The Past von Enel3005 ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Er schlief! Er träumte! Ob es ein guter oder schlechter Traum war konnte er noch nicht sagen. Wann hatte er das letzte Mal geträumt? Er weiß es nicht einmal mehr. Als Vampir träumte man für gewöhnlich nicht… Also warum heute? Er stand auf einer Wiese. Es blühten nur weiße Blume in allerlei Formen auf ihr. Es duftete herrlich und er schaute sich weiter um. Die Wiese, war im Prinzip eine Lichtung, die von einem undurchschaubaren Wald „umzäunt“ war. Etwas höhere Gräser wippten leicht mit dem Wind mit. Plötzlich schaute er sich um. Er nahm mit seinen geschärften Sinnen etwas wahr. Ein anderer Vampir. Doch es war einer Aura die ihm nicht unbekannt war. Crowley. Der andere Vampir schien ihn ebenfalls bemerkt zu haben und lief auf ihn zu. „Was machen wir hier?“ War die Frage des großen Vampirs. Ehrlich gesagt das fragte ich mich auch grade. Das ich träume, ist merkwürdig genug. Doch das ich von Crowley träumte war absurd und ich wünschte mir die angenehme schwärze herbei, die mit einem traumlosen Schlaf einherging. „Ihr seid heute hier, weil ich euch etwas zeigen will.“ Eine junge, kindliche Stimme riss mich abrupt aus meinem Gedankengang heraus. Ich bin zu unaufmerksam auch wenn ich nur träume, rügte ich mich selber. Ich schaute zu der Urheberin dieser Stimme. Ein Kind stand vor Crowley und mir. Das Kind war eindeutig ein Mädchen. Dies verriet mir ihr Geruch, ihr Körperbau und auch ihre vorher gehörte Stimme. Ich schätzte sie auf maximal acht Jahre ein. Die kleine hatte ein weißes Kleid an, dass verdächtig nach einem Krankenhemd aussah. Sie war sehr dünn und hatte kurz geschorene Haare. „Ich will euch etwas zeigen!“ wiederholte sie wieder. „Und was willst du uns zeigen, meine Kleine?“ fragte ich sie anzüglich und grinste. Es könnte interessant werden. Ich schaute kurz zu Crowley, der auch breit grinste. Der Blick des Mädchens wurde kälter. Sie durchbohrte uns mit ihren Blicken. Es jagte mir (und wahrscheinlich auch Crowley) einen Schauer über meinen Rücken. Die Mundwinkel der kleinen zuckten unmerklich. „Folgt mir!“ das Mädchen machte kehrt und unsere Umgebung änderte sich. Es wurde dunkel und die Blumen gingen ein. Der Wald der die Wiese umzäunte wurde zu einem Maschendrahtzaun und die Wiese verschwand schließlich komplett. Zu dritt setzten wir uns in Bewegung. Normalerweise wäre ich diesem mickrigen Menschen nicht gefolgt (auch wenn ich neugierig war), doch mein Körper, den ich sonst so perfekt unter meiner Kontrolle hatte, gehorchte mir nicht mehr. Crowley erging es wohl gerade nicht anders. Es wurde komplett dunkel. Doch meine Augen konnten auch durch das düstere schwarz schauen und so nahm ich mehrere Zellen wahr, in denen mehrere Kinder waren. Es stank bestialisch nach Tod und ich spürte die allgegenwärtige Angst. Wir liefen einen Gang entlang und kamen an einer Tür an. Das Mädchen blieb stehen und schaute uns tief in die Augen. Dann stieß sie dir Tür auf. Das grelle Licht blendete mich sodass ich kurz meine Augen zukneifen musste. Als sich meine Augen an die Situation gewöhnt hatten sah ich mich um. Das Mädchen war weg und Crowley stand neben mir und schaute gebannt in die Mitte des Raums. Auf einem Stuhl saß ein anderes Mädchen als zuvor. Doch etwas stimmte nicht. Sosehr ich mich auch auf ihr Gesicht konzentrierte, so konnte ich es einfach nicht richtig fokussieren. Ihre Haare waren nicht abgeschoren, dennoch hatte sie das gleiche Krankenhemd an, wie das Mädchen, dass uns zwang ihr zu folgen. Dieses Hemd allerdings war nicht sauber, sondern mit Blut befleckt. Der Mensch der auf dem Stuhl saß, war gefesselt. Sie trug einen Verband über den Augen, sodass ich ihre Augen nicht sah. Ihre Haare sahen stumpf aus und auch sie hatte extremes Untergewicht. Ich schätzte sie auch auf 8 Jahre. Doch was mich wirklich störte war die starke Aura die sie ausstrahlte. Es war merkwürdig, ihre Aura war kalt und wie eine Mauer doch flackerte ab und zu etwas in ihr auf und man spürte Verzweiflung, Angst, Unsicherheit, Schmerz… Ich schaute zu Crowley der mich ratlos ansah. „Heute testen wir wieder deine Regenerationsfähigkeit, Nummer 46!