Sumi - e von Chaosbande (Tuschebild) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Der Geruch von frischem, starken Kaffee sowie Brötchen, ist das Erste was er wahrnimmt, als er am nächsten Morgen langsam aus dem Schlaf erwacht. Verwirrt reibt er sich über die Augen. Nicht nur dass er in der Nacht wenig geschlafen und dafür viel verwirrendes geträumt hatte, nein. In dem Moment des Erwachen weiß er auch nicht wo er ist und wie er dort hingekommen ist. Das worauf er liegt ist weder groß, noch weich genug für das Bett. Nur müßig kommen seine Gehirnwindungen in Gang. Sie sträuben sich ebenso wie die Augen ihrer Arbeit nachzukommen. All der Streß, die Nervosität, die Menschen und das vorherige intensive Arbeiten zeigen nun ihre Folgen. Warum ist nur die Frage, schließlich hatte er vor allem in der Vorbereitungszeit deutlich weniger geschlafen. Achtundvierzig Stunden wach zu bleiben ist für ihn, leider, nichts ungewöhnliches. Ein Alltag mit viel Stress und dafür wenig Essen und Schlaf ist ihm nur zu bekannt. Und doch kommt er sich heut Morgen ehrlich gesagt miserabel vor. Das erste Mal versteht er, was gemeint ist wenn sich jemand wie ‘ausgekotzt' fühlt. Herzhaft gähnt er hinter vorgehaltener Hand. Nur träge schafft er es schließlich die Augen zu öffnen und bemerkt langsam dass er auf der Wohnzimmercouch liegt. Das heruntergefallene Kopfkissen und die Bettdecke, die nur noch mit einem Zipfel auf seinem Fuß liegt, zeugen eindeutig von einer unruhigen Nacht. Wieso liegt er eigentlich hier? Lautes Geschirrklappern, sowie fröhliches, schiefes Singen aus der Küche sagen ihm dass Ino bereits voller Tatendrang und guter Laune das Frühstück zubereitet. Ino … und in dem Moment als ihr Name durch seinen Kopf hallt, beginnt sich der gestrige Tag noch einmal abzuspielen. Gestern war die Eröffnung der Ausstellung gewesen. Er war ungewohnt aufgeregt und voller  Zweifel. Die Nervosität über all die Ungewissheiten hätte ihn beinahe vollkommen eingenommen. Er hatte sich Inos Unterstützung gewünscht, doch sie war nicht da gewesen. Neben Gesprächen und sogar einem Verkauf, hatte Sai die bunthaarige Mary kennengelernt. Ein wirklich liebes Mädchen das Holzarbeiten ausstellte und mit einem Architekten verlobt ist. Mit ihr hatte er sich wirklich gut unterhalten. Die überschwänglichen Ausbrüche hatten deutlich abgenommen, je weiter der Tag voran geschritten war. Was ihm ehrlich gesagt sehr recht gewesen war. Hinter diesem überdrehten Auftreten versucht sie bloß ihre Unsicherheiten zu verstecken, das wird ihm jetzt erst bewusst. Wenn er jetzt so drüber nachdenkt, kam er vielleicht deswegen sofort mit ihr klar gestern. Sie dreht auf und er wird ruhiger im Streß. Künstler mit Leib und Seele, deren Selbst das ‘Hauptkunstwerk’ ist. Leise stöhnt der Sumi auf als ihm bewusst wird, welch irrsinnige Gedankengänge er so kurz nach dem wach werden hat. Kopfschütteln richtet er seine Gedanken wieder auf den vergangenen Tag. Er hatte Ino vermisst, Mary kennengelernt, Gespräche geführt, sich bei Frau Shijimi bedankt die ihm mit ihrer plötzlichen Umarmung nicht nur überrascht, sondern auch gefühlt die Rippen zerquetscht hatte. Dann war da noch … blaue, belustigt blitzende Augen tauchen in seinen Gedanken auf. Wie von der Tarantel gestochen setzt er sich kerzengerade hin und versucht sie blinzelnd zu vertreiben. Doch alles was es bringt ist, dass sich immer mehr von dem Träger der