Liebe, die durch alle Zeiten geht... von YamiNoTakemaru (...à la Snamione) ================================================================================ Kapitel 1: -----------   Liebe, die durch alle Zeiten geht by Yami no Takemaru   Am Rande des Balls standen zwei Gestalten wie dunkle Schatten schweigend nebeneinander. Der Mann in dem dunklen Festumhang blickte finster drein und versuchte die anderen Gäste des Balls mit seinen Blicken zu Tode zu stechen. Leider tanzten sie auch weiterhin durch die große Halle und nahmen seine tödlichen Blicke nicht wahr. Ach, wie er diese ganze Tirade doch verabscheute. Seiner Meinung nach eine reine Zeitverschwendung, wenn jemand ihn mal fragen würde. Das Einzige, was ihn davon abhielt zu gehen, war die Anwesenheit der Hexe neben ihm. Aber er, Severus Snape, würde nie zugeben, dass er ihre gemeinsame Zeit immer noch genoss, auch nach ihrer Trennung. Er ging noch immer davon aus, dass sie an ihrer Zweisamkeit Gefallen gefunden hatte wie er.   Hatte sie ihm nicht gesagt, sie würde ihn lieben? Dass sie ihn attraktiv und bewundernswert fand? Dass sie die Zeit liebte wo sie beide aneinander gekuschelt, nackt unter der Bettdecke lagen, nachdem sie ihre Abende zuvor mit Fachsimpeln über Zaubertrankbrauerei und Flüche  angefangen hatten? Er hatte eben diesen Eindruck, aber anscheinend irrte er sich. Nun standen sie hier, Seite an Seite, und seit Tagen schwiegen sie sich an. Seit sie vor 5 Tagen in sein Büro gekommen war und ihm gesagt hatte, sie wolle ihre Beziehung beenden, hatten sie kein Wort miteinander geredet. Dafür schmerzte seine Brust zu sehr und sein Mund brachte es nicht fertig, allein ihren Namen zu flüstern, seine Hände nicht sie zurück zu halten, nur seine Augen folgten ihr, als wären sie Magneten. Er hatte das Gefühl sein Herz würde nie wieder ganz werden, nachdem es am Boden zerschellt war. Direkt ins Gesicht hatte sie ihm gesagt, dass sie in ihrer Beziehung kein Sinn mehr sah. Keinen Sinn? Was für eine dumme Ausrede war das? Hatte sie ihn nur ausgenutzt oder einen anderen gefunden? Und wieder begann er zu kochen vor Wut und wollte am liebsten alles um sich zerstören, sie an den Schultern packen und schütteln, bis sie die Wahrheit ausspukte. War er ihr plötzlich zuwider? Hatte sie vielleicht herausgefunden, dass er ein Todesser war? Und wenn, warum konfrontierte sie ihn nicht damit? Sie war doch sonst nicht so zurückhaltend. Er kannte es verlassen zu werden, aber er verabscheute es noch mehr, wenn man ihn verlaß und nicht mit dem Warum herausrückte. Lange hatte er über den Grund ihres Verhaltens gegrübelt, sich den Kopf zerbrochen in der Hoffnung ein Anzeichen zu finden, dass sie ihn nicht aus Abscheu verließ oder einen Fehler, den er unwissentlich begangen hatte, aber vergeblich. Ihm war aufgefallen, dass sie sich auch sonst anders verhielt. Am Anfang des Jahres hatten sie sich zum allerersten Mal getroffen und Dumbledore hatte sie als Amanda Wilkins vorgestellt. Sie war anscheinend eine Hexe aus Australien und von nun an Lehrerin für Alte Runen. Sie war stets darauf bedacht gewesen, etwas auf Abstand zu den anderen Lehrern zu gehen. Nur bei ihm, nach anfänglichem Zögern, suchte sie die Konfrontation. Die junge, braunhaarige Hexe hatte nie Angst vor ihm gehabt und ihre offene Widersetzung bewunderte er. Selten hatte er einen Zauberer oder eine Hexe getroffen, die nicht vor ihm zurückgewichen war. Na gut, mit Ausnahme von Minerva, Albus und dem dunklen Lord. Letzterer war jedoch Geschichte, denn er war seit 14 Jahren verschwunden. So hatte der Zaubertränkelehrer auch angefangen, ihre Nähe zu suchen. Er wollte mehr von ihr wissen, nicht nur ihren Namen und ihren Beruf. War dies vielleicht der Grund des Zurückziehens? Hatte sie etwas zu verbergen und er war ihr zu nah gekommen? Inzwischen war sie wieder die alte zurückhaltende Hexe. Zudem verschwand sie des Öfteren und tauchte dann niedergeschlagener als vorher auf. Immer ein trauriges Glitzern in ihren Augen und die Schultern waren nicht mehr so straff wie am Anfang des Jahres. War da etwas, von dem er nichts wusste? Bereitete ihr seid längerer Zeit etwas Kopfzerbrechen? Er war sich sicher es war nicht ihre Beziehung. Denn in seiner Gegenwart hatte sie anfangs noch gelächelt. So in Gedanken versunken, bemerkte er nicht, dass die Trimagischen Teilnehmer inzwischen aufgehört hatten alleine mit ihren Partnern zu tanzen und einige Lehrer, sowie Schüler waren auf die Tanzfläche getreten. Eine andere Melodie erklang und aus dem Augenwinkel sah er den