine kleine Schale, wo ich Wasser für den Kleinen hinein füllte. Mit der Schale und dem Kleinen auf dem Arm lief ich ins Wohnzimmer und sah erneut, wie mich zwei schwarze Augen begutachteten. Doch der Blick glitt weiter hinab und blieben auf dem Welpen haften. „Was ist das?“, zog Sasuke eine Augenbraue nach oben. „Das? Das ist ein Hund“, grinste ich. „Ich habe ihn vorhin gefunden und … mir gedacht, dass ich ihn aufnehmen kann. Im Moment habe ich keine Arbeit und somit viel Zeit, also warum nicht?“ „Du weißt, dass ein Hund viel Arbeit macht? Du musst mit ihm raus gehen, ihn füttern, dich um ihn kümmern“, begann Sasuke zu erzählen und ich seufzte. „Es ist mir vollkommen bewusst“, ging ich ihn an und stellte endlich die Schale auf den Boden. Meinen neuen Freund setzte ich davor ab und er schnupperte an dem Wasser und begann nur wenige Sekunden später das Wasser in sich aufzunehmen. „Du bist dir also wirklich sicher, dass du dich um einen Hund kümmern willst?“, sah mich mein Freund noch immer skeptisch an. „Ich werde Hunde-Papa“, stemmte ich meine Hände in die Hüften und grinste Sasuke breit an. „Und du wirst der Hunde-Onkel!“ Sasuke sah mich sauer an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Vergiss es! Ich will mit dem Hund nichts zu tun haben!“ Ich merkte, wie mich eine kalte Nase an der Hand anstupste und meine Aufmerksamkeit wurde ein weiteres Mal zum Vierbeiner gelenkt. Meine Gesichtsmuskulatur entspannte sich und ich nahm den Kleinen wieder auf die Arme. Ich wusste, dass ein Hund viel Arbeit machte, aber ich würde das schon schaffen. Kiba hatte es mit Akamaru auch geschafft und er hatte ihn bekommen, als er noch zur Schule ging. „Ich nenne dich Kuro“, grinste ich ihn an und streichelte ihm nachdenklich hinter dem Ohr. „Ja, ich denke, Kuro ist wirklich ein toller Name für dich.“ Die schwarzen Flecken auf dem weißen Fell zeigten deutlich, dass er ein Dalmatiner war und ich fand diese Rasse schon immer faszinierend. Noch dazu bemerkte ich jetzt erst, dass das eine Auge von Kuro heller als das andere war. Steckte etwas von einem Husky in ihm? Es dauerte nicht lange, bis sich Kuro zwischen meine Beine gelegt hatte und sich in die Kuhle gelegt hatte, die entstanden war, als ich mich in einen Schneidersitz auf dem Boden niederließ. Der Kleine war wirklich niedlich. Aber ich musste noch so viel erledigen! Ich weitete vor Schreck meine Augen und stand sofort auf. Das ich Kuro aus dem Schlaf riss, entfiel mir dabei vollkommen und ich rannte zur Zimmertür. Kuro schien Probleme zu haben, zu verstehen, was los war. Doch ich wollte darüber jetzt nicht nachdenken. „Ich komm gleich wieder“, sagte ich zu Sasuke und rannte auch schon in den Flur hinaus. Er sagte etwas, aber ich verstand nicht was. Ich hatte die Tür geschlossen, damit Kuro nicht hinter mir her rennen konnte. Wahrscheinlich würde Kuro Sasuke noch zum Verzweifeln bringen, wenn er jetzt wieder anfing zu jaulen.     ~ Sasukes Sicht ~ „Naruto!?“, stand ich sofort auf und lief ihm hinterher. „Komm zurück!“ Doch es war vergebens und ich sah, wie dieses weiße Tier mir nach gelaufen kam. „Er ist so ein Idiot“, stieß ich hervor und lief wieder zurück ins Wohnzimmer. Kurz war ich versucht, die Tür einfach zu schließen und den Hund auszusperren, doch das konnte ich nicht über mich bringen. Naruto würde mich dafür umbringen. Ich ließ mich wieder auf mein Sitzkissen nieder und schloss die Augen. In genau diesem Moment merkte ich, wie angestarrt wurde und ich wusste ganz genau, dass es dieser Hund war. Verzweifelt stieß ich einen Seufzer aus und kratzte mich am Kopf, denn ich hatte keine Ahnung, was ich mit einem Hund, um genau zu sein, einem Welpen anfangen sollte. „Das wird Naruto noch bereuen.“ Ich atmete tief durch und streichelte vorsichtig über das Fell des Kopfes. Es war erstaunlich weich und ich begann den Hund hinter dem Ohr zu kraulen. Irgendwann musste ich es mal aufgeschnappt haben. Zumindest legte sich Kuro jetzt hin und schloss die Augen. Wahrscheinlich war er der Meinung, dass ich wenigstens nicht weggehen würde. Ich wäre schön blöd, wenn ich mein Haus auch noch verlassen würde.     ~ Narutos Sicht ~ Nach gut zwei Stunden kam ich mit voll gepackten Armen wieder zu Sasuke und klingelte bei ihm. Ich grinste ihn breit an, als er mir die Tür öffnete. „Schön, dass du auch wieder da bist“, ging mich der Uchiha sofort an und ich schluckte, denn an Kuro hatte ich wirklich nicht gedacht. „P.S. Du hast deinen Hund vergessen. Es würde mich nicht wundern, wenn er irgendwann Verlassensängste bekommen würde, wenn er immer wieder allein gelassen wird und von einer Person zur anderen geschoben wird.“ Ich presste die Kiefer aufeinander und sah zur Seite. „Sorry, aber ich musste doch noch für den Kleinen einkaufen!“, versuchte ich mein Verhalten zu entschuldigen und lief mit den Errungenschaften ins Wohnzimmer, wo ich unverzüglich von Kuro begrüßt wurde. Er freute sich, mich wieder zu sehen. Wahrscheinlich wusste er bereits, dass ich mich um ihn kümmern würde. „Hey“, begrüßte ich ihn fröhlich, indem ich ihn streichelte und mich zu ihm kniete. „Tut mir leid, dass ich dich allein gelassen hatte...“ Sasuke setzte sich wieder auf seinen Platz und sah mir dabei zu, wie ich das Eingekaufte auspackte und meinem neuen Begleiter zeigte. Ich würde am nächsten Tag mit ihm zum Tierarzt gehen müssen, um zu sehen, dass mit ihm alles in Ordnung war und er vollkommen gesund war. „Danke, dass du dich um Kuro gekümmert hast, als ich weg war“, sagte ich und kroch über den Boden zu Sasuke. Ich sah ihm in die dunklen Augen, in denen ich mich so oft verlieren konnte und doch verlor ich nie den Halt in ihnen. „Sei ruhig“, sah Sasuke zur Seite und wich somit meinem Blick aus. Ich fand diese Reaktion niedlich. „Auch wenn du es nicht willst, du bist trotzdem der Beste von allen“, hauchte ich ihm einen Kuss auf die Wange. In diesem Augenblick bemerkte ich, dass seine Wangen einen leichten Rotschimmer zeigten und er erneut den Blick von mir abwandte. „Ich hab dir schon einmal gesagt, dass … ich das nicht will“, bemerkte er und hielt sich eine Hand vor die Augen. Ich musste bei dieser Reaktion grinsen, denn auch wenn er es nicht zugeben wollte, er genoss es dennoch mit mir zusammen zu sein und ich genoss es dafür im Gegenzug, ihn in vollen Zügen mit der Nähe und der Art dieser Beziehung zu ärgern. Wir waren ein Paar, wenn auch inoffiziell und ohne, dass es irgendjemand unserer Freunde wusste. Nicht einmal wir zwei waren uns wirklich sicher, was die Beziehung anging. Allerdings war ich mir sicher, dass wir ein festes Paar waren, auch wenn sich Sasuke gegen diese Nähe wehrte. Als er mich doch wieder ansah, konnte ich nicht anders und nahm sein Gesicht in meine Hände, nur um ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Ich liebe dich“, murmelte ich an seine Lippen und stand dann wieder auf. Kuro sah mir dabei genau zu und ich beschloss, ihm endlich etwas zu fressen zu geben. Wahrscheinlich war er kurz davor zu verhungern. Und meinem Liebling wollte ich diese Art des Todes nicht zumuten. „Bis gleich“, grinste ich Sasuke entgegen und verließ das Wohnzimmer. Kuro folgte mir und ließ mich nicht aus den Augen, als ich sein Fressen vorbereitete. „Irgendwann wird sich Sasuke an dich gewöhnen und dann ist er ebenfalls dein Hunde-Papa… Und bis dahin ist er einfach nur dein Hunde-Onkel“, strich ich Kuro noch einmal über den Kopf, bevor ich ihm das Futter in seinem neuen Fressnapf auf den Boden stellte. „Von wegen ‚P.S. Du hast deinen Hund vergessen‘… Ich habe ihn nicht vergessen! Wie sollte ich ihn denn vergessen, wenn ich ihn wie ein eigenes Kind liebe?“ Ich lehnte mich an die Tischplatte und wartete darauf, dass Kuro fertig war, damit ich ihn in den angrenzenden Garten lassen konnte und am Ende würde ich mich mit Sasuke vor den Fernseher kuscheln und Kuro würde mir mit Sicherheit bis zum Wohnzimmer folgen. Es war für ihn noch alles fremd, aber er würde sich daran gewöhnen. Ich hatte es schließlich auch geschafft, mich in diesem Haus einzugewöhnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)