blauen strahle Dinger aus seiner Erinnerung bildet. Seine Erinnerung und wie er in dem Moment erschreckt feststellt, auch der Grund seiner schlaflosen Nacht, bekommt im wahrsten Sinne ein Gesicht. Das schwarze strubbelige Haar, das sonnengebräunte Gesicht mit den kleinen Sommersprossen, das süffisante, selbstzufriedene und so selbstsichere Grinsen. Erneut stöhnt der junge Tuschekünstler auf und bedeckt das Gesicht mit seinen Händen. Was ist nur los mit ihm? Wird er verrückt, wenn er schon von diesem flegelhaften Dämonenkönig träumt? Dass er sich deswegen die Nacht um die Ohren schlägt? Und warum im Namen aller Tuschemeister, gibt er diesem Unbekannten diesen doofen Spitznamen? Auf einer Stufe mit Bärchen, Hasi und Mausi. Obwohl, eigentlich ist ‘flegelhafter Dämonenkönig’ ja eher eine Vermischung aus Charakter und Kunst. Leise über seine eigenen seltsamen Gedanken knurrend, schwingt er seine Beine von der Couch. Er würde jetzt unter die Dusche gehen und seinen Kopf mit einer eiskalten Dusche schockfrosten. Hatte bisher schon oft geklappt in seinem Leben, wenn ihm selbst die Malerei keine Ruhe mehr geben konnte. Gerade als er wenige Schritte vom Sofa in Richtung Tür gegangen ist, erscheint plötzlich Ino vor ihm im Türrahmen. “Ah gut, du bist wach, dann spare ich mir das Wecken. Beeil dich, dann können wir noch zusammen frühstücken ehe ich in den Laden muss. Warum hast du eigentlich heute Nacht auf der Couch gepennt? Naja, mach dich fertig, sonst wird der Kaffee kalt.” Mit einem letzten fordernden Blick dreht sie sich so schwungvoll um, dass er beinahe ihre Haare ins Gesicht bekommt und rauscht zurück in die Küche. Seufzend folgt Sai ihr im deutlich langsameren Tempo, lässt doch der Ton in dem sie zu ihm gesprochen hat, eindeutig keine Weigerung zu. Mit jedem schlurfenden Schritt den er in Richtung Küche macht, spürt er wie die Wut der Nacht wieder in ihm anschwillt. Warum erlaubt sie sich so einen Ton ihm gegenüber, wo er extra wegen ihr nach Hause geeilt war? Wo zum Kuckuck hatte sie sich gestern bitte rumgetrieben und wann war sie bitteschön nach Hause gekommen? War es so spät gewesen, hatte sie sich nur leise verhalten oder er zu tief geschlafen, sodass er es nicht mitbekommen hatte wie sie Heim gekommen war? Letztendlich auch egal, denn alles was ihn gerade interessierte war richtig wach zu werden und heraus zu bekommen, wo die Blondine gestern gewesen war. Missmutig trinkt er seinen Kaffee und knabbert lustlos an seinem Brötchen herum, während Ino beinahe ohne Luft zu holen plappert. “ … und dieses süße Top erst, das hat so gut zu Sakura gepasst, dass wir es einfach kaufen mussten. Ich sag dir, die neue Kollektion ist wirklich ein Burner!”, schwärmt die Wasserstoffblonde mit verträumten Blick. Kleine dunkle Kaffespritzer landen auf dem Tisch, als Sai seine Tasche fester als beabsichtigt wieder auf den Tisch stellt. “Wo warst du gestern?” mit beinahe stechenden Blick fixiert er seine Freundin. Verwirrt blinzelt diese ihn einen Moment lang an, ehe sich ihr Gesicht verfinstert. “Das habe ich dir gerade gesagt. Hörst du mir überhaupt mal zu?” Nein, er würde sich jetzt hier kein schlechtes Gewissen einreden lassen! “Shoppen. Mit deinen Mädels. Ich will wissen wo du danach warst.” Skeptisch zieht die Yamanaka eine Augenbraue hoch und legt sich mit verschränkten Armen auf ihrem Stuhl zurück. “Warum interessiert dich das?” Überrumpelt blickt er