The Name of the Game - Love von Nepatan ================================================================================ Kapitel 7: Caught ----------------- Zusammenfassung: Mokuba erwischt Seto und Yami beim Küssen... Warnungen: Keine *~*~*~* Im Büro des Juniorchefs herrschte Stille, die nur vom monotonen Tippen auf der Tastatur begleitet wurde. Yami saß mit überschlagenen Beinen lässig auf dem riesigen Schreibtisch seines viel zu beschäftigten Freundes und warf ab und an einen verstohlenen Blick in seine Richtung. Er schlug sich die Zeit mit einer Zeitschrift tot, die er unten am Empfang aufgegabelt hatte. Sein Basketballspiel mit den Jungs am heutigen Donnerstag endete früher als gewöhnlich, so dass er beschlossen hatte zu Seto zu gehen und auf ihn in der Firma zu warten, bis er Pause hatte, in der sie in den Domino City Park zusammen spazieren gehen wollten. Dieser programmierte gerade ein Level seines neuen virtuellen Spiels und war dadurch kaum ansprechbar, was Atemu zum Glück nicht störte. Ihm reichte es in seiner unmittelbaren Nähe zu sein, ihn zu beobachten und einen Blick auf die Artikel der Zeitschrift zu werfen, die für ihn von Interesse waren. Es war, wie zu erwarten, eine Zeitschrift über Computer und neue Technologien, die unterschiedliche Themen bearbeitete – von neuen Erfindungen, über den Zustand des Marktes bis zu neuer Software und aktuellen Spielen. Die meisten Themen waren für Yami ohne Relevanz, aber die über die Erfindungen und die Spiele waren schon nach seinem Geschmack. „Findest du es nicht merkwürdig die ganze Zeit auf meinem Schreibtisch zu sitzen, wenn es im Raum genug Stühle gibt?“, warf Seto irgendwann die Frage in den Raum, die Yami dazu veranlasste von der Zeitschrift auf seinem Schoß zu ihm aufzublicken. Der junge CEO sah nicht einmal in seine Richtung, sondern gab weitere Befehle ein, ohne seinen Arbeitsfluss zu unterbrechen. Er wirkte sehr konzentriert, war aber offensichtlich trotzdem in der Lage ein Gespräch nebenbei zu führen. Der Pharao lächelte. „Stör ich dich?“, fragte er selbst, obwohl er die Antwort auf seine eigene Frage kannte. Wenn er schon eine halbe Stunde ohne Kommentar hier sitzen durfte, dann war es offensichtlich, dass er seinen Freund damit nicht störte. Aber so, wie er die Antwort auf seine Frage kannte, musste Seto auch wissen warum er lieber hier saß, als auf einem der Stühle. Yami konnte sich vorstellen, dass ein anderer Grund ihn dazu motivierte zu sprechen. „Normal sitzen Menschen auf einem Stuhl, einem Sessel oder einer Couch und nicht auf einem Schreibtisch. Schreibtische sind zum Arbeiten nicht zum Sitzen“, wurde ihm entgegnet, was so viel hieß wie ‚Du bist merkwürdig‘ in Kaibas Sprache. „Wenn dich hier jemand sieht, würde er meinen, dir wurden keine Manieren beigebracht.“ Ach, da lief der Hase also. „Bei dir wird zuerst immer angeklopft. So gesehen habe ich genug Zeit von deinem Schreibtisch bei Bedarf herunterzukommen und so wird mich keiner in dieser bequemen Sitzhaltung neben dir vorfinden.“ „Hm“, kam es nur von Seto, bevor die Stille zwischen ihnen wieder zurückkehrte. Er arbeitete weiter, während sich Yami lächelnd der Zeitschrift widmete. Es vergingen ein paar Minuten, bevor jemand etwas sagte. „Was hältst du davon, wenn wir unseren heutigen Spaziergang in Richtung Domino Plaza ausweiten? Es sind ein paar interessante Boosterpacks herausgekommen, die sehenswert sind. Ich finde, einige der Karten können sich gut in unserer Kollektion einreihen.“ Das Tippen hörte abrupt auf. Sein Freund drehte sich zu ihm um und Yami drehte die Zeitschrift so, dass er hineinschauen konnte. Auf zwei Seiten waren Bilder von einigen der neuen Karten zu sehen, während der Rest davon aufgezählt worden war. Ein abschätzender Blick folgte, ehe Kaiba seine Arbeit wieder aufnahm. Seine Antwort blieb aber nicht lange geheim. „Sieht aus, als können wir das machen.