Jungen der noch lebte dankend aufatmen. Ihm lag wohl so wenig am Tanzen wie ihm selber. Erschrocken, dass er etwas mit dem Sprössling von Potter gemeinsam hatte, schnaubte er verdrießlich und verlagerte sein Gewicht auf sein anderes Bein. Warum musste Dumbledore ihn noch mal dazu verdonnern hier beizuwohnen? Und warum hatte sich Amanda zu ihm gesellt? Glaubte sie an eine Freundschaft zwischen ihnen nach ihrer Trennung? Ein hohles Lachen drang aus seiner Kehle. “Würdest du mir die Ehre zu einem Tanz erweisen?”, schreckte eine Stimme ihn auf und ließ ihn fast zusammenzucken. Nur seine langjährige Beherrschung als Spion, brachte ihn dazu nicht zu fluchen. Stattdessen wirbelte er zu ihr herum und funkelte sie wütend an. “Was?”, zischte er zwischen den Zähnen. Wagte sie es doch tatsächlich ihn zu fragen. Hatte sie ihn nicht vor 5 Tagen noch von sich gestoßen? “Bitte, Severus. Sehe es als Zeichen…”, begann sie, hob aber abwehrend die Hände als er sie mit seinen schwarzen Augen durchbohrte:”... nicht als Zeichen der Freundschaft, wenn du das gerade gedacht hast. Sagen wir einfach, es ist das letzte Mal wo wir miteinander tanzen können. Bitte, tu es für mich. Nur dieses eine Mal!” Ihr vorher ruhiger, beiläufiger Ton schlug in eine flehende, verzweifelte Bitte um. Warum dachte sie es wäre das letzte Mal? Würde sie nach diesem Jahr wieder gehen? Aber das Fach Alte Runen war doch nicht wie Verteidigung gegen die Dunklen Künste verflucht. “Warum mit mir tanzen und vor paar Tagen erst davon reden wir sollten uns trennen?”, fragte er mit ungewöhnlicher rauer Stimme. Warum war seine Stimme plötzlich so heißer? Er war doch sonst nicht so nervös, wenn ihn jemand zum Tanzen aufforderte. Ha, sehr witzig Severus. Wann fragte ihn denn schon mal jemand, ob er Tanzpartner spielen wollte.   ______________________________________________   Aufmerksam hatte sie ihn an diesem Abend beobachtet und den passenden Moment abgepasst, wo sie ihn für ein Tanz fragen konnte. So ganz traute sie sich nicht. Schließlich hatte sie vor fünf Tagen mit ihm Schluss gemacht hatte. Und dies nicht gerade auf eine Galante und schmerzlose Art und Weise. Aber ihm die Wahrheit sagen, konnte sie nicht. Würde er ihr überhaupt Glauben schenken oder würde er sie fortschicken? Den Schmerz einer Zurückweisung hatte sie noch lebhaft in Erinnerung. Einst hatte Ron gemeint, er wolle mit einer Hexe namens Maélys Lefevre, einer französischen Fachfrau für Bannzauber und Flüche,  zusammenziehen. Sie hatte noch nie von ihr gehört und doch trieb diese ihr ein Pflock ins Herz. Das war nun schon 5 Jahre her, seitdem war sie die Karriereleiter hochgeklettert und war Leiterin der Abteilung für Schwarzmagische Unfälle geworden. So hatte sie sich auch freiwillig gemeldet, für die Aufgabe nachzuforschen, warum sich so viele Zwischenfälle ereigneten hinsichtlich der Verkündung eines neuen Trimagischen Turniers. Der jüngsten Leiterin einer Abteilung im Ministerium seit 30 Jahren kam dies sehr bekannt vor. Denn auch zu ihrer Schulzeit passierten ständig Unfälle während des Turniers. Zwei Menschen waren während den Wettkämpfen zu Opfer gefallen. Traurig dachte sie an diese Zeit zurück. Sie verspürte jedesmal, wenn Cedric oder Barty Crouch sr. vor ihr auftauchten, sie zu warnen. Doch sie durfte die Zeit nicht zu sehr verändern. Und damit es sich nicht im Jahr 2017 wiederholte, hatte sie auch den Entschluss gefasst mit dem letzten übrig gebliebenen Zeitumkehrer in ihr 4. Schuljahr zurück zu reisen. Sie wollte einfach nicht, dass 23 Jahre später noch einer sterben musste - einmalmehr wegen Voldemort. Zwar war der schwarzmagische Zauberer schon lange tot, aber es gab noch jede Menge Anhänger, die noch immer nicht gefasst werden konnten. Und das Verschwinden der Magier und die Vorfälle gaben ihr eine Spur zu viel das Gefühl wieder im Jahre 1994 zu sein.   Und nun war sie hier und dank Dumbledores Verständnis und schnellem Handeln konnte sie allen vorgaukeln sie wäre die neue Lehrerin für Alte Runen. Aber wenn ihr jemand vor ihrer Reise gesagt hätte, sie würde sich in Severus Snape verlieben, wäre dieser schneller zum Mond gehext worden als er “Quidditch” hätte sagen können. Sie und Severus? Früher ein Ding der Unmöglichkeit. Und nun?  