Party...um jeden Preis! von RinRainbow ================================================================================ Kapitel 4: Samstag, T.K.´s Horrorgeburtstag ------------------------------------------- Samstag, T.K´s Horrorgeburtstag Was euch erwartet? Ein Junge der zu seinen Gefühlen steht?!   „Na hast du dir deinen Geburtstag so vorgestellt?“ Matt saß neben T.K am Küchentisch und betrachtete seinen Bruder wohlwollend. Sie wurden so schnell erwachsen! „Eigentlich schon.“ T.K nahm einen Schluck aus der Coladose vor ihm und lehnte sich entspannt zurück. Es war wirklich ein schöner ruhiger Tag gewesen. Er hatte, wie immer, mit seiner Mutter gefrühstückt. Danach waren sie zum einkaufen in die Stadt gefahren und am Abend war die ganze Familie inklusive Sora zum Essen gegangen. Viel zu schnell war der gemeinsame Abend zu Ende gewesen, aber sein Vater musste noch arbeiten, da war nichts zu machen. Nun saß T.K zusammen mit Sora und Matt in der Küche während seine Mutter gerade Tee kochte. Immer wieder holte er sein Handy aus der Hosentasche um Glückwünsche von seinen Freunden zu beantworten. Trotzdem war er froh das er heute von Besuchen verschont geblieben war. Wobei es tatsächlich eine Person geben würde über deren Besuch er sich wahnsinnig freuen würde..aber davon konnte er nur träumen. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gebracht klingelte es an der Tür. Vor Schreck verschluckte er sich an seiner Cola. „Erwartest du noch jemanden?“ Seine Mutter drehte sich fragend zu ihm um. Sora und Matt wechselten einen kurzen Blick. „Eigentlich nicht..“ Zögernd ging T.K auf die Haustür zu. Konnte es sein..wurde sein Wunsch vielleicht doch erhört? Sein Herz begann immer schneller zu schlagen und als er die Türe öffnete setzte es sogar für einen kurzen Moment aus.   „Hallo T.K.“ Fast schon schüchtern lächelte sie ihn an. Er schnappte nach Luft. „Du..“ „Ich weiß..“ Verlegen trat sie von einem Bein auf das andere. „Ich weiß du wolltest heute deine Ruhe, aber ich wollte dir trotzdem kurz mein Geschenk vorbei bringen.“ „Geschenk..? Aber ihr habt doch..“ T.K war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Matt und Sora hatten ihm schon das gemeinsame Geschenk im Auftrag von allen überreicht. Es waren Tickets für ein Basketball Spiel seiner Lieblingsmannschaft gewesen. T.K konnte sein Glück immer noch nicht fassen. Also ergaben ihre Worte keinen Sinn. Sie hatte ihm doch schon etwas geschenkt, oder nicht? Sie schien zu merken wie verwirrt er war und klärte die Situation schnell auf. „Oh. Natürlich hast du das eigentliche Geschenk schon bekommen. Das hier“, sie deutete auf das kleine wunderschön verpackte Paket in ihrer Hand. „Das hier ist nur eine Kleinigkeit. Also mach dir keine Sorgen.“ Schweigend standen sie ein paar Sekunden da. „Ähm..also ich geh dann mal wieder.“ Sie drückte ihm das Päckchen in die Hand und wandte sich zum Gehen. „Warte!“ Er griff nach ihrer Hand. Sie starrte ihn mit großen Augen an. „Wer ist es denn?“ T.K´s Mutter kam den Gang entlang und spähte zur Haustür. „Oh Mimi!“ Sie nickte dem Mädchen erfreut zu. „Komm doch rein!“ „Äh. Ich...eigentlich...“ Unsicher sah sie T.K an. Dieser zuckte die Schultern. „Na komm..“   „Hallo Mimi!“ Matt hob zur Begrüßung leicht die Hand. „Mimi!“, rief Sora erfreut. „Warum hast du denn nicht gesagt das du kommst?“ „Ich..ich..“ Sichtlich unwohl setzte Mimi sich neben T.K. „Stimmt, was genau machst du eigentlich hier?“, fragte Matt mit einem leichten Lächeln. „Sie wollte mir nur..“ „Nur persönlich gratulieren!“, unterbrach Mimi T.K. Er hob verwundert die Augenbrauen. Es war offensichtlich das sie nicht wollte das die anderen von ihrem Geschenk erfuhren, also ließ er das kleine Päckchen unauffällig in seinen Rucksack, der neben ihm am Boden stand gleiten. „Tee Mimi?“ „Gerne.