“ „Ich erinnere dich daran“, stichelte der Pharao. „Hm.“ Sie wechselten kurz verspielte Blicke, die von einem Grinsen begleitet wurden, bevor sie wieder ihre alte Beschäftigung aufnahmen. Yami stieß beim Blättern auf einen Artikel über ein neues Fantasy-Computerspiel, was nicht schlecht aussah, und versank in den geschriebenen Zeilen bis zu dem Moment, wo sich sein Freund neben ihm regte. Seto griff nach der Tasse abgekühltem Cappuccino, die zwischen ihnen war, und leerte sie mit einem Zug, bevor er sie abstellte und den Rest des Kaffeeschaums von seinen Lippen leckte. Atemu konnte nicht sagen, was an dieser gewöhnlichen Geste war, doch ihn überkam das unhaltbare Verlangen danach die Distanz zwischen ihnen zu überwinden und diesen Mann für sich zu beanspruchen. So folgte er dem Drang und überraschte Kaiba damit, der im ersten Moment, auf Grund der unerwarteten Nähe, reflexartig zurückwich, ehe er realisierte, wer ihm die Sicht zum Computer versperrte. Bevor er jedoch reagieren konnte, schmiegten sich warme Lippen an seinen und verlockten ihn zu einem süßen Kuss, der sich langsam zu einem innigen Spiel zwischen ihnen steigerte. Yami kam ihm näher und stützte sich an den Seitenlehnen des Stuhls ab, während Seto eine Hand in seinen Nacken schickte, um ihn so besser zu fühlen. Er legte den Kopf zurück und bekam daraus mehr Tiefe im Kuss, die schon eher nach seinem Geschmack war. Das war wirklich eine leckere Ablenkung von der Arbeit und er schob sehr gern diese kurz in den Hintergrund, um das hier mit allen Sinnen zu genießen. Die Spannung steigerte sich mit jedem Atemzug und bald erfüllten seichte Seufzer die Stille im Raum. Bei einem Kuss blieb es natürlich nicht und sie merkten beide, dass Küsse auch nicht wirklich reichten, um ihren wachsenden Hunger nach einander zu stillen. Sie wollten beide mehr. Plötzlich wurde die Tür zum Büro aufgerissen. „Seto, wollen wir nicht… Oh!“ Mokubas Stimme stockte mitten in der Aussage, als realisierte, wovon er gerade Zeuge geworden war. Seto und Yami lösten sich von einander und erstarrten in unmittelbarer Nähe des anderen, während sie ihn geschockt ansahen. Vermutlich so geschockt, wie er sich gerade selbst fühlte. Das konnte der jüngere Kaiba nicht wirklich sagen. Überhaupt, der Anblick verschlug ihm die Sprache. Die beiden hatten sich gerade geküsst! Der Firmenchef war der erste, der wieder Fassung erlangte. Er ließ von seinem Freund ab und lehnte sich im Stuhl zurück, was diesen dazu veranlasste ebenfalls loszulassen und vom Schreibtisch herunterzukommen. Sie wandten sich Mokuba nun gänzlich zu. „Ich kann es erklären…“, begann Seto. „Schon okay…“ „Mokuba?“ In der Stimme des älteren Kaiba erklang unerwartet Panik, die Yami nur einmal bis jetzt erlebt hatte. Und zwar in der virtuellen Welt von Noah. Besorgt sah er zwischen den Brüdern hin und her, bis Mokuba sich umdrehte und ohne Wort den Raum verließ. „Mokuba!“ Mit einem Satz war Seto auf den Beinen und rannte ihm hinterher. Atemu wusste, dass es besser war, ihm die Sache zu überlassen, auch wenn er nicht verhindern konnte, dass ihm diese Entwicklung Sorgen bereitete. Er wusste selbst nicht, wie er Mokubas Reaktion interpretieren sollte und er war auch nicht glücklich damit, dass der Jüngere so von ihrem Verhältnis erfuhr. Er und Seto hatten eigentlich darauf geachtet, dass niemand das mitbekam bis zu dem Moment, wo sie bereit waren darüber zu reden. Aber jetzt wurden sie mit dem falschen Fuß erwischt und das war nicht gut. Yami hoffte inständig, dass das Ganze besser ausging, als es aussah, dass es ausgehen würde… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)