Digimon 00001100 von UrrSharrador (Samsara Madness [Video-Opening online]) ================================================================================ Kapitel 14: Die Wunden einer Welt --------------------------------- Sie landeten alle wieder vor Jagaris PC in seinem Zimmer. Fast alle. „Wo ist Kouki schon wieder?“, fragte Renji fast panisch. „Sagt bloß, er ist dort geblieben“, stöhnte Tageko. War alles umsonst gewesen? Oder – war alles nur ein Traum gewesen? „Du bist doch als Letzte durch das Tor gegangen“, resümierte Taneo. „Er konnte doch gar nicht zurückbleiben, oder?“ Da piepte Renjis Handy in seiner Tasche. „Das heißt wohl, wir sind wirklich wieder zurück“, sagte er grinsend, als wäre es die Erkenntnis des Jahres, und warf einen Blick auf das Display. „Eine SMS von Kouki. Er ist in seinem Zimmer rausgekommen.“ Erleichtertes Aufatmen ging durch die Runde. „Also ist jeder von uns dort wieder aus der DigiWelt gekommen, wo er sie betreten hat“, überlegte Jagari. „Beim letzten Mal war es genauso, oder?“ „Glaub schon“, murmelte Tageko und hob Budmon auf, das erst aussah, als wollte es sich ihrem Griff entziehen. Die Digimon waren wieder auf ihre niedrigste Form zurückdigitiert. Die DigiRitter beschlossen, nun, da sie Kouki wiederhatten, erst mal einfach nur darauf zu warten, dass Gennai sie kontaktierte. Sie schrieben ihren Entschluss Kouki, der zustimmte, und verließen dann Jagaris Haus mit ihren Digimon.   Tageko erwartete ein Donnerwetter. Sie hatte ihre Geschwister einen vollen Tag länger als abgemacht allein gelassen und war unauffindbar gewesen. Ihre Mutter und ihre Tante hatten sich als Aufpasser abgewechselt, aber ihre Tante hatte einen Termin platzen lassen müssen und ihre Mutter musste hundemüde zur nächsten Schicht. Entsprechend ungehalten war sie, als Tageko lange nach Einbruch der Dunkelheit zuhause ankam. Wo war sie gewesen, mit wem, was fiel ihr eigentlich ein, und hatte sie denn gar kein Verantwortungsgefühl, das alles prasselte auf sie ein. Tageko ließ es gleichmütig über sich ergehen. Am Ende kam noch heraus, dass ihre Mutter sich Sorgen gemacht hatte. Sie hatte sogar bei Tagekos Freundin angerufen, die angeblich die Party geschmissen hatte, und diese hatte zum Glück schnell geschaltet und sie gedeckt. Tageko musste sich unbedingt tausendmal bei ihr bedanken. Der Schelte folgten ausreichende Reue und Zerknirschtheit, dann verzog sich Tageko auf ihr Zimmer. Als sie die Tür hinter sich schloss, atmete sie tief durch. „Als Mutter macht man sich eben ständig Sorgen!“, hatte sie ihr vorgeworfen, als Tageko gemeint hatte, dass sie alt genug wäre, um auf sich selbst aufzupassen. Wie schön, dass ihre Mutter das wusste – wo sie doch kaum zuhause war und Tageko die Ersatzmutter für ihre Geschwister und für die anderen DigiRitter gleichzeitig spielen durfte. Seufzend ließ sie Budmon, das sie in ihrem Rucksack versteckt hatte – den hatte sie angeblich dabei gehabt, weil sie bei der Party ihren Schlafsack, Knabberzeug und Spiele gebraucht hatte –, auf den Boden hopsen. Es sah aus, als würde es sich gleich unter dem Bett verkriechen wollen, als wäre Tageko nun gefährlich, nur weil sie plötzlich verhältnismäßig riesig war. Dann sah es sie aber aus großen Augen an. „Bist du … böse auf mich?“, piepste es schüchtern. „Warum? Weil alle anderen digitiert sind, und du nicht?“ Die Kastanie mit dem Blatt zuckte zusammen. Volltreffer. Tageko packte gewissenhaft ihren Rucksack aus. Sie würde sich noch eine Dusche genehmigen – die brauchte sie nach diesem Abenteuer dringend – und dann in ihr Bett springen und schlafen, als gäbe es kein Morgen mehr. Morgen war Sonntag. Wenigstens etwas. Als sie sich aus ihrem Schrank einen frischen Pyjama herrichtete, sprang Budmon auf das Bett. „Ich gebe mein … mein Bestes, Tageko. Damit ich auch … Ich meine …“ „Vergiss es.“ Sie schlug die Schranktür zu. „Es ist mir sogar lieber, wenn du nicht weiter digitierst.“ Budmon machte sich nur noch kleiner, als es ohnehin war, und wirkte betreten. Es wagte nicht, irgendetwas zu erwidern.   