seine Freundin an. Eigentlich ist dies eine gute Frage, denn es gab öfters Tage oder Wochenende an denen sie sich weder sahen noch schrieben. Es ist nicht so, dass sie das Klischeehafte Pärchen sind. Waren sie auch noch nie gewesen, wenn er jetzt mal mit beispielsweise Mary und ihrem Verlobten verglich. Kopfschüttelnd versucht er wieder auf seine Ursprungsgedanken zurück zu kommen. Auf dieses Verwirrspiel, welches sie hier versuchte, würde er erst gar nicht einsteigen. “Ich frage dich noch Mal…”, erneut bohrt er seinen stechenden Blick in ihren skeptischen. “Wo warst du danach? Warum warst du nicht zu Hause als ich wieder kam und warum kriegst du es, verdammt noch eins, nicht auf die Reihe auf meine Nachricht zu antworten? Du hast sie gelesen, das wurde angezeigt, also komm mir nicht mit irgendwelchen Ausreden!” Von erneuter Wut gepackt schiebt er seinen Stuhl abrupt nach hinten und steht auf um sich auf dem Tisch abzustützen. Am liebsten würde er schreien, ja dass ist es wohl wonach es ihm gerade gelüstet. Ino geht ihm inzwischen wirklich auf die Nerven mit ihrem selbstverliebten und Konsum-geilen Verhalten. Wann hatte dies begonnen? “Sai … was ist denn los mit dir?”, dringt die deutlich verwirrte und wenn er es richtig deutet auch ängstliche Frage Inos an ihn heran. “Antworte einfach, meine Hübsche.” Nur mühsam schafft er es diese Forderung nicht hinauszuschreien. Schreien bringt nichts, ausser das Leute Angst bekommen oder komplett abblocken. “Also, bitte sag es mir.” Warum seine Freundin ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrt, weiß er nicht und es ist ihm auch egal solange er seine Antwort bekommen. Mit stummen aber beharrlichen Blick beobachtet er, wie Ino sich schüttelt und einen Schluck Kaffee nimmt, ehe sie zu reden beginnt. “Wie gesagt, wir waren Shoppen. Wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir beschlossen haben die Kleider noch ein wenig ‘ausführen’. Also waren wir Kaffee trinken. Als wir gehen wollten, kamen einige ehemalige Klassenkameraden rein und joa … da haben wir uns mit verquatscht.” “Klassenkameraden?”, unterbricht er sie mit hochgezogener Augenbraue. Das erste Mal während ihrer ganzen Beziehung, bereut er es ein kleines bisschen, dass er nicht weiß wen sie meinen könnte. Aus Inos Freundeskreis kennt er nämlich nur Sakura und Hinata. Tief aus seiner Erinnerung tauchen Namen auf die Ino mal erwähnt hat. Lee, Shino, Kiba. Dann hatte sie doch mal von einem Freund erzählt, dem er ähneln würde. Dabei fällt ihm auch auf, dass er doch eine männliche Person aus ihrem Freundeskreis kennt. Der Freund des Kerl, dem er ähnelt. Wie heissen sie nur? “ … und dann fragte Naruto ob wir mitkommen wollten. Anstoßen halt, auch auf die alten Zeiten. Es ist so lange her, dass wir alle mal zusammen saßen. Auch wenn es Zufall war. Da bin ich irgendwie drüber hinweg gekommen. Vor allem als dann …” Doch der Sumi unterbricht sie mit einer anschneiden Handbewegung. “Danke, ich habe nun alles erfahren was ich wissen wollte. Wenn du mich nun entschuldigst, Ich werde duschen gehen ehe ich ins Crystal Dragon fahre.” Damit richtet er sich auf und wendet sich in Richtung Tür. “Was ist denn los mit dir? Bist du etwa eifersüchtig?” Überlegend bleibt er im Türrahmen stehen und versucht rauszubekommen, warum er gerade diese Achterbahn der Gefühle durchgemacht hat. Warum er es so sehr wissen wollte. “Nein.” Dies meint er vollkommen