Sailor Moon Drabbles von KiraNear (Drabblesammlung 2016) ================================================================================ Kapitel 1: Eine letzte Umarmung ------------------------------- "Schätzchen ... du siehst wunderschön aus!" Mit leuchtenden Augen trat sie auf die Braut zu, sie hatte sich auf dem Weg zur Kirche sämtliche Kleider an ihrem Liebling ausgemalt, doch das tatsächliche Kleid sprengte alles, was sie sich vorgestellt hatte. Bunny, mit einer Mischung aus Freude und Überraschung, bedankte sich bei Seiya. Diese wischte sich eine Träne weg, dann ging sie auf Bunny zu und bat sie um einen kleinen Gefallen. Mit roten Wangen stammelte Bunny herum, zwar waren sie alleine, und doch war es ihr unangenehm. Was, wenn ihr Mamoru hereinkäme und die Situation falsch verstehen würde? Bunny wollte sich das nicht vorstellen. "Schon in Ordnung, Schätzchen, das ... verstehe ich", murmelte Seiya, dann ging sie in die Hocke und drückte die Beine der Braut fest an sich. Überwältigt sah Bunny zu ihr herunter, erst jetzt fiel ihr auf, wie gut Seiya ihr neuer Anzug wirklich stand. Wie die Farbe zu ihren Haaren und ihrer männlichen Erscheinung passte. "Verzeih mir - aber das ist meine letzte Gelegenheit für lange Zeit, wenn nicht sogar für immer ..." Für ein paar Minuten verharrten sie so, dann stand Seiya auf und richtete ihren Anzug. "Ich wünsche dir alles Gute", und ließ die Braut erneut alleine zurück. Kapitel 2: Finally ------------------ Weiche Lippen trafen aufeinander, Gefühle wurden ausgetauscht und zwei Herzen, die sich lange gesucht hatten, schlugen nun im gleichen Takt. Erst die Lippen, dann vorsichtig die Zungen, bis sie schließlich in einem leidenschaftlichen Kuss endeten. Einen, wie sie es sich immer erträumt hatte. Nun war ihr Traum wahr geworden. Sachte drückte sie den zarten Körper der Sailor Kriegerin an den ihren, spürte ihre kleine Hand auf ihrem Arm. Die Augen geschlossen, gab sich Seiya dem Kuss, dem Rausch ihrer Gefühle hin. Lange hatte sie darauf gewartet - und nun war die Prinzessin ihr Schätzchen. Eines, welches sie nie wieder verlieren möchte. Kapitel 3: Kalt --------------- Mit bebender Brust und Tränen in den Augen hob sie die kleine Spieluhr hoch. Eine sanfte Melodie erfüllte den Raum. Oft hatte die Melodie ihr Trost gespendet, ihr Mut gemacht, sie an vergangene Zeiten erinnert. Doch bei ihrem Gegenüber regte sich nichts; seine Augen und sein Herz blieben kalt. Verzweifelt sprach das Mädchen auf ihn ein, flehte ihn an, sich wieder zu erinnern. Was zwischen ihnen war, was zwischen ihnen ist; doch sie erreichte ihn nicht. Er hob sein Schwert, sein Blick finster und leblos. Worte, die um Vergebung baten, kamen über ihre Lippen, bevor ihre Tiara ihr Ziel erreichte. Kapitel 4: Erinnerung für die Ewigkeit -------------------------------------- "Alumina Siren, was soll denn das? Wir haben keine Zeit für ... deinen Quatsch!" Nur widerwillig ließ sich Sailor Red Claw vor die Kamera zerren, ihre Begleitung dagegen wirkte aufgeregt wie immer. "Komm, schon, Red Claw, das ist eine sehr seltene Gelegenheit! Wer weiß, wie lange wir noch zusammen auf Missionen gehen können? Da ist ein Erinnerungsfoto doch genau das Richtige für uns! Außerdem ist es umsonst", lächelte sie und schlang ihre Arme um ihre Kollegin. Überfordert sah sie sie an, ließ es jedoch geschehen. "Na gut, aber nur, weil du es bist", sagte sie leise, und der Fotograf drückte ab. Kapitel 5: Meine Prinzessin --------------------------- "Willkommen, Prinzessin. Es freut mich, euch wiederzusehen". Höflich machte die Kriegerin der Zeit einen kleinen Knicks, bevor sie die Prinzessin anlächelte. Ihre Prinzessin anlächelte. Hunderte von Jahren, wenn nicht sogar länger hatte sie das Tor zu Raum und Zeit bewacht, ewig war sie einsam. Bis diese kleine, junge Prinzessin das Tor zu ihrem eigenen Herzen öffnete. Möglichkeiten, sie hatte so viele. Dennoch hatte Serenity sich für