Renji erwartete ein Donnerwetter. Er hatte auch nicht erwartet, ungeschoren davonzukommen, als er so spät nach fast zwei Tagen Abwesenheit mit einem lässigen „Bin wieder da!“ heimkehrte. „Wo bist du gewesen?“, fuhr seine Mutter ihn an. „Hab bei ‘nem Freund gepennt“, meinte er achselzuckend. „Und das kannst du uns nicht vorher sagen?“ Seine Mutter, von der er die blonden Haare, nicht aber ihre dichte Lockenpracht – zum Glück – geerbt hatte, stemmte die Hände in die Hüften. „Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was wir uns für Sorgen gemacht haben? Ich war nahe dran, die Polizei zu rufen! Und jetzt tauchst du einfach so wieder auf, als wäre nichts gewesen?“ „Ist schon gut, Momo“, sagte sein Vater. Zum Glück war er auch da. Er saß vor dem Fernseher und schaute Fußball, irgendeine alte Aufzeichnung. Für viel anderes konnte er sich in der Glotze nicht begeistern, aber wenigstens kam er auch immer zu den Spielen seines Sohnes. „Nein, es ist nicht gut“, beharrte seine Mutter. „Wenn du dich in irgendwelchen zwielichtigen Clubs rumtreibst, sag es gleich. Da gibt es nur den Abschaum der Gesellschaft, und die werfen mit Drogen nur so um sich.“ „Für was hältst du mich eigentlich?“, fragt Renji genervt. „Für einen Junkie?“ „Nein, ich halte dich für dümmer, als mein Sohn sein dürfte. Was, wenn dich jemand entführt hätte?“ Renjis Vater brach in schallendes Gelächter aus. „Als ob den jemand haben wollte!“ „Vielen Dank“, meinte Renji säuerlich. „Du bist keine Hilfe!“, fuhr Momoka Oyara ihren Mann an. „Ist doch nicht so wild“, meinte sein Vater und drückte erstmals auf Pause. „Ich hab in meiner Jugend viel schlimmere Sachen angestellt. Renji weiß schon, was er tut. Stimmt’s, Sohnemann?“ „Klar“, grinste Renji. Seiner Mutter konnte er nur beikommen, wenn er seinen Vater auf seiner Seite hatte. „Pass nur auf, dass du nicht in schlechte Gesellschaft gerätst. Und hüte dich vor Frauen wie deiner Mutter.“ Dafür bekam er einen Schlag mit einer Zeitungsrolle verpasst und jammerte gespielt. „Pass du lieber auf!“ Während sein Vater zu hören bekam, wie unverantwortlich er doch bei seiner Erziehung war, schlich sich Renji durch das Kreuzfeuer in sein Zimmer. „Noch mal Schwein gehabt“, murmelte er grinsend, als er den Lichtschalter betätigte. „Fürs Erste.“ Kyaromon befreite sich aus seinem Gefängnis unter seiner Jacke, sprang zu Boden und schüttelte sich. „Wenn du mich meinst, ich bin hier“, rief es keck. „Und hier bleibst du auch. Wehe, du gehst aus meinem Zimmer.“ „Ha! Und wenn doch?“ Er grinste vielsagend. „Hamsterkäfig.“ „Was ist ein Hamster?“ „Sowas wie du. Nur nicht so vorlaut.“ Renji musterte sein Digimon stirnrunzelnd. „Sag mal, bist du überhaupt stubenrein?“ Als er es letztens zuhause gelassen hatte, war es anscheinend durch ein gekipptes Fenster bis in den Garten gelangt, aber er wusste nicht, ob es dort draußen sein Geschäft verrichtet hatte oder einfach nur neugierig gewesen war. „Was heißt stubenrein?“ Renji seufzte. „Alter, du machst mich fertig.“ Und Kyaromon kicherte.   Fumiko erwartete ein Donnerwetter. Sie hatte doch tatsächlich nicht daran gedacht, dass es ein mehrtägiger Ausflug werden könnte. Ihre Eltern waren aufgelöst und weinten beide, als sie ihre Tochter wiederhatten – ihre doch so fragile und verletzliche Fumiko. Während sie sie stürmisch umarmten, bemerkten sie auch das Ei, das sie zu verstecken versucht hatte, und stellten sie zur Rede. Letztendlich kopierte sie Tagekos Aussage und schmuggelte sich einfach bei der angeblichen Party mit ein. Der Name von Tagekos Freundin wäre ihr entfallen, und sie wären beim Karaoke gewesen und das Ei wäre der Preis für die schlechteste Sängerin gewesen. Danach hätten sie bei besagter Freundin übernachtet, viel Spaß gehabt und auch noch den folgenden Tag verbracht. Sie hoffte nur, dass ihre Geschichte nicht ausgeklügelter als Tagekos eigene war. Ihr Vater, ein kleiner, glatzköpfiger Mann, wollte unbedingt die Familie des Mädchens anrufen und sich bedanken, aber Fumiko gab vor, auch die Adresse und Telefonnummer vergessen zu