Tja, inzwischen konnte sie ihre Gefühle nicht mehr abstreiten. Doch in genau einer halben Stunde musste sie zurück. Zurück. Zurück in ihre Zukunft. Der Zeitumkehrer hatte ihr genau ein halbes Jahr gewährt, dann musste sie wieder heimkehren in ihre eigene Zeit. Kein Problem, hatte sie damals gedacht. Nur war sie in diesem halben Jahr mit der wohl ungewöhnlichsten und unerwartetsten Person des ganzen Kollegiums zusammen gekommen. Und er hatte ihr sogar gesagt, er würde sie lieben. Aber liebte er sie wirklich? Wahrscheinlich liebte er nur Amanda Wilkins, die er kennengelernt hatte. Sie war sich treu geblieben und hatte ihre Persönlichkeit nicht als zu sehr verfälscht. Ihr gefiel  die gemeinsame Zeit so sehr und eine Trennung war mit jeder Sekunde, Minute, Stunde, mit jedem Tag, jeder Woche und jeden Monat schwerer geworden. Und doch war sie Amanda Wilkins und nicht Hermione Granger in seinen Augen. Ihm aber zu sagen, dass sie in Wahrheit die 23 Jahre ältere Hermione Granger war, brachte sie nicht über ihre Lippen aus Angst ihre Beziehung würde zerbrechen bevor die Zeit, die sie hatten vollständig verstrichen war. Sie zog eine Lüge vor und erzählte ihm, sie habe nach reifer Überlegung den Entschluss gefasst, dass ihre Beziehung keinen Sinn mehr hatte und sie die Beziehung für gescheitert erklärte. Es war hart gewesen, besonders sein Gesicht hatte sie nicht ertragen können. Erst war seine Mimik ein reines Entsetzen gewesen, dann wechselte es in Sekundenschnelle zu Wut über und er schlug ihr mit einem lauten Knall die Tür vor der Nase zu. Im Nachhinein bereute sie es und es wäre wohl besser gewesen, sie hätte die Wahrheit gesagt. Dann hätte sie ihm nicht so verletzt wie mit der erfundenen Erklärung. Und obwohl sie sich vorgenommen hatte, von ihm fernzubleiben, musste sie ihn an diesem Abend noch um einen letzten Tanz fragen. Sie wollte nicht in Zwietracht von hier fortgehen. Schwer schluckend fasste sie sich ans Herz und drehte sich zu ihm. “Würdest du mir die Ehre zu einem Tanz erweisen?” Als er jedoch herumwirbelnde und in seinen Augen die Wut funkelte, zerbrach ihr kürzlich, mühsam zusammen geraffter Mut wieder in tausend Teile.“Was?” Das sonst so freundliche Glitzern , was sie so sehr liebte, verließ seine Augen. Und nun? Hermione Granger, das hast du dir ja toll überlegt. Glaubst du wirklich er wird ‘Ja’ sagen? Ihre innere Stimme hämmerte hart in ihrem Kopf und brachte sie durcheinander. Nur mit Mühe brachte sie die nächsten Worte raus:”Bitte, Severus. Sieh es als Zeichen -” Andererseits klangen ihre Worte anklagender als sie es beabsichtigte. Sie kamen ganz anders an, was sein intensiver werdender durchbohrender Blick ihr deutlich zeigte. Reflexartig hob sie beide Hände und wollte die Wogen glätten. “Nicht als Zeichen der Freundschaft, wenn du das gerade gedacht hattest. Sagen wir einfach, es ist das letzte Mal wo wir miteinander tanzen können. Bitte, tu es für mich. Nur dieses eine letzte Mal!” Sofort bereute sie die letzten Worte. Sie hatte doch die Wahrheit verschweigen wollen. Leider hatte er es gehört und seine Augen blitzten neugierig auf. “Warum mit mir tanzen und erst vor paar Tagen davon reden, wir sollten uns trennen?” Nun, dass war eine gute Frage und brachte sie in Bedrängnis. Was sollte sie darauf antworten? Sollte sie es wagen und ihm doch die Wahrheit sagen? Was hatte sie schon zu verlieren wenn sie etwas verriet? Sie würde ihm nicht alles erklären, so auch nicht ihren richtigen Namen oder woher sie kam. Die Zeitlinie hatte sie sowieso schon geändert. Und das Geheimnis um die Vorfälle war noch nicht gelöst, und würde es auch nicht in der verbliebenen Zeit. “Nun....... Wenn ich dir die Wahrheit erzähle, tanzt du dann mit mir??” Sie  legte ihre ganzen Karten offen und wagte sich in die Höhle des Löwens. Oder doch eher in ein Schlangennest? Als Antwort bekam sie ein Lachen, welches tief aus seiner Kehle hervor drang. “Woher der plötzliche Sinneswandel?” Sie wagte es nicht aufzublicken in sein markantes Gesicht. Wo war ihr plötzlicher anfänglicher Mut geblieben?   ______________________________________________   Ihr Mut beeindruckte ihn nicht im Mindesten und brachte ihn noch weniger dazu, mit ihr tanzen zu wollen. Sein Herz hatte ihr immer noch nicht verziehen. Verdammt! Du Idiot, warum sagst du nicht einfach ja? Dumbledore hatte es doch gesagt: Liebe ist nie logisch. Und er wollte nicht nochmal das gleiche wie zu seiner Schulzeit mit Lily erleben. Noch einmal alle seine Taten wegen seinem Stolz bereuen? Er war zu neugierig was hinter ihrer Fassade, hinter ihrem Geheimnis steckte. Er hatte gedacht sie zu kennen, aber er hatte sich anscheinend geirrt. Hatte sie nicht gesagt, sie war in der Schulzeit ein Ravenclaw gewesen? Nun, sie musste gelogen haben. Denn hier stand sie und forderte ihn wieder mal wie ein Löwe heraus. Und