ernst. Es ist ihm herzlich egal, ob Ino sich nun mit Frauen oder Männern trifft. Muss wohl dieses überall erwähnte und hochgeschätzte Vertrauen in den Partner sein. “Was ist es dann, Sai?”, harkt seine Freundin noch einmal nach. Doch alles was er tut ist mit den Schultern zu zucken und ins Bad zu gehen um sich für den Tag fertig zu machen. Vielleicht findet er ja im Laufe des Tages heraus warum ihm die ganze Situation so nervt. “Hey Sai”, ertönt es auch schon fröhlich, kaum dass er die Galerie betreten hat. Gedankenverloren blickt er sich um und entdeckt Mary die strahlend auf ihn zu tänzelt. Sie sieht irgendwie … glücklich aus. Ja, das ist wohl das richtige Wort um dieses breite Grinsen in ihrem Gesicht, sowie die strahlenden Augen zu beschreiben. Grimmig kommt es ihm in den Sinn, dass ihr Abend wohl ein voller Erfolg war. Ganz im Gegensatz zu seinem eigenen, der sogar damit endete, dass er auf der Couch schlief. Er kann förmlich spüren wie seine schlechte Laune ansteigt und seine unerklärliche Wut auf Ino zurück kommt. “Hallo Mary”, antwortet er monoton als die junge Frau vor ihm stehen bleibt. Warum fühlt er nur all das? Sonst stören ihn solche Sachen doch auch nicht! Trotz Beziehung, haben sie beide trotzdem ein eigenes Leben. Ino ihre Blumen und Freundinnen und er seine Kunst. Was ist also plötzlich sein Problem? Was hat sich geändert? “Sai? Ist alles ok bei dir?” Kopfschüttelnd versucht er die belastenden Gedanken zu verscheuchen und sich auf die vor ihm Stehende zu konzentrieren. “Nein?”, hinterfragt Mary sein Kopfschütteln, doch er schüttelt erneut den Kopf und geht mit einem  “Ja.”, an ihr vorbei in Richtung Aufenthaltsraum. “Was ja? Ja, alles stimmt oder ja, es ist nicht in Ordnung? Du sprichst in Rätsel Sai!” Unglaublich, wie neugierig dieses bunthaarige Persönchen doch ist! “Alles bestens, danke der Nachfrage”, bringt er ruhig hervor, während er seine Jacke aufhängt und einen prüfenden Blick in den Spiegel wirft. “Hey, Sai … also …”, unsicher bricht Mary ab, ehe sie tief Luft holt und fortfährt. “Ich glaube dir nicht und wenn was ist, kannst du es mir erzählen. Schließlich sind wir Freunde!” Verwirrt blinzelnd starrt er sie über den Spiegel an. “Sind wir?” Schließt man denn wirklich so schnell Freundschaften? Heißt es nicht in den Büchern, dass sich Freundschaft mit der Zeit entwickelt? Dass sich immer mehr ein Band zwischen den Beteiligten bildet, bis es ‘jedem Sturm trotzt’? Gute vierundzwanzig Stunden dürften dafür eindeutig nicht reichen! Er weiß ja nicht mal wirklich etwas über sie! Wobei … es ist mehr als sie über ihn selbst weiß. Schließlich hatte er es möglichst knapp gehalten, was er ihr über sich und sein Leben erzählt hatte. Seine Kunst, ja die hatte er gestern hervor getan und in den Fokus gerückt, denn schließlich war er ja auch deswegen hier. Grübelnd legt er die Stirn in Falten und testet diese unbekannten Worte stumm auf der Zunge. ‘Freund’, ‘Freunde’, ‘Freundschaft’. Die Definition von Freundschaft ist laut dem Lexikon: Ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Eine in einer freundschaftlichen Beziehung stehende Person bezeichnet man als Freund oder Freundin. Trifft dies auf Mary und ihn zu? Richtig sicher ist er sich nicht, denn um dies zu beurteilen, fehlt um schlicht und ergreifend die Erfahrung. Niemals in seinem bisherigen Leben, war er in so eine Situation gekommen. Dafür waren ihm alle andere