sie alleine entschieden. "Pluto", kam es aus ihrem lächelnden Mund, während sie sich an ihren Körper drückte. "Prinzessin Serenity ...", da spürte sie schon ihre zarten Lippen auf ihren eigenen. Glücklich erwiderte sie den Kuss. Kapitel 6: I'm a moon fighter too! ---------------------------------- Die Mond-Menschen verfielen in Panik. Wo vor wenigen Minuten noch eine ausgelassene Stimmung herrschte, war nur noch blanke Panik zu spüren. Bis auf wenige Ausnahmen versuchten die Gäste, sich in Sicherheit zu bringen - viele davon vergeblich. Einzig die Sailor Krieger, die Beschützer des Königshauses blieben, sie würden ihre Mission bis zum letzten Atemzug befolgen. "Prinzessin, Ihr solltet euch in Sicherheit bringen!", presste Jupitor atemlos heraus, doch diese schüttelte den Kopf. Hielt entschlossen das Mondzepter fest. "Der Mond ist auch meine Heimat, ich möchte ihn ebenfalls beschützen! Zusammen mit euch!" Die Warnungen der Kriegerinnen ignorierend, rannte sie der Dunkelheit entgegen. Kapitel 7: Schleckermaul mit Aussicht auf eine kurze Zukunft ------------------------------------------------------------ "Bunny, wenn du so weiterfutterst, kannst du demnächst all unsere Gegner überrollen", meinte Rei mit einer Mischung aus Sorge und Ärger. Bunny dagegen zog eine Schnute. "So viel esse ich gar nicht, außerdem ist es nicht schlecht, ab und zu etwas zu naschen. Richtig, Seiya?" Diese begann ihren Kopf zu tätscheln, gab aber am Ende Rei recht. "Sie macht sich dich nur Sorgen um dich, denn nur Süßes zu essen ist selbst für einen süßen Hasen wie dich ungesund. Wir lieben dich doch, ganz besonders ich..." Bunny, ihr Kinn in Seiyas Hand, wurde warm im Gesicht, wie immer schaffte es dieses Mädchen sie um den Finger zu wickeln. Wie macht sie das bloß? Es war ihr ein Rätsel. "Du ... nein, ihr habt ja recht", sagte sie beschämt und bestellte sich stattdessen einen großen Fruchtbecher. Erdbeeren, Äpfel, Trauben und diverse Melonenstücke zierten die Schüssel, die Bunny einige Minuten später serviert wurde. Mit einem flinken Griff schnappte sich Seiya eine der Erdbeeren, mit Bunnys Protest im Ohr. "Schätzchen, sonst teilst du doch auch so gerne", wofür sie einen scherzhaften Seitenhieb erntete. "Das tue ich auch, nur bei Erdbeeren ist das eine ganz andere Sache", antwortete sie, was sie alle zum Lachen brachte. Kapitel 8: Verwirrung der Gefühle --------------------------------- Nachdenklich saß Bunny am Fenster, starrte hinaus und beobachte den Nachbarsjungen, wie er mit seinem in die Jahre gekommenen Hund spielte. Die Sonne schien, und sie beide nutzten die warmen Temperaturen aus, spielten und hatten Spaß. Bunny dagegen saß in ihrem Zimmer, ging ihren eigenen Gedanken nach. Wenn Rei mich so sehen würde, würde sie mich wohl auslachen ... Ein Seufzer kam über ihre Lippen, als sie ihn hörte erschrak sie. Erschrocken über ihre eigene Reaktion. Was ist mir mir los? Ich sollte doch glücklich sein ... Mamoru ist wieder da! Ich habe meinen Mamoru wieder und ich habe die Welt gerettet. Alles ist gut geworden. Doch warum kann ich mich nicht freuen? Warum habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt? Dass mir jemand fehlt? Das Lachen des Jungen gewann an Lautstärke, doch Bunny nahm es mit einem halben Ohr wahr. Sie versuchte ihre Gefühle zu verstehen, doch sie schienen ihr so fremd wie schon lange nicht mehr. Was ist nur mit mir los? Ist es, weil sie nicht mehr da ist? Weil wir uns nicht mehr sehen? Weil ich mich nie richtig zu ihren Gefühlen äußern konnte? Spontan schnappte sie sich ihr Telefon und begann hastig, Reis Nummer zu wählen. Kapitel 9: Für meine Freunde ---------------------------- Meine Freunde – wollen mich beschützen. Immer wieder wollen sie mich beschützen, stürzen sich in den Kampf und bringen sich in Gefahr. Dabei möchte ich das nicht. Ich möchte nicht, dass sie verletzt werden. Ich möchte nicht, dass sie von unseren Feinden entführt werden. Ich