haben, und versprach, es über Tageko ausrichten zu lassen. Danach wurde sie nur zu Tageko ausgefragt – sie hätte sie im Sommercamp kennengelernt – und dann wurde das kalte Abendessen für sie aufgewärmt. Sie kam letztendlich ohne Strafe davon, aber mit einer Verwarnung und der klaren Anweisung, das nächste Mal vorher Bescheid zu sagen. Fumiko behauptete, dass ihr Handy defekt gewesen wäre, was nicht ganz der Unwahrheit entsprach; nachdem sie wieder in diese Welt zurückgekehrt waren, waren für sie Benachrichtigungen von mindestens zwanzig verpassten Anrufen eingetrudelt. Als sie nachts hundemüde in ihr Bett fiel, legte sie das Ei neben sich und knipste das Licht aus, damit sie den Riss auf dessen Oberfläche nicht sehen musste. „Wie lange willst du mich noch warten lassen?“, murmelte sie. „Oder bist du tot?“ Das Ei war eiskalt. Vielleicht klammerte sie sich an eine Illusion. Oder es war ein Fehler gewesen, dass sie ein DigiRitter geworden war. Ich war vollkommen nutzlos, dachte sie bedrückt. Sie hasste es, in der Schuld von anderen zu stehen. „Wenn du nicht bald schlüpfst, benutze ich dich das nächste Mal als Geschoss“, drohte sie dem Ei schlaftrunken. Nutzloses Ding. Sie konnte aber nicht einschlafen, ehe sie nicht auch das Ei zugedeckt hatte.   Taneo erwartete ein Donnerwetter. Er hatte vorausgeplant und sich bei Kentarou ein Alibi besorgt, aber seine Eltern waren dennoch wütend, weil er ihren Plan, gemeinsam einen Themenpark zu besuchen – nämlich den, in dem sie sich vor über fünfzehn Jahren kennen gelernt hatten –, in den Wind geschlagen hatte. Er hatte ohnehin keine große Lust gehabt, mitzukommen, und meinte, sicherlich hätte es ihnen in trauter Zweisamkeit auch besser gefallen. Das war aber nicht der Hauptgrund der Standpauke. Es war nach Mitternacht, als er heimgekommen war, und seine Verletzung war offensichtlich. Obwohl es zuerst den Anschein gehabt hatte, dass Tageko mit seiner Wunde nichts mehr zu tun haben wollte, hatte sie nach dem Weltenwechsel ihre Meinung noch einmal geändert. Sie hatte ihn in ein Krankenhaus begleitet, wo man die Wunde noch einmal desinfiziert und dann sogar genäht hatte. An der Tür zum Behandlungszimmer der Nachtambulanz hatte Tagekos Sympathie dann endgültig geendet und sie hatte ihn alleine mit Kapurimon mit der U-Bahn heimfahren lassen. Immer noch tat jede Bewegung seiner Gesichtsmuskeln weh. Auf dem Heimweg hatte er sich eine weitere Ausrede einfallen lassen und Kentarou, der wie immer noch wach war, davon ins Bild gesetzt. „Als ich bei dir war, bin ich ausgerutscht und durch ein Fenster geflogen“, sagte er ihm übers Handy. „Ach, komm schon“, lachte sein Cousin. „So rutschig sind die Böden bei mir nicht. Soll ich eine Scheibe einschlagen, damit deine Geschichte Hand und Fuß hat?“ „Es reicht, wenn du das Gleiche erzählst.“ „Geht klar. Was ist denn passiert?“ „Erinnerst du dich an meine Paradimensionaltheorie?“ „Jep. Soll heißen?“ „Soll heißen, du wirst es mir nicht glauben. Ich erzähle es dir, wenn du die Geheimnisse von meinem Gerät entschlüsselt hast.“ Kentarou gähnte am anderen Ende der Leitung. „Schön. Ich häng mich dran.“ Offenbar hatte er also noch nicht damit angefangen. Hoffentlich war Taneos Verletzung seiner Motivation dienlich. Dann hätte sie etwas Gutes. Die Narbe würde gigantisch sein, hatte der Arzt versprochen, und er durfte demnächst nichts Schweres heben. Entsprechend war die Reaktion seiner Eltern darauf. Auf jeden Fall dämpfte der Schock ihre Wut über den verpatzten Familienausflug. Seine Mutter tat, als würde sie ihn am liebsten anketten; sein Vater war über Kentarous Fahrlässigkeit entsetzt und rief ihn sogar noch an. Taneo wusste, dass das seinen Cousin nicht die Bohne beeindrucken würde, also nahm er ihn gern als Schutzschild her. Beim Zähneputzen, das der pure Horror war – er konnte auch den Mund nicht ohne Schmerzen weit öffnen –, betrachtete er den Schnitt erstmals richtig, der ihn ein Leben lang zeichnen sollte. Er öffnete den Verband, den er bekommen hatte. Die Wunde war hässlich, und die Narbe würde noch hässlicher werden. Wenigstens würde es Renjis Freunden nun nicht mehr einfallen, ihn als kleinen Jungen und Muttersöhnchen abzustempeln. Wenn es ein Zeichen für echte Härte gab, dann doch wohl eine Narbe quer durchs ganze Gesicht. Eine hässliche Narbe. Er rümpfte über sich selbst die Nase. Sogar das tat weh. „Beschäftigt dich etwas?