“ Schon wieder wurde ich von einer Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Ein als Arzt oder Wissenschaftler gekleideter Mann stand nun mit im Raum und kam direkt auf Crowley und mich zu. Er hatte kurzes Haar und auch auf sein Gesicht konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Ich wollte aus dem Weg gehen damit er nicht gegen mich läuft doch 1. Ich konnte mich wieder nicht bewegen und 2. Das war auch nicht nötig denn er konnte einfach durch mich durchgehen. Es war wie bei dem Mädchen von vorhin. Wir waren gezwungen ihm zu folgen. Doch er bemerkte uns nicht einmal. Ich spürte die Angst des Mädchens und ein leises „Bitte nicht!“ entfloh ihren Lippen. Sie kassierte eine schallende Ohrfeige. Doch anscheinend war sie diesen Umgang gewöhnt und biss sich nur fest auf die Unterlippe um nichts mehr zu sagen. „Was habe ich gesagt wie mit deinen Widerworten umgegangen wird?“ Sie biss sich nur noch fester auf ihre Unterlippe. „Braves Mädchen.“ Der Mann zog sich Handschuhe an, ging auf eine Kamera zu, machte diese an und fragte: „Säge oder Zange?“ Allein diese Frage versprach nichts Gutes. Das Menschlein fing an zu zittern. „Ich bin für die Säge, du doch auch oder?“ Er guckte sich noch einmal die Kamera an um auch sicher zu gehen das sie auch richtig lief. Die gestellte Frage blieb unbeantwortet. Der Mann sah dies wohl als Zustimmung. Mittlerweile hyperventilierte das Mädchen. „Hoffen wir für dich das du bei Bewusstsein bleibst. Du weißt doch was das sonst für Strafen mit sich zieht, oder?“ Ok, so sadistisch war noch nicht einmal ich. Die kleine nickte tapfer. Der Mann lachte. „Heute ist die linke Hand dran, ein paar Finger der rechten Hand und dein linkes Bein bis über das Knie. Wir werden heute viel Spaß zusammen haben!“ Nun Sprach der Mann zu sich selbst: „Gleich den größten Spaß oder doch klein anfangen?“ Er ist eindeutig irre. Ist bei Menschen ja nichts Neues. „Ich werde klein anfangen! Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss!“ Er desinfizierte noch einmal die Säge und dann ging es los. Das Mädchen merkte dies auch und biss sich nun statt auf die Unterlippe auf die Innenseite einer ihrer Wangen. Der Mann setzte mit der Säge an dem Ringfinger ihrer rechten Hand an und sagte: „So, wenn ich dir diesen Finger abschneide kannst du nicht mehr heiraten. Das ist ja auch eigentlich egal, es wird niemand ein Monster heiraten.“ Zischend sog das Mädchen Luft durch die Nase ein und stieß diese sofort wieder aus. „Es geht los.“ Stieß er noch lachend aus. Ein durchdringender Schrei des Mädchens zog sich durch den ganzen Raum. Der Mann sägte ihr den Finger ab und das in gefühlter Zeitlupe. Mit meinen Ohren höre ich wie die Säge sich durch das Fleisch arbeitete und schließlich den Knochen erreichte und danach noch die letzten Sehnen durchtrennte. Ihr Schmerz war greifbar. So etwas habe ich noch nie erlebt. Der Mann hörte nicht auf zu lachen und ging über zum Mittelfinger und darauf ging er sogleich zum Zeigefinger. Die Schreie des Mädchens ebbten langsam ab und wurden zu einem wimmern. Gleich würde sie ihr Bewusstsein verlieren. „HEY, ich habe doch gesagt du sollst wach bleiben!“ Es setzte wieder Schläge in ihr Gesicht. Mal mit einer Faust oder mit einer flachen Hand. Das brachte das Mädchen anscheinen wieder zu Besinnung. Der Mann machte sofort weiter und ging zu ihrer linken Hand. Ich würde zu gerne ihre Augen in diesem Zustand sehen. Ja, der Sadist kam bei mir wieder durch. Ich verstehe einfach nicht was mir dieser, doch reichlich verstörende Traum sagen will. „Das was nun folgt müsst ihr nicht mehr sehen. Ihr könnt euch sicherlich denken was nun passiert!