The Name of the Game - Love von Nepatan ================================================================================ Kapitel 24: Small step, big surprise ------------------------------------ Warnung: Ardentshipping-Fluff. Letztes nicht Prideshipping Kapitel, versprochen. Danksagung Ein Danke an meine Freundin Tebian für das Beta-Lesen einiger Absätze, wo ich Schwierigkeiten mit den Formulierungen hatte. *~*~*~* Shizuka blickte auf den kleinen Zettel in ihrer rechten Hand, auf dem man eine T-Kreuzung und ein Haus mit schwarzem Stift eingezeichnet sehen konnte. Sie schaute nach oben zum Schild über ihr, auf dem der Name der Straße stand. Dieser stimmte mit dem Namen der Straße auf dem Zettel überein. Sie schaute dann nach vorn und nach rechts. Erstes Haus. Zweites Haus. Drittes Haus. Das vierte musste es sein. Sie umklammerte noch fester den Zettel. //Ganz ruhig, Shizuka, du kriegst es hin!// Sie steckte den Zettel in ihre kleine gelbe Tasche ein und überquerte vorsichtig die Straße, um das Haus mit dem Apfelbaum auf der rechten Seite zu erreichen. Laut Anzus Beschreibung musste hier Hiroto wohnen. Sie und Mai hatten Shizuka überredet ihn an diesem Tag zu besuchen, damit dieser wusste, dass seine Chancen mit ihr gut standen. Dafür hatten sie sie vor ein paar Tagen ins Einkaufszentrum geschleift, damit sie Hiroto in neuer Aufmachung beeindrucken konnte. „Am wichtigsten ist es, dass du dich für dich selbst kleidest“, hatte ihr Mai gesagt. „Aber mit etwas Geschick und Finesse kannst du das so hinstellen, dass derjenige, den du magst, dich gerade deswegen bemerkt und dir hinterher läuft.“ Shizuka konnte nicht sagen, dass ihr diese Denkweise geheuer war. Sie verstand schon, dass das dazu gehörte, aber es kam ihr fremd vor. Und doch stand sie nun hier, trug einen kurzen pastellrosanen Rock und eine süße gelbe Bluse mit Schmetterlingen am unteren Rand, die ihr wie eine zweite Haut an ihr saß, in der Hoffnung, dass sie Hiroto so gefallen würde. Sie atmete kurz durch und erreichte den Zaun. Sie fand die Klingel zu ihrer rechten, doch als sie sie betätigen wollte, vernahm sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln, die ihre Aufmerksamkeit erregte. Als sie den Kopf umdrehte, sah sie Hiroto etwas weiter weg vom Gartentor neben einem Motorrad hocken, an dem er mit einem Schraubenschlüssel herumhantierte. Er trug alte abgenutzte Jeans und ein hellgraues lockeres T-Shirt als Arbeitsklamotten und war hoch konzentriert auf seine Arbeit. Für einen Augenblick hielt er inne, wischte sich den Schweiß mit dem Arm von der Stirn weg und lehnte sich wieder vor, um weiter zu machen. Der Anblick hatte etwas Anziehendes an sich, was Shizuka nicht ganz erfassen konnte. Hiroto wirkte erstaunlich erwachsen und sehr männlich. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie gut gebaut er eigentlich war bis zu diesem Moment, wo sie ihn beim Arbeiten sah. Er sah gut aus. Ein scheues Lächeln umspielte ihre Lippen und sie strich sich schüchtern eine Strähne zurück, während sie im inneren ihren Mut wieder aufsammelte, um nach ihm zu rufen. Ein lautes Bellen von der Seite ließ sie zusammenzucken, bevor sie etwas sagen konnte. Ein großer Schäferhund rannte energisch auf das Gartentor zu und Shizuka wich einen Schritt zurück. Das Bellen klang aufgeregt, doch sie blieb lieber auf Abstand, unsicher wie sie auf das Tier reagieren sollte. Ein lauter Pfiff brachte den Hund umgehend zum Verstummen. Dieser setzte sich hin und starrte sie an. „Shizuka?