“, fragte Kapurimon mit seiner piepsigen Stimme, die nicht einmal bei einer Digitation wirklich weichen wollte, als er nach diesen turbulenten Stunden mit einem aufgebrummten Hausarrest für den Sonntag in seinem Bett lag und sich aufs Ausschlafen am nächsten Morgen freute. „Nein“, murmelte er. „Ich bin nur müde.“ Er zögerte. „Ich bin froh, dass du digitiert bist. Du hast mir wirklich geholfen.“ Kapurimon sprang auf seine Brust und ließ sich von ihm über den pelzigen Schwanz streicheln. „Die anderen haben auch geholfen“, erinnerte es ihn. Taneo lächelte. „Das stimmt. Wir haben ganze Arbeit geleistet.“   Jagari erwartete ein Donnerwetter. Seine Mutter war zwar hocherfreut gewesen, als er ihr erzählt hatte, dass ein paar Freunde zu Besuch kämen, und hatte ihm auf seine Bitte hin sogar sturmfreie Bude gewährt – aber es war schließlich nie die Rede davon gewesen, dass er mit diesen Freunden einen mehrtägigen Ausflug machen würde. Camping übers Wochenende, und das bei seinem gesundheitlichen Zustand? Dennoch fiel die Schelte vergleichsweise gering aus. Seine Erkältung war schlimmer geworden, und mehr als alles andere war seine Mutter besorgt. Sie schimpfte sogar über seine Freunde, dass sie so unverantwortlich gewesen waren, ihn zu diesem Ausflug mitzuschleppen, noch dazu ohne ein Wort zu sagen! Sie wollte ihre Namen und Anschriften wissen, um ihren Eltern die Leviten zu lesen, aber Jagari verweigerte es ihr vehement. „Es sind meine Freunde“, sagte er. „Du hast immer gesagt, ich soll mir Freunde suchen. Jetzt willst du sie mir verscheuchen?“ Da seufzte sie und setzte sich an sein Bett, strich ihm die Haare aus der glühenden Stirn. „Ach, mein Jagari. Ich will nur nicht, dass du in schlechte Gesellschaft kommst, verstehst du?“ Er nickte. „Sie sind in Ordnung. Ich stelle sie dir auch mal vor. Wenn ich wieder gesund bin. Und du mir versprichst, nicht mit ihnen zu schimpfen.“ Sie redeten noch lange und das Gespräch drehte sich im Kreis. Jagaris Eltern waren geschieden. Sein Vater verdiente gut in der Neurowissenschaft und unterstützte die kaputte Familie so gut es ging, und er hatte auch ein gutes Verhältnis zu Jagari. Dennoch sah er ihn eher selten, seinen erwachsenen Bruder ebenso, und seine Mutter war es, die sich um ihn kümmerte. Unter der Bettdecke, neben der Wand, wo man es nicht sehen konnte, versteckte sich Motimon und lauschte den Worten, die ausgetauscht wurden.   Kouki erwartete kein Donnerwetter, was ihn verwunderte. Er legte sich einfach ins Bett, kaum dass er zuhause war, und sah zu, wie Salamon die Umgebung erkundete. Yuki hatte ein Hundekörbchen gehabt. Sollte er das wohl Salamon zur Verfügung stellen? Irgendwie erschien es ihm falsch. „Sag mal, Kouki“, fragte ihn der kleine Hund schließlich, „wo soll ich eigentlich schlafen?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wo du willst.“ Als Kouki sich umdrehte, hüpfte sein neuer Freund auf die Bettdecke und rollte sich neben seinen Beinen zusammen. Er erwachte am nächsten Morgen früh, als seine kleine Schwester ihn anstupste. Grummelnd wälzte er sich herum. „Was willst du?“, fragte er. „Wo hast du den Hund her?“, fragte Aya. „Hund?“ Kouki blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Salamon. Es war ebenfalls aufgewacht und starrte Aya aus großen Augen an. „Oh, das … ist eine lange Geschichte. Ich erzähl sie euch beim Frühstück.“ Vorausgesetzt, bis dahin fällt mir was Passendes ein. „Hat er einen Namen? Ist er ein Männchen oder ein Weibchen?“ Aya streckte die Hand nach Salamon aus, das zurückwich. „Ein … Männchen, glaube ich“, überlegte Kouki und sah sein Digimon prüfend an. „Und er heißt Salamon.“ „Salamon?“ Aya zog eine Schnute. „Das ist ein blöder Name.