“ Das Mädchen von vorher stand nun wieder neben uns beiden und beobachtete mit uns das Geschehen und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Ich will euch noch etwas zeigen!“ Als würde die Zeit vorgespult werden verlief alles um uns herum nun sehr schnell und ich hörte nur noch schnelle sehr verzerrte Stimmen. „Das was nun passiert ist wichtig.“ Das Mädchen saß wieder auf dem Stuhl. Natürlich gefesselt. Der Mann (Arzt/ Wissenschaftler) war verschwunden. Nun fehlten der Kleinen auch die linke Hand und von ihrem linken Bein war nur noch ein kleiner Stumpf zu sehen. Sie war bewusstlos geworden. Der nur noch flache Atem hebte und senkte ihre Brust nur noch minimal. Ihr Herz hatte seinen gleichmäßigen Takt verloren. Ihr Blut floss unaufhörlich und ich bemerkte das ich langsam Durst bekam. Zumal das Blut der Kleinen wirklich gut roch. Auch Crowley schaute sie nun mit Raubtier Augen an. Ich grinste. Auch wenn es nur ein Traum ist, wenn das Blut so gut riecht dann kann man sich ja ein wenig davon einverleiben. Es ist schließlich nur ein Traum. „Verschwendet eure Gedanken nicht damit! Schaut euch an was passiert!“ die wütende Stimme des Mädchens mit den kurzen Haaren hallte durch den Raum. Das Blut am Boden fing an sich zu bewegen. Mir stockte mein eigentlich „nicht nötiger Atem“. Das Blut bekam einen Gold Schimmer und floss den Stuhl wieder hoch bis zu den abgetrennten Gliedmaßen. Dort fingen neue Zellen an, sich zu bilden und die Gliedmaßen wuchsen in kürzester Zeit wieder nach. Sobald alle Gliedmaßen wieder da waren bildeten sich leuchtend goldene Muster auf ihrer Haut und das Mädchen wurde unruhig. Der Atem ging kräftiger und der Herzschlag war nun regelmäßig. Ich war erstaunt, solche Regenerationsfähigkeiten hatten nicht einmal Adlige Vampire. Kurz bevor die, die an ihren Folterstuhl gefesselt war, mit einem schnappen nach Luft zu Bewusstsein kam, verschwanden die goldenen Verzierungen ihrer Haut. Dann war es soweit sie wachte wieder auf. Sie wimmerte. Schmerzen hatte sie jedoch keine mehr, dass wusste ich. Ich konnte es mir nicht erklären wie ich das wissen konnte. Die Gewissheit war trotzdem da. Sie versuchte ihre gefesselten Hände zu befreien. Das Bild löste sich auf und ich stand mit Crowley und dem Mädchen wieder auf der Wiese. „Das was ihr gesehen habt ist schon längst vergangen.“ Das Mädchen schaute uns traurig an. Ich schnaubte. „Und was sollen wir mit dem Wissen anfangen das in der Vergangenheit ein Mädchen gefoltert wurde?“ „Sie wird euch bald begegnen. Im Moment ist sie beim Militär und ihre Kräfte sind noch unentdeckt. Sie selbst weiß auch nichts von ihren Fähigkeiten. Doch sollten diese Hiiragi- Säcke mitbekommen das sie anders ist wird alles wieder von vorne losgehen. Sie hat schon zu sehr unter den Menschen gelitten. Ich möchte das ihr sie bei euch aufnehmt.“ Ihre Augen funkelten entschlossen. Ich schaute Crowley an und er mich. Wir mussten beide lachen. Ein kleines Gör zeigt uns die Vergangenheit eines anderen kleinen Görs und möchte nun, dass wir dieses aus Mitleid aufnehmen. Herrlich! Ich wischte mir Lachtränen aus meinen Augenwinkeln. „Gut dann ist es beschlossene Sache. Ihr werdet sie finden und mitnehmen. Als Gegenleistung wird sie euch helfen.“ Meldete sich die Kleine zu Wort die unser Gelächter völlig ignorierte. Wir verstummten. „So ist es vorherbestimmt worden.“ Die mit den kurzen Haaren machte kehrt und ging. Beim Gehen löste sie sich in winzig kleine Teile auf. Wir hörten noch ein wispern: „Ich werde euch vor eurer Begegnung mit ihr noch einmal begegnen.“ „Lieber nicht.“ murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart hinein. Ein leises kindliches lachen ertönte: „Ihr seid nun die Repräsentanten der Vampire. Wir vertrauen euch das ihr, ihr helft. Viel Glück Crowley Eusford und Ferid Báthory…“ Die Stimmen vieler Kinder die mich und Crowley erreichten ließen mich plötzlich aufwachen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)