Weihnachtszauber von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein einzelnes Licht flackerte in dem sonst leeren Bürogebäude noch und das einzige Geräusch was man in diesem vernehmen konnte, war das Klimpern der Tastatur. Seit Stunden war er an einem Bericht dran, den er unbedingt noch fertig machen wollte, bevor er ebenfalls in den Feierabend ging. Normalerweise hatte er über Heiligabend und die Feiertage Urlaub gehabt aber er musste etwas tun, um sich abzulenken. Er wollte nicht mehr Zuhause sitzen und grübeln. Sich keine Gedanken darüber machen, dass Ace bald nicht mehr bei ihm sein würde. Was ihn zunehmend zu schaffen machte. Nachdem er den letzten Satz beendet hatte, lehnte er sich frustriert in seinem Stuhl zurück und verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. Für einen Augenblick schweifte er zu dem Gespräch vor ein paar Tagen zurück. Flashback Neugierig wartete er darauf, was Pops zusagen hatte. All seine Kollegen und Freunde hatten sich in seinen Büro zusammen gefunden. Nur von Ace war weit und breit nichts zu sehen aber er kam nicht dazu sich irgendwelche Gedanken über ihn zu machen, da er von seinem besten Freund angesprochen wurde. „Was Vater wohl dieses Mal für Neuigkeit hat?“ „Ich weiß es nicht. Vater hat mich nicht eingeweiht und auch wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen, weil ich zum Stillschweigen verdonnert bin. Du weißt, dass er wichtige Änderungen oder Neuigkeiten lieber persönlich übermittelt“, gab Marco ihn zu verstehen. „Jaja, schon gut aber ich bin doch dein bester Freund. Ich finde, da könntest du mir ruhig so etwas anvertrauen. Du weißt ich kann ein Geheimnis für mich behalten“, versicherte Thatch ihm. „Du meinst wohl solange du kein Alkohol trinkst. Ich weiß wie redselig du nach ein paar Flaschen Sake wirst und darauf kann ich verzichten.“ „Jetzt sei doch nicht so. Ich kann nichts dafür, die Wörter fließen dann einfach aus mir heraus. Ich mache das nicht mit Absicht“, protestierte Thatch und strich sich seine Haare hinter. „Das mit Ace konnte ich bis jetzt auch für mich behalten“, murmelte er gekränkt. „Da habe ich ja Glück gehabt“, meinte Marco sarkastisch und rollte mit den Augen. Thatch wollte gerade etwas erwidern als Pops schon durch die Bürotür kam im Schlepptau mit Ace, der einen unsicheren Blick im Gesicht trug. Es war als wäre er wegen irgendetwas nervös und augenblicklich kam ihm der Gedanke, dass sie wegen ihm hier waren. Ob er etwas ausgefressen hatte? Haruta und Ace hatten sich oft irgendwelche Streiche einfallen lassen für sie und ab und zu gingen sie dabei etwas zu weit. Einmal hatten sie Izou aus dem Schlaf gerissen und ihm erzählt, dass er verschlafen hatte und seine Schulstunde schon längst angefangen hatte. Dabei hatte er den Tag frei gehabt aber im verschlafenen Zustand das Ganze nicht gleich realisiert. Allerdings benötigte Izou fast eine Stunde zur Schule und weil er sich extra beeilt hatte, hatte er fast noch ein Unfall gebaut gehabt. Dementsprechend wütend war er gewesen als er erfahren hatte, dass die Beiden sich einen Scherz mit ihm erlaubt hatten. Es hatte Wochen gedauert bis dieser sich wieder besänftigen lassen hat und wieder mit ihnen geredet hatte. Vater hatte den Beiden den Kopf gewaschen und seit dem hatten sie sich auch sehr stark zurückgehalten mit derartigen Streichen. Aber sollte das jetzt ein Ende haben? Misstrauisch sah er zu seiner kleineren Kollegin, die seinen Blick erwiderte und den Kopf schüttelte als würde sie genau wissen, von was er ausging. Wenn sie nichts damit zu tun hatte, was hatte Ace dann mit der ganzen Sache hier zu tun? Er ging nicht davon aus, dass Haruta ihn anlügen würde, denn sie stand auch, wenn es ihr missfiel zu ihren Taten. Neugierig sah er also wieder zu seinem Vater, der sich gerade vor die Belegschaft stellte und sich räusperte. Ace knetete nervös seine Hände vor sich hin und mied es ihn oder die anderen anzusehen. „Danke, dass ihr kurzfristig zu mir gekommen seid, obwohl ich weiß, dass ihr Pause habt und der Unterricht gleich weitergeht. Es wird auch nicht lange dauern, weil ich weiß, dass ihr gleich wieder in eure Klassen müsst, um weiter zu unterrichten. Aber es gibt etwas Wichtiges was ich euch mitteilen muss. Wie ihr wisst geht Ace Studium dem Ende zu und er hat die Möglichkeit erhalten für sein letztes halbes Jahr ein Auslandssemester in London zu machen. Da er Englisch als Hauptfach belegen möchte ist es eine große Chance für ihn, die ich ihm ermöglichen möchte. Für uns bedeutet das, dass Ace nach Weihnachten nicht mehr an unserer Schule sein wird. Ich habe ihn angeboten, dass er nach seinem Studium bei uns anfangen könnte, wenn er das dann noch möchte“, informierte Whitebeard sie über Ace Weggang. Sofort richten sich alle Blicke auf Ace, dem es unangenehm war, dass er jetzt so im Mittelpunkt stand. Für ein paar Sekunden war es totenstill in dem Raum, mussten sie die Neuigkeit erstmal verdauen. War diese Nachricht doch für viele ein Schock. Ace gehörte einfach zur