“ Salamon sah aus, als würde es protestieren, also sagte Kouki schnell, ehe es sich verraten konnte: „Raus aus meinem Zimmer, du kleine Nervensäge. Ich will mich umziehen, ja? Ich komme dann gleich.“ Nachdem seine Schwester mit wippenden braunen Zöpfen bei der Tür rausgeschlüpft war, erklärte Kouki Salamon seinen Plan. „Also, ich werde es so einrichten, dass du ein Hund bist, ja? Aya hat dich schon gesehen, und ich kann meiner Familie unmöglich was von der DigiWelt erzählen. Sprich also nur, wenn wir ganz sicher allein sind, okay? Ansonsten darfst du jaulen und bellen.“ Salamon schien eingeschnappt zu sein. „Sie hat gesagt, mein Name ist blöd.“ Kouki lachte. „So ist meine Schwester eben. Du wirst sie mögen lernen.“ „Soll das heißen …“ Salamon unterbrach sich. „Darf ich denn ab jetzt bei dir wohnen?“ Er zögerte. „Klar. Du bist doch mein Freund, oder?“ Da lächelte es. Eine halbe Stunde später war Salamon offiziell in die Familie Nagara integriert. Es wäre ein Welpe, den ein Schulfreund abgeben wollte, und geimpft und stubenrein. Da sie alle so traurig wegen Yuki gewesen waren, hätte er sich gedacht, er würde die Gelegenheit nutzen. Es ist nur eine Lüge, dachte er dabei. Salamon ist kein Ersatz für Yuki. Es ist auch kein Haustier, sondern mein Freund und Partner. Was seine Abwesenheit anbelangte, so schienen sich seine Eltern damit abzufinden, dass er bei Renji übernachtet hatte. Kouki konnte es kaum glauben, dass dieser das eingefädelt hatte. Heute Nacht war er angeblich still und heimlich heimgekommen und schlafen gegangen. Die Einzige, die beim Frühstück nicht anwesend war, war Nanami. Seine ältere Schwester half in einem Café aus und hatte heute Frühschicht. Sie von Salamon zu überzeugen würde nicht so einfach werden, dazu war sie Kouki zu ähnlich, wie er wusste.   „Ich weiß wirklich nicht, ob das was bringt“, seufzte Tageko genervt und trommelte mit den Fingern über den Einband des obersten der Bücher, die sich vor ihr stapelten. Taneo hatte sie mit gezielten Griffen aus den Regalen gezogen und ging sie systematisch durch, und sie hatte er hergebeten, ihm dabei zu helfen. Kouki wollte auch noch vorbeikommen, aber er hatte Tafeldienst und anscheinend Stress mit seinem Klassenlehrer, wenn sie das richtig verstanden hatte. Tageko hoffte, dass er sie bald ablöste; mit Taneo abzuhängen war … seltsam. Ihre Freundinnen würden sich fragen, ob sie plötzlich auf Erstklässer stand. Taneos Wunde wäre Grund genug gewesen, die Schule für die nächsten Tage bleiben zu lassen. Sein Verband bandagierte sein halbes Gesicht ein. Gelbliche Flecken von einer desinfizierenden Salbe hatten sich durch den Stoff gedrückt. Er war auch ohne Ranzen in die Schule gekommen; ein Notizbuch und ein Kugelschreiber genügten ihm. Offenbar hatte ihn sein Klassenlehrer in der ersten Stunde nach Hause schicken wollen, aber Taneo konnte ein richtiger Sturkopf sein, wenn er wollte. Und jemanden mit einem frisch verbundenen, mehr als zehn Zentimeter langen Schnitt im Gesicht reizte man wohl besser nicht so weit, dass er sich aufregen musste. Wie auch immer er es geschafft hatte: Man hatte ihm gestattet, weiter zur Schule zu gehen. Tageko hatte ihn deswegen schon getadelt; sie konnte seinen Entschluss nicht nachvollziehen. Wollte er unbedingt in der Nähe der anderen DigiRitter sein? Der Sonntag war ein ruhiger Tag gewesen. Tageko hatte kurz bei allen angerufen, um sich zu erkundigen, ob sie gut nachhause gekommen waren. Irgendwie hatte es sie wirklich interessiert. Sie wollte nicht, dass den anderen etwas zustieß, weil sie nicht gut genug auf sie aufgepasst hatte … aber sie hätte doch schlecht alle nachhause begleiten können. Trotz ihrer Besorgnis oder vielleicht gerade deswegen waren ihre Fragen doch eher ruppig und kühl hinübergekommen, und niemand hatte ihr besonders herzlich geantwortet. Sie hatte geseufzt, als sie das Handy weglegte. Wenn Kouki einen Rundruf gemacht hätte, hätte er sicher für ein wärmeres Gesprächsklima sorgen können. Immerhin, Taneo hatte sie gebeten, ihn heute in die Bibliothek zu begleiten. Er wollte etwas über die Asuras herausfinden, hatte er gesagt. „Das kannst du doch alles im Internet nachlesen“, brummte sie missmutig. „Warum also die Schulbibliothek?