“ Mimi hob gerade ihre Teetasse an den Mund als es erneut klingelte. „Noch mehr Besucher?“ T.K schüttelte den Kopf. „Ich geh schon Kleiner.“ Matt stand auf und kam ein paar Sekunden später mit Kari und Tai im Schlepptau zurück. „Schau mal wer dir auch persönlich gratulieren will.“ Matt grinste seinen Bruder an. „Ihr auch?“ „Was ist das denn für eine Begrüßung?“, fragte Tai entrüstet. Dann fiel sein Blick auf Mimi. „Was machst du denn hier?!“ „Dasselbe wie ihr, was sonst?“ „Ihr wusstet aber schon alle das ich meine Ruhe wollte oder?“ T.K stand widerwillig auf und nahm die Glückwünsche seiner Freunde entgegen. „Hier, wir haben dir einen Kuchen mitgebracht“, sagte Kari und stellte einen großen Schokoladenkuchen auf den Tisch. „Danke.“ „Also T.K!“ Seine Mutter sah ihn tadelnd an. „Warum hast du mir denn nicht gesagt das du deine Freunde eingeladen hast? Dann hätte ich ein paar Snacks vorbereitet und..“ „Es tut mir leid Mama“, antwortete T.K müde während Sora und Matt laut loslachten. „Weißt du was ich gehe kurz einkaufen, dann kann ich euch..“ „Nicht nötig Mama, wirklich.“ „Na gut..aber dann gehe ich trotzdem nochmal aus, schließlich möchte ich eure Party nicht stören.“ Bevor T.K protestieren konnte war sie auch schon im Flur verschwunden. „Viel Spaß!“ Die Haustür fiel laut ins Schloss. „Und jetzt?“ Matt sah seinen Bruder fragend an. Dieser seufzte und legte resigniert seinen Kopf auf den Tisch. „Sag einfach nichts und schreib Joe und Izzy...“   Eine halbe Stunde später war aus seinem ruhigen Geburtstagsabend eine richtige Party geworden. Wie hatte es nur soweit kommen können? Er ließ seinen Blick über seine Freunde schweifen. Joe war mitsamt seinen Schulbüchern angerückt. „Schließlich war der Abend eigentlich zum Lernen gedacht!“, hatte er sich verteidigt, als Tai auf die Bücher gezeigt und in Gelächter ausgebrochen war. Izzy war auch schon da. Er war, ein weiteres Mal, ohne Laptop unterwegs. Er saß neben Sora auf der Couch und unterhielt sich angeregt mit ihr. Tai stand zusammen mit Matt in der Küche und schaufelte ein Stück Kuchen nach dem anderen in sich hinein. Von Kari und Mimi war keine Spur. T.K nutzte den Moment und holte das Päckchen von Mimi aus seinem Rucksack. Er ging nach draußen auf den Balkon und schloss die Tür leise hinter sich. „Da bist du ja.“ Mimi lehnte am Geländer und sah nach draußen in die Nacht. „Mh. Ich wollte endlich dein Geschenk aufmachen.“ Sie lächelte. „Wird auch Zeit.“ Vorsichtig löste er die blaue Schleife und begann das Papier aufzureißen. „Wenn es dir nicht gefällt kannst dus ruhig sagen, ich kann es sicher noch umtauschen..“, begann Mimi plötzlich zu plappern. „Äh, hallo? Darf ich es vielleicht erstmal fertig auspacken?“, lachte T.K. „Oh. Entschuldigung.“ Sie drehte sich verlegen weg. Er warf das Papier achtlos zur Seite und zum Vorschein kam.. „Ein Buch?“ Er blätterte darin. Es war leer. „Naja, du schreibst doch Geschichten. Ich weiß, das macht man heutzutage am PC, aber ich dachte wenn du mal unterwegs bist und eine Idee hast kannst du sie ja darein schreiben.“ Wortlos drehte er das Buch in seinen Händen hin und her. Der Einband war von einem schlichten blau, doch Mimi hatte mit einem grauen Stift sein Wappen darauf gemalt. Und auf der ersten Seite stand etwas. „Für T.K. Ich hoffe wir sind auch noch Freunde wenn du ein berühmter Schriftsteller bist. Alles Liebe. Mimi.“ Er hob den Kopf und sah sie an. „Es gefällt dir nicht oder?“ Betrübt ließ sie sich auf die Bank neben ihn fallen. „Ich wusste doch es war eine dumme Idee..gib es mir wieder zurück!“ Sie griff nach dem Buch und zog daran. „Was? Nein!“ T.K presste es fest an seine Brust. „Es ist wunderschön. Wirklich. Ich danke dir Mimi. „Ehrlich?“ „Ganz ehrlich.“ „Okay.“ Sie lächelte leicht. T.K. starrte immer noch auf das Buch und seufzte. „Mimi?“ „Ja? Was ist?“   „Diese ganz Woche..