“ Sie blinzelte für einen Moment und schaute wieder nach rechts. Hiroto hatte sich aufgerichtet und blickte sie mit leicht geweiteten Augen an. „Ah… hallo Hiroto!“ Das warme scheue Lächeln kehrte wieder auf ihre Lippen zurück und sie winkte ihm freudig zu. „Entschuldige, ich hoffe, ich störe dich nicht.“ „Du bist es wirklich!“, kam es atemlos von ihm. Er wischte seine Hände an einem alten dunkel befleckten Tuch ab, eilte zum Tor und machte dem Hund ein Zeichen mit der Hand, damit er ruhig blieb. „Du störst mich nicht, ich war nur überrascht. Komm rein!“ Er machte das Tor auf und ging zur Seite, damit sie eintreten konnte. Sie strahlte glücklich, doch als sie auf das Tor zuging, bemerkte sie die Bewegung des Hundes und hielt inne. „Keine Angst, Blankey wird dich nicht beißen. Sie ist ein gutes Mädchen, stimmt es, Blankey?“ Ein energisches Bellen kam als Antwort. Der Hund blickte neugierig zu ihr auf und wedelte mit dem Schwanz. „Oh, es ist ein Weibchen?“ „Ja und mein ganzer Stolz. Trete ein! Sie wird nur an dich schnuppern, um dich kennen zu lernen. Keinen Grund zur Sorge.“ Shizuka nickte und schritt langsam durchs Tor in den Garten der Hondas hinein. Tatsächlich kam Blankey zu ihr und schnupperte ausgiebig an ihren Beinen. Sie wirkte freundlich und Shizuka traute sich, sie sanft zu streicheln. Das schien dem Hund zu gefallen, denn er drückte sich an sie und schob seinen Kopf unter ihre Hand. „Sie mag dich.“ Hirotos Ton klang stolz und ein warmes Lächeln zierte seine Lippen. „Ihr Fell ist weich und glänzt so schön.“ Shizuka fuhr liebevoll über Blankeys Rücken, wo das Fell überwiegend schwarz war. An der Schnauze, um die Augen, um dem Bauch und an den Pfoten wechselte das Fell zu braun und beige, was sie sehr hübsch machte. Shizuka lächelte warm und ließ von Blankey ab, um zu Hiroto zu blicken. Sie hätte ihn gern umarmt aber… Ihm fiel das ebenfalls auf. „Uhm, entschuldige. Ich bin dreckig und ich möchte nicht dein schönes Outfit ruinieren, wenn ich dich umarme.“ Hiroto kratzte sich verlegen am Kopf und lächelte nervös. Sie strahlte. „Das holen wir später nach. Was machst du da eigentlich?“ „Ich? Ah… ich repariere mein altes Motorrad. Ich wollte es mal wieder fahren, nachdem ich es so lange links liegen gelassen hab.“ Seine Stimme klang auf einmal überschwänglich und das Lächeln auf den Lippen wurde wärmer. „Du kannst Motorrad fahren? Wow! Das wusste ich nicht!“ Sie schaute begeistert an Hiroto vorbei zum schwarzen Honda, um den herum ein paar Teile lagen, die sie nicht wirklich benennen konnte. Hiroto bemerkte ihre Neugier. „Willst du es dir mal anschauen?“ „Liebend gern!“ Sie schritten über einen breiteren Betonweg gemeinsam zum Motorrad, welches vor einem kleinen Holzhäuschen stand, das offensichtlich als Lager für Werkzeuge und Gartenzubehör diente. Blankey folgte ihnen, schnüffelte um sie herum, bevor sie dann in den hinteren Teil des Gartens verschwand. Das Motorrad wirkte schon etwas älter, so weit konnte Shizuka das vom Zustand des Metalls beurteilen, auch wenn sie keine Ahnung von diesen Dingern besaß. Sie lehnte sich vor und betrachtete es fasziniert aus der Nähe. Kurz hob sie den Blick zu Hiroto. „Was muss daran repariert werden?