möchte nicht, dass sie durch unsere Feinde sterben. Doch dafür muss ich mutig werden, obwohl ich ein Angsthase bin. Dafür muss ich stark werden, obwohl ich ein Schwächling bin. Dafür muss ich kämpfen, obwohl ich Kämpfen an sich hasse. Doch ich kann es schaffen. Alles erreichen, was ich möchte. Da ich es für meine Freunde mache. Kapitel 10: Kleine Freuden im neuen Leben ----------------------------------------- Leicht umspielte das Wasser ihre Beine, ihre Reflektion lächelte sie aus dem Wasserspiegel heraus an. Ihr Kleid, welches locker an ihrem Körper lag, gefällt ihr von jeder Sekunde aus mehr. Sie hatte es Sailor Moon zu verdanken, dass sie nun ein friedliches und verträumtes Leben als Mensch genießen konnte, mit einem Körper, wie sie es sich immer erträumt hatte. Das Kleid war ein Geschenk der freundlichen Sailor Kriegerin, zufrieden betrachtete Fischauge sich weiterhin im ruhigen Wasser. Noch immer konnte sie es nicht glauben, konnte ihr unglaubliches Glück nicht fassen. „Vielen Dank, Sailor Moon … Bunny“, sagte sie lächelnd vor sich hin. Kapitel 11: Sie ist bereit -------------------------- Schon immer hatte sie das Gefühl, sie wäre zu etwas Größerem bestimmt. Zu etwas Besonderem. Doch an diesen Abend, wie an den vielen davor, befand sie sich auf einer Gala ihrer Eltern und beobachtete mit einem Drink in der Hand die Gäste. Diese feierten ausgelassen, doch sie selbst hatte immer mehr das Gefühl, dass es ihr Herz an einen anderen Ort, fern des Jupiter, zog. Ihre Eltern tauschten wissende Blicke aus, als auf ihrer Stirn ihr Kriegersymbol, das Symbol des Jupiter erschien. „Meine Tochter ist nun endlich erwacht“, sagte ihre Mutter stolz. „Nun ist sie endlich bereit für ihre Mission.“ Kapitel 12: Flammende Blume --------------------------- Schon immer war sie jemand, der bei Bedarf wild werden konnte. Leidenschaftlich und unberechenbar. Lange hatte sie es nicht verstanden, doch kaum kannte sie ihr Schicksal, war es ihr sonnenklar. Die Erklärung lag in ihrer gemeinsamen Vergangenheit, in ihrer Mission, die Mondprinzessin zu beschützen. Doch sie erkannte, dass mehr dahinter steckte. Dass sie nicht nur eine Wächterin der Prinzessin sein sollte. Dass sie ihr eine Freundin sein sollte. Dass sie als Sailor Mars ihr Feuer sein sollte. Eins, dass bis in alle Ewigkeiten kräftig brannte. So schnell gebe ich nicht auf, dachte sie sich, während sie ihre Flammen bereit machte. Kapitel 13: Sailor Galaxia -------------------------- Sie galt als die stärkste Kriegerin ihrer Zeit. Viele kannten ihren Namen, ihr Ruf eilte ihr auf vielen Planeten voraus. Viele Sailor Kriegerinnen hörten ihre Heldengeschichten bereits als kleine Mädchen, wie sie gegen die Dunkelheit kämpfte und das Chaos vernichtete. Sie war mächtig, stark und schön. Ihre goldene Rüstung zollte ihr Respekt ein bei jedem Lebewesen, der sie sah. Ihre langen Haare zu einer Krone geformt, war sie die ungekrönte Königin der Sailor Kriegerinnen. Doch es gab etwas, dass viele, nein, niemand von ihnen erkannte. Nicht einmal Sailor Galaxia selbst sah es. Dass sie einsam war. Einsam, traurig und verletzt. Kapitel 14: Weine nicht, mein Mondgesicht ----------------------------------------- Schluchzend blieb das Mädchen stehen, ihre Schultern bebten und ihre Stimme versagte den Dienst. Tränen liefen ihre Wangen herunter und sie wusste nicht, was sie an der Situation ändern könnte. „Irgendwann suchst du dir eine neue Freundin, eine, die nicht ständig ihre Prüfungen versemmelt und alle enttäuscht …“ Die Augen geschlossen, spürte sie, wie sich jemand sie drückte. Spürte eine wohlbekannte Wärme, die sie umschloss und tröstete. „Bunny … ich werde dich niemals verlassen.“ Mamorus sanfte Stimme drang durch ihr Schluchzen hindurch, ihre Tränen flossen jedoch ungehindert weiter. „Was deine Noten angeht, werden wir dir einfach ein wenig Nachhilfe geben, mein Häschen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)