“, begann er und lehnt sich zurück. „Die war irgendwie komisch.“ „Was meinst du mit komisch?“, wollte sie wissen. „Versteh mich nicht falsch. Es war eine super tolle Woche, es war schön das wir soviel Zeit miteinander verbringen konnten aber..“ „Aber?“ „Es kommt mir vor wie damals, als wir im Ferienhaus waren und ihr euch alle so komisch verhalten habt.“ Sie schnappte nach Luft. „Sei ehrlich. Hast du da mal wieder deine Finger mit im Spiel?“ Sie dreht sich weg. „Vielleicht. Vielleicht wollte ich nicht akzeptieren das ein gewisser jemand seinen Geburtstag ignoriert und wollte ihm eine unvergessliche Woche schenken. Aber nur vielleicht.“ „Vielleicht. Ich verstehe.“ T.K nickte lächelnd. „ Danke Mimi.“ Mimi nickte nur knapp und sie saßen ein paar Minuten schweigend nebeneinander.   „Erinnerst du dich eigentlich noch gut an unser Wochenende in dem Ferienhaus?“, fragte T.K. Dann plötzlich unvermittelt. Mimi sah ihn verwundert an „Ja natürlich.“ „Als du diesen..meinen Brief gefunden hast?“ Sie merkte wie sie errötet und senkte sofort den Blick. Natürlich erinnerte sie sich! Es war super peinlich gewesen. Sie hatte gedacht einen Liebesbrief von T.K gefunden zu haben und wollte zusammen mit ihren Freunden unbedingt herausfinden für wen er war. Bis sich schließlich herausstellte das es kein Liebesbrief war! Kurz, sie hatte sich zum Idioten gemacht. T.K wartete ihre Antwort nicht ab sondern sprach weiter. „Was wäre..was wäre..“ Er legte ihr seine Hand unter das Kinn und hob sanft ihren Kopf bis sie sich direkt in die Augen sahen. „Was wäre wenn ich dir sagen würde das es genau das war was du dachtest?“ „Ich..was?“ „Wenn ich dir sagen würde es war ein Liebesbrief. Was wäre dann?“ Mimi schluckte. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Aber sein Augen lehrten sie eines Bessern. Es war sein voller Ernst. „Ich..ich würde dich wahrscheinlich fragen für wen er war. Und warum du gelogen hast“, brachte sie schließlich hervor. Er ließ sie los und nickte. „Ich könnte es dir sagen. Aber vorher musst du mir eine Frage beantworten.“ „Eine Frage?“ „Damals..kurz bevor Sora dir die Tür an den Kopf geknallt hat.“ Er lächelte bei der Erinnerung daran. Mimi kaute verlegen auf ihrer Lippe herum. „Da hast du ein paar komische Sachen zu mir gesagt. Und irgendwie -ich kann mich natürlich auch irren- aber irgendwie hatte ich das Gefühl das du mich küssen wolltest.“ „Hattest du das?“, fragte Mimi tonlos. „Ja.“ Sie schwieg und sah nach oben in den Himmel. „Vollmond“, dachte sie. „Mimi“, er griff nach ihrer Hand. Sie zuckte zusammen. „Sag mir, wolltest du...“ „Ja.“ Komisch das ihr dieses kleine Wort so schwer über die Lippen kam. „Und...warum? Warum wolltest du mich küssen?“ Ein plötzliches Geräusch ließ sie zusammenfahren.   „Oh..ich..äh..tut mir leid!“ Sie rannte so schnell wie möglich aus der Wohnung, die Treppen nach unten. Erst als sie die Haustüre hinter sich zufallen hörte blieb sie stehen. In ihrem Kopf herrschte Chaos. Immer wieder hörte sie T.K´s Stimme. „Warum wolltest du mich küssen. Küssen.“ Sie atmete tief aus. Verdammt. „Kari?“, hörte sie Mimis Stimme hinter sich. Sie drehte sich nicht um. „So ist das also“, sagte Kari leise. Die zwei Mädchen standen schweigend in der Kälte. Sekunden verstrichen, Minuten. Und dann. „Da seid ihr ja.“ T.K trat unsicher zu ihnen. Kari sah ihn an. War das der Junge den sie liebte? Noch vor ein paar Tagen hätte sie ohne zu zögern mit JA antworten können. Aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Warum sonst hatte ihr Herz so schnell geschlagen als sie einen anderen geküsst hatte? Und warum ging ihr dieser Junge seitdem nicht mehr aus dem Kopf? Immer wenn er sie nur ansah hatte sie das Gefühl innerlich zu verbrennen. Ja, sie war verliebt. Aber nicht in T.K. Und vielleicht, vielleicht hatte ihr Herz es schon längst gewusst. Nur ihr Verstand, der begriff dies alles erst als sie in T.K´s blaue Augen sah. Sie hatte sich an ihn geklammert um sich nicht mit ihren wahren Gefühlen auseinandersetzen zu müssen. Aber damit musste jetzt Schluss sein. Lächelnd schüttelte sie den Kopf und ging an ihm vorbei. „Kari.