“ „Ich habe in letzter Zeit zu viele schlechte Erfahrungen mit Computern gemacht“, sagte er, ohne dass er von dem Buch aufsah, das er gerade bearbeitete, ein dicker Schinken mit kleingedruckten Schriftzeichen und violettem Einband. Tageko seufzte erneut und sah aus dem Fenster in den Pausenhof. Als sie vor einer Woche hier gewesen war, hatte sich Frost an den Scheiben festgesetzt gehabt, aber das Tauwetter der letzten Tage hatte sämtliche Spuren davon verschwinden lassen. Sie saßen an einem der Lesetische, die die Fensterfront flankierten. Der Rest des Raumes war mit deckenhohen Regalen aus hellem Holz vollgestellt, in die sich saubere Linien aus bunten Buchrücken drängten. „Denkst du etwa, die Asuras könnten das Internet beherrschen oder so? Mach dich nicht lächerlich“, sagte sie mit einiger Verspätung. „Ich will nur kein Risiko eingehen.“ Er blätterte um. „Nach dem, was wir erlebt haben, finde ich vieles nicht mehr so lächerlich wie vorher, weißt du?“ Ehe Tageko noch einmal seufzen konnte – was tat sie überhaupt hier? – sagte eine Stimme hinter ihr: „Hast du schon mal das hier gesehen?“ Fumiko hatte die Bibliothek betreten. Unter die Achsel hatte sie ein Buch geklemmt, das dem von Taneo verdächtig ähnlich sah. Er sah kurz auf, dann untersuchte er die Bandnummer der beiden Wälzer. „Das hab ich gesucht. Wo war das?“ „Ich hab’s mir heute Morgen ausgeliehen.“ Sie zog sich einen Stuhl heran. „Damit ich in Shinobu-senseis Stunde eine Beschäftigung habe. Seht euch mal dieses Kapitel an.“ Sie schlug das Buch an einem Eselsohr auf und strich die Seite glatt. Wie Tageko dem Einband entnahm, ging es um einen Vergleich von Hinduismus und Buddhismus. Auf der Seite, die Fumiko ihnen zeigte, war ein knallbuntes Bild eines Wesens mit sechs Armen zu sehen. In zwei Händen hielt es Schwerter, in zwei anderen etwas, das man nicht identifizieren konnte. Fumiko tippte mit der Fingerspitze auf den Text daneben. „Hier steht, dass die Asuras im Hinduismus böse Geister sind, oder Dämonen. Manchmal sind sie auch Gottheiten oder werden überhaupt als Überbegriff für Dämonen und Geister hergenommen.“ Das war nicht unbedingt etwas Neues für Tageko, aber sie übte sich in Geduld. „Interessant ist vor allem der Abschnitt hier. Da steht, dass die Asuras ursprünglich gar nicht böse waren. Zumindest das Wort Asura hat ursprünglich möglicherweise einfach mächtig bedeutet. Die Asuras waren also sogar so etwas wie göttliche Wesen, die dann aber bei den großen Hindu-Göttern in Ungnade gefallen sind, und zwar nicht, weil sie etwas Böses getan haben, sondern weil ihr Wissen und ihre Macht die Götter bedroht hat.“ „SkullScorpiomon kam mir nicht gerade weise und gutartig vor“, warf Taneo ein. „Und das schwarze Tyrannomon und Pumpkinmon auch nicht.“ „Wir reden hier von hinduistischer Mythologie“, sagte Tageko. „Wäre es nicht seltsam, wenn man das einfach so auf reale Digimon umlegen könnte?“ Ein Satz, in dem sowohl Digimon als auch real vorkamen, schien sich in ihrem Mund immer noch quer zu stellen. „Die Asuras liegen in ständigem Kampf mit den Devas“, las Fumiko vor. „Das sind auch göttliche Wesen, aber sie sind die Guten. Der König der Asuras ist Bali. Die Asuras, die letztendlich als böse dargestellt werden, haben allerlei schlechte Eigenschaften, die ihren Charakter ausmachen. Ignoranz, Hass, Stolz, Prahlerei, Neid, Begierde. Solche Dinge.“ Sie sah die anderen beiden an. „Aber die Asuras müssen nicht immer einfach die Bösen sein. Im Zarathustrismus gibt es sie zum Beispiel auch, aber das sind sie im Vergleich zu den Devas sogar eher die Guten.“ Das war der Moment, als Taneos Aufmerksamkeit plötzlich von etwas angezogen wurde, das sich draußen im Pausenhof abspielte. Er reckte den Hals und sein Blick verfinsterte sich. Ohne ein Wort stand er auf, sein Stuhl scherte lautstart über den Linoleumboden. So hastig, dass man gerade nicht von Laufen sprechen konnte, ging er auf die Tür zu. „Was hat er denn?