festen Belegschaft dazu und es war schwer vorstellbar, dass er bald nicht mehr bei ihnen sein würde. Jeder mochte ihn und hatte ihn in sein Herz geschlossen. Dennoch verstanden sie seine Beweggründe und als der erste Schock überstanden war, gingen sie auf ihn zu, um ihn zu gratulieren. Sie wünschten ihm viel Glück und freuten sich für ihn. Er war regungslos und in diesem Moment war er froh, dass er seine Gesichtszüge so gut im Griff hatte, denn sonst hätte jeder gewusst, wie es um sein Herz stand. Diese Nachricht ging ihn durch Mark und Bein und erschütterte ihn. Während alle anderen sich für ihn zu freuten, hatte er das Gefühl ihm würde die Luft abgeschnürt werden. Er brauchte dringend frische Luft und musste hier raus. Es fiel ihm schwer den Anschein zu wahren, dass es ihm gut ging. Thatch schien zu ahnen, wie es in ihm aussah. Aufmunternd legte er eine Hand auf seine Schulter aber er ertrug diesen mitfühlenden Blick nicht und stieß die Hand etwas unsanft von sich und verschwand aus diesem stickigen Büro. Dabei konnte er den enttäuschten Ausdruck in Ace Gesicht bei seinem Weggang nicht sehen. Flashback Ende Seitdem Tag war er Ace aus dem Weg gegangen und wenn sie sich dann doch einmal begegneten, sprach er nur das Nötigste mit ihm und war äußert kühl zu ihm. Natürlich bemerkte er, dass Ace sich schwer tat mit seinem veränderten Verhalten, war er doch sonst immer warmherzig zu ihm gewesen. Es tat ihm leid, Ace so vor den Kopf zu stoßen aber er konnte nun mal nicht anders. Das war seine Taktik, um ihn von sich fern zu halten und ihn nicht noch näher an sich heran zu lassen als er es schon getan hatte. Was musste er sich auch ausgerechnet in diesen Jungsporn verlieben? Seine letzte Beziehung war über zehn Jahre her und endete in einem üblen Rosenkrieg, sodass er jegliche Nähe zu anderen unterbunden hatte. Das hatte auch bis jetzt wunderbar geklappt bis Ace auf der Bildfläche erschien. Der Junge war vorlaut, hitzig und stur am Anfang. Hatte er davor doch nur Ablehnung von anderen erfahren. Sein Verhalten ihnen gegenüber änderte sich als er sie besser kennen lernte und er wurde offener. Ace war loyal, intelligent, hilfsbereit und immer gut gelaunt. Sein Lächeln wirkte ansteckend und wenn er den Raum betrat, hatte man das Gefühl die Sonne würde aufgehen. Ace erhellte diesen mit seinem ganzen Sein und genau das war es, was ihn anzog. Er war so anders als er selbst. Marco war bedacht, ruhig, treu und ehrlich. Aber auf andere machte er immer einen eher kühleren Eindruck. Vater meinte damals, dass er ihn unter seine Fittiche nehmen sollte und verantwortlich dafür war, dass er sich im Team wohl fühlte und sich im Gebäude zu Recht fand. Anfangs empfand er nur freundschaftliche Gefühle für diesen Bengel. Mit der Zeit lernte er Ace aber immer besser kennen und sie verbrachten fast jede freie Minute miteinander. Sodass sich seine Gefühlswelt veränderte und er sich immer mehr nach ihm sehnte. Er wollte ihn so gern berühren und seine Lippen kosten aber er widerstand den Drang obwohl es ihm einiges abverlangte. Es war zum Haare raufen. Natürlich hätte er mit Ace darüber reden können, doch er ging davon aus, dass dieser seine Gefühle nicht erwidern würde, sodass er diese für sich behielt. Er wollte Ace nicht als Freund verlieren und außerdem war dieser so viel jünger als er. Was wollte er da schon von ihm? Er war gute 18 Jahre älter als er. Nein, er sollte sich auf etwas in seinem Alter einlassen und vielleicht würde er ja jemanden in London finden. Sein Herz zog sich bei diesem Gedanken schmerzlich zusammen und er schüttelte seinen Kopf, um diesen zu vertreiben. Bald würde er weg sein und wenn er Glück hatte, würden seine Gefühle mit ihm verschwinden. Er klammerte sich an diese Hoffnung fest und griff nach seiner Kaffeetasse, um sich einen Schluck von seinem Kaffee zu genehmigen. Den brauchte er jetzt fielen ihm schon fast die Augen zu, da er seit dem er das mit Ace erfahren hatte, kaum noch ein Auge zu getan hatte. Seine Grübelei ließen ihn nachts wach liegen und kaum zur Ruhe kommen. Aber für den Abend musste er sich noch etwas wach halten. Er hatte Thatch versprechen müssen zum Weihnachtsabend zu ihm zu kommen. Seine ganze Familie würde bei ihm sein und sogar Ace war mit seinem Bruder eingeladen wurden. Es würde der letzte gemeinsame Abend mit Ace sein und er hoffte diesen erfolgreich zu überstehen. Obwohl er überhaupt keine Lust hatte auf diesen ganzen Trubel, hatte er sich breit schlagen lassen auch zu kommen. Wollte er doch insgeheim Ace auch ein letztes Mal sehen, bevor dieser verschwand und Vater war auch nicht mehr der Gesündeste. Wer wusste schon, wie viele Weihnachten ihnen dann noch zusammen blieben. Mit diesen Gedanken schaltete er den Computer herunter und schnappte sich seine Jacke. Draußen angekommen hießen ihn Schneeflocken und ein fröstliger Windhauch willkommen. Automatisch zog er seine Jacke noch etwas mehr zu und vergrub sein Gesicht in seinen Schal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)