Menschen einfach viel zu unwichtig und es auch einfach nicht wert Zeit mit ihnen zu verbringen. Niemand außer Ne hatte bisher begriffen, dass die Kunst nun Mal an erster Stelle stand, steht und es auch immer tun wird. Niemand hat begriffen, dass es das Einzige ist, über das er reden kann und sich gut damit fühlt. Und eben jener Meisterkünstler und Lehrmeister war es auch gewesen, der ihm gesagt hatte, dass Gefühle einem oftmals im Weg waren. Den besten Beweis dafür hatte er ja gestern Abend, sowie heute Morgen bekommen. Seine Wut war so unerwartet heftig gewesen und eigentlich doch auch aus dem Nichts gekommen, oder? Sein aktuelles Problem ist es einfach, dass eben diese Wut und Enttäuschung einfach nicht mehr verschwinden wollten. Sie kriechen immer wieder empor, sodass ihn allein der Gedanke an das Gespräch am Frühstückstisch die Kiefer aufeinander pressen lässt. Eine schmale Hand, die sich vorsichtig auf seine Schulter legt, lässt ihn in seinem wild wirbelnden Gedanken und Gefühls-Mix innehalten. “Sai, hast du gehört was ich dir gesagt habe?” Blinzelnd dreht er sich zu Mary herum und lächelt sie möglichst entschuldigend an. Augen rollend seufzt die Bunthaarige und boxt ihm spielerisch auf den Oberarm. “Hab ichs mir doch gedacht, du Träumer!”, sanft lächelt sie ihm entgegen und blickt ihm entschlossen in die Augen. “Ich sagte, in meinen Augen sind wir Freunde. Du bist nett, du bist ein toller Künstler. Ich kann mich super mit dir unterhalten. Du bist auf deine Art wirklich lustig. Selbst Yamato, mein Verlobter, sagte gestern, dass du nett wirkst. Wenn auch ein wenig düster. In meinen Augen reicht dies doch, um Freunde zu sein oder?” Mit schief gelegtem Kopf mustert sie ihn. Kann es denn so einfach sein, fragt er sich wieder einmal und muss doch ein wenig bei Marys kindlicher Naivität schmunzeln. Kann es wirklich nur vom Nachteil sein dieses Gefühl der Freundschaft zu ihr zuzulassen? Bei Ino hatte er sich ja schließlich auch über Nes Anweisung keine Gefühle und Bande zu Menschen zuzulassen, hinweggesetzt. Ja, er würde Mary vertrauen. Er würde sie wirklich als Freundin betrachten und auch die damit Verbundenen Verpflichtungen gerne eingehen. Es muss nicht dazu kommen, dass ihn diese Freundschaft behindert und schwach macht! Ein ehrliches Lächeln erscheint auf seinen Lippen, als er dem vor ihm stehenden Mädchen die Hand auf den Kopf legt. “Ja, du hast wohl recht. Wir sind Freunde!” Fasziniert beobachtet er, wie seine neue Freundin daraufhin strahlt wie das viel beschriebene ‘Honigkuchenpferd’. “Na dann, lass uns hier ein paar schöne Stunden haben und heute Abend gehen wir was Essen und Trinken!”, flötet die junge Frau deutlich bester Laune gestimmt und klatscht in die Hände. Bei allen Tuschemeistern! Diese Frau ist wirklich anstrengend - wenn auch unterhaltsam -  mit ihrer guten Laune und überdrehten Art. “Und was ist mit Yamato … also habt ihr nichts Pärchen mäßiges vor? Kommt er mit? Vielleicht kann ich ihm dann beweisen, dass ich gar nicht so düster bin.” Kurz wirkt ihr Grinsen verkniffen, ehe sie entschlossen den Kopf schüttelt. “Nein, leider ist er heute nicht da. Er musste zu einem dringenden Großprojekt. Als leitender Architekt wird er da doch dringender gebraucht als gedacht, weil irgendwas nicht so läuft wie geplant. Genaueres konnte er mir nicht erzählen, weil es was Staatliches ist.” Verstehend nickt der Sumi ihr zu. Über Dinge