“, fragte Tageko. Fumiko stand auf und sah aus dem Fenster. „Ich glaube, ich weiß es“, murmelte sie und klang selbst nicht sonderlich erbaut.   Seine Wunde schmerzte, als er die Treppe hinunterhetzte. Ein Schwall kalter Luft begrüßte ihn im Pausenhof, und vor seinem Mund gefror sein Atem zu einer weißen Wolke. „Was macht ihr da?“, fragte er schneidend. Renji und seine Kumpane standen in der Ecke des Hofes, wieder einmal um Shuichi gedrängt, den einer von ihnen gerade im Schwitzkasten hatte. Sie drehten sich zu Taneo um, als sie ihn hörten. „Was will der Kleine denn schon wieder?“, rief einer von ihnen. Renji verzog den Mund, schwieg aber. „Was soll das? Lasst ihn verdammt nochmal endlich in Ruhe!“, sagte Taneo, trotz seiner Wut so deutlich es ging. „Sonst was?“ Der eine Junge zog den Schwitzkasten enger, sodass Shuichi mit hochrotem Kopf wimmerte. „Was hast du denn mit deinem Gesicht gemacht? Versucht, deinen nicht vorhandenen Bart zu stutzen?“ Aus irgendeinem Grund fanden sie das alle drei urkomisch. „Renji!“, wandte sich Taneo an den DigiRitter. „Was soll das?“ Renji blies sich eine Strähne aus der Stirn. „Der Kerl hat uns beim Schulwart verpetzt. Hat ihm gesteckt, dass wir den Tisch in der Garderobe zerdeppert haben.“ Taneo erinnerte sich. In der Mittagspause hatte er das Möbelstück selbst gesehen. Irgendjemand war wohl darauf gesprungen, und die uralte Tischplatte war mittendurch gebrochen. „Das war ich nicht“, winselte Shuichi. „Ich schwör’s!“ „Wie war das?“, fragte der größere Junge nahe an seinem Ohr. „Ich hab dich nicht verstanden, da hat anscheinend gerade eine Maus gequiekt, die dich übertönt hat.“ „Er hat gesagt, er war es nicht!“, knurrte Taneo. „Jetzt lass ihn endlich los, oder soll ich einen Lehrer holen?“ Der Junge schnaubte und stieß Shuichi von sich, der hinter Taneo in Deckung ging. „Schaut euch nur an. Jämmerlich. Mit Lehrern drohen ist wohl das Einzige, was du kannst.“ „Und zu dritt auf einem Erstklässler herumhacken ist ja so viel mutiger“, sagte Taneo trocken und starrte Renji an. „Ich habe geglaubt, du hättest dich geändert. Aber anscheinend bist du noch immer dasselbe Ekelpaket.“ „Was quatscht der Knirps schon wieder?“, lachten Renjis Kumpane. Renji selbst wich erst seinem Blick aus und begegnete ihm dann zornig. „Ach was? Glaubst du, wir sind jetzt plötzlich beste Kumpels? Außerdem, der Kleine war der Einzige, der gesehen hat, wie wir auf dem Tisch gegaberlt haben!“ „Weil ihr ihn wieder mal erpresst habt“, vermutete Taneo. „Und wennschon! Was geht dich das überhaupt an?“ „Reg dich doch nicht so auf, Renji“, krähte einer der anderen. „Der Kleine ist doch nur mutig, weil er sich cool vorkommt mit seinem Verband. Glaubst du, da ist echt ‘ne Verletzung drunter? Der hat doch in Wahrheit die Hosen voll!“ Der Blick, mit dem Renji Taneo begegnete, sagte eindeutig aus, dass er sehr wohl noch wusste, was Taneo in der DigiWelt alles geleistet hatte. Trotzdem zuckte er gleichgültig mit den Schultern. „Ab jetzt lasst ihr Shuichi in Ruhe, klar? Wenn ihr nicht verpetzt werden wollt, solltet ihr euch einfach an die Regeln halten.“ Taneo sah immer noch nur Renji an und sprach beschwörend. „Ach ja?“ Renji funkelte ihn zornig an, ihn, der es wagte, hier vor seinen Freunden Forderungen zu stellen. „Hör mal zu, ich steck vielleicht gemeinsam mit dir in diesem komischen Abenteuer drin, aber nur weil ich mich mit jemandem wie dir abgeben muss, heißt das nicht, dass ich dich deswegen mögen muss. Und schon gar nicht, dass ich plötzlich alles tue, was du sagst!“ Taneo biss die Zähne zusammen. „Gleichfalls“, sagte er kalt. „Wir beide werden wohl nie Freunde werden, schätze ich.“ „Darauf kannst du Gift nehmen!“, gab Renji abfällig zurück. „Drüben kannst du dich vielleicht wie der große Macker aufspielen, aber hier nicht! Das hier ist immer noch die Realität!“ „Komm, Shuichi, gehen wir.