“ „Ich musste einen Stoßdämpfer auswechseln, der kaputt gegangen war. Das ist ein wichtiges Teil, was für eine sichere Steuerung des Rades und sicheren Kontakt mit dem Boden beim Fahren sorgt. Ich bin so gut wie fertig. Ich muss noch diese zwei Schrauben anbringen.“ Er streckte die Hand aus und zweigte ihr zwei dickere Schrauben, die nagelneu aussahen. Sie hatte nicht wirklich Ahnung, wohin die Schrauben hinsollen, aber das machte nichts. „Aha, verstehe. Ohne einen funktionierenden Stoßdämpfer kannst du also nicht fahren.“ „Theoretisch könnte ich, aber es wäre zu gefährlich.“ „Oh, okay.“ Ein verlegendes Lächeln huschte über ihre Lippen, während sie sich eine kupferne Strähne hinters Ohr strich. „Uhm, wird es in Ordnung für dich sein, wenn ich dir dabei zusehe?“ Die Leidenschaft in Hirotos Stimme, wenn er über das Motorrad sprach, riss sie mit. Zwar verstand sie kaum etwas davon, aber sie konnte ihm den ganzen Tag zuhören, wenn er darüber sprach, und ihm bei den Reparaturarbeiten zusehen. Anders konnte sie seine Leidenschaft nicht teilen. „Klar. Ich beeile mich auch damit, versprochen.“ „Ist in Ordnung.“ Sie machte ihm Platz, so dass er sich wieder neben dem Honda hinhockte und nach dem Schraubenschlüssel griff, um die Schrauben an den richtigen Platz anzubringen. Neugierig lehnte sich Shizuka über seine Schulter vor und beobachtete ihn dabei, wobei sie achtete ihn bei der Arbeit nicht zu stören. Ihre Haare fielen leicht nach vorn und sie strich sie wieder hinters Ohr zurück. „Hinter dir auf dem Tisch gibt es einen Lappen. Würdest du mir diesen reichen?“ „Oh, ja, natürlich.“ Shizuka richtete sich auf und drehte sich um. Ihr Blick glitt über den alten Holztisch und sie entdeckte zu ihrer linken einen grauen Baumwolllappen mit schwarzen Ölflecken. Vorsichtig griff sie nach einer sauberen Stelle und reichte Hiroto den Stoff. „Danke.“ Hiroto wischte etwas ab, was sie nicht gerade sehen konnte und lehnte sich zurück. „Das wäre dann erledigt.“ „Das ist fantastisch!“ Sie klatschte fröhlich in die Hände. „Jetzt kannst du wieder damit fahren!“ Er lächelte warm. „Ja, nachdem ich das erst einmal gewaschen habe.“ „Darf ich dir dabei helfen?“ Hiroto schaute sie mit leicht geweiteten Augen an und wusste im ersten Augenblick nicht, wie er auf das Angebot eingehen sollte. „Also… ich möchte nicht, dass du dreckig wirst und…“ „Dafür hätte ich eine Lösung“, hörte man eine ältere weibliche Stimme von der Seite. Eine großgewachsene hübsche Frau mittleren Alters kam auf sie zu. Sie trug eine weiße Bluse über einem langen braunen Rock und ihre braunen Haare waren zu einem kunstvollen Haarknoten zusammengebunden. In ihren Händen hielt sie ein Tablett mit zwei Gläsern, gefüllt mit Wasser, und einem Teller mit frisch gebackenen Keksen. Die verlängerten Gesichtszüge und die dunklen Augen erinnerten Shizuka sehr an Hiroto. „Mama!“ Hiroto erhob sich und wandte sich der Frau zu. „Wenn du schon solch lieblichen Besuch hast, solltest du ihn mir vorstellen, Hiroto“, sagte die Frau gespielt tadelnd, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, und blickte ihren Gast an. „Herzlich willkommen, Liebes. Ich bin Hirotos Mutter. Nimm dir etwas Wasser, in der Sonne ist es heiß und man kriegt schnell Durst.“ „Ah… guten Tag, Frau Honda.“ Shizuka beeilte sich, sich respektvoll zu verbeugen, während ein strahlendes Lächeln ihre weichen Züge erhellte. „Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Shizuka Kawai.