nicht reden zu können und zu dürfen, ist ihm dank Ne leider nur allzu bekannt. “Deswegen würdest du mir echt einen Gefallen tun, wenn wir später noch was unternehmen.” Schmunzelnd hält der Schwarzhaarige ihr seinen Arm hin, woraufhin sie sich bei ihm einharkt. “Na dann meine Liebe, lass uns jetzt noch ein wenig Zeit hier verbringen, dann gehen wir uns Mittagessen holen und dann gehen wir Abends ‘um die Häuser ziehen’.” Lächelnd blickt er auf das, durch seine Zustimmung wieder glücklicher wirkende, Mädchen hinab. Seine erste wirkliche Freundin, die von sich aus auf ihn zugekommen ist. “Wie gut, dass wir nicht dauerhaft hier seien müssen, sondern nur unsere Kunstwerke. Lass uns nachher Eis essen gehen, ok? Oder Pizza. Oder Salat. Oder Nudeln. Hast du von dem neuen Sushi Laden gehört der hier um die Ecke aufgemacht haben soll?” Zufrieden lauscht er Marys unaufhörlichem plappern, während sie sich in Richtung Ausstellungsraum auf machen. Gerade als sie diesen betreten, versperrt ihn ein gewisser ‘Dämonenkönig’ den Weg. Während Mary den Hinzugekommen freundlich begrüßt, versucht Sai ihn mit einem knappen Nicken abzuspeißen und an ihm vorbei zu kommen. Den dass was der Streit mit Ino und auch das Gespräch mit Mary erfolgreich verdrängt haben, kommt ihm jetzt wieder unaufhörlich in den Sinn. Im Schnelldurchlauf durchlebt er noch einmal dieses komischen Moment zwischen ihnen am gestrigen Abend und Erinnerungsfetzen seiner Träume. Doch jetzt ist eindeutig nicht der Moment, in dem er sich damit befassen will. Es musste ja nicht sein, dass er sich noch mehr Probleme zu legt, wo Ino doch schon ein gewaltiges Problem darstellte. Doch der Versuch einfach an Menma vorbei zu kommen, wird durch Mary behindert. Hängt sie doch immer noch meine krampfhaft an seinem Arm und tauscht Nichtigkeiten mit dem anderen Schwarzhaarigen aus. Unauffällig versucht er seinen Arm zu befreien, doch egal wie sehr er es auch versucht, seine bunthaarige Freundin verstärkt ihren Griff einfach nur. Dabei muss ihr doch auffallen, wie unwohl er sich fühlt, so aufmerksam wie sie ist. Warum tut sie ihm dann dies hier an? “Was würde wohl dein Verlobter dazu sagen, wenn er sehen würde dass du hier Arm in Arm mit nem Anderen rum läuft? Und wie siehts mit deiner Perle aus, Pinsler?” Während die junge Frau empört nach Luft schnappt, wendet Sai seinen Kopf langsam in Richtung des Schnösels und wenn Blicke töten könnten, würde dieser jetzt wohl in Flammen aufgehen. “Wenn man keine Ahnung hat, soll man doch die Klappe halten, oder?”, zischt er mühsam beherrscht. Von Null auf Hundert spürt er wie seine Wut wieder empor kommt und dieser arrogante Fazke ist einfach perfekt dafür um sie heraus zu lassen! Vielleicht würde das diesen von seinem hohen Ross herabholen. “Zum Mitschreiben, wir sind Freunde. Falls dir dieses Wort etwas sagt!” Dass es schon an einer Farce grenzt, dass gerade er so etwas sagt, fällt ihm in dem Moment nicht auf. “Lass uns in Ruhe und geh mit deinen Puppen spielen, Dämonenkönig.” Seine Stimme ist leise, doch er kann sehen dass er es geschafft hat die Drohung bei Menma ankommen zu lassen. Haben sich doch dessen Pupillen deutlich geweitet. Mit einem kribbelnden Hochgefühl und einem siegesgewissen Lächeln zieht er die sprachlose Mary hinter sich her. Weg von diesem komischen Kerl, der ihn selbst in seinen Träumen nicht in Ruhe ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)