er war sich ganz sicher, dass all die Jahre in Hogwarts ein Rabe das Zeichen für das Haus der Weisheit war. Der Löwe dagegen thronte auf dem Wappen der Gryffindors. In der Sachte hatte sie ihn also auch belogen? In welcher Sache belog sie ihn noch? Seine Begierde nach Wissen hatte ihn eingenommen, sodass er zusagte. “Na gut, ein Tanz. Mehr nicht…” Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Wie schaffte diese Frau es nur, dass er sich in ihrer Gegenwart wie ein Junge verhielt, der ein neuen Spielbaukasten zu Weihnachten bekommen hatte? Da hatte sie ihn vor wenigen Tagen erst zurück gewiesen und er benahm sich wie ein Mann auf Entzug. Benimm dich gefälligst Severus. Was sollen denn die anderen im Saal denken wenn du anfängst zu sabbern?  Da hatte er lange Jahre an seine mühsam aufgebaute Maske eines Lügners und Oklumentikers gefeilt und nun brachte sie es schon wieder fertig, dass seine Mauern zusammen brachen. Obwohl, er sollte wohl eher sagen, dass er sie selbst niederriss. Verärgert auf sich selbst, nahm er beinah grob ihre Hand und zog sie in die Mitte der Tanzfläche. Die Blicke seiner Kollegen entgingen ihm nicht. Albus lächelte und in seinen Augen glitzerte es so als freute er sich wie ein Honigkuchenpferd. Die Anderen, wie Minerva oder Karkaroff, blickten entsetzt, fast schon panisch. Als könnte die Hexe zu Albus’ Rechten nicht fassen, dass ihre gute Freundin Amanda mit Severus Snape tanzen wollte. Und Karkaroff? Severus beschlich das leise Gefühl, dass der Leiter von Durmstrang an Erstickungsgefahr leidete. Amanda, genauso aufmerksam wie er selbst, lachte leise. “Willst du deinem 'Freund' nicht helfen? Es sieht so aus als schmeckt ihm sein Wein nicht gut. ” Auf ihre Frage antwortete er mit einem lauten, anfälligen Schnauben, so dass die Paare in ihrer Nähe ihre Köpfe zu ihnen verrenkten. “Er ist… und war auch nie mein Freund. Ich pflege keine Freundschaften zu solchen Typen.” Ihr glocken ähnliches Lachen erwärmte sein Herz noch mehr. “Solchen Typen…? Bist du nicht auch einer von ihnen?” Ihr Ton klang beiläufig, aber es ließ ihn in seiner Bewegung beinahe erstarren. “Du weißt es also…”, stellte er beunruhigt fest. Was sollte er jetzt tun? Ihre Zweisamkeit hatte doch gerade wieder so gut begonnen “Oh, nein. Es klang wohl härter als es sein sollte. Ich wollte dich nicht zur Rede stellen. Ich weiß schon länger darüber Bescheid… Also...Und…” Er bemerkte, dass sie Probleme hatte die richtigen Worte zu finden. Eine seiner Augenbrauen wanderte nach oben. Er hatte längst vergessen, dass sie inmitten von Tanzenden standen und erst als sehr intensiv mit sich beschäftigen Tanzpaar gegen sie stieß, rüttelte es ihn wach. Aus den Augenwinkel erkannte er den Champion von Durmstrang und die neunmalkluge Hermione Granger. Zögernd nahm er wieder Teil an dem Tanzen und wirbelte in einer schwungvollen Bewegung im Takt der Musik herum.   “Heißt dass du wusstest, dass ich ein Todesser bin? Und du hasst mich nicht?”  Sie wusste, dass er ein Todesser war? Und es machte ihr nichts aus? Was war nur mit dieser Frau los? “Du bist unglaublich!”, kommentierte er bewundert. Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Ihr rot angelaufenes Gesicht versuchte sie noch zu überspielen, doch ihm entging nichts.   ______________________________________________   Sie verfluchte sich selbst. Sich, ihre unkontrollierbaren Emotionen und genetischen Veranlagungen, wie nun ihr rotes Gesicht. So würde nie eine gute Oklumentikerin aus ihr werden. Aber wer kam schon gegen den Meister des Faches an? Erst musste sie zusammenzucken als ihr jüngeres Ich an ihnen vorbei kam und jetzt wieder mal wegen seinen Worten. Fünf Minuten mit ihm und sie war wieder das kleine Mädchen was ihn anhimmelte. Ja, sie würde es nie preisgeben, aber für eine gewisse Zeit in der Schule hatte sie für ihn geschwärmt. Doch es gab Wichtigeres, als sich vor dem Kommenden zu drücken: Sie war nun fest entschlossen ihm die Wahrheit zu sagen. All ihren Mut zusammen nehmend lehnte sie sich etwas vor, denn nur er sollte es hören. “Weißt du, Severus. Da gibt es etwas, dass ich dir sagen muss. Ich hadere schon lange mit mir… aber es dir nicht zu sagen, wäre auch nicht richtig.” Ihr Gesicht war seinem gefährlich nahe als er sie in eine weitere Drehung führte. Sie hatte sich etwas zu weit nach vorne gewagt. Ihre Beine fingen an zu zittern und Wärme stieg in ihren Wangen. “Das dachte ich mir schon seit längerem. Also, was gibt es so dringliches?”, fragte er mit rauer, verführerischen Stimme. Warum war ihr Kopf plötzlich so leer gefegt? Hatte sie sich nicht die Worte zurechtgelegt?  