“ Der Gerettete folgte Taneo verdattert, der mit großen Schritten den Schulhof durchmaß und nur mühsam seine Enttäuschung verbergen konnte. Es war ja wohl mehr als dumm gewesen: Hatte er ernsthaft geglaubt, ein paar gemeinsame Abenteuer in der DigiWelt und ein gemeinsamer Feind, den sie bekämpfen mussten, würden Renji und ihn auf eine Seite stellen? Er hörte mit halbem Ohr, wie Renjis Kumpel ihn überrascht fragten, wovon sie beide eigentlich geredet hatten. Shuichis dahergedrucksten Dank hörte er gar nicht.   Alles in allem war es ein mehr als ätzender Montag gewesen. Kouki war heilfroh, endlich nachhause gehen zu dürfen. Er hatte ein Alibi für die Nächte, die er fort gewesen war, nicht aber für den verpassten Unterricht. Mangels Alternative hatte er seinem Klassenlehrer eine so wirre und unverständliche Erklärung aufgetischt, dass er irgendwann seufzend gemeint hatte, es wäre schon gut. Und einen Eintrag über ihn verfasst hatte. Und ihn zum Putzdienst verdonnert hatte. Als Kouki endlich damit fertig gewesen, war er zur Bibliothek gelaufen, doch die anderen hatte er wohl verpasst. Eben schlenderte er durch die Fußgängerzone nachhause, als sein Blick von einem Fenster angezogen wurde. Es war kein gewöhnliches Schaufenster mit leblosen Puppen, sondern eine Schule, die Kampfsportunterricht gab. Durch die dicke Scheibe, die fast die ganze Front einnahm, konnte man unter den bezeichnenden chinesischen Lettern in eine helle Trainingshalle sehen, deren Boden mit Matten ausgelegt war. Kouki interessierte sich nicht für Kampfkünste, aber eine der Gestalten in den typischen, weiten weißen Mänteln kannte er. Eben packte Fumiko einen deutlich schwereren Schüler und beförderte ihn sauber über ihre Schulter zu Boden. Dabei bewegte sie sich so dynamisch, dass ihr zu einem Zopf gebundenes schwarzes Haar hinter ihr herflog und Kouki der Mund offen stehen blieb. Auch wenn er sich nicht wirklich mit Kung Fu auskannte: Er hatte gehört, dass eine der Grundprinzipien es war, die Schwere des Gegners zum eigenen Vorteil auszunutzen. Da hatte Fumiko leichtes Spiel: Die meisten anderen waren Jungen, die mindestens einen Kopf größer waren als sie. Kouki beobachtete sie, wie sie sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht strich und sich wieder am Rand der Matte einreihte. Ein gelber Gürtel zierte ihre Hüfte. Der Lehrer erkärte etwas, dann waren die nächsten Schüler dran. Kouki beschloss, vor dem Haupteingang der Kampfsportschule auf sie zu warten. Als sie etwas mehr als eine halbe Stunde später durch die gläserne Doppelschiebetür trat, ihre Sporttasche über der Schulter, sah sie ihn überrascht an. „Nagara-kun.“ „Hi“, sagte er lächelnd. „Sorry. Als ich endlich in der Bibliothek war, wart ihr schon alle weg.“ „Kein Problem. Es war ohnehin nicht sehr ergiebig.“ Sie gingen in dieselbe Richtung – zur Busstation. Kouki erinnerte sich, dass er Fumiko hier in der Nähe schon mal getroffen hatte, aber sie wohnte wohl woanders. „Ich wusste gar nicht, dass du Kung Fu machst“, sagte Kouki, um das Schweigen zu brechen. „Ich hab vor Jahren angefangen, als ich noch ein Kind war“, erzählte sie. „Meine Eltern haben gemeint, es wäre ganz gut für mich, wenn ich mich verteidigen könnte. Wirklich gemocht hab ich den Sport nie. Ich habe es bis zum gelben Gürtel gebracht, aber vor einem Jahr oder so hab ich aufgehört.“ „Und jetzt fängst du wieder an?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Was bleibt mir anderes übrig? Ihr habt jeder ein Digimon, das für euch kämpft. Ich kann höchsten versuchen, selbst was auf die Reihe zu bekommen.“ „Oh.“ Kouki wünschte sich, er hätte nichts gesagt. Das mit ihrem DigiEi musste sie sehr belasten. Er verschränkte die Hände im Genick. „Du weißt aber schon, dass du auch einfach uns das Kämpfen überlassen könntest? Niemand wird dir deswegen böse sein.“ „Könnte ich schon, aber ich will nicht“, sagte sie entschlossen. Kouki wollte eben seine Bewunderung für sie aussprechen, als ihre Handys klingelten – zeitgleich. Eine SMS von Jagari, die er zweifellos an die ganze Truppe geschickt hatte. Kommt alle zu mir, stand darin. Gennai hat von sich hören lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)