“ Er griff nach ihrem Arm und versuchte sie zurückzuhalten. „Ich war so dumm. Tut mir leid ", sagte Kari und drückte ihn sanft zur Seite. „Viel Glück“, fügte sie noch hinzu bevor sie ging. Sie drehte sich kein einziges Mal um.   „Kari...“ T.K sah ihr nach und schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich der schweigenden Mimi zu. Er schloss die Augen und sah zu Boden. „Kari. Der Brief war für Kari.“   Seine Worte waren für Mimi wie ein Schlag ins Gesicht. „Der Brief war für Kari.“ Wie konnte es sein das diese fünf kleinen Worte ihr den Boden unter den Füßen wegzogen? Natürlich war der Brief für Kari gewesen. Wie hatte sie auch nur eine Sekunde daran denken können das es anders wäre. T.K und Kari, das war doch für jeden von ihnen irgendwie klar gewesen. Diese zwei gehörten zusammen. Und doch, sie hatte gehofft..so sehr. „Ah. Natürlich“, sagte sie schließlich. Sie zuckte zusammen als sie hörte wie verletzt ihre Stimme klang. „Ist ja auch egal.“ Sie brachte eine schiefes Lächeln zustande. „Ja.“ T.K ging auf sie zu. „Es ist wirklich egal. Es spielt keine Rolle für wen dieser Brief damals war. Ich wollte es dir nur sagen damit ich mit der Sache abschließen kann.“ Er griff nach ihren Händen und sah ihr direkt in die Augen. Sofort begann ihr Herz wie wild zu schlagen und trotz der eisigen Kälte war ihr auf einmal so heiß. „Denn jetzt...“ Er strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und legte seine Hand sanft auf ihre Wange. „Denn jetzt gibt es nur noch ein Mädchen für mich.“ Und bevor Mimi etwas darauf sagen konnte küsste er sie.   Suchend sah Kari sich um. Sora, die ein Buch in der Hand hielt, saß mit Joe auf dem Sofa und ...tatsächlich. Sie fragte ihn den Prüfungsstoff ab. Kari musste lächeln. Da war so typisch! Sie wollte die Zwei nicht stören und verließ das Wohnzimmer. In der Küche fand sie Tai und Matt. Letzterer stützte ihren Bruder während dieser sich gerade geräuschvoll in die Spüle übergab. Angewidert dreht Kari sich um. Vielleicht hätte sie Tai sagen sollen der Kuchen nicht von ihr, sondern von ihrer Mutter gebacken worden war. Naja war jetzt auch schon egal. Sie sah sich weiter um. Wo..wo..dann bemerkte sie das die Türe zum Balkon einen Spalt offen stand. Langsam öffnete das Mädchen sie und trat nach draußen. Er drehte sich um als er sie hörte. „Kari.“ Seine Stimme klang irgendwie so unsicher. Sie konnte es zwar in der Dunkelheit nicht erkennen, aber sie war sich sicher das er leicht rot wurde als er sie sah. „Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte sie schüchtern. Er nickte. „Klar.“ Sie setzte sich neben ihn auf die Bank. Nach einer Weile rutschte sie ein Stück näher und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie merkte sofort wie er sich verspannte. „Kari ich..“ „Psst. Lass uns einfach eine Weile hier sitzen okay?“ Einen Moment lang hatte Kari Angst das er Nein sagen würde. Doch dann, nach einer gefühlten Ewigkeit.. „Okay.“ Sie schloss die Augen und atmete seinen Duft ein. Ein warmes, angenehmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie fühlte sich so sicher. Sie hatte das Gefühl genau hierher zu gehören. Zu ihm. Kari seufzte. Sie wusste nicht was passieren würde wenn sie aufstehen mussten. Sie wusste nicht was sein würde wenn dieser Abend zu Ende war. Es gab soviel worüber sie sprechen mussten. Irgendwann. Aber all das spielte jetzt keine Rolle, was jetzt zählte war nur dieser Moment, dieser Moment, der nur ihnen gehörte. „Izzy“, dachte sie und musste lächeln. „Izzy.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)