Wie schaffte er es nur jedesmal, dass sie kurz davor war ihren Verstand zu verlieren? Er war wie ein dunkler Prinz, der sie nur mit einem Wort dazu bringen konnte, mit ihm zu gehen. Verdammt, sei gefälligst mutig. Wo ist dein Mut der eines Löwen geblieben? Er stand schon vor weitaus größeren Herausforderung, als jetzt du. “Was ich meine ist, dass ich eigentlich nicht Amanda heiße,” fing sie an und fuhr fort, bevor der nun sichtlich überraschte Severus sie unterbrechen konnte: ”Und, dass ich auch nicht von hier komme. Ich meine, ich komme schon von hier, aber aus einer anderen…” Bevor sie weiter reden konnte, klingelte an ihrem Handgelenk die feine goldene Uhr mit dem Stundenglas. In einer Drehung gefroren, wandte sie sich ab. Ihr Blick glitt zur Armbanduhr und dann zu der großen in der Halle. Der kleine Zeiger war gerade auf von 7 auf  6 vor Mitternacht gewechselt. Ihr Herz sackte in Richtung Bauch. In wenigen Minuten musste sie alleine sein, denn es war der Zeitpunkt wo der Zeitumkehrer sie zurück schicken würde. Und sie konnte sich nicht einfach so direkt vor Severus und dem Rest der Belegschaft in Luft auflösen. Konnte man ihr nicht noch etwas Zeit geben? Schon am Anfang der Mission war ihr klar gewesen, dass sie nur ein begrenzten Zeitraum haben würde. Doch wer rechnete damit, dass in dieser Zeit der Wunsch entstand, nie wieder fort zu gehen. Eine einzelne Träne lief ihre Wange herunter. Verdammte Zeit. “Amanda… alles in Ordnung mit dir?” Als eine kalte Hand ihre Schulter berührte, zuckte sie zusammen und schaute in seine schwarzen Augen. Keine gute Idee, da sie jedesmal drohte in den Augen zu versinken. Das letzte Mal, dass ich in diese wundervollen Augen blicken könnte. “Was meinst du mit du stammt aus einer anderen…?” Seine Stimme war besorgniserregend hoch. “Ich… es tut mir leid. Ich kann dir nur sagen, bitte habe ab Jetzt immer ein Bezoar dabei!” Ein verständnisloser Ausdruck trat in sein Gesicht. “Versprich es mir!” Ihre Stimme war lauter geworden und einige Leute um sie herum verstummten. Neugierig schauten sie zu ihnen hinüber. Doch sie hatte nur noch drei Minuten Zeit. Immer noch leicht verwirrt nickte der Tränkemeister und wollte schon für einen Kuss näher kommen, als sie ein Ruck in ihrer Bauchgegend spürte. Mit einem “Tut mir leid” drehte sie sich um und verschwand durch das große  Eingangstor nach draußen in die nächtliche Kälte. Zitternd kauerte sie sich in eine Ecke des Hofes und wartete ab. Gerade als sie Severus Stimme im Hof vernommen konnte, er war ihr wohl hinterher gerannt, spürte sie ein weiteren Ruck.   Unter ihren Füßen spürte sie kein weichen Schnee mehr, sondern den harten, kalten Fußboden ihres Büros. Ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle und sie ließ sich zu Bode fallen. Ob ihr grünes Kleid davon dreckig wurde, war ihr egal. Sie wollte zurück. Zurück zu dem Zeitpunkt wo sie sorglos mit ihm über Bücher und Tränke geredet hatte. “Warum, oh gott, tut Liebe so weh?” Mühsam rappelte sie sich auf und wankte zu ihrem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch. Ihr Raum war noch genauso wie sie ihn vor einem halben Jahr zurück gelassen hatte. Okay, in dieser Zeit waren es wohl nur einige Minuten. Ihr altes Ich war bestimmt gerade in die Vergangenheit gesprungen. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Was sollte sie jetzt mit sich anfangen? Sie hatte keine brauchbaren Informationen in dem halben Jahr gefunden. Hätte sie vielleicht doch Severus alles am Anfang erzählen sollen, damit er ihr helfen konnte?  Nein, garantiert nicht. Sie wären nie zusammen gekommen unter diesen Umständen. Und sie wollte nicht für eine Sekunde die gemeinsamen Momente vergessen. Auch wenn der Schmerz sie zu erdrücken drohte . Was sollte sie nun ohne ihn machen?  Weiter leben ging, doch war da noch etwas anderes… kurz vor dem Ball hatte sie gemerkt, dass sie schwanger war. Wie sollte sie später ihrem Kind erklären, dass der Vater aus einer ganz anderen Zeit stammte?   In Gedanken versunken, bemerkte sie nicht das zaghafte Klopfen an der Tür. Erst als es energischer klopfte, erwachte sie aus den Erinnerungen und ihrem Schmerz. Wer sollte sie zu so später Zeit noch stören?  Ein Auror vielleicht?  Mit müden, schweren Schritten durchquerte sie den Raum und griff zur Türklinke. Sie hatte eigentlich keine große Lust jetzt noch einen Gast zu empfangen. Der Höflichkeit halber zog sie doch die Tür auf. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie jedoch zusammenzucken. Vor ihr stand, in durchnässten und verdreckter Kleidung, ein Mann mit schwarzen Haaren, die ihm weit über den Rücken reichten, und blickte sie aus seinen tief eingefallenen Augen an. Seine Hackennase war unverkennbar und doch schien er nicht er selbst zu sein. Es war so als wäre er um Jahre gealtert und nun um die 60. Vor Schreck stolperte sie zurück und krachte rücklings gegen ihren Schreibtisch. Stand gerade vor ihr ein Geist?  Wenn vor ihr gerade wirklich Severus Snape stand, war sie wahnsinnig geworden? Hatte der Zeitumkehrer ihr das Gehirn verwuschelt? Träumte sie? War er eine verfestigung ihres sehnlichsten Wunsches? Plötzlich wurde ihr Verstand von Tausenden von Fragen durchflutet und sie brachte nur ein einzelnen Kehllaut heraus. Ihre Kehle war wie zugeschnürt und ihr Mund fühlte sich sehr trocken an. War das vielleicht ein Trick ihres Gehirns und er war nur eine von ihr erzeugte Illusion? Sie bildete sich ihn bestimmt ein, schließlich vermisste sie ihn sehr. Doch warum sah er dann so schäbig aus? Sie hatte ihn doch eindeutig in Festkleidung stehen lassen. “Darf ich mich an deinen Kamin aufwärmen?” Die Frage rüttelte sie wach, doch ein Wort brachte sie noch nicht zustande. Sie bewegte sich nicht einen Millimeter, als der gealterte Severus sich zum Kamin bewegte und seine Jacke auszog. Regen geht durch Geister hindurch. Also war er kein Geist. Dann doch eine Illusion? Zögerlich glitt ihre eine Hand zu ihrem versteckten Zauberstab, aber verharrte in ihrer Bewegung als sie seinen Blick spürte. Ihre Haut kribbelte und sie zog ihre Hand zurück, als ob sie sich verbrannt hatte. “Du glaubst wohl ich bin nicht echt…”, stellte der Severus vor ihr fest. Nach einer Weile wandte er sich ab und stellte sich so an den Karmin, dass die Wärme seinen Körper vollständig erreichte. Das gestattete ihr aufzuatmen und sie richtete sich wieder auf. Fest an den Tisch geklammert, wich sie nicht von der Stelle. Sie traute sich nicht, sich zu ihm zu gesellen. Dafür saß zu viel Angst in ihren Knochen. Dazu kam ihre Zweifel und die große Ungläubigkeit über das Geschehen vor ihr. Und leider spürte er ihr Unbehagen, denn ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen. “An deiner Stelle würde ich auch zweifeln…”, erklärte er und lehnte sich ihr gegenüber an die Wand neben dem Kamin. Sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte. War er es wirklich? Sie hatte starke Zweifel. Vielleicht ein übriggebliebener Todesser, der sich nun an ihr rächen wollte, indem er Vielsafttrank eingenommen hatte. Doch woher sollte er eins von Severus Snapes Haaren haben? Und warum sollte er sie aufsuchen, wo doch niemand von ihrer Beziehung zu ihm wusste. “Ist dir der Hinweis, dass ich nie im Bilderrahmen aufgetaucht bin, genug damit du mir glaubst? Oder das man meine Leiche nach dem Krieg nicht gefunden hatte?”, fragte er mit müder Stimme. Er hatte Recht, denn obwohl die Hütte abgebrannt war, hatte man keine Asche gefunden und auch der Rahmen war  leer geblieben. Doch war das ein Beweis dafür, dass er am leben war? Sein Körper, wie auch von vielen vermutet, könnte auch verbrannt worden sein. Aber wenn dem so wäre, warum war er dann nicht im Bilderrahmen erschienen? Weshalb hatte sie darüber nie nachgedacht! War sie so beschäftigt gewesen, dass ihr nicht der Gedanke an Ungereimtheiten gekommen war? Grübelnd lehnte sie nach hinten und setzte sich halb auf ihren Tisch. Wo sie nun darüber nachdachte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. SIE war der Grund für diese Vorkommnisse. Du Idiot, Hermione! Durch deine Warnung an dem Abend hatte er den Biss von Nagini überlebt. Und du nennst dich die klügste Hexe deines Jahrganges? In dem Glauben ihn gleich für immer verloren zu haben, hatte sie den ersten Schritt zur Veränderung der Zeit gemacht. “Du bist anscheinend gerade erst zurückgekommen, sonst hättest du schon früher die richtigen Zusammenschlüsse gefasst”, stellte eine leicht spöttische Stimme fest. “Ah.. da ist es wieder. Hatte mich gefragt wo der richtige Snape bleibt…” Weshalb war er hier? Und warum gerade zu diesem Zeitpunkt? “Wieso bist du hier?” Nach einer gefühlten Ewigkeit murmelte er sowas wie “Hab dich vermisst”. Sie musste sich verhört haben. Seit wann gab der ehemalige Slytherin Gefühle preis?  