“ Sie nahm das eine Glas dankend entgegen und nippte daran. Tatsächlich hatte sie Durst. „Das ist Katsuyas Schwester. Ich hab dir von ihr erzählt, Mama“, erklärte Hiroto seiner Mutter verlegen. Die Situation war ein wenig unangenehm, da sie so unerwartet entstanden war. Frau Honda nahm alles sehr gelassen hin. „Ah, ja! Das rothaarige Mädchen, was du nach der erfolgreichen Augenoperation aus dem Krankenhaus geholt und zu Battle City gefahren hast. Ich erinnere mich! Was für eine wunderhübsche junge Dame du bist, Liebes!“ Ihr warmer und freundlicher Blick erlaubte Shizuka sich zu entspannen. Sie senkte verlegen den Kopf. „Danke sehr, Frau Honda…“ „Hiroto hat nicht übertrieben. Du bist wirklich reizend.“ Sie stellte das Tablett auf den Tisch ab und wandte sich beiden zu. „Du wolltest meinem Sohn mit dem Motorrad helfen, ja? Lass mich dir eine meiner Schürzen vorbeibringen, so dass du nicht deine wunderbare Kleidung dabei schmutzig machst.“ Frau Honda drehte sich um und ging wieder ins Haus zurück. Shizuka und Hiroto sahen einander fragend an. „Ahm, ich glaube, dann würde es gehen.“ Hiroto lächelte warm und ließ seine Hand nervös im Nacken verschwinden. Shizuka nickte zustimmend. „Ja. So kannst du noch heute fahren.“ Sie nahm ihre Tasche ab und legte sie auf eine freie Stelle auf den Tisch. So würde diese ihr nicht im Weg stehen, während sie Hiroto half. Ein sanftes lächeln umspielte ihre Lippen. „Uhm, Shizuka?“ Sie drehte sich zu ihrem Freund um. „Ja?“ „Hättest du Lust übermorgen mit nach Kaiba Land zu kommen?“ Er schaute sie kurz an, bevor sein Blick zur Seite wanderte. „Kaiba Land?“ „Ja. Also… die anderen werden auch dabei sein. Mokuba hat uns bereits Eintrittskarten besorgt und ich hab mich gefragt, ob du mitkommen kannst.“ Da war was. Sie erinnerte sich, dass ihr Bruder ihr heute eine SMS darüber geschrieben hatte, die sie vor lauter Nervosität verdrängt hatte. Sie hatte gar nicht darauf geantwortet gehabt. //Ohje. Ich müsste mich bei Katsuya melden, sonst macht er sich Sorgen…// Sie wusste zum Glück bereits die Antwort. „Ich habe nichts vor, daher komme ich gerne mit.“ „Echt? Das ist super. Warst du schon mal dort?“ „Nein, ich hatte bis jetzt nicht die Möglichkeit dazu hinzugehen. Allein traue ich mich nicht dort hinzugehen und mein Bruder ist nicht immer frei, auf Grund seines Teilzeitjobs.“ „Dann wäre das die perfekte Möglichkeit das nachzuholen. Da gibt es viel zu sehen.“ „Ja… Ich freu mich darauf.“ Sie schmunzelte. „Bringst du dein Motorrad mit?“ Verwundert schaute Hiroto sie an. „Du willst, dass ich mit dem Motorrad komme?“ „Ja! Ich würde dich gern fahren sehen.“ Sein Ausdruck war wirklich begeistert, als er zustimmte. „Klar! Ich werde mit dem Motorrad kommen und wenn du möchtest, kann ich dich nachher damit Heim fahren.“ „Oh ja! Das wäre super!“ Sie klatschte begeistert in die Hände. „Lass uns das Motorrad für übermorgen vorbereiten!“ Hiroto nickte. „Ich hole mal den Wasserschlauch und ein paar Lappen. Damit geht es schneller.“ „Geht klar!“ Sie sah ihm nach und legte ihre Hand auf ihre Brust. Ein überschwängliches Gefühl stieg in ihr auf und ließ sie glücklich lächeln. Sie freute sich, den Mut gefunden zu haben, Hiroto zu besuchen. Am Meisten freute sie sich aber auf Übermorgen, wenn sie mit ihm und den anderen Kaiba Land besuchte. Sie war gespannt auf die Attraktionen, aber irgendwie freute sie sich mehr darauf mit Hiroto mehr Zeit zu verbringen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)