Es stand fest, sie musste sich dringend ins St. Mungos einweisen lassen. “Glaubst du etwa, du bist die einzige Person mit Gefühlen? Ich musste 23 Jahre auf diesen Moment warten.” Seine Stimme erhob sich und seine zur Faust geballten Hände glichen der verputzten Wand hinter ihm. Abwehrend hob sie beide Hände, ihr Gesicht schaute nur noch verblüffter. Gestand er gerade ihr die Liebe? “Gestehst du mir gerade deine unsterbliche Liebe?” Langsam trat er auf sie zu. “Weißt du, mit der Unsterblichkeit kenne ich mich aus… und das andere könnte ich schnell lernen.” Nun glitzerte Schalk in seinen Augen und ein Schnauben drang aus ihrer Kehle. “Das will ich dir gerne glauben. Aber ich will nicht, dass du unsterblich bist. Dann würde ich alt und zerbrechlich werden und du wirst ewig auf der Erde wandeln. Das wäre so ziemlich einsam für dich.” Was redete sie da eigentlich? Das wollte sie doch gar nicht sagen. Ihre Gefühle drehten mal wieder mit ihr durch. “Heißt das…?”, er war nun ganz nah an sie herangetreten und sie konnte seinen Atem auf ihrer Stirn spüren:”... du liebst mich auch?” Zögerlich nickte sie und stimme seiner Vermutung zu. “Natürlich. Du hattest mich schon früher um den kleinen Finger gewickelt.” Sie dachte an ihren Tanz und der gemeinsamen Arbeitszeit zurück. Endlich konnten sie wieder zusammen über Bücher grübeln. Oder etwas anderes tun… Eine leichte Röte erschien auf ihren Wangen. “Ich wusste, dass du schon als Schülerin in mich verliebt warst.” Empörung war in ihren nächsten Worten zu hören. “Natürlich nicht. Ich fang doch nichts mit Lehrern an.” Gespielt wütend hieb sie ihm gegen die Brust. Ein herzerwärmendes Lachen drang zu ihr. Wie sie sein Lachen doch liebte. Er schaffte es jedesmal ihr eine Gänsehaut der Euphorie zu verpassen. Plötzlich fiel ihr etwas ein, etwas wichtiges. “Woher weißt du eigentlich, dass Amanda nicht meine richtige Identität war? Und, dass ich aus der Zukunft kam?”   ______________________________________________   Ach, wie froh er doch war, dass er sich endlich ihr zeigen konnte. Elende 23 Jahre hatte er gewartet. Gewartet um wieder in ihr fröhliches Gesicht zu blicken. Er wollte einfach nur noch in ihren Armen einschlafen und am nächsten Tag mit ihr aufwachen. Bücher zusammen lesen oder Zaubertränke brauen, vielleicht auch welche erfinden. Denn ihr Verstand war seinem so ähnlich und diesen Fakt liebte er an sie.  Doch er hielt sich in Zaum, er konnte noch etwas warten. “Dumbledore, wie du dir denken kannst, überbrachte mir leider die Nachricht erst kurz vor seinem Tod. Ich hatte schon ein Verdacht, aber dass du aus einer anderen Zeit gekommen warst? Niemals hätte ich daran gedacht.” An den Tag wo Dumbledore zerbrechlich, dem Tode nahe zu ihm gekommen war, berichtete er von dem Ring, der so verlockend war. An dem Tag hatte er ihn gebeten, ihn zu töten. Und nach der Nachricht von Amanda - Nein, Hermione - explodierte er. Eine halbe Stunde hatte er geschrien und geflucht über Dumbledores und Hermiones Verschwiegenheit. Als könnte sie seinen inneren Konflikt von seinen Augen ablesen, entschuldigte sie sich. “Es tut mir leid… ich hätte es dir sagen müssen.” Es war nicht richtig gewesen, aber er schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht, dass sie sich entschuldigte. Es war gut gewesen, es reichte. “Ja, aber ich hätte dir wohl nicht geglaubt.” “Und trotzdem war es nicht richtig gewesen.” Schuldbewusst wich sie von ihm weg und fing an abwesend mit dem Saum ihres Kleides zu spielen. “Ach hör doch auf. Ich lebe und bin hier, ist das nicht gut genug? Ich hatte dir, schon kurz nachdem Dumbledore mir alles erzählte, verziehen. Ich wollte lediglich auf der Stelle zu dir. Nur kann man nicht in die Zukunft reisen.” Konnte sie denn nicht verstehen, dass er nur mit ihr zusammen sein wollte? Er sah tief in ihre rehbraunen Augen und näherte sich zögernd. Sie rührt sich jedoch nicht und erwiderte einfach seinen Blick. Er legte er seine Hände auf ihre geröteten Wangen und zog ihr Gesicht zu sich. Ihr Atem streifte seine Lippen und ließ die Schmetterlinge in seinem Bauch noch aufgeregter herumschwirren. Wie vor ihrem ersten Kuss, der - für ihn - lange zurück lag. Die letzten Meter, die sich anfühlten wie Kilometer, schlossen sich zwischen ihnen und da waren nur noch die weichen, sanften, zarten Lippen, nach die er sich all die Jahre gesehnt hatte. Er schob seinen Kopf noch weiter nach vorne und ihr Mund öffnete sich, um ihn herein zu lassen. Die Spitze ihrer Zunge drängte an seine Lippen. Ihren Wunsch erfüllend, fand seine Zunge ihren Weg zu ihrer und zusammen tanzten sie einen leidenschaftlichen Tango. Wie Feuer, eine Explosion von Gefühlen und Emotionen. Wärme drang aus den Tiefen seiner Seele und entflammte ihn. Er wurde drängender, leidenschaftlicher und schob sie nun vollständig auf ihren Schreibtisch. Ihre Materialien fielen klappernd zu Boden, doch keiner kümmerte sich darum. Zu versunken in ihren leidenschaftlichen Tanz. Seine Hände glitten über ihre Hüfte und streichelte sie. Drängend presste er sein Körper gegen ihren und sie lehnte ihren Körper nach hinten, sodass sie fast auf ihrem Schreibtisch lag. Zwischen zwei Küssen japste sie jedoch und nuschelte etwas von:”Wir...sollten...aufhören, bevor… jemand… kommt.” Doch das Feuer war noch nicht erloschen und er drängte nach mehr. Mit großer Anstrengung zwang er sich, sie los zu lassen und rang nach Atem. Er hatte lange nicht mehr so geküsst. Für sie waren es vielleicht nur Tage, doch er hatte keine einzige Frau seit 23 Jahren angefasst. Zu sehr hatte er auf den Augenblick gewartet, in dem sie endlich ihre Zeitreise machte. “Und...was...machen...wir..dann?,” schnaufte er und brachte die Wörter nur mit Not heraus. Warum war er so außer Atem, jedesmal wenn er sie küsste? Sie rang ebenfalls nach Atem, das Leuchten in ihren Augen war aber noch lange nicht verschwunden. “Weiß...nicht. Vielleicht hier bleiben und warten, dass jemand uns entdeckt?” Schmunzelnd strich er eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht. Angefeuert vom Kuss antwortete er leicht erregt: ”Es könnte aber passieren, dass die Schlange sich auf den Löwen stürzt und es nicht bloß bei einem Kuss bleibt.” Sie wollte doch auch mehr, warum hielt sie sich zurück? “Das... wäre keine gute Idee”, meinte sie mit einem verschmitzten Lächeln und griff sie nach seiner Hand, die sie ohne eine Vorwarnung auf ihren Bauch legte. “Für die nächsten 9 Monaten.”   ______________________________________________   Epilog   “Severa Eileen Snape. Ich würde es bevorzugen, wenn du dies unterlassen würdest.” Gespielt wütend hatte er sich über eine Zweitklässlerin gebeugt und als sie sich umdrehte, trafen ihre rehbraunen Augen auf die Grünen der seinen. Sie versuchte gerade eine Stinkbombe in dem großen Saal zu schmuggeln und blickte ihn nun aus unschuldigen Augen an. “Aber Vater, ich versuche den Abend nur aufzulockern.”, entgegnete seine 12-jährige Tochter. Sie stritt nicht mal ab, dass sie etwas verbotenes tat. Typisch, wäre doch gelacht wenn ihre Tochter kein Rumtreiber wäre. Er musste schon leicht über sie schmunzeln, wurde jedoch wieder ernst. “Trotzdem habe ich es lieber wenn Slytherin wieder den Hauspokal gewinnt. Und die Gäste sind schon fröhlich genug.” Seit einigen Jahren veranstaltete Hogwarts einen alljährigen Weihnachtsball und es waren wie immer sehr viele Gäste von nah und fern gekommen. Zudem roch es in einigen Gläser stark nach Feuerwhisky und wenn er das Verhalten von einigen seiner  Kollegen beurteilen sollte, hatten sie schon stark daran genippt. Wieder an seine Tochter gewandt, erklärte er: ”Es reicht schon, dass die Löwen letztes Jahr gewonnen haben. Lass dir etwas anderes einfallen, wenn es sein muss setz dein ganzen Charm ein.” Das Gesicht von Severa erhellte sich und sie erdrückte ihn fast mit ihrer Umarmung. “Danke, Dad. Ich werde mir etwas ausdenken.” Bevor sie verschwinden konnte, rief er sie zurück und flüsterte, so dass nur sie es hören konnte: ”Sag es aber nicht deiner Mutter. Sie würde mich zum Mond hexen. Sie liebt ihre Löwen.” Ein kurzes Nicken und dann war seine Tochter in der Menge verschwunden. Wahrscheinlich erzählte sie ihren besten Freunden, Teil des neuen Trios, von ihren Plänen, um mehr Punkte einzuheimsen. Er meinte niemand anderen als Scorpius Malfoy und Albus Severus Potter. Manchmal zweifelte er immer noch daran, dass sich ein Potter und Malfoy vertragen konnte. Mal wieder halb geschockt, halb belustigt über die Tatsache, dass sich solch ein Trio bilden konnte, trat er zu einer brünetten jungen Dame. “Erweist du mir die Ehre und tanzt mit mir?” Galant reichte er ihr eine Hand und ohne zu zögern umschlossen ihre Finger die seinen. Sie hatte es schon an seiner Stimme gehört. “Ich hab dich aus dem Augenwinkel beobachtet. Hast du ihnen irgendein Tipp gegeben, damit sie mehr Punkte bekommen?” Lachend über ihren Ärger zog er sie wie jedes Jahr auf die Tanzfläche. “Wenn es dich so ärgert, warum hast du dann beim Ministerium gekündigt?” Bevor er die Frage überhaupt gestellt hatte, wusste er schon die Antwort. “Wieso wohl? Um bei dir zu sein.” Ach wie er diese Worte doch liebte. “Ich liebe dich.”, murmelte er und wirbelte in einer Drehung herum. “Ich dich auch.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)